Ende der Republik: Heinrich Brüning & Joseph Goebbels streiten um Sparmaßnahmen (1931)
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- Опубликовано: 30 окт 2024
- #nation #krise #reichstag #debatte #zwischenruf #inflation #tumult
5. Wahlperiode: 17. Reichstagssitzung am 5. Februar 1931: Der Haushalt des Deutschen Reichs wird verhandelt. Der Zentrums-Abgeordnete und Reichskanzler Heinrich Brüning hält ein "Ermächtigungsgesetz" für nötig, um den Haushalt mit seinen drastischen Sparmaßnahmen zu verabschieden.
Die vollständige Transkription der Sitzung findet sich hier. www.reichstagsprotokolle.de/Blatt2_w5_bsb00000128_00686.html
0:01 Trailer - Kurze Einführung
1:47 Wortbeitrag Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum)
2:42 Zuruf Nationalsozialisten: "Ehrwürdig ist gut!"
4:16 Zuruf Ernst Torgler (KPD): "Daß für soziale Ausgaben nichts mehr übrig bleibt!"
5:25 Aufruhr. Zurufe Kommunisten: "Welche Ausgaben? Wieder auf Kosten der Werktätigen!" Glocke Präsident Paul Löbe
7:07 Brüning: "In dieser Auffassung hat die Reichsregierung sich mit den Forderungen einer Reihe von Parteien gefunden, vor allem mit der deutschen Volkspartei!"
7:20 Lebhafte Zurufe Kommunisten: "Aha!" - Ernst Torgler: "Jetzt kommt die Verbeugung vor Herrn Dingeldey!" Heiterkeit - "Herr Dingeldey aufstehen!"
8:33 Brüning: "Wenn die Herren Zwischenrufer hier eben sagten, daß sie das nicht verstehen, so nehme ich ihnen das nicht übel" - Heiterkeit
10:03 Zuruf Torgler: "Auf Kosten der Arbeiterklasse!"
10:14 Zuruf Nationalsozialisten: "Frankreich wird dankbar sein!"
11:10 Brüning: "Meine Herren, Ihre Zwischenrufe beweisen nur, daß Sie sich nicht einmal die Mühe gemacht haben, in die Erkenntnis der Voraussetzungen einer Reparationslösung überhaupt einzutreten"
11:30 Zuruf: "Ruhe im Hasenstall!"
15:11 Zuruf Torgler: "Wo bleibt Ihr Gesamtplan zur Rettung der Arbeiterschaft?" - Brüning: "Darauf komme ich auch gleich Herr Torgler; wenn Sie weniger Zwischenrufe machten, würde ich um so eher auf diesen Punkt kommen"
19:39 Brüning: "Diese Änderungen der Geschäftsordnung - davon bin ich überzeugt - werden dazu dienen, Erschütterungen der finanziellen Stabilität, wie wir sie so häufig in den vergangenen Jahren gehabt haben, für die Zukunft zu vermeiden"
20:07 Zuruf von rechts: "Es lebe die Demokratie!"
21:28 Paul Löbe (Reichstagspräsident): "Es ist der Antrag eingegangen: Die Reichsregierung Brüning besitzt nicht das Vertrauen des Reichstages. Stoecker, Torgler und Genossen"
21:40 Wortbeitrag Franz Stöhr (NSDAP)
21:44 Stöhr: "Es war bisher üblich, ich möchte sagen, die Regel, daß nach derartig "hochbedeutsamen" Erklärungen der Reichsregierung" - Lebhafte Zurufe von links: "ah! Hochbedeutsam! Auf einmal!"
23:10 Wortbeitrag Joseph Goebbels (NSDAP)
23:23 "Ein Heer von nahezu 5 Millionen Arbeitslosen zeichnet den Weg Ihrer Politik; ein Bauernstand, der in den Ost- und Nordprovinzen schon zur offenen Rebellion übergegangen ist, zeichnet Ihre Politik; ein zertretener Mittelstand, der nicht mehr weiß, von einem Tage in den anderen zu kommen, und durch einen unerhörten Steuerdruck zu Tode geprest wird; - das ist das Ergebnis Ihrer Politik. Das Reich ohne Kredite und ohne Geld; die Länder vom reich geknebelt und nicht mehr zu den primitivsten Aufgaben in der Lage; die Städte vor dem Bankrott; die Hauptstadt Berlin im Begriff, ihren letzten Besitz zu verscherbeln, um am Ende des Monats ihre Beamtengehälter bezahlen zu können"
24:38 "Und dann das Ergebnis Ihrer Politik nach außen hin - ein Versager nach dem anderen: Polen vor den Toren Oberschlesiens und das Deutschland von heute abgerüstet einer waffenstarrenden Welt gegenüber; das ist das Young-Deutschland, daß der Reichskanzler allerdings nicht geschildert hat"
25:13 "Die Katastrophe brauchen wir nicht zu wollen; die haben Sie herbeigeführt" Stürmischer Beifall Nationalsozialisten
26:15 "Allerdings sind ähnliche Krisen auch über andere Völker hereingebrochen. Aber erst dann konnte ein Volk zur Überwindung der Krise schreiten, wenn das System, das die Krise verursacht hatte, abtrat und denen Platz machte, die gegen die Krise Protest erhoben hatten" - Zurufe von links: "Mussolini!"
26:42 "Dieselben Parteien, die heute mit nationalen Phrasen vor die deutsche Öffentlichkeit hintreten und erklären, sie hätten die Absicht, die Finanzen und den Etat zu sarnieren, dieselben Parteien haben uns vor eineinhalb Jahren vor die Gerichte gezogen, wenn wir gegen den Young-Plan Protest erhoben. Sie haben uns vor den Staatsgerichtshof gestellt als verfassungsbrüchige Elemente, wenn wir das voraussagten, was sie heute mit Ihrer Politik als Ergebnis gezeigt haben"
27:52 Löbe: "Herr Abgeordneter Kleiner, der Herr Reichskanzler hat die ganze rede von Ihnen voller Angriffe ruhig angehört"
28:10 Fortsetzung Rede Brüning
28:30 Unruhe - Zuruf: "Jetzt geben Sie zu, daß die Inflation bewusst gemacht worden ist"
28:41 Brüning: "Ich habe mit der ersten Inflation nichts zu tun; ich war noch gar nicht im Reichstag"
30:57 Paul Löbe: "Ich schlage dem Haus vor, die sachliche Beratung jetzt abzubrechen"
Einfach toll die Reden von damals vor der Machtübernahme zu sehen! Interessant wie wenig sich politischer Diskurs bis heute verändert hat!
Es wäre schön wenn das Deutsche Bundesarchiv die Tonaufnahmen einfach selbst herausgeben würde und man sie nicht zufällig auf einem RUclipskanal finden müsste!
Weiter so!
Ja - das haben sich viele gewünscht - deswegen: Weitere Videos folgen zeitnah!
Die Speicherung der Tonaufnahme ist ... nun ja, echt historisch. Und doch sind die ZWISCHENRUFE deutlicher zu vernehmen (und vor allem zu verstehen) als bei heutigen Aufzeichnungen.
Mehr davon 🤩
Kommt!
11:30 Zuruf: "Ruhe im Hasenstall!"
0:01 Trailer - Kurze Einführung
1:47 Wortbeitrag Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum)
2:42 Zuruf Nationalsozialisten: "Ehrwürdig ist gut!"
4:16 Zuruf Ernst Torgler (KPD): "Daß für soziale Ausgaben nichts mehr übrig bleibt!"
5:25 Aufruhr. Zurufe Kommunisten: "Welche Ausgaben? Wieder auf Kosten der Werktätigen!" Glocke Präsident Paul Löbe
7:07 Brüning: "In dieser Auffassung hat die Reichsregierung sich mit den Forderungen einer Reihe von Parteien gefunden, vor allem mit der deutschen Volkspartei!"
7:20 Lebhafte Zurufe Kommunisten: "Aha!" - Ernst Torgler: "Jetzt kommt die Verbeugung vor Herrn Dingeldey!" Heiterkeit - "Herr Dingeldey aufstehen!"
8:33 Brüning: "Wenn die Herren Zwischenrufer hier eben sagten, daß sie das nicht verstehen, so nehme ich ihnen das nicht übel" - Heiterkeit
10:03 Zuruf Torgler: "Auf Kosten der Arbeiterklasse!"
10:14 Zuruf Nationalsozialisten: "Frankreich wird dankbar sein!"
11:10 Brüning: "Meine Herren, Ihre Zwischenrufe beweisen nur, daß Sie sich nicht einmal die Mühe gemacht haben, in die Erkenntnis der Voraussetzungen einer Reparationslösung überhaupt einzutreten"
11:30 Zuruf: "Ruhe im Hasenstall!"
15:11 Zuruf Torgler: "Wo bleibt Ihr Gesamtplan zur Rettung der Arbeiterschaft?" - Brüning: "Darauf komme ich auch gleich Herr Torgler; wenn Sie weniger Zwischenrufe machten, würde ich um so eher auf diesen Punkt kommen"
19:39 Brüning: "Diese Änderungen der Geschäftsordnung - davon bin ich überzeugt - werden dazu dienen, Erschütterungen der finanziellen Stabilität, wie wir sie so häufig in den vergangenen Jahren gehabt haben, für die Zukunft zu vermeiden"
20:07 Zuruf von rechts: "Es lebe die Demokratie!"
21:28 Paul Löbe (Reichstagspräsident): "Es ist der Antrag eingegangen: Die Reichsregierung Brüning besitzt nicht das Vertrauen des Reichstages. Stoecker, Torgler und Genossen"
21:40 Wortbeitrag Franz Stöhr (NSDAP)
21:44 Stöhr: "Es war bisher üblich, ich möchte sagen, die Regel, daß nach derartig "hochbedeutsamen" Erklärungen der Reichsregierung" - Lebhafte Zurufe von links: "ah! Hochbedeutsam! Auf einmal!"
23:10 Wortbeitrag Joseph Goebbels (NSDAP)
23:23 "Ein Heer von nahezu 5 Millionen Arbeitslosen zeichnet den Weg Ihrer Politik; ein Bauernstand, der in den Ost- und Nordprovinzen schon zur offenen Rebellion übergegangen ist, zeichnet Ihre Politik; ein zertretener Mittelstand, der nicht mehr weiß, von einem Tage in den anderen zu kommen, und durch einen unerhörten Steuerdruck zu Tode geprest wird; - das ist das Ergebnis Ihrer Politik. Das Reich ohne Kredite und ohne Geld; die Länder vom reich geknebelt und nicht mehr zu den primitivsten Aufgaben in der Lage; die Städte vor dem Bankrott; die Hauptstadt Berlin im Begriff, ihren letzten Besitz zu verscherbeln, um am Ende des Monats ihre Beamtengehälter bezahlen zu können"
24:38 "Und dann das Ergebnis Ihrer Politik nach außen hin - ein Versager nach dem anderen: Polen vor den Toren Oberschlesiens und das Deutschland von heute abgerüstet einer waffenstarrenden Welt gegenüber; das ist das Young-Deutschland, daß der Reichskanzler allerdings nicht geschildert hat"
25:13 "Die Katastrophe brauchen wir nicht zu wollen; die haben Sie herbeigeführt" Stürmischer Beifall Nationalsozialisten
26:15 "Allerdings sind ähnliche Krisen auch über andere Völker hereingebrochen. Aber erst dann konnte ein Volk zur Überwindung der Krise schreiten, wenn das System, das die Krise verursacht hatte, abtrat und denen Platz machte, die gegen die Krise Protest erhoben hatten" - Zurufe von links: "Mussolini!"
26:42 "Dieselben Parteien, die heute mit nationalen Phrasen vor die deutsche Öffentlichkeit hintreten und erklären, sie hätten die Absicht, die Finanzen und den Etat zu sarnieren, dieselben Parteien haben uns vor eineinhalb Jahren vor die Gerichte gezogen, wenn wir gegen den Young-Plan Protest erhoben. Sie haben uns vor den Staatsgerichtshof gestellt als verfassungsbrüchige Elemente, wenn wir das voraussagten, was sie heute mit Ihrer Politik als Ergebnis gezeigt haben"
27:52 Löbe: "Herr Abgeordneter Kleiner, der Herr Reichskanzler hat die ganze rede von Ihnen voller Angriffe ruhig angehört"
28:10 Fortsetzung Rede Brüning
28:30 Unruhe - Zuruf: "Jetzt geben Sie zu, daß die Inflation bewusst gemacht worden ist"
28:41 Brüning: "Ich habe mit der ersten Inflation nichts zu tun; ich war noch gar nicht im Reichstag"
30:57 Paul Löbe: "Ich schlage dem Haus vor, die sachliche Beratung jetzt abzubrechen"
23:23 "Ein Heer von nahezu 5 Millionen Arbeitslosen zeichnet den Weg Ihrer Politik; ein Bauernstand, der in den Ost- und Nordprovinzen schon zur offenen Rebellion übergegangen ist, zeichnet Ihre Politik; ein zertretener Mittelstand, der nicht mehr weiß, von einem Tage in den anderen zu kommen, und durch einen unerhörten Steuerdruck zu Tode geprest wird; - das ist das Ergebnis Ihrer Politik. Das Reich ohne Kredite und ohne Geld; die Länder vom reich geknebelt und nicht mehr zu den primitivsten Aufgaben in der Lage; die Städte vor dem Bankrott; die Hauptstadt Berlin im Begriff, ihren letzten Besitz zu verscherbeln, um am Ende des Monats ihre Beamtengehälter bezahlen zu können"
erschreckende Parallelen.
@@TheTarget1980 In der Tat!
@@germaniadeutschegeschichte6807Z.B. ein Ermächtigungsgesetz durch das Zentrum, die damalige Regierungspartei des demokratischen Blocks.
@@derlowe4590 Oder das "Demokratieförderungsgesetz" der SPD
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