😂😂😂😂😂😂dann geh zum Arzt. Gebäude machen mich traurig so ein Quark. Diese alte Grütze ist auch daneben und die schönsten Gebäude waren stets der Obrigkeit vorbehalten den Verwaltungen und Ämtern. Gewohnt hat da nie einer. Und der Obrigkeit Ben Palast zu bauen ist mir zu Mittelalter vom mindset. Richtige Sklaven hier😂😂😂😂
@@wanderschlurf Das ist völliger Bullshit. Natürlich beeinflusst die direkte Umgebung das psychische Wohlempfinden - oder lebst du gerne in grauen Betonklötzen? Abgesehen davon stimmt es nicht, was du behauptest. Selbst die Oberschichtengebäude unserer heutigen Zeit sehen grauenvoll und schlimmer aus als jede Unterschichtenbehausung von vor 120 Jahren.
Der Mensch hat nicht nur ein Bedürfnis nach Funktionalität sondern auch ein Bedürfnis nach Ästethik und Schönheit. Letzteres wird in der Architektur vernachlässigt.
so sollte das Video heißen. Wäre ein besserer Titel. Die Stadt im Mittelalter oder so war sicher auch nicht schön, aber die hatten auch nicht den Anspruch schön zu bauen. Es gab die Kirche und fertig. Heute wird unsereiner Architekt, wählt seinen Traumberuf, was sicher nicht leicht ist und iist er dann angekommen, zeichnet er Klötze. Stein auf Stein. Nach der neusten Bauvorschrift natürlich. Die Vorschriften sind sicher auch sinnvoll. So war ich zu Jahresbeginn im Krankenhaus. Drei Wochen in einem Bau aus den ´70ern. Trittschallbämmung mangelhaft. Das ist so geruhsam als hätte ich auf einer Baustelle geschlafen. Die neuen Bauten haben hingegen soche Vorschriften, dass sie keiner mehr realisieren kann. Siehe staatlicher Wohnungsbau. Wenn es nur darum ginge 2 MIllionen Wohnungen wie aus den ´50ern hinzuzimmern, wäre das kein Problem. Darf man heute ohne Fahrstuhl überhaupt bauen? Und da soll dann noch Platz/Geld/Zeit für Schönheit bei den Bauten sein. Ja klar. Wer es sich leisten kann. Wir haben im Nachbarort die Polizei renoviert - das hat summa sumarum 7 Jahre, mit Stopps gedauert. 20 Millionen verschlungen. Und eigentlich ist da ja nix passiert ausser Installation, Brandschutz und Dämmung. Als die vorne fertig waren kam hinten die neue Vorschrift raus und sie haben nochmal neu machen dürfen. Und immer wieder. Ich meine das war von Anfang an eine solide Sache, kein Pfusch oder, besser als in allen anderen Ländern der Welt. Ich hatte einen Unfall, der wurde nicht BGlich anerkannt. Jetzt hock ich da mit Bürgergeld, immer einen Monat vom Bankrott entfernt. Man ist einfach nur dumm, wennman arbeiten geht. Ich hätte auch Architekt werden sollen. Nicht schön - aber selten. Nicht? Macht heute alles der Computer. Augmentet Reality. Rennst mit der Brille über die Baustelle und weißt, wo jeder Schlitz, jedes Loch, jedes Rohr sitzt. Okay sie werden noch Jahre brauchen, bis es sich überall durchgesetzt hat, aber wenn dann wird das Bauen vllt wieder günstiger und man kann sich auch mal wieder ne hübsche Fassade leisten. Dann lässt sich über geschmack wieder streiten. Weil nur weil hübsch draufsteht, hängt noch nicht hübsch an der Wand. Italiänischer Marmor. Wie bei den alten Amerikanern. Es gibt hier "USA von oben"... Und was haben wir? Das Bundeskanzleramt. Ich mein ich bin auch für Artenschutz und Inklusion aber wenn wegen eienm Brutpaar und einem Rollstuhlfahrer alle anderen leiden müssen. Is nicht so toll. Könnte er Rollstuhlfahrer ja im Erdgeschoss eine Wirkungsstelle beziehen und wenn der Bau sechs jahre kürzer andauert, tut das der Umwelt auch gut.
Die Architekten meinen meistens, dass das schön ist was sie da fabrizieren. Das ist ja das schlimme. Und wenn man ihnen sagt, dass das Scheiße aussieht, dann erklären sie einem nur, dass man zu ungebildet ist um das geniale Design zu verstehen
Die sind heute zu doof den goldenen Schnitt anzuwenden. Außerdem ist kein Geld dafür da. Die heutige Zeit ist nicht so gut wie sie scheint. Die Welt ist mit dem 1. WK untergegangen.
Was heißt hier "wir"??? Ich nicht! Deshalb leide ich auch sehr, wenn ich solche modernen Buden sehe. Und deswegen würde zum Beispiel auch niemals nach New York fahren. Meine Lieblingsstadt ist Rom. Aber ich gehöre damit einer Minderheit an...
Wir? Ich weiß nicht, ob jemand, der ein Faible für post-postmodernen Bau-Kitsch besonderes "Kulturverständnis" hat. Kultur ist etwas Prozesshaftes. Etwas, das sich ständig wandelt.
@@vitoandolini8729Sie haben sich ja auch über dieses anmaßende "Wir" geärgert... ;-) Ich bin sehr gerne in Brasília - was nicht heißt, dass ich mir nicht gerne auch einmal Rom anschauen würde.
Schlimm ist, dass man sowas Architekten und ihren Professoren erklären muss. Viel schlimmer ist, dass sämtliche Lokalpolitiker scheinbar keinen Wert auf Schönheit legen. Es gibt bei uns unzählige Beispiele im Innenstadtbereich die von Lokalpolitikern vorangetrieben wurden, und unglaublich kalt, farblos und abstoßend wirken. Ich bin jedesmal entsetzt, wenn ich sehe was sie planen und umsetzen.
die Politik ist einerseits im Schraubstock der Wirtschaft, andererseits im Zwang ideologischer Zirkel, die ihre Macht gnadenlos missbrauchen, um zeitgemäße Stadtreperatur zu verhindern.
Deshalb als Bürger öfter zu den öffentlichen Sitzungen gehen. Und am besten Lösungsargumente vorbringen. Nicht nur Zeit für den Unmut nutzen. Oder anders wählen? Oder Interessenvertretung sonst selbst gründen.
… xD DU hast mal nem Architekten erklärt wie der Hase läuft? I doubt it. Ich denke du bist nur arrogant genug zu glauben dass du quasi alles besser machst als andere die nicht deiner Meinung sind.
Ich bin Lokalpolitiker und würde gerne bunten angenehmen Wohnungsbau fördern. Es ist leider unfassbar schwer sich damit durchzusetzen. Ich bin in dem Segment nur Laie und komme gegen die Architekten nicht an.
Das Video stellt genau die Fragen, die ich mich schon seit meiner Kindheit frage: Warum bauen die Menschen heute häßliche Häuser und nicht mehr ästhetisch anspruchsvolle Architektur wie es früher einmal war.
Die Kosten sind eine Sache. Der Investor freut sich, wenn er besonders viel Wohnfläche verkauft und keine hohen Decken oder künstlerische Wertarbeit braucht. Solange die Menschen es akzeptieren und dahingehend keinen Anspruch erheben… Ein Geschichtsverständnis nachdem alles immer neu und progressiv sein muss um „gut“ zu sein ist eine weitere.
Es gibt immer allgemeine Tendenzen. Wenn man sich 5 Jahren an der Uni nur mit Klötzen beschäftigt findet man sie am Ende sicherlich sehr anders als vorher.
Ich bin grade auf dem Weg ins Architektur Studium und habe genau das als meine Vision definiert. Die alte Baukunst in Verbindung mit moderner Technik so zu gestalten, dass die Menschen auch Respekt vor einem Gebäude haben. Dadurch wird genau das Geschilderte passieren, über Generationen wird etwas gepflegt und in Schuss gehalten. Tolles Video und mit Sicherheit ein Aspekt, der viele Menschen erst in einigen Jahren erschüttern wird…
1. Schön, dass Du mit Leipzig startest 2. Unsere Städte sind nicht nur hässlich, Sie sind auch unpraktikabel: a) zu viel Beton, Glas und versiegelte Fläche bedeuten Wärmestau, starke Konzentration von Feinstaub und mangelnde Möglichkeit für Abzug von Wasser im Gegenzug zu alten Städten z.B. mit viel Fachwerk, oder Gründerzeit Anteil b) zu viel Autoverkehr - davon gibts viel zu viel, was zu viel Platz braucht, ungesund ist und insgesamt alle sehr viel mehr kostet, als es bringt c) mangelnde Begrünungsmöglichkeiten moderner Gebäude: Z.B. sind Lehmbauten hier viel besser für Begrünung und Feuchtigkeit geeignet, weil Sie viel weniger von Grünzeug angegriffen werden, als das synthetische Zeugs d) moderne Städte haben keine eigene architektonsiche Struktur: Sie sehen einfach nur nach Einheitsbrei aus e) modernes bauen ist unpraktikabel und zu extrem teuer. Das Mischen verschiedner Baustoffe und vor allem viele unterschiedliche Bauzeiten bringt massive Vorteile in Sachen Kostenstruktur und Ästhetik f) Ghetttos und Bevölkerunszusammensetzun: wegen der modernen Architekur entstehen zunehmend nach Einkommen getrennte Ghettos.
@@BsBsBock Klar, Gohlis ist hässlich. OT wie Südvorstadt, Connewitz, die Seenlandschaft im Süden und Osten, der Auwald bis in den Westen der Stadt - das Völki, alles pauschal hässlich außerhalb der Innenstadt. xD
Besonders zu d), dem Einheitsbrei, ist mir schon oft aufgefallen, dass man in gesichtslos-modern gebauten Abschnitten (sowohl Bürotürme, Innenstädte als auch Wohnblocks) oft einfach wirklich überall sein könnte, nicht nur in Deutschland. Dass die Innenstädte zunehmend von denselben großen Ketten dominiert werden, trägt ebenfalls dazu bei.
@@th6566Deshalb liebe ich Kleinstädte in denen es auch regionale Anbieter gibt, weil die Mieten bezahlbarer sind. Leider kämpfen auch dort einige Ladenbesitzer um ihre Existenz. Leider gibt es vermehrt Leerstände an Ladenlokalen😢
Ausgezeichnetes Video! Man ignoriert oft, dass das was ein normaler Mensch als schön betrachtet eben nicht rein subjektiv ist, sondern durchaus objektiv definiert werden kann. Menschen lieben Fassaden, die sie an die Natur erinnern. Details, Fraktale, Symmetrie, eine Bauweise die sich in die Landschaft einfügt und mit den Nachbargebäuden harmoniert. Sterile Schuhkartons machen krank! Es muss schleunigst ein Umdenken geben.
Früher wurde so etwas keineswegs ignoriert, sondern im Gegenteil als absolut elementar angesehen. Bis die Parasiten mit ihrem geisttötenden Relativismus die Menschheit übernahmen und alles eine einzige technokratische Gleichmacherei wurde.
Das sie das als junger Mensch genauso empfinden wie ich als Boomer, macht mir Hoffnung. Früher, zu Kaisers Zeiten, wurde schöner & wertiger gebaut. Sie signalisierten: WIR sind hier & wir bleiben hier! Ein bauen für Generationen. Ob es sich dabei nun um ein Amtsgebäude, eine Schule oder um eine Industrieanlage handelte. Und wenn man sich das genauer anguckt, mit welcher Sorgfalt, welcher Mühe & Akkuratesse dort zu werke gegangen wurde. Ich als Ingenieur begegne diesen Objekten unserer Vorfahren mit großer Ehrfurcht. Das Hauptproblem heute ist: Da steht einer mit einer tickenden Stopuhr hinter einem, die Trillerpfeife um den Hals und ab & zu "SCHNELLER" ist Ohr brüllt. DAS verhindert jedwede Kreativität, die durch das Controlling auch noch verschärft wird. Heraus kommt dann eine unökologische & unökonomische wertlose Wegwerfarchitektur, die oft schon nach wenigen Dekaden wieder abgerissen wird. ⚫🔴🟡
Wenn sich etwas verallgemeinern lässt, dann sind es die hohen Kosten. Die Frage, woher das Geld kam im Kaiserreich, die ist ebenso interessant wie die nach den Gewinnen heute.
@@Tante_Heidi Sie sind ja sicher zur Schule gegangen. Da wissen Sie, wie man recherchiert. Das "Geld" kam großteils aus der heutigen Schweiz. Habsburg. Das Netz ist eigentlich sehr gut bewandert zur Geschichte der letzten 200 Jahre. Wo unserem Bundeswappen herkommt, wissen wohl viele nicht.
Schon in der Gründerzeit, spätes 19. bis frühes 20. Jahrhundert, wurden Dekorationselemente industriell in Serie gefertigt, also durchaus kostenoptimiert.
Das Video hat viel mehr rekevants verdient und das Thema ist wahnsinnig unterschätzt das sollte in den Mainstream. Weil es nicht nur das Wohlbefinden der Menschen steigert sondern auch für mehr kulturellen Austausch sorgt!
Die Nachbarländer zeigen, dass es auch anders geht: Niederlande: Dort wird viel und auch gern modern gebaut. Aber es wird auf das Design geachtet. Z.B. Amsterdam Zuid: Bürostadt, Hochhäuser mit Glasfassaden - aber mit Stil und Flair. Am westlichen Utrecht ist in den letzten Jahren eine neue Stadt mit Ein- und kleinen Mehrfamilienhäusern für über 100.000 Einwohner neu gebaut worden. Auch wenn dort viel Beton verwendet wurde - die Häuser haben Backstein-Fassaden, es gibt viel grün und hinter den Häusern landestypisch Kanäle zur Entwässerung aber auch für die Freitzeitnutzung. Polen: Dort wird flächendeckend auf die Erhaltung historischer Bausubstanz großer Wert gelegt. Nicht nur, dass die Innenstadt von Danzig komplett im historischen Stil wieder aufgebaut wurde, historische Bausubstanz wird dort mustergültig erhalten und saniert. Hinter historischen Fassaden Neues zu schaffen, ist auch kein Fremdwort mehr. Bei neu gebauten Straßenzügen in Elbing erkennt man, dass die Gebäuse neu sind; dabei hat man reginaltypische historische Fassadenformen und Gestaltungselemente einfließen lassen und so eine ansprechende Verbindung aus alt und neu geschaffen. Der grundsanierte HBF von Breslau ist ein Juwel geworden. Alternativen zu gesichtslosen Betonklötzen aus dem Lego-Baukasten gibt es genug - nur nicht in Deutschland.
Genau. Hut ab für Polen, ein Land, welches ich zuerst im Jahr 2002 sah. Der Fortschritt ist höchst lobenswert. Höhere Aufenthaltsqualität in polnischen Städten, als in deutschen. Vor 20 - 30 Jahren wäre dies noch undenkbar gewesen. Man hat das Gefühl, in Polen steht die Mehrheitgesellschaft für den Progress ein; während bei uns alles zusehends verkommt….
@@fachzentrumkfo Kann ich so voll unterschreiben. Ich war von 1996 bis 2010 regelmäßig touristisch, zumeist mit der Bahn in Polen unterwegs. Da herrschte Stillstand / Niedergang im Land mit allgemeiner Vernachlässigung, allenfalls grundlegender Unterhaltung der Bausubstanz und Infrastruktur und wenig Zugverkehr mit Fahrzeugen in technisch wie hygienisch desolatem Zustand. Trotz fließender EU Subventionen waren die Verbesserungen und Investition in der Partnerstadt - einem Kurort im Süden des Landes - minimal. Proviant auf Reisen musste man dabei haben, man wusste nie, ob und wo es mal wieder was gibt. Das reichte mir, ich bin bis 2021 nicht wieder im Land gewesen. Ich habe das Land kaum wieder erkannt. Weitgehend modernisierte und top gepflegte Infrastruktur, ein neu entstandenes Fernstraßen- und Autobahnnetz, mustergültig sanierte Altbauten, Züge neu oder grundlegend modernisiert - innen und außen in bestem Pflegezustand, dichter verkehr und dazu zuverlässig. Aufenthaltsfreundliche, angenehm gestaltete Innenstädte ohne Leerstand, mit umfassendem Warenangebot, kleine Lebensmittelläden an jeder Ecke. Ich hätte es nach den Erfahrungen der ersten 20 Jahre nach der politischen Wende nicht für möglich gehalten, dass das Land mal eine gute oder gar bessere Lebensqualität als hierzulande erreichen könnte. Das hat man dort in 10 Jahren geschafft, und es wird dort nicht schlechter...
@@2Kaesekrainer Aufgrund unserer zersplitterten Parteienlandschaft ist in DE die Politik nicht mehr konsensfähig und befindet sich in einer regelrechten Agonie. Nie hätte ich es für möglich gehalten, daß wir unseren Wettbewerbsvorteil so schnell verlieren würden und ich einmal gen Osten blicken würde, und mir dortige Zustände herbeisehnen würde... Bröckelnde Infrastruktur, schlechtes Schulwesen, mangelnde Digitalisierung. Dazu viele Subjekte, die unseren Wertekanon ablehnen. Nie war ich mir unsicherer als jetzt, ob ich in Deutschland weiterhin eine Zukunft für mich und meine Familie sehe. Als lobenswerte Ostländer sind derzeit hervorzuheben: Polen, Slowenien. Mit Einschränkung: Ungarn, Tschechien, Baltikum. Ich hoffe dennoch, daß auch wir die Weichen noch so stellen können, dass die Fehler der letzten 15 Jahre behoben werden können. Ansonsten werde ich mir Deutschland eines Tages eben von außen ansehen müssen...
Für Polen kann man durchaus ein positives Fazit ziehen, viele historische Rekonstruktionen sind herausragende Beispiele für erfolgreichen Wiederaufbau nach den Weltkriegen. Die gesamte Altstadt von Warschau ist eine moderne Rekonstruktion, innen moderne Wohnkultur hinter historischen Fassaden. Ein gelungener Kompromiss! Nicht jedes Bauwerk kann Original restauriert werden, die Gesamtkulisse sollte aber ein harmonisches Bild abgeben, vereinzelt sind auch Kontraste durch Stilbrüche möglich. Im Widerspruch zum historischen Antlitz vieler gewachsener Städte sind immer Hochhäuser und moderne Büroarchitektur, die oft störend als Solitär eingefügt wurden. So ist Warschau neuerdings ähnlich verhunzt wie Frankfurt am Main, die einst größte geschlossene Fachwerkstadt in Europa. In Polen werden im Rahmen nationaler Tradition viele Städte mit deutscher Vergangenheit bewusst verändert rekonstruiert um typisch mit polonisiert erscheinenden Giebeln den Einfluss deutscher Baukultur zu minimieren. Das ist akzeptabel und entspricht den nationalen Gefühlen der dort lebenden Menschen. Etwas traurig sieht es in vielen alten ehemaligen kleineren Städten von Pommern, Ostbrandenburg, der Lausitz oder Schlesien aus, dort gibt es kaum erhaltene Bauwerke und die meisten Stadtkerne oder repräsentativen Schlossbauten sind in einem ruinösen Zustand, es fehlt überall an Geld, aber auch am Willen diesen Orten ihr einstiges Antlitz wieder zu verleihen.
Polen wurde in Weltkrieg allerdings auch bei weitem nicht so stark zerstört wie diverse Städte Deutschlands. Hätten die Polen mehr aufbauen müssen in den 50-70ern sähe das da auch ganz anders aus.
Besonders schlimm finde ich, wenn zum Beispiel ein historisches Gebäude mit einem Aufzug ausgestattet wird, der neue Aufzugsschacht aber dann mit einer Beton- und Glas-Fassade an das alte Gebäude drangeklatscht wird, damit es "schön modern" aussieht. Horror.
Dann ist aber nicht der Aufzug das Problem, sondern die Gestaltung des Aufzugschachts, was man ändern kann. Barrierefreiheit ist wichtig und es freut mich, dass es langsam auch verstärkt in der Gesellschaft ankommt.
@@ckm45678 Ja, das meinte ich ja auch. Natürlich ist ein Aufzug sinnvoll und wird heutzutage auch erwartet. Aber es kann ja nicht so schwer sein, sich bei der Gestaltung am Stil des Gebäudes zu orientieren.
ja... und wenn sich unsereins an dieser optischen Zumutung stört, heißt es gliech, man müsse uns moderne Architeltur besser "erklären" hahaha - Wenn diese Architektenschaft zu ihrem Unvermögen wenigstens bescheiden wäre...
Und sowas ist dann oft vom Denkmalschutz (!) genau so gewollt, damit auch Tante Erna sieht, dass der Aufzug keine Originalsubstanz aus dem 19. Jahrhundert ist.
Danke. Wirklich schade, wie hässlich viele Städte in Deutschland geworden sind. Ich finde es wie in einigen anderen Kunstbereichen wieder einmal sehr bezeichnend, dass sich scheinbar ein Großteil der Menschen darüber einig ist, was gut aussieht - mit Ausnahme derjenigen, die "Ahnung haben"...
So schade was aus unseren Städten geworden ist. Wenn man neben der heutigen Architektur noch die Fokussierung auf das Auto berücksichtigt wird ist es Kein Wunder dass viele ins Ausland ziehen
Vielen Dank für eure Arbeit! Es ist wirklich eine Schande, dass selbst heutzutage noch alte und schöne Bausubstanz abgerissen wird. Und das „Argument“ , dass neue Gebäude nach klassischen Baustilen „Fake“ und „unauthentisch“ sind regt mich auf
...das erhaltenswerte wird abgerissen, während architektonische Schandfleke unter "Denkmalschutz" gesetllt werden. Neuerdings sogar stillgelegte Windräder in Brandenburg! Es ist derart grotesk , wie jegliches Maß diesen Behörden abhanden gekommen ist, und wie willig sie sich für ideologische Zwecke missbrauchen lassen!
Mit der Richtigen Fassadendämmung bekommst Du auch jeden Ziegel zu Mürbeteig, Du mußt nur etwas Gedult mitbringen. Ps. Dein Video war derart klasse, deshalb schrieb ich so viel, so etwas muß man einfach pushen, liken, teilen.
Kenne einige Architekturstudenten und es ist wahr: Minimalismus, glatte Fassaden, simpelste platonische Körper sind scheinbar in und wenn man das Wort 'Ornamente' in den Mund zu nehmen wagt ist es, als hätte man vorgeschlagen, den Amerikatrip nicht per Flugzeug, sondern gemeinschaftlichem Schwimmen anzutreten. Der Architekt sieht vielleicht Nuancen in Material und Baustruktur, Suggestionen in den Formen und Revolution in der Herangehensweise des Designs und kann darin Schönheit erkennen, aber ist nunmal der Großteil der Bevölkerung, die diese Bauwerke tagtäglich sieht, nicht in der Architektur gebildet; diese Gruppe sollte m.E. jedoch angesprochen werden.
Alte Gebäude sind einfach der Hammer! Ich hoffe, dass mehr und mehr Menschen das erkennen und sich gegen den kalten modernen Baustil wehren. Ich finde die Ästhetik einer Umgebung ist einfach essentiell für Wohlfühlen und Psyche.
Vielen Dank für das Verlinken der erwähnten Studien. Ich bin vor Kurzem in ein Rabbit Hole von Videos gefallen, in denen es um das Stadtbild von Dresden (hier wohne ich) vor und nach dem zweiten Weltkrieg geht. Vieles wurde ja im zweiten Weltkrieg zerstört und neu aufgebaut. Und da ist mir auch aufgefallen, wie schön viele alte Gebäude waren und wie gleich und simpel neue Gebäude sind. Ich denke, der Hauptaspekt ist tatsächlich, dass es einfacher und günstiger ist, "simple, gleiche" Häuser zu bauen und man als Bauunternehmen mittlerweile dann doch hauptsächlich kostenorientiert unterwegs ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass sonst mehr Kreativität bei den Architekten und ihren Projekten herrscht, aber man mit dieser Kostenvorgabe am Ende doch bei dem aktuellen Stil landet. Umso schöner ist es, dass eine Menge der alten, schönen Gebäude unter Denkmalschutz stehen und man daher gezwungen ist, sie stehen zu lassen und ihren Baustil bei Renovierungen zu erhalten
Jetzt mal ehrlich gefragt: Wo genau haben sie das gezeigt? Das einzig Schöne sind die restaurierten Gebäude, die schon vor 100 Jahren dastanden. Ringsherum stehen genauso seelenlose Glaskästen wie überall sonst auch.
@bauchwegmaenner Ich war viel in Deutschland unterwegs. Abseits von den Gebäuden am Ring und ein paar Plattenbauten, ist Dresden, meiner Ansicht nach, eine der schönsten Städte Deutschlands. Nicht nur die Altstadt auch die Vororte und gründerzeitlichen Siedlungen sind schön und haben einen eigenen Charakter. Selbst die verzierten Dächer sind hier häufig noch erhalten. Auch die Gennossenschaftswohnungen und Gartenstädte aus den 20er sind wunderbar. In der Stadt gibt es auch viel Grün. Die Lage an der Elbe rundet das alles ab. Auch bei neueren Gebäuden in den Vorstädten hat man oft auf eine regional Gestaltung (heller Putz, rote Dächer und grüne Akzente) geachtet.
ach ja? Dann schau Dir mal den Postplatz an. Ein Baudurchfall schlimmsten Grades. Dann die heuchlerisch nachgeahmten Altbauten um die Frauenkirche - einfach nur grauenhaft. Das eignet sich gerade mal für im Schnelldurchlauf vorbeigeschleußte Touristen.
@@nettertyp Ich bin noch nicht soo alt, aber alt genug, um mich noch an die nummerierten Trümmersteine der Frauenkirche zu erinnern, die auf den Elbufern lagen, aus denen dann die Frauenkirche zusammengesetzt wurde. Aber kein heutiger Architekt würde auf die Idee kommen so ein Bauwerk aus dem kalten heraus zu planen, geschweige den umzusetzen.
Selbst die Bauhaus Architektur war noch ästhetisch aber der heutige moderne Stil ist einfach nur grässlich. Aber heute ist es Städten wichtiger internationale Architekten zu gewinnen, die aber keinen Bezug zu der Stadt haben.
Ästhetischer Bauhausstil, ja, in der südländisch "hellen" Ausprägung, wie in Tel Aviv oder Miami Beach, ja, da hast Du Recht! Der eher ego-kopflastige Berliner Bauhausstil (...) war der Einstieg, der Anfang vom Ende des "schönen" Bauens. Und genau das war ja auch so angedacht... gesellschaftskritische bzw. politisch-kulturelle Intentionen der kunstschaffenden "Architekten". Das führte hier dann zielgenau zu den heutigen Klötzen.
Ich würde mir wünschen, dass unsere Vorkriegsstädte so gut es geht restauriert werden. Das alte Deutschland war dem heutigen in Sachen Ästhetik weit voraus. Wir brauchen eine Rückkehr zum Historismus.
Ja, das sind genau diese hässlichen grauen Klötze, die zu Leuten wie dir passen. Zähl mal die Superreichen in Deutschland samt ihrer Superreichenkirche durch. Dann weißt du, wer hier auf dem Schlauch steht und in die eigene Tasche wirtschaftet.
Vor allem sollten die Autos aus den Städten verbannt werden und öffentliche Verkehrsmittel ausgebaut werden. So gäbe es mehr Grünflächen, ein angenehmeres Klima in Städten....
Der Grund für viele sehr schlichte Gebäudestile liegt weniger an der Berufsgruppe der Architektur, sondern vielmehr an Regulierungswahn im Bausektor einerseits (weswegen standardisierte Bauteile oftmals bevorzugt werden) und letztlich auch am Sparwillen von Bauherren und Gesellschafft. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass an den Hochschulen und Universitäten durchaus hoher Wert auf Ästhetik gelegt wird. Was schön ist und was nicht, ist natürlich sehr individuell. Aber kein Architekt will hässlich bauen. Der Eintritt in den Berufsalltag kann dann für viele Berufseinsteiger sehr frustrierend sein. Wenn ein Bauherr Geld sparen möchte oder muss, dann fängt er oft an der Fassadengestaltung an, auch wenn die Gesamtkosten in Relation zum Baukörper gering sind. Der Architekt ist aber letztlich Dienstleister und kann sich über Bauherrenwünsche nicht hinwegsetzen. Auch Jurys sind meist ungefähr zur Hälft mit Architektinnen besetzt und zur anderen mit Vertretern von Stadt oder Bauherren, welche dann oft Kosten und Nutzen vor der Ästhetik sehen, die im Wettbewerb oft ohnehin nur bedingt viele Punkte abwirft. Ich würde es auch sehr begrüßen, wenn viel weniger Stahlbeton eingesetzt wird. Es gibt tolle Holzbauten, die sogar preiswert sind. Aber von dem Gedanken, dass größere Bauten wieder in klassischer Maurerarbeit Stein auf Stein gebaut werden, sollten wir uns wohl verabschieden. Heutige Klinkerfassaden sind ja auch nur verkleidete Betonstrukturen, weil niemand für ein handwerklich traditionell ausgeführtes Mauerwerk zahlen möchte, welches man am Ende nicht einmal mehr sieht. Schönere Städte sind auch teurere Städte und eine Gesellschaft muss sich das leisten können und wollen. Hier immer nur auf die Architekten zu schauen ist zu einfach gedacht. Dazu kommt: Das Bild von schöner Architektur ist durchaus im stetigen Wandel. Der Jugendstil war schön als er neu war. Er galt dann aber nach einigen Jahrzehnten wieder als "out". In der Nachkriegszeit wurden unzählige schöne Bauwerke abgerissen, die eigentlich wenig bis gar nicht beschädigt waren, weil Ihnen nicht der ästhetische Wert zugesprochen wurde, dem wir dieser Architektur heute entgegen bringen. Diesen Retro-Chic sieht man eigentlich überall in der Designwelt. Erst Neu und schön, dann out und öde, und dann wieder chic, schön und nostalgisch. Das sollte man immer im Hinterkopf haben, wenn man rücksichtslos versucht ganze Bauepochen wie den Brutalismus mit der Abrissbirne verschwinden zu lassen.
Dann schau dir doch mal die "hochwertigen" Bauten an. Von Schönheit nur ganz selten eine Spur. Was die ach so tollen Stararchitekten schon so alles verbrochen haben... Insbesondere die hochwertige Architektur ist im deutschsprachigen Raum, insbesondere auch in der reichen Schweiz, zum Davonlaufen! Und die Schweiz ist unter Architekten hochangesehen! Erzähl hier nix!
@@nettertyp ich erzähle was ich möchte. Wenn du auch etwas beizutragen hast, steht es dir frei dir Mühe zu geben und in eine sachliche Diskussion einzusteigen.
@@BenKasten Schau an, ein moderner "Baukünstler" ähh... Architekt! Ihr verschandelt die Städte und quält die Menschen seit über hundert Jahren. Nö du, mit euch zu diskutieren habe ich vor langer Zeit schon aufgegeben - bringt nichts! Kennste einen, kennste (fast) alle!
@@nettertyp Architekt bin ich gar nicht. Aber das ist bestimmt die eigentliche Passion eines jeden Architekturbegeisterten - Menschen quälen! Ich frag mich, warum bisher kein einziger Mensch Architektur studiert hat, der tatsächlich weiß was schön ist. Und dann natürlich auch erhaben und mächtig genug, jedem Bauherren so viel Geld aus der Tasche zu ziehen, wie es braucht. Irgendwie nur Menschenhasser die den Beruf ergreifen. Hey netter Typ, tu uns doch einen Gefallen und sprich bitte bitte doch nochmal mit Architekten. Vielleicht findest du das ja heraus. Du könntest etwas großem auf der Spur sein.
Mich stört am meisten dass es kein einheitliches Stadtbild mehr gibt. Wenn man neue Bezirke zum Teil moderner baut, kein Problem. Aber dass man zwischen den schönsten Gebäuden der Stadt krampfhaft versucht hässliche Glas- und Betonfassaden zu integrieren tut dem Auge einfach weh...
ja... ich weiß was gemeint ist. So eine hässliche Modernisten-Kiste muß anscheinend immer zwischen zwei schöne Rekos gequetscht werden, damit auch jaaaa der Entfremdungs-Effekt die Enssemble-Wirkung zerstört... Der Deutsche steht sich auch hier selbst im weg... mit seiner Moral-Nabelschau, ob man denn nun rekonstruieren darf, doer nicht, und wenn ja, dann wie genau... meine Güte... wie einfach hatten es nach dem Krieg da die Polen mit den Flächen-Rekos von Breslau oder Danzig, unter weitaus schwereren ökonomischen Bedingungen als bei uns im Westen. Der lapidare Verweis, wonach man nach dem Krieg schnell hätte aufbauen müssen, ist verlorgen, weil er nur ein Alibi für hässliches Bauen ist!
Wo das zumindest im Ansatz passt ist in Wien der Stephansdom und der gegenüber stehende Glaspalast. In Budapest die Fischerbastei und daneben das ( ehemalige ) Hilton, weiß nicht was heute damit ist.
Grund: Geld! Alles was einer Norm abweicht, gar individuell erscheint, kostet im Entstehungsprozess immer mehr. Heutzutage will man kostensparend und effizient bauen. Der Kapitalismus hat die Schönheit also vergrauen lassen.
Zu einem Stadtbild gehört mehr als nur die Fassade. Das Ensemble muss stimmen, und das bekommt man nicht hin, wenn die Stadt keinen Designcodex unterhält. In München haben wir schon unsere Bausünden und eine weitere drohte uns bis vor kurzem mit der neuen Konzerthalle, doch das Große und Ganze ist schon stimmig (und schön), weil man größtenteils "nur so" bauen lässt. Das neue Gebäude passt dann ins Ensemble und fällt nicht unangenehm auf. Als Stadtarchitekt/Stadtplaner hätte ich die Faustregel, dass ein neues Gebäude die Ausmaße eines ausgewachsenen Laubbaumes haben sollte. Größer ist gewerblich (und gehört dahin), kleiner ist Reihenhaussiedlung (Randbezirk).
Meiner Meinung nach ist die schöne Baukunst der alten Zeit, nicht mehr gewollt und wurde gezielt zerstört gewollt, anders kann ich, es mit nicht erklären
Die beiden vorweg gezeigten modernen Bürogebäude finde ich gar nicht so schlimm. Aber die Doppelhäuser bei 0:12 sind scheußlich. Ich kenne in meiner Stadt noch wesentlich üblere dicht stehende, wahrscheinlich enorm teure Eigenheime. Auch umgebenden, sehr schmalen "Gärten" sind furchtbar. Die Käufer sind mir ein Rätsel.
Architektur hatte ihren Zenit mit Art Deco erreicht... ich war letztes jahr in New York , Das Rockefeller Center oder Empire State Building sollten als UNESCO Kulturerbe gellten ...
Ich bin nach Halle gezogen, eigentlich eine schöne aber arme Stadt. Dort kann man sehen, wie Bauprojekte von Immobilien durchgewinkt wurden und werden, die wirklich grauenhaft sind. Zwischen gestalterischen verspielten Fassaden alter Häuser, werden Objekte dazwischen geballert, die so überhaupt keinen Bezug zur architektonischen Umgebung aufbauen - aber durch ihre schiere Größe leider in ihrer architektonischen Banalität und Brutalität besonders sichtbar sind. Zudem scheint es in Halle, nach schrecklichen Haussanierungen mancher alter Häuser Mode geworden zu sein, die zur Ödnis geglätteten Fassaden in einen kalten Grauanstrich zu tunken. Schade um vertane Chancen. Ich denke aber auch, das es nicht nur am Geld liegt - wer wirklich als Architekt was drauf hat, kann auch mit wenig Geld schöne Dinge schaffen...und dann ist ja noch der Bauherr, wieviel Kompetenz und Interesse er vorzuweisen hat.
Ich bin wirklich froh: ich habe von ein Paar Monate so ein ähnliches Video im Polnischen gesehen (und das von dem Architekten, der an der Uni Warschau arbeitet), in dem es die Hoffnung gab, dass mehrere Leute (Architekten inklusive) schöne Gebäude wollen und wir stehen vor einer großen Chance Schönheit zurückzubringen. Dann YT Algorithmus mir so ein ähnliches Video im Englischen und nun in Deutschem serviert. Es scheint wie ein Muster! Wir schaffen das, Leute! Gruß aus dem (schönem) Krakau.
Auch die Treppenhäuser der alten Gebäude waren Kunstwerke. Sie waren verspielt, kunstvoll und schön, oft mit Gemälden und Stuck verziert und gestaltet. Auch das gibt es heute nicht mehr. Die heutigen Treppenhäuser sind nur kalt und nüchtern, zum Davonlaufen.
Als ich in Korea gelebt habe, hatte ich mitbekommen, wie alle 20 - 30 Jahre diese Plattenbauten gesprengt werden, um neue zu bauen. Das liegt einerseits am Klima. Ältere Plattenbauten waren bis in die oberen Stockwerke von Kakerlaken und anderem Kriechtierzeug überwandert und auch die Inneneinrichtung (Boden, Badezimmer usw.) war nach 30 Jahren hin. Also hat man alles gesprengt und wieder neu gebaut. Das ist auch der Grund, warum sich in Asien Städte so rasend schnell verändern. Ein Vorteil in der heutigen Welt. Nachteil: Daejon, die Stadt in der ich war, sah für mich aus, wie ein großer, zusammengeschobener Beton-Müllhaufen. Deswegen fahren Asiaten auch so gerne nach Europa, um sich unsere alten Städte (Prag, Madrid, Rom usw.) anzusehen. Und nicht umsonst finden besonders Japaner, aber auch Chinesen und Koreaner den Süden Deutschlands (Heidelberg, Bamberg, Schwäbisch-Hall, Tübingen usw.) so attraktiv, dass sie mehrere Studienjahre dort verbringen. Noch ein Schlusswort: Fußgängerzonen sind wichtig. Aber sie sollten nicht überall gleich aussehen.
Das beste Beispiel dafür ist Dubai. Mit all dem Reichtum aus der Ölförderung hätten die Emirate eine oriantalische Märchenstadt bauen können, die die Welt so noch nie gesehen hätte. Stattdessen: Wolkenkratzer, american Suburbs, künstliche Inseln auf denen keiner wohnt und 10-Spurige Highways die alles durchschneiden.
Tatsächlich sind die arabischen Emirate eher ein gutes Beispiel dafür was passiert wenn man eine überbordende Ornamentik anwendet 😅 Da kann man sich teils vor Voluten und arabesken nicht retten und Hauptsache alles Gold und verziert :D
@@artlexander387 …allerdings. Dubai ist der Inbegriff für fürchterliche Architektur gerade weil sie so viel disneyworld bauen. Es geht überall nur um den Schein. Ich glaube allerdings dass den meisten hier nicht auffällt wie nah ihre Forderung in den Kommis nach „überall muss Stuck dranne! Weil sonst ist’s Plattenbau! Und Stuck = Kultur! 😱“ an diesem Dubai Zirkus ist.
Das besondere an schöner Architektur ist auch, dass ich bei vielen der Fotos direkt erkannt hatte, wo diese waren, weil vormoderne Häuser eben vielfältig und einzigartig sind, insbesondere im Verbund, und dennoch eine gemeinsame Kultur innerhalb einer Regionalkultur und Tradition zum Ausdruck bringen. Bei diesen Glas-Beton-Minecraftklötzen muss es schon ein sehr auffälliges sein, um überhaupt eine geringe Chance auf Wiedererkennungswert zu haben
Wichtig ist auch, dass ein Sinn für kontextuelles Bauen entwickelt wird und dass der öffentliche Raum nicht mit technischen Strukturen und Außen- und Werbeanlagen übermöbliert/verhunzt wird. Schöne Räume sind in der Regel schlicht und einheitlich gestaltet.
Danke für dieses Herzensthema. Es gibt wohl keine einfachen Lösungen dafür, aber diese Thematik überhaupt mal anzusprechen und ins Bewusstsein zu bringen ist ein guter erster Schritt
Ein hervorragender, gut zusammen gefasster Beitrag zum Thema moderne Architektur! Unsere Tochter (11) interessiert sich für die Bauästetik und evtl. für ein späteres Graphikdesign Studium. Ich habe es ihr weiter geleitet, vielen Dank! ❤️
Möglich, kenne ich jedoch nicht. War mal in Kassel & schlichtweg entsetzt. Die wenigen alten Häuser sind durch funktionslose, aber modernistisch wirkende, in dortigen Architekturklassen entworfenen Applikationen "verschönert" worden. Habe dann die abgrundtief hässliche Höhle des Löwen aufgesucht, mir Architekturvorlesungen angehört & dadurch begriffen daß die Lage hoffnungslos ist so lange solche Universitäten nicht samt den Professoren dem Erdboden gleichgemacht werden.
Dieses Phänomen ist leider weltweit anzutreffen, da die Parasiten restlos alles für sich vereinnahmt haben. Das Projekt ist auch unter dem Kürzel NWO bekannt. Über jedes schöne Baudenkmal, das sie (noch) stehenlassen müssen und nicht gleich aus fadenscheinigen Gründen zerstören können, verdrücken sie im Stillen ein paar Tränen.
Vielleicht hatte der Architekt dieser Universität in Bochum die Ruhr, deswegen sieht das so aus, also könnte ich mir so vorstellen. So eine Art Entschuldigung für den Architekten und das Erscheinungsbild der Universität in Bochum.
Ich studiere Stadtplanung und der größte Treiber dieser Entwicklung sind schlichtweg die Kosten, Stichpunkt neoliberale Stadt. Architekur in der Stadt wird nicht mehr getrieben durch Repräsentativität sonder durch Kosten, kaum ein Entwickler nimmt Geld in die Hand um ein wirklich ansprechendes Gebäude zu schaffen. Es gibt aber auch Wege dem entgegenzuwirken, gerade im Vergabeverfahren in denen nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf das Konzept geschaut wird und Fassadengestaltung und Baustoffe einen höheren Stellenwert einnehmen.
Die Vergabeverfahren von Städten und Gemeinden bewerten aber in der Regel nach Kosten, nach Raumkonzept und Klimagesichtspunkten. Da geht es wenig um Ästhetik und ein Vergabe- bzw. Wettbewerbsverfahren muss man sich erstmal als Gemeinde leisten können und wollen. Bei einen einfachen Bauantrag nach §34 BauO schaut doch niemand nach Schönheit und Gestaltung.
@@LandschaftsAtelier Klar, in kleineren Kommunen ist sowas undenkbar, viele Betreiben ja nicht einmal selbst die entsprechende Planung sondern beauftragen ein Büro. Da ist schon ein sehr aktives Stadtplanugsamt gefragt und der entsprechende politische Wille im Stadtrat darf auch nicht fehlen, um dem entgegenzuwirken. Ist aber leider genauso wie du das beschreibst... wirklich Schade, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das man diese Entwicklung rückblickend mit Wohlwollen betrachtet. Zumindest gibt es auch später noch Möglichkeiten, eine Fassade aufzuwerten
Zum einen ist es eine Frage des Geldes, zum anderen eine Frage der Ausbildung. Ich studiere auch Stadtplanung und würde ich einen Entwurf mit Gründerzeitlichen Gebäuden präsentieren, würde ich wahrscheinlich ausgelacht werden. Wenn ich dann mit Ästhetik, psychischer Gesundheit und Menschengerechten baue argumentieren würde, kommen meine Professoren mit Kosten und Kolonialerbe.
@@gunterfleck2344 Kenne ich! Das Menschen eigene Verständnis für eine aesthetisch ansprechende Umgebung ist mit Bauhaus ausgelöscht worden weil es nur noch um Kosten-Nutzen Effizienz geht. Jede Zeit hat die Architektur die sie verdient & die stapelbare Hamsterbox repräsentiert unsere Zeit am Besten.
Mir kommt dabei immer die Zeichnung in den Kopf, die die früheren Baustile aus 4 verschieden französischen Regionen, Elsass, Bretagne, Auvergne und Provence zeigt, die alle komplett unterschiedlich sind, und dann von heute, wo alle gleich aussehen 😓
Es gibt da Junkfood Ketten wie McDonalds und die Touristen sehen auch nicht gerade appetitlich aus. Im Winter ist es dort nett, Mitte Januar bis Anfang Februar
Ich gucke mir sehr gerne auf RUclips deutsche Städte an, die nicht oder kaum im 2. Weltkrieg zerstört worden. Ich war kürzlich in Flensburg und Schwerin, da habe ich mich richtig wohl gefühlt. Ich wohne in Hamburg. Ich persönlich finde die Speicherstadt viel schöner als die Hafencity. Aber natürlich ist auch alles Geschmackssache. Vielen Dank für das Video 🎉😊
Das Problem ist, dass viele derjenigen, die wieder schönere Architektur fordern, oft auch diejenigen sind, die sich dann über Sonderausgaben der Bundesregierung (bspw. Visagisten und Fotografen) beschweren. Es kostet nunmal alles einen Haufen Geld und solange niemand beantworten kann, wo der herkommen soll, sollte man mit Forderungen erstmal sehr leise sein. Nicht wenige der alten, schön verzierten Gebäude sind ursprünglich von privaten Bauherren (bspw. Kaufleuten) errichtet worden, die die Kosten selbst getragen haben. Es steht heutzutage auch jedem Privatmenschen frei steht, solch ein Gebäude errichten zu lassen - scheitern wird's vor allem am Geld für Bau und, am allerwichtigsten: Wartung.
Es liegt weniger am Studium, sondern an den Kosten. Quadratische Blöcke aus Beton sind unfassbar günstig. Viel Stuck und Schnick Schnack ist 1. planungsintensiv, 2. statisch nicht immer umsetzbar nach heutigen Normen, 3. hält doch alter Stuck nicht auf Wärmedämmung und 4. in der Ausführung einfach extrem teuer und fehlerintensiv. Niemand bezahlt das, wenn man diese Mehrkosten verhindern kann. Der Trend bei den Architekten geht seit einigen Jahren mehr Richtung traditioneller Ästhetik (im Vergleich zu den 60ern bis 2010ern). In der Baubranche sind die Architekten noch die einzigen, die versuchen ästhetisch zu entwerfen, aber bei unserem Regulierungswahnsinn und die tausenden Fachplaner und Gewerke, die die Preise fürs Bauen in die Höhe schießen, haben die Architekten immer weniger Möglichkeiten, kreativ zu werden. Das zumindest mein Senf dazu von einer Bauingenieurin.
Ich wohne in einem sanierten DDR-Plattenbau. Dieses Haus ist einfach glatt und hat einen dezenten zweifarbigen Anstrich in Pastelltönen erhalten. Mittlerweile sind die Bäume groß, und die optische Erscheinung der Häuser juckt überhaupt nicht mehr. Außerdem wohnt es sich in dem Teil richtig angenehm. Allerdings sah das tatsächlich alles mal furchtbar aus. Die Fassaden hatten grauen Putz oder vielleicht auch mal Waschbeton, und die Bäume waren noch dürre Stecklinge, die man als Mieter teilweise selber pflanzen musste, wenn man welche haben wollte. Jetzt wohnt man hier in einem Park und die ach so hübsch verzierten Häuser an den baumlosen Stadtstraßen machen mich überhaupt nicht an. Ich weiß auch, wie die Wohnungen drin aussehen, und ich möchte dann doch bitte in meiner schmucklosen Chruschtschowka wohnen bleiben, denn die ist solide, praktisch, wartungsarm und pflegeleicht. Hier legt die Telekom ein Glasfaserkabel und plötzlich haben alle super schnelles Internet. Hier lohnt sich das, weil man mit ein paar Meter Kabel gleich zig Leute auf einmal anschließe kann. Unsere Städte sind unter anderem so hässlich, weil zu wenig Bäume und zu viele Parkplätze sind. Man will so schnell wie möglich vorbei, weil es einen sonst bei der geringsten Sonneneinstrahlung durch bäckt und das Geräusch der Autos auf die Ohren drückt. Wir haben zu viel Asphalt und zu wenig Rasengleis. Gegen den Versuch, Häuser schön zu machen, ist ja nichts einzuwenden, wobei mir da ein farblich hervorgehobenes Tragwerk wie Umgebinde oder Fachwerk deutlich lieber ist als rein optischer Zierrat. Wenn Ich was schönes will, dann gehe ich in den Wald, auf einen Berg, in ein Tal, irgendwo hin, wo wenig Häuser sind. Mit dem Zug durch die Landschaft fahren ist schön. Und genau wie jedes andere Industrieprodukt darf ein heutiges Haus einfach glatt und abwaschbar sein und seinen eigentlichen Zweck, das Innenleben zu beherbergen, ganz hervorragend erfüllen. Schönheit. Als ich den Alstom Coradia Continental zum ersten mal gesehen habe, dachte ich auch nur so naja. Dann fuhr das Teil so flink, ruhig und erschütterungsfrei durch die Gegend, dass mit seitdem völlig egal ist, wie der aussieht, weil insgesamt einfach nur hervorragend. Dann erzählst Du was, dass ältere Häuser wegen ihrer langen Nutzungszeit ja ganz umweltfreundlich sind. Meine Chruschtschowka wird auch umweltfreundlich, wenn die lange genug genutzt wird. Außerdem ist sie nun mal da. Da kommst Du daher und machst den Vorschlag, die abzureißen und durch was Hübsches zu ersetzen. Erstmal ne hübsche Baustelle, an der Du hoffst verdienen zu können, denn Ihr seid ja eine Lobbygruppe. Lass erstmal paar Bäume fällen, damit der Betonlaster durchkommt. Ich bin froh wenn mal nichts gebaggert wird. Schöne Häuser, Alter, guck Dir mal den hässlichen Asphalt und die hässlichen Autos in Euren Städten an, da helfen auch keine schönen Häuser. Fahrbahn, Parkplätze, kein Platz für einen Baum, was juckt mich die Fassade, ich will da weg. Vier Fahrstreifen, an Kreuzungen noch Abbiegespuren zusätzlich, lass mal Fassaden bewundern. Ob ich mich wo wohl fühle, hängt nicht von historischer oder moderner Fassade ab. Da kommt Ihr also daher gelaufen und predigt, der Öffentlichkeit wieder eine kostenpflichtige Auflage zu erteilen, und zwar die, sich von Euch Geschmack beibringen zu lassen. Den letzten Teil verstehe ich zumindest als Ruf nach politischer Regulierung bzw. Arbeitsbeschaffung für Euch. Aufspielen als staatlich geförderte Stilberater. Gerade als Urbanist kann ich in Eurem Ansatz keinen Mehrwert und erst recht keinen Benefiz erkennen. Ihr seid keine Wohltäter, auch wenn Ihr Euch offensichtlich so fühlt. Genau wie Religionslehrer, die fühlen sich auch immer als Wohltäter.
Äh, nein und ja. Wir können es noch. Die Elbphilharmonie wird in vielen Hundert Jahre noch schön sein. An der Sagrada Familia wird noch immer gebaut, auch wenn die Pläne 100 Jahre alt sind. Aber vielleicht ist es auch ein Unterschied ob man sich im momentanen Überfluss gerade etwas göhnt. Z.B.: Die ganze Stadt Görlitz: Ich frage mich immer, warum diese Stadt so toll ist. Antwort: Überfluss in vergangenen Zeiten. Paris: Alle tollen Gebäude stammen aus Zeiten (es gibt 10.000 davon) sind in Zeiten gebaut worden, als die Stadt in der Welt das non plus ultra war. Wir können es noch: Dresdner Altmark: vor 30 Jahren sah es dort düster aus. Mittlerweile glaubt man, alle Gebäude stehen dort so seit 150 Jahren.
Dafür muss dann aber auch das Geld da sein. Wenn ich an den Stuttgarter Bahnhof denke, was da über die Kosten gesagt wird. Einer meinte auch, er brauche keinen schönen Bahnhof, er wolle ja nicht drin wohnen. Und ehrlich gesagt, ist Geschmack immer auch eine Frage des Zeitgeistes. Mir gefallen zum Beispiel Wolkenkratzer, auch wenn ich sie nicht für sinnvoll, sprich, wirtschaftlich halte. Und auch große Windkraftanlagen finde ich schön.
mit den Summen die im S21 Loch verschwunden sind, hätte man weite Teile des alten Stadtgart originalgetreu rekonstrieren können! DAS wäre wirklich eine sinnvolle Investition gewesen.
@@gernotkwaschnievski5901 Ist ja klar, das solche Srüche von einem Gegner von Stg. 21 kommen. Ich garantiere aber, von 99% wird man nichts mehr hören, wenn der Bahnhof in Betrieb ist.
Hier wird eine unglaublich wichtige Sache angesprochen! Ich lehne mich dabei noch weiter aus dem Fenster und sage, dass da nicht selten Agenda hintersteckt. Die Auswüchse moderner Bautätigkeit mögen durchaus auch pragmatischen Gründen entsprechen aber ich denke, dass da auch ein großer Teil Ideologie mitspielt. Es findet ein Krieg in unser aller Köpfen statt, ohne dass es die meisten überhaupt merken. Architektur macht etwas mit einem, egal ob man sich dafür interessiert oder nicht. Mein persönliches Hassobjekt ist das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden, welches durch den Architekten Libeskind in seiner Ästhetik wortwörtlich durch einen grausigen Keil aus Glas und Stahl zerschnitten wurde. Einen größeren Angriff auf das Althergebrachte kann ich mir kaum vorstellen.
Es ist noch schlimmer, es ist der Parasiten pure kabbalistische Schwarzmagie, gezielt und mit voller Absicht gegen das Opfervolk eingesetzt. Nicht mehr und nicht weniger, PUNKT. Einfach mal in einem Nachschlagewerk mit jüdischen Nachnamen nach "Libeskind" und den Namen des gesamten Who's Who der modernen Architektur suchen und (nicht) staunen.
Ist es gewollt dass moderne Architektur kulturelle Identität zerstört? Es sieht überall auf der Welt gleich aus. Ich will wissen wo ich bin, und im eigenen Land will ich das Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit.
@CordeliaWagner1999 ja, dass könnte man meinen das kulturelle Identität zerstört werden soll. Mittlerweile gibt es kaum noch Unterscheidungsmerkmale der Städte in der (zumindest westlichen) Welt. Ich glaube dennoch, dass es eher um Finanzen geht. Moderne Bauklötze können effizienter und schneller, also billiger hochgezogen werden. Leider.
Tatsächlich gab es zu Beginn der Moderne von einem Strang an Architekten (bei der CIAM Konferenz) aus der Zeit Bestreben einen „International Style“, also eine Architektursprache zu entwickeln, die sich überall auf der Welt anwenden lassen sollte. Was sich, wie wir alle wissen, im Nachhinein als zu idealistisch und nicht Kontext- bzw. Menschen gerecht herausgestellt hat. Es gab auch eine Gegenbewegung, die natürlich gewachsene Städte als Vorbilder für neue Stadtplanung heranziehen und analysieren und von Traditionen lernen und diese nicht verleugnen wollte. Doch aufgrund der negativen Erfahrungen mit der Moderne und dem International Style ist diese Prägung in der allgemeinen Rezeption untergegangen - was ja auch verständlich ist. Ein Wiederentdeckung regionaler Materialien und regionaler Baupraktiken wird aktuell ja aktiv gefördert, zumindest in der Ausbildung, deswegen bleibt Raum zur Hoffnung :)
@@artlexander387 danke für die interessante Information. Man kann nur hoffen, dass die sich erkennende Wende hin zu regionalen Baupraktiken auch vollzieht.
Ich lebte bis zum 4. Lebensjahr mit meinen Eltern in Halle-Neustatdt, eine der größten modernen und völlig neu konstruierten Städte der ehemaligen DDR. Kurz vor meinem 5. Geburtstag sind wir dann aufs Dorf gezogen - völlig untypisch zu DDR-Zeiten. Ich danke meinen Eltern bis heute dafür, weil ich schon als vierjähriges Kind Halle-Neustadt nur als eine kalte, hässliche und depressive Betonlandschaft empfunden habe. Ich weiß, dass ich danach im alten Gutshaus wohnend, richtig aufgeblüht bin, weil ich in dem Haus plötzlich viel mehr interessante Möglichkeiten zum spielen und erleben hatte. Im und um das Dorf gab es zudem alte Scheunen und Ställe, mehrere Waldstücke, Gärten und Schrebergärten, Felder, einen Sportplatz, zwei Teiche, ein kleiner Fluß.. - all das fehlte in Halle-Neustadt.
Antwort in einem Wort: Wegrationalisiert In mehreren Wörtern: Wegrationalisiert und nicht zuende gedacht. Während Schönheit eine berührende und Leben anregende und anziehende Kraft der Natur ist, ist der Stil der neuen deutschen Trostlosigkeit nicht nur emotionslos, sondern im Gegenteil voll davon. Nur leider ist dieser Stil eher voll von Rastlosigkeit, Bedrückung, Resignation, Heimatlosigkeit und Ablehnung. Die Städte fühlen sich an, als hätten einen die Fabriken der industriellen Revolution nun sehr viel später endlich auch zuhause erreicht. Nicht durch die Architektur, aber durch das ausstrahlende Lebensgefühl. Abriss kann auch nicht die Lösung sein, wenn wir bei dem Argument der Nachhaltigkeit bleiben. Müssen wir nun einfach damit leben?
Klasse Video. Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund: Das Städte sterben durch das Ende von vielen Märkten und Restaurants tragen dazu bei. Bei mir gibt einige Straßen, in der Bäcker usw. zu gemacht haben und die Menschen nur noch eine Handvoll Läden aufsuchen, die nur Grundbedürfnisse decken sollen.
Innenstädte sind zu gefährlich. Ich als Frau trau mich da nicht hin, will nicht "kulturelle bereichert" werden. Früher ging man zum Einkaufen und Bummeln in die Innenstadt, heute bleibt man aus Angst vor Flüchtlingen zu Hause.
Teilweise so hässlich dass man depressiv wird
Und das ist Absicht
Besonders die neue Mode, Fassaden schwarz zu gestalten.
😂😂😂😂😂😂dann geh zum Arzt. Gebäude machen mich traurig so ein Quark. Diese alte Grütze ist auch daneben und die schönsten Gebäude waren stets der Obrigkeit vorbehalten den Verwaltungen und Ämtern. Gewohnt hat da nie einer. Und der Obrigkeit Ben Palast zu bauen ist mir zu Mittelalter vom mindset. Richtige Sklaven hier😂😂😂😂
@@dieterewers6882 Es ist auch Absicht, dass Autos und Kleidung nicht mehr schön ist.
Früher waren Autos bunter.
@@wanderschlurf Das ist völliger Bullshit. Natürlich beeinflusst die direkte Umgebung das psychische Wohlempfinden - oder lebst du gerne in grauen Betonklötzen?
Abgesehen davon stimmt es nicht, was du behauptest. Selbst die Oberschichtengebäude unserer heutigen Zeit sehen grauenvoll und schlimmer aus als jede Unterschichtenbehausung von vor 120 Jahren.
Schön zu sehen, dass dieses Thema auch im deutschsprachigen RUclips immer mehr Zuspruch findet 👍
Hearst Castle ist das schlimmste Gebäude was ich jemals gesehen habe.
Hä na klar, was für RUclipsses schaust du denn sonst?
@@orsus100 Nun, neben den deutschen auch die englischsprachigen YT-Videos
Der Mensch hat nicht nur ein Bedürfnis nach Funktionalität sondern auch ein Bedürfnis nach Ästethik und Schönheit. Letzteres wird in der Architektur vernachlässigt.
so sollte das Video heißen. Wäre ein besserer Titel. Die Stadt im Mittelalter oder so war sicher auch nicht schön, aber die hatten auch nicht den Anspruch schön zu bauen. Es gab die Kirche und fertig. Heute wird unsereiner Architekt, wählt seinen Traumberuf, was sicher nicht leicht ist und iist er dann angekommen, zeichnet er Klötze. Stein auf Stein. Nach der neusten Bauvorschrift natürlich. Die Vorschriften sind sicher auch sinnvoll. So war ich zu Jahresbeginn im Krankenhaus. Drei Wochen in einem Bau aus den ´70ern. Trittschallbämmung mangelhaft. Das ist so geruhsam als hätte ich auf einer Baustelle geschlafen. Die neuen Bauten haben hingegen soche Vorschriften, dass sie keiner mehr realisieren kann. Siehe staatlicher Wohnungsbau. Wenn es nur darum ginge 2 MIllionen Wohnungen wie aus den ´50ern hinzuzimmern, wäre das kein Problem. Darf man heute ohne Fahrstuhl überhaupt bauen? Und da soll dann noch Platz/Geld/Zeit für Schönheit bei den Bauten sein. Ja klar. Wer es sich leisten kann.
Wir haben im Nachbarort die Polizei renoviert - das hat summa sumarum 7 Jahre, mit Stopps gedauert. 20 Millionen verschlungen. Und eigentlich ist da ja nix passiert ausser Installation, Brandschutz und Dämmung. Als die vorne fertig waren kam hinten die neue Vorschrift raus und sie haben nochmal neu machen dürfen. Und immer wieder. Ich meine das war von Anfang an eine solide Sache, kein Pfusch oder, besser als in allen anderen Ländern der Welt. Ich hatte einen Unfall, der wurde nicht BGlich anerkannt. Jetzt hock ich da mit Bürgergeld, immer einen Monat vom Bankrott entfernt. Man ist einfach nur dumm, wennman arbeiten geht. Ich hätte auch Architekt werden sollen. Nicht schön - aber selten. Nicht? Macht heute alles der Computer. Augmentet Reality. Rennst mit der Brille über die Baustelle und weißt, wo jeder Schlitz, jedes Loch, jedes Rohr sitzt. Okay sie werden noch Jahre brauchen, bis es sich überall durchgesetzt hat, aber wenn dann wird das Bauen vllt wieder günstiger und man kann sich auch mal wieder ne hübsche Fassade leisten. Dann lässt sich über geschmack wieder streiten. Weil nur weil hübsch draufsteht, hängt noch nicht hübsch an der Wand. Italiänischer Marmor. Wie bei den alten Amerikanern. Es gibt hier "USA von oben"... Und was haben wir? Das Bundeskanzleramt. Ich mein ich bin auch für Artenschutz und Inklusion aber wenn wegen eienm Brutpaar und einem Rollstuhlfahrer alle anderen leiden müssen. Is nicht so toll. Könnte er Rollstuhlfahrer ja im Erdgeschoss eine Wirkungsstelle beziehen und wenn der Bau sechs jahre kürzer andauert, tut das der Umwelt auch gut.
Die Architekten meinen meistens, dass das schön ist was sie da fabrizieren. Das ist ja das schlimme. Und wenn man ihnen sagt, dass das Scheiße aussieht, dann erklären sie einem nur, dass man zu ungebildet ist um das geniale Design zu verstehen
und du willst das Bezahlen mit der Armut deiner Kinder?
Wahrscheinlich sind die Architekten selbst so fantasielos wie ihre Gebäude. Diese glatten Klötze sind deprimierend.
so ist es. Wer sich an diesem Bedürfnis versündigt, versündigt sich an der Natur des Menschen!
Ich unterstütze das voll und ganz, der Einfluss von Bauten auf die menschliche Psyche ist ein entscheidender Punkt.
Es ist alles so gewollt!
@@Tante_Heidi Wer will was? Und was ist "alles"?
Einen positiven Einfluss könnte man auch durch begrünte Fassaden erreichen.
Wir haben Kulturverständnis und Sinn für Ästhetik verloren.
Die sind heute zu doof den goldenen Schnitt anzuwenden. Außerdem ist kein Geld dafür da. Die heutige Zeit ist nicht so gut wie sie scheint. Die Welt ist mit dem 1. WK untergegangen.
Was heißt hier "wir"??? Ich nicht! Deshalb leide ich auch sehr, wenn ich solche modernen Buden sehe.
Und deswegen würde zum Beispiel auch niemals nach New York fahren. Meine Lieblingsstadt ist Rom.
Aber ich gehöre damit einer Minderheit an...
Wir? Ich weiß nicht, ob jemand, der ein Faible für post-postmodernen Bau-Kitsch besonderes "Kulturverständnis" hat. Kultur ist etwas Prozesshaftes. Etwas, das sich ständig wandelt.
@@vitoandolini8729Sie haben sich ja auch über dieses anmaßende "Wir" geärgert... ;-)
Ich bin sehr gerne in Brasília - was nicht heißt, dass ich mir nicht gerne auch einmal Rom anschauen würde.
Dafür sind wir tolerant und Multikulti! 🥳
Schlimm ist, dass man sowas Architekten und ihren Professoren erklären muss. Viel schlimmer ist, dass sämtliche Lokalpolitiker scheinbar keinen Wert auf Schönheit legen. Es gibt bei uns unzählige Beispiele im Innenstadtbereich die von Lokalpolitikern vorangetrieben wurden, und unglaublich kalt, farblos und abstoßend wirken. Ich bin jedesmal entsetzt, wenn ich sehe was sie planen und umsetzen.
die Politik ist einerseits im Schraubstock der Wirtschaft, andererseits im Zwang ideologischer Zirkel, die ihre Macht gnadenlos missbrauchen, um zeitgemäße Stadtreperatur zu verhindern.
Deshalb als Bürger öfter zu den öffentlichen Sitzungen gehen. Und am besten Lösungsargumente vorbringen. Nicht nur Zeit für den Unmut nutzen.
Oder anders wählen? Oder Interessenvertretung sonst selbst gründen.
Korruption unterbinden, klärt sich vieles von ganz allein, 👍🤗
… xD
DU hast mal nem Architekten erklärt wie der Hase läuft? I doubt it. Ich denke du bist nur arrogant genug zu glauben dass du quasi alles besser machst als andere die nicht deiner Meinung sind.
Ich bin Lokalpolitiker und würde gerne bunten angenehmen Wohnungsbau fördern. Es ist leider unfassbar schwer sich damit durchzusetzen.
Ich bin in dem Segment nur Laie und komme gegen die Architekten nicht an.
Das Video stellt genau die Fragen, die ich mich schon seit meiner Kindheit frage: Warum bauen die Menschen heute häßliche Häuser und nicht mehr ästhetisch anspruchsvolle Architektur wie es früher einmal war.
Die Kosten sind eine Sache. Der Investor freut sich, wenn er besonders viel Wohnfläche verkauft und keine hohen Decken oder künstlerische Wertarbeit braucht. Solange die Menschen es akzeptieren und dahingehend keinen Anspruch erheben… Ein Geschichtsverständnis nachdem alles immer neu und progressiv sein muss um „gut“ zu sein ist eine weitere.
Wenn ich mir einige Eigenheime so anschaue, falle ich vom Glauben ab, dass Menschen ein angebohrenes Gefühl für Schönheit besitzen.
Es gibt immer allgemeine Tendenzen. Wenn man sich 5 Jahren an der Uni nur mit Klötzen beschäftigt findet man sie am Ende sicherlich sehr anders als vorher.
Man kann nur hoffen, dass genau das immer mehr Menschen realisieren 🙏🏻 #schönheitfüralle
Ich bin grade auf dem Weg ins Architektur Studium und habe genau das als meine Vision definiert. Die alte Baukunst in Verbindung mit moderner Technik so zu gestalten, dass die Menschen auch Respekt vor einem Gebäude haben. Dadurch wird genau das Geschilderte passieren, über Generationen wird etwas gepflegt und in Schuss gehalten.
Tolles Video und mit Sicherheit ein Aspekt, der viele Menschen erst in einigen Jahren erschüttern wird…
Super ❤ viel Glück !!
1. Schön, dass Du mit Leipzig startest
2. Unsere Städte sind nicht nur hässlich, Sie sind auch unpraktikabel:
a) zu viel Beton, Glas und versiegelte Fläche bedeuten Wärmestau, starke Konzentration von Feinstaub und mangelnde Möglichkeit für Abzug von Wasser im Gegenzug zu alten Städten z.B. mit viel Fachwerk, oder Gründerzeit Anteil
b) zu viel Autoverkehr - davon gibts viel zu viel, was zu viel Platz braucht, ungesund ist und insgesamt alle sehr viel mehr kostet, als es bringt
c) mangelnde Begrünungsmöglichkeiten moderner Gebäude: Z.B. sind Lehmbauten hier viel besser für Begrünung und Feuchtigkeit geeignet, weil Sie viel weniger von Grünzeug angegriffen werden, als das synthetische Zeugs
d) moderne Städte haben keine eigene architektonsiche Struktur: Sie sehen einfach nur nach Einheitsbrei aus
e) modernes bauen ist unpraktikabel und zu extrem teuer. Das Mischen verschiedner Baustoffe und vor allem viele unterschiedliche Bauzeiten bringt massive Vorteile in Sachen Kostenstruktur und Ästhetik
f) Ghetttos und Bevölkerunszusammensetzun: wegen der modernen Architekur entstehen zunehmend nach Einkommen getrennte Ghettos.
Außer der Kern ist Leipzig eine wirkliche Hässlichkeit
@@BsBsBock Klar, Gohlis ist hässlich. OT wie Südvorstadt, Connewitz, die Seenlandschaft im Süden und Osten, der Auwald bis in den Westen der Stadt - das Völki, alles pauschal hässlich außerhalb der Innenstadt. xD
Besonders zu d), dem Einheitsbrei, ist mir schon oft aufgefallen, dass man in gesichtslos-modern gebauten Abschnitten (sowohl Bürotürme, Innenstädte als auch Wohnblocks) oft einfach wirklich überall sein könnte, nicht nur in Deutschland.
Dass die Innenstädte zunehmend von denselben großen Ketten dominiert werden, trägt ebenfalls dazu bei.
@@BsBsBock Der Stadtkern ist aber ziemlich groß. Leipzig ist eine der schönsten Städte Deutschlands.
@@th6566Deshalb liebe ich Kleinstädte in denen es auch regionale Anbieter gibt, weil die Mieten bezahlbarer sind.
Leider kämpfen auch dort einige Ladenbesitzer um ihre Existenz.
Leider gibt es vermehrt Leerstände an Ladenlokalen😢
Ausgezeichnetes Video!
Man ignoriert oft, dass das was ein normaler Mensch als schön betrachtet eben nicht rein subjektiv ist, sondern durchaus objektiv definiert werden kann. Menschen lieben Fassaden, die sie an die Natur erinnern. Details, Fraktale, Symmetrie, eine Bauweise die sich in die Landschaft einfügt und mit den Nachbargebäuden harmoniert. Sterile Schuhkartons machen krank! Es muss schleunigst ein Umdenken geben.
Früher wurde so etwas keineswegs ignoriert, sondern im Gegenteil als absolut elementar angesehen. Bis die Parasiten mit ihrem geisttötenden Relativismus die Menschheit übernahmen und alles eine einzige technokratische Gleichmacherei wurde.
Das sie das als junger Mensch genauso empfinden wie ich als Boomer, macht mir Hoffnung. Früher, zu Kaisers Zeiten, wurde schöner & wertiger gebaut. Sie signalisierten: WIR sind hier & wir bleiben hier! Ein bauen für Generationen. Ob es sich dabei nun um ein Amtsgebäude, eine Schule oder um eine Industrieanlage handelte. Und wenn man sich das genauer anguckt, mit welcher Sorgfalt, welcher Mühe & Akkuratesse dort zu werke gegangen wurde. Ich als Ingenieur begegne diesen Objekten unserer Vorfahren mit großer Ehrfurcht. Das Hauptproblem heute ist: Da steht einer mit einer tickenden Stopuhr hinter einem, die Trillerpfeife um den Hals und ab & zu "SCHNELLER" ist Ohr brüllt. DAS verhindert jedwede Kreativität, die durch das Controlling auch noch verschärft wird. Heraus kommt dann eine unökologische & unökonomische wertlose Wegwerfarchitektur, die oft schon nach wenigen Dekaden wieder abgerissen wird. ⚫🔴🟡
Wenn sich etwas verallgemeinern lässt, dann sind es die hohen Kosten. Die Frage, woher das Geld kam im Kaiserreich, die ist ebenso interessant wie die nach den Gewinnen heute.
Woher kam denn im Kaiserreich das Geld? Haben Sie einen Tipp für mich, wo kann ich das nachlesen?
@@Tante_Heidi Sie sind ja sicher zur Schule gegangen. Da wissen Sie, wie man recherchiert. Das "Geld" kam großteils aus der heutigen Schweiz. Habsburg.
Das Netz ist eigentlich sehr gut bewandert zur Geschichte der letzten 200 Jahre. Wo unserem Bundeswappen herkommt, wissen wohl viele nicht.
@@4453kevin1 klar, aber wo erhält man wahre Informationen und nicht wieder Geschichten
Quatsch mit Soße. Zu keiner Zeit wurde mehr Schrott gebaut alls in der Kaiserzeit.
Sehr gute Zusammenfassung. Wer nachhaltig bauen will, kommt an der traditionellen Architektur nicht vorbei.
Grüße aus dem Schiefer- Sand- und Kalksteinbruch
Danke, auf den Punkt gebracht.
Doch natürlich. Warum soll ein alt georgische Optik z.b. iwas mit Nachhaltigkeit zu tun haben? Das hat was mit Materialien zu tun depp
sehr richtig . Weil Nachhaltigkeit sich nicht nur auf den ökonomisch-ökologischen Aspekt beschränkt!
@@gernotkwaschnievski5901 sehr wohl.was reden sie da
Wow ich bin inspiriert tolles und informatives Viedeo 🎉
Wunderbar, vielen Dank für dieses Video.
Schon in der Gründerzeit, spätes 19. bis frühes 20. Jahrhundert, wurden Dekorationselemente industriell in Serie gefertigt, also durchaus kostenoptimiert.
Das sind wir unseren Vorfahren historisch schuldig, solche schönen Gebäude zu erhalten.
Das Video hat viel mehr rekevants verdient und das Thema ist wahnsinnig unterschätzt das sollte in den Mainstream. Weil es nicht nur das Wohlbefinden der Menschen steigert sondern auch für mehr kulturellen Austausch sorgt!
Endlich ein Video welches mir aus der Seele spricht!! Vielen Dank, ich freue mich über weitere Videos zu diesem Thema :)
Die Nachbarländer zeigen, dass es auch anders geht:
Niederlande: Dort wird viel und auch gern modern gebaut. Aber es wird auf das Design geachtet. Z.B. Amsterdam Zuid: Bürostadt, Hochhäuser mit Glasfassaden - aber mit Stil und Flair. Am westlichen Utrecht ist in den letzten Jahren eine neue Stadt mit Ein- und kleinen Mehrfamilienhäusern für über 100.000 Einwohner neu gebaut worden. Auch wenn dort viel Beton verwendet wurde - die Häuser haben Backstein-Fassaden, es gibt viel grün und hinter den Häusern landestypisch Kanäle zur Entwässerung aber auch für die Freitzeitnutzung.
Polen: Dort wird flächendeckend auf die Erhaltung historischer Bausubstanz großer Wert gelegt. Nicht nur, dass die Innenstadt von Danzig komplett im historischen Stil wieder aufgebaut wurde, historische Bausubstanz wird dort mustergültig erhalten und saniert. Hinter historischen Fassaden Neues zu schaffen, ist auch kein Fremdwort mehr. Bei neu gebauten Straßenzügen in Elbing erkennt man, dass die Gebäuse neu sind; dabei hat man reginaltypische historische Fassadenformen und Gestaltungselemente einfließen lassen und so eine ansprechende Verbindung aus alt und neu geschaffen.
Der grundsanierte HBF von Breslau ist ein Juwel geworden.
Alternativen zu gesichtslosen Betonklötzen aus dem Lego-Baukasten gibt es genug - nur nicht in Deutschland.
Genau. Hut ab für Polen, ein Land, welches ich zuerst im Jahr 2002 sah. Der Fortschritt ist höchst lobenswert. Höhere Aufenthaltsqualität in polnischen Städten, als in deutschen. Vor 20 - 30 Jahren wäre dies noch undenkbar gewesen. Man hat das Gefühl, in Polen steht die Mehrheitgesellschaft für den Progress ein; während bei uns alles zusehends verkommt….
@@fachzentrumkfo Kann ich so voll unterschreiben.
Ich war von 1996 bis 2010 regelmäßig touristisch, zumeist mit der Bahn in Polen unterwegs.
Da herrschte Stillstand / Niedergang im Land mit allgemeiner Vernachlässigung, allenfalls grundlegender Unterhaltung der Bausubstanz und Infrastruktur und wenig Zugverkehr mit Fahrzeugen in technisch wie hygienisch desolatem Zustand.
Trotz fließender EU Subventionen waren die Verbesserungen und Investition in der Partnerstadt - einem Kurort im Süden des Landes - minimal.
Proviant auf Reisen musste man dabei haben, man wusste nie, ob und wo es mal wieder was gibt.
Das reichte mir, ich bin bis 2021 nicht wieder im Land gewesen.
Ich habe das Land kaum wieder erkannt. Weitgehend modernisierte und top gepflegte Infrastruktur, ein neu entstandenes Fernstraßen- und Autobahnnetz, mustergültig sanierte Altbauten, Züge neu oder grundlegend modernisiert - innen und außen in bestem Pflegezustand, dichter verkehr und dazu zuverlässig.
Aufenthaltsfreundliche, angenehm gestaltete Innenstädte ohne Leerstand, mit umfassendem Warenangebot, kleine Lebensmittelläden an jeder Ecke.
Ich hätte es nach den Erfahrungen der ersten 20 Jahre nach der politischen Wende nicht für möglich gehalten, dass das Land mal eine gute oder gar bessere Lebensqualität als hierzulande erreichen könnte.
Das hat man dort in 10 Jahren geschafft, und es wird dort nicht schlechter...
@@2Kaesekrainer Aufgrund unserer zersplitterten Parteienlandschaft ist in DE die Politik nicht mehr konsensfähig und befindet sich in einer regelrechten Agonie. Nie hätte ich es für möglich gehalten, daß wir unseren Wettbewerbsvorteil so schnell verlieren würden und ich einmal gen Osten blicken würde, und mir dortige Zustände herbeisehnen würde... Bröckelnde Infrastruktur, schlechtes Schulwesen, mangelnde Digitalisierung. Dazu viele Subjekte, die unseren Wertekanon ablehnen. Nie war ich mir unsicherer als jetzt, ob ich in Deutschland weiterhin eine Zukunft für mich und meine Familie sehe. Als lobenswerte Ostländer sind derzeit hervorzuheben: Polen, Slowenien. Mit Einschränkung: Ungarn, Tschechien, Baltikum. Ich hoffe dennoch, daß auch wir die Weichen noch so stellen können, dass die Fehler der letzten 15 Jahre behoben werden können. Ansonsten werde ich mir Deutschland eines Tages eben von außen ansehen müssen...
Für Polen kann man durchaus ein positives Fazit ziehen, viele historische Rekonstruktionen sind herausragende Beispiele für erfolgreichen Wiederaufbau nach den Weltkriegen.
Die gesamte Altstadt von Warschau ist eine moderne Rekonstruktion, innen moderne Wohnkultur hinter historischen Fassaden. Ein gelungener Kompromiss! Nicht jedes Bauwerk kann Original restauriert werden, die Gesamtkulisse sollte aber ein harmonisches Bild abgeben, vereinzelt sind auch Kontraste durch Stilbrüche möglich.
Im Widerspruch zum historischen Antlitz vieler gewachsener Städte sind immer Hochhäuser und moderne Büroarchitektur, die oft störend als Solitär eingefügt wurden.
So ist Warschau neuerdings ähnlich verhunzt wie Frankfurt am Main, die einst größte geschlossene Fachwerkstadt in Europa.
In Polen werden im Rahmen nationaler Tradition viele Städte mit deutscher Vergangenheit bewusst verändert rekonstruiert um typisch mit polonisiert erscheinenden Giebeln den Einfluss deutscher Baukultur zu minimieren. Das ist akzeptabel und entspricht den nationalen Gefühlen der dort lebenden Menschen.
Etwas traurig sieht es in vielen alten ehemaligen kleineren Städten von Pommern, Ostbrandenburg, der Lausitz oder Schlesien aus, dort gibt es kaum erhaltene Bauwerke und die meisten Stadtkerne oder repräsentativen Schlossbauten sind in einem ruinösen Zustand, es fehlt überall an Geld, aber auch am Willen diesen Orten ihr einstiges Antlitz wieder zu verleihen.
Polen wurde in Weltkrieg allerdings auch bei weitem nicht so stark zerstört wie diverse Städte Deutschlands. Hätten die Polen mehr aufbauen müssen in den 50-70ern sähe das da auch ganz anders aus.
Besonders schlimm finde ich, wenn zum Beispiel ein historisches Gebäude mit einem Aufzug ausgestattet wird, der neue Aufzugsschacht aber dann mit einer Beton- und Glas-Fassade an das alte Gebäude drangeklatscht wird, damit es "schön modern" aussieht. Horror.
Dann ist aber nicht der Aufzug das Problem, sondern die Gestaltung des Aufzugschachts, was man ändern kann. Barrierefreiheit ist wichtig und es freut mich, dass es langsam auch verstärkt in der Gesellschaft ankommt.
@@ckm45678 Ja, das meinte ich ja auch. Natürlich ist ein Aufzug sinnvoll und wird heutzutage auch erwartet. Aber es kann ja nicht so schwer sein, sich bei der Gestaltung am Stil des Gebäudes zu orientieren.
@@danielkopf194 alles klaro, dann hab ich dich nur falsch verstanden :)
ja... und wenn sich unsereins an dieser optischen Zumutung stört, heißt es gliech, man müsse uns moderne Architeltur besser "erklären" hahaha - Wenn diese Architektenschaft zu ihrem Unvermögen wenigstens bescheiden wäre...
Und sowas ist dann oft vom Denkmalschutz (!) genau so gewollt, damit auch Tante Erna sieht, dass der Aufzug keine Originalsubstanz aus dem 19. Jahrhundert ist.
Wir leben in einer Phase des Niedergangs und das spiegelt sich eben in jedem Bereich wieder.
Jup. Das was niedergeht ist die Bildung in Deutschland. Allein die Kommentare hier machen das deutlich.
Tolles Video und wichtiges Anliegen! Gut, dass es Euch gibt! 👏🏻
Danke. Wirklich schade, wie hässlich viele Städte in Deutschland geworden sind. Ich finde es wie in einigen anderen Kunstbereichen wieder einmal sehr bezeichnend, dass sich scheinbar ein Großteil der Menschen darüber einig ist, was gut aussieht - mit Ausnahme derjenigen, die "Ahnung haben"...
So schade was aus unseren Städten geworden ist. Wenn man neben der heutigen Architektur noch die Fokussierung auf das Auto berücksichtigt wird ist es Kein Wunder dass viele ins Ausland ziehen
Vielen Dank für eure Arbeit! Es ist wirklich eine Schande, dass selbst heutzutage noch alte und schöne Bausubstanz abgerissen wird. Und das „Argument“ , dass neue Gebäude nach klassischen Baustilen „Fake“ und „unauthentisch“ sind regt mich auf
...das erhaltenswerte wird abgerissen, während architektonische Schandfleke unter "Denkmalschutz" gesetllt werden. Neuerdings sogar stillgelegte Windräder in Brandenburg! Es ist derart grotesk , wie jegliches Maß diesen Behörden abhanden gekommen ist, und wie willig sie sich für ideologische Zwecke missbrauchen lassen!
„Unsere Welt ist wie ein Totenhaus mit dem Schutt vergangener Epochen übersät.“ Le Corbusier
dazu kommt das Ziegel einfach deutlich beständiger sind als Stahlbeton
und nicht Rosted
Mit der Richtigen Fassadendämmung bekommst Du auch jeden Ziegel zu Mürbeteig, Du mußt nur etwas Gedult mitbringen.
Ps. Dein Video war derart klasse, deshalb schrieb ich so viel, so etwas muß man einfach pushen, liken, teilen.
Kenne einige Architekturstudenten und es ist wahr: Minimalismus, glatte Fassaden, simpelste platonische Körper sind scheinbar in und wenn man das Wort 'Ornamente' in den Mund zu nehmen wagt ist es, als hätte man vorgeschlagen, den Amerikatrip nicht per Flugzeug, sondern gemeinschaftlichem Schwimmen anzutreten.
Der Architekt sieht vielleicht Nuancen in Material und Baustruktur, Suggestionen in den Formen und Revolution in der Herangehensweise des Designs und kann darin Schönheit erkennen, aber ist nunmal der Großteil der Bevölkerung, die diese Bauwerke tagtäglich sieht, nicht in der Architektur gebildet; diese Gruppe sollte m.E. jedoch angesprochen werden.
Alte Gebäude sind einfach der Hammer! Ich hoffe, dass mehr und mehr Menschen das erkennen und sich gegen den kalten modernen Baustil wehren. Ich finde die Ästhetik einer Umgebung ist einfach essentiell für Wohlfühlen und Psyche.
Wurde auch mal Zeit dass dieses Thema Aufmerksamkeit bekommt 🔝👍
Vielen Dank für das Verlinken der erwähnten Studien.
Ich bin vor Kurzem in ein Rabbit Hole von Videos gefallen, in denen es um das Stadtbild von Dresden (hier wohne ich) vor und nach dem zweiten Weltkrieg geht. Vieles wurde ja im zweiten Weltkrieg zerstört und neu aufgebaut. Und da ist mir auch aufgefallen, wie schön viele alte Gebäude waren und wie gleich und simpel neue Gebäude sind.
Ich denke, der Hauptaspekt ist tatsächlich, dass es einfacher und günstiger ist, "simple, gleiche" Häuser zu bauen und man als Bauunternehmen mittlerweile dann doch hauptsächlich kostenorientiert unterwegs ist.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sonst mehr Kreativität bei den Architekten und ihren Projekten herrscht, aber man mit dieser Kostenvorgabe am Ende doch bei dem aktuellen Stil landet.
Umso schöner ist es, dass eine Menge der alten, schönen Gebäude unter Denkmalschutz stehen und man daher gezwungen ist, sie stehen zu lassen und ihren Baustil bei Renovierungen zu erhalten
Ich werde meinen Teil zu schöneren Städten beitragen, sobald ich genug Geld zusammen habe.
Tolles Video, macht weiter so 👍
STADTBILD ❤
Kuss auf die Nuss
Dresden hat es gezeigt, dass es anders geht.
Jetzt mal ehrlich gefragt: Wo genau haben sie das gezeigt? Das einzig Schöne sind die restaurierten Gebäude, die schon vor 100 Jahren dastanden. Ringsherum stehen genauso seelenlose Glaskästen wie überall sonst auch.
@bauchwegmaenner
Ich war viel in Deutschland unterwegs. Abseits von den Gebäuden am Ring und ein paar Plattenbauten, ist Dresden, meiner Ansicht nach, eine der schönsten Städte Deutschlands. Nicht nur die Altstadt auch die Vororte und gründerzeitlichen Siedlungen sind schön und haben einen eigenen Charakter. Selbst die verzierten Dächer sind hier häufig noch erhalten. Auch die Gennossenschaftswohnungen und Gartenstädte aus den 20er sind wunderbar. In der Stadt gibt es auch viel Grün.
Die Lage an der Elbe rundet das alles ab. Auch bei neueren Gebäuden in den Vorstädten hat man oft auf eine regional Gestaltung (heller Putz, rote Dächer und grüne Akzente) geachtet.
ach ja? Dann schau Dir mal den Postplatz an. Ein Baudurchfall schlimmsten Grades. Dann die heuchlerisch nachgeahmten Altbauten um die Frauenkirche - einfach nur grauenhaft. Das eignet sich gerade mal für im Schnelldurchlauf vorbeigeschleußte Touristen.
@@bauchwegmaenner Wie bitte? Die Frauenkirche und das Viertel drumherum sind komplett NEU gebaut worden!
@@nettertyp Ich bin noch nicht soo alt, aber alt genug, um mich noch an die nummerierten Trümmersteine der Frauenkirche zu erinnern, die auf den Elbufern lagen, aus denen dann die Frauenkirche zusammengesetzt wurde.
Aber kein heutiger Architekt würde auf die Idee kommen so ein Bauwerk aus dem kalten heraus zu planen, geschweige den umzusetzen.
Baut wieder schöne Häuser, keine Schuhkartons und diese Hornbrillen- und Rollkragenarchitekten ablösen.
Selbst die Bauhaus Architektur war noch ästhetisch aber der heutige moderne Stil ist einfach nur grässlich.
Aber heute ist es Städten wichtiger internationale Architekten zu gewinnen, die aber keinen Bezug zu der Stadt haben.
Ästhetischer Bauhausstil, ja, in der südländisch "hellen" Ausprägung, wie in Tel Aviv oder Miami Beach, ja, da hast Du Recht! Der eher ego-kopflastige Berliner Bauhausstil (...) war der Einstieg, der Anfang vom Ende des "schönen" Bauens. Und genau das war ja auch so angedacht... gesellschaftskritische bzw. politisch-kulturelle Intentionen der kunstschaffenden "Architekten". Das führte hier dann zielgenau zu den heutigen Klötzen.
Bewundernswert, wie viel Mühe Ihr Euch gegeben habt.
NUR als Ergänzung: es gibt auch schöne moderne Gebäude.
Herzliche Grüße
Patrick Biegi
Ich würde mir wünschen, dass unsere Vorkriegsstädte so gut es geht restauriert werden. Das alte Deutschland war dem heutigen in Sachen Ästhetik weit voraus.
Wir brauchen eine Rückkehr zum Historismus.
Ich wünsche es mir auch ❤❤❤
Ja, das sind genau diese hässlichen grauen Klötze, die zu Leuten wie dir passen. Zähl mal die Superreichen in Deutschland samt ihrer Superreichenkirche durch. Dann weißt du, wer hier auf dem Schlauch steht und in die eigene Tasche wirtschaftet.
Vor allem sollten die Autos aus den Städten verbannt werden und öffentliche Verkehrsmittel ausgebaut werden. So gäbe es mehr Grünflächen, ein angenehmeres Klima in Städten....
Und wer soll's bezahlen?
@@s.t.697 Natürlich Du!
Ich bin begeistert 🤩🤩
Der Grund für viele sehr schlichte Gebäudestile liegt weniger an der Berufsgruppe der Architektur, sondern vielmehr an Regulierungswahn im Bausektor einerseits (weswegen standardisierte Bauteile oftmals bevorzugt werden) und letztlich auch am Sparwillen von Bauherren und Gesellschafft. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass an den Hochschulen und Universitäten durchaus hoher Wert auf Ästhetik gelegt wird. Was schön ist und was nicht, ist natürlich sehr individuell. Aber kein Architekt will hässlich bauen. Der Eintritt in den Berufsalltag kann dann für viele Berufseinsteiger sehr frustrierend sein. Wenn ein Bauherr Geld sparen möchte oder muss, dann fängt er oft an der Fassadengestaltung an, auch wenn die Gesamtkosten in Relation zum Baukörper gering sind. Der Architekt ist aber letztlich Dienstleister und kann sich über Bauherrenwünsche nicht hinwegsetzen. Auch Jurys sind meist ungefähr zur Hälft mit Architektinnen besetzt und zur anderen mit Vertretern von Stadt oder Bauherren, welche dann oft Kosten und Nutzen vor der Ästhetik sehen, die im Wettbewerb oft ohnehin nur bedingt viele Punkte abwirft. Ich würde es auch sehr begrüßen, wenn viel weniger Stahlbeton eingesetzt wird. Es gibt tolle Holzbauten, die sogar preiswert sind. Aber von dem Gedanken, dass größere Bauten wieder in klassischer Maurerarbeit Stein auf Stein gebaut werden, sollten wir uns wohl verabschieden. Heutige Klinkerfassaden sind ja auch nur verkleidete Betonstrukturen, weil niemand für ein handwerklich traditionell ausgeführtes Mauerwerk zahlen möchte, welches man am Ende nicht einmal mehr sieht. Schönere Städte sind auch teurere Städte und eine Gesellschaft muss sich das leisten können und wollen. Hier immer nur auf die Architekten zu schauen ist zu einfach gedacht.
Dazu kommt: Das Bild von schöner Architektur ist durchaus im stetigen Wandel. Der Jugendstil war schön als er neu war. Er galt dann aber nach einigen Jahrzehnten wieder als "out". In der Nachkriegszeit wurden unzählige schöne Bauwerke abgerissen, die eigentlich wenig bis gar nicht beschädigt waren, weil Ihnen nicht der ästhetische Wert zugesprochen wurde, dem wir dieser Architektur heute entgegen bringen. Diesen Retro-Chic sieht man eigentlich überall in der Designwelt. Erst Neu und schön, dann out und öde, und dann wieder chic, schön und nostalgisch. Das sollte man immer im Hinterkopf haben, wenn man rücksichtslos versucht ganze Bauepochen wie den Brutalismus mit der Abrissbirne verschwinden zu lassen.
Dann schau dir doch mal die "hochwertigen" Bauten an. Von Schönheit nur ganz selten eine Spur. Was die ach so tollen Stararchitekten schon so alles verbrochen haben... Insbesondere die hochwertige Architektur ist im deutschsprachigen Raum, insbesondere auch in der reichen Schweiz, zum Davonlaufen! Und die Schweiz ist unter Architekten hochangesehen! Erzähl hier nix!
@@nettertyp ich erzähle was ich möchte. Wenn du auch etwas beizutragen hast, steht es dir frei dir Mühe zu geben und in eine sachliche Diskussion einzusteigen.
@@BenKasten Schau an, ein moderner "Baukünstler" ähh... Architekt! Ihr verschandelt die Städte und quält die Menschen seit über hundert Jahren. Nö du, mit euch zu diskutieren habe ich vor langer Zeit schon aufgegeben - bringt nichts! Kennste einen, kennste (fast) alle!
@@nettertyp Architekt bin ich gar nicht. Aber das ist bestimmt die eigentliche Passion eines jeden Architekturbegeisterten - Menschen quälen! Ich frag mich, warum bisher kein einziger Mensch Architektur studiert hat, der tatsächlich weiß was schön ist. Und dann natürlich auch erhaben und mächtig genug, jedem Bauherren so viel Geld aus der Tasche zu ziehen, wie es braucht. Irgendwie nur Menschenhasser die den Beruf ergreifen. Hey netter Typ, tu uns doch einen Gefallen und sprich bitte bitte doch nochmal mit Architekten. Vielleicht findest du das ja heraus. Du könntest etwas großem auf der Spur sein.
Mich stört am meisten dass es kein einheitliches Stadtbild mehr gibt. Wenn man neue Bezirke zum Teil moderner baut, kein Problem. Aber dass man zwischen den schönsten Gebäuden der Stadt krampfhaft versucht hässliche Glas- und Betonfassaden zu integrieren tut dem Auge einfach weh...
ja... ich weiß was gemeint ist. So eine hässliche Modernisten-Kiste muß anscheinend immer zwischen zwei schöne Rekos gequetscht werden, damit auch jaaaa der Entfremdungs-Effekt die Enssemble-Wirkung zerstört... Der Deutsche steht sich auch hier selbst im weg... mit seiner Moral-Nabelschau, ob man denn nun rekonstruieren darf, doer nicht, und wenn ja, dann wie genau... meine Güte... wie einfach hatten es nach dem Krieg da die Polen mit den Flächen-Rekos von Breslau oder Danzig, unter weitaus schwereren ökonomischen Bedingungen als bei uns im Westen. Der lapidare Verweis, wonach man nach dem Krieg schnell hätte aufbauen müssen, ist verlorgen, weil er nur ein Alibi für hässliches Bauen ist!
Wo das zumindest im Ansatz passt ist in Wien der Stephansdom und der gegenüber stehende Glaspalast. In Budapest die Fischerbastei und daneben das ( ehemalige ) Hilton, weiß nicht was heute damit ist.
Grund: Geld!
Alles was einer Norm abweicht, gar individuell erscheint, kostet im Entstehungsprozess immer mehr. Heutzutage will man kostensparend und effizient bauen.
Der Kapitalismus hat die Schönheit also vergrauen lassen.
Geiles Video!! Mach weiter so!
Zu einem Stadtbild gehört mehr als nur die Fassade. Das Ensemble muss stimmen, und das bekommt man nicht hin, wenn die Stadt keinen Designcodex unterhält. In München haben wir schon unsere Bausünden und eine weitere drohte uns bis vor kurzem mit der neuen Konzerthalle, doch das Große und Ganze ist schon stimmig (und schön), weil man größtenteils "nur so" bauen lässt. Das neue Gebäude passt dann ins Ensemble und fällt nicht unangenehm auf. Als Stadtarchitekt/Stadtplaner hätte ich die Faustregel, dass ein neues Gebäude die Ausmaße eines ausgewachsenen Laubbaumes haben sollte. Größer ist gewerblich (und gehört dahin), kleiner ist Reihenhaussiedlung (Randbezirk).
Wofür braucht man für diese Nullachtfünfzehn-Architektur überhaupt ein Architekturstudium, das kann doch sicher von KI übernommen werden.
Ist denn ein Professor, der am Bauhausstil festhält nicht eigentlich konservativ, altbacken und unflexibel im Denken?
Meiner Meinung nach ist die schöne Baukunst der alten Zeit, nicht mehr gewollt und wurde gezielt zerstört gewollt, anders kann ich, es mit nicht erklären
wichtiger beitrag!
Die beiden vorweg gezeigten modernen Bürogebäude finde ich gar nicht so schlimm. Aber die Doppelhäuser bei 0:12 sind scheußlich. Ich kenne in meiner Stadt noch wesentlich üblere dicht stehende, wahrscheinlich enorm teure Eigenheime. Auch umgebenden, sehr schmalen "Gärten" sind furchtbar. Die Käufer sind mir ein Rätsel.
Tolles Projekt ich wünsche euch viel Erfolg 👍
Danke!
Architektur hatte ihren Zenit mit Art Deco erreicht... ich war letztes jahr in New York , Das Rockefeller Center oder Empire State Building sollten als UNESCO Kulturerbe gellten ...
Ich bin nach Halle gezogen, eigentlich eine schöne aber arme Stadt. Dort kann man sehen, wie Bauprojekte von Immobilien durchgewinkt wurden und werden, die wirklich grauenhaft sind. Zwischen gestalterischen verspielten Fassaden alter Häuser, werden Objekte dazwischen geballert, die so überhaupt keinen Bezug zur architektonischen Umgebung aufbauen - aber durch ihre schiere Größe leider in ihrer architektonischen Banalität und Brutalität besonders sichtbar sind. Zudem scheint es in Halle, nach schrecklichen Haussanierungen mancher alter Häuser Mode geworden zu sein, die zur Ödnis geglätteten Fassaden in einen kalten Grauanstrich zu tunken. Schade um vertane Chancen. Ich denke aber auch, das es nicht nur am Geld liegt - wer wirklich als Architekt was drauf hat, kann auch mit wenig Geld schöne Dinge schaffen...und dann ist ja noch der Bauherr, wieviel Kompetenz und Interesse er vorzuweisen hat.
Ich bin wirklich froh: ich habe von ein Paar Monate so ein ähnliches Video im Polnischen gesehen (und das von dem Architekten, der an der Uni Warschau arbeitet), in dem es die Hoffnung gab, dass mehrere Leute (Architekten inklusive) schöne Gebäude wollen und wir stehen vor einer großen Chance Schönheit zurückzubringen. Dann YT Algorithmus mir so ein ähnliches Video im Englischen und nun in Deutschem serviert. Es scheint wie ein Muster! Wir schaffen das, Leute! Gruß aus dem (schönem) Krakau.
heute spielt die Kostenfrage ne große Rolle, war früher scheinbar nicht so
Auch die Treppenhäuser der alten Gebäude waren Kunstwerke. Sie waren verspielt, kunstvoll und schön, oft mit Gemälden und Stuck verziert und gestaltet. Auch das gibt es heute nicht mehr. Die heutigen Treppenhäuser sind nur kalt und nüchtern, zum Davonlaufen.
Genau dazu sollen sie im Brandfall ja auch dienen, statt die Brandlast noch zu erhöhen. Rein ästhetisch hast du aber überwiegend Recht.
Als ich in Korea gelebt habe, hatte ich mitbekommen, wie alle 20 - 30 Jahre diese Plattenbauten gesprengt werden, um neue zu bauen. Das liegt einerseits am Klima. Ältere Plattenbauten waren bis in die oberen Stockwerke von Kakerlaken und anderem Kriechtierzeug überwandert und auch die Inneneinrichtung (Boden, Badezimmer usw.) war nach 30 Jahren hin. Also hat man alles gesprengt und wieder neu gebaut. Das ist auch der Grund, warum sich in Asien Städte so rasend schnell verändern. Ein Vorteil in der heutigen Welt. Nachteil: Daejon, die Stadt in der ich war, sah für mich aus, wie ein großer, zusammengeschobener Beton-Müllhaufen. Deswegen fahren Asiaten auch so gerne nach Europa, um sich unsere alten Städte (Prag, Madrid, Rom usw.) anzusehen. Und nicht umsonst finden besonders Japaner, aber auch Chinesen und Koreaner den Süden Deutschlands (Heidelberg, Bamberg, Schwäbisch-Hall, Tübingen usw.) so attraktiv, dass sie mehrere Studienjahre dort verbringen. Noch ein Schlusswort: Fußgängerzonen sind wichtig. Aber sie sollten nicht überall gleich aussehen.
Das beste Beispiel dafür ist Dubai. Mit all dem Reichtum aus der Ölförderung hätten die Emirate eine oriantalische Märchenstadt bauen können, die die Welt so noch nie gesehen hätte.
Stattdessen: Wolkenkratzer, american Suburbs, künstliche Inseln auf denen keiner wohnt und 10-Spurige Highways die alles durchschneiden.
Tatsächlich sind die arabischen Emirate eher ein gutes Beispiel dafür was passiert wenn man eine überbordende Ornamentik anwendet 😅 Da kann man sich teils vor Voluten und arabesken nicht retten und Hauptsache alles Gold und verziert :D
Na die übertreiben es mit der Ornamentik, das wird dann schnell kitschig. @@artlexander387
Ähnliches wird auch in China gebaut und steht vielfach leer!
@@artlexander387 …allerdings. Dubai ist der Inbegriff für fürchterliche Architektur gerade weil sie so viel disneyworld bauen. Es geht überall nur um den Schein. Ich glaube allerdings dass den meisten hier nicht auffällt wie nah ihre Forderung in den Kommis nach „überall muss Stuck dranne! Weil sonst ist’s Plattenbau! Und Stuck = Kultur! 😱“ an diesem Dubai Zirkus ist.
dem stimme ich sowas von zu. Ich versteh die Leute nicht, warum man da Urlaub machen möchte...
Das besondere an schöner Architektur ist auch, dass ich bei vielen der Fotos direkt erkannt hatte, wo diese waren, weil vormoderne Häuser eben vielfältig und einzigartig sind, insbesondere im Verbund, und dennoch eine gemeinsame Kultur innerhalb einer Regionalkultur und Tradition zum Ausdruck bringen. Bei diesen Glas-Beton-Minecraftklötzen muss es schon ein sehr auffälliges sein, um überhaupt eine geringe Chance auf Wiedererkennungswert zu haben
Wichtig ist auch, dass ein Sinn für kontextuelles Bauen entwickelt wird und dass der öffentliche Raum nicht mit technischen Strukturen und Außen- und Werbeanlagen übermöbliert/verhunzt wird. Schöne Räume sind in der Regel schlicht und einheitlich gestaltet.
Das sollte als Meinung gekennzeichnet werden.
Braucht es nicht, es gibt genug Gegenmeinungen. Dass sowas Geschmackssache ist, sollte ja jedem einleuchten.
Danke für dieses Herzensthema. Es gibt wohl keine einfachen Lösungen dafür, aber diese Thematik überhaupt mal anzusprechen und ins Bewusstsein zu bringen ist ein guter erster Schritt
Ein hervorragender, gut zusammen gefasster Beitrag zum Thema moderne Architektur! Unsere Tochter (11) interessiert sich für die Bauästetik und evtl. für ein späteres Graphikdesign Studium. Ich habe es ihr weiter geleitet, vielen Dank! ❤️
Alles weil - wie es in dem Video ja gut erklärt wird - in dieser profitgeilen Welt Quantität über Qualität steht. Also eher Masse statt Klasse..
Danke für Eure Arbeit!
Der Höhepunkt dieser Grausamkeit ist die Ruhruniversität in Bochum.
Möglich, kenne ich jedoch nicht. War mal in Kassel & schlichtweg entsetzt. Die wenigen alten Häuser sind durch funktionslose, aber modernistisch wirkende, in dortigen Architekturklassen entworfenen Applikationen "verschönert" worden. Habe dann die abgrundtief hässliche Höhle des Löwen aufgesucht, mir Architekturvorlesungen angehört & dadurch begriffen daß die Lage hoffnungslos ist so lange solche Universitäten nicht samt den Professoren dem Erdboden gleichgemacht werden.
Dieses Phänomen ist leider weltweit anzutreffen, da die Parasiten restlos alles für sich vereinnahmt haben. Das Projekt ist auch unter dem Kürzel NWO bekannt. Über jedes schöne Baudenkmal, das sie (noch) stehenlassen müssen und nicht gleich aus fadenscheinigen Gründen zerstören können, verdrücken sie im Stillen ein paar Tränen.
Vielleicht hatte der Architekt dieser Universität in Bochum die Ruhr, deswegen sieht das so aus, also könnte ich mir so vorstellen.
So eine Art Entschuldigung für den Architekten und das Erscheinungsbild der Universität in Bochum.
Ich studiere Stadtplanung und der größte Treiber dieser Entwicklung sind schlichtweg die Kosten, Stichpunkt neoliberale Stadt. Architekur in der Stadt wird nicht mehr getrieben durch Repräsentativität sonder durch Kosten, kaum ein Entwickler nimmt Geld in die Hand um ein wirklich ansprechendes Gebäude zu schaffen. Es gibt aber auch Wege dem entgegenzuwirken, gerade im Vergabeverfahren in denen nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf das Konzept geschaut wird und Fassadengestaltung und Baustoffe einen höheren Stellenwert einnehmen.
Die Vergabeverfahren von Städten und Gemeinden bewerten aber in der Regel nach Kosten, nach Raumkonzept und Klimagesichtspunkten. Da geht es wenig um Ästhetik und ein Vergabe- bzw. Wettbewerbsverfahren muss man sich erstmal als Gemeinde leisten können und wollen. Bei einen einfachen Bauantrag nach §34 BauO schaut doch niemand nach Schönheit und Gestaltung.
@@LandschaftsAtelier Klar, in kleineren Kommunen ist sowas undenkbar, viele Betreiben ja nicht einmal selbst die entsprechende Planung sondern beauftragen ein Büro.
Da ist schon ein sehr aktives Stadtplanugsamt gefragt und der entsprechende politische Wille im Stadtrat darf auch nicht fehlen, um dem entgegenzuwirken.
Ist aber leider genauso wie du das beschreibst... wirklich Schade, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das man diese Entwicklung rückblickend mit Wohlwollen betrachtet. Zumindest gibt es auch später noch Möglichkeiten, eine Fassade aufzuwerten
Zum einen ist es eine Frage des Geldes, zum anderen eine Frage der Ausbildung. Ich studiere auch Stadtplanung und würde ich einen Entwurf mit Gründerzeitlichen Gebäuden präsentieren, würde ich wahrscheinlich ausgelacht werden. Wenn ich dann mit Ästhetik, psychischer Gesundheit und Menschengerechten baue argumentieren würde, kommen meine Professoren mit Kosten und Kolonialerbe.
@@gunterfleck2344 Kenne ich! Das Menschen eigene Verständnis für eine aesthetisch ansprechende Umgebung ist mit Bauhaus ausgelöscht worden weil es nur noch um Kosten-Nutzen Effizienz geht. Jede Zeit hat die Architektur die sie verdient & die stapelbare Hamsterbox repräsentiert unsere Zeit am Besten.
Mir kommt dabei immer die Zeichnung in den Kopf, die die früheren Baustile aus 4 verschieden französischen Regionen, Elsass, Bretagne, Auvergne und Provence zeigt, die alle komplett unterschiedlich sind, und dann von heute, wo alle gleich aussehen 😓
💯
"Boah Venedig ist ja voll schön und so, aber wisst ihr, was da noch fehlt? Richtig ein Parkplatz und ne Stadtautobahn." - Niemand, jemals
Es gibt da Junkfood Ketten wie McDonalds und die Touristen sehen auch nicht gerade appetitlich aus.
Im Winter ist es dort nett, Mitte Januar bis Anfang Februar
Ich gucke mir sehr gerne auf RUclips deutsche Städte an, die nicht oder kaum im 2. Weltkrieg zerstört worden. Ich war kürzlich in Flensburg und Schwerin, da habe ich mich richtig wohl gefühlt. Ich wohne in Hamburg. Ich persönlich finde die Speicherstadt viel schöner als die Hafencity. Aber natürlich ist auch alles Geschmackssache. Vielen Dank für das Video 🎉😊
Das Problem ist, dass viele derjenigen, die wieder schönere Architektur fordern, oft auch diejenigen sind, die sich dann über Sonderausgaben der Bundesregierung (bspw. Visagisten und Fotografen) beschweren. Es kostet nunmal alles einen Haufen Geld und solange niemand beantworten kann, wo der herkommen soll, sollte man mit Forderungen erstmal sehr leise sein.
Nicht wenige der alten, schön verzierten Gebäude sind ursprünglich von privaten Bauherren (bspw. Kaufleuten) errichtet worden, die die Kosten selbst getragen haben.
Es steht heutzutage auch jedem Privatmenschen frei steht, solch ein Gebäude errichten zu lassen - scheitern wird's vor allem am Geld für Bau und, am allerwichtigsten: Wartung.
Das Neue Rathaus in Hannover wurde tatsächlich erst 1901 - 1913 gebaut. Da hat Hannover mal was richtig gemacht.
'Danke für dieses Video. Endlich spricht mal jemand aus, was alle denken in Bezug auf Architektur.
Wer ist "alle"? So denken sicher nicht alle, und wenn eine Mehrheit, dann höchstens eine knappe.
Weiter so👍👍
Ein sehr schönes Video und toll, dass ihr euch da so dahinter klemmt. Alles Gute für euch ❤.
Die Erlebnisse der Engländer in Gelsenkirchen stimmen euch zu
Toll, Danke, dass dieses Thema aufgegriffen wird!
Es liegt weniger am Studium, sondern an den Kosten. Quadratische Blöcke aus Beton sind unfassbar günstig. Viel Stuck und Schnick Schnack ist 1. planungsintensiv, 2. statisch nicht immer umsetzbar nach heutigen Normen, 3. hält doch alter Stuck nicht auf Wärmedämmung und 4. in der Ausführung einfach extrem teuer und fehlerintensiv. Niemand bezahlt das, wenn man diese Mehrkosten verhindern kann. Der Trend bei den Architekten geht seit einigen Jahren mehr Richtung traditioneller Ästhetik (im Vergleich zu den 60ern bis 2010ern). In der Baubranche sind die Architekten noch die einzigen, die versuchen ästhetisch zu entwerfen, aber bei unserem Regulierungswahnsinn und die tausenden Fachplaner und Gewerke, die die Preise fürs Bauen in die Höhe schießen, haben die Architekten immer weniger Möglichkeiten, kreativ zu werden. Das zumindest mein Senf dazu von einer Bauingenieurin.
Danke für dieses aufklärende Video, bin voll eurer Meinung! ❤
Weil so durcheinander gebaut wird was gar nicht zusammen passt
Ihr sprecht mir aus der Seele. 👍
Tolles Video, stimme komplett zu!
Ich wohne in einem sanierten DDR-Plattenbau. Dieses Haus ist einfach glatt und hat einen dezenten zweifarbigen Anstrich in Pastelltönen erhalten. Mittlerweile sind die Bäume groß, und die optische Erscheinung der Häuser juckt überhaupt nicht mehr. Außerdem wohnt es sich in dem Teil richtig angenehm. Allerdings sah das tatsächlich alles mal furchtbar aus. Die Fassaden hatten grauen Putz oder vielleicht auch mal Waschbeton, und die Bäume waren noch dürre Stecklinge, die man als Mieter teilweise selber pflanzen musste, wenn man welche haben wollte. Jetzt wohnt man hier in einem Park und die ach so hübsch verzierten Häuser an den baumlosen Stadtstraßen machen mich überhaupt nicht an. Ich weiß auch, wie die Wohnungen drin aussehen, und ich möchte dann doch bitte in meiner schmucklosen Chruschtschowka wohnen bleiben, denn die ist solide, praktisch, wartungsarm und pflegeleicht.
Hier legt die Telekom ein Glasfaserkabel und plötzlich haben alle super schnelles Internet. Hier lohnt sich das, weil man mit ein paar Meter Kabel gleich zig Leute auf einmal anschließe kann.
Unsere Städte sind unter anderem so hässlich, weil zu wenig Bäume und zu viele Parkplätze sind. Man will so schnell wie möglich vorbei, weil es einen sonst bei der geringsten Sonneneinstrahlung durch bäckt und das Geräusch der Autos auf die Ohren drückt. Wir haben zu viel Asphalt und zu wenig Rasengleis.
Gegen den Versuch, Häuser schön zu machen, ist ja nichts einzuwenden, wobei mir da ein farblich hervorgehobenes Tragwerk wie Umgebinde oder Fachwerk deutlich lieber ist als rein optischer Zierrat. Wenn Ich was schönes will, dann gehe ich in den Wald, auf einen Berg, in ein Tal, irgendwo hin, wo wenig Häuser sind. Mit dem Zug durch die Landschaft fahren ist schön. Und genau wie jedes andere Industrieprodukt darf ein heutiges Haus einfach glatt und abwaschbar sein und seinen eigentlichen Zweck, das Innenleben zu beherbergen, ganz hervorragend erfüllen. Schönheit. Als ich den Alstom Coradia Continental zum ersten mal gesehen habe, dachte ich auch nur so naja. Dann fuhr das Teil so flink, ruhig und erschütterungsfrei durch die Gegend, dass mit seitdem völlig egal ist, wie der aussieht, weil insgesamt einfach nur hervorragend.
Dann erzählst Du was, dass ältere Häuser wegen ihrer langen Nutzungszeit ja ganz umweltfreundlich sind. Meine Chruschtschowka wird auch umweltfreundlich, wenn die lange genug genutzt wird. Außerdem ist sie nun mal da. Da kommst Du daher und machst den Vorschlag, die abzureißen und durch was Hübsches zu ersetzen. Erstmal ne hübsche Baustelle, an der Du hoffst verdienen zu können, denn Ihr seid ja eine Lobbygruppe. Lass erstmal paar Bäume fällen, damit der Betonlaster durchkommt. Ich bin froh wenn mal nichts gebaggert wird. Schöne Häuser, Alter, guck Dir mal den hässlichen Asphalt und die hässlichen Autos in Euren Städten an, da helfen auch keine schönen Häuser. Fahrbahn, Parkplätze, kein Platz für einen Baum, was juckt mich die Fassade, ich will da weg. Vier Fahrstreifen, an Kreuzungen noch Abbiegespuren zusätzlich, lass mal Fassaden bewundern. Ob ich mich wo wohl fühle, hängt nicht von historischer oder moderner Fassade ab.
Da kommt Ihr also daher gelaufen und predigt, der Öffentlichkeit wieder eine kostenpflichtige Auflage zu erteilen, und zwar die, sich von Euch Geschmack beibringen zu lassen. Den letzten Teil verstehe ich zumindest als Ruf nach politischer Regulierung bzw. Arbeitsbeschaffung für Euch. Aufspielen als staatlich geförderte Stilberater.
Gerade als Urbanist kann ich in Eurem Ansatz keinen Mehrwert und erst recht keinen Benefiz erkennen. Ihr seid keine Wohltäter, auch wenn Ihr Euch offensichtlich so fühlt. Genau wie Religionslehrer, die fühlen sich auch immer als Wohltäter.
Äh, nein und ja. Wir können es noch. Die Elbphilharmonie wird in vielen Hundert Jahre noch schön sein. An der Sagrada Familia wird noch immer gebaut, auch wenn die Pläne 100 Jahre alt sind. Aber vielleicht ist es auch ein Unterschied ob man sich im momentanen Überfluss gerade etwas göhnt. Z.B.: Die ganze Stadt Görlitz: Ich frage mich immer, warum diese Stadt so toll ist. Antwort: Überfluss in vergangenen Zeiten. Paris: Alle tollen Gebäude stammen aus Zeiten (es gibt 10.000 davon) sind in Zeiten gebaut worden, als die Stadt in der Welt das non plus ultra war. Wir können es noch: Dresdner Altmark: vor 30 Jahren sah es dort düster aus. Mittlerweile glaubt man, alle Gebäude stehen dort so seit 150 Jahren.
Dafür muss dann aber auch das Geld da sein. Wenn ich an den Stuttgarter Bahnhof denke, was da über die Kosten gesagt wird. Einer meinte auch, er brauche keinen schönen Bahnhof, er wolle ja nicht drin wohnen. Und ehrlich gesagt, ist Geschmack immer auch eine Frage des Zeitgeistes. Mir gefallen zum Beispiel Wolkenkratzer, auch wenn ich sie nicht für sinnvoll, sprich, wirtschaftlich halte. Und auch große Windkraftanlagen finde ich schön.
mit den Summen die im S21 Loch verschwunden sind, hätte man weite Teile des alten Stadtgart originalgetreu rekonstrieren können! DAS wäre wirklich eine sinnvolle Investition gewesen.
@@gernotkwaschnievski5901 Ist ja klar, das solche Srüche von einem Gegner von Stg. 21 kommen. Ich garantiere aber, von 99% wird man nichts mehr hören, wenn der Bahnhof in Betrieb ist.
@@horsthubner4036 Ja sicher, aber nur aus dem Grund weil bis zur Fertigstellung jene 99% schon seit Jahrzehnten verstorben sind.
In einer Zeit, in der es an bezahlbarem Wohnraum mangelt, scheint Schönheit kein wichtiges Argument zu sein.
Moderne Gebäude müssen nicht hässlich sein. Aber es wäre schön wenn man wieder mehr von der klassischen Formensprache einfließen ließe.
Hier wird eine unglaublich wichtige Sache angesprochen! Ich lehne mich dabei noch weiter aus dem Fenster und sage, dass da nicht selten Agenda hintersteckt. Die Auswüchse moderner Bautätigkeit mögen durchaus auch pragmatischen Gründen entsprechen aber ich denke, dass da auch ein großer Teil Ideologie mitspielt. Es findet ein Krieg in unser aller Köpfen statt, ohne dass es die meisten überhaupt merken. Architektur macht etwas mit einem, egal ob man sich dafür interessiert oder nicht. Mein persönliches Hassobjekt ist das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden, welches durch den Architekten Libeskind in seiner Ästhetik wortwörtlich durch einen grausigen Keil aus Glas und Stahl zerschnitten wurde. Einen größeren Angriff auf das Althergebrachte kann ich mir kaum vorstellen.
Es ist noch schlimmer, es ist der Parasiten pure kabbalistische Schwarzmagie, gezielt und mit voller Absicht gegen das Opfervolk eingesetzt. Nicht mehr und nicht weniger, PUNKT. Einfach mal in einem Nachschlagewerk mit jüdischen Nachnamen nach "Libeskind" und den Namen des gesamten Who's Who der modernen Architektur suchen und (nicht) staunen.
Ist es gewollt dass moderne Architektur kulturelle Identität zerstört?
Es sieht überall auf der Welt gleich aus.
Ich will wissen wo ich bin, und im eigenen Land will ich das Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit.
@CordeliaWagner1999 ja, dass könnte man meinen das kulturelle Identität zerstört werden soll. Mittlerweile gibt es kaum noch Unterscheidungsmerkmale der Städte in der (zumindest westlichen) Welt.
Ich glaube dennoch, dass es eher um Finanzen geht. Moderne Bauklötze können effizienter und schneller, also billiger hochgezogen werden. Leider.
Tatsächlich gab es zu Beginn der Moderne von einem Strang an Architekten (bei der CIAM Konferenz) aus der Zeit Bestreben einen „International Style“, also eine Architektursprache zu entwickeln, die sich überall auf der Welt anwenden lassen sollte. Was sich, wie wir alle wissen, im Nachhinein als zu idealistisch und nicht Kontext- bzw. Menschen gerecht herausgestellt hat. Es gab auch eine Gegenbewegung, die natürlich gewachsene Städte als Vorbilder für neue Stadtplanung heranziehen und analysieren und von Traditionen lernen und diese nicht verleugnen wollte. Doch aufgrund der negativen Erfahrungen mit der Moderne und dem International Style ist diese Prägung in der allgemeinen Rezeption untergegangen - was ja auch verständlich ist. Ein Wiederentdeckung regionaler Materialien und regionaler Baupraktiken wird aktuell ja aktiv gefördert, zumindest in der Ausbildung, deswegen bleibt Raum zur Hoffnung :)
@@artlexander387 danke für die interessante Information.
Man kann nur hoffen, dass die sich erkennende Wende hin zu regionalen Baupraktiken auch vollzieht.
was du forderst ist "identitäres Bauen" --- gefääährlich weil räääächtsextreem!
Verdammte Architektengilde!
Wenn ich Bauhaus hör, tritt mir Schaum vorn Mund...!
Ich lebte bis zum 4. Lebensjahr mit meinen Eltern in Halle-Neustatdt, eine der größten modernen und völlig neu konstruierten Städte der ehemaligen DDR. Kurz vor meinem 5. Geburtstag sind wir dann aufs Dorf gezogen - völlig untypisch zu DDR-Zeiten. Ich danke meinen Eltern bis heute dafür, weil ich schon als vierjähriges Kind Halle-Neustadt nur als eine kalte, hässliche und depressive Betonlandschaft empfunden habe. Ich weiß, dass ich danach im alten Gutshaus wohnend, richtig aufgeblüht bin, weil ich in dem Haus plötzlich viel mehr interessante Möglichkeiten zum spielen und erleben hatte. Im und um das Dorf gab es zudem alte Scheunen und Ställe, mehrere Waldstücke, Gärten und Schrebergärten, Felder, einen Sportplatz, zwei Teiche, ein kleiner Fluß.. - all das fehlte in Halle-Neustadt.
Interessantes Video und super wichtiges Thema!
Antwort in einem Wort: Wegrationalisiert
In mehreren Wörtern: Wegrationalisiert und nicht zuende gedacht.
Während Schönheit eine berührende und Leben anregende und anziehende Kraft der Natur ist, ist der Stil der neuen deutschen Trostlosigkeit nicht nur emotionslos, sondern im Gegenteil voll davon.
Nur leider ist dieser Stil eher voll von Rastlosigkeit, Bedrückung, Resignation, Heimatlosigkeit und Ablehnung.
Die Städte fühlen sich an, als hätten einen die Fabriken der industriellen Revolution nun sehr viel später endlich auch zuhause erreicht. Nicht durch die Architektur, aber durch das ausstrahlende Lebensgefühl.
Abriss kann auch nicht die Lösung sein, wenn wir bei dem Argument der Nachhaltigkeit bleiben.
Müssen wir nun einfach damit leben?
Klasse Video. Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund: Das Städte sterben durch das Ende von vielen Märkten und Restaurants tragen dazu bei. Bei mir gibt einige Straßen, in der Bäcker usw. zu gemacht haben und die Menschen nur noch eine Handvoll Läden aufsuchen, die nur Grundbedürfnisse decken sollen.
Innenstädte sind zu gefährlich.
Ich als Frau trau mich da nicht hin, will nicht "kulturelle bereichert" werden.
Früher ging man zum Einkaufen und Bummeln in die Innenstadt, heute bleibt man aus Angst vor Flüchtlingen zu Hause.
Wichtiges Thema
Finde ich super, habe mir die Frage auch schon sehr oft gestellt. Man merkt es so richtig, wenn man mal in so einer Stadt wie Wien ist
So gut! Wie oft ich mir diese Frage gestellt habe! Danke für das Video🍀 was meine Frage beantwortet💪🏽☺️
Super Arbeit ganz ganz wichtig
Sehr interessantes Video