Mir wurde als Wirtschaftsinformatik-Student an der TH Rosenheim die "außergewöhnliche Ehre" zuteil, zwei Semester lang die Mathematik-Vorlesungen zu besuchen. Besonders gefiel mir neben der fachlichen Kompetenz vor allem seine Nähe zu den Studenten, die immer mit Humor gespickten Vorlesungen und die Menschlichkeit. Selbst einen "mathephobischen" Studenten - wie ich einer war - konnte er die Mathematik verständlich und anschaulich weitervermitteln. Mittlerweile gebe ich neben meinem eigentlichen Beruf als Softwareentwickler selbst Nachhilfe in Mathematik für angehende Abiturienten. Viele Grüße, ihr hoffnungslosester Student und nochmals danke für die Bücher. ;)
Herzlichen Dank für das nette Lob! Vom "mathephobischen" Studenten zum Mathe-Nachhilfelehrer fürs Abi: Mehr kann man von einer Mathe-Grundlagen-Vorlesung nicht erwarten! Wenn Sie mathematisch noch ein bisschen mehr drauf satteln wollen, sind Sie beim einem (Aufbau-)Studium Wirtschaftsmathematik jederzeit hoch Willkommen!
Das mit der Hochschule und Universität kann ich so nicht ganz bejahen. An meiner Universität gibt es genug Professor*innen, die sich trotz hoher Studienzahlen jedes Jahr wieder sehr viel Mühe geben und auf jede Frage in (und auch nach) der Vorlesung gern eingehen. Wir bekommen auch oft Tipps, wie wir uns besser organisieren können usw. Also das, was Sie gesagt haben, ist nicht immer der Fall.
Dein letzter Satz ist sicher richtig. Aber einen Unterschied zur Uni sehe ich schon: Unser Schwerpunkt ist die Lehre. An der Uni steht für die Profs die Forschung im Vordergrund. Bereits bei der Einstellung wurde mir gesagt, ich solle "nett" sein und die Dinge so erklären, dass man sie bei gutem Willen auch verstehen kann. Das war bei meinem Uni-Studium nicht immer der Fall. Aber natürlich gab es auch in meinem Uni-Stuidum Profs, die toll erklärt und sich um eine gute Lehre bemüht haben.
Die Mathematik ist wohl wie ein großes Puzzle mit vermutlich abzählbar unendlich vielen Teilen. Dieser Studiengang zeigt und gibt einem die einzelnen Puzzleteile an die Hand. Für den späteren Erfolg muss man diese dann "nur noch" korrekt zusammenfügen. Klingt fast trivial ;)
Hallo, vielen Dank für das Video! Mich würde interessieren, wieviel Hochschul-Mathematik man nach Ihrer Einschätzung bzw. Erfahrung im Job später braucht? Ein FH Prof. (Jörn Loviscach) hat mal zu der Frage , wozu man Lineare Algebra lernt, gesagt: Um die Prüfungen zu bestehen. Mir ist klar, dass Ingenieure oder Elektrotechniker wengier Mathe benötigen als ein Wirtschaftsmathematiker, aber wieviel wendet man denn später an? Finanzgrundlagen sind klar, aber je höher man mathematisch geht desto weniger Anwendung findet sich, oder? Was ist dann aber der Zweck von Analysis 2 oder Differentialrechnung, das Schulen von logisch-analytischem Denken? Ich kann mir vorstellen, dass Sie als Mathe Professor und Mathematiker aus Leidenschaft eine feste Stellung zu dem Thema haben, Ihre Meinung würd mich aber dennoch sehr interessieren! Beste Grüße! PS: Nach meinen Erfahrungen sind die Dozenten an der Uni alle sehr nett und man kann ihnen ihre Leidenschaft an dem Fach deutlich ansehen, dem Vorurteil aus dem Video kann ich da nicht zustimmen ;)
Hallo jor de man! Du hast recht, ich habe eine klare Meinung zum Thema, ob höhere Mathematik, also z.B. Analysis 2 und Differentialgleichungen oder noch viel heftigere Themengebiete im wahren Leben nützlich sind. Klar kann man das brauchen, beispielsweise braucht man Integrale, um Wahrscheinlichkeiten und Erwartungswerte berechnen zu können (durchaus auch mehrdimensional). Und Wahrscheinlichkeiten und Erwartungswerte brauchst Du, um den fairen Preis einer Versicherung bestimmen zu können oder um in Las Vegas die Bank zu sprengen. Mit Differentialgleichungen kannst Du Modelle für viele Vorgänge der Natur bauen und dann vorhersagen, welchen Luftwiderstand eine Karosserie haben wird oder wie ein Hochhaus einstürzt, wenn ein Meteorit drauf fliegt. Meine Erfahrung ist die: Wenn Du etwas in Mathe wirklich verstanden hast, wirst Du es in Deinem Leben brauchen können. Anwendungen gibt es mehr als genug. Wenn Du ein Thema nicht völlig durchdrungen hast, wirst Du Dich fragen: "Warum habe ich das gelernt?" Letzteres kommt durchaus vor. Ich habe genug Vorlesungen an der Uni gehört, die ich nicht ganz durchdrungen habe und nie mehr brauchen konnte. Das soll jetzt aber kein Argument gegen die Uni-Mathematik sein (von der ich auch viel profitiert habe), sondern ein Beweis meiner geistigen Beschränktheit. Übrigens gab es auch bei mir jede Menge nette Mathe-Profs an der Uni. Aber wenn Du zum zehnten Mal 400 Studenten Analysis 1 beibringen musst, vergeht dir irgendwann die Lust an der Lehre. Viele Grüße, Dein Mathe-Prof.
Grüße von einem Lebe-Mathematiker! Braun gebrannt bin ich zwar nicht, aber ein paar Bergtouren mit Almeinkehr stehen immer wieder mal auf dem Programm. Außerdem habe ich auch schon mal Eisen gebogen. Aber so cool wie dieser Prof werd ich trotzdem nicht. Fancy T-Shirt!
Ich studier zwar kein Wirtschaftsmathematik, hab das aber im Studium im Rahmen von VWL, es ist wie sie sagen alles vollkommen machbar. Ich habe das Gefühl. sie kreieren mit Sachen, wie Reichtum und Porsche falsche Motivationen. Die Namen der Fragesteller sind aber echt gut.
Nur wegen des Geldes sollte man sicher nicht Wirtschaftsmathe studieren, da gebe ich dir recht. Aber wenn man bei der Wahl des Studiums auch danach schaut, dass man mit dem Erlenten später seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, ist das sicher auch nicht verkehrt. Ich lebe jedenfalls deulich entspannter, seit ich weiß, dass ich mit dem, was mir Spaß macht (nämlich Mathe), auch genügend Geld verdienen kann.
Das sehe ich auch so!! Bin auch etwas erstaunt, wie "weltfremd" ein Professor seine Studenten motiviert. Es ist aber vielleicht auch unsere Generation, die erlebt, dass kein Arbeitsplatz sicher ist. Der öffentliche Dienst beauftragt Zeitarbeitsfirmen, selbst Informatiker haben Probleme beim Hauskauf . Wer glaubt da noch an Reichtum? !
Wie wichtig ist das Anwendungsfach im Mathematikstudium? Also wenn man Mathematik mit Informatik studiert - kann man dann trotzdem genau so viel anfangen wie mit Wirtschaftsmathematik?
Ein Vorteil des Wirtschaftsmathematik-Studiums besteht darin, dass die Studiengangsplaner eine sinnvolle Ergänzung der Mathematik mit Nebenfächer bereits in den Studienplan geschrieben haben, hauptsächlich sind das wirtschaftliche Fächer und Fächer aus der Informatik (bei uns in Rosenheim auch noch die versicherungsmathematischen Vorlesungen). Bei einem Mathematik-Studium insbesondere an der Uni hast du die Qual der Wahl und kannst dir eines der Nebenfächer Wirtschaft, Informatik, Physik aber auch Philiosophie aussuchen. Aber konkret zu deiner Frage: Wenn du Mathe mit Nebenfach Informatik studierst, fehlen dir im Vergleich zum Wirtschaftsmathematikstudium die wirtschaftlichen Fächer. Wie wichtig die sind, kann ich - ehrlich gesagt - nicht beurteilen. Ich habe Freunde, die haben Mathe mit Nebenfach Philosophie studiert und trotzdem Karriere in Versicherungen gemacht. Andererseits hilft mir mein Nebenfach Physik schon, wenn ich mit Physikern oder Elektroingenieuren zusammenarbeite. Ich versteh' sie einfach besser. Wie du siehst, kommt es auf den Einzelfall an.
Inzwischen gibt es auch bei uns Forschung vorallem im Bereich Statistik und Statistical Learning. Zurzeit laufen zwei kooperative Promotionen, d.h. die Promovierenden haben an der TH Stellen und promovieren bei einer Uni- und einer an der TH lehrenden Person. Weiter haben wir Forschungsprojekte mit der Wirtschaft.
Die Geschichte von Andrew Wiles und der Vermutung von Fermat, die dank ihm zum Satz von Fermat geworden ist, ist mehr als faszinierend. Ich hab' ungefähr 7 Minuten des Interviews davon erzählt. Aber mein Kameramann und Filmschneider hat das einfach raus geschnitten, weil er die Begeisterung nur wenig nachvollziehen konnte. Schau' mal in die Beschreibung zum Video. Da steht einiges dazu drin.
Der Erfolg in einem Studium wie der Wirtschaftsmathematik hängt bestimmt nicht nur zu 10% vom Talent ab. Wenn man nicht überdurchschnittlich intelligent ist, ist so ein Studium sehr schwer zu schaffen. Wer sehr intelligent ist, schafft so ein Studium sogar mit sehr wenig aufwand.
Als ich jung war, hab' ich genau gleich gedacht wie du. Aber zwei Erfahrungen haben mich vom Gegenteil überzeugt: 1.) Zwei Studenten von uns, die so katastrophale Ergebnisse in den ersten beiden Semestern ablieferten, dass jeder glaubte, dass sie das Studium nie und nimmer packen und einfach kein "Mathe-Gen" haben. Die beiden haben das aber wohl nicht gewusst und sich in den nächsten Semestern extrem bemüht. Andauernd hab' ich sie beim Lernen in der Bib gesehen. Und - oh Wunder - die beiden haben einen ordentlichen Abschluss gemacht. 2.) Ich selbst dachte während meines Studiums, dass ich ja wohl überdurchschnittlich intelligent sein müsse, weil ich das alles schaffe. Bis ich dann vor zwanzig Jahren zwangsweise einen IQ-Test machen musste. Die Enttäuschung war riesig: Ich bin überhaupt nicht überdurchschnittlich intelligent! Die Testerin hatte sogar Bedenken, ob ich überhaupt für eine Tätigkeit als Software-Entwickler geeignet bin. Das musste ich erstmal verdauen. Und jetzt bin ich Mathe-Prof. Und weißt Du warum? Weil ich seit jeher eine Leidenschaft für Mathe habe! Der Spaß am Lösen von Problemen ist aus meiner Sicht bei Weitem das Wichtigste. Und Geduld, Beharrlichkeit und Frustrationstoleranz.
@@wirtschaftsmathematik Das ist auf jeden Fall interessant zu hören. Aber vllt ist es nicht direkt der IQ, der entscheidend ist. Alleine an der Art zu sprechen merke ich dir an, dass du eine Affinität zur Mathematik hast. Vllt würdest Du mit Vorbereitung auch sehr gut in einem IQ Test abschneiden. Gibt immer Ausreißer, deren Testergebnis nicht die tatsächliche Intelligenz wiederspiegelt. Ich habe eine Weile Mathe Nachhilfe gegeben und es ist wahnsinnig schwierig Menschen, die keine besondere Affinität zur Mathematik haben, beizubringen komplexe Aufgaben zu lösen, für die diese kein Muster zur Hand haben. Ein sehr guter Freund von mir hatte eine 6 in Mathe und trotzdem war ich immer überzeugt, dass er Talent hat. Jetzt wiederholt er sein Abi und es läuft plötzlich sehr gut. Ich bin am Ende des Informatikstudiums und bin mit äußerst geringem Aufwand durchgekommen. Unter den 11 übrig gebliebenen (anfangs 45) hatten 5 Personen vermutlich einen IQ von über 125 und die restlichen waren sowohl schlau als auch übermäßig fleißig (bis auf 1-2 ausnahmen). Man muss kein Genie sein, aber wenn man unterdurchschnittlich talentiert für Mathematik ist, dann ist das ein sehr sehr steiniger weg.
So krass wie bei dir (34/45=76%) ist die Abbrecherquote bei uns jedenfalls nicht. Und das liegt meiner Ansicht nach schon auch daran, dass wir Hochschul-Profs leidenschaftlich gerne lehren, weil die Lehre unser Schwerpunkt ist. Wir bemühen uns darum, den Stoff, den wir den Studenten beibringen, so zu erklären, dass man die Inhalte bei gutem Willen auch verstehen kann. Das ist an der Uni meiner Erfahrung nach nicht immer der Fall. Da steht die Forschung dann doch mehr im Vordergrund. BTW: Gratuliere zum hohen IQ!
@@wirtschaftsmathematik Ich bin schon auch überzeugt, dass man mit Leidenschaft sehr viel erreichen kann. Auf jeden Fall merkt man dir an, dass du Leidenschaft vermitteln kannst und das finde ich super. Alles Gute!
Natürlich muss man sich entscheiden ob Uni oder FH, beides gleichzeitig geht nicht. Ein Unterschied zur Uni ist, dass Unser Schwerpunkt die Lehre ist. An der Uni steht für die Profs die Forschung im Vordergrund, weniger für die Lehre, da fällt manche Erklärung nicht ganz so toll aus, Ausnahmen bestätigen die Regel. Wir haben auch Studierende, die von der Uni zu uns kommen.
@@wirtschaftsmathematik vielen Dank. Und ich interessiere mich sehr für Mathematik, wie sieht es mit der (“Normalen“) Mathematik aus? Kann man bei euch den Master machen und anschließend promovieren? LG.
@@mathefan9680 Bei uns kannst Du leider keinen Mathe-Master machen. Wir empfehlen: Bei uns in kleinen Gruppen mit motivierten Profs den Bachelorabschluss erwerben und dann an einer Uni (z.B. LMU, TUM) den Master evtl. mit anschließender Promotion drauf setzen. Das machen ungefähr 25% unser Studenten und sie sind oft sehr erfolgreich auf diesem Weg.
„Wer auf seiner eigenen Kreativität besteht, hat keine Erinnerung.“ Das stammt von Coco Chanel und die muss es ja wissen. Außerdem gefällt uns unsere Musik eh besser.
@@wirtschaftsmathematik ist mir zu viel Text. Ich bin dumm - aber ehrlich. So nen Hinweis packt man mindestens an Ende des Videos. Hat man Anstand kommt er zu Beginn des Videos. So what. Immerhin keine Genderstern*Innen
Warte mal: runif(1) < 1/pi [1] FALSE Schade! Aber am 1.12. kommt auf jeden Fall ein neues Video. P.S.: Wenn Du hier nur Bahnhof verstehst, komm' zu uns und studiere Wirtschaftsmathe! Da lernst Du das alles.
Besser als HYPERBOLE :'D
Vielen Dank! Bis zu Hyperbole fehlt es noch weit, aber ich arbeite daran, lockerer zu werden und nicht so oft auf meinen Spickzettel zu schaun.
eher eine Kopie
Mir wurde als Wirtschaftsinformatik-Student an der TH Rosenheim die "außergewöhnliche Ehre" zuteil, zwei Semester lang die Mathematik-Vorlesungen zu besuchen. Besonders gefiel mir neben der fachlichen Kompetenz vor allem seine Nähe zu den Studenten, die immer mit Humor gespickten Vorlesungen und die Menschlichkeit. Selbst einen "mathephobischen" Studenten - wie ich einer war - konnte er die Mathematik verständlich und anschaulich weitervermitteln.
Mittlerweile gebe ich neben meinem eigentlichen Beruf als Softwareentwickler selbst Nachhilfe in Mathematik für angehende Abiturienten.
Viele Grüße, ihr hoffnungslosester Student und nochmals danke für die Bücher. ;)
Herzlichen Dank für das nette Lob!
Vom "mathephobischen" Studenten zum Mathe-Nachhilfelehrer fürs Abi: Mehr kann man von einer Mathe-Grundlagen-Vorlesung nicht erwarten!
Wenn Sie mathematisch noch ein bisschen mehr drauf satteln wollen, sind Sie beim einem (Aufbau-)Studium Wirtschaftsmathematik jederzeit hoch Willkommen!
Ich hab so unangenehm lange gebraucht, bis ich gechekt habe, dass das Video nicht von HYPERBOLE ist XD
Das mit der Hochschule und Universität kann ich so nicht ganz bejahen. An meiner Universität gibt es genug Professor*innen, die sich trotz hoher Studienzahlen jedes Jahr wieder sehr viel Mühe geben und auf jede Frage in (und auch nach) der Vorlesung gern eingehen. Wir bekommen auch oft Tipps, wie wir uns besser organisieren können usw. Also das, was Sie gesagt haben, ist nicht immer der Fall.
Dein letzter Satz ist sicher richtig. Aber einen Unterschied zur Uni sehe ich schon: Unser Schwerpunkt ist die Lehre. An der Uni steht für die Profs die Forschung im Vordergrund. Bereits bei der Einstellung wurde mir gesagt, ich solle "nett" sein und die Dinge so erklären, dass man sie bei gutem Willen auch verstehen kann. Das war bei meinem Uni-Studium nicht immer der Fall. Aber natürlich gab es auch in meinem Uni-Stuidum Profs, die toll erklärt und sich um eine gute Lehre bemüht haben.
sehr gutes video, da können sich alle universitäten ein beispiel dran nehmen
Danke für das Lob, das freut' uns sehr!
Die Mathematik ist wohl wie ein großes Puzzle mit vermutlich abzählbar unendlich vielen Teilen. Dieser Studiengang zeigt und gibt einem die einzelnen Puzzleteile an die Hand. Für den späteren Erfolg muss man diese dann "nur noch" korrekt zusammenfügen. Klingt fast trivial ;)
Hallo, vielen Dank für das Video!
Mich würde interessieren, wieviel Hochschul-Mathematik man nach Ihrer Einschätzung bzw. Erfahrung im Job später braucht? Ein FH Prof. (Jörn Loviscach) hat mal zu der Frage , wozu man Lineare Algebra lernt, gesagt: Um die Prüfungen zu bestehen.
Mir ist klar, dass Ingenieure oder Elektrotechniker wengier Mathe benötigen als ein Wirtschaftsmathematiker, aber wieviel wendet man denn später an?
Finanzgrundlagen sind klar, aber je höher man mathematisch geht desto weniger Anwendung findet sich, oder? Was ist dann aber der Zweck von Analysis 2 oder Differentialrechnung, das Schulen von logisch-analytischem Denken?
Ich kann mir vorstellen, dass Sie als Mathe Professor und Mathematiker aus Leidenschaft eine feste Stellung zu dem Thema haben, Ihre Meinung würd mich aber dennoch sehr interessieren!
Beste Grüße!
PS: Nach meinen Erfahrungen sind die Dozenten an der Uni alle sehr nett und man kann ihnen ihre Leidenschaft an dem Fach deutlich ansehen, dem Vorurteil aus dem Video kann ich da nicht zustimmen ;)
Hallo jor de man! Du hast recht, ich habe eine klare Meinung zum Thema, ob höhere Mathematik, also z.B. Analysis 2 und Differentialgleichungen oder noch viel heftigere Themengebiete im wahren Leben nützlich sind. Klar kann man das brauchen, beispielsweise braucht man Integrale, um Wahrscheinlichkeiten und Erwartungswerte berechnen zu können (durchaus auch mehrdimensional). Und Wahrscheinlichkeiten und Erwartungswerte brauchst Du, um den fairen Preis einer Versicherung bestimmen zu können oder um in Las Vegas die Bank zu sprengen. Mit Differentialgleichungen kannst Du Modelle für viele Vorgänge der Natur bauen und dann vorhersagen, welchen Luftwiderstand eine Karosserie haben wird oder wie ein Hochhaus einstürzt, wenn ein Meteorit drauf fliegt. Meine Erfahrung ist die: Wenn Du etwas in Mathe wirklich verstanden hast, wirst Du es in Deinem Leben brauchen können. Anwendungen gibt es mehr als genug. Wenn Du ein Thema nicht völlig durchdrungen hast, wirst Du Dich fragen: "Warum habe ich das gelernt?" Letzteres kommt durchaus vor. Ich habe genug Vorlesungen an der Uni gehört, die ich nicht ganz durchdrungen habe und nie mehr brauchen konnte. Das soll jetzt aber kein Argument gegen die Uni-Mathematik sein (von der ich auch viel profitiert habe), sondern ein Beweis meiner geistigen Beschränktheit. Übrigens gab es auch bei mir jede Menge nette Mathe-Profs an der Uni. Aber wenn Du zum zehnten Mal 400 Studenten Analysis 1 beibringen musst, vergeht dir irgendwann die Lust an der Lehre. Viele Grüße, Dein Mathe-Prof.
Grüße von einem Lebe-Mathematiker! Braun gebrannt bin ich zwar nicht, aber ein paar Bergtouren mit Almeinkehr stehen immer wieder mal auf dem Programm. Außerdem habe ich auch schon mal Eisen gebogen. Aber so cool wie dieser Prof werd ich trotzdem nicht. Fancy T-Shirt!
Ein sympathischer Prof 🙂.
Danke! Bei der Einstellung hat man mir damals gesagt, ich möge bitte "ein netter Professor" sein.
Ich studier zwar kein Wirtschaftsmathematik, hab das aber im Studium im Rahmen von VWL, es ist wie sie sagen alles vollkommen machbar. Ich habe das Gefühl. sie kreieren mit Sachen, wie Reichtum und Porsche falsche Motivationen. Die Namen der Fragesteller sind aber echt gut.
Nur wegen des Geldes sollte man sicher nicht Wirtschaftsmathe studieren, da gebe ich dir recht. Aber wenn man bei der Wahl des Studiums auch danach schaut, dass man mit dem Erlenten später seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, ist das sicher auch nicht verkehrt. Ich lebe jedenfalls deulich entspannter, seit ich weiß, dass ich mit dem, was mir Spaß macht (nämlich Mathe), auch genügend Geld verdienen kann.
Das sehe ich auch so!! Bin auch etwas erstaunt, wie "weltfremd" ein Professor seine Studenten motiviert. Es ist aber vielleicht auch unsere Generation, die erlebt, dass kein Arbeitsplatz sicher ist. Der öffentliche Dienst beauftragt Zeitarbeitsfirmen, selbst Informatiker haben Probleme beim Hauskauf . Wer glaubt da noch an Reichtum? !
Wie wichtig ist das Anwendungsfach im Mathematikstudium? Also wenn man Mathematik mit Informatik studiert - kann man dann trotzdem genau so viel anfangen wie mit Wirtschaftsmathematik?
Ein Vorteil des Wirtschaftsmathematik-Studiums besteht darin, dass die Studiengangsplaner eine sinnvolle Ergänzung der Mathematik mit Nebenfächer bereits in den Studienplan geschrieben haben, hauptsächlich sind das wirtschaftliche Fächer und Fächer aus der Informatik (bei uns in Rosenheim auch noch die versicherungsmathematischen Vorlesungen). Bei einem Mathematik-Studium insbesondere an der Uni hast du die Qual der Wahl und kannst dir eines der Nebenfächer Wirtschaft, Informatik, Physik aber auch Philiosophie aussuchen.
Aber konkret zu deiner Frage: Wenn du Mathe mit Nebenfach Informatik studierst, fehlen dir im Vergleich zum Wirtschaftsmathematikstudium die wirtschaftlichen Fächer. Wie wichtig die sind, kann ich - ehrlich gesagt - nicht beurteilen. Ich habe Freunde, die haben Mathe mit Nebenfach Philosophie studiert und trotzdem Karriere in Versicherungen gemacht. Andererseits hilft mir mein Nebenfach Physik schon, wenn ich mit Physikern oder Elektroingenieuren zusammenarbeite. Ich versteh' sie einfach besser. Wie du siehst, kommt es auf den Einzelfall an.
Nice Video, Professor
Thanks!
Cool gemacht, sehr gute Idee
Vielen Dank!
Ich werde nochmals von vorn beginnen und Wirtschaftsmathe studieren. Ich stehe den Arbeitsmathematikeri ziemlich nahe.
Brickstory?
Wow, Respekt, dass Du das erkannt hast. Du scheinst ein wahrer Fan von ihm zu sein!
6:00 für Forschung wäre doch Uni unabdingbar, oder nicht?
Inzwischen gibt es auch bei uns Forschung vorallem im Bereich Statistik und Statistical Learning. Zurzeit laufen zwei kooperative Promotionen, d.h. die Promovierenden haben an der TH Stellen und promovieren bei einer Uni- und einer an der TH lehrenden Person. Weiter haben wir Forschungsprojekte mit der Wirtschaft.
Interessant und witzig. Die Geschichte vom 10-jährigen Andrew würde ich schon noch gerne hören, erzählst du sie mir mal?
Die Geschichte von Andrew Wiles und der Vermutung von Fermat, die dank ihm zum Satz von Fermat geworden ist, ist mehr als faszinierend. Ich hab' ungefähr 7 Minuten des Interviews davon erzählt. Aber mein Kameramann und Filmschneider hat das einfach raus geschnitten, weil er die Begeisterung nur wenig nachvollziehen konnte. Schau' mal in die Beschreibung zum Video. Da steht einiges dazu drin.
Der Erfolg in einem Studium wie der Wirtschaftsmathematik hängt bestimmt nicht nur zu 10% vom Talent ab. Wenn man nicht überdurchschnittlich intelligent ist, ist so ein Studium sehr schwer zu schaffen. Wer sehr intelligent ist, schafft so ein Studium sogar mit sehr wenig aufwand.
Als ich jung war, hab' ich genau gleich gedacht wie du. Aber zwei Erfahrungen haben mich vom Gegenteil überzeugt:
1.) Zwei Studenten von uns, die so katastrophale Ergebnisse in den ersten beiden Semestern ablieferten, dass jeder glaubte, dass sie das Studium nie und nimmer packen und einfach kein "Mathe-Gen" haben. Die beiden haben das aber wohl nicht gewusst und sich in den nächsten Semestern extrem bemüht. Andauernd hab' ich sie beim Lernen in der Bib gesehen. Und - oh Wunder - die beiden haben einen ordentlichen Abschluss gemacht.
2.) Ich selbst dachte während meines Studiums, dass ich ja wohl überdurchschnittlich intelligent sein müsse, weil ich das alles schaffe. Bis ich dann vor zwanzig Jahren zwangsweise einen IQ-Test machen musste. Die Enttäuschung war riesig: Ich bin überhaupt nicht überdurchschnittlich intelligent! Die Testerin hatte sogar Bedenken, ob ich überhaupt für eine Tätigkeit als Software-Entwickler geeignet bin. Das musste ich erstmal verdauen. Und jetzt bin ich Mathe-Prof. Und weißt Du warum? Weil ich seit jeher eine Leidenschaft für Mathe habe! Der Spaß am Lösen von Problemen ist aus meiner Sicht bei Weitem das Wichtigste. Und Geduld, Beharrlichkeit und Frustrationstoleranz.
@@wirtschaftsmathematik
Das ist auf jeden Fall interessant zu hören. Aber vllt ist es nicht direkt der IQ, der entscheidend ist. Alleine an der Art zu sprechen merke ich dir an, dass du eine Affinität zur Mathematik hast. Vllt würdest Du mit Vorbereitung auch sehr gut in einem IQ Test abschneiden. Gibt immer Ausreißer, deren Testergebnis nicht die tatsächliche Intelligenz wiederspiegelt.
Ich habe eine Weile Mathe Nachhilfe gegeben und es ist wahnsinnig schwierig Menschen, die keine besondere Affinität zur Mathematik haben, beizubringen komplexe Aufgaben zu lösen, für die diese kein Muster zur Hand haben. Ein sehr guter Freund von mir hatte eine 6 in Mathe und trotzdem war ich immer überzeugt, dass er Talent hat. Jetzt wiederholt er sein Abi und es läuft plötzlich sehr gut.
Ich bin am Ende des Informatikstudiums und bin mit äußerst geringem Aufwand durchgekommen. Unter den 11 übrig gebliebenen (anfangs 45) hatten 5 Personen vermutlich einen IQ von über 125 und die restlichen waren sowohl schlau als auch übermäßig fleißig (bis auf 1-2 ausnahmen).
Man muss kein Genie sein, aber wenn man unterdurchschnittlich talentiert für Mathematik ist, dann ist das ein sehr sehr steiniger weg.
So krass wie bei dir (34/45=76%) ist die Abbrecherquote bei uns jedenfalls nicht. Und das liegt meiner Ansicht nach schon auch daran, dass wir Hochschul-Profs leidenschaftlich gerne lehren, weil die Lehre unser Schwerpunkt ist. Wir bemühen uns darum, den Stoff, den wir den Studenten beibringen, so zu erklären, dass man die Inhalte bei gutem Willen auch verstehen kann. Das ist an der Uni meiner Erfahrung nach nicht immer der Fall. Da steht die Forschung dann doch mehr im Vordergrund.
BTW: Gratuliere zum hohen IQ!
@@wirtschaftsmathematik Ich bin schon auch überzeugt, dass man mit Leidenschaft sehr viel erreichen kann. Auf jeden Fall merkt man dir an, dass du Leidenschaft vermitteln kannst und das finde ich super. Alles Gute!
@@19DavidVilla96 Vielen Dank und viel Erfolg beim Abschluss!
Thanks for guidance professor.
Thanks to all international students watching this video. And thanks for learning German in order to understand that video.
Mathe und FH Studium schließt sich eigentlich aus?
Natürlich muss man sich entscheiden ob Uni oder FH, beides gleichzeitig geht nicht. Ein Unterschied zur Uni ist, dass Unser Schwerpunkt die Lehre ist. An der Uni steht für die Profs die Forschung im Vordergrund, weniger für die Lehre, da fällt manche Erklärung nicht ganz so toll aus, Ausnahmen bestätigen die Regel. Wir haben auch Studierende, die von der Uni zu uns kommen.
Kommt heute ein Video? Ich würde mich freuen.
der sprecher hört sich wir Brickstory an oder?
Korrekt! Gut erkannt!
Bester Prof! und ich studier nicht mal mathe :D
#wif
Danke! Und ein bisschen Mathe ist ja zum Glück auch bei WIF dabei!
Millionär Werden
👏🏼👏🏼
:D
Was halten Sie von dem Stock-to-Flow Modell für den Bitcoin Preis, welches aktuell ein Bestimmtheitsmaß R2 von 95% aufweist?
Dazu kann ich leider keine Einschätzung abgeben, da ich dieses Modell nicht kenne.
Wenn man hyperbole auf wish bestellt
ja, aber Versandkosten: 19,95 € :-(
@@wirtschaftsmathematik 😐
Brickstory!
Ja, Mann!
Das ist doch Brickstory.
👍
@@wirtschaftsmathematik also die Stimme. Aber ich könnte mich auch irren.
@@mathefan9680 Respekt, Du irrst Dich nicht (siehe auch die Kommentare von Prehistoric Patrick und Basowan Mohammed).
@@wirtschaftsmathematik vielen Dank. Und ich interessiere mich sehr für Mathematik, wie sieht es mit der (“Normalen“) Mathematik aus? Kann man bei euch den Master machen und anschließend promovieren?
LG.
@@mathefan9680 Bei uns kannst Du leider keinen Mathe-Master machen. Wir empfehlen: Bei uns in kleinen Gruppen mit motivierten Profs den Bachelorabschluss erwerben und dann an einer Uni (z.B. LMU, TUM) den Master evtl. mit anschließender Promotion drauf setzen. Das machen ungefähr 25% unser Studenten und sie sind oft sehr erfolgreich auf diesem Weg.
Eigentlich hättet ihr auch noch die Musik von hyperbole klauen können.
„Wer auf seiner eigenen Kreativität besteht, hat keine Erinnerung.“ Das stammt von Coco Chanel und die muss es ja wissen. Außerdem gefällt uns unsere Musik eh besser.
@@wirtschaftsmathematik ahhh, ein gekennzeichnetes Zitat. Merkt ihr den Unterschied..?
:)
@@llortrebo6366 Guck mal an das Ende der Videobeschreibung.
@@wirtschaftsmathematik ist mir zu viel Text. Ich bin dumm - aber ehrlich.
So nen Hinweis packt man mindestens an Ende des Videos. Hat man Anstand kommt er zu Beginn des Videos.
So what. Immerhin keine Genderstern*Innen
Kommt heute ein Video? Ich würde mich freuen.
Warte mal:
runif(1) < 1/pi
[1] FALSE
Schade! Aber am 1.12. kommt auf jeden Fall ein neues Video.
P.S.: Wenn Du hier nur Bahnhof verstehst, komm' zu uns und studiere Wirtschaftsmathe! Da lernst Du das alles.
Brickstory?
Gut erkannt!