Türchen 23: Grenzer und BGS-Beamter - Eine Freundschaft zwischen Ost und West
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- Опубликовано: 24 авг 2024
- Türchen 23: #Grenzveteranen aus Ost und West
Was zur Zeit der deutschen Teilung undenkbar war, ist heute gelebte Freundschaft: Zwei Angehörige der Sicherheitsorgane, die unmittelbar mit der Be- bzw. Überwachung der Innerdeutschen Grenze betraut waren, sitzen beisammen und tauschen Erfahrungen aus. Frei von jeglichen Vorurteilen berichten ein ehemaliger #Grenzsoldat und ein #Bundespolizist (ehem. BGS-Beamter) von fundamentalen Unterschieden, aber auch Ähnlichkeiten ihres Dienstes am Eisernen Vorhang.
Auf östlicher Seite stand Wolfgang Schulz. Als Unteroffizier in der 9. Grenzkompanie in Kaltenwestheim war er als Gruppen- und (stellv.) Zugführer für einen 14 km breiten Sicherungsabschnitt zuständig. Er berichtet von den strapaziösen Schichtdiensten, insbesondere in der #Winterzeit. „Die drei größten Feinde waren Wetter, Langeweile und die Müdigkeit“, nicht ihr Gegenüber, obgleich in der Ausbildung dieses Feindbild kultiviert wurde. Wie ernst der Dienst jedoch war, machte die Vergatterung deutlich, die Schulz bei Dienstbeginn seinen Soldaten erteilen musste.
Solche Befehle gab es beim Bundesgrenzschutz nicht, erklärt Bodo Kummert. Er begann 1987 beim BGS und war v.a. im zweiten Ausbildungsjahr häufig an der Innerdeutschen Grenze eingesetzt. Dabei lernte er das Grenzsystem im Detail kennen, das bis zuletzt gefährlich blieb. Sein Eindruck von der Gegenseite war, dass die Grenzsoldaten „recht arrogant wirkten“, weil sie sich wegdrehten oder hinter „Ferngläsern versteckten“ und auf Grüße nicht reagierten. Heute weiß er jedoch, dass dies strikt verboten war und auch Schulz bestätigt, dass man gerne einen Gruß erwidert, jedoch nie wusste, wie der Streifenpartner reagiert hätte.
Unsere Interviewpartner haben sich im Gästebegleitlehrgang 2020 kennengelernt und sind inzwischen gute Freunde. Bei jedem Gespräch lernen sie Neues voneinander, betonen sie. Dass die Grenze eines Tages verschwindet, schien für sie nahezu ausgeschlossen. Heute vermitteln Herr Schulz und Herr Kummert insbesondere Jugendlichen oder auch angehenden Landes- und Bundespolizisten in gemeinsamen Zeitzeugengesprächen, unter welch unterschiedlichen Voraussetzungen ihr jeweiliger Grenzdienst erfolgte. Die reflektierte, offene Teilhabe an ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz ist ein echter Glücksfall für Zuhörer.
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Zwei ganz tolle Menschen und eine wunderbare Freundschaft. 😇👍🏼
Solche Zeitzeugengespräche sind besonders in der heutigen Zeit sehr wichtig und vermitteln viel Wissen. Danke für diese tolle Idee!
Vollkommen richtig. Und beide machen ihre Sache großartig, da kommt man immer wieder ins Nachdenken 🙂
Vielen Dank, das ist sehr interessant!
Gerne 🙂 Der größte Dank gilt natürlich unseren beiden Zeitzeugen, es ist nicht selbstverständlich, dass sie sich zu dem Gespräch bereiterklärt haben :)
Vielen Dank für das Video und diesen Einblick. Etwa ein Jahr vor dem Ukraine Krieg war ich mit einem Jugendlichen aus der Familie am Point Alpha, weil es mir wichtig war ihm den Wert unseres Friedes und der Freiheit näher zu bringen. Und jetzt, fängt der kalte Krieg wieder an....traurig.
Ein Kalender Türchen für die Maueropfer wäre auch mal interessant gewesen.
Sehr Interessant! 👍🏼
Vielen Dank!
Vielen Dank fur dieses längere Türchen.
1970 und 1987 sind aber doch auch zwei verschiedene historische Abschnitte.
Auch nochmal Bemerkenswert, wenn auch bekannt: Auf der Westseite stand eine Polizeitruppe (wenn auch mit Kombatantenstatus), auf der Ostseite eine militärische Einheit.
Ein Besuch von Point Alpha ist fest eingeplant! Vielleicht treffe ich ja im Rahmen einer Führung auf einen der Beiden?
Das Gespräch ist spannend und bewegend.