Schönes Gespräch. Ich finde Leid muß auch genauer angesehen werden. Natürlich ist Töten übergriffig, aber es verursacht ja, beim Schuß auf der Weide, z.B. kein Leid.
Trotzdem werden die Tiere bewusst gezüchtet um sie dann wiederum zu töten. Oder lässt man hier bei der Weidehaltung der Natur freien Lauf und schickt einen Bullen zu den Kühen?
Ich weiß nicht ob das ein gutes Argument ist, aber ich denke immer auch ein bischen strategisch, ich mag diese - sagen wir mal - Kriegsspiele und Simulationen. Speziell zum 2ten Weltkrieg. Da ging es ja um den Lebensraum im Osten, zumindest spielte das eine Rolle. Und ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, daß eine Armee rein vegan ernährt werden kann, oder? Also die Wehrmacht, die isst nur Salat, und Hülsenfrüchte usw. und kommt bis nach Stalingrad. Kann ich mir nicht vorstellen. Alleine schon die ganzen Zugpferde, die Artilleriegeschütze bewegt haben, das geht ja gar nicht. Und die rote Armee, welche historisch Lend lease bekommen hat aus den USA und GB, die haben da (abgesehen von alten Flugzeugen und Panzern und Kerosin und Stahl und Lokomotiven und LKW´s) auch corned Beef bekommen, in Blechdosen. Also da muß es doch eine Industrie gegeben haben, die so etwas herstellen kann. Eine Fleischwirtschaft! Im 2ten Weltkrieg haben ja dann doch "die Guten" gewonnen, unter anderem auch, weil sie die Ressourcen der Fleischproduktion hatten. Jetzt spulen wir mal vor in ein hypothetisches Szenario: Die "westliche" Welt (ich fand das in Deiner großen Diskussionsrunde mit der militanten Veganerin Raffaela übrigens sehr interessant, daß das "westliche" in einer Fragestellung speziell erwähnt wurde) sind ja "die Guten" geworden, oder geblieben, wasauchimmer, und die super-guten Veganer haben sich durchgesetzt. Jetzt haben wir keine Fleisch und Milchwirtschaft mehr, natürlich gibt es auch keine Eier mehr. Ist Alles abgeschafft worden, weil böse. Man kann sich im Supermarkt Alles vegan holen, und dann ein paar supplements dazu und fertig. Man kann diese Wirtschaft auch gar nicht einfach so aus dem Nichts wieder hochfahren. Wir haben alle diese Tiere gestreichelt, bis sie an Altersschwäche gestorben sind, sodaß diese ganze Nutzpopulation nicht mehr vorhanden ist. Jetzt kommt aber einer daher, der ist vielleicht der Staatschef von einem Land, das man durchaus der "Achse des Bösen" zuordnen könnte. Vielleicht irgendein Land im Osten, dass so böse und "nicht-westlich" genug war, seine Fleisch und Milchwirtschaft nicht abzuschaffen. (Das ist natürlich nur rein hypothetisch, so ein Land kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen). Und deren Armee hat einen Vorteil: Sie können auf eine nicht-vegan-ethische Nahrungsmittelindustrie bauen. Unsere Armee nicht. Die haben Lagerhäuser voll mit corned beef, mit Sardinendosen usw. undsofort, und deren Soldaten müssen keine Supplements bekommen. So, okay, beide Seiten haben Atomwaffen, diese "bösen" greifen nur konventionell an, aber wir können ja Atomwaffen zur Verteidigung.... Moment mal, tippt Dich der vegane Verteidigungsminister an die Schulter: "Der Einsatz von Atomwaffen würde sehr viele Tiere töten. Es ist ethischer, sich zu ergeben, für das Tierwohl. So schlimm kann eine Besatzung doch gar nicht sein..." 😛
Ich missbrauche diese Kommentarsektion mal weil ich dir schon länger mal ne Frage stellen wollte, in letzter Zeit aber kein Video mehr gekommen ist. Und zwar geht es um die Frage "Warum gibt es etwas und nicht nichts?" Mich würde deine Antwort darauf interessieren. Ich weiß natürlich dass man da keine befriedigende Antwort geben kann. Natürlich kann man sagen "Es gibt etwas weil Gott existiert." Und warum existiert Gott? "Weil er notwendig ist" Und warum ist er notwendig und warum nicht die Nichtexistenz? Also man kommt sehr schnell an einen Punkt, wo eine Antwort vielleicht möglich bzw. richtig ist, aber sie ist eben immer unbefriedigend für den Menschen (Agrippinisches Dilemma, Gödelscher Unvollständigkeitssatz) Also genauer gesagt würde mich interessieren, wie hoch du die Wahrscheinlichkeit schätzt für einen benignen oder malignen Agens hinter der Existenz? Oder denkst du, dass diese (menschlichen) Kategorien da nicht mehr greifen und eher eine unpersönliche Kraft hinter allem steht. Darauf aufbauen könnte man natürlich noch fragen, ob die Tatsache, dass jetzt was existiert bedeutet, dass für immer etwas existiert oder ob für immer die Möglichkeit zumindest besteht, dass etwas in Existenz tritt.
Danke für deinen Kommentar! Die gesamte Thematik wird in der Philosophischen Abhandlung aufgearbeitet. RUclips-Link: ruclips.net/video/LRkq4gamf84/видео.html In der Videobeschreibung findest du das dazugehörige E-Book.
Habe dein Buch gekauft und angefangen zu lesen und ich muss sagen das was ich gelesen habe. War echt gut und hat mich sehr überrascht wie ein unerwarteter Plot in einem guten Film
Was für ein tolles und lehrreiches Gespräch, vielen Dank dafür! Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt eine so respektvolle und positive Gesprächsrunde erlebt habe, in der die Teil ehmer tatsächlich sehr verschiedene Ansichten haben. Das bin ich gar nicht mehr gewöhnt nach den letzten Jahren der immer krasseren Spaltung. Freue mich auf mehr solche Runden!
Hi Elias, Hast du dir schon eine Meinung zu der Frage gebildet, ob der Mensch (nicht) über dem Tier steht. Würde mich sehr interessieren, deine Argumente in der Diskussion mit der militanten Veganerin haben mir eingeleuchtet.
Gibt es eigentlich eine klar formulierte vegane Position, was mit der Weide in einer rein veganen Welt geschehen würde? Ohne Rinder würde sich die Weidelandschaft nur teilweise zu Moor oder Wald umbilden, andere Teile würden aber verbuschen oder verwüsten. Das kann ja niemand wollen. Wenn man in einer veganen Welt die Humusschicht und die Artenvielfalt der Weidefläche erhalten möchte, müssten die Tiere entweder wie in einem Lebenshof gehalten und der Nachwuchs geregelt werden. Oder die Weide müsste gemäht und gedüngt werden. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass das ökologisch gut funktionieren kann. Wird so etwas in der Tierethik diskutiert?
wälder und vor allem moore sind ökologisch gesehen unfassbar wichtig. das sollte man wollen. wir haben global eher mit flächenmangel zu kämpfen, die meisten landwirtschaftlich intensiv genutzten flächen haben viele negative folgen, z.b. biodiversitätsverlust. renaturierte flächen sind viel eher eine bereicherung, was sind deine bedenken? außerdem: keine massentierhaltung bedeutet nicht, dass es rinder etc. nicht mehr gibt...
Hallo Elias Nachdem ich dein Buch gelesen hatte, war ich so beeindruckt, dass ich mehrere Exemplare bestellt und in der Schweiz verteilt habe. Hast du schon einmal überlegt, eine Netflix-Dokumentation zu machen, die sich kritisch mit dem aktuellen Vegan-Hype auseinandersetzt? Ein Titel könnte „The Real Game Changer“ oder so sein, eine Art Gegenstück zu der häufig zitierten Vegan-Doku. Wie siehst du das? Wie können wir dieses sehr wichtige Wissen am besten und schnellsten in der Bevölkerung verbreiten?
Sorry aber das die Zahnärztin Bohrmann heisst ist schon lustig
Cool dass du das Gespräch nochmal in voller Länge Hochgeladen hast.
Schönes Gespräch.
Ich finde Leid muß auch genauer angesehen werden.
Natürlich ist Töten übergriffig, aber es verursacht ja, beim Schuß auf der Weide, z.B. kein Leid.
Trotzdem werden die Tiere bewusst gezüchtet um sie dann wiederum zu töten. Oder lässt man hier bei der Weidehaltung der Natur freien Lauf und schickt einen Bullen zu den Kühen?
Ich weiß nicht ob das ein gutes Argument ist, aber ich denke immer auch ein bischen strategisch, ich mag diese - sagen wir mal - Kriegsspiele und Simulationen. Speziell zum 2ten Weltkrieg.
Da ging es ja um den Lebensraum im Osten, zumindest spielte das eine Rolle. Und ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, daß eine Armee rein vegan ernährt werden kann, oder?
Also die Wehrmacht, die isst nur Salat, und Hülsenfrüchte usw. und kommt bis nach Stalingrad. Kann ich mir nicht vorstellen. Alleine schon die ganzen Zugpferde, die Artilleriegeschütze bewegt haben, das geht ja gar nicht.
Und die rote Armee, welche historisch Lend lease bekommen hat aus den USA und GB, die haben da (abgesehen von alten Flugzeugen und Panzern und Kerosin und Stahl und Lokomotiven und LKW´s) auch corned Beef bekommen, in Blechdosen.
Also da muß es doch eine Industrie gegeben haben, die so etwas herstellen kann. Eine Fleischwirtschaft!
Im 2ten Weltkrieg haben ja dann doch "die Guten" gewonnen, unter anderem auch, weil sie die Ressourcen der Fleischproduktion hatten.
Jetzt spulen wir mal vor in ein hypothetisches Szenario: Die "westliche" Welt (ich fand das in Deiner großen Diskussionsrunde mit der militanten Veganerin Raffaela übrigens sehr interessant, daß das "westliche" in einer Fragestellung speziell erwähnt wurde) sind ja "die Guten" geworden, oder geblieben, wasauchimmer, und die super-guten Veganer haben sich durchgesetzt. Jetzt haben wir keine Fleisch und Milchwirtschaft mehr, natürlich gibt es auch keine Eier mehr. Ist Alles abgeschafft worden, weil böse. Man kann sich im Supermarkt Alles vegan holen, und dann ein paar supplements dazu und fertig.
Man kann diese Wirtschaft auch gar nicht einfach so aus dem Nichts wieder hochfahren. Wir haben alle diese Tiere gestreichelt, bis sie an Altersschwäche gestorben sind, sodaß diese ganze Nutzpopulation nicht mehr vorhanden ist.
Jetzt kommt aber einer daher, der ist vielleicht der Staatschef von einem Land, das man durchaus der "Achse des Bösen" zuordnen könnte. Vielleicht irgendein Land im Osten, dass so böse und "nicht-westlich" genug war, seine Fleisch und Milchwirtschaft nicht abzuschaffen. (Das ist natürlich nur rein hypothetisch, so ein Land kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen).
Und deren Armee hat einen Vorteil: Sie können auf eine nicht-vegan-ethische Nahrungsmittelindustrie bauen. Unsere Armee nicht. Die haben Lagerhäuser voll mit corned beef, mit Sardinendosen usw. undsofort, und deren Soldaten müssen keine Supplements bekommen.
So, okay, beide Seiten haben Atomwaffen, diese "bösen" greifen nur konventionell an, aber wir können ja Atomwaffen zur Verteidigung.... Moment mal, tippt Dich der vegane Verteidigungsminister an die Schulter: "Der Einsatz von Atomwaffen würde sehr viele Tiere töten. Es ist ethischer, sich zu ergeben, für das Tierwohl. So schlimm kann eine Besatzung doch gar nicht sein..." 😛
Kannst du mal ein Video über die Herren- und Sklavenmoral nach Nietzsche in Verbindung mit Veganismus machen?
Ich missbrauche diese Kommentarsektion mal weil ich dir schon länger mal ne Frage stellen wollte, in letzter Zeit aber kein Video mehr gekommen ist.
Und zwar geht es um die Frage "Warum gibt es etwas und nicht nichts?"
Mich würde deine Antwort darauf interessieren.
Ich weiß natürlich dass man da keine befriedigende Antwort geben kann. Natürlich kann man sagen "Es gibt etwas weil Gott existiert." Und warum existiert Gott? "Weil er notwendig ist" Und warum ist er notwendig und warum nicht die Nichtexistenz?
Also man kommt sehr schnell an einen Punkt, wo eine Antwort vielleicht möglich bzw. richtig ist, aber sie ist eben immer unbefriedigend für den Menschen (Agrippinisches Dilemma, Gödelscher Unvollständigkeitssatz)
Also genauer gesagt würde mich interessieren, wie hoch du die Wahrscheinlichkeit schätzt für einen benignen oder malignen Agens hinter der Existenz? Oder denkst du, dass diese (menschlichen) Kategorien da nicht mehr greifen und eher eine unpersönliche Kraft hinter allem steht.
Darauf aufbauen könnte man natürlich noch fragen, ob die Tatsache, dass jetzt was existiert bedeutet, dass für immer etwas existiert oder ob für immer die Möglichkeit zumindest besteht, dass etwas in Existenz tritt.
Danke für deinen Kommentar!
Die gesamte Thematik wird in der Philosophischen Abhandlung aufgearbeitet.
RUclips-Link:
ruclips.net/video/LRkq4gamf84/видео.html
In der Videobeschreibung findest du das dazugehörige E-Book.
Elias bringt es auf den Punkt!👍
Wir ALLE sollten ZUSAMMEN für bessere Bedingungen bei der Tierhaltung kämpfen.
Das nehme ich als Fazit mit.
Habe dein Buch gekauft und angefangen zu lesen und ich muss sagen das was ich gelesen habe. War echt gut und hat mich sehr überrascht wie ein unerwarteter Plot in einem guten Film
Ein gutes, interessantes Gespräch, vielen Dank!
.wobei...die beiden Mädels im Talk wirken auf mich ein wenig dogmatisch...😉
... alles halt Ex-Veganer!
Was für ein tolles und lehrreiches Gespräch, vielen Dank dafür! Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt eine so respektvolle und positive Gesprächsrunde erlebt habe, in der die Teil ehmer tatsächlich sehr verschiedene Ansichten haben. Das bin ich gar nicht mehr gewöhnt nach den letzten Jahren der immer krasseren Spaltung. Freue mich auf mehr solche Runden!
Hallo Elias, wie kann ich dir eine persönliche Nachricht zukommen lassen? Hast du eine E-Mail-Adresse?
Frohe Weihnachten
Wenn über Antioxidantien gesprochen wird bitte Melatonin nicht vergessen
Werden irgendwann wieder Videos kommen?
Hi Elias,
Hast du dir schon eine Meinung zu der Frage gebildet, ob der Mensch (nicht) über dem Tier steht.
Würde mich sehr interessieren, deine Argumente in der Diskussion mit der militanten Veganerin haben mir eingeleuchtet.
Ich empfehle dir diesbezüglich den Podcast, den du auf dem RUclips-Kanal @Selbsteigner findest.
Danke für diese erneut sehr bereichernde Debatte!:)
Hi Elias, Ich hab dein Buch gelesen und habe eine Frage. Gibt es eine Möglichkeit dich zu kontaktieren?
In der RUclips-Kanal-Beschreibung findest du einen entsprechenden Instagram-Link und eine E-Mail-Adresse.
Gibt es eine Möglichkeit an von dir privatgestellte Videos zu kommen?
Hallo Kjell!
Welche Videos interessieren dich? Schreib mir ggf. auf Instagram, dann sende ich dir eine Liste zu.
Mit bestem Gruß
Elias
@@eliasphilosophie Hey, danke für die schnelle Antwort, habe dein Profil angefragt.
Würdest du der Aussage "Wissenschaft ist nicht gleich Meinung" zustimmen?
Kommt drauf an, was du in diesem Kontext genau mit 'Meinung' meinst.
@@eliasphilosophie Ideologie
@@simonlehh Wenn Ideologie normativ ist und Wissenschaft deskriptiv, dann würde ich dem zustimmen.
Gibt es eigentlich eine klar formulierte vegane Position, was mit der Weide in einer rein veganen Welt geschehen würde?
Ohne Rinder würde sich die Weidelandschaft nur teilweise zu Moor oder Wald umbilden, andere Teile würden aber verbuschen oder verwüsten. Das kann ja niemand wollen.
Wenn man in einer veganen Welt die Humusschicht und die Artenvielfalt der Weidefläche erhalten möchte, müssten die Tiere entweder wie in einem Lebenshof gehalten und der Nachwuchs geregelt werden. Oder die Weide müsste gemäht und gedüngt werden.
Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass das ökologisch gut funktionieren kann.
Wird so etwas in der Tierethik diskutiert?
wälder und vor allem moore sind ökologisch gesehen unfassbar wichtig. das sollte man wollen. wir haben global eher mit flächenmangel zu kämpfen, die meisten landwirtschaftlich intensiv genutzten flächen haben viele negative folgen, z.b. biodiversitätsverlust. renaturierte flächen sind viel eher eine bereicherung, was sind deine bedenken?
außerdem: keine massentierhaltung bedeutet nicht, dass es rinder etc. nicht mehr gibt...
Hallo Elias
Nachdem ich dein Buch gelesen hatte, war ich so beeindruckt, dass ich mehrere Exemplare bestellt und in der Schweiz verteilt habe.
Hast du schon einmal überlegt, eine Netflix-Dokumentation zu machen, die sich kritisch mit dem aktuellen Vegan-Hype auseinandersetzt? Ein Titel könnte „The Real Game Changer“ oder so sein, eine Art Gegenstück zu der häufig zitierten Vegan-Doku.
Wie siehst du das? Wie können wir dieses sehr wichtige Wissen am besten und schnellsten in der Bevölkerung verbreiten?