Langeweile aushalten | Podcast Meine Challenge | MDR

Langeweile mag niemand. Wir tun oft alles, um dieses unangenehme Gefühl zu vermeiden. Bloß nicht langweilen! Dabei kann Langeweile uns nicht nur müde, passiv und krank machen. Sie ist auch ein Konfrontationskurs mit uns selbst, ein Sinnstifter für Veränderungen im Leben und ein mögliches Warnsignal für unsere psychische Gesundheit. Doch wie entsteht Langeweile eigentlich? Was passiert dabei in unserem Körper? Und lässt sie uns tatsächlich kreativ werden? Das will Daniela herausfinden! Eine Woche lang bekommt sie nur öde und monotone Aufgaben. Schafft sie es, die Langeweile auszuhalten? Was macht all das „Nichtstun“ mit ihr? Und wie finden wir einen gesunden Umgang mit diesem oftmals missverstandenen Gefühl?
#langeweile #boreout #challenge
🎙️ Dank an die Gesprächspartner*innen dieser Folge:
Silke Ohlmeier, Soziologin und Autorin des Buchs „Langeweile ist politisch“
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Dr. Marc Wittmann, Psychologe am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg im Breisgau
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Dr. Johannes Seiler, Wissenschaftler am Institut für Physiologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
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🔎 Hintergründe und weitere Infos zu dieser Folge:
Wie kommt es, dass Mütter sich häufiger langweilen als Väter? Wieso langweilen sich arme Menschen öfter als reiche? Und warum gibt es in Unterkünften für Geflüchtete so wenige Angebote gegen die Langeweile? Die Soziologin Silke Ohlmeier antwortet darauf: Langeweile trifft uns nicht zufällig. Anhand persönlicher Geschichten und mithilfe wissenschaftlicher Ergebnisse erklärt sie in ihrem Buch „Langeweile ist politisch“ (Leykam Verlag, 2023), was gesellschaftliche Machtverhältnisse und der gegenwärtige Zeitgeist mit diesem altbekannten und doch oft missverstandenen Gefühl zu tun haben.
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Langeweile kann uns auch krank machen. Boreout nennt sich dieses Syndrom. Achtsamkeit kann dagegen helfen. Wie genau, das erfahrt ihr im Podcast „Achtsam“ von Deutschlandfunk Nova.
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Angesichts der schädlichen Auswirkungen lang anhaltender Monotonie auf unsere psychische Gesundheit scheint Langeweile ein grundlegender Schutzmechanismus für das Gehirn zu sein - und eine Art Motivationshilfe: Wir meiden also möglichst informations- und reizarme Situationen und suchen stattdessen ständig nach neuem Input, neuen Reizen und anderer Stimulation.
Mediziner Johannes Seiler hat im Zuge seiner Dissertation einen Verhaltenstest entwickelt, der erstmals Langeweile gezielt als psychisches Problem erfasst. Mit Hilfe des Tests soll künftig ermittelt werden, ob ein übersteigertes Langeweile-Empfinden vorliegt, was einen möglichen Risikofaktor für psychische Erkrankungen darstellt.
doi.org/10.103...
Seiler und seine Forschungskolleg*innen konnten in Untersuchungen beobachten, dass viele Patient*innen in stationärer psychiatrischer Behandlung - von Psychosen, Depressionen bis hin zu Suchterkrankungen - auch durchweg ein erhöhtes Langeweile-Empfinden aufwiesen. Dadurch war es den Forschenden möglich, konkretere Vorhersagen über den jeweiligen Therapieverlauf machen zu können: Je größer die Langeweile, desto länger und aufwendiger die Behandlung.
doi.org/10.103...
🎧 Meine Challenge in der ARD Audiothek:
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