Sehr angenehmes Gespräch.Danke dafür. Der Argumentation der Feinabstimmung des Universum kann man natürlich die Multiversumstherorie entgegen stellen. In einem endlosen Multiversum gibt es natürlich auch unsagbar viele Universen wo die Parameter für Leben zufällig gegeben sind. Und genauso gibt es auch unsagbar viele Universen in dem es kein Leben geben kann. Es ist wie der Affe mit der Schreibmaschine. Ein Affe der unendlich viel Zeit hat, und wahllos auf einer Schreibmaschine rumtippt. Wird irgendwann zufällig alle Bücher in allen Sprachen geschrieben haben.
Lieber endmundowich, das mit dem Affen ist leider ein Fehlschluss. Wenn ein Affe unendlich lange tippt, kommt unendlich oft Kauderwelsch raus und keine fertige Bibliothek. So ist es auch mit der Annahme eines Multiversums. Die Viele-Welten-Interpretation der Quantenphysik ist eine metaphysische Schlussfolgerung also Philosophie. Dazu empfehle ich wärmstens das Video von Sabine Hossenfelder "ruclips.net/video/-dSua_PUyfM/видео.html" zu diesem Thema mit dem Titel: "Why the multiverse is religion, not science." Die Annahme eines solchen Multiversums spielt daher in der selben Liga wie die Annahme, dass es Gott gibt. Beides sind metaphysische Interpretationen naturwissenschaftlicher Ergebnisse. Sie sind aber selbst nicht naturwissenschaftlich, weil beide Aussagen, also "das Universum ist feinabgestimmt, daher existiert Gott" und "das Universum erscheint feinabgestimmt, daher muss es unendlich viele Universen geben" sich der naturwissenschaftlichen Methodik entziehen. Für welche der beiden Varianten (oder beliebige dritte Interpretationen), man sich entscheidet, hängt somit von der weltanschaulichen Ausgangsposition ab, die man selbst einnimmt.
Wobei man hier mit Ockham mal fragen könnten was methodologisch sparsamer ist: UNENDLICH viele UNIVERSEN (das ist ja jetzt schon echt groß oder?) oder ein Gott.
Vielen Dank für dieses sehr interessantes Gespräch! Zwei Punkte möchte ich noch ansprechen: Eine Frage, die, wie ich finde, für die Apologetik entscheidende Relevanz hat und die ich hier vermisst habe, ist: Wie ist unter der Prämisse, dass Gott das Universum geschaffen und so eingerichtet hat, wie es ist (mit all den staunenswerten Eigenschaften wie Feinabstimmung etc.), zu erklären, dass es v.a. in der Biologie auch (anscheinend intelligent eingerichtete) Strukturen gibt, die man moralisch betrachtet als "böse" klassifizieren müsste, insofern sie darauf abzielen, einem Opfer Qual und Leiden zuzufügen? Also wo es nicht nur darum geht, dass blinde Naturkräfte Leben bedrohen und zerstören können, sondern dass lebendige Systeme im nichtmenschlichen biologischen Bereich scheinbar gezielt darauf angelegt sind, anderes Leben qualvoll zu zerstören? Der zweite Punkt bezieht sich auf die Erklärung der Möglichkeit von Wundern. Ich empfinde es als eine unbefriedigende Lösung, mit zusätzlichen physikalischen Kräften zu operieren, die als Eingriff von außen plötzlich irgendwo im Universum wirksam sind. Die Frage ist, ob dieser Ansatz, konsequent betrachtet, nicht sogar zu Widersprüchen führen muss. Man könnte vielmehr dafür argumentieren, dass unser Universum zwar auf der Ebene physikalischer Kräfte ein abgeschlossenes System darstellt, es aber informationell (also auf einer geistigen Ebene) offen ist und dass Wunder dementsprechend eher so etwas wie eine punktuelle Aktivierung oder Freilegung von Potenzialen sind, die im Möglichkeitsraum unseres Universums (wenn auch extrem unwahrscheinlich) immer schon angelegt sind. Das scheint mir jedenfalls ein plausiblerer und aussichtsreicherer Erklärungsansatz zu sein, der zudem in Analogie zur Plastizität (also physischen Veränderbarkeit) des Gehirns durch Gedanken (also informationelle, propositionale Entitäten) stünde.
Der Weg zur Hölle führt eher über Ignoranz und Überheblichkeit. Der Vortrag lädt doch dazu ein das eigene Weltbild ggf. auf den Prüfstand zu stellen. Und dabei wird sehr gut und treffend herausgearbeitet wo die Grenzen der wissenschaftlichen Erklärbarkeit der Welt liegen. Unser Umgang mit diesem Thema kann allerdigs möglicherweise Konsequenzen nach sich ziehen (so wie z.B. alle unsere Entscheidungen im Leben, im Diesseits kleine oder große Wirkungen entfallten)
Spannende Ausführungen es bestärkt sehr meinen Glauben an die Regilösen Zusammenhänge und finde das noch wichtig sich in solchen Dingen auzukennen.🛐
Was für ein großartiges Gespräch, sehr logisch argumentiert und verständlich-anschaulich vermittelt - ganz herzlichen Dank dafür! 🙏🙂
Sehr angenehmes Gespräch.Danke dafür. Der Argumentation der Feinabstimmung des Universum kann man natürlich die Multiversumstherorie entgegen stellen. In einem endlosen Multiversum gibt es natürlich auch unsagbar viele Universen wo die Parameter für Leben zufällig gegeben sind. Und genauso gibt es auch unsagbar viele Universen in dem es kein Leben geben kann. Es ist wie der Affe mit der Schreibmaschine. Ein Affe der unendlich viel Zeit hat, und wahllos auf einer Schreibmaschine rumtippt. Wird irgendwann zufällig alle Bücher in allen Sprachen geschrieben haben.
Lieber endmundowich, das mit dem Affen ist leider ein Fehlschluss. Wenn ein Affe unendlich lange tippt, kommt unendlich oft Kauderwelsch raus und keine fertige Bibliothek. So ist es auch mit der Annahme eines Multiversums. Die Viele-Welten-Interpretation der Quantenphysik ist eine metaphysische Schlussfolgerung also Philosophie. Dazu empfehle ich wärmstens das Video von Sabine Hossenfelder "ruclips.net/video/-dSua_PUyfM/видео.html" zu diesem Thema mit dem Titel: "Why the multiverse is religion, not science." Die Annahme eines solchen Multiversums spielt daher in der selben Liga wie die Annahme, dass es Gott gibt. Beides sind metaphysische Interpretationen naturwissenschaftlicher Ergebnisse. Sie sind aber selbst nicht naturwissenschaftlich, weil beide Aussagen, also "das Universum ist feinabgestimmt, daher existiert Gott" und "das Universum erscheint feinabgestimmt, daher muss es unendlich viele Universen geben" sich der naturwissenschaftlichen Methodik entziehen. Für welche der beiden Varianten (oder beliebige dritte Interpretationen), man sich entscheidet, hängt somit von der weltanschaulichen Ausgangsposition ab, die man selbst einnimmt.
Wobei man hier mit Ockham mal fragen könnten was methodologisch sparsamer ist: UNENDLICH viele UNIVERSEN (das ist ja jetzt schon echt groß oder?) oder ein Gott.
Sehr guter Beitrag. Danke.
Vielen Dank für dieses sehr interessantes Gespräch! Zwei Punkte möchte ich noch ansprechen:
Eine Frage, die, wie ich finde, für die Apologetik entscheidende Relevanz hat und die ich hier vermisst habe, ist: Wie ist unter der Prämisse, dass Gott das Universum geschaffen und so eingerichtet hat, wie es ist (mit all den staunenswerten Eigenschaften wie Feinabstimmung etc.), zu erklären, dass es v.a. in der Biologie auch (anscheinend intelligent eingerichtete) Strukturen gibt, die man moralisch betrachtet als "böse" klassifizieren müsste, insofern sie darauf abzielen, einem Opfer Qual und Leiden zuzufügen? Also wo es nicht nur darum geht, dass blinde Naturkräfte Leben bedrohen und zerstören können, sondern dass lebendige Systeme im nichtmenschlichen biologischen Bereich scheinbar gezielt darauf angelegt sind, anderes Leben qualvoll zu zerstören?
Der zweite Punkt bezieht sich auf die Erklärung der Möglichkeit von Wundern. Ich empfinde es als eine unbefriedigende Lösung, mit zusätzlichen physikalischen Kräften zu operieren, die als Eingriff von außen plötzlich irgendwo im Universum wirksam sind. Die Frage ist, ob dieser Ansatz, konsequent betrachtet, nicht sogar zu Widersprüchen führen muss. Man könnte vielmehr dafür argumentieren, dass unser Universum zwar auf der Ebene physikalischer Kräfte ein abgeschlossenes System darstellt, es aber informationell (also auf einer geistigen Ebene) offen ist und dass Wunder dementsprechend eher so etwas wie eine punktuelle Aktivierung oder Freilegung von Potenzialen sind, die im Möglichkeitsraum unseres Universums (wenn auch extrem unwahrscheinlich) immer schon angelegt sind. Das scheint mir jedenfalls ein plausiblerer und aussichtsreicherer Erklärungsansatz zu sein, der zudem in Analogie zur Plastizität (also physischen Veränderbarkeit) des Gehirns durch Gedanken (also informationelle, propositionale Entitäten) stünde.
Eine ganz hervorragende Sendung! Könntet ihr eure Erkenntnisse in einem Buch zusammenfassen?
Die Motorsäge im Hintergrund nervt😅 aber sonst ein sehr guter Beitrag und eine interessante Perspektive auf die großen Fragen des Lebens
Es. Gibt. Menschen. Die. Behaupten. , sie. Könnten. Ohne. Gott. Nicht. Leben !
Ansonsten. Denke. Ich. Sehr. Umstritten.
Apologetik für Vorschulkinder
Du kannst hier bei RUclips oben auf das Kamerasymbol klicken und Apologetik auf Hochschulniveau hochladen. Nur zu!
Jeder. Der. Nicht. So. Denkt. Kommt. Dann. In. Die. Hölle ?
Gute Frage🤔
wir werden es nie wissen.
Der Weg zur Hölle führt eher über Ignoranz und Überheblichkeit. Der Vortrag lädt doch dazu ein das eigene Weltbild ggf. auf den Prüfstand zu stellen. Und dabei wird sehr gut und treffend herausgearbeitet wo die Grenzen der wissenschaftlichen Erklärbarkeit der Welt liegen. Unser Umgang mit diesem Thema kann allerdigs möglicherweise Konsequenzen nach sich ziehen (so wie z.B. alle unsere Entscheidungen im Leben, im Diesseits kleine oder große Wirkungen entfallten)