Sie können das erwähnte Forschunspapier nach wie vor gratis und ohne Registrierung herunterladen. SSRN blendet zwar eine Aufforderung zur Registrierung ein, aber das ist freiwillig. Klickt man rechts auf "Download without registration" bekommt man direkt das PDF. Das Problem ist, das man diesen Button nicht direkt sieht. Hier noch mal der Link zum Forschungspapier: papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4620462
Die Erklärungen von dem Gast sind soooo gut auf RUclips. "Wissen hat keinen Eigentümer" und sein Kanal verdient so viel mehr Abos bei seiner Qualität! Hat mir im Studium gut geholfen und waren oft die besten Erklärungen die ich zu den jeweiligen Themen finden konnte
ja, wissen hat keine eigentümer, das ist korrekt.aber die erkenntnis is nich gerade neu oder bahnbrechend^^ neu is hingegen so zeugs wie "zentralbankinsolvenz" - ich musste lachen. wer denkt sich denn so einen unfug aus? ein währungsmonopol soll insolvent gehen ... sorry, aber das is schlicht widersprüchlich. wie kommt man als ökonom auf sowas?^^ völlig hirnrissig. eine zentralbank hat gar nich die aufgabe, "pleite" oder "solvent" zu sein. sie hat die aufgabe, geld zur verfügung zu stellen. sie hat kein "geschäftsmodell", auch wenn es in der mainstreamökonomie a la rieck und sauer so verstanden wird. dass dies mainstreamökonomen sind, sieht man allein an ihrem status - goethe uni und so ;) die goethe-uni kenne ich extrem ut, und sie is exakt das, was der mainstream von einer uni erwartet. sie befindet sich im grunde unter der leitung eines lobbyverbands, aka mainstream. als ob ne monopolybank ernsthaft pleite gehen könnte^^ wir waren uns in dem fall im einig, dass schlicht neue scheine in umlauf kommen müssen - natürlich über die bank, wenn das spiel keine mehr hatte. das is ganz normal, wenn der gesamtwert auf dem spielfeld aus ner menge straßen und hotels im privatbesitz besteht. das is auf die aktuelle ökonomische situation grob übertragbar. das leben der spieler is teuer. es stehen überall nur hotels inprivatbesitz, siehe immopreise vs sozialer wohnungsbau.
@@wurstfinger3289die EZB ist ja nicht DIE leitende Währungsbank auf der Welt. Es gibt ja noch andere Akteure wie die FED und der gegenüber kann sie ja sehr wohl gegenüber Insolvent werden. Gerade wenn der Dollar als Währung die Welt in Anspruch nimmt. Sie auch die historischen Beispiele die er anführt. Also so verstehe ich das zumindest.
klar. chartalismus, sozialismus, faschismus, kommunismus, protestantismus, islamismus, euphemismus, penismus ... alles das selbe. niveau ende :D was soll das sein, wenn kein offenbarungseid, michelle? wenn dir dazu nur "sozialismus" einfällt, wirds zeit, dass du mal ein buch in die hand nimmst.@@MichelleKerner1991
@@dennismarks6133 Rieck hat Bitcoin in keinster Weise verstanden. Das merkt man schon daran, dass er mit seinem Digni Coin eigentlich Bitcoin erklärt. Und du glaubst er ist Experte. Aber auch Marc hat nur an der Oberfläche von Bitcoin gekratzt. Ich hör lieber echten Experten zu.
@@Feiermeier69 Was ist denn mit dir los? Du erkennst nicht mal ein Lob, wenn man es dir unter die Nase reibt. Allerdings muss ich mein Lob wegen deiner letzten Aussagen wieder zurückziehen. Und wer bitte nimmt Marc ernst?
@@Feiermeier69 du hast wie roman nicht mitbekommen, dass er nicht ueber digni coin gesprochen hat sondern ueber die funktion und die sicherheit des bitcoin. Schau dir das video ohne romans kommentare an. Dann brauchst nicht nachsprechen und verstehst es vielleicht. Es scheint manche hoeren nur das was sie hoeren wollen. Roman ist zb. so einer, aufgebrachte nicht haltbare reaktionen und durch gehobener nase und kopfbewegungen Intelligenter wirken.
Das ist ein Interviewpartner der was zu sagen hat und wirklich Inhalte rüber bringt. Im Gegensatz zu der Labertasche Friedrich, bei dem jedes Argument in Sekunden zerstört ist. Viel reden aber nichts sagen ist das Credo von Friedrich. Danke für dieses tolle informative Interview mit Dr. Sauer!
Im Kern haben sie aber doch eigentlich die gleiche Botschaft. Wenn Kredite nicht bedient/zurückgezahlt werden können, platzt das Vertrauen ins Geldsystem. Sie unterscheiden sich nur in der prophezeiten Auswirkung - Flucht in Gold/Bitcoin vs. Flucht zum US-Dollar und vielleicht im prognostizieren Zeitpunkt. Und natürlich fehlt es Marc Friedrich am fundamentalen Wissen um seine Position mit Fakten zu untermauern.
@@BombDrop Bei Friedrich ist es ein Businessmodell, durch Panikmache Leute dazu zu bringen, seine Bücher zu kaufen. Seine Prognosen werden an den aktuellen Trend angepasst und zurechtgebogen. Auch wenn er sich um 180 Grad dreht, behauptet er immer noch, es von Anfang an schon so vorhergesagt zu haben. Kein Vergleich zu einem Wissenschaftler, der Interesse an der Erkenntnis hat und mit wissenschaftlichen Standards arbeitet.
Dies ist ein JAHRHUNDERT-VIDEO! Dr. Sauer erklärt das doch komplexe Thema verständlich, Prof. Rieck moderiert auf Augenhöhe und „kitzelt“ unmittelbar Verständniskontrollen raus. Grossartig!
Der man erklärt gut aber viel davon ist naja mehr geraten... Die Inflation die wir haben ist ausgelöst worden durch eine Preisschwankung bzw Mangel (gas)! daraufhin haben die Menschen mehr Lohn gefordert und es wurde zu einer Inflation da Lohnkosten im Vergleich zu Gaspreisen nicht sinken. Mehr Geld führt nicht zu Inflation sondern der mangel an Waren und Dienstleistungen. Beispiel 10 Menschen, jeder hat 1 Millionen. Es gibt 100 Apfelbäume und 10.000 Äpfel die am Boden liegen es würde keiner der 10, Geld für Äpfel ausgeben da es unendlich gibt! Gibt es nur einen kleinen Apfelbaum und 5 Äpfel hast du andere preise da Mangel
@@tobisebastian1484 …ok ok, aber der Dr. Sauer ist schon top Liga. Ich mag Leute, die‘s „technisch“ drauf haben, ihr Thema verständlich erklären können & subtle leadership selbst im Gespräch anwenden. …dafür lass‘ ich auch gerne mal die Geissen im Stall😉
Wenn dich das Thema "unser Geldsystem" interessiert schau mal hier rein: ruclips.net/video/wgimyMmOJUE/видео.htmlsi=jj7xrdwS_3YxwYOn Ist schon krass was die da erklären, mein Freundeskreis wurde dadurch "geerdet", die waren platt! Bleib Tapfer und alles gute!👊
Habe vor Jahren beim Lernen seine VWL Vorlesungen auf RUclips entdeckt gehabt. Es hat mir sehr viel Freude bereitet ihm dabei zuzuhören und er hat die Sachen sehr anschaulich erklärt und auch Sachen und Themen aufgegriffen, welche mein Prof niemals erwähnt hat. Tolle Arbeit von ihm!
Weil viele danach gefragt haben: Hier geht es zum RUclips-Kanal von Ingo Sauer: www.youtube.com/@wissenhatkeineneigentumeri9889 - sehr lohnenswert! Hier kann man sich die Forschungsarbeit gratis herunterladen: papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4620462
Das Papier ist sehr lang, aber sicher lesenswert. Bitte schaut zumindest mal rein, man muss es nicht komplett lesen. Die zentrale Grafik findet sich auf S. 107.
Sehr spannendes Interview!👍 Ein Aspekt, der mir fehlt: Wenn alle relevanten Währungsräume zur gleichen Zeit die Geldmenge in ähnlichem Maße erhöhen. Dann bleiben die Wechselkurse unverändert. Trotzdem sollten die Preise steigen. Somit wäre der Zusammenhang Geldmenge⬆️ ⏩ Preise⬆️ doch gegeben oder nicht? Und genau dieses Notenbankverhalten hatten wir ja in den letzten Jahren.
@@hallod.b.2747 Den Zusammenhang Geldmenge⬆ ⏩ Preise⬆ negiert er ja nicht grundsätzlich. Er sagt aber, dass im Falle einer Hyperinflation nicht die Geldmenge sondern die Abwertung der Inlandswährung der Treiber / Auslöser ist. Die aktuelle Inflation folgt dem hergebrachten Erklärungsmuster, Ramschpapiere bei der EZB könnten aber derartigen Druck auf die Währung ausüben, dass die Inflation sich zu einer Hyperinflation ausweitet.
@@sod1237 Weshalb sollten die Chinesen nicht irgendwann mal gegen den Euro wetten? Kriege, neues Wettrüsten mit Russland, wirtschaftlicher Niedergang und dann lauter ZBs mit Ramschpapieren. Man muss die Hyperinflation nicht noch herausfordern.
Einiges von Rieck ja, anderes ist eher bildungsfern sehen. Es ist kein Geheimnis, dass er eine eigene Ideologie hat die ihn stark beeinflusst und ihn teilweise Unsinn reden lässt.
@@GS-rb8lq Nope, Sauer berichtet historisch und technisch, aber Rieck ist mal wieder hinter der Zeit - insbesondere da wir volkswirtschaftlich noch nicht einmal eine Inflation (interne wirtschaftliche Probleme) sondern einem Preisschock (plötzlicher Anstieg von extern bestimmten Einkaufspreisen) ausgesetzt waren. Deswegen war auch die Aktion der EZB (einschränken von Investitionen durch höhere Zinsen, und dem damit verbunden abwürgen von Nachfrage um die Preise nach unten drücken) komplett wirtschaftsfeindlich war.
Als ich im Studium VWL-Modelle lernen musste, diese aber nur halb gut vertanden habe, waren die aufgezeichneten Vorlesungen von Prof. Sauer wie eine Offenbahrung. Ich war echt bisschen neidisch auf die Studis, die Vorlesungem bei ihm hören dürfen.
@@maksa77 oh nein. Wert immer subjektiv. Und da du nicht weißt was Bitcoin ist und was das Netzwerk kann, kannst du auch den Wert nicht erkennen. Für jemanden in der Wüste ist eine Flasche Wasser wertvoller als für uns.
Super Vorlesung, muss man schon sagen. 👍Auf den 2. Teil bin ich sehr gespannt. Min. 33:33 Den heutigen Run auf Fremdwährung sieht man sehr gut in der Abwertung von EUR zum CHF. Bei Vertrauensverlust in Geld erfolgt ebenfalls ein Run auf Sachanlagen, wie „Betongold“ und Aktien (asset price inflation). Es wäre schön, wenn es auch ein paar Worte zum Shadow Banking geben würde. (Geldschaffung gegen Sicherheiten (collaterals)).
Da ist Ihnen ein absolutes Kontrastprogramm gelungen! Dr. Sauer vs. Marc Friedrich… …Absolute Sachkompetenz vs. Hobby-VWL. Viele Details waren mir nicht bekannt, sind aber absolut nachvollziehbar.
super spannendes Video! Teilweise fand ich es aber etwas schwer zu verstehen, deswegen hätte ich einen Wunsch zu einem neuen Video mit zwei konkreten Fragen / Themen: 1. Es wäre super, wenn Sie in bekannter Rieck-Sprache die wesentlichen Inhalte kurz zusammenfassen könnten 2. ich bin 1995 geboren ich fände es spannend, wenn Sie ein Video darüber machen könnten, ob wir tatsächlich, wie häufig in stammtischparolen argumentiert wird, real Geld seit 1995 verloren haben, oder einfach nur unser Lebensstandard höher gestiegen ist als unser reallohnzuwachs. Eventuell ist das etwas viel verlangt, aber ich fände das total spannend! :)
@@alexanderschreiber9911 der regelmäßige IPhone, Auto, Urlaube, TV usw.. Wenn ich mich an die Geschichten meines Großvaters erinnere, dann wird mir eindeutig bewusst wie gut es uns mittlerweile in Deutschland geht! Wer für 1 DM am Tag eine Schmied-Ausbildung macht und als Belohnung dafür in einem 6qm Zimmer ohne Heizung schlafen darf, der versteht die Steigerung des das aktuellen Lebensstandards besser als kein zweiter! Das wird aber häufig über die Zeit wieder vergessen und der Vergleich wird jetzt kurzfristig mit den reichsten Deutschlands gezogen..
Hyperinflationen ist nicht das Problem in DE, aber wenn die Asset-Preise (z.B. Immobilien) über einige Jahre sich mehr als verdoppeln dann ist das eine Umverteilung von unten nach oben, bzw. von nicht Vermögenden zu den Vermögenden und somit auch häufig eine Umverteilung von Jung zu Alt.
Was verliert ein nicht Vermögender, wenn sie der Wert einer Immobilie eines Vermögenden erhöht? Steigende Preise bei Immobilien werden durch steigende Nachfrage ausgelöst, was erstmal bedeutet dass es mehr Menschen gibt, die sich den höheren Preis leisten können.
@@Denis-zo6qodie Inflation seit 2020 beträgt zusammengenommen fast 20%. Ich habe keine Lohnerhöhung bekommen, da meine Branche wegen Krieg und hohen Energiekosten leidet. Meine Ersparnisse wurden durch Kurzarbeit gebeutelt und durch die Inflation in der Kaufkraft gemindert. Der Mittelstand leidet unter dieser schleichenden Enteignung. Arme haben sowieso nix zu verlieren und reiche können sich durch Assets schützen und halten ihren Standard oder erhöhen diesen sogar. Inflation ist ein reales Problem und die Schere geht weiter auseinander...
Kurz gesagt, nicht jeder Wissenschaftler ist dazu geeignet, Wissen zu vermitteln bzw transferieren. Das hatte ich schon in meinen Univorlesungen gehasst. Thema top, aber ohne Herrn Rieck hätte ich als studierter Ökonom weggeklickt. Danke dafür.
1:40 Ok, ich hoffe das wird noch besser. Die Frage „wie wurden denn Zentralbanken wieder rekspitalisiert?“ mit dem Zirkelschluss „das ist durch die Rekapitalisierung der Zentralbanken passiert“ zu beantworten ist hoffentlich der Schnelligkeit der Einleitung geschuldet.
Hammer!! Einfach nur großartig und es macht mir Mut, dass wir diese Situation der Destabilisierung der Währung überleben können. Bzw zeigt es mir Lösungen auf, wo ich investiert sein sollte 👍🏻
Ich musste lachen, als Herr Dr. Sauer meinte, es gebe keine Staatfiazierug durch die EZB, da der Kauf der Staatsanleihen ja sekundär über Banken liefe. Nach meinem Kenntnistand sind nur wenige Minuten dazwischen.
Das hinkt wiklich. Wenn ich weiss, dass die EZB die Staatsanleihen sicher ankauft, habe kein Risiko mehr und streiche die Arbitrage ein. Das hat nicht mit einem freien Markt zu tun, sondern mit einem Feigenblatt
Ingo Sauer: Hallo, also die Übergänge zur Staatsfinanzierung sind fließend, es gibt minimale Staatsfinanzierung und absolute (oder offene) Staatsfinanzierung und natürlich alles dazwischen. Zunächst wollte ich ausdrücken, dass wir in diesem Kontinuum der Staatsfinanzierung noch relativ weit weg von einer absoluten Staatsfinanzierung sind. Diese Unterscheidungen fehlen mir häufig in der Diskussion und daher habe ich das so betont. Dass wir die Staaten bei ihrer Schuldenaufnahme unterstützen, habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht, ich erzähle das in jedem Interview und in jeder Vorlesung zum Thema. Das kann man Staatsfinanzierung - zu einem gewissen Grad (!) - nennen. Noch zahlen aber die Staaten ihre Schulden vollumfänglich und daher ist die pauschale, nicht eingeordnete, Aussage „das Eurosystem betreibt Staatsfinanzierung“ eher irreführend. So pauschal gesprochen betreibt die Fed seit vielen Jahrzehnten Staatsfinanzierung, da sie zur Geldemission mehrheitlich Staatsanleihen aufkauft. Aus meiner Sicht ist auch das kritisch zu sehen, aber Staatsfinanzierung ist hier einfach unpassend. Der Begriff „Zentralbankdefekt“ wurde hierfür mal von einem deutschen Volkswirt geprägt und passt meiner Meinung nach deutlich besser. Meine genauere Einordnung des Grades (!) der „anfänglichen“ Staatsfinanzierung (eigentlich erleichtern bisher die NZBen eher die Um- oder Neuverschuldung der Staaten!) finden Sie bspw. hier: ruclips.net/video/AfA35DPXKpU/видео.htmlm44s Es tut mir leid, wenn ich das im Interview nicht hinreichend ausführen konnte, aber man kann auch nicht in jedem Gespräch alles sagen. Weiterhin muss zunächst der Begriff „Staatsfinanzierung“ definiert werden, hier können wir zwischen einem rein ökonomischen und einem juristischen Begriff unterscheiden, wobei letzterer eine Interpretation des ersteren seien sollte. Diese Interpretation ist im AEU-Vertrag (Artikel 123) meines Erachtens nicht gelungen und das habe ich im Interview deutlich thematisiert. Die Vorgabe „auf dem Sekundärmarkt“ ist zwar extrem wichtig, aber reicht nicht aus (das erkläre ich doch ausführlich im Interview). Hätte man damals das „Verbot der Staatsfinanzierung“ so definiert, dass die Menge pro spezifischer Anleihe oder WKN (mit kurzfristigen Laufzeiten) auf eine niedrige Prozentzahl zu begrenzen ist, wäre das deutlich besser gewesen. Natürlich gilt je strenger, desto besser, aber auch wenn der Ankauf von Staatsanleihen nicht vollkommen verboten ist, kann man nicht immer direkt von Staatsfinanzierung sprechen (siehe USA seit vielen Jahrzehnten). Das Bundesverfassungsgericht musste jetzt die alte Interpretation des „Verbots der Staatsfinanzierung“ (Artikel 123 AEUV) konkretisieren. Dabei musste das Gericht natürlich die alte Auslegung UND ökonomische Realitäten, die unter der bisherigen Auslegung des Gesetztes schon entstanden sind, berücksichtigen. Unter diesen Umständen hat das Gericht meines Erachtens eine sinnvolle Grenze („1/3 pro WKN“) gezogen. Juristisch ist „das Verbot der Staatsfinanzierung“ also zunächst etwas besser geklärt, aber natürlich kann man argumentieren, dass diese Auslegung - unter bereits eingetretenen Gegebenheiten - aus ökonomischer Sicht nicht komplett ausreichend ist und es somit Gefahren für die Währungsstabilität gibt. Das mache ich bspw. in dem Video zum oberen Link und erkläre die Gefahren ausführlich.
@@wissenhatkeineneigentumeri9889 Danke für den ausführlichen Kommentar. Ich bleibe auch nach, bzw. sogar gestärkt durch Ihre Argumentation dabei, dass ein harter Geldstandart (in Bitcoin wegen der Überprüfbarkeit, von mir aus auch in einem Hybrid Modell mit Gold) und ein sowohl rechtlich als auch technisch vom Staat getrenntes Geld die bessere Variante wäre.
Super interessantes Video, das sich jeder unbedingt ansehen sollte der die Geschichte vom Geld verstehen möchte. Vielen Dank an Sie beide. Wir können uns also schon mal alle auf Zwangshypotheken einstellen, zumindest die die etwas besitzen. :)
Das Problem Nr. 1 ist : Wenige große Banken. Zu groß. Ursache ist die extreme Überregulierung. Problem Nr 2 : Bankenrettung. Das darf einfach nicht passieren. Problem Nr. 3: wenige Menschen entscheiden und verteilen extrem große Geldströme bzw. Geldmengen. Problem Nr. 4 : Der Gegenwert des Zentralbankgeldes ist nach Markt-Maßstäben zu gering.
... zu viele Menschen die ihr ganzes Leben leistungslos allein durch unsere Sozialsysteme ernährt werden und sogar noch Geld in ihre Herkunftslander schicken sind ein riesen Problem und eine riesigen Ungerechtigkeit.
@@xxxnocommunity4143Der Kerl redet übrigens von Geldsummen im Billionen-Bereich, die täglich im Finanzsystem gehandelt und transferiert werden 😅 Und nicht über ein paar hundert Euro, die jemand an ein afrikanisches Dorf schickt. Bitte mal das Hirn einschalten....
Was ist mit "Bankenrettung, das darf nicht passieren" gemeint? Wir wissen doch hoffentlich alle, dass es zu einem Bankenansturm nicht kommen darf. Genau das passiert jedoch gerne mal schnell, wenn nur eine Bank nicht gerettet wird. Selbst wenn die Leute vom Staat das Geld der Einlagensicherung nach wiederbekommen, viele Menschen bei anderen Banken wird die Panik aufkommen.
Klingt sehr vernünftig, besonders die Bankenrettung. Es wird immer Argumentiert das ja alles den Bach runter geht und Dominoeffekte eintreten wenn man die Banken nicht rettet. Aber evtl muss es halt auch mal weh tuen damit ordendlich gewirtschaftet wird. Eine Bankkunden-Rettung wäre was anderes.
Mega interessant. Danke! Ich würde gerne mal ein Interview mit Bernd Senf und Herrn Rieck sehen. Bernd Senf hat wahrscheinlich extrem konträre Meinungen zu dem Thema Geld - aber das wäre echt spannend.
Was nützt mir eine Kreditgeldschaffung basierend auf den Wert des kreditierten Wirtschaftsgutes, wenn zugleich die Zentralbank (hier FED) die Zinsen so schnell anhebt, dass der Wert des kreditierten Wirtschaftsgutes halbiert wird (US-Gewerbeimmobilienmarkt). Ich bleibe dabei, das der Wert des Geldes sich einzig auf Vertrauen der Wirtschaftteilnehmer basiert. Die sind es auch, die bei schwindenden Vertrauen in andere Währungen wechseln. Und dann kommt die Theorie des Herrn Sauer zum tragen.
Wenn eine Währung nicht vollständig durch Gold gedeckt ist lebt sie immer vom Vertrauen/Glauben der Verwender weil sie keinen realen Gegenwert hat. Nur in einem Fiat System sind solche Schwankungen überhaupt möglich. Mal sehen wann der private Erwerb von Gold eingeschränkt/verboten wird.
@@MCHFB82: Auch eine Gold gedeckte Währung lebt von Vertrauen und das auf zwei Ebenen:1. Vertrauen in die Golddeckung und 2. Vertrauen in den Goldwert an sich.
@@gregorschmidt4555 Das ist natürlich richtig, trotzdem ist ein gedecktes System deutlich stabiler als eines in dem ohne Limitierung gedruckt werden kann und der physische Wert des Geldes sich erst über das Kaufobjekt bildet.
@@gregorschmidt4555 Das ist villkommen richtig und wurde von den Spaniern bewiesen, als deren Flotten das Gold und Silber Amerikas nach Spanien brachten und das Goldgeld zu inflationieren begann. Auch hier war wieder eine politische Klasse dabei, völlig ahnungslos übrigens, den Geldwert trotz Golddeckung zu inflationieren. Und heute ist es denkbar, dass Gold vom Meeresboden abgebaut wird oder das irgendwann jemand mit einem Raumschoff voller Gold von einem Kometen auf der Erde landet.
@@MCHFB82 Der russische Rubel ist de facto eine Rohstoffwährung. Der war noch nie stabil. Man kann auch andere nehmen wie die norwegische Krone. Fiat Geld ist wesentlich stabiler. Man schaue auf die Schweiz. Hinterlegt u.a. mit großen Aktienpositionen auf US Tech.
Die CH-Notenbank hat weltweite Aktien auf der Vermögensseite. Warum stehen eigentlich keine weltweiten Aktien in der Bilanz der Bundesbank sondern zinslose Target-Forderungen?
Einfach gesagt: Weil die Schweizer das angenehme Problem haben, dass es auf der Welt eine große Nachfrage nach dem Franken gibt weil man diesem Geld vertraut, also zutraut das es wertstabil ist. Um den Wechselkurs verteidige, und damit die Wirtschaft der Schweiz halbwegs wertbewerbsfähig, halten zu können, muss die Schweizer Notenbank Fremdwährungen oder im Ausland notierte Aktien kaufen.
Die Target-Forderungen dürften zurzeit nicht zinslos sein. Eine Umwandlung in Wertpapiere muss politisch durchgesetzt werden und ist sehr schwierig, weil Deutschland nur 1 Stimme hat.
@@deannamariani9062 Die Forderungen werden m.E. nur zu linke Tasche/rechte Tasche Verrechnungszwecken "verzinst". Dieser Zins wird der Bundesbank m.E. aber nicht ausgezahlt. Wenn es doch ausgezahlt würde, dann wären es derzeit mit 4,5% p.a. Hauptrefinanzierungssatz sehr ordentliche Zinsbeträge von ca. 50 Milliarden p.a., die irgendwo in der Bundesbank GuV auftauchen müssten. Ich werde mir den 2023 Bundesbank-Abschluss mal anschauen sobald dieser vorliegt. 2020 bis 2022 ist der Gewinn = 0, nach ca. 6 Mrd. im Jahr 2019.
@@deannamariani9062 Falls die Bundesbank sich verpflichtete in die Aktien der Euro-Südländer zu investieren wüsste ich nicht, was der Club Med dagegen haben sollte. Ich würde eher argumentieren, *dass es eben auch am Nicht-Rückfluss dieser Gelder liegen könnte, dass der Süden unter Investitionsschwäche darben muss.*
In einfachen Worten: Wenn Schulden nicht getilgt werden, kommt es zu einem. Überhang der Geldmenge, denen die „verkaufbaren“ Güter gegenüberstehen. Kreditausfall, Verlust der Roten Bändchen, entsteht auch durch den Annahme von Schuldverschreibungen denen kein Wert mehr gegenübersteht. Ganz einfach, der Schuldner hat keine Bonität. Bonitätsprüfung vor allem gegenüber Staaten und deren Statsverschuldung findet ungenügend statt. Immerhin sind die Staatsschulden einer der größten Schuldposten an den , genannten roten Fäden.
Man kann Vermögensabgaben rausschieben rausschieben rausschieben, aber wenn der Laden runter gewirtschaftet ist und man die Finanzreformen dann doch machen muss, dann bleiben nur noch die Vermögenden übrig, die man besteuern kann und die können zwar Geld im Ausland (oder meinetwegen Bitcoin) verstecken, aber nicht ihre Immobilien/Grundstücke. Das habe ich jetzt aus dem Deutschland-Beispiel mitgenommen...
Die Zwangshypothek der Rentenbank war ja im Grunde eine Vermögenssteuer auf Immobilien: Der Staat hat eigentlich nur drei Möglichkeiten: 1. Steuern nehmen. 2. Schulden aufnehmen. 3. Ausgaben kürzen. Wenn 2. nicht mehr geht bleiben nur 1. + 3. Alles andere ist nur "Rausschieben" und Buchungstricks, da haben Sie recht.
@@gargoyle7863 Die Deutsche Rentenbank wurde privatwirtschaftlich von Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe kapitalisiert, eine Art Zwangshypothek wie oben beschrieben. Die Rentenmark war daher auch kein gesetzliches Zahlungsmittel, wurde von der Bevölkerung aber (in Ermangelung werthaltiger Alternativen) gerne genommen. Der Staat und die Reichsbank waren 1923 am Ende. Flasche leer.
Naja.. Mehr geld mehr Inflation ist nicht sehr klug. 1. Wichtig ist wie das Geld verteilt ist 1 Mrd aufgeteilt aut 1 Person oder auf 1.000 macht einen Unterschied. 2. gibt es freie Kapazitäten. Wenn ja macht mehr Geld mehr Jobs
Vielen Dank an beide! Sehr schönes und informatives Interview. Um ein vertieftes Verständnis und einen Genuss daraus zu ziehen, benötigt man zwar etwas Vorwissen, aber wo sonst findet man schon solch komprimierte Fachinformationen. Ich persönlich hätte mir ein kurzes Eingehen auf den Aspekt der Geldhorte gewünscht, die nach allgemeiner Meinung eine Erklärung dafür sind, warum eine Geldmengenausweitung nicht automatisch zur Inflation führt. Alles wurde sehr gut erklärt! Ich bin auf den zweiten Teil sehr gespannt!
Das mit den Seilen ist wirklich eine tolle einprägsame Darstellung.... damit lässt sich bestimmt bei ganz andern Themen bestimmte Punkte prägnant rüberbringen.
Die Ökonomen zählen zur Inflation nur die Verbraucherpreisverteuerung. Die Vermögenspreisverteuerung wird (absichtlich oder unbeabsichtigt) nicht dazu gezählt.
absichtlich, da 1) die erzeugung inflationärer tendenzen hat die Konsumnachfrage zu stimulieren, bzw. hochzuhalten und 2.), da ansonsten eben jene geldpolitische stimulierung in dem ausmasse nicht möglich wär ( bsp: 3% inflationsziel), da dann die effektiv ausgewiesene Inflation wie sie beispielsweise heute vorherrscht deutlich höher ausfallen würde und dieses instrument dann gar nicht zur anwendung kommen könnte. aber ja, die falsche messung der inflation und die dadurch möglich gewordene geldpolitik ist wohl der grösste treiber für die zunehmende ungleichheit der vermögens- und einkommensverhältnisse moderner volkswirtschaften. da die besitzenden und reichen jedoch übervorteilt sind, da ihre assets relativ zur Inflationsrate an wert gewinnen, wird sich vorerst nichts an dieser praktik ändern.
Die Entwicklung von Vermögenspreise in inflationärer Komponente und fundamentaler Komponente aufzuteilen ist schlicht nicht möglich. Das setzt ein fundamental gültiges Bewertungsmodell voraus, welches in der Praxis nicht existiert. Im Gegensatz zu den Vermögenspreisen sind in Preisen für Waren und Dienstleistungen keine Bewertungen oder temporäre Spekulationen enthalten. Zudem stellen die Verbraucherpreise die alltäglichen Kosten der Bevölkerung dar und erfüllen dadurch wesentlich besser den Zweck für eine Inflationsmessung. Bei Vermögenspreisen kommen starke Schwankungen noch hinzu, wodurch die Inflationsmessung teils stark verzerrt werden würde. 2008/09 wäre die Inflation auf Basis der Vermögenspreise im zweistelligen negativen Bereich verortet gewesen, obwohl die alltäglichen Preise nicht in Ansätzen derart gefallen sind.
@@gotnoname3956 Man kann ja mal als objektiver und nur der Wissenschaft verpflichteter Ökonom und Statistiker dann drei Indexe aufbauen und diese drei kommunizieren und ggf. die Geldpolitik danach orientieren. Einmal den exisitierenden VPI und dann einmal ein Mischmodell mit Verbraucher-und Vermögenspreisen und einmal reinem Vermögenspreisindex. Bei VPI kann man ja das schon heute, indem man Kern- und Headline-Inflation bilden kann. Aber neeeein, die VERMÖGENSPREIS-INFLATION soll bei der Geldpolitk (Gelddruckerei) keine Rolle spielen, sonst merkt ja die arbeitende Schicht, dass sie für lau arbeitet und die Reichen immer reicher werden. Wo bleibt da die OBJEKTIVE und MIT DEN STEUERN DER ARBEITER finanzierte WISSENSCHAFT?
@@gotnoname3956 ich würde gegen ihre Argumentation behaupten das es möglich ist inflationäre komponenten in vermögenspreisentwicklungen auszumachen. wikipedia ist der meinung das ein kausalzusammenhang vermutet werden kann (ohne jetzt konkret werden zu wollen): "Die Geldpolitik wird auch über die Preise von Vermögenswerten übertragen. Wenn eine Zentralbank expansive Geldpolitik betreibt, die zu einer Senkung der Zinssätze führt hat das zum Beispiel zur Folge, dass Anleihen im Vergleich zu Aktien weniger attraktiv erscheinen. Dadurch wird die Aktiennachfrage (tendenziell) steigen, was wiederum die Aktienpreise in die Höhe treibt." Letztlich ist Asset-Inflation wohl das kleinere Uebel das aufgrund übervorsichtiger Geldmengenausweitungen in Kauf genommen wird um um jeden Preis eine Rezession zu verhindern. Die Alternative scheint deutlich grausamer insbesondere in begrenzten Regierungssystemen wie den westlichen Demokratien. Zudem ist der Grossteil der Menschen nicht in der Lage zu verstehen das Inflation die Grösste Enteigungs- und Umverteilungsmaschine ist die je geschaffen wurde, wodurch das Karussel weiterdreht und Pseudopolitik weiter auf Kosten der Arbeiter - und Mittelklasse gemacht wird.
@@gotnoname3956 Es gibt keinen Grund Preissteigerungen von Vermögenswerten, insbesondere Immobilien nicht in die Inflationsrate einzurechnen. Der Annahme, dass die Berechnung der Preissteigerungen bspw. Bei Immobilien komplexer ist, als bei einer Ware, ist doch nicht haltbar. Auch bei Konsumprodukten des täglichen Lebens haben eine spekulative Komponente. Spekulation an Rohstoffmärkten sind alltäglich und betreffen den Preis von Neubauten genauso, wie den Preis von Lebensmitteln direkt. Hier gibt es keine Preissteigerungskomponenten auseinander zu halten. Andererseits wird Inflation auch dadurch deutlich, dass Immobilien, die über Jahre abgenutzt wurden, heute oft deutlich teurer sind, als zum Zeitpunkt des Erstbezug. Und natürlich hat jeder Bürger Wohnkosten, die bei der Inflation zu berücksichtigen sind.
Prof. Sauer wieder richtig super fundiert und klasse beim Erklären. Rieck hat mich auch positiv überrascht (Ist sonst doch eher mit seinen Chaos Prophezeiungen unterwegs) Bis auf den Punkt, dass die EZB durch die Anleihe-Ankäufe die Staaten finanziert. Man mag diese Anleihe - Ankäufe zwar kritisieren, aber bei einer allgemeinen Staatsfinanzierung durch die EZB sind wir noch lange nicht. Auch das hat Prof. Sauer fundiert erklärt. Bitte weiter solche seriöse und auf Wissenschaftlichen Wissen fundierten Videos. Danke!
Diese sogenannten roten Seile existieren gar nicht, weil Staaten ihre Verschuldung nie reduzieren, sondern bestenfalls nur nicht weiter ausdehnen (siehe Deutschlands Schwarze Null). Sollte die EZB versuchen eine Entschuldung der EU Staaten zu erzwingen sind Italien, Frankreich, Spanien noch am selben Tage pleite.
Stimmt! Sie mit ihrem Kommentar sind ein viel besserer Versteher des Systems als Jemand der dazu jahrelang geforscht hat. Ich frage mich warum wir überhaupt Universitäten unterhalten, wenn doch die ganze Weisheit der Menschheit in RUclips Kommentaren zu finden ist.
@@videos5923 Im Gegensatz zu Ihnen bin ich kein Freund davon Experten blind zu vertrauen. Auch wäre es schön gewesen, wenn Sie argumentiert hätten, weshalb meine Behauptung falsch und die von Herrn Sauer korrekt ist. Die Qualität von RUclips Kommentaren haben sie mit ihrem inhaltslosen Text jedenfalls nicht erhöht.
@@Sepp_Tember OK wenn eine Erklärung gewünscht ist: Die "roten Seile" werden nicht an die Verschuldung der Staaten geknüpft, sondern an das von der Zentralbank ausgegebene Geld. Das Geld wird nur gegen Vermögenswerte ausgegeben. Und die Zentralbank kann das sich im Umlauf befindliche Geld mit dem Verkauf der Vermögenswerte wieder einziehen. Es geht also um die Solvenz der Zentralbank(en) und nicht um die Staatsverschuldung. Der Staat kann mit diesem System also pleite gehen, aber das Geld behält seinen Wert. Denn andere Beteiligte brauchen das Geld, um damit ihre Vermögenswerte von der Zentralbank zurück zu bekommen. In dem Fall einer Staatspleite bei dem System würden "nur" die Gläubiger der Staatsanleihen leer ausgehen. Es würde also gehandhabt wie die Pleite einer Firma. Dabei bleibt der Euro ja auch in seinem Wert erhalten. Das Gold der Zentralbanken ist z.B. weiterhin ein solches dickes sicheres und stabiles rotes Seil, welches am Euro hängt. Daher existieren die roten Seile und sie würden auch halten. Das Problem dass die Zentralbank (EZB) aber erzeugt ist, dass sie Schrott Anleihen (von Italien, Griechenland etc.) als solvente Absicherungen akzeptiert. Wenn also wertvolle Euros gegen Schrott Anleihen ausgegeben werden, werden die Euros zu Schrott. Denn der "Druck" diese Schrott Anleihen für die wertvollen Euros von der Zentralbank zurückhaben zu wollen fehlt. Wenn dieser Ankauf von Schrott Anleihen nicht gemacht würde, wäre die Staatsverschuldung der einzelnen Länder vollkommen egal für die Stabilität des Euros. Das Problem wird entstehen, wenn die Anzahl der rissigen Seile durch Schrott Anleihen die Anzahl der stabilen Seile übersteigt. (um bei der Metapher zu bleiben) Wir sind (langsam) auf dem Weg dahin, aber bei weitem noch nicht dort. Da die roten Seile am Euro hängen und nicht an der Staatsverschuldung ist ihr Argument, dass die roten Seile wegen der Staatsschulden nicht existieren, in meinen Augen falsch. Aber ich freue mich, dass mal nach einem Argument gefragt wurde und es sich lohnt diesen Text zu schreiben.
Sehr hochwertiger Content, der zu echter Weiterbildung führen könnte. Zum Weiterleiten ist's dennoch nur bedingt geeignet. Ein Grund ist die Komplexität des Themas, das aber unnötigerweise durch den schlechten Ton begleitet wird. Bitte bei der nächsten Aufnahme unbedingt die Tonqualitât beachten. Die Lautstärke ist OK, sollte aber auch nicht kleiner werden.
@@thni6424 Man muss gar nicht gleich auswandern. Der erste Schritt könnte der Kauf einer CHF-Staatsanleihe sein. Das kann man auch in ein deutsches Depot machen. Ggf. muss man sich die 35% CH-Verrechnungssteuer zurück holen. Es muss aber jeder selbst entscheiden, was er kauft oder nicht.
Ich habe erst bis Minute 31 gehört. Eine Frage schon jetzt: Was passiert, wenn beide Zentralbanken (oder sogar alle) in gleichem Maße die Geldmenge vergrößern, ohne entsprechende Werte dahinter vorweisen zu können? Die Wechselkurse bleiben dann ungefähr gleich, aber dennoch entsteht das Problem des Vertrauens in die Währungen.... Richtig?
Hallo, also es gibt leider immer Währungskonkurrenz, diese kann nur etwas höher oder niedriger ausfallen. Die schwäche anderer Währungen würde uns also nur bedingt helfen. Weiterhin ist es relativ unwahrscheinlich, dass die USA ihren Vorteil, die Weltreservewährung (und damit das „exorbitant privilege“) zu besitzen so einfach aufgeben werden und den Dollar zu einer Weichwährung verkommen lassen. Aber selbst wenn der Dollar schwächeln würde, gäbe es natürlich andere Währungskonkurrenz. Weiterhin kann sogar eine recht kleine Währung die Funktion einer referenz- oder Konkurrenzwährung übernehmen. Es reicht vollkommen aus, dass eine fremde Währung in relativ geringen Mengen in einem Weichwährungsland zirkuliert und auf nicht kontrollierbaren Märkten im Inland (Schwarzmarkt) oder im Ausland gehandelt wird. In einem Weichwährungs- oder Hyperinflationsland setzten die inländischen Verkäufer ihre Preise mit der Zeit immer mehr bezugnehmend auf den Wechselkurs (Schwarzmarkkurs). Die meisten Transaktionen werden also weiterhin in der inländischen Währung ablaufen, aber die Menschen Denken zunehmend in einer ausländischen Währung. Ein passendes Zitat zu diesem Mechanismus während der deutschen Hyperinflation lautet bspw.: „We have marks in our pockets but dollars in our heads”. Sie finden die komplette Erklärung in meinem Papier ab Seite 65.
Krall hat mal gesagt wenn das Seigniorage Kapital der EZB-Bank das EU-Bib übersteigt wird es kritisch.Da diese Banken nicht bilanzieren müssen, weiss ich nicht ob er da recht hat.Ich sehe jetzt keine Notwendigkeit darin einen Gau zu konstruieren. Ich denke eher Inflation bzw. hoher Zinsdienst sind die Parameter zwischen denen die Zentralbanken eingeklemmt werden.
@corneliushonold7230 Nicht ganz richtig. Der Wert bemisst sich nur indirekt am Vertrauen. An sich stammt er aus dem Eintauschen gegen "echte" Dinge. Solange also genug Güter da sind (zB bei bestehender Überproduktion) kann die Geldmenge angehoben werden, ohne dass das jemand merkt. Die Flucht in eine Fremdwährung passiert ja auch nur, wenn du erwartest, nichts mehr in Güter tauschen zu können in der lokalen Währung. Sobald das wieder gegeben ist, lohnt sich das Wechseln ja dann schon nicht mehr
@@apophis6108 Hat man ja in der DDR gut gesehen. Es gab zwar minimal Westgeld, aber meistens haben die Leute mit realen Gütern / Dienstleistungen gezahlt
@@Zeckurbo Ist so auch nicht ganz richtig.Man sieht das an den BriCS-Staaten.Die haben Rohstoffe gegen Dollar eingetauscht.Schauen die nun zurück sind ihre Rohstoffe weg und sie sitzen auf entwerteten Dollars. Das ganze ist sicherlich auch ein zeitliches Spiel.
Megainteressant. Dieses Video werde ich mir sicher noch ein paar mal anschauen, weil da unglaublich viele Details enthalten sind, die ich nicht auf einmal aufnehmen kann. Ingo Sauer ist ein echt toller Volkswirt, macht unglaublich Spaß ihm zuzuhören. Bei ihm würde ich mich auch jederzeit in eine Vorlesung reinsetzen, wenn ich die Zeit hätte. Woran ich die ganze Zeit während des Videos denken musste: kann man das nutzen, um Vorhersagen zu Russland zu treffen?
So kompliziert ist es nicht. Es wird nur kompliziert formuliert. Was hier elegant in vielen klug klingenden Aussagen verpackt transportiert wird, ist (am Beispiel Deutschlands), wie das Vertrauen in eine Währung (hier argumentiert über die Solvenz der entsprechenden Zentralbank) im Wesentlichen von stabilen Wechselkursen getragen wird. Dazu wird (zurecht) immer wieder der US Dollar als Maßstab benutzt. Dieser ist allerdings selbst auch nur ein Wechselseitiger Schuldanspruch. Als es (mit der Rentenmark) hart auf hart kam, hat man (wie Rieck richtigerweise sagt, auch wenn Ingo Sauer das so nicht hören wollte) kurzerhand die Leute (potenziell) enteignet um seiner Währung eine Deckung zu geben. Durchgesetzt wird das Ganze am Ende mit staatlichen Gewaltmonopolen. Meiner Meinung nach war das ein 1,5h Werbefilm für Bitcoin.
...OK ich ergänze ....diesbezüglich (also VWL) bzw. vll haben sie auch die Lehrbücher gelesen, aber nicht verstanden. Dafür Brauch ich keinen Quelle außer meine eigene Wahrnehmung 🤔
@@ThorFB Nichts ist weiter von einer Information entfernt als eine Wahrnehmung. Nicht mal eine Spekulation, der ja immer noch eine benennbare Bewertung innewohnt. Ich nehme wahr, dass sie ihre Wahrnehmungen überbewerten. Ich vielleicht auch, aber so ist das halt mit Wahrnehmungen …
Es ist fast schon ein bisschen gemein, Marc Friedrich und Ingo Sauer miteinander zu vergleichen. In der Kreisliga wird schließlich auch anders gekickt als in der Championsleague.
Naja, es ist in erster Linie deswegen gemein, weil hier jemand seine Habilitationsschrift (oder zumindest ein umfangreiches wissenschaftliches Paper) vorstellt und diskutiert und im anderen Video jemand sein Buch, das an die Allgemeinheit gerichtet ist und mehr in die Breite geht. Natürlich wird der erste Gast viel mehr in die Tiefe gehen können. Auch weil er einfach aus dem akademischen Bereich ist. @@antonnonym1953
Die Finanzierung der Rentenbank (und des Reichs) wurde über eine Zwangshypothek auf das Land von Gewerbe, Banken usw. ermöglicht. Wenn du das Gewerbe und die Banken als "arbeitende Menschen" bezeichnest, hast du Recht. Für mich klingt es aber mehr nach Enteignung der Unternehmen und nicht so sehr nach Enteignung der privaten Haushalte.
Hallo, bei Minute 11:15 erwähne ich durchaus das Giralgeld, welches aber auch durch die Vermögenswerte der Geschäftsbank gedeckt ist. Das Giralgeld ist nur eine „Forderung auf Zentralbankgeld“, welches die Inhaber dieser Sichteinlagen (=Giralgeld) bei den Geschäftsbanken haben. Für die Währungsmärkte ist aber das Giralgeld oder Geschäftsbankengeld nicht entscheidend. Deswegen konzentrieren wir uns im Video auf das Zentralbankgeld, welches auf den Währungsmärkten und den Schwarzmärkten für Währungen gehandelt wird. Die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbaken ist aber auch kein Betrug, sondern die Geschäftsbanken schaffen ein liquides Zahlungsmittel (=Giralgeld) durch Fristentransformation und riskieren dadurch ihr Eigenkapital. Hier wird das erklärt: ruclips.net/video/rl8_N38QrVk/видео.htmlm53s Geschäftsbanken können Giralgeld nicht einfach so (bspw. durch Kreditvergabe) schaffen, sondern Sie müssen Eigenkapital für diese Kreditvergabe vorhalten und riskieren. Sollten jemand eine Bank gründen wollen, wird er oder sie unmittelbar feststellen, dass zunächst Eigenkapital einzuzahlen bzw. vorweisen ist. Dieses Eigenkapital wird dann aber ab sofort bei jeder Kreditvergabe (etc.) belastet und riskiert. Das Vorhalten einer kleinen Liquiditätsreserve in Zentralbankgeld (Mindestreserve) ist nicht der „teure“ Teil der Giralgeldschöpfung, sondern die Bank riskiert permanent ihr Eigenkapital. Man kann kritisieren, dass die Eigenkapitalvorschriften nach Basel III (oder IV) zu niedrig sind, aber das Bankgeschäft (vereinfacht gesagt „langfristige Kredite zu bspw. 5% vergeben, diese aber kurzfristig durch Sichteinlagen zu 1% finanzieren“) besteht eben hauptsächlich darin Eigenkapital zu belasten und zu riskieren. Eine genaue Abgrenzung zwischen Zentralbankgeld und Geschäftsbankengeld finden Sie auch in meinem Papier im Abschnitt 2.3.1 („Solvency vs liquidity: the fundamental difference to commercial banks“).
@@wissenhatkeineneigentumeri9889 danke für die tolle Antwort. Aber das Giralgeld hat dich sicher einen nennenswerten Einfluss auf die Inflation (wenn man an die Geldmengentheorie glaubt)?
Kann das sein, das ein Mensch sich mal die Mühe macht Arbeit aufzuwenden? Ein großes Lob an ihn. Der Alternative Nobelpreis für eigenständiges Denken sei ihm Gewiss. Er lebe hoch, hoch, hoch😊
Dr. Richard Werner gehört zum Thema Inflation und Notenbankpolitik unbedingt hierher. Der Freund von (D-) Mark ist doch sicher auch Ihr Freund? Bitte einladen.
Eine Frage die ich noch hätte: wie konnte die Zentralbank damals den Kurs von Dollar in Reichsmark stabilisieren, (wie es bei 1:14:00) gesagt wird? Ich meine Woher hatte sie die Dollar, wenn jemand seine Reichsmark tauschen wollte?
@@wildcsgotactics Doch ein bisschen schon, bzw. dieser Aspekt wird in der MMT häufig ausgelassen. Wenn man das mal zusammenfassen will sagen die Bitcoiner/österreicher-Schule "Geld ist nur das worauf wir vertrauen, dass die anderen auch drauf vertrauen usw." die MMT/Postkeynsianer sagen "Nein, das Geld bekommt seinen Wert durch die Steuerforderungen des Staates, die eine NAchfrage nach dem Geld erzeugt" und Sauer sagt "Das Geld erhält seinen Wert durch die Fähigkeit der Banken/Zentralbanken es wieder zurückzuholen/zu sterilisieren". Das ist ein bisschen ein Widerspruch insofern, dass die MMT z.B. vorschlägt Leuten eine Jobgarantie zu ermöglichen indem LEute garantiert vom Staat Geld bekommen (auch wenn man es erst "drucken" muss, es ist ja schließlich nicht knapp) wenn sie eine gemeinnützige Arbeit machen. Allerdings würde jetzt Sauer argumentieren, dass dies dazu führen könnte, dass zu wenig Gegenwert produziert wird, sodass dann Geld in Umlauf kommt, das keinen Gegenwert hat und dementsprechend nicht sterilisiert werden kann. Das hat mich sozusagen zum Gegner einer Jobgarantie gemacht, weil mir diese von Sauer formulierte Gefahr aus der MMT-Lehre vorher nicht klar war. Von daher würde ich auch sagen ein Gespräch zwischen Sauer un Höfgen z.B. wäre sehr gut und erhellend.
@@wildcsgotactics Ach so aber wenn man sonst so hört was Höfgen sagt, würde ich meistens zustimmen, weil wir ja weit weit davon entfernt sind "Geld zu sinnlos" auszugeben. Also die ganzen Investitionen die die Regierung tätigen wollte (aber jetzt wegen der göttlichen Schuldenbremse nicht kann) wären wahrscheinlich allesamt vernünftig gewesen und hätten nichts zu dem Problem das Sauer anspricht beigetragen, sondern wohl eher genützt. Von daher stellt sich die Frage erst, wenn man in MMT-MAnier anfängt im ganz großen Maßstab Geld auszgeben, was aber den MMTlern auch immer klar ist (auch wenn jeder Hinz und Kunz sagt, die MMT heißt Geld aus Helikoptern schmeißen, was kein MMTler jemals ever ever behauptet hat).
Sehr wertvoller Input von Dr. Gast. Danke! Wenn der Wert des Geldes durch die Rückzahlungsverpflichtung gedeckt ist, dann ist das Fiat-Geld nichts wert, weil es in Wirklichkeit ein Schneeballsystem darstellt. Werden denn nicht andauernd neue Staatschulden aufgenommen, um alte Schulden zu begleichen? Wie verhält es sich eigentlich mit unseren Targetforderungen, die keine Fälligkeit haben? Und wie können die Deutschen zukünftig ihre elektronischen CDBC-Euros in Dollar tauschen? Fragen über Fragen. Das System liegt in den vorletzten Zuckungen. Leider ist das eine Titanic und wir sind in der dritten Klasse oder noch weiter unten.
Danke für das Interview und den Versuch, ein komplexes Thema zu erklären. Ich hätte allerdings zwei Bitten: a) dem Gast nicht ständig ins Wort zu fallen b) keine Formeln, Statistiken und unlesbare Tabellen. Es geht hier um die Popularisierung der Wissenschaft, da reichen ein paar bildhafte Darstellungen wie mit dem Damm vollkommen aus. Danke und freundliche Grüße ❤
@@Ahjaller Na alles was hier gesagt wurde zu den "Management" der damaligen Inflation, ich bin kein BWLer und gesprochen hatten wir nie über die Hintergründe, sondern über die Auswirkungen auf ihr Leben...
Ich finde das ein sehr spannendes Thema. Als ich vor einem Jahr das erste Mal die Doku oeconomia geschaut habe, ergaben sich bei mir als Wirtschaftsstudent einige Fragen. Ich denke die Frage nach dem Ursprung des Geldes und dem realen Prozess der geldschöpfung sollte in den Univsersitäten viel stärker behandelt werden. Gerade wenn man bedenkt, dass private Banken mehr Geld verleihen können, als sie eigentlich in ihren Büchern haben und dementsprechend selbst zu einer art mini Zentralbank werden. Es lässt einen doch hinterfragen ob der Geldschöpfungsprozess wirklich so simpel ist, wie er in den Universitäten suggeriert wird.
An einer Stelle meine ich einen Wertungswiderspruch entdeckt zu haben. Wenn die These lautet: Überschuldung Zentralbank>Wechselkurs>Inflation Und man in der Grafik die zwei fehlgeschlagenen Retttungsversuche der Reichsbank anschaut, und sagt durch das Verpulvern der Goldreserven hätte man vorübergehend die Inflation unterbrochen. So unterschlägt man, dass durch den Umtausch von Gold > RM eine weitere Überschuldung der Reichsbank erfolgte , nach der Ausgangsthese die Nebenwirkung Inflation und nicht Inflationsstopp hätte haben müssen
Ist nicht ein ganz wichtiger Factor die Zirkulationsgeschwindigkeit des Geldes? Zirkuliert es schneller führt das auch zur Inflation, ganz ohne Geldmengen Erhöhung.
Das Geld der Zentralbanken ist nicht in reale Güter gegangen, sondern in das virtuelle Derivate -Casino, daher hatte es keinen Einfluss auf die realen Preise. Inzwischen traut niemand mehr virtuellen Werten und jeder versucht in reale Werte zu gehen, so dass die Preise in die Höhe getrieben werden.
Nachhilfe im Geldsystem - Zentralbankgeld vs Giralgeld. Was das Spekulationsgeld betrifft, dies sind Versprechungen denen kein Geld der Zentralbanken gegenüber steht, und eigentlich noch nicht einmal Giralgeld.
Super Beitrag. Gratuliere Herrn Rieck, der seinen Gast großzügig hat ausreden lassen. Muss vermutlich weh getan haben, aber es hat sich gelohnt. Freue mich auf den zweiten Teil.
Wenn der Staat die Steuern hochsetzen muss, um die Währung zu stabilisieren, bin ich schon gespannt wie das passieren soll, denn die Steuerlast ist schon sehr hoch. Bei einer noch viel höheren Steuerlast, wird der Arbeiter die Arbeit niederlegen, glaube ich.
Top Video imho. Das Prinzip der dargestellten Zusammenhänge lässt sich meiner Meinung nach auf fast alles anwenden wo der Faktor Menach involviert ist. Es ist eine Art Handlungsprinzip. Selbst auf ein einzelnes Wertpapier ist anzuwenden...oder auf zwischenmenschliche Beziehungen etc
Hallo Herr Rieck, sehr interessantes Interview. Ich habe eine Frage: Ist es nicht so, das nicht nur die Zentralbank Geld "erschaffen" können? Wenn ich einen Baukredit aufnehme über 100.000€ bei der Volksbank, dann wird dieses Geld aus dem Nichts geschaffen, und bei Rückzahlung wieder gestrichen. Da hat och die Zentralbank eigentlich gar nichts mit zu tun oder?
Ja, Geschäftsbanken können selbst Geld erschaffen. Aber Nein, das Geld wird nicht wieder gestrichen, die Immobilie als Wert ist ja da. Die Zentralbank direkt hat damit nichts zu tun.
![Krypto, #Bitcoin & Co: Revolution oder Spekulation? - Leschs Kosmos [Ganze TV-Folge] | Harald Lesch](/img/1.gif)
Sie können das erwähnte Forschunspapier nach wie vor gratis und ohne Registrierung herunterladen. SSRN blendet zwar eine Aufforderung zur Registrierung ein, aber das ist freiwillig. Klickt man rechts auf "Download without registration" bekommt man direkt das PDF. Das Problem ist, das man diesen Button nicht direkt sieht. Hier noch mal der Link zum Forschungspapier: papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4620462
1:20:48 Das ist einer der spannendsten Knackpunkte, gerne bei Gelegenheit timestamps ergänzen (Kann man bei den Videos im YT-Editor hinzufügen)
Vielen Dank, hat geklappt. Keine Ahnung, wie Sie es schaffen, alle emails zu beantworten, aber Respekt👏👍
Die Erklärungen von dem Gast sind soooo gut auf RUclips.
"Wissen hat keinen Eigentümer" und sein Kanal verdient so viel mehr Abos bei seiner Qualität! Hat mir im Studium gut geholfen und waren oft die besten Erklärungen die ich zu den jeweiligen Themen finden konnte
ja, wissen hat keine eigentümer, das ist korrekt.aber die erkenntnis is nich gerade neu oder bahnbrechend^^ neu is hingegen so zeugs wie "zentralbankinsolvenz" - ich musste lachen. wer denkt sich denn so einen unfug aus? ein währungsmonopol soll insolvent gehen ... sorry, aber das is schlicht widersprüchlich. wie kommt man als ökonom auf sowas?^^ völlig hirnrissig. eine zentralbank hat gar nich die aufgabe, "pleite" oder "solvent" zu sein. sie hat die aufgabe, geld zur verfügung zu stellen. sie hat kein "geschäftsmodell", auch wenn es in der mainstreamökonomie a la rieck und sauer so verstanden wird. dass dies mainstreamökonomen sind, sieht man allein an ihrem status - goethe uni und so ;) die goethe-uni kenne ich extrem ut, und sie is exakt das, was der mainstream von einer uni erwartet. sie befindet sich im grunde unter der leitung eines lobbyverbands, aka mainstream.
als ob ne monopolybank ernsthaft pleite gehen könnte^^ wir waren uns in dem fall im einig, dass schlicht neue scheine in umlauf kommen müssen - natürlich über die bank, wenn das spiel keine mehr hatte. das is ganz normal, wenn der gesamtwert auf dem spielfeld aus ner menge straßen und hotels im privatbesitz besteht.
das is auf die aktuelle ökonomische situation grob übertragbar. das leben der spieler is teuer. es stehen überall nur hotels inprivatbesitz, siehe immopreise vs sozialer wohnungsbau.
@@wurstfinger3289die EZB ist ja nicht DIE leitende Währungsbank auf der Welt. Es gibt ja noch andere Akteure wie die FED und der gegenüber kann sie ja sehr wohl gegenüber Insolvent werden. Gerade wenn der Dollar als Währung die Welt in Anspruch nimmt. Sie auch die historischen Beispiele die er anführt. Also so verstehe ich das zumindest.
@@wurstfinger3289 Du hast eben die grundsätzlichen Dinge nicht verstanden (und kommst vermutlich aus der sozialistischen Blase)....😂
klar. chartalismus, sozialismus, faschismus, kommunismus, protestantismus, islamismus, euphemismus, penismus ... alles das selbe.
niveau ende :D
was soll das sein, wenn kein offenbarungseid, michelle? wenn dir dazu nur "sozialismus" einfällt, wirds zeit, dass du mal ein buch in die hand nimmst.@@MichelleKerner1991
@@MichelleKerner1991 Dann erklär du doch mal, wie eine Zentralbank pleite gehen kann.
Ein grandioser und außergewöhnlich fundierter Vortrag! Hier sprechen wirklich verständige Experten! Danke dafür!
🤣🤣🤣
@@dennismarks6133 jup. Im Gegensatz zu dir mit Sicherheit
@@dennismarks6133 Rieck hat Bitcoin in keinster Weise verstanden. Das merkt man schon daran, dass er mit seinem Digni Coin eigentlich Bitcoin erklärt. Und du glaubst er ist Experte.
Aber auch Marc hat nur an der Oberfläche von Bitcoin gekratzt. Ich hör lieber echten Experten zu.
@@Feiermeier69 Was ist denn mit dir los? Du erkennst nicht mal ein Lob, wenn man es dir unter die Nase reibt. Allerdings muss ich mein Lob wegen deiner letzten Aussagen wieder zurückziehen. Und wer bitte nimmt Marc ernst?
@@Feiermeier69 du hast wie roman nicht mitbekommen, dass er nicht ueber digni coin gesprochen hat sondern ueber die funktion und die sicherheit des bitcoin. Schau dir das video ohne romans kommentare an. Dann brauchst nicht nachsprechen und verstehst es vielleicht. Es scheint manche hoeren nur das was sie hoeren wollen. Roman ist zb. so einer, aufgebrachte nicht haltbare reaktionen und durch gehobener nase und kopfbewegungen Intelligenter wirken.
Ganz hervorragendes Gespräch mit professioneller Gesprächsführung. Dieses Format hat wirklich Potential. Respekt
Das ist ein Interviewpartner der was zu sagen hat und wirklich Inhalte rüber bringt. Im Gegensatz zu der Labertasche Friedrich, bei dem jedes Argument in Sekunden zerstört ist. Viel reden aber nichts sagen ist das Credo von Friedrich.
Danke für dieses tolle informative Interview mit Dr. Sauer!
Im Kern haben sie aber doch eigentlich die gleiche Botschaft. Wenn Kredite nicht bedient/zurückgezahlt werden können, platzt das Vertrauen ins Geldsystem. Sie unterscheiden sich nur in der prophezeiten Auswirkung - Flucht in Gold/Bitcoin vs. Flucht zum US-Dollar und vielleicht im prognostizieren Zeitpunkt.
Und natürlich fehlt es Marc Friedrich am fundamentalen Wissen um seine Position mit Fakten zu untermauern.
Kann ich nur zustimmen, im Prinzip deckt Herr Sauer genau das auf worum es letzlich geht Währungsflucht hin zu einem "stabileren Geld"@@BombDrop
Haha, so wahr! Friedrich ist echt nicht zu ertragen.
@@BombDrop Bei Friedrich ist es ein Businessmodell, durch Panikmache Leute dazu zu bringen, seine Bücher zu kaufen. Seine Prognosen werden an den aktuellen Trend angepasst und zurechtgebogen. Auch wenn er sich um 180 Grad dreht, behauptet er immer noch, es von Anfang an schon so vorhergesagt zu haben. Kein Vergleich zu einem Wissenschaftler, der Interesse an der Erkenntnis hat und mit wissenschaftlichen Standards arbeitet.
@@BombDropdem fehlt eigentlich überall Wissen, und er ist nicht unabhängig und schon gar kein Wissenschaftler.
Dies ist ein JAHRHUNDERT-VIDEO!
Dr. Sauer erklärt das doch komplexe Thema verständlich, Prof. Rieck moderiert auf Augenhöhe und „kitzelt“ unmittelbar Verständniskontrollen raus.
Grossartig!
Der man erklärt gut aber viel davon ist naja mehr geraten... Die Inflation die wir haben ist ausgelöst worden durch eine Preisschwankung bzw Mangel (gas)! daraufhin haben die Menschen mehr Lohn gefordert und es wurde zu einer Inflation da Lohnkosten im Vergleich zu Gaspreisen nicht sinken. Mehr Geld führt nicht zu Inflation sondern der mangel an Waren und Dienstleistungen.
Beispiel 10 Menschen, jeder hat 1 Millionen.
Es gibt 100 Apfelbäume und 10.000 Äpfel die am Boden liegen es würde keiner der 10, Geld für Äpfel ausgeben da es unendlich gibt!
Gibt es nur einen kleinen Apfelbaum und 5 Äpfel hast du andere preise da Mangel
😊.....wenn nicht sogar ein Jahrtausendvideo.
Bitte lass die Kuh jetzt mal im Dorf 😂
@@tobisebastian1484 …ok ok, aber der Dr. Sauer ist schon top Liga.
Ich mag Leute, die‘s „technisch“ drauf haben, ihr Thema verständlich erklären können & subtle leadership selbst im Gespräch anwenden.
…dafür lass‘ ich auch gerne mal die Geissen im Stall😉
Wenn du meinst 😂 Von Bitcoin hat er nämlich keine Ahnung
Was für ein Kontrastprogramm zu letzter Woche. Im positiven Sinne 👍
Der mit Abstand beste Beitrag über das Geldsystem, den ich bislang gehört habe. ❤
Wenn dich das Thema "unser Geldsystem" interessiert schau mal hier rein: ruclips.net/video/wgimyMmOJUE/видео.htmlsi=jj7xrdwS_3YxwYOn
Ist schon krass was die da erklären, mein Freundeskreis wurde dadurch "geerdet", die waren platt!
Bleib Tapfer und alles gute!👊
Habe vor Jahren beim Lernen seine VWL Vorlesungen auf RUclips entdeckt gehabt. Es hat mir sehr viel Freude bereitet ihm dabei zuzuhören und er hat die Sachen sehr anschaulich erklärt und auch Sachen und Themen aufgegriffen, welche mein Prof niemals erwähnt hat. Tolle Arbeit von ihm!
Endlich ich warte seit Jahren auf die Fortsetzungen dieser genialen Kollaboration :) !
Weil viele danach gefragt haben: Hier geht es zum RUclips-Kanal von Ingo Sauer: www.youtube.com/@wissenhatkeineneigentumeri9889 - sehr lohnenswert!
Hier kann man sich die Forschungsarbeit gratis herunterladen: papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4620462
Das Papier ist sehr lang, aber sicher lesenswert. Bitte schaut zumindest mal rein, man muss es nicht komplett lesen. Die zentrale Grafik findet sich auf S. 107.
Sehr spannendes Interview!👍
Ein Aspekt, der mir fehlt: Wenn alle relevanten Währungsräume zur gleichen Zeit die Geldmenge in ähnlichem Maße erhöhen. Dann bleiben die Wechselkurse unverändert. Trotzdem sollten die Preise steigen. Somit wäre der Zusammenhang Geldmenge⬆️ ⏩ Preise⬆️ doch gegeben oder nicht? Und genau dieses Notenbankverhalten hatten wir ja in den letzten Jahren.
@@hallod.b.2747 Den Zusammenhang Geldmenge⬆ ⏩ Preise⬆ negiert er ja nicht grundsätzlich. Er sagt aber, dass im Falle einer Hyperinflation nicht die Geldmenge sondern die Abwertung der Inlandswährung der Treiber / Auslöser ist. Die aktuelle Inflation folgt dem hergebrachten Erklärungsmuster, Ramschpapiere bei der EZB könnten aber derartigen Druck auf die Währung ausüben, dass die Inflation sich zu einer Hyperinflation ausweitet.
@@himmelblau. Gewagt. Hyperinflation gleich um die Ecke? Derzeit sind wir bei 3%....
@@sod1237 Weshalb sollten die Chinesen nicht irgendwann mal gegen den Euro wetten? Kriege, neues Wettrüsten mit Russland, wirtschaftlicher Niedergang und dann lauter ZBs mit Ramschpapieren. Man muss die Hyperinflation nicht noch herausfordern.
Wow, das ist bisher das beste Video dass ich zu Fiat-Geld und Inflation gesehen habe.
Das nenne ich Bildungsfernsehen !
Einiges von Rieck ja, anderes ist eher bildungsfern sehen. Es ist kein Geheimnis, dass er eine eigene Ideologie hat die ihn stark beeinflusst und ihn teilweise Unsinn reden lässt.
@@brausedrops8398Stimmt vollkommen, dieses Interview ist aber eine Sternstunde.
@@GS-rb8lq Nope, Sauer berichtet historisch und technisch, aber Rieck ist mal wieder hinter der Zeit - insbesondere da wir volkswirtschaftlich noch nicht einmal eine Inflation (interne wirtschaftliche Probleme) sondern einem Preisschock (plötzlicher Anstieg von extern bestimmten Einkaufspreisen) ausgesetzt waren. Deswegen war auch die Aktion der EZB (einschränken von Investitionen durch höhere Zinsen, und dem damit verbunden abwürgen von Nachfrage um die Preise nach unten drücken) komplett wirtschaftsfeindlich war.
🤣🤣🤣 Was ist daran Bildung? Beide haben Bitcoin nicht verstanden. 🤷♂️
@@Feiermeier69und nun? Was ändert es ihn "verstanden" zu haben?
6:40 falsche Lehrbuch
8:15 Anfang
9:19 Kraft des Geldes: Gesetz, Knappheit, Schuld
10:52 verwirrt, verdeckt
13:04 Potenz
14:09 Kontrolle
15:47 Komplexität
18:05 quantität Theorie, klassische
21:58 neue Theorie, unsichtbar pleite, legales Falschgeld
32:36 stabiles Geld
Danke dir!!
Super Beitrag, wobei fuer mich gerade die Konkretisierungen von Herrn Prof. Riek sehr hilfreich fuers Verstaendnis waren.
Oh mein Gott, auf dieses Gespräch warte ich seit Jahren. Danke.
Mal wieder erstklassiger Content. Vielen Dank dafür.
Dr. Sauer ist nicht nur ein sehr guter Wissenschaftler, sondern auch ein exzellenter Didaktiker.
Und ein super Prof :)
Als ich im Studium VWL-Modelle lernen musste, diese aber nur halb gut vertanden habe, waren die aufgezeichneten Vorlesungen von Prof. Sauer wie eine Offenbahrung. Ich war echt bisschen neidisch auf die Studis, die Vorlesungem bei ihm hören dürfen.
Und er hat keine Ahnung von Bitcoin
@@Feiermeier69wieso? Der bitcoin hat nur einen Wert weil eine große Community an ihn glaubt. Das gilt übrigens für alle Währungen auch für den Euro.
@@maksa77 oh nein. Wert immer subjektiv. Und da du nicht weißt was Bitcoin ist und was das Netzwerk kann, kannst du auch den Wert nicht erkennen. Für jemanden in der Wüste ist eine Flasche Wasser wertvoller als für uns.
Der wertvollste Kanal auf RUclips. Gott segne Ihre Arbeit.
Super Vorlesung, muss man schon sagen. 👍Auf den 2. Teil bin ich sehr gespannt.
Min. 33:33 Den heutigen Run auf Fremdwährung sieht man sehr gut in der Abwertung von EUR zum CHF.
Bei Vertrauensverlust in Geld erfolgt ebenfalls ein Run auf Sachanlagen, wie „Betongold“ und Aktien (asset price inflation).
Es wäre schön, wenn es auch ein paar Worte zum Shadow Banking geben würde. (Geldschaffung gegen Sicherheiten (collaterals)).
Streitgespräch Krall vs. Sauer bitte!
Bitte nicht. Krall ist genauso wie Friedrich.
Da ist Ihnen ein absolutes Kontrastprogramm gelungen! Dr. Sauer vs. Marc Friedrich…
…Absolute Sachkompetenz vs. Hobby-VWL. Viele Details waren mir nicht bekannt, sind aber absolut nachvollziehbar.
Ich schlage vor, dass Sie Ihre Erklärungen noch mehr vereinfachen.
Es muss nicht jeder alles verstehen.
Ich fand es sehr nachvollziehbar, auch ohne VWL Studium
Das war hochspannend! Bitte mehr davon!
super spannendes Video!
Teilweise fand ich es aber etwas schwer zu verstehen, deswegen hätte ich einen Wunsch zu einem neuen Video mit zwei konkreten Fragen / Themen:
1. Es wäre super, wenn Sie in bekannter Rieck-Sprache die wesentlichen Inhalte kurz zusammenfassen könnten
2. ich bin 1995 geboren ich fände es spannend, wenn Sie ein Video darüber machen könnten, ob wir tatsächlich, wie häufig in stammtischparolen argumentiert wird, real Geld seit 1995 verloren haben, oder einfach nur unser Lebensstandard höher gestiegen ist als unser reallohnzuwachs.
Eventuell ist das etwas viel verlangt, aber ich fände das total spannend! :)
Wessen und was ist mit Lebensstandard gemeint?
@@alexanderschreiber9911 der regelmäßige IPhone, Auto, Urlaube, TV usw..
Wenn ich mich an die Geschichten meines Großvaters erinnere, dann wird mir eindeutig bewusst wie gut es uns mittlerweile in Deutschland geht! Wer für 1 DM am Tag eine Schmied-Ausbildung macht und als Belohnung dafür in einem 6qm Zimmer ohne Heizung schlafen darf, der versteht die Steigerung des das aktuellen Lebensstandards besser als kein zweiter!
Das wird aber häufig über die Zeit wieder vergessen und der Vergleich wird jetzt kurzfristig mit den reichsten Deutschlands gezogen..
Danke fur das verständliche Aufbereiten der komplexen Zusammenhänge!
Hyperinflationen ist nicht das Problem in DE, aber wenn die Asset-Preise (z.B. Immobilien) über einige Jahre sich mehr als verdoppeln dann ist das eine Umverteilung von unten nach oben, bzw. von nicht Vermögenden zu den Vermögenden und somit auch häufig eine Umverteilung von Jung zu Alt.
Denke eher es ist ein Inflation Indikator und auch eine Folge von Angebot und Nachfrage.
Was verliert ein nicht Vermögender, wenn sie der Wert einer Immobilie eines Vermögenden erhöht? Steigende Preise bei Immobilien werden durch steigende Nachfrage ausgelöst, was erstmal bedeutet dass es mehr Menschen gibt, die sich den höheren Preis leisten können.
Hängt auch damit zusammen, dass bei Immobilien einfach zu wenig gebaut wird
@@Denis-zo6qonennt sich Miete...
@@Denis-zo6qodie Inflation seit 2020 beträgt zusammengenommen fast 20%.
Ich habe keine Lohnerhöhung bekommen, da meine Branche wegen Krieg und hohen Energiekosten leidet.
Meine Ersparnisse wurden durch Kurzarbeit gebeutelt und durch die Inflation in der Kaufkraft gemindert.
Der Mittelstand leidet unter dieser schleichenden Enteignung.
Arme haben sowieso nix zu verlieren und reiche können sich durch Assets schützen und halten ihren Standard oder erhöhen diesen sogar.
Inflation ist ein reales Problem und die Schere geht weiter auseinander...
Kurz gesagt, nicht jeder Wissenschaftler ist dazu geeignet, Wissen zu vermitteln bzw transferieren. Das hatte ich schon in meinen Univorlesungen gehasst. Thema top, aber ohne Herrn Rieck hätte ich als studierter Ökonom weggeklickt. Danke dafür.
Nicht jeder, das stimmt.
Es ist so einfach:" so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig!
Aber er kann ja noch lernen, oder?
1:40 Ok, ich hoffe das wird noch besser. Die Frage „wie wurden denn Zentralbanken wieder rekspitalisiert?“ mit dem Zirkelschluss „das ist durch die Rekapitalisierung der Zentralbanken passiert“ zu beantworten ist hoffentlich der Schnelligkeit der Einleitung geschuldet.
Hammer!! Einfach nur großartig und es macht mir Mut, dass wir diese Situation der Destabilisierung der Währung überleben können. Bzw zeigt es mir Lösungen auf, wo ich investiert sein sollte 👍🏻
Schlauer Gast, schon anschaulich erklärt, danke 👏👏👏
Ahnungslosigkeit anschaulich erklärt
Herr Christian Rieck ist einfach super intelligent und ein sehr sympathischer Mensch! Danke für Ihre Videos 🙏🏻
Ich musste lachen, als Herr Dr. Sauer meinte, es gebe keine Staatfiazierug durch die EZB, da der Kauf der Staatsanleihen ja sekundär über Banken liefe. Nach meinem Kenntnistand sind nur wenige Minuten dazwischen.
Ja, ich finde die Argumentation des Herrn Dr. Sauer teilweise auch stark fragwürdig.
Das hinkt wiklich. Wenn ich weiss, dass die EZB die Staatsanleihen sicher ankauft, habe kein Risiko mehr und streiche die Arbitrage ein. Das hat nicht mit einem freien Markt zu tun, sondern mit einem Feigenblatt
Ingo Sauer:
Hallo,
also die Übergänge zur Staatsfinanzierung sind fließend, es gibt minimale Staatsfinanzierung und absolute (oder offene) Staatsfinanzierung und natürlich alles dazwischen. Zunächst wollte ich ausdrücken, dass wir in diesem Kontinuum der Staatsfinanzierung noch relativ weit weg von einer absoluten Staatsfinanzierung sind. Diese Unterscheidungen fehlen mir häufig in der Diskussion und daher habe ich das so betont.
Dass wir die Staaten bei ihrer Schuldenaufnahme unterstützen, habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht, ich erzähle das in jedem Interview und in jeder Vorlesung zum Thema. Das kann man Staatsfinanzierung - zu einem gewissen Grad (!) - nennen. Noch zahlen aber die Staaten ihre Schulden vollumfänglich und daher ist die pauschale, nicht eingeordnete, Aussage „das Eurosystem betreibt Staatsfinanzierung“ eher irreführend. So pauschal gesprochen betreibt die Fed seit vielen Jahrzehnten Staatsfinanzierung, da sie zur Geldemission mehrheitlich Staatsanleihen aufkauft. Aus meiner Sicht ist auch das kritisch zu sehen, aber Staatsfinanzierung ist hier einfach unpassend. Der Begriff „Zentralbankdefekt“ wurde hierfür mal von einem deutschen Volkswirt geprägt und passt meiner Meinung nach deutlich besser.
Meine genauere Einordnung des Grades (!) der „anfänglichen“ Staatsfinanzierung (eigentlich erleichtern bisher die NZBen eher die Um- oder Neuverschuldung der Staaten!) finden Sie bspw. hier:
ruclips.net/video/AfA35DPXKpU/видео.htmlm44s
Es tut mir leid, wenn ich das im Interview nicht hinreichend ausführen konnte, aber man kann auch nicht in jedem Gespräch alles sagen. Weiterhin muss zunächst der Begriff „Staatsfinanzierung“ definiert werden, hier können wir zwischen einem rein ökonomischen und einem juristischen Begriff unterscheiden, wobei letzterer eine Interpretation des ersteren seien sollte. Diese Interpretation ist im AEU-Vertrag (Artikel 123) meines Erachtens nicht gelungen und das habe ich im Interview deutlich thematisiert. Die Vorgabe „auf dem Sekundärmarkt“ ist zwar extrem wichtig, aber reicht nicht aus (das erkläre ich doch ausführlich im Interview). Hätte man damals das „Verbot der Staatsfinanzierung“ so definiert, dass die Menge pro spezifischer Anleihe oder WKN (mit kurzfristigen Laufzeiten) auf eine niedrige Prozentzahl zu begrenzen ist, wäre das deutlich besser gewesen. Natürlich gilt je strenger, desto besser, aber auch wenn der Ankauf von Staatsanleihen nicht vollkommen verboten ist, kann man nicht immer direkt von Staatsfinanzierung sprechen (siehe USA seit vielen Jahrzehnten).
Das Bundesverfassungsgericht musste jetzt die alte Interpretation des „Verbots der Staatsfinanzierung“ (Artikel 123 AEUV) konkretisieren. Dabei musste das Gericht natürlich die alte Auslegung UND ökonomische Realitäten, die unter der bisherigen Auslegung des Gesetztes schon entstanden sind, berücksichtigen. Unter diesen Umständen hat das Gericht meines Erachtens eine sinnvolle Grenze („1/3 pro WKN“) gezogen. Juristisch ist „das Verbot der Staatsfinanzierung“ also zunächst etwas besser geklärt, aber natürlich kann man argumentieren, dass diese Auslegung - unter bereits eingetretenen Gegebenheiten - aus ökonomischer Sicht nicht komplett ausreichend ist und es somit Gefahren für die Währungsstabilität gibt. Das mache ich bspw. in dem Video zum oberen Link und erkläre die Gefahren ausführlich.
@@wissenhatkeineneigentumeri9889 Danke für den ausführlichen Kommentar. Ich bleibe auch nach, bzw. sogar gestärkt durch Ihre Argumentation dabei, dass ein harter Geldstandart (in Bitcoin wegen der Überprüfbarkeit, von mir aus auch in einem Hybrid Modell mit Gold) und ein sowohl rechtlich als auch technisch vom Staat getrenntes Geld die bessere Variante wäre.
@@hartesgeld alles anderen hätte auch verwundert, wenn man bis zum Hals in BTC investiert ist
Super interessantes Video, das sich jeder unbedingt ansehen sollte der die Geschichte vom Geld verstehen möchte. Vielen Dank an Sie beide.
Wir können uns also schon mal alle auf Zwangshypotheken einstellen, zumindest die die etwas besitzen. :)
Das Problem Nr. 1 ist : Wenige große Banken. Zu groß.
Ursache ist die extreme Überregulierung.
Problem Nr 2 : Bankenrettung. Das darf einfach nicht passieren.
Problem Nr. 3: wenige Menschen entscheiden und verteilen extrem große Geldströme bzw. Geldmengen.
Problem Nr. 4 : Der Gegenwert des Zentralbankgeldes ist nach Markt-Maßstäben zu gering.
... zu viele Menschen die ihr ganzes Leben leistungslos allein durch unsere Sozialsysteme ernährt werden und sogar noch Geld in ihre Herkunftslander schicken sind ein riesen Problem und eine riesigen Ungerechtigkeit.
@@xxxnocommunity4143Der Kerl redet übrigens von Geldsummen im Billionen-Bereich, die täglich im Finanzsystem gehandelt und transferiert werden 😅 Und nicht über ein paar hundert Euro, die jemand an ein afrikanisches Dorf schickt. Bitte mal das Hirn einschalten....
Was ist mit "Bankenrettung, das darf nicht passieren" gemeint? Wir wissen doch hoffentlich alle, dass es zu einem Bankenansturm nicht kommen darf. Genau das passiert jedoch gerne mal schnell, wenn nur eine Bank nicht gerettet wird. Selbst wenn die Leute vom Staat das Geld der Einlagensicherung nach wiederbekommen, viele Menschen bei anderen Banken wird die Panik aufkommen.
Klingt sehr vernünftig, besonders die Bankenrettung. Es wird immer Argumentiert das ja alles den Bach runter geht und Dominoeffekte eintreten wenn man die Banken nicht rettet. Aber evtl muss es halt auch mal weh tuen damit ordendlich gewirtschaftet wird.
Eine Bankkunden-Rettung wäre was anderes.
Korrekt! Der Tag wird kommen wo eine Bank To Big to Bail ist, also zu groß das man sie (mit Steuergeld) retten kann..
Mega interessant. Danke!
Ich würde gerne mal ein Interview mit Bernd Senf und Herrn Rieck sehen. Bernd Senf hat wahrscheinlich extrem konträre Meinungen zu dem Thema Geld - aber das wäre echt spannend.
Endlich wieder Ingo Sauer. Vielen Dank für Euer hochinteressantes Gespräch. 😀
Einer der besten Folgen die ich bei Ihnen gesehen habe. Um platt zu sagen, mach Bock auf mehr 🦾🦾Danke an euch beide ❤❤
Was nützt mir eine Kreditgeldschaffung basierend auf den Wert des kreditierten Wirtschaftsgutes, wenn zugleich die Zentralbank (hier FED) die Zinsen so schnell anhebt, dass der Wert des kreditierten Wirtschaftsgutes halbiert wird (US-Gewerbeimmobilienmarkt). Ich bleibe dabei, das der Wert des Geldes sich einzig auf Vertrauen der Wirtschaftteilnehmer basiert. Die sind es auch, die bei schwindenden Vertrauen in andere Währungen wechseln. Und dann kommt die Theorie des Herrn Sauer zum tragen.
Wenn eine Währung nicht vollständig durch Gold gedeckt ist lebt sie immer vom Vertrauen/Glauben der Verwender weil sie keinen realen Gegenwert hat.
Nur in einem Fiat System sind solche Schwankungen überhaupt möglich.
Mal sehen wann der private Erwerb von Gold eingeschränkt/verboten wird.
@@MCHFB82: Auch eine Gold gedeckte Währung lebt von Vertrauen und das auf zwei Ebenen:1. Vertrauen in die Golddeckung und 2. Vertrauen in den Goldwert an sich.
@@gregorschmidt4555 Das ist natürlich richtig, trotzdem ist ein gedecktes System deutlich stabiler als eines in dem ohne Limitierung gedruckt werden kann und der physische Wert des Geldes sich erst über das Kaufobjekt bildet.
@@gregorschmidt4555 Das ist villkommen richtig und wurde von den Spaniern bewiesen, als deren Flotten das Gold und Silber Amerikas nach Spanien brachten und das Goldgeld zu inflationieren begann. Auch hier war wieder eine politische Klasse dabei, völlig ahnungslos übrigens, den Geldwert trotz Golddeckung zu inflationieren. Und heute ist es denkbar, dass Gold vom Meeresboden abgebaut wird oder das irgendwann jemand mit einem Raumschoff voller Gold von einem Kometen auf der Erde landet.
@@MCHFB82 Der russische Rubel ist de facto eine Rohstoffwährung. Der war noch nie stabil. Man kann auch andere nehmen wie die norwegische Krone. Fiat Geld ist wesentlich stabiler. Man schaue auf die Schweiz. Hinterlegt u.a. mit großen Aktienpositionen auf US Tech.
Danke. Super erklärt. War sehr interessant. Freue mich auf den 2.Teil.
Freue mich schon auf das Video
Danke für deine informativen Videos.👍
Die CH-Notenbank hat weltweite Aktien auf der Vermögensseite.
Warum stehen eigentlich keine weltweiten Aktien in der Bilanz der Bundesbank sondern zinslose Target-Forderungen?
Einfach gesagt: Weil die Schweizer das angenehme Problem haben, dass es auf der Welt eine große Nachfrage nach dem Franken gibt weil man diesem Geld vertraut, also zutraut das es wertstabil ist. Um den Wechselkurs verteidige, und damit die Wirtschaft der Schweiz halbwegs wertbewerbsfähig, halten zu können, muss die Schweizer Notenbank Fremdwährungen oder im Ausland notierte Aktien kaufen.
@@axeln5832 Stimmt! Ich frage mich weshalb die DE Bundesbank keine Aktien statt Target-Forderungen hält.
Die Target-Forderungen dürften zurzeit nicht zinslos sein. Eine Umwandlung in Wertpapiere muss politisch durchgesetzt werden und ist sehr schwierig, weil Deutschland nur 1 Stimme hat.
@@deannamariani9062 Die Forderungen werden m.E. nur zu linke Tasche/rechte Tasche Verrechnungszwecken "verzinst". Dieser Zins wird der Bundesbank m.E. aber nicht ausgezahlt.
Wenn es doch ausgezahlt würde, dann wären es derzeit mit 4,5% p.a. Hauptrefinanzierungssatz sehr ordentliche Zinsbeträge von ca. 50 Milliarden p.a., die irgendwo in der Bundesbank GuV auftauchen müssten. Ich werde mir den 2023 Bundesbank-Abschluss mal anschauen sobald dieser vorliegt. 2020 bis 2022 ist der Gewinn = 0, nach ca. 6 Mrd. im Jahr 2019.
@@deannamariani9062
Falls die Bundesbank sich verpflichtete in die Aktien der Euro-Südländer zu investieren wüsste ich nicht, was der Club Med dagegen haben sollte. Ich würde eher argumentieren, *dass es eben auch am Nicht-Rückfluss dieser Gelder liegen könnte, dass der Süden unter Investitionsschwäche darben muss.*
Ganz stark! Freue mich auf den 2. Teil.
Ingo Sauer danke für die Super VWL-Übungen ❤😁
Wat redest du?
Studiere WiWi an der Göthe Uni und mit hoher Wahrscheinlichkeit bekommst du raus 'wat ich da rede' ;D@@voiceofchris9051
Und auch für die Videos der Vorlesung. Hat mir als Dipl.-Ing. (schon lange aus der Uni raus) extrem viel gebracht.
Hab auch immer seine videos geschaut im Studium :D
Von der österreichischen Schule und Bitcoin hat er null Ahnung
In einfachen Worten: Wenn Schulden nicht getilgt werden, kommt es zu einem. Überhang der Geldmenge, denen die „verkaufbaren“ Güter gegenüberstehen. Kreditausfall, Verlust der Roten Bändchen, entsteht auch durch den Annahme von Schuldverschreibungen denen kein Wert mehr gegenübersteht. Ganz einfach, der Schuldner hat keine Bonität. Bonitätsprüfung vor allem gegenüber Staaten und deren Statsverschuldung findet ungenügend statt. Immerhin sind die Staatsschulden einer der größten Schuldposten an den , genannten roten Fäden.
Man kann Vermögensabgaben rausschieben rausschieben rausschieben, aber wenn der Laden runter gewirtschaftet ist und man die Finanzreformen dann doch machen muss, dann bleiben nur noch die Vermögenden übrig, die man besteuern kann und die können zwar Geld im Ausland (oder meinetwegen Bitcoin) verstecken, aber nicht ihre Immobilien/Grundstücke. Das habe ich jetzt aus dem Deutschland-Beispiel mitgenommen...
Die Zwangshypothek der Rentenbank war ja im Grunde eine Vermögenssteuer auf Immobilien: Der Staat hat eigentlich nur drei Möglichkeiten: 1. Steuern nehmen. 2. Schulden aufnehmen. 3. Ausgaben kürzen. Wenn 2. nicht mehr geht bleiben nur 1. + 3. Alles andere ist nur "Rausschieben" und Buchungstricks, da haben Sie recht.
@@gargoyle7863 Der Staat könnte seinen bankrott erklären und eingestehen, dass er nicht in der Lage war, einen nachhaltigen Haushalt zu führen.
@@hartesgeld Er war ja nicht Bankrott, sonder konnte die Rentenbank kapitalisieren.
@@gargoyle7863Ja genau, mit Hilfe von Enteignung falls es hart auf hart kommt.
@@gargoyle7863 Die Deutsche Rentenbank wurde privatwirtschaftlich von Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe kapitalisiert, eine Art Zwangshypothek wie oben beschrieben. Die Rentenmark war daher auch kein gesetzliches Zahlungsmittel, wurde von der Bevölkerung aber (in Ermangelung werthaltiger Alternativen) gerne genommen. Der Staat und die Reichsbank waren 1923 am Ende. Flasche leer.
Sehr kluger und kompetenter Gast
Naja.. Mehr geld mehr Inflation ist nicht sehr klug. 1. Wichtig ist wie das Geld verteilt ist 1 Mrd aufgeteilt aut 1 Person oder auf 1.000 macht einen Unterschied.
2. gibt es freie Kapazitäten. Wenn ja macht mehr Geld mehr Jobs
Tolles Video. Aber schreit das Format nicht nach einem moderierten Gespräch zwischen Herrn Dr. Sauer und Herrn Dr. Krall?
Tolles Video mit viel Inhalt, gerne mehr davon!
Der kommt mir doch bekannt vor. Der hat mich doch durch meine Wirtschaftsklausuren gecarried. Klasse tybb.
Was für eine angenehme Gesprächsatmosphäre im Vergleich zu vor einer Woche 👍
Vielen Dank an beide! Sehr schönes und informatives Interview. Um ein vertieftes Verständnis und einen Genuss daraus zu ziehen, benötigt man zwar etwas Vorwissen, aber wo sonst findet man schon solch komprimierte Fachinformationen. Ich persönlich hätte mir ein kurzes Eingehen auf den Aspekt der Geldhorte gewünscht, die nach allgemeiner Meinung eine Erklärung dafür sind, warum eine Geldmengenausweitung nicht automatisch zur Inflation führt. Alles wurde sehr gut erklärt! Ich bin auf den zweiten Teil sehr gespannt!
Das mit den Seilen ist wirklich eine tolle einprägsame Darstellung.... damit lässt sich bestimmt bei ganz andern Themen bestimmte Punkte prägnant rüberbringen.
Die Ökonomen zählen zur Inflation nur die Verbraucherpreisverteuerung. Die Vermögenspreisverteuerung wird (absichtlich oder unbeabsichtigt) nicht dazu gezählt.
absichtlich, da 1) die erzeugung inflationärer tendenzen hat die Konsumnachfrage zu stimulieren, bzw. hochzuhalten und 2.), da ansonsten eben jene geldpolitische stimulierung in dem ausmasse nicht möglich wär ( bsp: 3% inflationsziel), da dann die effektiv ausgewiesene Inflation wie sie beispielsweise heute vorherrscht deutlich höher ausfallen würde und dieses instrument dann gar nicht zur anwendung kommen könnte. aber ja, die falsche messung der inflation und die dadurch möglich gewordene geldpolitik ist wohl der grösste treiber für die zunehmende ungleichheit der vermögens- und einkommensverhältnisse moderner volkswirtschaften. da die besitzenden und reichen jedoch übervorteilt sind, da ihre assets relativ zur Inflationsrate an wert gewinnen, wird sich vorerst nichts an dieser praktik ändern.
Die Entwicklung von Vermögenspreise in inflationärer Komponente und fundamentaler Komponente aufzuteilen ist schlicht nicht möglich. Das setzt ein fundamental gültiges Bewertungsmodell voraus, welches in der Praxis nicht existiert. Im Gegensatz zu den Vermögenspreisen sind in Preisen für Waren und Dienstleistungen keine Bewertungen oder temporäre Spekulationen enthalten. Zudem stellen die Verbraucherpreise die alltäglichen Kosten der Bevölkerung dar und erfüllen dadurch wesentlich besser den Zweck für eine Inflationsmessung. Bei Vermögenspreisen kommen starke Schwankungen noch hinzu, wodurch die Inflationsmessung teils stark verzerrt werden würde. 2008/09 wäre die Inflation auf Basis der Vermögenspreise im zweistelligen negativen Bereich verortet gewesen, obwohl die alltäglichen Preise nicht in Ansätzen derart gefallen sind.
@@gotnoname3956 Man kann ja mal als objektiver und nur der Wissenschaft verpflichteter Ökonom und Statistiker dann drei Indexe aufbauen und diese drei kommunizieren und ggf. die Geldpolitik danach orientieren. Einmal den exisitierenden VPI und dann einmal ein Mischmodell mit Verbraucher-und Vermögenspreisen und einmal reinem Vermögenspreisindex. Bei VPI kann man ja das schon heute, indem man Kern- und Headline-Inflation bilden kann. Aber neeeein, die VERMÖGENSPREIS-INFLATION soll bei der Geldpolitk (Gelddruckerei) keine Rolle spielen, sonst merkt ja die arbeitende Schicht, dass sie für lau arbeitet und die Reichen immer reicher werden. Wo bleibt da die OBJEKTIVE und MIT DEN STEUERN DER ARBEITER finanzierte WISSENSCHAFT?
@@gotnoname3956 ich würde gegen ihre Argumentation behaupten das es möglich ist inflationäre komponenten in vermögenspreisentwicklungen auszumachen. wikipedia ist der meinung das ein kausalzusammenhang vermutet werden kann (ohne jetzt konkret werden zu wollen): "Die Geldpolitik wird auch über die Preise von Vermögenswerten übertragen. Wenn eine Zentralbank expansive Geldpolitik betreibt, die zu einer Senkung der Zinssätze führt hat das zum Beispiel zur Folge, dass Anleihen im Vergleich zu Aktien weniger attraktiv erscheinen. Dadurch wird die Aktiennachfrage (tendenziell) steigen, was wiederum die Aktienpreise in die Höhe treibt." Letztlich ist Asset-Inflation wohl das kleinere Uebel das aufgrund übervorsichtiger Geldmengenausweitungen in Kauf genommen wird um um jeden Preis eine Rezession zu verhindern. Die Alternative scheint deutlich grausamer insbesondere in begrenzten Regierungssystemen wie den westlichen Demokratien. Zudem ist der Grossteil der Menschen nicht in der Lage zu verstehen das Inflation die Grösste Enteigungs- und Umverteilungsmaschine ist die je geschaffen wurde, wodurch das Karussel weiterdreht und Pseudopolitik weiter auf Kosten der Arbeiter - und Mittelklasse gemacht wird.
@@gotnoname3956
Es gibt keinen Grund Preissteigerungen von Vermögenswerten, insbesondere Immobilien nicht in die Inflationsrate einzurechnen.
Der Annahme, dass die Berechnung der Preissteigerungen bspw. Bei Immobilien komplexer ist, als bei einer Ware, ist doch nicht haltbar.
Auch bei Konsumprodukten des täglichen Lebens haben eine spekulative Komponente.
Spekulation an Rohstoffmärkten sind alltäglich und betreffen den Preis von Neubauten genauso, wie den Preis von Lebensmitteln direkt.
Hier gibt es keine Preissteigerungskomponenten auseinander zu halten.
Andererseits wird Inflation auch dadurch deutlich, dass Immobilien, die über Jahre abgenutzt wurden, heute oft deutlich teurer sind, als zum Zeitpunkt des Erstbezug.
Und natürlich hat jeder Bürger Wohnkosten, die bei der Inflation zu berücksichtigen sind.
Prof. Sauer wieder richtig super fundiert und klasse beim Erklären.
Rieck hat mich auch positiv überrascht (Ist sonst doch eher mit seinen Chaos Prophezeiungen unterwegs)
Bis auf den Punkt, dass die EZB durch die Anleihe-Ankäufe die Staaten finanziert.
Man mag diese Anleihe - Ankäufe zwar kritisieren, aber bei einer allgemeinen Staatsfinanzierung durch die EZB sind wir noch lange nicht.
Auch das hat Prof. Sauer fundiert erklärt.
Bitte weiter solche seriöse und auf Wissenschaftlichen Wissen fundierten Videos.
Danke!
Diese sogenannten roten Seile existieren gar nicht, weil Staaten ihre Verschuldung nie reduzieren, sondern bestenfalls nur nicht weiter ausdehnen (siehe Deutschlands Schwarze Null).
Sollte die EZB versuchen eine Entschuldung der EU Staaten zu erzwingen sind Italien, Frankreich, Spanien noch am selben Tage pleite.
Doch sie entschulden und verschulden sich permanent neu, sodass eine gewisse Solvenz immer vorhanden und auch signalisiert wird.
Aber warum sollte die EZB das tun? Sie ist ja keine private Institution, die das Geld selbst zurückhaben will
Stimmt! Sie mit ihrem Kommentar sind ein viel besserer Versteher des Systems als Jemand der dazu jahrelang geforscht hat. Ich frage mich warum wir überhaupt Universitäten unterhalten, wenn doch die ganze Weisheit der Menschheit in RUclips Kommentaren zu finden ist.
@@videos5923 Im Gegensatz zu Ihnen bin ich kein Freund davon Experten blind zu vertrauen. Auch wäre es schön gewesen, wenn Sie argumentiert hätten, weshalb meine Behauptung falsch und die von Herrn Sauer korrekt ist. Die Qualität von RUclips Kommentaren haben sie mit ihrem inhaltslosen Text jedenfalls nicht erhöht.
@@Sepp_Tember OK wenn eine Erklärung gewünscht ist: Die "roten Seile" werden nicht an die Verschuldung der Staaten geknüpft, sondern an das von der Zentralbank ausgegebene Geld. Das Geld wird nur gegen Vermögenswerte ausgegeben. Und die Zentralbank kann das sich im Umlauf befindliche Geld mit dem Verkauf der Vermögenswerte wieder einziehen. Es geht also um die Solvenz der Zentralbank(en) und nicht um die Staatsverschuldung. Der Staat kann mit diesem System also pleite gehen, aber das Geld behält seinen Wert. Denn andere Beteiligte brauchen das Geld, um damit ihre Vermögenswerte von der Zentralbank zurück zu bekommen.
In dem Fall einer Staatspleite bei dem System würden "nur" die Gläubiger der Staatsanleihen leer ausgehen. Es würde also gehandhabt wie die Pleite einer Firma. Dabei bleibt der Euro ja auch in seinem Wert erhalten.
Das Gold der Zentralbanken ist z.B. weiterhin ein solches dickes sicheres und stabiles rotes Seil, welches am Euro hängt. Daher existieren die roten Seile und sie würden auch halten.
Das Problem dass die Zentralbank (EZB) aber erzeugt ist, dass sie Schrott Anleihen (von Italien, Griechenland etc.) als solvente Absicherungen akzeptiert. Wenn also wertvolle Euros gegen Schrott Anleihen ausgegeben werden, werden die Euros zu Schrott. Denn der "Druck" diese Schrott Anleihen für die wertvollen Euros von der Zentralbank zurückhaben zu wollen fehlt. Wenn dieser Ankauf von Schrott Anleihen nicht gemacht würde, wäre die Staatsverschuldung der einzelnen Länder vollkommen egal für die Stabilität des Euros.
Das Problem wird entstehen, wenn die Anzahl der rissigen Seile durch Schrott Anleihen die Anzahl der stabilen Seile übersteigt. (um bei der Metapher zu bleiben) Wir sind (langsam) auf dem Weg dahin, aber bei weitem noch nicht dort.
Da die roten Seile am Euro hängen und nicht an der Staatsverschuldung ist ihr Argument, dass die roten Seile wegen der Staatsschulden nicht existieren, in meinen Augen falsch.
Aber ich freue mich, dass mal nach einem Argument gefragt wurde und es sich lohnt diesen Text zu schreiben.
Sehr hochwertiger Content, der zu echter Weiterbildung führen könnte. Zum Weiterleiten ist's dennoch nur bedingt geeignet. Ein Grund ist die Komplexität des Themas, das aber unnötigerweise durch den schlechten Ton begleitet wird. Bitte bei der nächsten Aufnahme unbedingt die Tonqualitât beachten. Die Lautstärke ist OK, sollte aber auch nicht kleiner werden.
2014 -> 1 EUR = 1,23 CHF
2024 -> 1 EUR = 0,93 CHF
Wie geht das weiter?
ja das sollte jedem im Euro Raum die Augen öffnen... Mein halber Freundes- und Bekanntenkreis ist schon in die Schweiz...
@@thni6424 Man muss gar nicht gleich auswandern.
Der erste Schritt könnte der Kauf einer CHF-Staatsanleihe sein. Das kann man auch in ein deutsches Depot machen.
Ggf. muss man sich die 35% CH-Verrechnungssteuer zurück holen.
Es muss aber jeder selbst entscheiden, was er kauft oder nicht.
Wobei der Franken ja auch entwertet gegen wirklich knappe Güter ( z.B. Grundstück am Zürichsee...).
@@marcoconradi3690 ja das stimmt, aber im Vergleich zu Euro und Dollar langsamer...
Schütz dich mit bitcoin dagegen
sauber! sehr gerne öfter gemeinsame Videos zwischen Ihnen beiden 🙂🙂🙂
Hervorragendes Video, vielen Dank! Bin schon gespannt auf Teil 2
Hochinteressanter Content. Vielen Dank.
Ich habe erst bis Minute 31 gehört. Eine Frage schon jetzt: Was passiert, wenn beide Zentralbanken (oder sogar alle) in gleichem Maße die Geldmenge vergrößern, ohne entsprechende Werte dahinter vorweisen zu können? Die Wechselkurse bleiben dann ungefähr gleich, aber dennoch entsteht das Problem des Vertrauens in die Währungen.... Richtig?
Hallo,
also es gibt leider immer Währungskonkurrenz, diese kann nur etwas höher oder niedriger ausfallen. Die schwäche anderer Währungen würde uns also nur bedingt helfen. Weiterhin ist es relativ unwahrscheinlich, dass die USA ihren Vorteil, die Weltreservewährung (und damit das „exorbitant privilege“) zu besitzen so einfach aufgeben werden und den Dollar zu einer Weichwährung verkommen lassen. Aber selbst wenn der Dollar schwächeln würde, gäbe es natürlich andere Währungskonkurrenz. Weiterhin kann sogar eine recht kleine Währung die Funktion einer referenz- oder Konkurrenzwährung übernehmen. Es reicht vollkommen aus, dass eine fremde Währung in relativ geringen Mengen in einem Weichwährungsland zirkuliert und auf nicht kontrollierbaren Märkten im Inland (Schwarzmarkt) oder im Ausland gehandelt wird. In einem Weichwährungs- oder Hyperinflationsland setzten die inländischen Verkäufer ihre Preise mit der Zeit immer mehr bezugnehmend auf den Wechselkurs (Schwarzmarkkurs). Die meisten Transaktionen werden also weiterhin in der inländischen Währung ablaufen, aber die Menschen Denken zunehmend in einer ausländischen Währung. Ein passendes Zitat zu diesem Mechanismus während der deutschen Hyperinflation lautet bspw.: „We have marks in
our pockets but dollars in our heads”. Sie finden die komplette Erklärung in meinem Papier ab Seite 65.
Krall hat mal gesagt wenn das Seigniorage Kapital der EZB-Bank das EU-Bib übersteigt wird es kritisch.Da diese Banken nicht bilanzieren müssen, weiss ich nicht ob er da recht hat.Ich sehe jetzt keine Notwendigkeit darin einen Gau zu konstruieren.
Ich denke eher Inflation bzw. hoher Zinsdienst sind die Parameter zwischen denen die Zentralbanken eingeklemmt werden.
@corneliushonold7230
Nicht ganz richtig. Der Wert bemisst sich nur indirekt am Vertrauen. An sich stammt er aus dem Eintauschen gegen "echte" Dinge. Solange also genug Güter da sind (zB bei bestehender Überproduktion) kann die Geldmenge angehoben werden, ohne dass das jemand merkt. Die Flucht in eine Fremdwährung passiert ja auch nur, wenn du erwartest, nichts mehr in Güter tauschen zu können in der lokalen Währung. Sobald das wieder gegeben ist, lohnt sich das Wechseln ja dann schon nicht mehr
@@apophis6108
Hat man ja in der DDR gut gesehen. Es gab zwar minimal Westgeld, aber meistens haben die Leute mit realen Gütern / Dienstleistungen gezahlt
@@Zeckurbo Ist so auch nicht ganz richtig.Man sieht das an den BriCS-Staaten.Die haben Rohstoffe gegen Dollar eingetauscht.Schauen die nun zurück sind ihre Rohstoffe weg und sie sitzen auf entwerteten Dollars.
Das ganze ist sicherlich auch ein zeitliches Spiel.
Megainteressant. Dieses Video werde ich mir sicher noch ein paar mal anschauen, weil da unglaublich viele Details enthalten sind, die ich nicht auf einmal aufnehmen kann. Ingo Sauer ist ein echt toller Volkswirt, macht unglaublich Spaß ihm zuzuhören. Bei ihm würde ich mich auch jederzeit in eine Vorlesung reinsetzen, wenn ich die Zeit hätte. Woran ich die ganze Zeit während des Videos denken musste: kann man das nutzen, um Vorhersagen zu Russland zu treffen?
Endlich mal wieder ein Nobelpreis aus Deutschland. Tolle Habilitationsschrift!
Die letzen deutsche Nobelpreise wurden im Jahr 2021 in den Fächern Chemie und Physik vergeben. Respektabel, aber was hat das mit diesem Video zu tun?
Wo wer hat den Nobelpreis bekommen ?
Stabile Produktion!
Die Grenze der Verschuldung ist also unser Besitz - daher die Vermögensdatenbank der EU zur kfr Refinanzierung der EZB
Boah, ist das kompliziert, aber sehr interessant.
So kompliziert ist es nicht. Es wird nur kompliziert formuliert. Was hier elegant in vielen klug klingenden Aussagen verpackt transportiert wird, ist (am Beispiel Deutschlands), wie das Vertrauen in eine Währung (hier argumentiert über die Solvenz der entsprechenden Zentralbank) im Wesentlichen von stabilen Wechselkursen getragen wird. Dazu wird (zurecht) immer wieder der US Dollar als Maßstab benutzt. Dieser ist allerdings selbst auch nur ein Wechselseitiger Schuldanspruch. Als es (mit der Rentenmark) hart auf hart kam, hat man (wie Rieck richtigerweise sagt, auch wenn Ingo Sauer das so nicht hören wollte) kurzerhand die Leute (potenziell) enteignet um seiner Währung eine Deckung zu geben. Durchgesetzt wird das Ganze am Ende mit staatlichen Gewaltmonopolen.
Meiner Meinung nach war das ein 1,5h Werbefilm für Bitcoin.
Gut das unsere derzeitigen politischen Entscheidungsträger im Amt sind ohne je Lehrbücher gelesen zu haben 😅 ..
Wo haben Sie den diese Information her?
...OK ich ergänze ....diesbezüglich (also VWL) bzw. vll haben sie auch die Lehrbücher gelesen, aber nicht verstanden.
Dafür Brauch ich keinen Quelle außer meine eigene Wahrnehmung 🤔
@@ThorFB Nichts ist weiter von einer Information entfernt als eine Wahrnehmung. Nicht mal eine Spekulation, der ja immer noch eine benennbare Bewertung innewohnt. Ich nehme wahr, dass sie ihre Wahrnehmungen überbewerten. Ich vielleicht auch, aber so ist das halt mit Wahrnehmungen …
Man muss schon sehr konzentriert zuhören, es lohnt sich aber. Einfach ein echter Profi. Klasse gemacht !
Top Beitrag meine Herren ! Kein Vergleich zum letzten! Pflichtlektüre für jeden!
Absolut! Der Kontrast im Fachwissen und Verständnis der Gäste war durch die Reihenfolge noch krasser.
Es ist fast schon ein bisschen gemein, Marc Friedrich und Ingo Sauer miteinander zu vergleichen. In der Kreisliga wird schließlich auch anders gekickt als in der Championsleague.
Naja, es ist in erster Linie deswegen gemein, weil hier jemand seine Habilitationsschrift (oder zumindest ein umfangreiches wissenschaftliches Paper) vorstellt und diskutiert und im anderen Video jemand sein Buch, das an die Allgemeinheit gerichtet ist und mehr in die Breite geht. Natürlich wird der erste Gast viel mehr in die Tiefe gehen können. Auch weil er einfach aus dem akademischen Bereich ist. @@antonnonym1953
Herr Prof. Rieck, Sie haben meinen dunklen Fleck erleuchtet, danke.
Der smarteste Geldtheoretiker in Deutschland
Phänomenaler Beitrag!
Ich habe nur herausgehört, dass durch die Enteignung der arbeitenden Menschen das System am Laufen gehalten werden konnte und wird.
Und bei einem Crash erhöht wird . Zwangsabgabe
Die Finanzierung der Rentenbank (und des Reichs) wurde über eine Zwangshypothek auf das Land von Gewerbe, Banken usw. ermöglicht. Wenn du das Gewerbe und die Banken als "arbeitende Menschen" bezeichnest, hast du Recht.
Für mich klingt es aber mehr nach Enteignung der Unternehmen und nicht so sehr nach Enteignung der privaten Haushalte.
@@jewi71"Enteignung" werden sie es auch nicht nennen. Eher "Heizungsgesetz", "Demokratie-Abgabe', "Monetäre Reformen", etc...
Wichtiges Thema, gutes Interview!
Ich dachte immer, geschäftsbanken können Geld schöpfen? Also Kredite vergeben, die sie gar nicht von der Zentralbank bekommen haben?
So ist es.
Aber eben kein Zentralbankgeld. Es gibt 2 Feldarten.
Hallo,
bei Minute 11:15 erwähne ich durchaus das Giralgeld, welches aber auch durch die Vermögenswerte der Geschäftsbank gedeckt ist. Das Giralgeld ist nur eine „Forderung auf Zentralbankgeld“, welches die Inhaber dieser Sichteinlagen (=Giralgeld) bei den Geschäftsbanken haben. Für die Währungsmärkte ist aber das Giralgeld oder Geschäftsbankengeld nicht entscheidend. Deswegen konzentrieren wir uns im Video auf das Zentralbankgeld, welches auf den Währungsmärkten und den Schwarzmärkten für Währungen gehandelt wird.
Die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbaken ist aber auch kein Betrug, sondern die Geschäftsbanken schaffen ein liquides Zahlungsmittel (=Giralgeld) durch Fristentransformation und riskieren dadurch ihr Eigenkapital. Hier wird das erklärt:
ruclips.net/video/rl8_N38QrVk/видео.htmlm53s
Geschäftsbanken können Giralgeld nicht einfach so (bspw. durch Kreditvergabe) schaffen, sondern Sie müssen Eigenkapital für diese Kreditvergabe vorhalten und riskieren. Sollten jemand eine Bank gründen wollen, wird er oder sie unmittelbar feststellen, dass zunächst Eigenkapital einzuzahlen bzw. vorweisen ist. Dieses Eigenkapital wird dann aber ab sofort bei jeder Kreditvergabe (etc.) belastet und riskiert. Das Vorhalten einer kleinen Liquiditätsreserve in Zentralbankgeld (Mindestreserve) ist nicht der „teure“ Teil der Giralgeldschöpfung, sondern die Bank riskiert permanent ihr Eigenkapital. Man kann kritisieren, dass die Eigenkapitalvorschriften nach Basel III (oder IV) zu niedrig sind, aber das Bankgeschäft (vereinfacht gesagt „langfristige Kredite zu bspw. 5% vergeben, diese aber kurzfristig durch Sichteinlagen zu 1% finanzieren“) besteht eben hauptsächlich darin Eigenkapital zu belasten und zu riskieren. Eine genaue Abgrenzung zwischen Zentralbankgeld und Geschäftsbankengeld finden Sie auch in meinem Papier im Abschnitt 2.3.1 („Solvency vs liquidity: the fundamental difference to commercial banks“).
@@wissenhatkeineneigentumeri9889 danke für die tolle Antwort. Aber das Giralgeld hat dich sicher einen nennenswerten Einfluss auf die Inflation (wenn man an die Geldmengentheorie glaubt)?
Ja, aber um das Geld dann einem Handwerker zu überweisen brauchen sie Zentralbankgeld welches sie sich von der Zentralbank leihen.
Kann das sein, das ein Mensch sich mal die Mühe macht Arbeit aufzuwenden?
Ein großes Lob an ihn. Der Alternative Nobelpreis für eigenständiges Denken sei ihm Gewiss. Er lebe hoch, hoch, hoch😊
Dr. Richard Werner gehört zum Thema Inflation und Notenbankpolitik unbedingt hierher. Der Freund von (D-) Mark ist doch sicher auch Ihr Freund? Bitte einladen.
❤ ja bitte
Eine Frage die ich noch hätte: wie konnte die Zentralbank damals den Kurs von Dollar in Reichsmark stabilisieren, (wie es bei 1:14:00) gesagt wird? Ich meine Woher hatte sie die Dollar, wenn jemand seine Reichsmark tauschen wollte?
Es wäre interessant eine Diskussion über diese Thematik zwischen Ingo Sauer und Vertretern der MMT (z.b. Maurice Höfgen oder Dirk Ehnts) zu hören.
Wär sicher spannend, ahne aber schon auf der Mauriceseite zu enden 😁
Ich glaube die MMT steht gar nicht im Konflikt mit irgendeiner Aussage aus diesem Vortrag🤔
@@wildcsgotactics Doch ein bisschen schon, bzw. dieser Aspekt wird in der MMT häufig ausgelassen. Wenn man das mal zusammenfassen will sagen die Bitcoiner/österreicher-Schule "Geld ist nur das worauf wir vertrauen, dass die anderen auch drauf vertrauen usw." die MMT/Postkeynsianer sagen "Nein, das Geld bekommt seinen Wert durch die Steuerforderungen des Staates, die eine NAchfrage nach dem Geld erzeugt" und Sauer sagt "Das Geld erhält seinen Wert durch die Fähigkeit der Banken/Zentralbanken es wieder zurückzuholen/zu sterilisieren". Das ist ein bisschen ein Widerspruch insofern, dass die MMT z.B. vorschlägt Leuten eine Jobgarantie zu ermöglichen indem LEute garantiert vom Staat Geld bekommen (auch wenn man es erst "drucken" muss, es ist ja schließlich nicht knapp) wenn sie eine gemeinnützige Arbeit machen. Allerdings würde jetzt Sauer argumentieren, dass dies dazu führen könnte, dass zu wenig Gegenwert produziert wird, sodass dann Geld in Umlauf kommt, das keinen Gegenwert hat und dementsprechend nicht sterilisiert werden kann. Das hat mich sozusagen zum Gegner einer Jobgarantie gemacht, weil mir diese von Sauer formulierte Gefahr aus der MMT-Lehre vorher nicht klar war. Von daher würde ich auch sagen ein Gespräch zwischen Sauer un Höfgen z.B. wäre sehr gut und erhellend.
@@wildcsgotactics Ach so aber wenn man sonst so hört was Höfgen sagt, würde ich meistens zustimmen, weil wir ja weit weit davon entfernt sind "Geld zu sinnlos" auszugeben. Also die ganzen Investitionen die die Regierung tätigen wollte (aber jetzt wegen der göttlichen Schuldenbremse nicht kann) wären wahrscheinlich allesamt vernünftig gewesen und hätten nichts zu dem Problem das Sauer anspricht beigetragen, sondern wohl eher genützt. Von daher stellt sich die Frage erst, wenn man in MMT-MAnier anfängt im ganz großen Maßstab Geld auszgeben, was aber den MMTlern auch immer klar ist (auch wenn jeder Hinz und Kunz sagt, die MMT heißt Geld aus Helikoptern schmeißen, was kein MMTler jemals ever ever behauptet hat).
@@jayjaymcfly7475 Stimme ich zu.
35:57 so ähnlich habe ich es mir auch gedacht, gut erklärt 👍
Sehr interessant 🤓
Sehr wertvoller Input von Dr. Gast. Danke!
Wenn der Wert des Geldes durch die Rückzahlungsverpflichtung gedeckt ist, dann ist das Fiat-Geld nichts wert, weil es in Wirklichkeit ein Schneeballsystem darstellt. Werden denn nicht andauernd neue Staatschulden aufgenommen, um alte Schulden zu begleichen? Wie verhält es sich eigentlich mit unseren Targetforderungen, die keine Fälligkeit haben?
Und wie können die Deutschen zukünftig ihre elektronischen CDBC-Euros in Dollar tauschen? Fragen über Fragen.
Das System liegt in den vorletzten Zuckungen. Leider ist das eine Titanic und wir sind in der dritten Klasse oder noch weiter unten.
Danke für das Interview und den Versuch, ein komplexes Thema zu erklären.
Ich hätte allerdings zwei Bitten: a) dem Gast nicht ständig ins Wort zu fallen
b) keine Formeln, Statistiken und unlesbare Tabellen. Es geht hier um die Popularisierung der Wissenschaft, da reichen ein paar bildhafte Darstellungen wie mit dem Damm vollkommen aus.
Danke und freundliche Grüße ❤
Ich frage mich, wer die mysteriösen roten Seile befestigt und prüft, ob die auch fest sitzen. Don't trust - verify.
Das macht der Markt, er reguliert den Preis der jeweiligen Währung durch Angebot und Nachfrage.
Na da bin ich mal gespannt auf Teil 2! 👍
Top, wir Kinder hatten in den 70er oft mit den Großeltern (Zeitzeugen) über die Geldentwertung gesprochen...jetzt leuchtet mir vieles ein. Dankeschön.
Was meinst du jetzt speziell?
@@Ahjaller Na alles was hier gesagt wurde zu den "Management" der damaligen Inflation, ich bin kein BWLer und gesprochen hatten wir nie über die Hintergründe, sondern über die Auswirkungen auf ihr Leben...
Ich finde das ein sehr spannendes Thema. Als ich vor einem Jahr das erste Mal die Doku oeconomia geschaut habe, ergaben sich bei mir als Wirtschaftsstudent einige Fragen. Ich denke die Frage nach dem Ursprung des Geldes und dem realen Prozess der geldschöpfung sollte in den Univsersitäten viel stärker behandelt werden. Gerade wenn man bedenkt, dass private Banken mehr Geld verleihen können, als sie eigentlich in ihren Büchern haben und dementsprechend selbst zu einer art mini Zentralbank werden. Es lässt einen doch hinterfragen ob der Geldschöpfungsprozess wirklich so simpel ist, wie er in den Universitäten suggeriert wird.
Einfach keine Eroberungskriegen führen, dann bleibt die Hyperinflation ganz von selbst aus.
Gabs in argentinien eroberungskriege?
@@youshallnotpass2156 ja, den Falklandkrieg
Deutschland hat in den 1920ern Eroberungskriege geführt?
@@arnolda.lampel6087 dem habe ich nichts hinzuzufügen
An einer Stelle meine ich einen Wertungswiderspruch entdeckt zu haben. Wenn die These lautet:
Überschuldung Zentralbank>Wechselkurs>Inflation
Und man in der Grafik die zwei fehlgeschlagenen Retttungsversuche der Reichsbank anschaut, und sagt durch das Verpulvern der Goldreserven hätte man vorübergehend die Inflation unterbrochen. So unterschlägt man, dass durch den Umtausch von Gold > RM eine weitere Überschuldung der Reichsbank erfolgte , nach der Ausgangsthese die Nebenwirkung Inflation und nicht Inflationsstopp hätte haben müssen
Ist nicht ein ganz wichtiger Factor die Zirkulationsgeschwindigkeit des Geldes? Zirkuliert es schneller führt das auch zur Inflation, ganz ohne Geldmengen Erhöhung.
Fehlt hier völlig.
Ich bin begeístert. Danke für dieses Video. FInanzwissen toll aufbereitet!
Das Geld der Zentralbanken ist nicht in reale Güter gegangen, sondern in das virtuelle Derivate -Casino, daher hatte es keinen Einfluss auf die realen Preise. Inzwischen traut niemand mehr virtuellen Werten und jeder versucht in reale Werte zu gehen, so dass die Preise in die Höhe getrieben werden.
Nachhilfe im Geldsystem - Zentralbankgeld vs Giralgeld. Was das Spekulationsgeld betrifft, dies sind Versprechungen denen kein Geld der Zentralbanken gegenüber steht, und eigentlich noch nicht einmal Giralgeld.
Super Beitrag. Gratuliere Herrn Rieck, der seinen Gast großzügig hat ausreden lassen. Muss vermutlich weh getan haben, aber es hat sich gelohnt. Freue mich auf den zweiten Teil.
Wenn der Staat die Steuern hochsetzen muss, um die Währung zu stabilisieren, bin ich schon gespannt wie das passieren soll, denn die Steuerlast ist schon sehr hoch. Bei einer noch viel höheren Steuerlast, wird der Arbeiter die Arbeit niederlegen, glaube ich.
Oder man erhöht zur Abwechslung mal die Steuern der Reichen?
Steruern sind Raub Ende!
Danke für ihren Beitrag!!!
Ich möchte Ingo Sauer in einer Diskussion mit Andreas Popp sehen....
wie wär's stattdessen mit dem Papst?
@@honkytonk4465 welche fundierte Meinung hat der Papst in Finanzthemen?
Top Video imho. Das Prinzip der dargestellten Zusammenhänge lässt sich meiner Meinung nach auf fast alles anwenden wo der Faktor Menach involviert ist. Es ist eine Art Handlungsprinzip. Selbst auf ein einzelnes Wertpapier ist anzuwenden...oder auf zwischenmenschliche Beziehungen etc
Hallo Herr Rieck, sehr interessantes Interview.
Ich habe eine Frage:
Ist es nicht so, das nicht nur die Zentralbank Geld "erschaffen" können?
Wenn ich einen Baukredit aufnehme über 100.000€ bei der Volksbank, dann wird dieses Geld aus dem Nichts geschaffen, und bei Rückzahlung wieder gestrichen.
Da hat och die Zentralbank eigentlich gar nichts mit zu tun oder?
Stimmt
Ja, Geschäftsbanken können selbst Geld erschaffen.
Aber Nein, das Geld wird nicht wieder gestrichen, die Immobilie als Wert ist ja da.
Die Zentralbank direkt hat damit nichts zu tun.
Ein wirklich klasse Beitrag, danke dafür!!!!!!!!!!!!