Endlich mal jemand der das richtig erklärt und auch richtig macht, bis auf die kleine Drehbewegung die du erklärt hast, ich finde die nämlich wichtig. Vorbohren brauch man nur so groß wie die Querschneide breit ist, mehr bringt nichts.
Die Drehbewegung ist nicht ganz unwichtig stimmt aber ich habe mir gedacht ich zeige den einfachen weg ohne die Drehbewegung, da das meiner meinung nach das schwierigste am Schleifen ist wenn man noch nie einen Bohrer geschliffen hat. Beim Vorbohren gebe ich dir volkommen recht, aber ich arbeite fast nur mit dem akkuschrauber und da tut man sich einfach leichter wenn man nochmal eine Größe zwischen Bohrt. Danke für dein ehrliches Feedback
Hallo Olaf, danke für Dein informatives Video! Ich will nur aus eigener Erfahrung mit über 40 Jahren Freihand-Bohrerschleifen etwas ergänzen: 1) Du benutzt hier einen preiswerten Doppelschleifbock mit 150 mm Scheibendurchmesser und mindestens 200 Watt oder mehr Leistung (ich habe auch so einen, und der ist schon sehr ordentlich und macht Freude) - das ist nach meiner Erfahrung das Minimum für "echtes" Arbeiten. Sonst wird man nicht froh, weil die Leistung nicht ausreicht, damit die Drehzahl und der Abtrag beim Schleifen konstant bleibt (ich habe noch drei weitere bis zu 200 mm Scheibendurchmesser und bis zu 1000 Watt Leistung, da geht wirklich was). Die billigen Doppelschleifböcke mit 125 mm und 150 Watt nomineller Leistungsaufnahme sind eine Quälerei und verleiden einem die Lust an der Arbeit. 2) Es ist nach meiner Erfahrung wirklich wichtig, dass die Schleifscheibe "Biss" hat, keinen Höhenschlag hat und gerade abgerichtet ist: Dafür kann man - wenn die Schleifscheibe noch nicht extrem unrund und verschlissen ist - einen bei ebay günstig (unter 5 Euro) zu erwerbenden T-förmigen Diamant-Abrichter verwenden, und der hält auch überraschend lange (im Hobbybereich einige Jahre). Der sorgt dafür, dass die vom letzten Mal mit abgeschliffenen Spänen zugesetzte Schleifscheibe wieder frei wird und scharf schneidende Korundkörner wieder freigelegt werden, und die Schleifscheibe ohne Höhenschlag rund läuft. Eine stumpfe oder verstopfte Schleifscheibe macht das zu schleifende Werkstück nur heiß (Härteverlust), aber erzielt keinen Materialabtrag. Mit dem Diamant-Abrichter richte ich meine Schleifscheiben immer ab, bevor es am Schleiftag losgeht, eventuell auch mal zwischendurch - das dauert nur wenige Sekunden, aber es lohnt sich extrem. Der Durchmesser der Schleifscheibe verringert sich nur um einige Hundertstel Millimeter, aber sie trägt danch wieder wirklich etwas ab. 3) Es ist nach meiner Erfahrung unverzichtbar, dass man ein kleines Gefäß mit Wasser (ich nutze pensionierte kleine Plastikbecher von "Bautzener Senf") neben der Schleifmaschine hinstellt, in das man seinen Bohrer nach jedem Schleifschritt oder auch alle 10 Sekunden zwischendurch eintaucht, bevor man das erreichte Schleifergebnis beurteilt. Denn durch Hitze (Anlassen) verliert der Bohrer seine Härte und damit eine elementare Voraussetzung seiner Schneideigenschaften, die wir ja anstreben, daher muss man so kühl wie möglich schleifen! 4) Man ist nach meiner Erfahrung gut beraten, eine preiswerte Bohrerschleiflehre (kostet bei ebay unter 4 Euro für den meistverwendeten Standardwinkel von 118 Grad für übliche HSS-Bohrer) zur Kontrolle des Schleifergebnisses zu nutzen - und das dauernd immer wieder während des Schleifens. So eine Bohrerschleiflehre zeigt mir nicht nur, ob ich bei beiden Schneiden den erwünschten Schneidenwinkel einhalte (Bohrer anlegen und gegen Licht halten, da sieht man das auf einige Hundertstel Millimeter genau, und das mit beiden Schneiden), sondern sie hat auch eine Millimeter-Skala, auf der ich messen kann, ob die beiden Schneiden des Bohrers gleich lang geworden sind, d.h. ob mein Bohrer zentrisch bohren wird (oder im negativen Fall "eiern" und eine zu große Bohrung produzieren wird). Kleine Bohrer kann ich - wenn es mal schnell gehen muss - hinreichend gut "frei Auge" nachschleifen, aber ich nutze trotzdem meist die Bohrerschleiflehre. Größere Bohrer (ab etwa 5 mm) schleife ich nie ohne Bohrerschleiflehre, sonst wäre es Harakiri, wenn die Schneiden ungleich lang oder nicht im gleichen Winkel zur Bohrerachse angeschliffen wären: dann würde der Bohrer eiern und nur eine Schneide würde tatsächlich schneiden, die andere Schneide untätig in der Luft kreisen. Ich habe HSS-Bohrer bis knapp 30 mm, die teuer sind, und die will ich so gut wie möglich ausnutzen, keinesfalls unnötig kürzer schleifen, schon deshalb nutze ich die Bohrerschleiflehre.
Wenn du seit 40 Jahren Bohrer schleifst und immer noch eine Lehre benötigst, dann kannst du keine Bohrer schleifen, sorry. Das hat man nach paar Jahren einfach im Gefühl. auch bei welchen Werkstoffen das Ding mal stumpfer oder spitzer geschliffen wird .
Danke Olaf! 👍 Ich wag mich mal dran ans Freihandschleifen. Hab zig alte Bohrer unterschiedlichster Größen und fang mal an zum Üben. Ich hab mir auch Schleiflehren zw. 59-60 Grad gebastelt (Holz u. Alu), aber da bekomm ich die Rundung zum Freiwinkel nicht hin. Deine Tutorials sind sehr hilfreich, außerdem g'fällt mer, dass du Dialekt sprichst. Da kauf' ich dem 'Handwerker' wirklich ab, dass er sich gut auskennt!
Gar nicht schlecht. Den Anstieg zum Schluss des Freiwinkels kannst du vermeiden indem du den Bohrer höher in den Schleifstein bringst. Was du zum Schluss gemacht hast war kein ausspitzen. Ausspitzen kenne ich so, dass die Querschneide, also das Ding was oben in der Mitte des Bohrers ist, tatsächlich geringer wird weil du mit dem Schleifstein bis in die Spitze hinein gehst. Dadurch brauchst du weniger Druck beim Bohren und es bohrt sich leichter. Wenn du dickes Material bohrst, und das vorbohren mit einem zu großen Bohrerdurchmesser machst, besteht die Gefahr, dass die Hauptschneide bricht weil nur noch ein Teil der Hauptschneide im Material arbeitet.
Ja mit dem ausspitzen gebe ich dir volkommen recht. Dazu braucht man einen feineren und frisch abgezogenen schleifstein. Aber es funktioniert und die bohrer schneiden daher mach ich mir da nicht mehr aufwand wie nötig ;-). Danke für deinen tipp mit dem höher schleifen werde ich mal versuchen.
Was für Material möchtest du bohren mit dem Bohrer? Für Metall ist der Freiwinkel viel zu frei. Du solltest ihn noch ausspitzen damit eine Querschneide entsprechend zum Durchmesser ensteht. Dann klappts auch ohne vorbohren. Grad an Schneide mit ner Messingbürste entfernen, macht die Sache perfekt. 👍 👍 👍
Überwiegend normalen Stahl. Bei Kunststoff schleife ich den Freiwinkel flacher. Da is überwiegend mit dem Akkuschrauber arbeite hab ich mir angewöhnt immer vorzubohren und bei einem größeren Freiwinkel bohrt es sich leichter allerdings werden die Bohrer auch schneller wieder Stumpf. Danke für deine ehrliche Konstruktive Kritik.
Super erklärt, hald a Franke 😜. Eine Bohrlehre benötigt man wirklich nicht mit dieser Anleitung. Klasse auch für Anfänger super erklärt. Kleiner Tipp: hab mir in die Ablage vor dem Schleifstein die Winkel mit einer Eisensäge eingeritzt. War für mich sehr hilfreich, aber wie du schon sagst wenn man ein paar geschliffen hat hat man das schnell im Gefühl mit dem Winkel. 😊👍👍👍
Du bist ein guter Lehrer. Hast alles wichtige für den Praktiker erwähnt. Besser geht es nicht. Besten Dank.
Super erklärt - vielen Dank!
Endlich mal jemand der das richtig erklärt und auch richtig macht, bis auf die kleine Drehbewegung die du erklärt hast, ich finde die nämlich wichtig. Vorbohren brauch man nur so groß wie die Querschneide breit ist, mehr bringt nichts.
Die Drehbewegung ist nicht ganz unwichtig stimmt aber ich habe mir gedacht ich zeige den einfachen weg ohne die Drehbewegung, da das meiner meinung nach das schwierigste am Schleifen ist wenn man noch nie einen Bohrer geschliffen hat. Beim Vorbohren gebe ich dir volkommen recht, aber ich arbeite fast nur mit dem akkuschrauber und da tut man sich einfach leichter wenn man nochmal eine Größe zwischen Bohrt. Danke für dein ehrliches Feedback
Hallo Olaf, danke für Dein informatives Video!
Ich will nur aus eigener Erfahrung mit über 40 Jahren Freihand-Bohrerschleifen etwas ergänzen:
1) Du benutzt hier einen preiswerten Doppelschleifbock mit 150 mm Scheibendurchmesser und mindestens 200 Watt oder mehr Leistung (ich habe auch so einen, und der ist schon sehr ordentlich und macht Freude) - das ist nach meiner Erfahrung das Minimum für "echtes" Arbeiten. Sonst wird man nicht froh, weil die Leistung nicht ausreicht, damit die Drehzahl und der Abtrag beim Schleifen konstant bleibt (ich habe noch drei weitere bis zu 200 mm Scheibendurchmesser und bis zu 1000 Watt Leistung, da geht wirklich was). Die billigen Doppelschleifböcke mit 125 mm und 150 Watt nomineller Leistungsaufnahme sind eine Quälerei und verleiden einem die Lust an der Arbeit.
2) Es ist nach meiner Erfahrung wirklich wichtig, dass die Schleifscheibe "Biss" hat, keinen Höhenschlag hat und gerade abgerichtet ist: Dafür kann man - wenn die Schleifscheibe noch nicht extrem unrund und verschlissen ist - einen bei ebay günstig (unter 5 Euro) zu erwerbenden T-förmigen Diamant-Abrichter verwenden, und der hält auch überraschend lange (im Hobbybereich einige Jahre). Der sorgt dafür, dass die vom letzten Mal mit abgeschliffenen Spänen zugesetzte Schleifscheibe wieder frei wird und scharf schneidende Korundkörner wieder freigelegt werden, und die Schleifscheibe ohne Höhenschlag rund läuft. Eine stumpfe oder verstopfte Schleifscheibe macht das zu schleifende Werkstück nur heiß (Härteverlust), aber erzielt keinen Materialabtrag. Mit dem Diamant-Abrichter richte ich meine Schleifscheiben immer ab, bevor es am Schleiftag losgeht, eventuell auch mal zwischendurch - das dauert nur wenige Sekunden, aber es lohnt sich extrem. Der Durchmesser der Schleifscheibe verringert sich nur um einige Hundertstel Millimeter, aber sie trägt danch wieder wirklich etwas ab.
3) Es ist nach meiner Erfahrung unverzichtbar, dass man ein kleines Gefäß mit Wasser (ich nutze pensionierte kleine Plastikbecher von "Bautzener Senf") neben der Schleifmaschine hinstellt, in das man seinen Bohrer nach jedem Schleifschritt oder auch alle 10 Sekunden zwischendurch eintaucht, bevor man das erreichte Schleifergebnis beurteilt. Denn durch Hitze (Anlassen) verliert der Bohrer seine Härte und damit eine elementare Voraussetzung seiner Schneideigenschaften, die wir ja anstreben, daher muss man so kühl wie möglich schleifen!
4) Man ist nach meiner Erfahrung gut beraten, eine preiswerte Bohrerschleiflehre (kostet bei ebay unter 4 Euro für den meistverwendeten Standardwinkel von 118 Grad für übliche HSS-Bohrer) zur Kontrolle des Schleifergebnisses zu nutzen - und das dauernd immer wieder während des Schleifens. So eine Bohrerschleiflehre zeigt mir nicht nur, ob ich bei beiden Schneiden den erwünschten Schneidenwinkel einhalte (Bohrer anlegen und gegen Licht halten, da sieht man das auf einige Hundertstel Millimeter genau, und das mit beiden Schneiden), sondern sie hat auch eine Millimeter-Skala, auf der ich messen kann, ob die beiden Schneiden des Bohrers gleich lang geworden sind, d.h. ob mein Bohrer zentrisch bohren wird (oder im negativen Fall "eiern" und eine zu große Bohrung produzieren wird). Kleine Bohrer kann ich - wenn es mal schnell gehen muss - hinreichend gut "frei Auge" nachschleifen, aber ich nutze trotzdem meist die Bohrerschleiflehre. Größere Bohrer (ab etwa 5 mm) schleife ich nie ohne Bohrerschleiflehre, sonst wäre es Harakiri, wenn die Schneiden ungleich lang oder nicht im gleichen Winkel zur Bohrerachse angeschliffen wären: dann würde der Bohrer eiern und nur eine Schneide würde tatsächlich schneiden, die andere Schneide untätig in der Luft kreisen. Ich habe HSS-Bohrer bis knapp 30 mm, die teuer sind, und die will ich so gut wie möglich ausnutzen, keinesfalls unnötig kürzer schleifen, schon deshalb nutze ich die Bohrerschleiflehre.
Wenn du seit 40 Jahren Bohrer schleifst und immer noch eine Lehre benötigst, dann kannst du keine Bohrer schleifen, sorry. Das hat man nach paar Jahren einfach im Gefühl. auch bei welchen Werkstoffen das Ding mal stumpfer oder spitzer geschliffen wird .
@@KevIn-wi5ct Lieber Kevin, ich bin nur ein ambitionierter Laie, aber Du scheinst ein Profi zu sein, Glückwunsch!
Danke Olaf! 👍 Ich wag mich mal dran ans Freihandschleifen. Hab zig alte Bohrer unterschiedlichster Größen und fang mal an zum Üben. Ich hab mir auch Schleiflehren zw. 59-60 Grad gebastelt (Holz u. Alu), aber da bekomm ich die Rundung zum Freiwinkel nicht hin. Deine Tutorials sind sehr hilfreich, außerdem g'fällt mer, dass du Dialekt sprichst. Da kauf' ich dem 'Handwerker' wirklich ab, dass er sich gut auskennt!
Dir höre ich echt gerne zu, weil Du es hier mal absolut verständlich erklärst! Vielen Dank!
Super erklärt Olaf. Ich finde es schwierig mit kleinen Bohrer z.B. 4 mm ...
Cooler Dialekt, unaufgefregte und sehr angenehme Art. Grüsse von 'nem Sachse!
Gut erklärt😂
Unheimlich coole Art! Sehr gut erklärt, sehr entspanntes Reden.
Gar nicht schlecht.
Den Anstieg zum Schluss des Freiwinkels kannst du vermeiden indem du den Bohrer höher in den Schleifstein bringst. Was du zum Schluss gemacht hast war kein ausspitzen. Ausspitzen kenne ich so, dass die Querschneide, also das Ding was oben in der Mitte des Bohrers ist, tatsächlich geringer wird weil du mit dem Schleifstein bis in die Spitze hinein gehst. Dadurch brauchst du weniger Druck beim Bohren und es bohrt sich leichter.
Wenn du dickes Material bohrst, und das vorbohren mit einem zu großen Bohrerdurchmesser machst, besteht die Gefahr, dass die Hauptschneide bricht weil nur noch ein Teil der Hauptschneide im Material arbeitet.
Ja mit dem ausspitzen gebe ich dir volkommen recht. Dazu braucht man einen feineren und frisch abgezogenen schleifstein. Aber es funktioniert und die bohrer schneiden daher mach ich mir da nicht mehr aufwand wie nötig ;-). Danke für deinen tipp mit dem höher schleifen werde ich mal versuchen.
Er zeigt wo welche Winkel sind alle andern reden nur davon
Die beste Erklärung des Jahres
Einwandfrei erklärt, danke.
Daumen hoch!
Gut gemacht, danke. Wo ist die Schutzbrille ?!
Cool. Danke
Prima erklärt, aber du solltest auf die Verwendung einer Schutzbrille hinweisen oder sogar selbst verwenden.👍🏻
Sinnlos
Top, gut erklärt. Ein Abo mehr. 👍🏻👍🏻👍🏻Liebe Grüße Martin 🙋♂️
Dankeschön 🙂
sehr schön
Super gemacht
Top 👌 hpl.
Was für Material möchtest du bohren mit dem Bohrer?
Für Metall ist der Freiwinkel viel zu frei. Du solltest ihn noch ausspitzen damit eine Querschneide entsprechend zum Durchmesser ensteht. Dann klappts auch ohne vorbohren. Grad an Schneide mit ner Messingbürste entfernen, macht die Sache perfekt. 👍 👍 👍
Überwiegend normalen Stahl. Bei Kunststoff schleife ich den Freiwinkel flacher. Da is überwiegend mit dem Akkuschrauber arbeite hab ich mir angewöhnt immer vorzubohren und bei einem größeren Freiwinkel bohrt es sich leichter allerdings werden die Bohrer auch schneller wieder Stumpf. Danke für deine ehrliche Konstruktive Kritik.
Gut. Erklärt
Danke. Das war mein Ziel 🙂
Super erklärt, hald a Franke 😜. Eine Bohrlehre benötigt man wirklich nicht mit dieser Anleitung. Klasse auch für Anfänger super erklärt. Kleiner Tipp: hab mir in die Ablage vor dem Schleifstein die Winkel mit einer Eisensäge eingeritzt. War für mich sehr hilfreich, aber wie du schon sagst wenn man ein paar geschliffen hat hat man das schnell im Gefühl mit dem Winkel. 😊👍👍👍
Wir sagen immer...."der arsch muss runter" 😅
Dann rumpelt der da richtig rein: klingt fast wie Bienchen und Blümchen