Sehr interessante Doku im Stil der 80er / 90er Jahre. Wundervoll! Es ist sehr schade, dass viele alte Handwerksberufe langsam verloren gehen, weil sich niemand mehr dafür interessiert. Und irgendwann gibt es niemanden mehr, der von seinen Erfahrungen erzählen kann
Drehort: Museum für Druckkunst 04229 Leipzig (Plagwitz) Nonnenstraße 38 Sehr zu empfehlen, auch für Kinder Kleiner Fehler in der Doku: Die anfangs gezeigte Stahlbrücke auf dem Arbeitsweg führt nicht über die Pleiße, sondern über die Elster Schöne Grüße aus dem inzwischen schönen Leipzig-Plagwitz
Das Lernen darf sich aber nicht auf "so muss es und so soll es" beschränken. Man muss immer weiter lernen. Die Programmierer moderner Textsatzsysteme haben mittlerweile von den alten Setzern gelernt (und da gab es viel zu lernen!) und moderner Computer-Textsatz ist schon lange (die Doku ist aus den 90ern) in jeder Hinsicht überlegen.
Danke für den Hinweis. Wenn wir wieder reisen dürfen würde ich das gerne mit meiner Freundin aus Kanada besuchen. Sie arbeitet als Künstlerin noch mit Schriftsetzung und wäre sicher fasziniert sich einmal vor Ort anzusehen wie die Buchstaben und Zeichen hergestellt wurden.
Interessante Serie, aber hier wird natürlich die alte Zeit auch sehr verklärt. Damals gab es keinen Arbeitsschutz, unmenschlich lange Arbeitsstunden, keine Sozialleistungen und heutige DTP Software layoutet wahrscheinlich millionenmal schneller und flexibler, präziser und beachtet auch Worttrennungen, Kerning und Ligaturen (anders als es im Video behauptet wird). Die Automatisierung führt natürlich zu einer enormen Demokratisierung, denn Schriftgut ist kein Privileg der Reichen mehr, viel mehr Wissen ist in Schriftform für die Menschen verfügbar, man muss heutzutage nicht einmal mehr die Sprache sprechen, weil Übersetzungsprogramme das übernehmen. Die Ironie besteht ja auch darin, dass diese Drucker den Mönchen, die die Bücher abgeschrieben haben, die Arbeit geraubt haben, wie der Computer den Schriftsetzern. Die größten Umwälzungen stehen uns erst bevor, wenn bald Computer Buchhaltung, Autofahren und maschinelle Produktion ersetzen werden. Wir werden wahrscheinlich noch erleben, dass über den Fernfahrer auch ein Video "der letzte seines Standes" gedreht wird.
... Sehr fundierter und ausführlicher Kommentar. Habe ähnliche Anmerkungen beim Film über den Notenstecher von Würzburg hinterlassen, die eine ähnliche Auffassung wie Sie darlegen.
Ich stimme dir vollkommen zu. Und ich würde sogar argumentieren, dass dies etwas Gutes ist und auf lange Sicht nur Vorteile für die Menschheit hat. Auch wenn mein Glaube an dieselbe auf einem Allzeittief ist, denke ich das man dennoch vorsichtig hoffnungsvoll auf die Zukunft sein kann.
Und als Gesellschaft müssen wir uns bald überlegen wie wir damit umgehen denn: wer kauft die ganzen automatisch hergestellten Güter, wenn immer weniger Leute eine Arbeit haben? Sicher, es entstehen auch neue Arbeitsplätze aber in Summe muss alles effizienter werden. Man will mit immer weniger Leuten in immer kürzerer Zeit immer mehr herstellen. Die Anzahl der Arbeitsplätze geht tendenziell schon lange definitiv nach unten.
... Hab nun doch - meinen Kommentar - aus einem ähnlichen gelagerten Film als Eintrag hierher kopiert, da ich meine, dass er hier im sachlichen Diskurs besser passt.... … siehe da, … in Zeiten der Corona-Krise entdecken viele - die Gute alte Handwerks-Zeit -, die ohne jene excelente Film-Machart und den leider verstorbenen Sprechern Joachim Höppner oder Wolf Euba zu schmälern, im Grunde genommen ... in den seltesten Fällen eine war. Wie Jochen Malmsheimer sagt: Früher war vielleicht früher, … aber nicht alles besser. Es ist ein Film, nur ein guter Film, über eine informative Sendereihe die verklärt. Habe in jungen Jahren analoge Wettbewerbsfilme erstellt um die eigene Kreativität zu entwickeln oder auszuleben, welche man mir in meinem erlernten Beruf 1973 in Nürnberg als BLEIsetzter nicht gab. Auch als analoger Blech-Musiker Im Orchesterjazz. HIER wird heute noch intoniert wie anno dunemals. Ich behaupte 70%, (mit hoher Dunkelziffer) aller BR-Sendereihe Dokus über althergebrachten museale Berufe, sind von denen, die damals WIRKLICH tagtäglich damit extrem malochen durften, nicht als langjähriger Wunschberuf angesehen worden. Als Setzer mit normalen Schulabschluss ebenso, als anderweitig. Es waren Berufe die für ARBEITER vorgesehen waren, aber die intellektuellen Eliten unter ihrer Würde ansahen. Das KÖNNEN ist seltenst gewürdigt worden, damals und digital heute. Hauptsache Umsatz. 85% derer sind Pleite. War selbst vier mal am Rande der Existenz, da mehrfach arbeitlos. DURCH die Digitalisierung im gestalterischen Gewerbe, ist die zu erbringen Arbeitsleistung seit 20 Jahren marginal geworden, da die gesamte Welt dies über Nacht im Datentransfer für billigstes Geld bewerkstelligt. DIES mittlerweile in fünf bis sieben Technologiesprünge selbst mitmachte... ... um nun als technischer Redakteur kurz vor der Rente zu behaupten, dass ich fünfzig Jahre gebraucht hatte, um DA ZU ARBEITEN (MIT VIEL Glück), um dies geballte Wissen gestalterisch einzubringen, wenn überhaupt noch erwünscht. Zeitungen haben nicht mal mehr Korrektoren. UND werde jetzt in der geschmälten angedachten und verlängerten Rente benachteiligt, als Familienvater, da ich nicht im Beamtenverhältniss gelandet bin. BEWERKSTELLTE in sieben medialen Firmen ALLES was anviel. Samstag und Sonntags meine Familie mit Massenproduktion ernährte. Seit Jahren wird, da technisch machbar, alles in Billiglohnländer datenransveriert, von den Gewinnoptimierer, die den typographischen Fach-Arbeiter hier nicht mehr benötigen, da die Adobe-Programme einem sein erlernte Wissen abnehmen. Zu Bittstellern degradiert. Alle Berufe die dazu benötigt wurden um ein Fachbuch im alten Gewande herzustellen, mache ich nun lieber privat. So bin ich heute - kreativer denn je - in der Lage am Computer alles herzustellen und als PDF-Datensatz von einem alten Buchbinder (HANDBUCH in Nürnberg) zu FINALISIEREN. Eigentlich ein Segen für Kreative. FRÜHER nicht machbar. Das mag wohl bei Noten- Kupferstechern, Schmieden, Zinngießern oder dergleichen, heute museal gut und langsam rüberkommen. Aber - die Entdeckung der Langsamkeit - WAR ES NIE, auch wenn man sich dies in Pandemiezeiten plötzlich herbeisehnt. BLEIsetzer oder ähnlich gelagerte KREATIVE Berufe waren was für wenige, die damals Gestalten durften, weil der Aufwand immens war. Auch noch im Fotosatz. DIE MASSE im Werk- oder Akzitenzsatz waren Kettenraucher, standen den ganzen Tag in der Hitze ohne Klimaanlage, tranken aus Maßkrügen unmäßig Bier und aßen fette Salzknöchler um 7 Uhr morgen zum Frühstück. Hatten Dreischichtbetriebe und würden nicht alt in ihrer un/Gesundheit. Vor allem musste man z.B. als Setzer, wie ich, die vielen Buchstaben IMMER WIEDER zurücksortieren. Ein Albtraum. Aber verdienten gutes Geld, wie auf der Bohrinsel, dort wo auch in 40 Jahren keiner mehr hinmöchte, der WIRKLICH IN DIESEN BERUFEN mal beinhart gearbeitet hatte. HEUTE sind Mediengestalter in Agenturen am Rande der Existenz und in der Mehrzahl Burnout - Frauen, die halbtags auf 400 Euro-Basis das leisten, WAS in meiner Jugend mit 10 Leuten aufwändig sich gestaltete. Dies nun auch noch im Homeoffice nun in Virenzeiten prima abliefern, keine Raum- und Stromkosten in Viruszeiten und gewiss danach so bleibend für den Arbeitgeber mehr anfallen, der Dich dann an die Agentur für Arbeit auslagert, wenn gewollt pleite oder gut situiert. IST in anderen Berufen ebenso gewesen damals, wo heute gerne postfaktisch alles verklärt (und verargumentiert) wird, was man fühlt sei auch im nach hinein schön gewesen sei. … mein lieber Freud- und (oder) bzw. Kupfer oder Notenstecher, so beschaulich ist DAS NIE gewesen und wird heute mehr den je ausgebeutet.
Ich bin froh, dass manche Philantrophen und Gönner den Erhalt solcher Handwerke sichern, wenn dies nicht so wäre würden unschätzbare Werkzeuge, Matrizen und Fähigkeiten verloren gehen. Ich hoffe, dass ich eines Tages selbst mal in der Lage bin nach alter Kunst ein Faksimile zu drucken und zu binden. Ich bringe mir gerne solche alten Handwerkskünste bei um sie für die Nachwelt zu erhalten.
Das Verrückte hierbei ist, dass die gezeigte Technik des Gießens einzelner Lettern zum Flimzeitpunkt 1993 schon fast 100 Jahre veraltet war. Die Linotype-Setzmaschine bei der ganze Zeilen auf einmal gegossen wurden, wurde 1886 erfunden.
Sehr guter Bericht. Obwohl es gut getextet und gut gesprochen ist, haben Einige nicht so recht verstanden, was eine Gutenbergbibel im Satz den modernen Computerschriften voraus hat. - Der Beitrag ist auch ganz ohne Spracherziehung ! Respekt !
Für Blocksatz hatte Gutenberg gleiche Buchstaben in verschiedenen Weiten. Computerschriften könnten das auch, tuns aber nicht. So entsteht oft durch Löcher im Satz ein unruhiges Schriftbild. Ob mans braucht? Lesbar ist ja beides.
Ich bin ja ein Fan von den Dokus hier an sich und finde das Handwerk interessant und aus kultureller Sicht erhaltenswert. Aber wie der Sprecher hier alles moderne als schlechter erachtet und scheinbar der Meinung ist, dass die Menschheit nach Jahrtausenden der Entwicklung GENAU zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht hat und man ab hier scheinbar nicht weitergehen sollte, das kann schon dezent nerven.
Da hast du bestimmt recht, heutzutage hört sich das nicht mehr so gut an. Den Schriftgießer haben wir 1993 gedreht, da gab es einfach noch einen anderen Stil im Fernsehen. ;)
Als gelernter und gegautschter Schriftsetzer kenne ich sowohl Hand-, Maschinen- und Fotosatz sowie DTP. Um 1993 entstanden die ersten DTP-Systeme, deren Ergebnisse waren (vorsichtig ausgedrückt) oftmals grottenschlecht, da diese Technik, im Gegensatz zum damals üblichen Fotosatz (Lino 300, Berthold tps, Scantext 2000, ...), noch nicht ausgereift war. Das in dem Bericht suggeriert wird, die damals neue Technologie des DTP würde die Qualität des guten Satzes nie erreichen, ist etwas irritierend und stimmt aus der Betrachtung von 2020 nur sehr bedingt. Im Gegenteil, ich stelle in meinem alltäglichen Arbeitsumfeld einen durchaus hohen Anspruch an guter Typo- und Mikrotypographie fest. Gott grüß die Kunst.
Ich sehe das als IT-Berufler eher so: Ich finde der Sprecher hat den Kern schon ganz gut getroffen. Ich habe mich auch vorher im Handwerk betätigt bevor mein Berufsleben mich in die IT brachte. Und obwohl ich seit meiner Kindheit mit IT zutun hatte. Dennoch bleibt mir das ganze...sagen wir, abstrakt. Ich mag meinen Job, aber mir fehlt einfach eine Sache: Die Erfüllung etwas geschaffen zu haben. Natürlich will ich bestimmte Dinge nicht mehr missen und bin dankbar für die ganzen Technischen Entwicklungen. Aber ich kann nicht behaupten das ich mich je so fühlte als habe ich wirklich etwas geschaffen. Außer es handelt sich um das wenige physikalische das man in der IT eben so erledigt, sei es nun noch Patchpanel per Hand anzulegen, Computer eben selbst aufzubauen oder eben ganze Netzwerke. Aber sobald es sich darum dreht vor dem Monitor zu sitzen trage ich all die Jahre nun doch eher eine leere in mir, die eben doch nur ein Handwerklicher Beruf erfüllen könnte. Und wenn man ehrlich ist werden auch diese wenigen Dinge in der IT bald von Cloud-Lösungen abgelöst, so das sich hier für mich wirklich nichts mehr findet. Ich bleibe der festen Überzeugung das es immer ein besseres Gefühl ist etwas greifbares zu schaffen. Doch in unserer Welt die nun immer mehr zu Dienstleistung wechselt während wir das eben Maschinen und Automatisierung überlassen wird es schwerer, diese Erfüllung zu finden. Und ich bin etwas enttäuscht, das die Periode für kleine Handwerker mit humanen Bedingungen sowie Einkommen eben nur so kurz anhielt. Es mag natürlich nicht jedem so gehen. Aber ich glaube es gibt wenige die nicht strahlen, wenn sie nach langer Arbeit auf ein Werk schauen können das einem der vielen Meister dieser Videos ähnelt. Sicher viel mehr als noch einen langweiligen Onlineshop aufzustellen und dort bereits gefertigte Produkte/Massenware aus anderen Ländern weiter zu geben. Und das ist für mich das Ergebnis vieler Aussagen, auch wenn der Moderator das vielleicht nicht erahnte.
Dir ist aber schon bewusst, dass ein Sprecher einfach nur einen Text vorliest und nicht irgendwie den Auftrag bekommt, frei zu sprechen und seine eigene Meinung einfließen zu lassen oder? Es ist nicht immer so wie oft auf RUclips, dass eine Person alles bzw. das meiste an einem Video macht!
@@jajadasisteinkanal ich kenn mich im Schriftbereich nicht ansatzweise aus, aber wenn ich drüber nachdenk, hätte ich vermutet die Dinger werden einfach auf ner Cnc Fräse aus hochwertigem Stahl gefräst.
Nein, das Wissen der alten Schriftgießer und Setzer ist im modernen Computersatz aufgegangen und dort weiterentwickelt worden. Am Computer sind viele Dinge in Sekunden möglich, die manuell Wochen gedauert hätten.
@@MrJeremyrobert Ja, Computer können auch auf Probleme reagieren. Nennt man Programmierung. Und zum Thema "ehrliche Handarbeit". Das ist un mal technischer Fortschritt. Oder wollen Sie heute noch das Duschwasser über einem Feuer erhitzen und dann in Eimern ins Bad schleppen? Auch das war "ehrliche Handarbeit".
Krass der kontrast zum heutigen Leipzig. Das boomt und es ziehem jedes Jahr 10 000 Leute nach. Der in der Doku gezeigte trostlose Stadtteil Plagwitz ist heute ein mit leben gefülltes Szeneviertel.
Ja es ist viel hübsch gemacht in der Stadt. Aber als jemand der vor 53 Jahren in Leipzig geboren wurde , seit dem in Leipzig bzw in einem nun Eingemeindeten Ort lebte finde fast nichts mehr von dem Charme der Stadt. Seit der Wende von fremden Bürgermeistern regiert, von fremden Geldgierigen Immobielenunternehmen verändert ist wenig übrig was ich als Lebenswert befinde. Mittlerweile bin ich ins Umland gezogen. Dort lebt es sich ruhiger, die Menschen sind freundlicher und ich vermisse nichts.
Immer wieder schön echtes Handwerk mit Wertschöpfung zu sehen, leider ist das immer seltener.....und kommt wahrscheinlich nie wieder was einmal weg ist.
Warum auch? Würden sie sich heute noch ein Pferd kaufen und einen Wage dazu um von A nach B zu kommen? Nein, würden sie nicht, dafür gibt es Fahrrad, Auto, Bus, Bahn und sogar Flugzeug! Ähnlich ist es hier! Mein Laserdrucker (ein ziemlich alter sogar!) druckt tausende von Seiten in der Zeit in der die einen Schriftsatz erstellen (d.h. vom Gießen bis zum setzen und dann drucken!)
@@foxhotel Nein, im Gegenteil ich lehne die meisten Traditionen ab (und die zugehörige, meist pothäßliche, Kleidung ebenso! Damit ich Tracht trage müsste man mich schon sehr gut bezahlen, da ich diese lächerlich und albern finde!)! Altes Handwerk finde ich nur dann erhaltenswert wenn es mit z.B. Entertainment zu hat (u.a. Theater, Schauspiel) oder etwas herstellt das ich mag (Schwertschmied zum Beispiel)...ansonsten denke ich nicht das man etwas erhalten sollte wozu wir bessere Technologie haben! Wir brauchen keinen Schritsetzer mehr! Jeder Drucker funktioniert ohne sowas, auch die großen bei den Zeitungen etc.!
@@dreamingflurry2729um die heutige Technik wertschätzen zu können muss man erst den Prozess ihrer Entstehung und den Zustand davor kennen. Um den Frieden zu schätzen muss man den Krieg kennen. Und so ist es mit jeder Technik. Kulturgut ist da um erhalten und geschätzt zu werden und nicht um es weiter zu betreiben. Es ist nicht sinnvoll heute noch auf einer Schreibmaschine zu schreiben wenn es doch bessere Methoden gibt. Allerdings schätzt man die digitale Version dessen durchaus mehr. Zudem lernt man die moderne Technik zu verstehen. Um es am Beispiel der Bahn festzumachen. Jeder angehende Signalmechaniker muss in seiner Ausbildung das Funktionsprinzip des mechanischen Stellwerks lernen um das elektronische zu verstehen. Man kann am mechanischen Stellwerk genau nachvollziehen wie die einzelnen Schritte nacheinander ablaufen die in moderner Technik mit einem Mausklick innerhalb von Sekunden Bruchteilen ablaufen. Wer dann die moderne Technik entstören will muss den genauen Ablauf kennen auch wenn er nicht mehr sichtbar ist. Wer die Technik programmieren will muss den Ablauf kennen. Wer Schrift nutzt sollte demzufolge wissen wie sie entstanden ist. Schrift ist Kultur wie es auch die Sprache ist. Um das an einem Beispiel festzumachen: Ich lerne japanisch aus Interesse. Ist das noch zeitgemäß wenn man doch bereits Dienste wie Google Übersetzer hat? Ich sage ja weil ich deren Kultur besser verstehe. Ich verstehen weshalb gewisse Dinge so und nicht anders ausgedrückt werden. Ich verstehe weshalb gewisse Dinge gesagt und gewisse Dinge nicht gesagt werden. Und ich lerne die Unterschiede zu meiner Kultur kennen und kann diese so besser für mich vergleichen. Zur Sprache gehört auch die Schrift. Und wer sich fragt weshalb die englische Aussprache von Japanern so eigenartig ist muss deren Schrift kennen um es zu verstehen. Wer vor der Kultur die Augen verschließt zeigt nur seine Engstirnigkeit und er verschließt seine Augen vor wissen. Um Günter Seipp zu zitieren: "Dumme Menschen lernen nichts aus ihren Fehlern. Kluge Menschen lernen aus den eigenen Fehlern. Weise Menschen lernen aus den Fehlern anderer."
Was ich sehr interresant finde ist die meinem wissen nach nicht umgesetzte idee die art wie Schrift in der Gutenberg Bibel dargestellt ist mit dem Computer darzustellen. Das war für die zeit wirklich visionär und ist definitiv möglich. Ich finde es immer fantastisch und interresant wenn schon vergleichsweise früh in der Implementation einer Technologie Möglichkeiten und Konzepte erkannt werden. Das zeigt das sich jemand damit beschäftigt hat. Nur schade das ich das bis jetzt noch nie so gesehen habe. Warscheinlich weil es aufweniger wäre ein Programm so zu gestlten das es andere buchstaben formate benutzt je nachdem wie diese in Wort und Satz angeortnet sind. Vor allem mit den Komputern der 90ger warscheinlich recht aufwenig und schwerer als gedacht umzusetzten, da der Prozess vermutlich Leistungs fressender und schwieriger ist als vermutet. Man braucht mehr Zeichen, Nummern, Buchstaben und Sonderzeichen, für jeden/jedes mehrere varianten, was alles komplexer macht und ein Programm das schlau genug ist um diese Korrekt auszuwählen. Heute warscheinlich kein Problem, ich kann immerhin eine einfache KI auf meinem Laptop betreiben, aber wir haben uns alle and die einheitlichen Buchstaben gewöhnt und niemand denkt da noch wirklich drüber nach.
Warum soll das nicht mit einem Computer gehen? Vielleicht 1993 nicht, das stimmt wohl, aber Textbearbeitung hat in der Theorie keine Begrenzung mehr, wenn man denn die Zeit da rein investieren mag.
Eine Dokumentation über Technologien aus alter Zeit, welches inzwischen fast selbst aus der Zeit gefallen zu sein scheint... Und das ganze auf RUclips. Wie man das wohl in 50 Jahren sieht?
Diese Doku ist etwas diffizieler, wie die anderen Dokus. Aber sehr, sehr gut!!! Schade, dass die Industrielandschaft in der Form nicht mehr vorhanden ist, so als riesiges Museum. Ich würde heute gerne alles ansehen.
Auf der einen seite ist es teils etwas schade. Auf der anderen ist das wie es schon immer gewesen ist und die alten Gebäude sind für moderne Produktion oder zum Wohnen nicht wirklich geignet. Wir können nicht alles bewahren. Ich hoffe das die maschienen auch jetzt noch exitieren. In Museen oder Manufakturen. Die sind das wahre Herz des ganzen. Die Gebäude sind nur orte an denen die Standen, aber die Maschienen sind die Plätze and denen die Tätigkeiten ausgeführt wurden und die die Berufe definiert haben.
'Verlust an Qualität'?! Würde ich gar nicht sagen. Wahrscheinlich gab es damals noch weniger software-standards und Funktionen, aber heute hat das digitale Typesetting alle Möglichkeiten und natürlich auch noch mehr Optionen als damals.
Ich denke, es ist nicht die Technik, die das mit sich bringt, sondern derjenige, der sie bedient. Früher war der Schriftsetzer z.B. ein Experte auf seinem Gebiet und heute kann jeder ein Druckprodukt erstellen, der einen PC mit Word hat - oder besser gesagt meint es zu können. Als ich in dem gezeigten alten Katalog den Geviertstrich zwischen zwei Zahlen sah, dachte ich sofort, dass sowas heute niemand mehr kennt. Da kann man schon froh sein, wenn jemand zumindest noch den Gedankenstrich verwendet und nicht den Divis für alle anfallenden Striche. Die (Mikro-)Typografie ist langsam schon dahin, selbst in Zeitschriften und Zeitungen fällt das mittlerweile auf.
@@DocSnyders Ich kenn verschiedene Striche ;) Aber klar da hast du recht, heutzutage kann Text jeder machen. Aber die Leute die sich IMMER NOCH gut mit Typographie auskennen haben gleiche bis bessere Möglichkeiten dies anzuwenden :)
heh, der Sprecher trauert dem Verlust des Schriftgießers nach und woher kommt die unterlegte Musik ... aus einer AdLib Soundkarte des Computerzeitalters. Da ist schon fast Ironie, daß AdLib ein Jahr vorher, also 1992, Pleite gegangen war und von Creative Labs Soundblaster abgelöst wurde...
12:00 Die Autoren der Sendung haben wohl noch nie von TeX gehört? Das System wurde bereits 1978 von dem legendären Computer-Pionier Donald Knuth eingeführt und erreicht einen wahrlich perfekten Blocksatz.
@@MrGeometres Stimmt. Aber Adobe wurde zwar 1982 gegründet, einiges an Vorarbeit für den Computersatz hatten die Gründer aber schon in den Jahren davor im Xerox Parc geleistet und dann in die neue Firma mitgenommen.
@@Handwerk-Zeitreise schade ja! aber seien wir mal ehrlich.... wer würde sowas heute noch machen wollen? oder auch andere Berufe die richtige Knochenarbeit war. Also ich nicht!
Druck war mal eine Kunst und Drucker ein hochangesehener Beruf. Ich kenne noch ein wenig die Bleisatz-Druckerei und war schon immer vom Druckhandwerk fasziniert. Bin zwar kein Drucker geworden, aber seit über 30 Jahren im Druckgewerbe (Flexodruck) tätig. Wer sich fürs Drucken interessiert und auch etwas Anspruch sucht, der sollte in den Flexodruck einsteigen. Die komplexeste Druckart. "Digitaldruck" dagegen ist A: popeliger Tintenstrahldruck und B: stinklangweilig
Ich habe 1980 begonnen, den Beruf des Schriftsetzers zu erlenen und dabei (gerade noch) den Bleisatz kennen gelernt. Nicht, dass ich heute noch so arbeiten würde wollen, aber interessant war es allemal.
An sich gibt es noch einige der Maschinen die stehen jetzt im Museum für Druck in der Nonnenstraße Leipzig Ab und zu gibt es dort noch Vorführungen der Maschinen
@@geodrein402 Genau, einige der Schriftgussmaschinen stehen heute in unserem Haus in der Nonnenstaße 38 und werden den Besucherinnen und Besuchern täglich von unseren Schriftgießern vorgeführt. Die Räumlichkeiten des Museums sind auch im Film zu sehen, allerdings noch vor der Museumsgründung.
Sehr schöne Doku. Ich finde es generell schade wenn alte Betriebe geschlossen und abgerissen werden. Wissen wie das der Schriftgießer, einschließlich der Maschinen, geht verloren und meistens werden die alten, schönen Gebäude durch gesichtslose Neubauten ersetzt. Noch eine kurze Kritik: In diesem Beitrag wurde soviel Werbung eingeblendet, das man die Überschrift auch entsprechend formulieren sollte: "Dauerwerbesendung, unterbrochen von kurzen Dokumentationen." Ja ja, ich weiss...Werbung "muß" sein, aber auf noch nicht einmal 30 Minuten soviele Unterbrechungen nerven schon.
Es gab keinen Betrieb in der DDR in dem man sich mehr die Nudel lang ziehen konnte! Mit Bestimmtheit und Sicherheit Wolfgang Kohns Taucha bei Leipzig heute 78 Jahre!👍😉☺
Jetzt muss ich ob meiner mangelnden Kenntniss der sächsichen Mundart kurz fragen: Was bedeudet denn "sich die Nudel lang ziehen"? Mir ist der Ausdruck leider völlig unbekannt.
@@tanithrosenbaum Meines wissens nach eine etwas krassere Art zu sagen sich ernsthaft zu verletzen oder zu schädigen. Mundart meint hier wort wörtlich, sich das beste Stück sehr unangenehm und unwiederbringlich in die Länge zu ziehen. Und das stimmt schon was er sagt, mit dem Alter. Heutzutage bräuchte man einiges an Sicherheitsvorkehrungen mit den Mengen an flüssigen Blei, Zinn oder Zink. Ohen guten abszug und Athemshutz athmet man konstant die Schwemetalldämpfe ein. Was der Lebenserwartung nicht sehr zuträglich ist.
Du meinst er hat sich das Zitat einer Rezeptur aus den "Anfängen" des Handwerks einfach so ausgedacht? Blei alleine ist ein extrem weiches Metall, warum sollte man es also nicht mit Eisen mischen und so eine festere Legierung schaffen? Es wurde ja auch gesagt das das Eisen mit Antimon und Blei gemischt wird.
@@kanonenfutter5841 es handelt sich wahrscheinlich um Zinn (Kupfer eher unwahrscheinlich) , denn Eisen und Blei haben keinen gemeinsamen Mischkristall, sind also in keinem Verhältnis miteinander legierbar, ich denke, dass Eisen in diesem Fall die Bezeichnung für ein anderes Metall ist.
@@kanonenfutter5841 wie oben beschrieben, wird es Zinn gewesen sein. Es ist physikalisch nicht möglich Eisen und Blei zu legieren. Eisen schmilzt bei ca. 1500°C, sehr nahe an dem Siedepunkt von Blei von ca 1700°C. Was ergibt sich aus dem? Ehe das Eisen geschmolzen ist, verdampft das Blei schon fast. Das ist einer der Gründe, der Hauptgrund ist, dass Blei und Eisen kein gemeinsames Gefüge bilden. Wenn man es trotzdem versuchen würde, dann hat man nach Erkaltung der Schmelze einen Blei- und einen Eisenklotz. Das ist um es dir einfach zu sagen wie Wasser und Öl. Grüße von einem Maschinenbauingenieur mit Vertiefung im Bereich Werkstoffkunde
@@TheGamerFeat0815 du vergisst doch aber vielleicht das Antimon!? Antimon scheint ganz besondere Eigenschaften zu haben! Siehe z.b. auch die Fähigkeit Quecksilber zu legieren? Oder was beschreibt z.b Casanova?
Wow, so vieles AAAAAAAAAAAAAAAAAAAA habe ich es gekriegt..........................! Was sollten Sie mich noch bis Heute noch an der Universitäten Unterrichten geben wollen.....................................................................................?
Ich akzeptiere Werbung gerne um Einblick in altes Handwerk haben zu dürfen, aber der Blitz soll euch nach der 5 Werbeeinblendung bei jeder weiteren hart treffen. So Gott will.
Das Buch der Bücher wird nie vergehen - dafür braucht es immer Buchstaben - dafür braucht es immer Schriftgießer, auch in der geistlosen Game-Generation, richtig?!!
Wenig wirkliche Informationen gefüllt mit sentimentalem Schnee von gestern und unverständlichen Kommentaren der Protagonisten. Abgebrochen nach 18 Min. Schade Diese sonst so informative Sendereihe sehe ich sonst immer gern und man kann sich vorstellen welche enormen Leistungen früher erbracht wurden.
Bisher leider der schlechteste Teil der Serie für mich. Zum einen durch die fast erzwungene Nostalgie und Sentimentalität, zum anderen bedingt durch das Handwerk an sich. Die Dokumentation musste mit etlichen "Füllszenen" aufwarten, nachdem das Handwerk doch nicht mehr hergibt, als das Bedienen einer Maschine.
Erzählen immer pathetisch einen, fehlt noch die Musik,... das untermalt das. Gutenberg war klasse, unbestritten, die Buchstaben, die Schrift gabs schon. Auch den Stempel oder Siegel. Das setzen und auch binden wollte gelernt sein. Ein großer Unterschied von schreiben und setzen. Es gab Setzmaschinen. Linol und Kupferstiche als Druckvorlagen. Mit dem Offset Druck, der Fotographischen 'Siebdruck" Technik der Druckplatten, hat sich Gutenbergs technische Erfindung weitgehend erledigt. Der Computersatz ist ein Layout. Gibt auch Blindenschrift. Gibt überhaupt viele andere Sprachen, Laut und Schriftzeichen. Etwa 300 Typen Gutenbergs, heutige 100. Das ist recht wesentlich auch für eine Sprachentwicklung. Davor dachten sich Analphabeten in Literalen, die Bilder zu der Schrift. Tja, witziges altes Ding, witziges Hobby, aber völlig unrealistisch,... in Stein geschrieben.
Diese Stimme.....
Tolle Doku. Danke dafür
Diese Dokus waren seiner Zeit sowas von vorraus! Hut ab... hoffe es gibt noch mehr davon im Archiv
Ob es irgendwann in 50 Jahren die Doku gibt „der letzte seines Standes - influencer“ 😬
@@ersatzmann4008Hoff ich doch sehr. Weg damit! kann es kaum erwarten
Das haben Dokus über die Vergangenheit so an sich 😜😅
Gut das so etwas für die Nachwelt erhalten wurde.
Sehr interessante Doku im Stil der 80er / 90er Jahre. Wundervoll!
Es ist sehr schade, dass viele alte Handwerksberufe langsam verloren gehen, weil sich niemand mehr dafür interessiert.
Und irgendwann gibt es niemanden mehr, der von seinen Erfahrungen erzählen kann
Drehort: Museum für Druckkunst 04229 Leipzig (Plagwitz) Nonnenstraße 38
Sehr zu empfehlen, auch für Kinder
Kleiner Fehler in der Doku: Die anfangs gezeigte Stahlbrücke auf dem Arbeitsweg führt nicht über die Pleiße, sondern über die Elster
Schöne Grüße aus dem inzwischen schönen Leipzig-Plagwitz
Gelernt ist gelernt...so muss es und so soll es!
Das Lernen darf sich aber nicht auf "so muss es und so soll es" beschränken. Man muss immer weiter lernen. Die Programmierer moderner Textsatzsysteme haben mittlerweile von den alten Setzern gelernt (und da gab es viel zu lernen!) und moderner Computer-Textsatz ist schon lange (die Doku ist aus den 90ern) in jeder Hinsicht überlegen.
Das Brummen der Lampen. Cool das mal wieder zu höhren. Habe da noch im einen Keller so eine alte Brummlampe.
Museum in der Nonnenstr. in Leipzig noch 2020 zu besichtigen. Grüße aus Leipzig-Plagwitz mit überteuerten Mieten:)
Danke für den Hinweis. Wenn wir wieder reisen dürfen würde ich das gerne mit meiner Freundin aus Kanada besuchen. Sie arbeitet als Künstlerin noch mit Schriftsetzung und wäre sicher fasziniert sich einmal vor Ort anzusehen wie die Buchstaben und Zeichen hergestellt wurden.
Haha war klar dass wenn man jemand in den Kommentaren trifft der auch Leipziger ist, derjenige sich über die Mieten aufregt haha
Ohh da muss ich dieses Jahr unbedingt mal hin sobald man wieder darf... Dankeschön!
Interessante Serie, aber hier wird natürlich die alte Zeit auch sehr verklärt.
Damals gab es keinen Arbeitsschutz, unmenschlich lange Arbeitsstunden, keine Sozialleistungen und heutige DTP Software layoutet wahrscheinlich millionenmal schneller und flexibler, präziser und beachtet auch Worttrennungen, Kerning und Ligaturen (anders als es im Video behauptet wird).
Die Automatisierung führt natürlich zu einer enormen Demokratisierung, denn Schriftgut ist kein Privileg der Reichen mehr, viel mehr Wissen ist in Schriftform für die Menschen verfügbar, man muss heutzutage nicht einmal mehr die Sprache sprechen, weil Übersetzungsprogramme das übernehmen.
Die Ironie besteht ja auch darin, dass diese Drucker den Mönchen, die die Bücher abgeschrieben haben, die Arbeit geraubt haben, wie der Computer den Schriftsetzern. Die größten Umwälzungen stehen uns erst bevor, wenn bald Computer Buchhaltung, Autofahren und maschinelle Produktion ersetzen werden.
Wir werden wahrscheinlich noch erleben, dass über den Fernfahrer auch ein Video "der letzte seines Standes" gedreht wird.
... Sehr fundierter und ausführlicher Kommentar. Habe ähnliche Anmerkungen beim Film über den Notenstecher von Würzburg hinterlassen, die eine ähnliche Auffassung wie Sie darlegen.
Ich stimme dir vollkommen zu. Und ich würde sogar argumentieren, dass dies etwas Gutes ist und auf lange Sicht nur Vorteile für die Menschheit hat. Auch wenn mein Glaube an dieselbe auf einem Allzeittief ist, denke ich das man dennoch vorsichtig hoffnungsvoll auf die Zukunft sein kann.
Sehr guter Kommentar. Man muss dazu natürlich sagen, das die Doku von 1993 ist, wo die Software noch lange nicht so Ausgereift war wie heute ist.
Und als Gesellschaft müssen wir uns bald überlegen wie wir damit umgehen denn: wer kauft die ganzen automatisch hergestellten Güter, wenn immer weniger Leute eine Arbeit haben? Sicher, es entstehen auch neue Arbeitsplätze aber in Summe muss alles effizienter werden. Man will mit immer weniger Leuten in immer kürzerer Zeit immer mehr herstellen. Die Anzahl der Arbeitsplätze geht tendenziell schon lange definitiv nach unten.
... Hab nun doch - meinen Kommentar -
aus einem ähnlichen gelagerten Film
als Eintrag hierher kopiert, da ich meine,
dass er hier im sachlichen Diskurs
besser passt....
… siehe da, …
in Zeiten der Corona-Krise entdecken viele - die Gute
alte Handwerks-Zeit -,
die ohne jene excelente Film-Machart
und den leider verstorbenen Sprechern Joachim Höppner oder
Wolf Euba zu schmälern, im Grunde genommen ...
in den seltesten Fällen eine war.
Wie Jochen Malmsheimer sagt:
Früher war vielleicht früher, … aber nicht alles besser.
Es ist ein Film, nur ein guter Film,
über eine informative Sendereihe die verklärt.
Habe in jungen Jahren analoge Wettbewerbsfilme erstellt
um die eigene Kreativität zu entwickeln oder auszuleben,
welche man mir in meinem erlernten Beruf 1973 in Nürnberg
als BLEIsetzter nicht gab.
Auch als analoger Blech-Musiker Im Orchesterjazz.
HIER wird heute noch intoniert wie anno dunemals.
Ich behaupte 70%, (mit hoher Dunkelziffer) aller BR-Sendereihe Dokus
über althergebrachten museale Berufe,
sind von denen, die damals
WIRKLICH tagtäglich damit extrem malochen durften,
nicht als langjähriger Wunschberuf angesehen worden.
Als Setzer mit normalen Schulabschluss ebenso, als anderweitig.
Es waren Berufe die für ARBEITER vorgesehen waren,
aber die intellektuellen Eliten unter ihrer Würde ansahen.
Das KÖNNEN ist seltenst gewürdigt worden,
damals und digital heute. Hauptsache Umsatz.
85% derer sind Pleite. War selbst vier mal
am Rande der Existenz, da mehrfach arbeitlos.
DURCH die Digitalisierung im gestalterischen
Gewerbe, ist die zu erbringen Arbeitsleistung
seit 20 Jahren marginal geworden, da die
gesamte Welt dies über Nacht im Datentransfer
für billigstes Geld bewerkstelligt.
DIES mittlerweile in fünf bis sieben
Technologiesprünge selbst mitmachte...
... um nun als technischer Redakteur kurz vor der Rente zu behaupten,
dass ich fünfzig Jahre gebraucht hatte, um DA ZU ARBEITEN (MIT VIEL Glück),
um dies geballte Wissen gestalterisch einzubringen, wenn überhaupt
noch erwünscht. Zeitungen haben nicht mal mehr Korrektoren.
UND werde jetzt in der geschmälten angedachten und verlängerten Rente
benachteiligt, als Familienvater, da ich nicht im Beamtenverhältniss gelandet bin.
BEWERKSTELLTE in sieben medialen Firmen ALLES was anviel.
Samstag und Sonntags meine Familie mit Massenproduktion ernährte.
Seit Jahren wird, da technisch machbar, alles in Billiglohnländer
datenransveriert, von den Gewinnoptimierer, die den typographischen
Fach-Arbeiter hier nicht mehr benötigen, da die Adobe-Programme
einem sein erlernte Wissen abnehmen. Zu Bittstellern degradiert.
Alle Berufe die dazu benötigt wurden um ein Fachbuch
im alten Gewande herzustellen, mache ich nun lieber privat.
So bin ich heute - kreativer denn je - in der Lage am Computer
alles herzustellen und als PDF-Datensatz
von einem alten Buchbinder
(HANDBUCH in Nürnberg) zu FINALISIEREN.
Eigentlich ein Segen für Kreative. FRÜHER nicht machbar.
Das mag wohl bei Noten- Kupferstechern, Schmieden, Zinngießern
oder dergleichen, heute museal gut und langsam rüberkommen.
Aber - die Entdeckung der Langsamkeit - WAR ES NIE,
auch wenn man sich dies in Pandemiezeiten plötzlich
herbeisehnt.
BLEIsetzer oder ähnlich gelagerte KREATIVE Berufe
waren was für wenige, die damals Gestalten durften,
weil der Aufwand immens war. Auch noch im Fotosatz.
DIE MASSE im Werk- oder Akzitenzsatz waren Kettenraucher,
standen den ganzen Tag in der Hitze ohne Klimaanlage, tranken aus Maßkrügen
unmäßig Bier und aßen fette Salzknöchler um 7 Uhr morgen zum Frühstück.
Hatten Dreischichtbetriebe und würden nicht alt in ihrer un/Gesundheit.
Vor allem musste man z.B. als Setzer, wie ich, die vielen Buchstaben
IMMER WIEDER zurücksortieren. Ein Albtraum. Aber verdienten gutes Geld,
wie auf der Bohrinsel, dort wo auch in 40 Jahren keiner mehr hinmöchte,
der WIRKLICH IN DIESEN BERUFEN mal beinhart gearbeitet hatte.
HEUTE sind Mediengestalter in Agenturen am Rande der Existenz
und in der Mehrzahl Burnout - Frauen, die halbtags auf 400 Euro-Basis
das leisten, WAS in meiner Jugend mit 10 Leuten aufwändig sich gestaltete.
Dies nun auch noch im Homeoffice nun in Virenzeiten prima abliefern,
keine Raum- und Stromkosten in Viruszeiten und gewiss danach so bleibend
für den Arbeitgeber mehr anfallen, der Dich dann an die Agentur für Arbeit auslagert,
wenn gewollt pleite oder gut situiert.
IST in anderen Berufen ebenso gewesen damals, wo heute gerne
postfaktisch alles verklärt (und verargumentiert) wird,
was man fühlt sei auch im nach hinein schön gewesen sei.
… mein lieber Freud- und (oder) bzw. Kupfer oder Notenstecher,
so beschaulich ist DAS NIE gewesen und wird heute
mehr den je ausgebeutet.
Ich bin froh, dass manche Philantrophen und Gönner den Erhalt solcher Handwerke sichern, wenn dies nicht so wäre würden unschätzbare Werkzeuge, Matrizen und Fähigkeiten verloren gehen.
Ich hoffe, dass ich eines Tages selbst mal in der Lage bin nach alter Kunst ein Faksimile zu drucken und zu binden. Ich bringe mir gerne solche alten Handwerkskünste bei um sie für die Nachwelt zu erhalten.
Das Verrückte hierbei ist, dass die gezeigte Technik des Gießens einzelner Lettern zum Flimzeitpunkt 1993 schon fast 100 Jahre veraltet war. Die Linotype-Setzmaschine bei der ganze Zeilen auf einmal gegossen wurden, wurde 1886 erfunden.
Guter Einwand!
Vermutlich war die Technik nach dem WW2 noch übrig und wurde einfach weiter genutzt…
Sehr guter Bericht. Obwohl es gut getextet und gut gesprochen ist, haben Einige nicht so recht verstanden, was eine Gutenbergbibel im Satz den modernen Computerschriften voraus hat. - Der Beitrag ist auch ganz ohne Spracherziehung ! Respekt !
Für Blocksatz hatte Gutenberg gleiche Buchstaben in verschiedenen Weiten. Computerschriften könnten das auch, tuns aber nicht. So entsteht oft durch Löcher im Satz ein unruhiges Schriftbild. Ob mans braucht? Lesbar ist ja beides.
@@Handwerk-Zeitreise War das nicht klar ?
Ich bin ja ein Fan von den Dokus hier an sich und finde das Handwerk interessant und aus kultureller Sicht erhaltenswert. Aber wie der Sprecher hier alles moderne als schlechter erachtet und scheinbar der Meinung ist, dass die Menschheit nach Jahrtausenden der Entwicklung GENAU zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht hat und man ab hier scheinbar nicht weitergehen sollte, das kann schon dezent nerven.
Da hast du bestimmt recht, heutzutage hört sich das nicht mehr so gut an. Den Schriftgießer haben wir 1993 gedreht, da gab es einfach noch einen anderen Stil im Fernsehen. ;)
Als gelernter und gegautschter Schriftsetzer kenne ich sowohl Hand-, Maschinen- und Fotosatz sowie DTP.
Um 1993 entstanden die ersten DTP-Systeme, deren Ergebnisse waren (vorsichtig ausgedrückt) oftmals grottenschlecht, da diese Technik, im Gegensatz zum damals üblichen Fotosatz (Lino 300, Berthold tps, Scantext 2000, ...), noch nicht ausgereift war. Das in dem Bericht suggeriert wird, die damals neue Technologie des DTP würde die Qualität des guten Satzes nie erreichen, ist etwas irritierend und stimmt aus der Betrachtung von 2020 nur sehr bedingt. Im Gegenteil, ich stelle in meinem alltäglichen Arbeitsumfeld einen durchaus hohen Anspruch an guter Typo- und Mikrotypographie fest.
Gott grüß die Kunst.
Ich sehe das als IT-Berufler eher so: Ich finde der Sprecher hat den Kern schon ganz gut getroffen. Ich habe mich auch vorher im Handwerk betätigt bevor mein Berufsleben mich in die IT brachte. Und obwohl ich seit meiner Kindheit mit IT zutun hatte. Dennoch bleibt mir das ganze...sagen wir, abstrakt. Ich mag meinen Job, aber mir fehlt einfach eine Sache: Die Erfüllung etwas geschaffen zu haben. Natürlich will ich bestimmte Dinge nicht mehr missen und bin dankbar für die ganzen Technischen Entwicklungen. Aber ich kann nicht behaupten das ich mich je so fühlte als habe ich wirklich etwas geschaffen. Außer es handelt sich um das wenige physikalische das man in der IT eben so erledigt, sei es nun noch Patchpanel per Hand anzulegen, Computer eben selbst aufzubauen oder eben ganze Netzwerke. Aber sobald es sich darum dreht vor dem Monitor zu sitzen trage ich all die Jahre nun doch eher eine leere in mir, die eben doch nur ein Handwerklicher Beruf erfüllen könnte. Und wenn man ehrlich ist werden auch diese wenigen Dinge in der IT bald von Cloud-Lösungen abgelöst, so das sich hier für mich wirklich nichts mehr findet. Ich bleibe der festen Überzeugung das es immer ein besseres Gefühl ist etwas greifbares zu schaffen. Doch in unserer Welt die nun immer mehr zu Dienstleistung wechselt während wir das eben Maschinen und Automatisierung überlassen wird es schwerer, diese Erfüllung zu finden. Und ich bin etwas enttäuscht, das die Periode für kleine Handwerker mit humanen Bedingungen sowie Einkommen eben nur so kurz anhielt.
Es mag natürlich nicht jedem so gehen. Aber ich glaube es gibt wenige die nicht strahlen, wenn sie nach langer Arbeit auf ein Werk schauen können das einem der vielen Meister dieser Videos ähnelt. Sicher viel mehr als noch einen langweiligen Onlineshop aufzustellen und dort bereits gefertigte Produkte/Massenware aus anderen Ländern weiter zu geben. Und das ist für mich das Ergebnis vieler Aussagen, auch wenn der Moderator das vielleicht nicht erahnte.
Dir ist aber schon bewusst, dass ein Sprecher einfach nur einen Text vorliest und nicht irgendwie den Auftrag bekommt, frei zu sprechen und seine eigene Meinung einfließen zu lassen oder? Es ist nicht immer so wie oft auf RUclips, dass eine Person alles bzw. das meiste an einem Video macht!
@@jajadasisteinkanal ich kenn mich im Schriftbereich nicht ansatzweise aus, aber wenn ich drüber nachdenk, hätte ich vermutet die Dinger werden einfach auf ner Cnc Fräse aus hochwertigem Stahl gefräst.
Vom Thumbnail her dachte ich im ersten Augenblick, dass man den Meister Eder sieht. :D
Krass zu sehen bzw zu erfahren, dass die Qualität der Schrift früher viel besser war. Das fiel auch sofort auf.
Die hatten halt einfach mehr Zeit und Geduld sich damit zu befassen. Ausgeglichener Blocksatz z.B. erfordert eben mehr als nur einen Mausklick
Na hallo Simon, ich wusste gar nicht, dass man dich hier auch trifft!😅
Sehr spannende Doku!
Schönes Zeitzeugen Video!
Schade das die Zukunft alles frisst was Jahrhunderte für uns da war .
Ja, aber man kann doch nicht alles aufheben! Ein, zwei der schönsten Beispiele behalten, den Rest weg.
Nein, das Wissen der alten Schriftgießer und Setzer ist im modernen Computersatz aufgegangen und dort weiterentwickelt worden. Am Computer sind viele Dinge in Sekunden möglich, die manuell Wochen gedauert hätten.
@@f.herumusu8341 das ist das Problem, Computer! Wo bleibt die ehrliche Handarbeit? Kann ein Computer auch auf Probleme reagieren?
@@MrJeremyrobert Ja, Computer können auch auf Probleme reagieren. Nennt man Programmierung. Und zum Thema "ehrliche Handarbeit". Das ist un mal technischer Fortschritt. Oder wollen Sie heute noch das Duschwasser über einem Feuer erhitzen und dann in Eimern ins Bad schleppen? Auch das war "ehrliche Handarbeit".
@@f.herumusu8341 sorry aber das ist ja wohl ein dämlicher Vergleich !
Krass der kontrast zum heutigen Leipzig. Das boomt und es ziehem jedes Jahr 10 000 Leute nach. Der in der Doku gezeigte trostlose Stadtteil Plagwitz ist heute ein mit leben gefülltes Szeneviertel.
Welche Szene meinstn Du. Die Szene die heute am liebsten alles platt machen würde? Also wie zur Zeit der Filmentstehung?
@@zone8997 so um 24:40 rum. Wo auch die Straßenbahn und der Karl Heine Kanal gezeigt werden.
Ja es ist viel hübsch gemacht in der Stadt. Aber als jemand der vor 53 Jahren in Leipzig geboren wurde , seit dem in Leipzig bzw in einem nun Eingemeindeten Ort lebte finde fast nichts mehr von dem Charme der Stadt. Seit der Wende von fremden Bürgermeistern regiert, von fremden Geldgierigen Immobielenunternehmen verändert ist wenig übrig was ich als Lebenswert befinde. Mittlerweile bin ich ins Umland gezogen. Dort lebt es sich ruhiger, die Menschen sind freundlicher und ich vermisse nichts.
@koerner970 die Fremden haben halt wieder aufgebaut was das faule Sozialistenpack kaputt gewirtschaftet hat.
Immer wieder schön echtes Handwerk mit Wertschöpfung zu sehen, leider ist
das immer seltener.....und kommt wahrscheinlich nie wieder was einmal weg ist.
Warum auch? Würden sie sich heute noch ein Pferd kaufen und einen Wage dazu um von A nach B zu kommen? Nein, würden sie nicht, dafür gibt es Fahrrad, Auto, Bus, Bahn und sogar Flugzeug! Ähnlich ist es hier! Mein Laserdrucker (ein ziemlich alter sogar!) druckt tausende von Seiten in der Zeit in der die einen Schriftsatz erstellen (d.h. vom Gießen bis zum setzen und dann drucken!)
@@dreamingflurry2729 Hier geht es um altes Kulturgut - damit haben Sie wohl nichts zu tun.
@@foxhotel Nein, im Gegenteil ich lehne die meisten Traditionen ab (und die zugehörige, meist pothäßliche, Kleidung ebenso! Damit ich Tracht trage müsste man mich schon sehr gut bezahlen, da ich diese lächerlich und albern finde!)! Altes Handwerk finde ich nur dann erhaltenswert wenn es mit z.B. Entertainment zu hat (u.a. Theater, Schauspiel) oder etwas herstellt das ich mag (Schwertschmied zum Beispiel)...ansonsten denke ich nicht das man etwas erhalten sollte wozu wir bessere Technologie haben! Wir brauchen keinen Schritsetzer mehr! Jeder Drucker funktioniert ohne sowas, auch die großen bei den Zeitungen etc.!
@@dreamingflurry2729 Viele Menschen sehen dass Gott sei Dank anders.
@@dreamingflurry2729um die heutige Technik wertschätzen zu können muss man erst den Prozess ihrer Entstehung und den Zustand davor kennen.
Um den Frieden zu schätzen muss man den Krieg kennen. Und so ist es mit jeder Technik. Kulturgut ist da um erhalten und geschätzt zu werden und nicht um es weiter zu betreiben. Es ist nicht sinnvoll heute noch auf einer Schreibmaschine zu schreiben wenn es doch bessere Methoden gibt. Allerdings schätzt man die digitale Version dessen durchaus mehr.
Zudem lernt man die moderne Technik zu verstehen.
Um es am Beispiel der Bahn festzumachen. Jeder angehende Signalmechaniker muss in seiner Ausbildung das Funktionsprinzip des mechanischen Stellwerks lernen um das elektronische zu verstehen.
Man kann am mechanischen Stellwerk genau nachvollziehen wie die einzelnen Schritte nacheinander ablaufen die in moderner Technik mit einem Mausklick innerhalb von Sekunden Bruchteilen ablaufen. Wer dann die moderne Technik entstören will muss den genauen Ablauf kennen auch wenn er nicht mehr sichtbar ist. Wer die Technik programmieren will muss den Ablauf kennen.
Wer Schrift nutzt sollte demzufolge wissen wie sie entstanden ist. Schrift ist Kultur wie es auch die Sprache ist.
Um das an einem Beispiel festzumachen:
Ich lerne japanisch aus Interesse. Ist das noch zeitgemäß wenn man doch bereits Dienste wie Google Übersetzer hat?
Ich sage ja weil ich deren Kultur besser verstehe. Ich verstehen weshalb gewisse Dinge so und nicht anders ausgedrückt werden. Ich verstehe weshalb gewisse Dinge gesagt und gewisse Dinge nicht gesagt werden.
Und ich lerne die Unterschiede zu meiner Kultur kennen und kann diese so besser für mich vergleichen. Zur Sprache gehört auch die Schrift. Und wer sich fragt weshalb die englische Aussprache von Japanern so eigenartig ist muss deren Schrift kennen um es zu verstehen.
Wer vor der Kultur die Augen verschließt zeigt nur seine Engstirnigkeit und er verschließt seine Augen vor wissen.
Um Günter Seipp zu zitieren:
"Dumme Menschen lernen nichts aus ihren Fehlern. Kluge Menschen lernen aus den eigenen Fehlern. Weise Menschen lernen aus den Fehlern anderer."
Was ich sehr interresant finde ist die meinem wissen nach nicht umgesetzte idee die art wie Schrift in der Gutenberg Bibel dargestellt ist mit dem Computer darzustellen. Das war für die zeit wirklich visionär und ist definitiv möglich. Ich finde es immer fantastisch und interresant wenn schon vergleichsweise früh in der Implementation einer Technologie Möglichkeiten und Konzepte erkannt werden. Das zeigt das sich jemand damit beschäftigt hat.
Nur schade das ich das bis jetzt noch nie so gesehen habe. Warscheinlich weil es aufweniger wäre ein Programm so zu gestlten das es andere buchstaben formate benutzt je nachdem wie diese in Wort und Satz angeortnet sind. Vor allem mit den Komputern der 90ger warscheinlich recht aufwenig und schwerer als gedacht umzusetzten, da der Prozess vermutlich Leistungs fressender und schwieriger ist als vermutet. Man braucht mehr Zeichen, Nummern, Buchstaben und Sonderzeichen, für jeden/jedes mehrere varianten, was alles komplexer macht und ein Programm das schlau genug ist um diese Korrekt auszuwählen. Heute warscheinlich kein Problem, ich kann immerhin eine einfache KI auf meinem Laptop betreiben, aber wir haben uns alle and die einheitlichen Buchstaben gewöhnt und niemand denkt da noch wirklich drüber nach.
Warum soll das nicht mit einem Computer gehen? Vielleicht 1993 nicht, das stimmt wohl, aber Textbearbeitung hat in der Theorie keine Begrenzung mehr, wenn man denn die Zeit da rein investieren mag.
Wünsche ich es Euch allen Einzeln Kämpfer einen Angenehmen Tag................
Eine Dokumentation über Technologien aus alter Zeit, welches inzwischen fast selbst aus der Zeit gefallen zu sein scheint...
Und das ganze auf RUclips. Wie man das wohl in 50 Jahren sieht?
Diese Doku ist etwas diffizieler, wie die anderen Dokus. Aber sehr, sehr gut!!! Schade, dass die Industrielandschaft in der Form nicht mehr vorhanden ist, so als riesiges Museum. Ich würde heute gerne alles ansehen.
Auf der einen seite ist es teils etwas schade. Auf der anderen ist das wie es schon immer gewesen ist und die alten Gebäude sind für moderne Produktion oder zum Wohnen nicht wirklich geignet. Wir können nicht alles bewahren. Ich hoffe das die maschienen auch jetzt noch exitieren. In Museen oder Manufakturen. Die sind das wahre Herz des ganzen. Die Gebäude sind nur orte an denen die Standen, aber die Maschienen sind die Plätze and denen die Tätigkeiten ausgeführt wurden und die die Berufe definiert haben.
'Verlust an Qualität'?! Würde ich gar nicht sagen. Wahrscheinlich gab es damals noch weniger software-standards und Funktionen, aber heute hat das digitale Typesetting alle Möglichkeiten und natürlich auch noch mehr Optionen als damals.
Ich denke, es ist nicht die Technik, die das mit sich bringt, sondern derjenige, der sie bedient. Früher war der Schriftsetzer z.B. ein Experte auf seinem Gebiet und heute kann jeder ein Druckprodukt erstellen, der einen PC mit Word hat - oder besser gesagt meint es zu können.
Als ich in dem gezeigten alten Katalog den Geviertstrich zwischen zwei Zahlen sah, dachte ich sofort, dass sowas heute niemand mehr kennt. Da kann man schon froh sein, wenn jemand zumindest noch den Gedankenstrich verwendet und nicht den Divis für alle anfallenden Striche. Die (Mikro-)Typografie ist langsam schon dahin, selbst in Zeitschriften und Zeitungen fällt das mittlerweile auf.
@@DocSnyders Ich kenn verschiedene Striche ;)
Aber klar da hast du recht, heutzutage kann Text jeder machen. Aber die Leute die sich IMMER NOCH gut mit Typographie auskennen haben gleiche bis bessere Möglichkeiten dies anzuwenden :)
@@txm100 Klar, natürlich. Im Idealfall sollte das natürlich so sein. Und dass du die Striche kennst, hätte ich natürlich nicht bezweifelt.
Das intro ist ja genial :o
danke
Schönes altes Deutschland
Was wir nie wieder bekommen
Könnte man in diesen immerhin fast 29 Minuten nicht vielleicht NOCH ein paar Werbepausen mehr unterbringen?
Finde es auch voll schrecklich, wenn ständig die Werbung von irgendeinem Film unterbrochen wird
Mir reicht es auch schon. Daumen runter!👎
heh, der Sprecher trauert dem Verlust des Schriftgießers nach und woher kommt die unterlegte Musik ... aus einer AdLib Soundkarte des Computerzeitalters. Da ist schon fast Ironie, daß AdLib ein Jahr vorher, also 1992, Pleite gegangen war und von Creative Labs Soundblaster abgelöst wurde...
12:00 Die Autoren der Sendung haben wohl noch nie von TeX gehört? Das System wurde bereits 1978 von dem legendären Computer-Pionier Donald Knuth eingeführt und erreicht einen wahrlich perfekten Blocksatz.
Wobei auch TeX wiederum den optischen Randausgleich AFAIK von Adobe übernommen hat.
@@f.herumusu8341 Genau anders herum: Adobe hat's von TeX übernommen. Die Firma wurde ja auch erst 1982 gegründet.
@@MrGeometres Stimmt. Aber Adobe wurde zwar 1982 gegründet, einiges an Vorarbeit für den Computersatz hatten die Gründer aber schon in den Jahren davor im Xerox Parc geleistet und dann in die neue Firma mitgenommen.
Leider sind viele, alte Berufe aus den grafischen Gewerbe bereits vor Jahren ausgestorben!
Ja sehr schade, deswegen haben wir sie für die Nachwelt dokumentiert.
@@Handwerk-Zeitreise schade ja! aber seien wir mal ehrlich.... wer würde sowas heute noch machen wollen? oder auch andere Berufe die richtige Knochenarbeit war. Also ich nicht!
@@Fuusel
Ich schon
@@iloveamerica8541 ich habe schmied gelernt, das würde ich machen, aber sowas wie hier gezeigt niemals
echt deutsch Ich auch.
Das Krasse ist, bei dieser Papiertechnologie kann man auch mit 2 Fingerwischen keine Vergrösserung erzielen...
Sehr interessant, sollte vielleicht ein Abo da lasen ;)
Druck war mal eine Kunst und Drucker ein hochangesehener Beruf.
Ich kenne noch ein wenig die Bleisatz-Druckerei und war schon immer vom Druckhandwerk fasziniert.
Bin zwar kein Drucker geworden, aber seit über 30 Jahren im Druckgewerbe (Flexodruck) tätig. Wer sich fürs Drucken interessiert und auch etwas Anspruch sucht, der sollte in den Flexodruck einsteigen. Die komplexeste Druckart.
"Digitaldruck" dagegen ist A: popeliger Tintenstrahldruck und B: stinklangweilig
Ich habe 1980 begonnen, den Beruf des Schriftsetzers zu erlenen und dabei (gerade noch) den Bleisatz kennen gelernt. Nicht, dass ich heute noch so arbeiten würde wollen, aber interessant war es allemal.
Gibt es die Maschinen noch? Wurde das gerettet?
An sich gibt es noch einige der Maschinen die stehen jetzt im Museum für Druck in der Nonnenstraße Leipzig
Ab und zu gibt es dort noch Vorführungen der Maschinen
@@geodrein402 Genau, einige der Schriftgussmaschinen stehen heute in unserem Haus in der Nonnenstaße 38 und werden den Besucherinnen und Besuchern täglich von unseren Schriftgießern vorgeführt. Die Räumlichkeiten des Museums sind auch im Film zu sehen, allerdings noch vor der Museumsgründung.
Sehr schöne Doku. Ich finde es generell schade wenn alte Betriebe geschlossen und abgerissen werden. Wissen wie das der Schriftgießer, einschließlich der Maschinen, geht verloren und meistens werden die alten, schönen Gebäude durch gesichtslose Neubauten ersetzt.
Noch eine kurze Kritik: In diesem Beitrag wurde soviel Werbung eingeblendet, das man die Überschrift auch entsprechend formulieren sollte: "Dauerwerbesendung, unterbrochen von kurzen Dokumentationen." Ja ja, ich weiss...Werbung "muß" sein, aber auf noch nicht einmal 30 Minuten soviele Unterbrechungen nerven schon.
Es gab keinen Betrieb in der DDR in dem man sich mehr die Nudel lang ziehen konnte! Mit Bestimmtheit und Sicherheit Wolfgang Kohns Taucha bei Leipzig heute 78 Jahre!👍😉☺
Jetzt muss ich ob meiner mangelnden Kenntniss der sächsichen Mundart kurz fragen: Was bedeudet denn "sich die Nudel lang ziehen"? Mir ist der Ausdruck leider völlig unbekannt.
@@tanithrosenbaum Meines wissens nach eine etwas krassere Art zu sagen sich ernsthaft zu verletzen oder zu schädigen. Mundart meint hier wort wörtlich, sich das beste Stück sehr unangenehm und unwiederbringlich in die Länge zu ziehen. Und das stimmt schon was er sagt, mit dem Alter. Heutzutage bräuchte man einiges an Sicherheitsvorkehrungen mit den Mengen an flüssigen Blei, Zinn oder Zink. Ohen guten abszug und Athemshutz athmet man konstant die Schwemetalldämpfe ein. Was der Lebenserwartung nicht sehr zuträglich ist.
Faszinieren und Traurig zugleich gerade die wiederholte Zerstörung eines Betriebes dank Kohl und der Treuhand .
Wer hat dann so eine Anlage konstruiert und entwickelt?
Leider wird die schöne viele Werbung immer von so einer komische Doku unterbrochen!!!! Bitte noch mehr Werbung und weniger Doku!!!
Jipp bei meinen ganzen Sensoren Rechnern und Messtechnik komm ich mir Grade wie ein Höllenmensch vor .
@suesse Maus deutsch verstehen ist einfacher als deutsch deutsch schreiben! Fröhliche Grüße aus Neuseeland 🥴
Unglaublich. Wenn man überlegt, dass wir selbst heute noch drucken, obwohl es nicht notwendig ist #
wer ist diese Stimme ? Felix von Manteufel?
09:34 nie wurde beim Schriftsetzer Eisen geschmolzen; lediglich Blei bzw. artverwandte Metalle..
Du meinst er hat sich das Zitat einer Rezeptur aus den "Anfängen" des Handwerks einfach so ausgedacht?
Blei alleine ist ein extrem weiches Metall, warum sollte man es also nicht mit Eisen mischen und so eine festere Legierung schaffen? Es wurde ja auch gesagt das das Eisen mit Antimon und Blei gemischt wird.
@@kanonenfutter5841 es handelt sich wahrscheinlich um Zinn (Kupfer eher unwahrscheinlich) , denn Eisen und Blei haben keinen gemeinsamen Mischkristall, sind also in keinem Verhältnis miteinander legierbar, ich denke, dass Eisen in diesem Fall die Bezeichnung für ein anderes Metall ist.
@@TheGamerFeat0815 und für welches Metal soll bitte Eisen die Bezeichnung sein wenn nicht für Eisen?
@@kanonenfutter5841 wie oben beschrieben, wird es Zinn gewesen sein. Es ist physikalisch nicht möglich Eisen und Blei zu legieren. Eisen schmilzt bei ca. 1500°C, sehr nahe an dem Siedepunkt von Blei von ca 1700°C. Was ergibt sich aus dem? Ehe das Eisen geschmolzen ist, verdampft das Blei schon fast. Das ist einer der Gründe, der Hauptgrund ist, dass Blei und Eisen kein gemeinsames Gefüge bilden. Wenn man es trotzdem versuchen würde, dann hat man nach Erkaltung der Schmelze einen Blei- und einen Eisenklotz. Das ist um es dir einfach zu sagen wie Wasser und Öl. Grüße von einem Maschinenbauingenieur mit Vertiefung im Bereich Werkstoffkunde
@@TheGamerFeat0815 du vergisst doch aber vielleicht das Antimon!?
Antimon scheint ganz besondere Eigenschaften zu haben! Siehe z.b. auch die Fähigkeit Quecksilber zu legieren? Oder was beschreibt z.b Casanova?
1993 hab ich meine Schriftsetzerlehre angefangen.
Wow, so vieles AAAAAAAAAAAAAAAAAAAA habe ich es gekriegt..........................! Was sollten Sie mich noch bis Heute noch an der Universitäten Unterrichten geben wollen.....................................................................................?
Ich akzeptiere Werbung gerne um Einblick in altes Handwerk haben zu dürfen, aber der Blitz soll euch nach der 5 Werbeeinblendung bei jeder weiteren hart treffen. So Gott will.
Im Juli 2020 leider auch verstorben :(
Das ist doch der Meister Eder.
Nein. Gandalf.
Dem Moderator möchte ich sagen, er soll deutsch quatschen.
Ein selten dummer Kommentar: Einen „Moderator“ gibt es hier nicht. Der Sprecher, ein professioneller Schauspieler, sprich perfektes Hochdeutsch.
MEIN KOMMENTAR IST NICHT DUMM -überprüfen Sie Ihre Behauptung und belästigen Sie mich nicht wieder!
@@hibiskus2872 Sie sind ja noch steigerungsfähig! Dieser Kommentar ist ja noch dümmer..
@@foxhotel ja, und Sie erst. Das Beste, Sie trollen sich!
@@hibiskus2872 Das müssen Sie schon mir überlassen…
Das Buch der Bücher wird nie vergehen - dafür braucht es immer Buchstaben - dafür braucht es immer Schriftgießer, auch in der geistlosen Game-Generation, richtig?!!
Nee.
Jetzt sind wir wieder eine Generation weiter mit kindles
Wenig wirkliche Informationen gefüllt mit sentimentalem Schnee von gestern und unverständlichen Kommentaren der Protagonisten. Abgebrochen nach 18 Min. Schade
Diese sonst so informative Sendereihe sehe ich sonst immer gern und man kann sich vorstellen welche enormen Leistungen früher erbracht wurden.
Komisch! Ich habe jedes Wort verstanden, aber ich bin kein Sachse. Man muss schon wollen!
Sskm.
Ich bin Schweizer und verstehe alles...
Um es mal mit Miroslav Lem aka Hape zu sagen: Da unterstelle ich, dass da kein intellektueller Zugang (ist).
@Klaus Haus
Der Dialekt
28.A
Bisher leider der schlechteste Teil der Serie für mich. Zum einen durch die fast erzwungene Nostalgie und Sentimentalität, zum anderen bedingt durch das Handwerk an sich. Die Dokumentation musste mit etlichen "Füllszenen" aufwarten, nachdem das Handwerk doch nicht mehr hergibt, als das Bedienen einer Maschine.
Die Materie ist tatsächlich etwas anspruchsvoller und nicht auf Anhieb verständlich.
Erzählen immer pathetisch einen, fehlt noch die Musik,... das untermalt das.
Gutenberg war klasse, unbestritten, die Buchstaben, die Schrift gabs schon. Auch den Stempel oder Siegel.
Das setzen und auch binden wollte gelernt sein. Ein großer Unterschied von schreiben und setzen. Es gab Setzmaschinen. Linol und Kupferstiche als Druckvorlagen.
Mit dem Offset Druck, der Fotographischen 'Siebdruck" Technik der Druckplatten, hat sich Gutenbergs technische Erfindung weitgehend erledigt. Der Computersatz ist ein Layout. Gibt auch Blindenschrift. Gibt überhaupt viele andere Sprachen, Laut und Schriftzeichen.
Etwa 300 Typen Gutenbergs, heutige 100. Das ist recht wesentlich auch für eine Sprachentwicklung.
Davor dachten sich Analphabeten in Literalen, die Bilder zu der Schrift.
Tja, witziges altes Ding, witziges Hobby, aber völlig unrealistisch,... in Stein geschrieben.
Warum Musik? Warum muss jede Doku mit nervender Musik versehen werden?
8:25 Wie heißt dieser Font? Danke