Was mir noch wichtig ist zu erwähnen - aber den Rahmen des Videos völlig gesprengt hätte - ich rede hier ausschließlich über eine Betrachtung der historischen Verbindung. Sie ist nicht ausgestorben, sondern hat im Laufe der Jahrhunderte einige moderne Abwandlungen erfahren. In Neuseeland beispielsweise, wird der Dragon Tie nicht mehr primär als Unterstützung des Gratsparrens verbaut, durchaus aber häufiger als Eckaussteifung kleinerer Gebäude. Damit ist der ursprüngliche Kontext nicht mehr gegeben, deswegen habe ich das im Video ausgeklammert, aber das Grundkonzept hat durchaus überdauert ;) Des Weiteren habe ich eine Abwandlung gesehen, in der der Dragon Tie so abgeändert wurde, dass durchaus ein Dachüberstand möglich ist. Aber auch das ist eine sehr moderne Lösung, da das nur mittels großzügigem Einsatz ingenieurtechnischer Verbindungsmittel umsetzbar ist. Das Längsholz bekommt hierbei einen Zapfen nach vorn und der Gratsparren schmiegt sich einfach dagegen. Um dort noch sinnvoll Kraft überzuleiten, obwohl der Zapfen bei minimaler Belastung eigtl sofort herausrutschen würde, sind so viele Schrauben nötig, die auch einen expliziten statischen Nachweis bräuchten, dass ich das ganze ebenfalls großzügig ausgeklammert habe. Denn auch hier, wurde sich vom Grundgedanken der Verbindung ziemlich stark verabschiedet. Es sieht zwar noch so ähnlich aus, funktioniert aber ganz anders. Ansonsten hoffe ich, ihr seid mit meiner Darstellung dieser Verbindung einverstanden und zufrieden ;)
Hallo, na dann sag' ich mal herzlichen Dank für das Video. Hast du wirklich super hingekriegt und sowohl den geschichtlichen Hintergrund, als auch den damaligen und heutigen Anwendungsbereich fachlich top erklärt. Ich werde im Sommer meinen Zisternen-Brunnen überdachen. da werde ich den Dragon Tie Joint wohl verwenden - jetzt gibts ja endlich eine Anleitung auf RUclips ;-) Gruz Martin aka Moneypenny76
Na jetzt fällt mir aber ein Stein vom Herzen, dass du noch am Start bist 😀 hab dich ja so lange warten lassen, wäre schade gewesen, wenn du es dann verpasst hättest. Freut mich, dass du mit dem Ergebnis zufrieden bist und ich wünsche viel Erfolg bei der eigenen Umsetzung. Find ich super, dass solche Verbindungen auch heute noch ihre Daseinsberechtigung haben und im Garten der ein oder anderen Liebhaber weiterleben können :)
Sehr interessante Verbindung. Ich würde jetzt wahrscheinlich die Balken des Modells auftrennen und Zug- bzw. Drucksensoren einbringen und mal schauen, wie die Lastverteilung dann am realen Bauteil anfällt, um Theorie und Praxis in Relation zu bringen.
Das wäre in der Tat extrem spannend, übersteigt aber leider meine Möglichkeiten. Aber falls du mal viel Langeweile hast und das machst, darfst du mir das Ergebnis gern mitteilen :D
@@thecarvingcarpenter Wird nicht passieren, zu viele andere Interessen und Hobbys und viel zu wenig Zeit für so etwas. Würde ich das machen, wäre mein erster Schritt zerlegen Dehnmessstreifen anbringen oder die Schallausbreitung messen, dann wieder zusammenbauen mit Gewicht belasten und erneut messen.
Schön das du die Verbindung "aufgetrieben hast. Wenn du vermeiden willst das bei deinen Schwalben das kurze Holz wegbricht ,dann solltest du mal in nem Tischlerhandbuch nachlesen (Spannnagel oder so ) wie man Schrägzinken anreisst . Da geht noch was .
@@thecarvingcarpenter Ich würde mich an dieser Stelle, wegen des angesprochenen kurzen Holzes, auch eher für ein halbes Schwalbenschwanzblatt entscheiden. Wie bei geblatteten Kopfbändern im Fachwerk. Lässt sich auch leichter ausarbeiten. 😜
So ists ja auch im Buch dargestellt...aber sorry, das lehne ich ab :D Die Kraftübertragung beim Zapfen ist so viel besser als die Holzstärke im Auflagerbereich zu halbieren....Wir sind doch kein Wasser. Der Weg des geringsten Widerstandes ist nicht automatisch die beste Option :D und bei 3/4 hats ja gut geklappt. Hätte ich einfach besser aufgepasst, wär die ganze Diskussion nicht entstanden :D
Kurz gesagt reißt man die Schwalbe nicht winklig zur Schnittfläche ,sondern mit dem Verlauf der Maserung an.Es gibt Bilder von schräg gezinkten Schubkastenfronten die das ganz gut anschaulich machen. Ich hab's auch auf die harte Art gelernt als ich meinen ersten Trichter gezinkt habe.
Schönes Video! Wie von dir gewohnt, vollumfänglich behandelt. 👍 Kann ich mir gut in einem vier- oder sechsseitigen Pavillion vorstellen, in Verbindung mit mittiger Hängesäule und unterstützenden Kopfbändern/Streben von dort bis unter die Gratsparren. 😍 Kleinen Dachüberstand könnte man mit Aufschieblingen realisieren. Wenn man die in der Fläche am Traufpunkt Lot/Waage abschneidet, könnte sogar der 'Dragon Tie Beam' durchlaufen und so die Ecke in die Zange nehmen und für mehr Vorholz sorgen. Würde aber auch einen Versatz dem Zapfen vorziehen. Freu mich schon auf dein nächstes Video!
Das stimmt, allgemein dieser "kleinere Bereich" der Zimmerei ist da prädestiniert. Alles was Carports, Unterstände, kleine Lauben, Terrassenüberdachungen etc angeht, wo naturgemäß keine riesigen Spannweiten vorkommen, aber am Ende alles sichtbar bleibt, definitiv eine Überlegung wert. Erfüllt seinen Zweck, ist ein ziemlicher Hingucker und eröffnet neugierige Gespräche mit dem Nachbarn á la "Was hastn du da für nen Quatsch reingebastelt...wieder rumgespielt oder was?" :D Aufschieblinge sind tatsächlich eine Idee, die das ganze etwas entschärfen könnten. Ist mir auf jeden Fall deutlich lieber, als die in meinem Kommentar beschriebene Option, den Gratsparren durchlaufen zu lassen und nur angeschmiegt an dem Längsholz mit Schrauben zu sichern. Gefällt mir
Hallo, für die Mühe, vielen Dank. Besteht die Möglichkeit, das die Engländer damals, die Art des Dachbodens deswegen so bauten, da dir dortigen Windverhältnisse entsprechend waren? Also das dort der Wind, aus allen Richtungen und stark, die Kraftverschiebung der Verkehrslast des Daches, derart beeinflusst haben, das auf die gezeigte Weise damit entgegen gesetzt wurde? Oder habe ich eine Dachschaden? Spaß beiseite. Die Engländer haben heute teils noch sehr gut zu sehen, ihre niedlich verwinkelten Dacheinbauten. Teils sogar mit Fenstern. An einer Verbauung dieser Eigenschaft, mit - wir deutschen das kennen - konstruierten Dekonstruktion, wäre das nicht möglich. Zudem schien die Engländer damals auch kein VKH oder Leimbinder für ihre Dächer verwendet zu haben, als vielmehr das heimische Hartholz. Eiche, etc. Ich freue mich auf deine Rückmeldung. Danke.
Da ich selbst noch nicht in England war und Informationen nur aus zweiter Hand habe, möchte ich mich jetzt nicht zu sehr in Spekulationen verlieren :D Was ich dir allerdings sagen kann, ist dass die Zimmereitechnische Entwicklung was Statik angeht, ähnlich ablief wie die Evolution. Try and Error. Man hatte keinerlei Möglichkeit vorher zu berechnen ob es klappt...Man hat sich Gedanken gemacht, aber musste es schließlich ausprobieren. Und, dass wir heute so ehrfurchtsvoll vor den Gebäuden unserer Altvorderen stehen können, liegt vor allem daran, weil die zigtausend Projekte bei denen sie sich geirrt haben, wieder zusammengebrochen sind :D Jede Nation hat dabei ihre eigene Entwicklung, ihre eigenen Bedürfnisse und ihre eigene Erfahrung einfließen lassen. Und meistens gibt es für jedes Problem auch durchaus mehrere Lösungen. Wie im Video erwähnt, vermute ich hier ganz stark, dass die Holzauswahl dabei den entscheidenden Unterschied gemacht hat...aber wieso genau, diese Verbindung in England angewendet wurde, in Deutschland jedoch nicht, war für mich leider nicht zweifelsfrei nachvollziehbar.
Was mir noch wichtig ist zu erwähnen - aber den Rahmen des Videos völlig gesprengt hätte - ich rede hier ausschließlich über eine Betrachtung der historischen Verbindung. Sie ist nicht ausgestorben, sondern hat im Laufe der Jahrhunderte einige moderne Abwandlungen erfahren. In Neuseeland beispielsweise, wird der Dragon Tie nicht mehr primär als Unterstützung des Gratsparrens verbaut, durchaus aber häufiger als Eckaussteifung kleinerer Gebäude. Damit ist der ursprüngliche Kontext nicht mehr gegeben, deswegen habe ich das im Video ausgeklammert, aber das Grundkonzept hat durchaus überdauert ;)
Des Weiteren habe ich eine Abwandlung gesehen, in der der Dragon Tie so abgeändert wurde, dass durchaus ein Dachüberstand möglich ist. Aber auch das ist eine sehr moderne Lösung, da das nur mittels großzügigem Einsatz ingenieurtechnischer Verbindungsmittel umsetzbar ist. Das Längsholz bekommt hierbei einen Zapfen nach vorn und der Gratsparren schmiegt sich einfach dagegen. Um dort noch sinnvoll Kraft überzuleiten, obwohl der Zapfen bei minimaler Belastung eigtl sofort herausrutschen würde, sind so viele Schrauben nötig, die auch einen expliziten statischen Nachweis bräuchten, dass ich das ganze ebenfalls großzügig ausgeklammert habe. Denn auch hier, wurde sich vom Grundgedanken der Verbindung ziemlich stark verabschiedet. Es sieht zwar noch so ähnlich aus, funktioniert aber ganz anders.
Ansonsten hoffe ich, ihr seid mit meiner Darstellung dieser Verbindung einverstanden und zufrieden ;)
Bin schon gespannt! morgen bei der Premiere bin ich dabei 💪🏻
Bravo
Hallo, na dann sag' ich mal herzlichen Dank für das Video. Hast du wirklich super hingekriegt und sowohl den geschichtlichen Hintergrund, als auch den damaligen und heutigen Anwendungsbereich fachlich top erklärt. Ich werde im Sommer meinen Zisternen-Brunnen überdachen. da werde ich den Dragon Tie Joint wohl verwenden - jetzt gibts ja endlich eine Anleitung auf RUclips ;-) Gruz Martin aka Moneypenny76
Na jetzt fällt mir aber ein Stein vom Herzen, dass du noch am Start bist 😀 hab dich ja so lange warten lassen, wäre schade gewesen, wenn du es dann verpasst hättest. Freut mich, dass du mit dem Ergebnis zufrieden bist und ich wünsche viel Erfolg bei der eigenen Umsetzung. Find ich super, dass solche Verbindungen auch heute noch ihre Daseinsberechtigung haben und im Garten der ein oder anderen Liebhaber weiterleben können :)
Sehr interessante Verbindung. Ich würde jetzt wahrscheinlich die Balken des Modells auftrennen und Zug- bzw. Drucksensoren einbringen und mal schauen, wie die Lastverteilung dann am realen Bauteil anfällt, um Theorie und Praxis in Relation zu bringen.
Das wäre in der Tat extrem spannend, übersteigt aber leider meine Möglichkeiten. Aber falls du mal viel Langeweile hast und das machst, darfst du mir das Ergebnis gern mitteilen :D
@@thecarvingcarpenter Wird nicht passieren, zu viele andere Interessen und Hobbys und viel zu wenig Zeit für so etwas. Würde ich das machen, wäre mein erster Schritt zerlegen Dehnmessstreifen anbringen oder die Schallausbreitung messen, dann wieder zusammenbauen mit Gewicht belasten und erneut messen.
Schön das du die Verbindung "aufgetrieben hast.
Wenn du vermeiden willst das bei deinen Schwalben das kurze Holz wegbricht ,dann solltest du mal in nem Tischlerhandbuch nachlesen (Spannnagel oder so ) wie man Schrägzinken anreisst . Da geht noch was .
Ist bestellt. Da du mir leider nicht verraten willst, wo der Fehler lag, werd ich wohl selbst nachlesen müssen :P Aber danke für den Hinweis
@@thecarvingcarpenter Ich würde mich an dieser Stelle, wegen des angesprochenen kurzen Holzes, auch eher für ein halbes Schwalbenschwanzblatt entscheiden. Wie bei geblatteten Kopfbändern im Fachwerk. Lässt sich auch leichter ausarbeiten. 😜
So ists ja auch im Buch dargestellt...aber sorry, das lehne ich ab :D Die Kraftübertragung beim Zapfen ist so viel besser als die Holzstärke im Auflagerbereich zu halbieren....Wir sind doch kein Wasser. Der Weg des geringsten Widerstandes ist nicht automatisch die beste Option :D und bei 3/4 hats ja gut geklappt. Hätte ich einfach besser aufgepasst, wär die ganze Diskussion nicht entstanden :D
@@thecarvingcarpenter😇😁
Kurz gesagt reißt man die Schwalbe nicht winklig zur Schnittfläche ,sondern mit dem Verlauf der Maserung an.Es gibt Bilder von schräg gezinkten Schubkastenfronten die das ganz gut anschaulich machen. Ich hab's auch auf die harte Art gelernt als ich meinen ersten Trichter gezinkt habe.
Schönes Video! Wie von dir gewohnt, vollumfänglich behandelt. 👍
Kann ich mir gut in einem vier- oder sechsseitigen Pavillion vorstellen, in Verbindung mit mittiger Hängesäule und unterstützenden Kopfbändern/Streben von dort bis unter die Gratsparren. 😍
Kleinen Dachüberstand könnte man mit Aufschieblingen realisieren. Wenn man die in der Fläche am Traufpunkt Lot/Waage abschneidet, könnte sogar der 'Dragon Tie Beam' durchlaufen und so die Ecke in die Zange nehmen und für mehr Vorholz sorgen. Würde aber auch einen Versatz dem Zapfen vorziehen.
Freu mich schon auf dein nächstes Video!
Das stimmt, allgemein dieser "kleinere Bereich" der Zimmerei ist da prädestiniert. Alles was Carports, Unterstände, kleine Lauben, Terrassenüberdachungen etc angeht, wo naturgemäß keine riesigen Spannweiten vorkommen, aber am Ende alles sichtbar bleibt, definitiv eine Überlegung wert. Erfüllt seinen Zweck, ist ein ziemlicher Hingucker und eröffnet neugierige Gespräche mit dem Nachbarn á la "Was hastn du da für nen Quatsch reingebastelt...wieder rumgespielt oder was?" :D
Aufschieblinge sind tatsächlich eine Idee, die das ganze etwas entschärfen könnten. Ist mir auf jeden Fall deutlich lieber, als die in meinem Kommentar beschriebene Option, den Gratsparren durchlaufen zu lassen und nur angeschmiegt an dem Längsholz mit Schrauben zu sichern. Gefällt mir
Die Realisierung eines Dachüberstandes mit Aufschieblingen kam mir auch sofort in den Sinn 👍🏻
Das wird direkt ausprobiert
Sehr gut, ich wünsche viel Erfolg :)
Hallo, für die Mühe, vielen Dank. Besteht die Möglichkeit, das die Engländer damals, die Art des Dachbodens deswegen so bauten, da dir dortigen Windverhältnisse entsprechend waren? Also das dort der Wind, aus allen Richtungen und stark, die Kraftverschiebung der Verkehrslast des Daches, derart beeinflusst haben, das auf die gezeigte Weise damit entgegen gesetzt wurde?
Oder habe ich eine Dachschaden? Spaß beiseite. Die Engländer haben heute teils noch sehr gut zu sehen, ihre niedlich verwinkelten Dacheinbauten. Teils sogar mit Fenstern. An einer Verbauung dieser Eigenschaft, mit - wir deutschen das kennen - konstruierten Dekonstruktion, wäre das nicht möglich. Zudem schien die Engländer damals auch kein VKH oder Leimbinder für ihre Dächer verwendet zu haben, als vielmehr das heimische Hartholz. Eiche, etc.
Ich freue mich auf deine Rückmeldung. Danke.
Da ich selbst noch nicht in England war und Informationen nur aus zweiter Hand habe, möchte ich mich jetzt nicht zu sehr in Spekulationen verlieren :D
Was ich dir allerdings sagen kann, ist dass die Zimmereitechnische Entwicklung was Statik angeht, ähnlich ablief wie die Evolution. Try and Error.
Man hatte keinerlei Möglichkeit vorher zu berechnen ob es klappt...Man hat sich Gedanken gemacht, aber musste es schließlich ausprobieren. Und, dass wir heute so ehrfurchtsvoll vor den Gebäuden unserer Altvorderen stehen können, liegt vor allem daran, weil die zigtausend Projekte bei denen sie sich geirrt haben, wieder zusammengebrochen sind :D
Jede Nation hat dabei ihre eigene Entwicklung, ihre eigenen Bedürfnisse und ihre eigene Erfahrung einfließen lassen. Und meistens gibt es für jedes Problem auch durchaus mehrere Lösungen.
Wie im Video erwähnt, vermute ich hier ganz stark, dass die Holzauswahl dabei den entscheidenden Unterschied gemacht hat...aber wieso genau, diese Verbindung in England angewendet wurde, in Deutschland jedoch nicht, war für mich leider nicht zweifelsfrei nachvollziehbar.
super gemacht... aber bitte nicht wieder in die thermische Verwertung geben
Keine Sorge 😀 das darf weiterleben 😉
Danke :)