Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt

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  • Опубликовано: 7 фев 2025
  • „Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt“ ist ein tragikomisches Soldatenlied unbekannten Ursprungs. Im "Deutschen Liederhort" (1893) fehlt es noch. Max Friedlaender schreibt im Kommentarteil seines „Deutschen Liederschatzes“ (um 1920), es sei „erst in den letzten Jahrzehnten bekannt geworden“,also nicht lange vor 1900. Seit der 10. Auflage 1913 steht es im „Zupfgeigenhansl“.
    Der Text handelt von einem einzigen Soldaten in der „wunderschönen“ „großen Stadt“ „Lippe-Detmold“, der in den Krieg ziehen muss und dort vom ersten Schuss verletzt, vom zweiten Schuss getötet wird, vorher aber seinen Kameraden um einen Brief an seine Braut bittet. Den Schluss bildet die Klage des Generals, nicht mehr Krieg führen zu können, weil sein einziger Soldat tot sei. Das wird mit Alltagsausdrücken ohne strenges Versmaß und ohne Reime in komischem Gegensatz zum blutig-traurigen Geschehen beschrieben. Das Lied kann auch als Parodie auf die militärische Potenz deutscher Duodezfürstentümer aufgefasst werden.
    Das Lied wird vielfach mit den napoleonischen Kriegen, speziell mit der Schlacht bei Preußisch Eylau (1807) in Verbindung gebracht.Als frühester Beleg dafür gilt die Textfassung „Preusch-Eilau ist ’ne schöne Stadt“, die 1842 durch Rudolf Reusch überliefert ist. Als Herkunftsregion von Text und Melodie gibt Friedlaender Westfalen an.
    Lippe-Detmold ist eine historische Bezeichnung für das Fürstentum Lippe und dessen Herrscherdynastie im Unterschied zu anderen Zweigen des Hauses Lippe; als Bezeichnung für die Residenzstadt Detmold ist der Ausdruck eine ironische Kapriole.
    Liedtext:
    Lippe Detmold, eine wunderschöne Stadt,
    darinnen ein Soldat.
    Ei, der muss marschieren in den Krieg,
    wo die Kanonen steh’n.
    Und als er in die große Stadt reinkam,
    wohl vor des Hauptmanns Haus,
    der Hauptmann schaut zum Fenster raus:
    Mein Sohn du bist schon da?
    Na, dann geh' mal gleich zu deinem Feldwebel hin
    und zieh den Blaurock an!
    Denn du musst marschieren in den Krieg,
    wo die Kanonen steh‘n.
    Und als er in die große Schlacht reinkam,
    da fiel der erste Schuss.
    Da liegt er nun und schreit so sehr,
    weil er getroffen ist.
    Ach, Kam'rad, liebster Kam'rad mein,
    schreib' einen Brief nach Haus!
    Schreibe du, schreibe du an meinen Schatz,
    dass ich getroffen bin!
    Kaum dass er diese Wort hatt' getan,
    da fiel der zweite Schuss.
    Da liegt er nun und schreit nicht mehr,
    weil er erschossen ist.
    Wie das der General erfuhr,
    da rauft er sich den Bart:
    Womit soll ich führen meinen Krieg,
    weil mein Soldat ist tot!

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