Die Niederwaldseilbahn Assmannshausen (2-CLF - Weigmann) am 24.04.2018

Assmannshausen - die am östlichen Rheinufer gelegene, knapp 1000 Einwohner umfassende Rotweingemeinde ist seit 1977 ein Stadtteil von Rüdesheim und gehört zum Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Touristisch ist die Gemeinde vor allem durch die Pfarrkirche Heilig Kreuz und die auf der gegenüberliegenden Seite des Rheines gelegene Burg Rheinstein bekannt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Assmansshausen ist das 1764 erbaute, in etwa 230 Metern Höhe liegende Jagdschloss auf dem Niederwald. In diesem fand 1948 unter der Leitung von Konrad Adenauer die Niederwaldkonferenz statt, auf der unter anderem die Grundlagen für das Deutsche Grundgesetz erarbeitet wurden. Schon zu dieser Zeit begannen die Planungen zur Erschließung des Gebietes mit einer Aufstiegshilfe, um Touristen den Zugang zum Jagdschloss und zum Landschaftspark Niederwald zu erleichtern. Dieser Plan wurde 1953 mit der Errichtung eines Sesselliftes vom Ortskern Assmannshausen auf 10 Metern Höhe bis zur Bergstation auf 230 Metern Höhe in die Tat umgesetzt. Es handelt sich dabei um eine fix geklemmte Doppelsesselbahn der Firma Herbert Weigmann Seilbahnbau aus Oberstdorf im Allgäu. Eine nahezu baugleiche, jedoch recht kurze Sesselbahn wurde bereits ein Jahr zuvor in Solingen errichtet. Mit der Sesselbahn Assmannshausen baute Weigmann mit einer Länge von 1000 Metern die längste Anlage in der Firmengeschichte. Es sollte auch die letzte Doppelsesselbahn ihrer Art werden, denn der frühe Tod des Firmengründers bescherte dem Unternehmen ein vorzeitiges Ende. Beide Doppelsesselbahnen sind bis heute fast im Originalzustand in Betrieb. Sie sind damit ein gutes Beispiel für die Robustheit der während des Seilbahnbooms in den 50er Jahren gebauten Sesselbahnen.
Die Niederwaldseilbahn überwindet bei ihrer 15-minütigen Fahrt einen Höhenunterschied von 220 Metern. Sie verläuft im untersten Teil zunächst über die Vorgärten von Einfamilienhäusern und Weinberge, bevor es zunächst noch recht steil, später dann in einem flachen Winkel durch ein langes Waldstück geht. Die maximale Förderleistung beträgt 540 Personen pro Stunde. Die Bahn verfügt über 10 Stützen, die als aufwendiger Fachwerkbauweise gefertigt sind. Die Niederhaltestütze der Talstation ist nicht wie bei den meisten Sesselliften frei stehend, sondern in die Konstruktion des Talstationsgebäudes integriert. Der Antrieb befindet sich im Dachstuhl der Talstaion, die Abspannung erfolgt in der Bergstation über ein Gegengewicht. Die originalen Sessel erhielten zwischenzeitlich eine Polsterung aus Icolan und wurden nachträglich mit Überkopfschließbügeln versehen.
Von der Bergstation haben Besucher die Möglichkeit, zahlreiche schöne Wanderungen durch den Landschatspark Niederwald zu unternehmen. Eine der bei Touristen beliebtesten Touren ist folgende: Anreise mit der Bahn aus Richtung Koblenz oder Frankfurt am Main - Auffahrt mit der Sesselbahn Assmannshausen - etwa 30-minütige Wanderung zum Niederwalddenkmal (Germania) - Talfahrt mit der Kabinenbahn nach Rüdesheim - und Rückfahrt mit dem Zug. Eine Route, die auch gerne von Schulklassen anlässlich der Wandertage genutzt wird.

[@MrPeter3011]

hab schon mal ne Fahrt mitgemacht.....ist einfach wunderbar und top-romantisch.......