Türchen 21: Das Sperrgebiet

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  • Опубликовано: 24 авг 2024
  • Türchen 21: Das Sperrgebiet
    Da wir uns das Grenzsystem bereits an seinem „scharfen Ende“ angesehen haben, wollen wir im 21. Türchen einen Blick auf das Gebiet vor dem Schutzstreifen und Signalzaun werfen: das Sperrgebiet. Dazu reisen wir an ehemalige Kontrollstellen und sehen uns an, welche Zeugnisse des Grenzregimes man dort heute noch vorfinden kann.
    Zur Rekapitulation: Das Sperrgebiet war ein seit 1952 ausgewiesener, 5 km tiefer Bereich ab der Demarkationslinie. Für die Bewohner dieser Gebiete traten besondere Regeln in Kraft, die in einer Polizeiverordnung fixiert waren. Dazu zählte u.a., dass ein Stempel im Personalausweis Bewohner des Sperrgebiets kenntlich machte, dass Freunde, die zu Besuch ins Sperrgebiet einreisen wollten, einen Passierschein mit festgelegtem Ein- und Ausreisedatum beantragen mussten und dass das öffentliche Leben starken Beschränkungen unterlag. Auch die Reise von Anwohnern eines Sperrgebiets in ein anderes war reglementiert oder gänzlich untersagt, der „kleine Grenzverkehr“ aufgehoben. Ein Erschwerniszuschlag sollte die Einschränkungen des Lebens im Grenzgebiet zumindest teilweise ausgleichen.
    An Zufahrtsstraßen zum Sperrgebiet, den sogenannten Kontrollpassierpunkten, fanden Überprüfungen der Papiere statt. Gespräche mit Zeitzeugen machten deutlich, dass die Prozedur je nach Ort unterschiedlich verlief; besonders im ländlichen Gebiet war eine reine Sichtkontrolle der Personen bzw. Fahrzeuge ausreichend, während im städtischen Raum immer eine genaue Begutachtung des Ausweisdokuments erfolgte. Auch wenn es grundsätzlich relativ leicht war, an den Kontrollpunkten vorbei ins Sperrgebiet zu gelangen, war der Aufenthalt dort aufgrund der genauen Beobachtung und Registrierung der Bewohner, Fahrzeuge und Verhaltensweisen kaum geheim zu halten. Dies erklärt auch, warum viele Fluchtversuche weit vor der eigentlichen Grenze gescheitert sind. Ein dichtes Netz an Zuträgern und „Freiwilligen Helfern der Grenztruppen“ verringerten die Chancen auf erfolgreiche Flucht. Von den Kontrollstellen ist heute kaum noch etwas zu sehen, aber die Erinnerung an das Sperrgebiet ist vielen bis heute geblieben.
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Комментарии • 9

  • @danielatheurer9316
    @danielatheurer9316 8 месяцев назад +3

    Sehr schönes Video wieder - illustriert ganz prima, was mir bislang nur abstrakt bekannt ist

    • @Point_Alpha
      @Point_Alpha  8 месяцев назад

      Danke für das Lob! 😃

  • @markusschmidt9425
    @markusschmidt9425 8 месяцев назад +1

    Einerseits wunderbar, anderseits schrecklich..Wunderbar weil die Grenzen und "Sperrgebiete" für die heutige Jugend nur etwas aus dem Museum ist. Schrecklich weil so viel vergessen wird im Nebel von "früher". Daher: Danke und eure Videos sind echt gut gemacht!

  • @clauschiemgauer9609
    @clauschiemgauer9609 8 месяцев назад +2

    Als ich, Oberbayer ab dem 30.12.1989 visumsfrei in die DDR einreisen konnte, lernte ich diese Vorposten zur Grenze nach Bayern im Vogtland kennen. Als diese (z.B. zwischen Triebel/Vogtland und Possek an der Straße im Wald) dann aufgelassen wurden entwickelte sich dann sehr schnell ein Lost-Place daraus. LG aus dem Chiemgau

  • @lausimeyer6558
    @lausimeyer6558 8 месяцев назад +2

    Ein weiteres hochinteressantes Video. Völlig unterbewertet für die Qualität und das Engagement, das hier dahintersteckt.

    • @Point_Alpha
      @Point_Alpha  8 месяцев назад

      Danke für das große Lob 🙂

  • @guidokohler5137
    @guidokohler5137 8 месяцев назад +1

    An der B62 Vacha Richtung Bad Salzungen befindet sich auch noch der Rest einer solchen Kontrollstelle.

  • @berndpr1984
    @berndpr1984 8 месяцев назад

    Die Personenkontrollen gingen schon vor dem Sperrgebiet los. Als ich in den 80-er Jahren in Wismar mit dem Zug gegen 21.00 Uhr ankam wartete ich auf dem Bahnhofsvorplatz auf meinen Abholer. Nac etwa 15 min kam ein VoPo auf mich zu und hat meinen Ausweis kontrolliert und wollte wissen was ich in der Tasche habe, eine ganz normale Reisetasche. Wismar war noch kein Sperrgebiet. Aber die gesamte Küstenregieon nannte sich bereits Grenzgebiet und hatte verstärkte Polizeikontrollen.