Die Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

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  • Опубликовано: 21 окт 2024

Комментарии • 5

  • @GennadiyAverkov
    @GennadiyAverkov Год назад

    Ich verstehe nicht, wieso man meint (2:40), dass das System so wunderbar und viel gerechter als in den USA und woanders funktioniert. Ob ein Projektantrag gut war, wird erst klar, wenn die Fachkräfte (PhDs und Postdocs) das Vorhaben ausführen. Gute Fachkräfte können ein schlechtes Projekt erfolgreich bearbeiten (z.B., indem man andere als vorgeschlagene Methoden einsetzt). In diesem Fall bedeutet es aber nicht, dass der Projektantrag gut war. Wer diskutiert aber mit den Fachkräften die Qualität der auszuführenden Projektanträge? Man braucht checks und balances. Wo sind sie? Ohne checks und balances kann man eine Demokratie deklarieren, aber sie wird nicht funktionieren. Das ist aber nur ein Punkt, es gibt auch andere (Einfluss der Wahl der Gutachter:innen auf die Entscheidungen - wo ist da die Transparenz?).

    • @superfreiheit1
      @superfreiheit1 Год назад

      Check & Balance ? Das ist doch eine leere Phrase oder habe Sie konkrete Vorschläge.

    • @GennadiyAverkov
      @GennadiyAverkov Год назад

      @@superfreiheit1 Checks und Balances sind zwei Grundideen, die man nutzt, um eine funktionierende Demoktratie aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Dieser Begriff, den Charles Montesquieu eingeführt hat, hat sehr wohl eine konkrete Bedeutung.
      Zu konkreten Vorschlägen: ich persönlich wünsche mir zunächst ein Format für alle Betroffenen, im Rahmen dessen man eine Diskussion über den Aufbau und die Qualität der Prozesse führen könnte. Es soll möglich sein, Erfahrungen, Gefühle, Bedürfnisse und eben auch potenzielle Vorschläge miteinander teilen.

    • @run-dd
      @run-dd 11 месяцев назад

      Wunderbar funktioniere und besser als anderswo heißt ja noch lange nicht, dass es das beste sei oder gar dass man es nicht mehr verbessern könnte. Ohne große Probleme könnte man aber noch ein negative Stimmen hinzufügen, so dass man Personen auch am "gewählt werden" hindern könnte. Die Arbeit der KollegiatInnen selbst zu prüfen führt wieder zu einem Bürokratiemonster. Dann sollte man lieber öfter wählen. Das Einzelne mit den Entscheidungen unzufrieden sind gehört ja zum Leben, erst wenn man systematische Fehlentscheidungen bemerkt müsste man handeln und das transparent machen.
      Mit den Projektanträgen ist es das gleiche. Es hat sich (bei einigen oder bei allen?) zu einer eigenen Disziplin entwickelt, weil üblicherweise nur die besten Anträge (bitte nicht mit Inhalten verwechseln) gefördert werden. Ich kenne Stellen, in denen die wissMA quasi nichts anderes mehr machen, als Anträge, Veröffentlichungen für die nächsten Anträge und Abschlussberichte zu schreiben. Den Inhalt/die Forschung müssen dann WHKs und Studierende in Abschlußarbeiten generieren. Das finde ich zweifelhaft.
      Zum Thema Durchführung und Erfolg - es geht immer noch um Grundlagenforschung. Sehr viele Erkenntnisse der letzten 200 Jahre sind Zufallsfunde. Das lässt sich mit einem Projektmanagment und -monitoring wie in der Industrie eigentlich kaum vereinbaren. Da wo es möglich ist, treibt es die Bearbeiter zusätzlich zu den lokalen Vorschriften in den Wahnsinn. In den Fällen die ich kenne, versucht man die Forschung an der Uni mit den Regeln einer Behörde oder öffentlichen Verwaltung zu behandeln, mit teils grotesken Ergebnissen nur um den Formalitäten zu genügen.
      Die ausführenden Personen kennt man meist zum Zeitpunkt der Antragstellung noch gar nicht. Es ist ja gerade das Ziel frische Absolventen zu nehmen, damit sie sich weiterqualifizieren -> PhD.

    • @GennadiyAverkov
      @GennadiyAverkov 11 месяцев назад

      @@run-dd Die Qualitätssicherung wie in der öffentlichen Verwaltung funktioniert nicht. Ok, die Qualitätssicherung in der öffentlichen Verwaltung ist evtl. rückständig. Was ist mit der Qualitätssicherung wie in der Industrie?
      Dass die WissMA non-stop nur Anträge schreiben, ist doch ungesund, oder?
      Bei checks & balances meinte ich einen Kreislauf. Nehmen wir ein Beispiel aus der Lehre: die Studierenden evaluieren die Lehrkräfte, während die Lehrkräfte die Studierenden bewerten. Es bildet sich ein Zweierkreis im Lehkräfte Studierende im Sinne der Graphentheorie. Wie ist das mit Projekten? Die DFG evaluiert die (Anträge von) PIs. Die PIs evalueiren die PhDs & Posdocs. Das Diagramm dazu: DFG -> PIs -> PhDs & Posdocs. Es bildet sich aber kein Kreis. PhDs berichten nach dem Abschluss des Projekts nicht darüber, wie sie das Projekt fanden. Fanden sie das Projekt gut, so war die Begutachtung bei der DFG wahrscheinlich in Ordnung. Fanden Sie die vorgeschlagenen Methoden nicht so gut, so war es vielleicht so, dass irgendwelche Bekannten der PIs den Projektantrag zugunsten der PIs begutachtet hatten. Es fehlt ein Kreislauf: DFG -> PIs -> PhDs & PostDocs -> DFG. Das wäre die Umsetzung von checks & balances. Mit DFG -> PIs -> PhDs & PostDocs haben die DFG-Gremien und Gutachter:innen eine uneingeschränkte Kontrolle.