Ist der MEE auch sprachlich Anwendbar? Bzw. ist es das Erklärungsmodell für Semantik? Im politischen Diskurs zb. sehe ich zuweilen, dass früher lieber verschwiegene Wortwahl, heute doch Anklang findet. Jedoch die Person, erst durch den Wandel, zur etwaigen Meinung gelang.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der MEE nicht auch bei Wörtern funktioniert, die semantischen Inhalt transportieren, obwohl uns spontan keine konkrete Studie dazu einfällt. Die Vorhersage wäre etwa, dass häufig verwendete Wörter leichter zu verarbeiten und daher ein positiveres "Gefühl" auslösen als selten gebrauchte. Eine Schwierigkeit wird darin bestehen, dass die Semantik vieler Wörter schon Valenz transportiert und damit etwa "Ratte" per se schon eine negativere Reaktion auslöst als zum Beispiel "Rose". Mit völlig sinnfreien "Wörtern" wie "hock" oder "niff" wird sich der Effekt leichter demonstrieren lassen, und das ist auch schon geschehen. Im politischen Diskurs werden häufig Begriffe verwendet, die je nach subjektiver Einstellung etwas Positives oder etwas Negatives aufrufen. Wir denken an Wörter wie zum Beispiel "neoliberal", "Sozialismus" usw. Existiert ein Interpretationsspielraum kann die häufige Verwendung des Wortes tatsächlich die subjektive Reaktion auf dieses Wort verändern. Durch gezielte Wiederholung kann ein Wort so gewissermaßen "hoffähig" werden. Wie stark dieser Effekt sein kann, lässt sich aber nur schwer abschätzen. Die aus unserer Sicht bessere Strategie wäre, den Begriff mit anderen positiven Inhalten gemeinsam zu präsentieren (z. B. von einer allgemein anerkannten Person verwenden zu lassen), um Assoziationen mit positiv besetzten Konzepten zu schaffen, um so Einstellungen zu verändern. Mit dem MEE hätte eine solche Strategie aber nichts zu tun, denn beim MEE geht es rein um die Leichtigkeit der Verarbeitung. Vielen Dank für den Kommentar! :-)
@@SozialpsychologiemitProfErb Danke für die Antwort. :) Also quasi Framing oder Populäre Menschen können diese Struktur beeinflussen, sowie aufbrechen. Ok Vielen Dank für ihre so ausführliche Antwort.
Hallo nochmal. Sehr interessant und spannend wären ganz eigene und “individuelle“ Fragen und Denkansätze der Studierenden. Und eine weitere ausführlichere fachliche Tiefe zu allen Themen.
Vorschläge kommen sehr oft auch von Studierenden. Mehr Tiefe passt leider nicht gut zum Format. Dafür haben wir unsere Seminare und Übungen. Vielen Dank für den Kommentar!
Der Prof ist einfach süß
Danke für das tolle Video. Sie sind eine super Interviewerin, Frau Berger. :-)
Ist der MEE auch sprachlich Anwendbar? Bzw. ist es das Erklärungsmodell für Semantik?
Im politischen Diskurs zb. sehe ich zuweilen, dass früher lieber verschwiegene Wortwahl, heute doch Anklang findet. Jedoch die Person, erst durch den Wandel, zur etwaigen Meinung gelang.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der MEE nicht auch bei Wörtern funktioniert, die semantischen Inhalt transportieren, obwohl uns spontan keine konkrete Studie dazu einfällt. Die Vorhersage wäre etwa, dass häufig verwendete Wörter leichter zu verarbeiten und daher ein positiveres "Gefühl" auslösen als selten gebrauchte.
Eine Schwierigkeit wird darin bestehen, dass die Semantik vieler Wörter schon Valenz transportiert und damit etwa "Ratte" per se schon eine negativere Reaktion auslöst als zum Beispiel "Rose". Mit völlig sinnfreien "Wörtern" wie "hock" oder "niff" wird sich der Effekt leichter demonstrieren lassen, und das ist auch schon geschehen.
Im politischen Diskurs werden häufig Begriffe verwendet, die je nach subjektiver Einstellung etwas Positives oder etwas Negatives aufrufen. Wir denken an Wörter wie zum Beispiel "neoliberal", "Sozialismus" usw. Existiert ein Interpretationsspielraum kann die häufige Verwendung des Wortes tatsächlich die subjektive Reaktion auf dieses Wort verändern. Durch gezielte Wiederholung kann ein Wort so gewissermaßen "hoffähig" werden. Wie stark dieser Effekt sein kann, lässt sich aber nur schwer abschätzen. Die aus unserer Sicht bessere Strategie wäre, den Begriff mit anderen positiven Inhalten gemeinsam zu präsentieren (z. B. von einer allgemein anerkannten Person verwenden zu lassen), um Assoziationen mit positiv besetzten Konzepten zu schaffen, um so Einstellungen zu verändern. Mit dem MEE hätte eine solche Strategie aber nichts zu tun, denn beim MEE geht es rein um die Leichtigkeit der Verarbeitung.
Vielen Dank für den Kommentar! :-)
@@SozialpsychologiemitProfErb
Danke für die Antwort. :)
Also quasi Framing oder Populäre Menschen können diese Struktur beeinflussen, sowie aufbrechen. Ok Vielen Dank für ihre so ausführliche Antwort.
Hallo nochmal. Sehr interessant und spannend wären ganz eigene und “individuelle“ Fragen und Denkansätze der Studierenden. Und eine weitere ausführlichere fachliche Tiefe zu allen Themen.
Mit Graphiken
Vorschläge kommen sehr oft auch von Studierenden. Mehr Tiefe passt leider nicht gut zum Format. Dafür haben wir unsere Seminare und Übungen. Vielen Dank für den Kommentar!
@@SozialpsychologiemitProfErb Bieten Sie eventuell auch online-Seminare und oder online-Uebungen an? Ganz vielen Dank
@@chaverim5189 Vielleicht eines Tages im Ruhestand ... RUclips kann derzeit nur eine Art Hobby sein. Vielen Dank für das Interesse! :-)
4:44 eine Lache
Deinemudder19 hat gesprochen!!
Der Mere posure effekt? xD
Mere posure? Der Begriff ist uns nicht bekannt. Was steckt dahinter, YUMA?
@@SozialpsychologiemitProfErb na das wird in ihrem Video direkt ganz am Anfang gesagt
@@yuma_ng Ds war dann wohl ein Versprecher. Vielen Dank für den Hinweis!
Mere Exposure......