Hey, klasse! Glückwunsch! Falls du in Zukunft wieder mal Fragen hast - immer raus damit, hier oder auf dem Kontaktformular auf capella-academy.de Beste Grüße und weiter alles gute, Martin
@@capellaacademy Fragen werde ich auf jeden Fall haben, hab ja Musik als Grundkurs im Abi. Da weiß ich jetzt wenigstens wo ich mir dann immer Hilfe holen kann. Dankeschön 😊
Hallo, ich hätte eine Frage: setzt die Antwort nur hier im Beispiel immer mit dem Quintton ein oder ist das eine allgemeingültige Regel für die Fuge? Tolles Video btw. :)
Vielen Dank, das freut mich! Zu deiner Frage: Die Antwort setzt in der Regel in Quintlage ein. Das heißt konkret: Wenn die Antwort exakt die Töne des Fugenthemas übernimmt (authentische Antwort), dann wird das Fugenthema einfach um eine Quinte transponiert, bzw. auf der Tonleiter verschoben. Die Antwort beginnt immer auf dem Quintton. Bei einer tonalen Antwort wie hier im Beispiel ist das meist ebenso. Allerdings werden bei der tonalen Antwort einzelne Töne angepasst, damit sie das Fugenthema harmonisch gut ergänzen (und bei drei- und mehrstimmigen Fugen auf einen neuen Themeneinsatz in Grundtonlage vorbereiten). Wenn bei diesen Anpassungen ausgerechnet der erste Ton der Antwort verändert wird, kann es sein, dass die Antwort nicht exakt auf dem Quintton anfängt, obwohl sie insgesamt in Quintlage steht. Ein Beispiel dafür ist die Fuge, die wir im vierten Teil der Fugenserie analysieren: ruclips.net/video/REWyO9eh7V8/видео.html Soviel zu den Regeln... Diese Regeln sind allerdings nur Muster, die aus komponierter Musik abgeleitet wurden. Ich will nicht ausschließen, dass es Kompositionen gibt, in denen Antworten noch in ganz anderen Lagen einsetzen. Das wäre ein Fall, den die Fugenpolizei erst einmal ermitteln müsste. Und der oberste Fugengerichtshof dürfte dann entscheiden, ob so ein Werk noch als Fuge angehört werden darf ;-) Kleiner Scherz. Viele Grüße, Martin
Sehr toll. Ich mache eine extra Pruefung in der Musikologie und mir fehlt machmal Grundwissen. Also Danke fuer solche nette und pedogogische Erklarungen, die mir formale Definitionen leichter vesrstaendlich machen!
Super toll erklärt. In der Schule hat der Lehrer von Dux comes und Kontrapunkt gesprochen. Ist dux das Thema, comes die Antwort und Kontrapunkt der Gegensatz? Lg und danke für die Antwort. Lg
Hallo und danke für das super Feedback. Es ist genauso wie du vermutest: Dux (lateinisch "Führer") ist eine andere Bezeichnung für das Fugenthema. Comes (lateinisch "Begleiter") ist die Antwort. Und Kontrapunkt ist ein anderes Wort für Gegensatz. Ich hatte bei den Videos bewusst die deutschen Bezeichnungen verwendet. Dein Lehrer hat offenbar die lateinischen Namen gewählt, die auch in der Musikwissenschaft häufig genutzt werden. Beste Grüße, Martin
Hallo, wirklich ein tolles und verständliches Video! Nur ist bei mir gerade ein Frage aufgekommen und zwar: Gibt es eine feste Regel, wann der Kontrapunkt erklingt? Also wie hier in dem Beispiel immer während der Antwort, sodass er die Antwort begleitet oder kann er auch mal vor oder nach der Antwort auftauchen? Würde mich freuen, wenn mir das jemand erklären würde. Liebe Grüße🙈
Hallo, vielen Dank für die Rückmeldung und die Nachfrage. Ein Kontapunkt/Gegensatz als Formelement in einer Fuge ist dazu komponiert, die Antwort bzw. in späteren Durchführungen ein Fugenthema oder eine Antwort zu begleiten. In manchen Fugen taucht ein bestimmter Kontrapunkt auch mehrfach auf (beibehaltener Kontrapunkt). Das ist z.B. bei BWV 866 der Fall, die im folgenden Video analysiert wird: ruclips.net/video/REWyO9eh7V8/видео.html Er passt wie ein Puzzleteil zum Fugenthema und es wäre schwer, ihn z.B. um einen halben Takt zu verschieben. Aber es ist nicht verboten, ihn losgelöst vom Fugenthema erklingen zu lassen, genauso wie es auch „erlaubt“ ist, das Fugenthema mit neuen Begleitstimmen zu versehen oder später in der Fuge solistisch erklingen zu lassen. Die kleine Beispielfuge hier stellt nur einen typischen Fall dar. Die „Regeln“ sind auch keine Spielregeln wie beim Fußball mit Schiedsrichter und gelber Karte, sondern Muster, die in vielen Kompositionen ähnlich auftauchen und deshalb allgemein formuliert werden können.
Ganz kurze Antwort auf deine Frage nach der Tonart der weiteren Durchführungen: Nein. Längere Antwort: Es gibt keine „Regel“, die da eine Vorschrift machen würde. Häufig erklingen die weiteren Durchführungen aber in „nahegelegenen“ Tonarten, wie der Paralleltonart oder der Subdominante. Das hat mehrere Gründe: Es ist weniger aufwändig, in eine nahegelegene Tonart zu wechseln. Das hält die Zwischensätze schlank. Und zudem bleibt der Bezugspunkt der ursprünglichen Tonart besser erhalten. Es ist etwa für Zuhörerinnen und Zuhörer versöhnlich, wenn der letzte Themeneinsatz der letzten Durchführung wieder zur Ausgangstonart zurückkehrt. Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter. Ansonsten frage ruhig nach. Viele Grüße, Martin
Grüßt euch! Corona ist Mist. Und Musikunterricht sicher lässiger als Videos schauen. Aber wenn ihr mal Fragen habt und etwas nicht auf Anhieb versteht, stellt Eure Fragen ruhig hier in den Kommentaren, OK? Beste Grüße, Martin
Hallo und danke für das tolle Feedback! In welcher Tonart eine Durchführung steht, das liegt in der Freiheit des Komponisten bzw. der Komponistin. Ich habe mich in dieser Beispielfuge dafür entschieden, die letzte Durchführung auf einem f beginnen zu lassen, denn das f ist gerade eine Quinte unterhalb des Grundtons unserer Fuge (c). Warum? Wenn das Fugenthema auf einem f beginnt und die Antwort in einer Durchführung eine Quinte höher, dann setzt die die Antwort also auf einem c ein. Und damit konnte ich den Schlusssatz kurz und knapp halten, denn die Fuge ist damit schon in ihre Grundtonart "zurückgekehrt". Das kann in anderen Fugen natürlich ganz anders sein. Genauso die Tonart der zweiten Durchführung oder generell deren Anzahl. Darum habe ich es im Video nicht als Regel dargestellt, sondern nur als illustrierendes Beispiel. Beste Grüße, Martin
Hallo, vielleicht kann ich dir eine Brücke bauen. Ich verstehe, dass es mega frustrierend ist, wenn eine Erklärung an einer Stelle ansetzt, mit der du nichts anfangen kannst. Wenn du möchtest, antworte hier oder auf dem Kontaktformular auf capella-academy.de , bei welchen Stellen im Video du den Anschluss verloren hast. Dann kann ich dir das vielleicht erklären oder einen Video-Tip geben, wo du Hilfe bekommen kannst.
Hallo und grüß dich, Dux und Comes sind andere Bezeichnungen für die Elemente einer Fuge. Hier ein kleines "Fugenwörterbuch": - Dux (von lateinisch "Anführer") ist in deutsch das Fugenthema (am Beginn der Exposition / einer Durchführung) - im Englischen sagt man "subject" - Comes (von lat. "Begleiter") ist die Antwort (der Einsatz der zweiten Stimme in einer Durchführung) - im Englischen sagt man "answer" - Kontrapunkt oder Kontrasubjekt ist der Gegensatz (die Melodie der Stimme, die eine andere während ihres Fugenthemas / ihrer Antwort begleitet) - in Englisch sagt man "counterpoint" oder "countersubject". Im Video habe ich die durchgängig deutschen Bezeichnungen genutzt, die lateinischen Namen sind aber ebenfalls weit verbreitet. Ich hoffe, mit der Übersetzung kannst du die Videos auch für deine Aufgaben (?) nutzen und verstehen. Viele Grüße, Martin
bach deht sich im grab um, das ist stückwerk, bastelkurs für unbegabte. kein wort über das wichtigste, den tonalen zusammenhang, die gerichtete spannung - überhaupt, was heißt tonalität?! es gab nur einen theoretiker, der das geheimnis der großen meister offenbarte: heinrich schenker. der vortragende ist lieb und macht schöne grafiken, aber er hat keine ahnung von tonalität, ein adept der harmonielehre, die alle großen meister (von bach bis brahms) entschieden ablehnten. für einsteiger, dies es wirklich wissen wollen, schaut mal in felix salzers "strukturelles hören".
Hallo und vielen Dank, dass Sie Ihre Gedanken teilen. Zunächst bitte ich um Entschuldigung, dass es so lange bis zu einer Antwort gedauert hat. Die vergangenen Wochen waren sehr arbeitsreich. Aber zur Sache: Ich kann ihre Einschätzung in großen Teilen vollständig nachvollziehen. Die Beispielfuge ist kein Meisterwerk. Sie erhebt auch diesen Anspruch nicht. Die Idee zu dieser Videoserie entstand nach einem Orgelkonzert, als mich ein Freund ansprach: Die Präludien könne er nachfühlen, aber bei den Fugen verliere er schnell den Faden. In den fünf Minuten Spaziergang zum Restaurant versuchte ich mein bestes. In der Folge habe ich diese Videos angefertigt: Als ein Steigbügel für diejenigen, die nur fünf Minuten Zeit investieren können oder wollen, aber trotzdem einen Zugang zur komplexen Form der Fuge haben wollen. Und fünf Minuten echtes Interesse und Aufmerksamkeit für eine hunderte Jahre alte Kunst ist an sich ein Geschenk. Die Analysemethode von Heinrich Schenker ist mir bekannt. Im Studium haben wir mitunter kontrovers über seinen Anspruch gestritten, Musik vollständig bis zum "Ursatz" aufklären zu können. Ich habe die tieferen Ebenen, die in der Fuge eingewebt sein können, bewusst bei diesen Videos außen vor gelassen. Bei der Abwägung, was in fünf Minuten vermittelbar ist, habe ich mich auf die Strukturen konzentriert, die auch mit ungeübteren Ohren erfassbar sind, bzw. die sich grafisch leicht aufgefasst werden können. Natürlich lässt sich das mit mehr Zeit und anhand komplexer Originalkompositionen weit vertiefen. Wenn ich darf, würde ich gern mit Ihnen in Austausch treten und Ihnen dazu zwei Frage stellen: Was hat der oder diejenige Ihnen in den ersten fünf Minuten erklärt, in denen Sie das erste Mal etwas über die Struktur der Fuge erfahren haben. Und zweitens: Wie würden Sie meinem Freund, der kein Musiker ist und auch keine große klassische Hörerfahrung mitbringt auf seine Frage nach dem Orgelkonzert antworten, wenn Sie dafür nur fünf Minuten Weg haben? Mit besten Grüßen, Martin (der Vortragende in den Videos)
Sie haben mein Leben gerettet. Danke!
Hat mir sehr geholfen. Schreibe morgen Klausur und habs dank Ihnen verstanden. Danke :)
Dann mal toi toi toi! Ich hoffe, es lief gut heute. Beste Grüße, Martin
@@capellaacademy ja, habs mit 12 Punkten (von 15) aus der Arbeit rausgeschafft, war mit eine der besten Arbeiten. Ganz lieben Dank!
Hey, klasse! Glückwunsch! Falls du in Zukunft wieder mal Fragen hast - immer raus damit, hier oder auf dem Kontaktformular auf capella-academy.de
Beste Grüße und weiter alles gute, Martin
@@capellaacademy Fragen werde ich auf jeden Fall haben, hab ja Musik als Grundkurs im Abi. Da weiß ich jetzt wenigstens wo ich mir dann immer Hilfe holen kann. Dankeschön 😊
@@mlxtchi uhhh im jealous 😂
Wirklich super schön erklärt , Wann aber macht Cappella das program für das iPad fit ? Ich möchte meine Musik auf den iPad schreiben können . 🎸
Hallo, ich hätte eine Frage: setzt die Antwort nur hier im Beispiel immer mit dem Quintton ein oder ist das eine allgemeingültige Regel für die Fuge?
Tolles Video btw. :)
Vielen Dank, das freut mich! Zu deiner Frage:
Die Antwort setzt in der Regel in Quintlage ein. Das heißt konkret: Wenn die Antwort exakt die Töne des Fugenthemas übernimmt (authentische Antwort), dann wird das Fugenthema einfach um eine Quinte transponiert, bzw. auf der Tonleiter verschoben. Die Antwort beginnt immer auf dem Quintton. Bei einer tonalen Antwort wie hier im Beispiel ist das meist ebenso. Allerdings werden bei der tonalen Antwort einzelne Töne angepasst, damit sie das Fugenthema harmonisch gut ergänzen (und bei drei- und mehrstimmigen Fugen auf einen neuen Themeneinsatz in Grundtonlage vorbereiten). Wenn bei diesen Anpassungen ausgerechnet der erste Ton der Antwort verändert wird, kann es sein, dass die Antwort nicht exakt auf dem Quintton anfängt, obwohl sie insgesamt in Quintlage steht. Ein Beispiel dafür ist die Fuge, die wir im vierten Teil der Fugenserie analysieren: ruclips.net/video/REWyO9eh7V8/видео.html
Soviel zu den Regeln... Diese Regeln sind allerdings nur Muster, die aus komponierter Musik abgeleitet wurden. Ich will nicht ausschließen, dass es Kompositionen gibt, in denen Antworten noch in ganz anderen Lagen einsetzen. Das wäre ein Fall, den die Fugenpolizei erst einmal ermitteln müsste. Und der oberste Fugengerichtshof dürfte dann entscheiden, ob so ein Werk noch als Fuge angehört werden darf ;-) Kleiner Scherz. Viele Grüße, Martin
:'D sehr schön, vielen dank, auch für die Schnelligkeit der Antwort ^^
Ich werde diesen Kanal mit großer Begeisterung weiterverfolgen :) weiter so!
Sehr toll. Ich mache eine extra Pruefung in der Musikologie und mir fehlt machmal Grundwissen. Also Danke fuer solche nette und pedogogische Erklarungen, die mir formale Definitionen leichter vesrstaendlich machen!
Danke für das Feedback! Und toi toi toi für deine Prüfung! Viele Grüße, Martin
Ich liebe den Kanal ❤
Super toll erklärt. In der Schule hat der Lehrer von Dux comes und Kontrapunkt gesprochen. Ist dux das Thema, comes die Antwort und Kontrapunkt der Gegensatz? Lg und danke für die Antwort. Lg
Hallo und danke für das super Feedback. Es ist genauso wie du vermutest: Dux (lateinisch "Führer") ist eine andere Bezeichnung für das Fugenthema. Comes (lateinisch "Begleiter") ist die Antwort. Und Kontrapunkt ist ein anderes Wort für Gegensatz. Ich hatte bei den Videos bewusst die deutschen Bezeichnungen verwendet. Dein Lehrer hat offenbar die lateinischen Namen gewählt, die auch in der Musikwissenschaft häufig genutzt werden. Beste Grüße, Martin
Hallo, wirklich ein tolles und verständliches Video! Nur ist bei mir gerade ein Frage aufgekommen und zwar: Gibt es eine feste Regel, wann der Kontrapunkt erklingt? Also wie hier in dem Beispiel immer während der Antwort, sodass er die Antwort begleitet oder kann er auch mal vor oder nach der Antwort auftauchen?
Würde mich freuen, wenn mir das jemand erklären würde.
Liebe Grüße🙈
Und gibt es eine Regel auf welchem Ton beispielsweise die 2. Durchführung beginnt?😮
Hallo, vielen Dank für die Rückmeldung und die Nachfrage. Ein Kontapunkt/Gegensatz als Formelement in einer Fuge ist dazu komponiert, die Antwort bzw. in späteren Durchführungen ein Fugenthema oder eine Antwort zu begleiten. In manchen Fugen taucht ein bestimmter Kontrapunkt auch mehrfach auf (beibehaltener Kontrapunkt). Das ist z.B. bei BWV 866 der Fall, die im folgenden Video analysiert wird: ruclips.net/video/REWyO9eh7V8/видео.html
Er passt wie ein Puzzleteil zum Fugenthema und es wäre schwer, ihn z.B. um einen halben Takt zu verschieben. Aber es ist nicht verboten, ihn losgelöst vom Fugenthema erklingen zu lassen, genauso wie es auch „erlaubt“ ist, das Fugenthema mit neuen Begleitstimmen zu versehen oder später in der Fuge solistisch erklingen zu lassen. Die kleine Beispielfuge hier stellt nur einen typischen Fall dar. Die „Regeln“ sind auch keine Spielregeln wie beim Fußball mit Schiedsrichter und gelber Karte, sondern Muster, die in vielen Kompositionen ähnlich auftauchen und deshalb allgemein formuliert werden können.
Ganz kurze Antwort auf deine Frage nach der Tonart der weiteren Durchführungen: Nein.
Längere Antwort: Es gibt keine „Regel“, die da eine Vorschrift machen würde. Häufig erklingen die weiteren Durchführungen aber in „nahegelegenen“ Tonarten, wie der Paralleltonart oder der Subdominante. Das hat mehrere Gründe: Es ist weniger aufwändig, in eine nahegelegene Tonart zu wechseln. Das hält die Zwischensätze schlank. Und zudem bleibt der Bezugspunkt der ursprünglichen Tonart besser erhalten. Es ist etwa für Zuhörerinnen und Zuhörer versöhnlich, wenn der letzte Themeneinsatz der letzten Durchführung wieder zur Ausgangstonart zurückkehrt. Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter. Ansonsten frage ruhig nach. Viele Grüße, Martin
@@capellaacademy Dankeschön für die schnelle Antwort! Jetzt ist mir alles klar geworden😊
danke👍
toll erklärt
Grüße aus der 9a - 2020 Corona
Grüßt euch! Corona ist Mist. Und Musikunterricht sicher lässiger als Videos schauen. Aber wenn ihr mal Fragen habt und etwas nicht auf Anhieb versteht, stellt Eure Fragen ruhig hier in den Kommentaren, OK? Beste Grüße, Martin
Warum beginnt es in der dritten Durchführung auf einem f? Ansonsten ein super Video!
Hallo und danke für das tolle Feedback!
In welcher Tonart eine Durchführung steht, das liegt in der Freiheit des Komponisten bzw. der Komponistin.
Ich habe mich in dieser Beispielfuge dafür entschieden, die letzte Durchführung auf einem f beginnen zu lassen, denn das f ist gerade eine Quinte unterhalb des Grundtons unserer Fuge (c). Warum?
Wenn das Fugenthema auf einem f beginnt und die Antwort in einer Durchführung eine Quinte höher, dann setzt die die Antwort also auf einem c ein. Und damit konnte ich den Schlusssatz kurz und knapp halten, denn die Fuge ist damit schon in ihre Grundtonart "zurückgekehrt".
Das kann in anderen Fugen natürlich ganz anders sein. Genauso die Tonart der zweiten Durchführung oder generell deren Anzahl. Darum habe ich es im Video nicht als Regel dargestellt, sondern nur als illustrierendes Beispiel.
Beste Grüße, Martin
ehrenmann
Morgen Musikarbeit 😭
Wenn man nicht mal die sachen versteht, die er voraussetzt, gar kein bock
Hallo, vielleicht kann ich dir eine Brücke bauen. Ich verstehe, dass es mega frustrierend ist, wenn eine Erklärung an einer Stelle ansetzt, mit der du nichts anfangen kannst. Wenn du möchtest, antworte hier oder auf dem Kontaktformular auf capella-academy.de , bei welchen Stellen im Video du den Anschluss verloren hast. Dann kann ich dir das vielleicht erklären oder einen Video-Tip geben, wo du Hilfe bekommen kannst.
Das was hier gesagt wird versteh ich so langsam, aber ich brauche irgendwas mit Dux, Comes, etc.
Hallo und grüß dich, Dux und Comes sind andere Bezeichnungen für die Elemente einer Fuge. Hier ein kleines "Fugenwörterbuch":
- Dux (von lateinisch "Anführer") ist in deutsch das Fugenthema (am Beginn der Exposition / einer Durchführung) - im Englischen sagt man "subject"
- Comes (von lat. "Begleiter") ist die Antwort (der Einsatz der zweiten Stimme in einer Durchführung) - im Englischen sagt man "answer"
- Kontrapunkt oder Kontrasubjekt ist der Gegensatz (die Melodie der Stimme, die eine andere während ihres Fugenthemas / ihrer Antwort begleitet) - in Englisch sagt man "counterpoint" oder "countersubject".
Im Video habe ich die durchgängig deutschen Bezeichnungen genutzt, die lateinischen Namen sind aber ebenfalls weit verbreitet. Ich hoffe, mit der Übersetzung kannst du die Videos auch für deine Aufgaben (?) nutzen und verstehen. Viele Grüße, Martin
@@capellaacademy Wow, das kam schnell.
Danke für die Hilfe👍Sollte es so auf die Reihe bekommen (hoffe ich)
Falls du noch Fragen hast, oder an einer Stelle nicht weiter kommst, einfach fragen. Dafür sind die Kommentare da. Viel Erfolg! Martin
bach deht sich im grab um, das ist stückwerk, bastelkurs für unbegabte. kein wort über das wichtigste, den tonalen zusammenhang, die gerichtete spannung - überhaupt, was heißt tonalität?! es gab nur einen theoretiker, der das geheimnis der großen meister offenbarte: heinrich schenker. der vortragende ist lieb und macht schöne grafiken, aber er hat keine ahnung von tonalität, ein adept der harmonielehre, die alle großen meister (von bach bis brahms) entschieden ablehnten. für einsteiger, dies es wirklich wissen wollen, schaut mal in felix salzers "strukturelles hören".
Hallo und vielen Dank, dass Sie Ihre Gedanken teilen.
Zunächst bitte ich um Entschuldigung, dass es so lange bis zu einer Antwort gedauert hat. Die vergangenen Wochen waren sehr arbeitsreich.
Aber zur Sache: Ich kann ihre Einschätzung in großen Teilen vollständig nachvollziehen. Die Beispielfuge ist kein Meisterwerk. Sie erhebt auch diesen Anspruch nicht. Die Idee zu dieser Videoserie entstand nach einem Orgelkonzert, als mich ein Freund ansprach: Die Präludien könne er nachfühlen, aber bei den Fugen verliere er schnell den Faden. In den fünf Minuten Spaziergang zum Restaurant versuchte ich mein bestes. In der Folge habe ich diese Videos angefertigt: Als ein Steigbügel für diejenigen, die nur fünf Minuten Zeit investieren können oder wollen, aber trotzdem einen Zugang zur komplexen Form der Fuge haben wollen. Und fünf Minuten echtes Interesse und Aufmerksamkeit für eine hunderte Jahre alte Kunst ist an sich ein Geschenk.
Die Analysemethode von Heinrich Schenker ist mir bekannt. Im Studium haben wir mitunter kontrovers über seinen Anspruch gestritten, Musik vollständig bis zum "Ursatz" aufklären zu können. Ich habe die tieferen Ebenen, die in der Fuge eingewebt sein können, bewusst bei diesen Videos außen vor gelassen. Bei der Abwägung, was in fünf Minuten vermittelbar ist, habe ich mich auf die Strukturen konzentriert, die auch mit ungeübteren Ohren erfassbar sind, bzw. die sich grafisch leicht aufgefasst werden können. Natürlich lässt sich das mit mehr Zeit und anhand komplexer Originalkompositionen weit vertiefen.
Wenn ich darf, würde ich gern mit Ihnen in Austausch treten und Ihnen dazu zwei Frage stellen: Was hat der oder diejenige Ihnen in den ersten fünf Minuten erklärt, in denen Sie das erste Mal etwas über die Struktur der Fuge erfahren haben. Und zweitens: Wie würden Sie meinem Freund, der kein Musiker ist und auch keine große klassische Hörerfahrung mitbringt auf seine Frage nach dem Orgelkonzert antworten, wenn Sie dafür nur fünf Minuten Weg haben?
Mit besten Grüßen, Martin (der Vortragende in den Videos)