Jenseits des Tales standen ihre Zelte, aktualisiert
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- Опубликовано: 6 сен 2024
- Dieses Lied ist ein sehr bekanntes Lied der Jugendbewegung, ein „Fahrtenlied“. Es wurde durch die Interpretation von Heinz Georg „Heino“ Kramm in den 60er Jahren zum Hit und verhalf ihm zum Durchbruch zum Star der „volkstümlichen“ Musik..
Ich habe es selbst in den 60er Jahren noch in den Treffen der „Jungschar“, der evangelischen Entsprechung der Pfadfinder gesungen. Erst kürzlich fand ich die Urform, gedichtet 1900 von Börries Freiherr von Münchhausen, übers Internet, die klar die homoerotische Thematik besingt. Sie wurde danach für die Hitlerjugend in dieser wesentlichen Aussage durch Textveränderungen entkernt, was sogar vom Autor, selbst Nazi, begrüßt wurde.
„Heino“ entfernte in seiner Version die 4. Strophe. Hier die Urform:
Jenseits des Tales standen ihre Zelte
Zum hohen Abendhimmel quoll der Rauch
Das war ein Singen in dem ganzen Heere
Und ihre Reiterbuben sangen auch
Sie putzten klirrend am Geschirr der Pferde
Her tänzelte die Marketenderin
Und unterm Singen sprach der Knaben einer:
‚Mädchen, du weißt´s, wo ging der König hin?
Diesseits des Tales stand der junge König
Und griff die feuchte Erde aus dem Grund
Sie kühlte nicht die Glut der armen Stirne
Sie machte nicht sein krankes Herz gesund
Ihn hielten nur zwei knabenfrische Wangen
Und nur ein Mund, den er sich selbst verbot
Noch fester schloß der König seine Lippen
Und sah hinüber in das Abendrot
Jenseits des Tales standen ihre Zelte
Vorm roten Abendhimmel quoll der Rauch
Und war ein Lachen in dem ganzen Heere
Und jener Reiterbube lachte auch
Musik: Robert Götz , 1920
Ich habe es hier zu einer inhaltlich aktuellen Version umgeformt:
Jenseits des Tales standen ihre Zelte
Zum hohen Abendhimmel quoll der Rauch
Das war ein Singen in dem ganzen Lager
Und all die Jungen, die sangen auch
Sie sangen zur Gitarre ihre Lieder
die Mädchen tanzten rund mit frohem Sinn
Und unterm Singen sprach der Knaben einer:
Sag mir, weißt du, wo ging der Pastor hin?
Diesseits des Tales fand er den jungen Pastor
„Oh, Herr Pastor, warum habt ihr mich bestellt?“
Der Pastor sprach: „Ein Lied will ich dich lehren,
und ich bin glücklich, wenn es dir gefällt.“
Nur wir beide werden kennen diese Weise
Und außer uns soll sie keiner jemals hörn.
Wir werden singen zärtlich, sanft und leise
Und niemand wird uns dabei störn.“
Jenseits des Tales standen ihre Zelte
Vom roten Abendhimmel kam das letzte Licht
Es war ein Lachen in dem ganzen Lager
doch jener Junge, der lachte nicht