Kunst liegt im Auge des Betrachters… genau, jeder Mensch malt, musiziert, modelliert , tanzt anders, verschieden… selbst wenn es sich für alle um das selbe Objekt, das selbe Musikstück/songs, Material whatever handelt. Kunst ist eine ausdrucksform, ein wiedergeben von Gefühlen und Kultur widerspiegelnd … wieder ein schöner inspirierender Beitrag 👍🏼
Ich liebe Ihre Essays. Vielen dank Herr Skobel und natürlich dem Team, dass im Hintergrund mitwirkt. Ich fand die Frage "Was will der Künstler uns damit sagen?" auch schon immer eher lästig. Nach dem Motto "Keine Ahnung? Hat er irgendwo eine Erklärung hinterlassen? Ich sehe/höre Kunst und kann sagen 'ja das macht was mit mir'. Das ist doch ausreichend, oder?" Ich musste mal wegen einer Jugendsünde 10 Sozialstunden in der Obdachlosenhilfe abzuarbeiten und dafür zur Jugendgerichtshilfe. Im Warteraum hing ein Bild und es geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Zu sehen war auf der linken Seite ein dunkler Wald und auf der rechten Seite eine helle Wiese, augenscheinlich im Sonnenaufgang. In dem Wald aber waren scheinbar Menschen. Man sah effektiv nur Menschen in Kaputzen und konnte nicht erkennen in welche Richtung sie gingen. Ich mochte das Bild sehr. Ich weiß auch warum mir das Bild so gut gefiel, aber ich weiß nicht ob ich das gleiche darin sah wie die Person die das Bild gemalt hat. Als die Sozialarbeiterin aus Ihrem Büro kam und sah, wie ich das Bild betrachtete, hat sie das Gespräch mit dem Bild begonnen. Sie fragte mich was ich denke, dass der Künstler damit ausdrücken wollte. Ich habe damals schon geantwortet, dass ich das nicht beantworten kann. Ich konnte und kann nur sagen wie das bild auf mich wirkte. Naja long story short. Ich bereue diese Jugendsünde nicht, denn sie festigte meinen Wunsch Menschen zu helfen. Obdachlose Menschen sind Menschen und "defensive Architektur" ist Menschenfeindlich. As simple as that.
Sorry ich stehe leider ein bisschen auf sparwitze und es ist Mega unangebracht….. Aber Susan Sonntag und Paul Feierabend…. Das macht mich einfach fertig 🤣🙈
Oh , sehr schön Gert Susan Sontag, Paul Feyerabend ; marvelous 👍 Dankeschön 🙏 Gestern auf 3SAT 20. November zum Klimawandel das war mehr als inspirativ. Ich fühle mich bewegt bestimmte ' Dinge ' inhaltlich neu zu überdenken !!! 🤔 Auch dafür ganz vielen lieben rechtherzlichen Dank 🙏📿Gert Mit freundlichen Grüßen Dirk 🌈
Dieses Verlassen des akademischen Bereiches kenne ich von mir selbst. Nach einem spontanen Satori begann ich mit Meditation. Diese Erfahrung war so fundamental für mich, dass ich für mich entschied, dass sinnliche Erfahrung wichtiger ist als intellektuelle Diskussionen. Kunstwerke sind Wegweiser und diese können zu eigener Erfahrung führen. ❤😂❤😂❤
Ich habe eine ähnliche Herangehensweise von Deleuze gelernt, dessen Kernidee über sein Leben man vielleicht so zusammenfassen kann, dass er die Frage "Was ist es?" ablehnt und ihr seine Frage "Was macht es?" entgegenstellt. Das klingt vielleicht erstaunlich einfach, und das ist es auch irgendwie, aber seitdem ist es für mich bedeutend spannender geworden, Museen zu besuchen, oder mich allgemein mit zeitgenössischer Kunst zu befassen. Wenn ich einen Raum betrete, in dem ein großes Bild hängt, vielleicht ein Bild, das nicht viel darstellt, und "langweilig" wirken kann, dann hätte ich vor ein paar Jahren gefragt "was soll das sein?", festegestellt, dass dieses Kunstwerk "nichts" darstellt, und hätte den Raum wieder verlassen. Wenn ich jetzt so einem eher unerklärlichen Bild begegne, dann bleibe ich ein paar Minuten da stehen und frage mich "Was macht es", ich stelle fest, ob etwas passiert, ob die Betrachtung etwas in mir auslöst, ob sich etwas zwischen mir und dem Bild regt. Auch hier passiert es durchaus oft, dass gar nicht so viel passiert, und auch das ist in Ordnung, aber ich habe es auch schon einige Male erlebt, dass ein Gemälde mich einschüchtert, oder erfreut, oder dass ich gar nicht genau die Worte habe, um zu beschreiben, was hier passiert. Ich bin letztens einem Bild begegnet, das eine große, größtenteils schwarz gepinselte Leinwand war, eine Ecke war weiß und ein paar Formen waren zu erkennen. Die Künstlerin hatte scheinbar ein Bild gemalt, dieses selbst in schwarz übermalt und diese Ecke freigelassen, um mir zu zeigen, was mir für immer verborgen bleiben wird. Zuerst war ich etwas frustriert, dann war ich etwas sauer auf die Künstlerin, was sie sich denn einbilde, letztendlich musste ich irgendwie darüber lachen, dass ich mich wie das Opfer eines Streiches fühlte, während ich einfach vor einer größtenteils schwarzen Leinwand stand.
Bei den Fragen "Was ist es?" und "Was macht es?" musste ich spontan unfreiwillig an Rambo und das blaue Licht denken. Nichtsdestotrotz ein sehr guter Kommentar!
Für mich ist Kunst ein Trägermedium für Emotionen, Gedanken, Sichtweisen und mehr. Als ich zum ersten Mal Jills Thema aus "Spiel mir das Lied vom Tod" hörte, da kannte ich den Film noch gar nicht und dennoch hat es mich emotional total zerlegt.
@Piktor201 Die Interpretation liegt beim Betrachter, Zuhörer oder wem auch immer, man interpretiert die Kunst aber die Kunst ist nicht die Interpretation. Man interpretiert alles was man wahrnimmt, ob Kunst oder Alltag.
The act of painting is about one heart telling another heart where he found salvation. (Goya) Ich liebe dieses Zitat, weil es all die, durchaus berechtigten Bemühungen, Kunst zu verstehen, auf auf entwaffnender Weise auf etwas sehr Verletzliches zuführt.
Ich bin Banausin und höre Rap und Hip Hop. Kunst muss mir daher erklärt werden von jemandem vom Fach. Scobel ist dafür durch seine T-Shirts qualifiziert.
Es gibt keinen Grund zu behaupten, dass Rap mit Kunst nichts zu tun hätte. Dann wäre alles, was z.B. Nas oder Common geschaffen haben, bloßes Geschwafel über Samples und Beats. Das möchte ich doch bezweifeln.
Danke für dieses Sichtweise., dass gibt einem eine wirklich schöne Klarheit, und es lässt sich auch gut auf heutige gesellschaftliche oder politische Aspekte. anwenden.
@scobel na ja Mann sollte die Aussagen die Politiker treffen ernst nehmen. Die wollen es wirklich so umsetzten wie sie es sagen. Ich habe den Eindruck, wir nehmen die aktuelle politische Bewegung nicht ernst. Die USA wird eine religiöse Diktatur und die EU ist auch zu schwach um sich gegen Systeme wie Ungarn durchzusetzen.
mein Vater sagte mir vor meinen Kunststudium mehrfach: "Interpretation is the revenge of the intellectual upon art." (Die Interpretation ist die Rache des Intellektuellen an der Kunst.) um darauf hinzuweisen, dass nicht alles in Zeilen oder zwischen den Zeilen geschrieben sein kann (und soll). Sozusagen ein erzähltes Mittagessen stillt keinen Hunger.
Wirklich schlimm, dass man Kinder in der Schule zwingt, seitenweise über Kunstwerke zu palabern. Das ist so abschreckend. Als wäre ein Gedicht oder ein Film etwas, das enträtselt und erklärt werden will, .. es geht aber eigentlich um die Erfahrung des Werkes. - Irgendwann nimmt man vielleicht nur noch das wahr, was man zu verstehen glaubt und nimmt nichts mehr ernst, was man nicht versteht. Kunst ist bestenfalls etwas, das inspiriert, das verwirrt, das nachdenkenswert ist... In der Schule ist Kunst ein Rätsel, das mit bestimmten Werkzeugen gelöst werden kann. Irgendwie muss man den Schülern ja ganz viele Seiten aus den Fingern locken, damit man sie überhaupt bewerten kann... Gäbe es keine Schulnoten, könnten die Schüler viel lockerer und offener mit Kunstwerken umgehen... Aber wir leben in dieser und vielen anderen Hinsichten noch tief in den letzten Jahrhunderten... Deshalb danke für deine fröhliche Aufklärung, Gert! Und tschüss...
Guten Abend. Als Lehrerin für Kunst und Gestaltung habe ich in 25 Jahren in diesen Stunden noch niemals Kinder über Kunstwerke palabern lassen!!!! Wie Sie das hier formulieren. Sie können sich überhaupt nicht vorstellen wie Kunstunterricht heutzutage ist - oder? Wir zeichnen, experimentieren, malen und ja, wir schauen uns auch Kunst an! Und dann wird erzählt: Was siehst du da, was macht es mit dir, was noch? Wozu inspiriert dich das? Magst du es nachmachen, auflegen, ordnen, zerstören, verändern? Was ist ähnlich, anders, komisch, schön, spannend....für DICH? HEUTE Wir malen sowas von vielseitig.! Sie haben keine Ahnung. Die Schulnote kann gerne abgeschafft werden. Diese brauche ich in Kunst als Lehrerin auch nicht. Liebe Grüße 🍀 ❤
Ich weiß nicht so recht, was ich von Deiner Bewertung halten soll, denn ich war einer dieser sonderbaren Schüler, die wirklich gern über Literatur und Kunst im Unterricht und auch privat gesprochen haben und tue es noch heute. Dabei hatte ich stets das Gefühl, dass mir genau das eine noch tiefere Erfahrung des Werkes gebracht hat und sogar die Lehrer so manches Mal zugeben mussten, dass ihnen bestimmte Blickwinkel bisher noch verborgen waren. Vielleicht hast Du aber auch die Erfahrung gemacht, dass manche Lehrkräfte dazu neigen, Kunst zu zerreden, statt einfach über sie zu reden. Denn nicht jedes Kunstwerk besteht aus Rätseln, die es zu ergründen gilt und nicht immer ist es zielführend, das auf Biegen und Brechen zu versuchen. Nein, ich vermag Susan Sontags These dass "Interpretation das Empfindungsvermögen vergiftet" nur sehr sehr bedingt zustimmen. In vielen Fällen mag das zutreffen aber für mich ist gerade das mentale Eintauchen in ein Kunstwerk ein Erlebnis und Genuss auf den ich nicht verzichten möchte. Da ich mich für einen eher empathischen Menschen halte, kann ich versichern dass mich bisher jedes Kunstwerk auch nach einer Interpretation noch mindestens in der gleichen Art und Weise emotional berührt hat wie vorher - meistens aber noch mehr.
Deswegen ist für mich die unmittelbare sinnliche Erfahrung und deren subjektive Wirkung auf mich vorrangig. Auf der Ebene “spricht” Kunst zu mir in ihrer “Muttersprache”. Da erfahre ich vielleicht nicht exakt, was im Künstler vorging, aber die wahre Kraft der Kunst liegt für mich in den empfundenen Resonanzen, durch die die Kunst mich verändert und erweitert. Wenn Kunst das gelingt, dann gefällt sie mir.
Ich finde Kunst etwas ziemlich wildes alles kann Kunst sein, ich bin Programmierer und wenn ich zum Teil Algorithmen sehe spüre ich da zum Teil etwas wie künstlerische Ehrfurcht. Es gibt welche wo man nur am staunen ist wie schön die Lösung eines bestimmten Problems ist, vielleicht sieht der Code einfach auch schön aus, Kunst ist oft nicht erklärlich in normalen Text. Ein nicht Informatiker kann sowas nicht verstehen, genauso wie ich bei DNA nichts sehe wo der Biologe sich denkt, das ist genial.
Es ist doch alles eine große Glauberei. Jede Interpretation ist abstrakt. „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ ist das Gegenteil vom Glauben Bescheid zu wissen.
Der Mystiker öffnet nur die Tür zum Unbekannten. Das er keine Erkenntnis besitzt und Phantasie nicht von der Realität unterscheiden kann ist allerdings ein Märchen.
Ein Tipp für alle. Statt philosophische Schicherheit die psychologische Sicherheit im Kanal Menschen und Muster. Menschen und Muster - Darum entsteht nichts neues, oder Warum wir trotz Technik mehr arbeiten, oder Warum Fehlerkultur oft der falsche Weg ist. Det is gute Dienstleistung und hat auch mit Kunst, wie mit philosophischer Sprachathletik zu tun. Und bildet.
Im Deutsch LK haben wir mal ein Buch eines zeitgenössischen Autoren gelesen und natürlich interpretiert. Was haben wir nicht alles in Figuren hinein interpretiert und was haben wir gedacht, was der Autor damit sagen will und welche geheime Botschaft dahinter steckt. Wir durften den Autor dann interviewen. Er hat sich tatsächlich fast gar nichts gedacht. Die Figuren waren an reale Menschen angelehnt, er hat alle Figuren mit P anfangen lassen, weil es ihm gerade beim Schreiben so gefiel, etc. Das war schon echt interessant. Ich hatte damals beim lesen das Gefühl, das es nur ein unterhaltendes lustiges Buch zum schmunzeln sein soll, aber natürlich mir irgendwas ausgedacht, um eine gute Note zu erhalten. Im Endeffekt war es das, was mir mein Gefühl sagte.
@scobel dürfte kaum einem bekannt sein, ist ein Schweizer Jungschriftsteller gewesen. Das Buch heißt: Quifezit oder eine Reise im Geigenkoffer von Gion Mathias Cavelty. Aus Interesse hatte ich mir die zwei anderen Bände der Trilogie geholt und gelesen, ad absurdum und tabula rasa. Wir hatten damals mit dem LK ein Theaterstück aus Quifezit gemacht und unsere Theater AG hat es aufgeführt. War echt lustig und hat irgendwie Spaß gemacht. Vor allem das Aufführen, denn unsere Theater AG war schon echt gut für eine Schul AG. Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber stimmt trotzdem. Ich war die Pianistin.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Kunst kein "wozu" und kein "warum" hat, sie ist zweckfrei. Wenn es etwas gäbe, wozu wir Kunst machen, dann könnte man ja gleich das machen und die Kunst sein lassen :)
@@j.p.budesheim zweckfrei und Nutzlos, also dekadent. Kunst mit Zweck nennt man Handwerkliche Erzeugnisse. Ein Stück Brot vom Bäcker, ist die wahre Kunst, nur nennt man es abwertend Essen.
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Wer sich nicht an Natur,.Kunst, Musik, Literatur,.am Essen und Trinken,.also an den Freuden des Lebens, erfreuen kann ist wohl ein armer Wicht. Die Welt gehört dem, der sie genießt.
Sag das mal meiner Deutschlehrerin. Sie wollte von uns immer Gedichtinterpretationen und wehe wir waren nicht in der Lage die "echte und richtige" Botschaft des Gedichts zu verstehen.
Gab es bei dir eine "echte" Interpretation? Manche Deutschlehrer und Deutschlehrerinnen sagen ja auch jede Interpretation ist gut, solange sie gut belegt ist.
@@scobel Es gab schlechte Noten, wenn man das Gedicht anders als die Lehrerin interpretiert hat. Das war also die "echte" Interpretation, die man erraten musste.
Ich widerspreche in fast allen Punkten. Nichts spricht gegen eine höhere Sinnlichkeit, keine Frage, aber Interpretieren auslassen kann nicht der Weg sein. Ich halte es zunächst einmal für relativ unkontrovers zu sagen, das wir nicht über unser Denken hinaus, Dinge mit Gewissheit sehen. Wir müssen in jeder Auseinandersetzung mit einem Anderen also stets eine Distanz überwinden, das tun wir indem wir Interpretieren. Daran führt letzlich gar kein Weg vorbei. Zu behaupten, das Kunstwerke mit ihrer Sinnlichen Form keine Idee abbilden, ist zudem auch schlicht Unfug. Wir können uns natürlich über die Ontologie einer solchen streiten, aber Geothe wollte beispielweise mit Wilhelm Meister eine Menge Sachen aussagen und bewirken. Mit Interpretation können wir das nachvollziehen, denn es ist unser einziger Weg. Empirisch werden wir wohl kaum etwas über das Bildungsprogram des Romans sagen können. Es kann sogar gefährlich sein, nicht zu interpretieren. Gerade in Zeiten von Werbung ist das wichtig, zu verstehen, das wir ständig manipuliert werden können wir nur durch Interpretation. Wer nie lernt zu Interpretieren kann auch nie lernen seinen eigenen Verstand zu gebrauchen. Interpretation zurückweisen bedeutet Vernunft zurückweisen. Ich werd mir Sontags Essay aber definitv nochmal genau anschauen, vielleicht überzeugt sie mich ja doch vom Gegenteil. Und selbstverständlich trotzdem Danke für das Video. Es ist immer gut sich mit Argumenten auseinanderzusetzen, die der eigenen Sicht entgegen stehen. Man sollte stets bereit sein sich widerlegen zu lassen, lehrt auch schon Platon, ich muss aber sagen, in diesem Fall ist es dennoch nicht passiert.
Kunst kommt nicht von "können", wie oft fälschlich behauptet, sondern on "künden". Ich glaube, dass Kunst eine eigene Sprache ist so wie es auch bei der Musik der Fall ist. Manche Kunstwerke berühren mich, manche eher nicht. Das In-Resonanz-Gehen zwischen Kunst und Betrachter und zwischen Musik und Hörer ist der eigentliche Sinn und Zweck.
Vielen Dank für diesen Beitrag, schade das ich die Philosophiein und den Philosophen erst jetzt kennenlerne. Das die Interpretatierei falsch ist war mir schon als Schüler klar, was mir immer wieder im Unterricht vorgeführt wurde. Es hat mich zu Aussagen verleitet wie Wagner ist mir zu fettig oder zu Goethe geht das nicht kürzer... Als Techniker ist mir völlig klar das nicht der Sender, sondern der Empfänger den Inhalt bestimmt. Hier geht es um Inhalt und das erfordert einen Handshake. Der stellt die Verbindungen her und kontrolliert das korrekte verstehen der Nachricht. Ein für mich besonders Ereignis war der Besuch in Lascaux 2. Es ist Kunst auch, wenn es nur eine Kopie ist. In einem Moment war mir verstand ich das die Maler Menschen waren wie ich selbst. Die Erkenntnis hat mich völlig überwältigt. Gleichzeitig war mir klar, dass niemand von uns die Geschichte die von diesen Menschen erzählt wurden bleibt uns verborgen. Das Interpretieren behindert bei den Profis diesen Blick. So fragen sich viele Künstler bei der Betrachtung: Wie wurde das gemacht? Ein zweites Erlebnis war eine Diskussion mit einem studierten Maler, den ich nach dem Inhalt fragte. Der fragte mich was sagt dir das Bild. Nach meiner Erklärung, sagte er genau das ist der Inhalt. Später meinte er der Betrachter bestimmt den Inhalt. Er meinte er hat über Inhalt nicht nachgedacht, er hat nur gemalt.
Bei dem Gedanken über die Interpretation, die der Kunst den Inhalt entreißen will oder die "schöne Oberfläche" missachtet komme ich auch der Begründung näher, warum mir das Filmgenre Biopic größtenteils missfällt. Besonders im Fall der Künstlerinnenbiografie. Dort wird das Werk stets wie eine Krankheit behandelt und die Kindheit bzw. Traumata zur Ursache verklärt. Das empfinde ich als entwürdigend. Ist aber nicht ganz das Thema, deshalb mach ich aus diesem Kommentar keinen Roman. Ich muss wieder was von S. Sontag lesen.
Banksy's Werke sind scheinbar keine wirklichen Kunstwerke, weil sie nicht "flirrend, irritierend" sind und uns nicht "nervös" machen. Obwohl mich einige Kunstwerke stark ansprechen (z.B. Der Wanderer über dem Nebelmeer), hat mich sonst abstrakte Kunst oder sowas wie Mona Lisa nie interessiert. Im Gegenteil, ich finde das teilweise langweilig und banal. Kunst ohne eine "Message" ist ok, aber mir scheint doch, dass Kunst mit einer (gewollten oder ungewollten, bewussten oder unbewussten) Aussage faszinierender sein kann. Was aber Kunst ist und was nicht, ist doch heutzutage schwieriger denn je. Da gibt es "Kunstwerke", die infrage zu stellen sind und Kunstwerke, die als solches nicht anerkannt werden. Verrückte Welt.
Bei der "Kunst" die von KI erstellt wird, ist eine Interpretation besonders sinnlos. Allerdings stellt sich damit auch die Frage, wie sinnvoll es eigentlich ist, "Kunst" von KI erstellen zu lassen, und obwohl sie ohne jeden Sinn und Zweck entsteht, ich mich trotzdem davon beeindrucken oder berühren lassen sollte.
wenns mal nur um das kunstinterpretieren ginge... ich hatte dasselbe sogar in quelleninterpretationen in geschichte! und dabei ging es nach meinem gefühl mehr um meine vermutungen, statt die schulbücher"fakten", die mir präsentiert worden waren... denn eins weiß ich: geschichte schreiben hauptsächlich gewinner oder diktieren den verlierern ihre perspektiven... revisionismus nicht mal dran gedacht... und naja, in der schule ist geschichte sehr verkürzt und zu oft einseitig amerikanistisch und eurozentrisch gesehen... und naja, da wir ca. 193 staaten im weltkrieg hatten, fehlt zu viel, um die geschichte der schulzeit ernst zu nehmen... auch wenn die medienwelt die geschichte in wieder eigenen interessen vertritt... denn leider ist geschichtserzählung immer politischer werdegang der interessen... und diese interessen sind leider von wieder interessenvertretern vertreten worden... sprich: politik und vergangenheitspolitik a la geschichte, sind viel mehr interessenauslegungen statt tatsachen... historikerengagement hin oder her... die sind leider teil aller interessendominaten verstrickungen und werden wiederum "passend ausgelegt"
Schade, dass ich Susan Sontags Essay (welches ich mir gerne mal in Gänze zu Gemüte führen werde) nicht schon zu Schulzeiten kannte. Ich folge ihrer Argumentation vollständig, konnte das nur leider nur nie derart elegant fomulieren.
Der radikale Ansatz der Interpretation ist eigentlich nicht, Worte zu finden für etwas, was gesehen wird, sondern die eigentliche Tatsache der Interpretation ist die Vermittlung, d. h., ich vermittle zwischen dem reellen und dem ideellen Horizont. D. h., ich kann das Ideelle, also die Idee an sich, die verwirklicht wird, nicht ausklammern. Auch ist dahingehend zu unterscheiden, dass die Idee nicht einfach nur da ist, an sich ist, schon abgebildet ist, sondern die Idee ist eigentlich unzulässig dargestellt in der Erscheinung, weil sie ein Offenes ist. D. h., die Idee des Bettes ist nicht das Bett an sich, welches ich dann vor mir sehe, sondern die Idee des Bettes ist eigentlich gar kein Bett. Das wäre der eigentliche Ansatz. Die Erscheinung ist nicht das, was wir als den eigentlichen Gegenstand der Wahrheit sehen, sondern die Wahrheit ist jener Moment, der zwischen dem ideellen und dem reellen Horizont beharrlich darauf wartet, in Vermittlung gebracht zu werden. Die eigentliche Herausforderung in der Kunst ist einzusehen, dass man scheitert, von Mal zu Mal. Und das Geniale ist eigentlich daran, dass nicht ich erschaffe, sondern das Universum die Möglichkeiten bereithält für mich, die ich aufdecken kann. D. h., ich vermittle zwischen den beiden Horizonten des Reellen und des Ideellen. Kant hat dazu gesagt, dass die Einbildungskraft, weil beide Horizonte an sich nichts miteinander zu tun haben, in die eine wie in die andere Richtung das eigentliche Merkmal ist, welches überhaupt die Erscheinungen darstellen kann - egal ob im ideellen oder im reellen Horizont. Der eigentliche Schwerpunkt innerhalb der Kunst, egal in welcher Gattung, ist somit nicht, irgendetwas zu erschaffen. Das ist auch dahingehend falsch, gerade in der Diskussion, dass KI trainiert worden ist - wie jetzt im jüngsten Fall mit den ABBA-Songs, wo sich der Mastermind von ABBA dahingehend hinstellt, dass er Schöpfer sei. Das ist das, was schon seit althergebrachten Zeiten mit Hybris gekennzeichnet wurde. Wir erschaffen gar nichts. Creatio heißt eigentlich Spiel. Also: Ich rufe hervor, was überhaupt schon als Potenzial angelegt ist. Ich kann nur kreativ sein, also etwas erzeugen, wenn die Anlage zur Erzeugung schon vorhanden ist. Dadurch ist alles, was schöpferisch tätig ist, nur einem zugeneigt: dem Universalismus oder dem Universum - oder, wenn man es althergebracht sieht, Gott. Kunst ist sozusagen nicht jener Moment, der nicht interpretiert werden sollte, sondern sie ist an sich schon Interpretation, eben nur Oberfläche. Hinter der Oberfläche jedoch befindet sich die geistige Idealität, und diese ist offen. Damit ist jeder Ansatz innerhalb der Kunst, auch innerhalb der Interpretation in den Begriffen des Kunstwerks, ein Spiel - genauso, wie es Schiller gesagt hat: Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Nach Ihrer Interpretation war Schiller also ein Spielmatz bzw. ist der Mensch ein Kind, dass nie erwachsen werden will. Das erklärt die Nesthocker Hypothese in der Evolutionsbiologie. Vom psychologischen Aspekt sehr interessant, erklärt es doch auch die Unterwürfigkeit in den Religionen.
@@SeeStern-dn8xx Interessant, wie Sie das Spiel als einen Zustand kindlicher Offenheit deuten und es in Verbindung mit der psychologischen Entwicklung setzen. Der Aspekt der Unterwürfigkeit in Religionen könnte jedoch weiter differenziert werden. Schiller sah das Spiel als Ausdruck der Freiheit, in dem der Mensch ganz Mensch ist, weil er sich nicht einer äußeren Notwendigkeit unterwirft, sondern die Ideale des Schönen und Wahren frei entfaltet. Vielleicht liegt gerade hierin ein tieferer Zusammenhang mit der Allegorie in der Kunst: Während die religiös und gesellschaftlich sinnstiftende Moral einen Rahmen setzte, bot die Allegorie den Raum, innerhalb dieser Einschränkungen eine Freiheit zu entfalten. In der Erzählung des Bildes konnte die Sprache der Allegorie als ein Spiel fungieren - ein Spiel, dass die Notwendigkeiten des Alltags vergessen ließ und durch seine Form zugleich neue Perspektiven eröffnete. Paradoxerweise setzte gerade die Religion, mit ihrer vermeintlichen Unterwürfigkeit, durch diesen Rahmen die Freiheit ins rechte Licht. Die Allegorie ermöglichte es, innerhalb der Begrenzung Freiheit zu schaffen - ein scheinbarer Widerspruch, der das Spiel selbst widerspiegelt: ein freier Ausdruck innerhalb von Regeln. Wäre es nicht denkbar, dass genau diese Wechselwirkung zwischen Freiheit und Notwendigkeit das Spiel nicht nur als Moment ästhetischer Erfüllung, sondern auch als metaphysische Bewegung begreifbar macht? In dieser Bewegung - der freien Darstellung im eingeschränkten Rahmen - wird der Mensch mehr als nur ein Kind; er wird zum Vermittler zwischen dem Ideellen und dem Reellen, zwischen Notwendigkeit und Freiheit.
Kurios! Vordergründig verstehe ich dieses Video eigentlich als Plädoyer gegen übermäßige Interpretation; wobei ich dieser Intention durchaus folgen und ihr zustimmen kann. Dennoch hat dieses Video (insbesondere der Teil "Gegen die Interpretation" ) bei mir zu einem besseren Verständnis zumindest eines Werkes geführt: In Haruki Murakamis Buch "Die Ermordung des Commendatore" gibt es ja diese rätselhaften Figuren "Commendatore" (alias "die Idee") und "Langgesicht" (alias "die Metapher"). Im Sinne von Susan Sontags "Against Interpretation" entziehen sich die beiden nämlich jeglicher Interpretation, da sie ja selbst immer betonen, dass sie von jedem anders verstanden werden. Könnte es sein, dass Murakami sich mit diesem Figuren auf Susan Sontag bezieht? Vermutlich ist diese Frage im Sinne dieses Videos eigentlich widersinnig, aber sie gibt mir als regelmäßigen Zuschauer dieses Kanals die Gelegentheit mich bei Gert Scobel einfach mal zu bedanken. 👍
@@tilmanbenatzky3480 Gern. Ich möchte dennoch darauf hinweisen, dass Kunst und Literatur mich nur Hobby und Leidenschaft sind und es keinesfalls meine Absicht ist, für Murakami und seine Bücher Werbung zu machen. 😉
@@Piktor201 hätte ich nie für Werbung gehalten. Dein Intro ist doch deutlich! Scobel hat ein uraltes Thema wieder hochgebracht. Passt zu KI-Zeiten auch ganz gut rein. Ich bin Künstler bzw. besser: kanns mir nicht abgewöhnen, so zu denken, zu provozieren oder zu verschlüsseln. Leidenschaft. Ein guter Topos 😉
Die Interpretation hat doch ohnehin einen schlechten Ruf aufgrund der Erfahrungen, die viele in der Schule machen. Fänd ein Video spannend, wo gezeigt wird, wie sinnvolle zeitgemäße Interpretation aussehen kann, insbesondere auch bezüglich des meistens völlig überstrapazierten Verhältnisses von Künstler und Werk.
Wenn aber ein Gemälde, dass mehr für Effekt sorgt, Kitsch ist und keine Kunst. Wie soll man dann die Kunst nicht interpretieren und bei der Oberfläche bleiben?
Kann man das wirklich so pauschal sagen? Klar, bei vielen Kunstwerken steht das Wirken im Vordergrund. Aber es ist doch nicht auszuschließen, dass mindestens ein paar Künstler sich schon erhoffen, dass man etwas länger grübelt und irgendeine versteckte Message entnehmen kann, die bewusst eingepflegt wurde. Ist es deswegen schon keine Kunst mehr?
Seit ich in Wuppertal ein vergammeltes "Kunstwerk" von Beuys gerochen habe, ist es mir egal ob jemand etwas als Kunst bezeichnet. Ich entscheide ob es mich berührt oder nicht. "Luftpumpe in Fett" konnte das nicht leisten. Und komm mir jetzt keiner mit Beuys berühmtem Spruch "jeder ist ein Künstler". Dafür brauche ich keinen Vordenker.
Kunst, wie auch diese Videos auf dieser Plattform, oder Bürokratie und viele andere Berufe sind Dienstleistungen und wer gut mit Dienstleistungen verdient entscheiden andere mit einer Trendbildung. Nachtrag: Interpretationen zu meiner Kunst sind mir vollkommen Wurst. Ich mach das doch nicht um Leuten zu gefallen, sondern weil es ein innerer Impuls ist, dies so zu tun. Es erschafft persönliche Freiheiten und eine Weiterbildung. Wie verhält sich es damit: Bei einer strengeren politischen Autorität verfestigt sich wieder altes beengendes Schubladendenken, welches wir ja für unsere Entwicklungen vermeiden wollen. Aua das tut weh. Und ich male das Bild einer Schublade, und in ihr Ordnungswidrigkeiten. Als Frage: Unter welchen Zwang liegen Leute, die Kunst interpretieren müssen und ein Schubladendenken erzeugen?
Ich habe mich in dem Thread von Demien Bartok weiter oben bereits zu der Frage des "Warum?" erklärt aber gern nochmal in Kurzform: für mich ist die Interpretation eines Kunstwerks sicher weder ein "neurotischer Zwang", noch ein "Mindfuck" oder was einem in dieser Kommentarsektion hier sonst noch so unterstellt wird, sondern ich genieße es, ein Werk gern in allen Aspekten zu erleben, die es mir bietet. Punkt! Das geht übrigens auch auch ohne ein "Schubladendenken" zu erzeugen, denn das tun m.E. eher die Leute, die Gespräche über Kunst offenbar am liebsten verbieten möchten weil sie denen, die gern interpretieren eine "strenge Authorität" unterstellen!? Ernsthaft? Und dazu sage ich nochmal: Es schadet dem Kunstwerk nicht, wenn man über es nachdenkt und redet. Vielleicht hat das Werk Qualitäten, die sich der Sprache entziehen. Und? Dann ist die Interpretation bestenfalls trivial oder überflüssig (wie bei Kerkelings Lamm) aber es kann bei anderen Werken unglaublichen Spaß machen. Wo zum Teufel soll da jetzt ein Problem sein!?
@@Piktor201 Ich bleib dabei. Es ist ein Dienstleistungsgewerbe, wie der Gang zum Friseur. Ziel dabei ist es die eigene Schönheit der Extravaganz über die Frisur zu betonen und schon reden alle über die Frisur.
@@na64able Falls wir das gleiche meinen, dann kann ich dir versichern, die "strengere Autorität" wird sicher nicht von mir gewählt. Aber hier ging es eigentlich um Scobels Video und Susan Sontags Thesen. Auf diesen politischen Aspekt möchte ich daher nicht weiter eingehen. Ich glaube inzwischen fest, dass sich meine Ansichten weit weniger von Deinen unterscheiden, als Du glaubst. Natürlich sollte oder darf Kunst nicht primär den Leuten zum gefallen dienen. Da bin ich ganz bei Dir. Und das sage ich *nicht* nur nur sondern insbesondere auch weil ich in der Zwischenzeit einige Deiner interessanten Videos auf deinem YT-Kanal gesehen hab.
Gert, wer folgt dir/uns noch in diesen "Kunst"-Begrifflichkeiten? Die finanziell noch gut ausgestattete Mittel- und Oberschicht? Der überwiegende Rest der nationalen Bevölkerung scheint gerade erheblich Wichtigeres zu tun zu haben, nämlich halbwegs Erhalten des bisherigen Standards und all der damit verbundenen Anstrengungen. Gern schauen wir wieder bei dir herein, wenn sich die Lage stabilisiert hat . . .
Ich bin arm und instabil, gerade deshalb brauche ich die Kunst und die Philosophie... Das ist kein elitärer Freizeitluxus, sondern etwas Essentielles. In der Kunst und Philosophie geht es fast immer um die großen Fragen und Ängste der Menschheit. - Die Bevölkerung wird durch Arbeitsstress in einem Taumel gehalten, der es ihnen gar nicht mehr ermöglicht, ein paar Schritte zurückzugehen.
Die Pausierung post-materialistischen Denkens ist wohl nicht die Lösung der Krise, oder? Vielmehr muss doch darauf geachtet werden dass dieses in der Krise nicht verloren geht, da sind frei zugängliche kostenlose RUclips Videos doch eine ganz gute Sache würde ich behaupten. Ich verstehe deinen Punkt, die Kritik ist in der Kommentarspalte bei Gert Scobel aber an der falschen Stelle platziert, sie muss nämlich im politischen Kontext vorgebracht werden und da würde ich dir dann auch vollkommen zustimmen.
@@demienbartok Sorry, aber dass du arm und instabil bist, glaubt dir hier niemand. Dann kannst du dir gern street graffiti ansehen und Straßenmusikern lauschen, sonst nichts.
Was ist eine nationale Bevölkerung? Und was hat Kunst und sinnvolles Denken darüber, mit finanziellen Mitteln zu tun? Sind Lagen jemals stabil gewesen? Oder merken Viele gerade (hoffentlich), dass das mit den Standards so "ne Sache" ist?
Dieser Beitrag ist Kunst, denn er löst gerade einiges in mir aus. Danke Scobel und Team
Danke für die lieben Worte.
Alleine dass ihr in 4K produziert und es ebenso hochladet: STABIL! Danke!
Kunst liegt im Auge des Betrachters… genau, jeder Mensch malt, musiziert, modelliert , tanzt anders, verschieden… selbst wenn es sich für alle um das selbe Objekt, das selbe Musikstück/songs, Material whatever handelt. Kunst ist eine ausdrucksform, ein wiedergeben von Gefühlen und Kultur widerspiegelnd … wieder ein schöner inspirierender Beitrag 👍🏼
Ich liebe Ihre Essays. Vielen dank Herr Skobel und natürlich dem Team, dass im Hintergrund mitwirkt.
Ich fand die Frage "Was will der Künstler uns damit sagen?" auch schon immer eher lästig. Nach dem Motto "Keine Ahnung? Hat er irgendwo eine Erklärung hinterlassen? Ich sehe/höre Kunst und kann sagen 'ja das macht was mit mir'. Das ist doch ausreichend, oder?"
Ich musste mal wegen einer Jugendsünde 10 Sozialstunden in der Obdachlosenhilfe abzuarbeiten und dafür zur Jugendgerichtshilfe. Im Warteraum hing ein Bild und es geht mir bis heute nicht aus dem Kopf.
Zu sehen war auf der linken Seite ein dunkler Wald und auf der rechten Seite eine helle Wiese, augenscheinlich im Sonnenaufgang. In dem Wald aber waren scheinbar Menschen. Man sah effektiv nur Menschen in Kaputzen und konnte nicht erkennen in welche Richtung sie gingen. Ich mochte das Bild sehr. Ich weiß auch warum mir das Bild so gut gefiel, aber ich weiß nicht ob ich das gleiche darin sah wie die Person die das Bild gemalt hat. Als die Sozialarbeiterin aus Ihrem Büro kam und sah, wie ich das Bild betrachtete, hat sie das Gespräch mit dem Bild begonnen. Sie fragte mich was ich denke, dass der Künstler damit ausdrücken wollte.
Ich habe damals schon geantwortet, dass ich das nicht beantworten kann. Ich konnte und kann nur sagen wie das bild auf mich wirkte.
Naja long story short. Ich bereue diese Jugendsünde nicht, denn sie festigte meinen Wunsch Menschen zu helfen. Obdachlose Menschen sind Menschen und "defensive Architektur" ist Menschenfeindlich. As simple as that.
Das klingt nach einem sehr interessanten Erlebnis. Danke fürs Teilen! ☺
Sehr schöne Gedanken, vielen Dank dafür.
Sorry ich stehe leider ein bisschen auf sparwitze und es ist Mega unangebracht…..
Aber Susan Sonntag und Paul Feierabend…. Das macht mich einfach fertig 🤣🙈
Jetzt wo du es sagst, fällt es uns auch auf. 😅
Oh , sehr schön Gert
Susan Sontag, Paul Feyerabend ; marvelous 👍
Dankeschön 🙏
Gestern auf 3SAT 20. November
zum Klimawandel das war mehr als inspirativ. Ich fühle mich bewegt bestimmte ' Dinge ' inhaltlich neu zu überdenken !!! 🤔 Auch dafür ganz vielen lieben rechtherzlichen
Dank 🙏📿Gert
Mit freundlichen Grüßen
Dirk 🌈
Dieses Verlassen des akademischen Bereiches kenne ich von mir selbst. Nach einem spontanen Satori begann ich mit Meditation.
Diese Erfahrung war so fundamental für mich, dass ich für mich entschied, dass sinnliche Erfahrung wichtiger ist als intellektuelle Diskussionen.
Kunstwerke sind Wegweiser und diese können zu eigener Erfahrung führen. ❤😂❤😂❤
Die Steigerungsform von erleuchtet ist überbelichtet.
@SeeStern-dn8xx ganz bestimmt.
@SeeStern-dn8xx vielleicht sollten Sie erst etwas nachdenken vor dem kommentieren?
@SeeStern-dn8xx so könnte es sein, wenn der Intellekt das Universum steuert.
@@berndhofmann752 Toll, wie Sie sich selbst einen Daumen nach oben geben. Sie sollten nachdenken, bevor Sie etwas tun.
Das Malen ist für mich der Moment zu ahnen was Kunst ist. Ich tue es, weil ich es brauche um nicht zu verzweifeln. Egal was andere dazu sagen.
Ich habe eine ähnliche Herangehensweise von Deleuze gelernt, dessen Kernidee über sein Leben man vielleicht so zusammenfassen kann, dass er die Frage "Was ist es?" ablehnt und ihr seine Frage "Was macht es?" entgegenstellt. Das klingt vielleicht erstaunlich einfach, und das ist es auch irgendwie, aber seitdem ist es für mich bedeutend spannender geworden, Museen zu besuchen, oder mich allgemein mit zeitgenössischer Kunst zu befassen.
Wenn ich einen Raum betrete, in dem ein großes Bild hängt, vielleicht ein Bild, das nicht viel darstellt, und "langweilig" wirken kann, dann hätte ich vor ein paar Jahren gefragt "was soll das sein?", festegestellt, dass dieses Kunstwerk "nichts" darstellt, und hätte den Raum wieder verlassen. Wenn ich jetzt so einem eher unerklärlichen Bild begegne, dann bleibe ich ein paar Minuten da stehen und frage mich "Was macht es", ich stelle fest, ob etwas passiert, ob die Betrachtung etwas in mir auslöst, ob sich etwas zwischen mir und dem Bild regt. Auch hier passiert es durchaus oft, dass gar nicht so viel passiert, und auch das ist in Ordnung, aber ich habe es auch schon einige Male erlebt, dass ein Gemälde mich einschüchtert, oder erfreut, oder dass ich gar nicht genau die Worte habe, um zu beschreiben, was hier passiert.
Ich bin letztens einem Bild begegnet, das eine große, größtenteils schwarz gepinselte Leinwand war, eine Ecke war weiß und ein paar Formen waren zu erkennen. Die Künstlerin hatte scheinbar ein Bild gemalt, dieses selbst in schwarz übermalt und diese Ecke freigelassen, um mir zu zeigen, was mir für immer verborgen bleiben wird. Zuerst war ich etwas frustriert, dann war ich etwas sauer auf die Künstlerin, was sie sich denn einbilde, letztendlich musste ich irgendwie darüber lachen, dass ich mich wie das Opfer eines Streiches fühlte, während ich einfach vor einer größtenteils schwarzen Leinwand stand.
Bei den Fragen "Was ist es?" und "Was macht es?" musste ich spontan unfreiwillig an Rambo und das blaue Licht denken. Nichtsdestotrotz ein sehr guter Kommentar!
Hat mich auch immer genervt. „Was willst du mit dem Song sagen“ - aber es geht um die Erfahrung. FERDDICH.
Für mich ist Kunst ein Trägermedium für Emotionen, Gedanken, Sichtweisen und mehr. Als ich zum ersten Mal Jills Thema aus "Spiel mir das Lied vom Tod" hörte, da kannte ich den Film noch gar nicht und dennoch hat es mich emotional total zerlegt.
Dein Statement war m.E. schon eine perfekte Interpretation von Ennio Morricones Musik aber irgendwie wollen hier einige nicht, dass man sowas sagt.
@Piktor201 Die Interpretation liegt beim Betrachter, Zuhörer oder wem auch immer, man interpretiert die Kunst aber die Kunst ist nicht die Interpretation. Man interpretiert alles was man wahrnimmt, ob Kunst oder Alltag.
Ein sehr schöner Vortrag, und überaus angenehm dargeboten, hat mich soeben zu einem Abonnement verführt.
Schön, dass du da bist. ❤️
Hervorragend, einfach hervorragend.
The act of painting is about one heart telling another heart where he found salvation. (Goya) Ich liebe dieses Zitat, weil es all die, durchaus berechtigten Bemühungen, Kunst zu verstehen, auf auf entwaffnender Weise auf etwas sehr Verletzliches zuführt.
Interessant!
Ich bin Banausin und höre Rap und Hip Hop. Kunst muss mir daher erklärt werden von jemandem vom Fach. Scobel ist dafür durch seine T-Shirts qualifiziert.
Wieso Banausin? Rap und Hip Hop muss Dir doch auch nicht erst erklärt werden?
Es gibt keinen Grund zu behaupten, dass Rap mit Kunst nichts zu tun hätte. Dann wäre alles, was z.B. Nas oder Common geschaffen haben, bloßes Geschwafel über Samples und Beats. Das möchte ich doch bezweifeln.
Interessante und inspirierende Sichtweise, danke!
Muss jetzt erst mal interpretieren was hier eigentlich gesagt werden will ;)
Danke für dieses Sichtweise., dass gibt einem eine wirklich schöne Klarheit, und es lässt sich auch gut auf heutige gesellschaftliche oder politische Aspekte. anwenden.
In wiefern würdest du das anwenden?
@scobel na ja Mann sollte die Aussagen die Politiker treffen ernst nehmen. Die wollen es wirklich so umsetzten wie sie es sagen. Ich habe den Eindruck, wir nehmen die aktuelle politische Bewegung nicht ernst. Die USA wird eine religiöse Diktatur und die EU ist auch zu schwach um sich gegen Systeme wie Ungarn durchzusetzen.
mein Vater sagte mir vor meinen Kunststudium mehrfach: "Interpretation is the revenge of the intellectual upon art." (Die Interpretation ist die Rache des Intellektuellen an der Kunst.) um darauf hinzuweisen, dass nicht alles in Zeilen oder zwischen den Zeilen geschrieben sein kann (und soll). Sozusagen ein erzähltes Mittagessen stillt keinen Hunger.
Wirklich schlimm, dass man Kinder in der Schule zwingt, seitenweise über Kunstwerke zu palabern. Das ist so abschreckend. Als wäre ein Gedicht oder ein Film etwas, das enträtselt und erklärt werden will, .. es geht aber eigentlich um die Erfahrung des Werkes. - Irgendwann nimmt man vielleicht nur noch das wahr, was man zu verstehen glaubt und nimmt nichts mehr ernst, was man nicht versteht. Kunst ist bestenfalls etwas, das inspiriert, das verwirrt, das nachdenkenswert ist... In der Schule ist Kunst ein Rätsel, das mit bestimmten Werkzeugen gelöst werden kann. Irgendwie muss man den Schülern ja ganz viele Seiten aus den Fingern locken, damit man sie überhaupt bewerten kann... Gäbe es keine Schulnoten, könnten die Schüler viel lockerer und offener mit Kunstwerken umgehen... Aber wir leben in dieser und vielen anderen Hinsichten noch tief in den letzten Jahrhunderten... Deshalb danke für deine fröhliche Aufklärung, Gert! Und tschüss...
Mehr muss nicht gesagt werden. Einfach auf den Punkt getroffen.
Danke dir für deine Gedanken zu dem Thema 🙂
Guten Abend. Als Lehrerin für Kunst und Gestaltung habe ich in 25 Jahren in diesen Stunden noch niemals Kinder über Kunstwerke palabern lassen!!!! Wie Sie das hier formulieren. Sie können sich überhaupt nicht vorstellen wie Kunstunterricht heutzutage ist - oder? Wir zeichnen, experimentieren, malen und ja, wir schauen uns auch Kunst an! Und dann wird erzählt: Was siehst du da, was macht es mit dir, was noch? Wozu inspiriert dich das? Magst du es nachmachen, auflegen, ordnen, zerstören, verändern? Was ist ähnlich, anders, komisch, schön, spannend....für DICH? HEUTE Wir malen sowas von vielseitig.! Sie haben keine Ahnung. Die Schulnote kann gerne abgeschafft werden. Diese brauche ich in Kunst als Lehrerin auch nicht. Liebe Grüße 🍀 ❤
Ich weiß nicht so recht, was ich von Deiner Bewertung halten soll, denn ich war einer dieser sonderbaren Schüler, die wirklich gern über Literatur und Kunst im Unterricht und auch privat gesprochen haben und tue es noch heute. Dabei hatte ich stets das Gefühl, dass mir genau das eine noch tiefere Erfahrung des Werkes gebracht hat und sogar die Lehrer so manches Mal zugeben mussten, dass ihnen bestimmte Blickwinkel bisher noch verborgen waren. Vielleicht hast Du aber auch die Erfahrung gemacht, dass manche Lehrkräfte dazu neigen, Kunst zu zerreden, statt einfach über sie zu reden. Denn nicht jedes Kunstwerk besteht aus Rätseln, die es zu ergründen gilt und nicht immer ist es zielführend, das auf Biegen und Brechen zu versuchen. Nein, ich vermag Susan Sontags These dass "Interpretation das Empfindungsvermögen vergiftet" nur sehr sehr bedingt zustimmen. In vielen Fällen mag das zutreffen aber für mich ist gerade das mentale Eintauchen in ein Kunstwerk ein Erlebnis und Genuss auf den ich nicht verzichten möchte. Da ich mich für einen eher empathischen Menschen halte, kann ich versichern dass mich bisher jedes Kunstwerk auch nach einer Interpretation noch mindestens in der gleichen Art und Weise emotional berührt hat wie vorher - meistens aber noch mehr.
@@irmgardstix371 Danke für diesen tollen Standpunkt und für die Aufklärung einer progressiven Lehrkraft 👏🏼👏🏼 Licht am Horizont ✨
Deswegen ist für mich die unmittelbare sinnliche Erfahrung und deren subjektive Wirkung auf mich vorrangig. Auf der Ebene “spricht” Kunst zu mir in ihrer “Muttersprache”. Da erfahre ich vielleicht nicht exakt, was im Künstler vorging, aber die wahre Kraft der Kunst liegt für mich in den empfundenen Resonanzen, durch die die Kunst mich verändert und erweitert. Wenn Kunst das gelingt, dann gefällt sie mir.
Herr Scobel, im Sinne aller Zitronen, der alleinige Sinn liegt in der Fortpflanzung, nicht im ausquetschen.
Und Tschüss
Ich finde Kunst etwas ziemlich wildes alles kann Kunst sein, ich bin Programmierer und wenn ich zum Teil Algorithmen sehe spüre ich da zum Teil etwas wie künstlerische Ehrfurcht. Es gibt welche wo man nur am staunen ist wie schön die Lösung eines bestimmten Problems ist, vielleicht sieht der Code einfach auch schön aus, Kunst ist oft nicht erklärlich in normalen Text. Ein nicht Informatiker kann sowas nicht verstehen, genauso wie ich bei DNA nichts sehe wo der Biologe sich denkt, das ist genial.
Es ist doch alles eine große Glauberei. Jede Interpretation ist abstrakt. „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ ist das Gegenteil vom Glauben Bescheid zu wissen.
Der Mystiker öffnet nur die Tür zum Unbekannten. Das er keine Erkenntnis besitzt und Phantasie nicht von der Realität unterscheiden kann ist allerdings ein Märchen.
Ein Tipp für alle. Statt philosophische Schicherheit die psychologische Sicherheit im Kanal Menschen und Muster.
Menschen und Muster - Darum entsteht nichts neues, oder Warum wir trotz Technik mehr arbeiten, oder Warum Fehlerkultur oft der falsche Weg ist.
Det is gute Dienstleistung und hat auch mit Kunst, wie mit philosophischer Sprachathletik zu tun. Und bildet.
❤AFD ❤️
LIEBE Grüße aus Hildesheim 😘
Im Deutsch LK haben wir mal ein Buch eines zeitgenössischen Autoren gelesen und natürlich interpretiert. Was haben wir nicht alles in Figuren hinein interpretiert und was haben wir gedacht, was der Autor damit sagen will und welche geheime Botschaft dahinter steckt. Wir durften den Autor dann interviewen. Er hat sich tatsächlich fast gar nichts gedacht. Die Figuren waren an reale Menschen angelehnt, er hat alle Figuren mit P anfangen lassen, weil es ihm gerade beim Schreiben so gefiel, etc. Das war schon echt interessant. Ich hatte damals beim lesen das Gefühl, das es nur ein unterhaltendes lustiges Buch zum schmunzeln sein soll, aber natürlich mir irgendwas ausgedacht, um eine gute Note zu erhalten. Im Endeffekt war es das, was mir mein Gefühl sagte.
Um welches Buch ging es denn damals?
@scobel dürfte kaum einem bekannt sein, ist ein Schweizer Jungschriftsteller gewesen. Das Buch heißt: Quifezit oder eine Reise im Geigenkoffer
von Gion Mathias Cavelty.
Aus Interesse hatte ich mir die zwei anderen Bände der Trilogie geholt und gelesen, ad absurdum und tabula rasa.
Wir hatten damals mit dem LK ein Theaterstück aus Quifezit gemacht und unsere Theater AG hat es aufgeführt. War echt lustig und hat irgendwie Spaß gemacht. Vor allem das Aufführen, denn unsere Theater AG war schon echt gut für eine Schul AG. Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber stimmt trotzdem. Ich war die Pianistin.
Diese Video lässt eine wichtige Fragen offen: "Wozu Kunst?"
Da hat sicher jede Person ihre eigene Antwort. Welche hast du?
Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Kunst kein "wozu" und kein "warum" hat, sie ist zweckfrei. Wenn es etwas gäbe, wozu wir Kunst machen, dann könnte man ja gleich das machen und die Kunst sein lassen :)
@@j.p.budesheim zweckfrei und Nutzlos, also dekadent. Kunst mit Zweck nennt man Handwerkliche Erzeugnisse. Ein Stück Brot vom Bäcker, ist die wahre Kunst, nur nennt man es abwertend Essen.
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Wer sich nicht an Natur,.Kunst, Musik, Literatur,.am Essen und Trinken,.also an den Freuden des Lebens, erfreuen kann ist wohl ein armer Wicht. Die Welt gehört dem, der sie genießt.
Kunst ist zum einen Ausdruck menschlicher Kreativität, zum anderen Erinnerung an das Natürliche, das allem Lebendigen gemeinsam ist.
Eine gelungene Interpretation von Wolfram Eilenbergers neuem Buch 🙂
Sag das mal meiner Deutschlehrerin. Sie wollte von uns immer Gedichtinterpretationen und wehe wir waren nicht in der Lage die "echte und richtige" Botschaft des Gedichts zu verstehen.
Gab es bei dir eine "echte" Interpretation? Manche Deutschlehrer und Deutschlehrerinnen sagen ja auch jede Interpretation ist gut, solange sie gut belegt ist.
@@scobel Es gab schlechte Noten, wenn man das Gedicht anders als die Lehrerin interpretiert hat. Das war also die "echte" Interpretation, die man erraten musste.
Ich widerspreche in fast allen Punkten. Nichts spricht gegen eine höhere Sinnlichkeit, keine Frage, aber Interpretieren auslassen kann nicht der Weg sein. Ich halte es zunächst einmal für relativ unkontrovers zu sagen, das wir nicht über unser Denken hinaus, Dinge mit Gewissheit sehen. Wir müssen in jeder Auseinandersetzung mit einem Anderen also stets eine Distanz überwinden, das tun wir indem wir Interpretieren. Daran führt letzlich gar kein Weg vorbei.
Zu behaupten, das Kunstwerke mit ihrer Sinnlichen Form keine Idee abbilden, ist zudem auch schlicht Unfug. Wir können uns natürlich über die Ontologie einer solchen streiten, aber Geothe wollte beispielweise mit Wilhelm Meister eine Menge Sachen aussagen und bewirken. Mit Interpretation können wir das nachvollziehen, denn es ist unser einziger Weg. Empirisch werden wir wohl kaum etwas über das Bildungsprogram des Romans sagen können. Es kann sogar gefährlich sein, nicht zu interpretieren. Gerade in Zeiten von Werbung ist das wichtig, zu verstehen, das wir ständig manipuliert werden können wir nur durch Interpretation.
Wer nie lernt zu Interpretieren kann auch nie lernen seinen eigenen Verstand zu gebrauchen. Interpretation zurückweisen bedeutet Vernunft zurückweisen.
Ich werd mir Sontags Essay aber definitv nochmal genau anschauen, vielleicht überzeugt sie mich ja doch vom Gegenteil.
Und selbstverständlich trotzdem Danke für das Video. Es ist immer gut sich mit Argumenten auseinanderzusetzen, die der eigenen Sicht entgegen stehen. Man sollte stets bereit sein sich widerlegen zu lassen, lehrt auch schon Platon, ich muss aber sagen, in diesem Fall ist es dennoch nicht passiert.
Sonntag /vs Feierabend ist mal ne ordentliche Auseinandersetzung ;-)
Kunst kommt nicht von "können", wie oft fälschlich behauptet, sondern on "künden".
Ich glaube, dass Kunst eine eigene Sprache ist so wie es auch bei der Musik der Fall ist.
Manche Kunstwerke berühren mich, manche eher nicht. Das In-Resonanz-Gehen zwischen Kunst und Betrachter und zwischen Musik und Hörer ist der eigentliche Sinn und Zweck.
Vielen Dank für diesen Beitrag, schade das ich die Philosophiein und den Philosophen erst jetzt kennenlerne.
Das die Interpretatierei falsch ist war mir schon als Schüler klar, was mir immer wieder im Unterricht vorgeführt wurde. Es hat mich zu Aussagen verleitet wie Wagner ist mir zu fettig oder zu Goethe geht das nicht kürzer...
Als Techniker ist mir völlig klar das nicht der Sender, sondern der Empfänger den Inhalt bestimmt. Hier geht es um Inhalt und das erfordert einen Handshake. Der stellt die Verbindungen her und kontrolliert das korrekte verstehen der Nachricht.
Ein für mich besonders Ereignis war der Besuch in Lascaux 2. Es ist Kunst auch, wenn es nur eine Kopie ist. In einem Moment war mir verstand ich das die Maler Menschen waren wie ich selbst. Die Erkenntnis hat mich völlig überwältigt.
Gleichzeitig war mir klar, dass niemand von uns die Geschichte die von diesen Menschen erzählt wurden bleibt uns verborgen.
Das Interpretieren behindert bei den Profis diesen Blick. So fragen sich viele Künstler bei der Betrachtung: Wie wurde das gemacht?
Ein zweites Erlebnis war eine Diskussion mit einem studierten Maler, den ich nach dem Inhalt fragte. Der fragte mich was sagt dir das Bild. Nach meiner Erklärung, sagte er genau das ist der Inhalt. Später meinte er der Betrachter bestimmt den Inhalt.
Er meinte er hat über Inhalt nicht nachgedacht, er hat nur gemalt.
Bei dem Gedanken über die Interpretation, die der Kunst den Inhalt entreißen will oder die "schöne Oberfläche" missachtet komme ich auch der Begründung näher, warum mir das Filmgenre Biopic größtenteils missfällt. Besonders im Fall der Künstlerinnenbiografie. Dort wird das Werk stets wie eine Krankheit behandelt und die Kindheit bzw. Traumata zur Ursache verklärt. Das empfinde ich als entwürdigend. Ist aber nicht ganz das Thema, deshalb mach ich aus diesem Kommentar keinen Roman. Ich muss wieder was von S. Sontag lesen.
Banksy's Werke sind scheinbar keine wirklichen Kunstwerke, weil sie nicht "flirrend, irritierend" sind und uns nicht "nervös" machen.
Obwohl mich einige Kunstwerke stark ansprechen (z.B. Der Wanderer über dem Nebelmeer), hat mich sonst abstrakte Kunst oder sowas wie Mona Lisa nie interessiert. Im Gegenteil, ich finde das teilweise langweilig und banal. Kunst ohne eine "Message" ist ok, aber mir scheint doch, dass Kunst mit einer (gewollten oder ungewollten, bewussten oder unbewussten) Aussage faszinierender sein kann. Was aber Kunst ist und was nicht, ist doch heutzutage schwieriger denn je. Da gibt es "Kunstwerke", die infrage zu stellen sind und Kunstwerke, die als solches nicht anerkannt werden. Verrückte Welt.
Ein Leben für die KunZd.
Bei der "Kunst" die von KI erstellt wird, ist eine Interpretation besonders sinnlos. Allerdings stellt sich damit auch die Frage, wie sinnvoll es eigentlich ist, "Kunst" von KI erstellen zu lassen, und obwohl sie ohne jeden Sinn und Zweck entsteht, ich mich trotzdem davon beeindrucken oder berühren lassen sollte.
wenns mal nur um das kunstinterpretieren ginge... ich hatte dasselbe sogar in quelleninterpretationen in geschichte! und dabei ging es nach meinem gefühl mehr um meine vermutungen, statt die schulbücher"fakten", die mir präsentiert worden waren... denn eins weiß ich: geschichte schreiben hauptsächlich gewinner oder diktieren den verlierern ihre perspektiven... revisionismus nicht mal dran gedacht... und naja, in der schule ist geschichte sehr verkürzt und zu oft einseitig amerikanistisch und eurozentrisch gesehen... und naja, da wir ca. 193 staaten im weltkrieg hatten, fehlt zu viel, um die geschichte der schulzeit ernst zu nehmen... auch wenn die medienwelt die geschichte in wieder eigenen interessen vertritt... denn leider ist geschichtserzählung immer politischer werdegang der interessen... und diese interessen sind leider von wieder interessenvertretern vertreten worden... sprich: politik und vergangenheitspolitik a la geschichte, sind viel mehr interessenauslegungen statt tatsachen... historikerengagement hin oder her... die sind leider teil aller interessendominaten verstrickungen und werden wiederum "passend ausgelegt"
Schade, dass ich Susan Sontags Essay (welches ich mir gerne mal in Gänze zu Gemüte führen werde) nicht schon zu Schulzeiten kannte. Ich folge ihrer Argumentation vollständig, konnte das nur leider nur nie derart elegant fomulieren.
Es gibt übrigens von Louise Norlie auch eine Erwiderung auf Susan Sontags Essay. Schau mal hier: cooprenner.com/essays/Norlie/Norlie.html
Der radikale Ansatz der Interpretation ist eigentlich nicht, Worte zu finden für etwas, was gesehen wird, sondern die eigentliche Tatsache der Interpretation ist die Vermittlung, d. h., ich vermittle zwischen dem reellen und dem ideellen Horizont. D. h., ich kann das Ideelle, also die Idee an sich, die verwirklicht wird, nicht ausklammern. Auch ist dahingehend zu unterscheiden, dass die Idee nicht einfach nur da ist, an sich ist, schon abgebildet ist, sondern die Idee ist eigentlich unzulässig dargestellt in der Erscheinung, weil sie ein Offenes ist. D. h., die Idee des Bettes ist nicht das Bett an sich, welches ich dann vor mir sehe, sondern die Idee des Bettes ist eigentlich gar kein Bett. Das wäre der eigentliche Ansatz. Die Erscheinung ist nicht das, was wir als den eigentlichen Gegenstand der Wahrheit sehen, sondern die Wahrheit ist jener Moment, der zwischen dem ideellen und dem reellen Horizont beharrlich darauf wartet, in Vermittlung gebracht zu werden.
Die eigentliche Herausforderung in der Kunst ist einzusehen, dass man scheitert, von Mal zu Mal. Und das Geniale ist eigentlich daran, dass nicht ich erschaffe, sondern das Universum die Möglichkeiten bereithält für mich, die ich aufdecken kann. D. h., ich vermittle zwischen den beiden Horizonten des Reellen und des Ideellen. Kant hat dazu gesagt, dass die Einbildungskraft, weil beide Horizonte an sich nichts miteinander zu tun haben, in die eine wie in die andere Richtung das eigentliche Merkmal ist, welches überhaupt die Erscheinungen darstellen kann - egal ob im ideellen oder im reellen Horizont. Der eigentliche Schwerpunkt innerhalb der Kunst, egal in welcher Gattung, ist somit nicht, irgendetwas zu erschaffen. Das ist auch dahingehend falsch, gerade in der Diskussion, dass KI trainiert worden ist - wie jetzt im jüngsten Fall mit den ABBA-Songs, wo sich der Mastermind von ABBA dahingehend hinstellt, dass er Schöpfer sei. Das ist das, was schon seit althergebrachten Zeiten mit Hybris gekennzeichnet wurde.
Wir erschaffen gar nichts. Creatio heißt eigentlich Spiel. Also: Ich rufe hervor, was überhaupt schon als Potenzial angelegt ist. Ich kann nur kreativ sein, also etwas erzeugen, wenn die Anlage zur Erzeugung schon vorhanden ist. Dadurch ist alles, was schöpferisch tätig ist, nur einem zugeneigt: dem Universalismus oder dem Universum - oder, wenn man es althergebracht sieht, Gott. Kunst ist sozusagen nicht jener Moment, der nicht interpretiert werden sollte, sondern sie ist an sich schon Interpretation, eben nur Oberfläche. Hinter der Oberfläche jedoch befindet sich die geistige Idealität, und diese ist offen. Damit ist jeder Ansatz innerhalb der Kunst, auch innerhalb der Interpretation in den Begriffen des Kunstwerks, ein Spiel - genauso, wie es Schiller gesagt hat: Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Nach Ihrer Interpretation war Schiller also ein Spielmatz bzw. ist der Mensch ein Kind, dass nie erwachsen werden will. Das erklärt die Nesthocker Hypothese in der Evolutionsbiologie. Vom psychologischen Aspekt sehr interessant, erklärt es doch auch die Unterwürfigkeit in den Religionen.
@@SeeStern-dn8xx
Interessant, wie Sie das Spiel als einen Zustand kindlicher Offenheit deuten und es in Verbindung mit der psychologischen Entwicklung setzen. Der Aspekt der Unterwürfigkeit in Religionen könnte jedoch weiter differenziert werden. Schiller sah das Spiel als Ausdruck der Freiheit, in dem der Mensch ganz Mensch ist, weil er sich nicht einer äußeren Notwendigkeit unterwirft, sondern die Ideale des Schönen und Wahren frei entfaltet.
Vielleicht liegt gerade hierin ein tieferer Zusammenhang mit der Allegorie in der Kunst: Während die religiös und gesellschaftlich sinnstiftende Moral einen Rahmen setzte, bot die Allegorie den Raum, innerhalb dieser Einschränkungen eine Freiheit zu entfalten. In der Erzählung des Bildes konnte die Sprache der Allegorie als ein Spiel fungieren - ein Spiel, dass die Notwendigkeiten des Alltags vergessen ließ und durch seine Form zugleich neue Perspektiven eröffnete.
Paradoxerweise setzte gerade die Religion, mit ihrer vermeintlichen Unterwürfigkeit, durch diesen Rahmen die Freiheit ins rechte Licht. Die Allegorie ermöglichte es, innerhalb der Begrenzung Freiheit zu schaffen - ein scheinbarer Widerspruch, der das Spiel selbst widerspiegelt: ein freier Ausdruck innerhalb von Regeln. Wäre es nicht denkbar, dass genau diese Wechselwirkung zwischen Freiheit und Notwendigkeit das Spiel nicht nur als Moment ästhetischer Erfüllung, sondern auch als metaphysische Bewegung begreifbar macht? In dieser Bewegung - der freien Darstellung im eingeschränkten Rahmen - wird der Mensch mehr als nur ein Kind; er wird zum Vermittler zwischen dem Ideellen und dem Reellen, zwischen Notwendigkeit und Freiheit.
Kurios! Vordergründig verstehe ich dieses Video eigentlich als Plädoyer gegen übermäßige Interpretation; wobei ich dieser Intention durchaus folgen und ihr zustimmen kann. Dennoch hat dieses Video (insbesondere der Teil "Gegen die Interpretation" ) bei mir zu einem besseren Verständnis zumindest eines Werkes geführt: In Haruki Murakamis Buch "Die Ermordung des Commendatore" gibt es ja diese rätselhaften Figuren "Commendatore" (alias "die Idee") und "Langgesicht" (alias "die Metapher"). Im Sinne von Susan Sontags "Against Interpretation" entziehen sich die beiden nämlich jeglicher Interpretation, da sie ja selbst immer betonen, dass sie von jedem anders verstanden werden. Könnte es sein, dass Murakami sich mit diesem Figuren auf Susan Sontag bezieht? Vermutlich ist diese Frage im Sinne dieses Videos eigentlich widersinnig, aber sie gibt mir als regelmäßigen Zuschauer dieses Kanals die Gelegentheit mich bei Gert Scobel einfach mal zu bedanken. 👍
Danke. der Impuls (Die Ermordung des Commendatore) klingt interessant ...
@@tilmanbenatzky3480 Gern. Ich möchte dennoch darauf hinweisen, dass Kunst und Literatur mich nur Hobby und Leidenschaft sind und es keinesfalls meine Absicht ist, für Murakami und seine Bücher Werbung zu machen. 😉
@@Piktor201 hätte ich nie für Werbung gehalten. Dein Intro ist doch deutlich! Scobel hat ein uraltes Thema wieder hochgebracht. Passt zu KI-Zeiten auch ganz gut rein. Ich bin Künstler bzw. besser: kanns mir nicht abgewöhnen, so zu denken, zu provozieren oder zu verschlüsseln. Leidenschaft. Ein guter Topos 😉
Heh. Interpretationen. Die haben mir seinerzeit am Gymnasium die Lust auf Sprache verdorben.
Die Interpretation hat doch ohnehin einen schlechten Ruf aufgrund der Erfahrungen, die viele in der Schule machen. Fänd ein Video spannend, wo gezeigt wird, wie sinnvolle zeitgemäße Interpretation aussehen kann, insbesondere auch bezüglich des meistens völlig überstrapazierten Verhältnisses von Künstler und Werk.
Wenn aber ein Gemälde, dass mehr für Effekt sorgt, Kitsch ist und keine Kunst. Wie soll man dann die Kunst nicht interpretieren und bei der Oberfläche bleiben?
Aber muss man nach der Prämisse auch den Kitsch interpretieren, wenn sich der Effekt abnutzt, wie Nietzsche sagte?
Kann man das wirklich so pauschal sagen? Klar, bei vielen Kunstwerken steht das Wirken im Vordergrund. Aber es ist doch nicht auszuschließen, dass mindestens ein paar Künstler sich schon erhoffen, dass man etwas länger grübelt und irgendeine versteckte Message entnehmen kann, die bewusst eingepflegt wurde. Ist es deswegen schon keine Kunst mehr?
Der Wolf...
Das Lamm...
Auf der grünen Wiiiiese...
Hurz!
Das Lamm!
Der Wolf
Seit ich in Wuppertal ein vergammeltes "Kunstwerk" von Beuys gerochen habe, ist es mir egal ob jemand etwas als Kunst bezeichnet. Ich entscheide ob es mich berührt oder nicht. "Luftpumpe in Fett" konnte das nicht leisten. Und komm mir jetzt keiner mit Beuys berühmtem Spruch "jeder ist ein Künstler". Dafür brauche ich keinen Vordenker.
🦎🖼️
Diese Interpretationen sind wirklich extrem dumm. Deuten kann man machen, darüber diskutieren, es darf aber auf keinen Fall bewertet werden.
20:41 - Für mich ist das meiste Quatsch, was Scobel sagt. Also bin ich aufgeklärt.
Kunst, wie auch diese Videos auf dieser Plattform, oder Bürokratie und viele andere Berufe sind Dienstleistungen und wer gut mit Dienstleistungen verdient entscheiden andere mit einer Trendbildung.
Nachtrag: Interpretationen zu meiner Kunst sind mir vollkommen Wurst. Ich mach das doch nicht um Leuten zu gefallen, sondern weil es ein innerer Impuls ist, dies so zu tun. Es erschafft persönliche Freiheiten und eine Weiterbildung.
Wie verhält sich es damit:
Bei einer strengeren politischen Autorität verfestigt sich wieder altes beengendes Schubladendenken, welches wir ja für unsere Entwicklungen vermeiden wollen. Aua das tut weh. Und ich male das Bild einer Schublade, und in ihr Ordnungswidrigkeiten.
Als Frage: Unter welchen Zwang liegen Leute, die Kunst interpretieren müssen und ein Schubladendenken erzeugen?
Ich habe mich in dem Thread von Demien Bartok weiter oben bereits zu der Frage des "Warum?" erklärt aber gern nochmal in Kurzform: für mich ist die Interpretation eines Kunstwerks sicher weder ein "neurotischer Zwang", noch ein "Mindfuck" oder was einem in dieser Kommentarsektion hier sonst noch so unterstellt wird, sondern ich genieße es, ein Werk gern in allen Aspekten zu erleben, die es mir bietet. Punkt!
Das geht übrigens auch auch ohne ein "Schubladendenken" zu erzeugen, denn das tun m.E. eher die Leute, die Gespräche über Kunst offenbar am liebsten verbieten möchten weil sie denen, die gern interpretieren eine "strenge Authorität" unterstellen!? Ernsthaft? Und dazu sage ich nochmal: Es schadet dem Kunstwerk nicht, wenn man über es nachdenkt und redet. Vielleicht hat das Werk Qualitäten, die sich der Sprache entziehen. Und? Dann ist die Interpretation bestenfalls trivial oder überflüssig (wie bei Kerkelings Lamm) aber es kann bei anderen Werken unglaublichen Spaß machen. Wo zum Teufel soll da jetzt ein Problem sein!?
@@Piktor201 Ich bleib dabei. Es ist ein Dienstleistungsgewerbe, wie der Gang zum Friseur. Ziel dabei ist es die eigene Schönheit der Extravaganz über die Frisur zu betonen und schon reden alle über die Frisur.
@@Piktor201 Zu strengerer Autorität, Die wird im Februar von uns gewählt.
@@na64able Falls wir das gleiche meinen, dann kann ich dir versichern, die "strengere Autorität" wird sicher nicht von mir gewählt. Aber hier ging es eigentlich um Scobels Video und Susan Sontags Thesen. Auf diesen politischen Aspekt möchte ich daher nicht weiter eingehen.
Ich glaube inzwischen fest, dass sich meine Ansichten weit weniger von Deinen unterscheiden, als Du glaubst. Natürlich sollte oder darf Kunst nicht primär den Leuten zum gefallen dienen. Da bin ich ganz bei Dir. Und das sage ich *nicht* nur nur sondern insbesondere auch weil ich in der Zwischenzeit einige Deiner interessanten Videos auf deinem YT-Kanal gesehen hab.
Erster
Gert, wer folgt dir/uns noch in diesen "Kunst"-Begrifflichkeiten? Die finanziell noch gut ausgestattete Mittel- und Oberschicht?
Der überwiegende Rest der nationalen Bevölkerung scheint gerade erheblich Wichtigeres zu tun zu haben, nämlich halbwegs Erhalten des bisherigen Standards und all der damit verbundenen Anstrengungen.
Gern schauen wir wieder bei dir herein, wenn sich die Lage stabilisiert hat . . .
Ich bin arm und instabil, gerade deshalb brauche ich die Kunst und die Philosophie... Das ist kein elitärer Freizeitluxus, sondern etwas Essentielles. In der Kunst und Philosophie geht es fast immer um die großen Fragen und Ängste der Menschheit. - Die Bevölkerung wird durch Arbeitsstress in einem Taumel gehalten, der es ihnen gar nicht mehr ermöglicht, ein paar Schritte zurückzugehen.
Die Pausierung post-materialistischen Denkens ist wohl nicht die Lösung der Krise, oder? Vielmehr muss doch darauf geachtet werden dass dieses in der Krise nicht verloren geht, da sind frei zugängliche kostenlose RUclips Videos doch eine ganz gute Sache würde ich behaupten. Ich verstehe deinen Punkt, die Kritik ist in der Kommentarspalte bei Gert Scobel aber an der falschen Stelle platziert, sie muss nämlich im politischen Kontext vorgebracht werden und da würde ich dir dann auch vollkommen zustimmen.
@@demienbartok Sorry, aber dass du arm und instabil bist, glaubt dir hier niemand. Dann kannst du dir gern street graffiti ansehen und Straßenmusikern lauschen, sonst nichts.
@@jesusMcGregor Tja, leider funktioniert das Eine wohl nicht ohne das Andere.
Was ist eine nationale Bevölkerung? Und was hat Kunst und sinnvolles Denken darüber, mit finanziellen Mitteln zu tun? Sind Lagen jemals stabil gewesen? Oder merken Viele gerade (hoffentlich), dass das mit den Standards so "ne Sache" ist?
Fritz Perls würde dass was hier passiert als "mind-fucking" bezeichnen und ich stimme ihm zu.