Vielen Dank für diese Einführung und das Veröffentlichen. Meine Zweifel, ob Philosophie die richtige Disziplin für mich ist, verflüchtigen sich mit jeder Vorlesung.
Als Mathematiker bin ich fasziniert von der Logik der Philosophie. Denn nur mit der Logik der Philosophie lässt sich über ein Thema, bei dem nicht ehh schon alles klar ist und es keinen Diskussionsbedarf mehr gibt, diskutieren. Würde man die Logik der Mathematik benutzen, um logisch zu diskutieren, so müsste erst mal jeder Begriff, der verwendet wird, definiert werden und zusätzlich müssen noch allgemeingültige Argumente festgelegt werden, damit man überhaupt erst anfangen kann über ein Thema zu diskutieren. Diese Vorraussetzungen hat man aber im Prinzip fast nie gegeben, deswegen ist die mathematische Logik alleine zum logischen Diskutieren absolut unbrauchbar und nur mit der Logik der Philosophie kann man über Themen logisch diskutieren, wo überhaupt noch Diskussionsbedarf besteht.
@@Tarnatos14 Ich verstehe die Frage nicht wirklich. Ohne Logik kann man keine Beweise führen und daher auch keine Algorithmen und sonstige extrem nützliche Sachen entwickeln. Ohne "ihre Logik" gibt es die Mathematik ja sozusagen gar nicht.
Wenn die Funktionsweise einer Sprache so elementar für das Funktionieren der Philosophie ist - wie kann man dann sicher wissen, das ein logischer Schluss in einer Sprache, in einer anderen auch wahr ist? Oder umgekehrt: Hat jede Sprache ihre eigene Logik oder kann Logik universell sein?
Ich studiere nur Germanistik, bin also kein Experte. Aber von dem was ich sagen würde steht erstmal fest: jede Sprache hat als System (und Sprache ist erstmal ein arbiträres System) seine eigene Logik. Von Philosophie hab ich nicht mehr Ahnung als sie, daher kann ich zum zweiten wenig sagen. Aber Sprache ist immer ein Zeichensystem (wobei Zeichen nicht nur visuell meinen muss) und dieses Zeichensystem folgt einer Logik, welche aber in ihrem Zustandekommen nicht zwingend, sondern eben arbiträr ist. (Es geht um Konvention, nicht um Bedingung bei Sprachen.)
Wenn man davon ausgeht, dass Mathematik übersprachlich universell ist (was ich tue), wieso sollte dann die Logik nicht universell sein? Die Frage ist also eine anderen: Wie leicht/schwer kann man logische Gedankengänge übersetzen in andere Sprachen? Dass die Grundlogik an sich überall vorhanden ist, zeigt Mathematik. Ich selbst würde sagen: Warum nicht? Wir alle kennen bessere und schlechtere Übersetzungen. Allein der Tatbestand, dass es auch bessere gibz, impliziert ja inklusiv, dass man auch Logik besser übersetzen kann. Nur ein Beleg - es gäbe unzähllige mehr
Dann würde ich als Beispiel das Frauenwahlrecht vor und nach dem 18. November 1918 als Beispiel heranziehen. Bei dieser Aussage verändert sich der Wahrheitswert in Abhängigkeit vom Zeitpunkt. Vielen Dank für Ihre knappe Zeit
Auch dieser Fall trifft nicht zu, weil sich die Aussage auf einen bestimmten Zeitpunkt bezieht (und auf ein bestimmtes Land!), und die vollständig artikulierte Aussage den Zeitpunkt (und das Land) benennt. Bei vollständiger Artikulation der Aussage verschwindet die Zeitabhängigkeit (und die Ortsabhängigkeit) des Wahrheitswerts der Aussage. Die Zeitabhängigkeit ist in diesem Fall also ein Artefakt, das lediglich durch die unvollständige Artikulation der Aussage entsteht.
??? G. Frege "Begriffsschrift - Eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens" (1879) Titel klingt grammatikalisch voll schräg!! Ich raffe es nicht. `Eine dem Arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens´ so würde es für mich sofort Sinn machen ... bitte um Aufklärung.
Vielen Dank für diese Einführung und das Veröffentlichen.
Meine Zweifel, ob Philosophie die richtige Disziplin für mich ist, verflüchtigen sich mit jeder Vorlesung.
Als Mathematiker bin ich fasziniert von der Logik der Philosophie. Denn nur mit der Logik der Philosophie lässt sich über ein Thema, bei dem nicht ehh schon alles klar ist und es keinen Diskussionsbedarf mehr gibt, diskutieren. Würde man die Logik der Mathematik benutzen, um logisch zu diskutieren, so müsste erst mal jeder Begriff, der verwendet wird, definiert werden und zusätzlich müssen noch allgemeingültige Argumente festgelegt werden, damit man überhaupt erst anfangen kann über ein Thema zu diskutieren. Diese Vorraussetzungen hat man aber im Prinzip fast nie gegeben, deswegen ist die mathematische Logik alleine zum logischen Diskutieren absolut unbrauchbar und nur mit der Logik der Philosophie kann man über Themen logisch diskutieren, wo überhaupt noch Diskussionsbedarf besteht.
Darf ich als nicht Mathematiker fragen, wofür braucht die Mathematik dann ihre Logik?
@@Tarnatos14 Ich verstehe die Frage nicht wirklich. Ohne Logik kann man keine Beweise führen und daher auch keine Algorithmen und sonstige extrem nützliche Sachen entwickeln. Ohne "ihre Logik" gibt es die Mathematik ja sozusagen gar nicht.
Sehr interessant !
Wenn die Funktionsweise einer Sprache so elementar für das Funktionieren der Philosophie ist - wie kann man dann sicher wissen, das ein logischer Schluss in einer Sprache, in einer anderen auch wahr ist?
Oder umgekehrt: Hat jede Sprache ihre eigene Logik oder kann Logik universell sein?
Ich studiere nur Germanistik, bin also kein Experte. Aber von dem was ich sagen würde steht erstmal fest: jede Sprache hat als System (und Sprache ist erstmal ein arbiträres System) seine eigene Logik.
Von Philosophie hab ich nicht mehr Ahnung als sie, daher kann ich zum zweiten wenig sagen. Aber Sprache ist immer ein Zeichensystem (wobei Zeichen nicht nur visuell meinen muss) und dieses Zeichensystem folgt einer Logik, welche aber in ihrem Zustandekommen nicht zwingend, sondern eben arbiträr ist. (Es geht um Konvention, nicht um Bedingung bei Sprachen.)
Wenn man davon ausgeht, dass Mathematik übersprachlich universell ist (was ich tue), wieso sollte dann die Logik nicht universell sein? Die Frage ist also eine anderen: Wie leicht/schwer kann man logische Gedankengänge übersetzen in andere Sprachen? Dass die Grundlogik an sich überall vorhanden ist, zeigt Mathematik.
Ich selbst würde sagen: Warum nicht? Wir alle kennen bessere und schlechtere Übersetzungen. Allein der Tatbestand, dass es auch bessere gibz, impliziert ja inklusiv, dass man auch Logik besser übersetzen kann. Nur ein Beleg - es gäbe unzähllige mehr
Dann würde ich als Beispiel das Frauenwahlrecht vor und nach dem 18. November 1918 als Beispiel heranziehen. Bei dieser Aussage verändert sich der Wahrheitswert in Abhängigkeit vom Zeitpunkt.
Vielen Dank für Ihre knappe Zeit
Auch dieser Fall trifft nicht zu, weil sich die Aussage auf einen bestimmten Zeitpunkt bezieht (und auf ein bestimmtes Land!), und die vollständig artikulierte Aussage den Zeitpunkt (und das Land) benennt. Bei vollständiger Artikulation der Aussage verschwindet die Zeitabhängigkeit (und die Ortsabhängigkeit) des Wahrheitswerts der Aussage. Die Zeitabhängigkeit ist in diesem Fall also ein Artefakt, das lediglich durch die unvollständige Artikulation der Aussage entsteht.
Wo kann man sich die Folien herunterladen?
Bei adacemia.edu unter Paul Hoyningen-Huene. Lehrmaterialien
@@PHoyningen die Website ist nicht mehr erreichbar.
Es äre nützlich, wenn sich die Grammatik der Logik mehr an der der Digitalen Logik orientieren würde. So gibt es 2 Sprachen für die gleiche Sache.
??? G. Frege "Begriffsschrift - Eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens" (1879) Titel klingt grammatikalisch voll schräg!! Ich raffe es nicht.
`Eine dem Arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens´ so würde es für mich sofort Sinn machen ... bitte um Aufklärung.
"Eine der arithmetischen Formelsprache nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens." Klar?
PHoyningen
Jetzt sind die Schuppen gefallen :-) thx