Mich hat dieser Fall damals sehr betroffen gemacht. Ich bin in einem ähnlichen Alter mit gleichaltrigen Töchtern und wir waren ein paar Jahre im Winterurlaub in Zell direkt unter der Platzrunde. Ich bin dort öfter geflogen, sowohl im Winter als auch im Sommer, kenne den Platz also recht gut. Ich konnte mir bis heute nicht erklären, was diesen Mann umgetrieben hat, diese Landung dort zu erzwingen. Meine erste Reaktion war: „Verdammt nochmal dann flieg doch nach Salzburg und nehm Dir ein Skitaxi. Das kostet 30€ pro Kopf und in einer Stunde bist Du in Zell.“ Ich habe nicht verstanden wie man das Leben seiner Töchter, diesen Schatz den man an Bord hat, riskieren kann. Von der Tumordiagnose habe ich jetzt erst im Video erfahren. Das ist krass und es gibt nur eine Lösung: wir müssen mehr aufeinander aufpassen, feinfühlig sein und wenn wir solche Dinge wie Nachlässigkeit beobachten, bei einem der vorher sehr gewissenhaft war, dann müssen WIR als Piloten reagieren und vielleicht mal nachhaken. Etwas Anderes fällt mir leider nicht ein. Wenn ich an die Mädchen denke könnte ich heulen…
Meine Schwester wohnt auf einem Bauernhof in Zell am See Schüttdorf direkt unter der Platzrunde mit Sucht direkt zum Flugplatz. Wenn ich dort bin staune ich wieviele dort starten und landen. Wo haben Sie denn in ihren Urlauben gewohnt? Wenn ich fragen darf.
Ein Freund und Flieger aus Hangelar hat mir gerade heute am Nachmittag von diesem tragischen und zugleich vermeidbaren Unfall erzählt. Und nun finde ich hier Ihren gerade unmittelbar danach veröffentlichten Bericht. Es gibt manchmal unerklärliche Phänomene.
Ach ja, eine Ergänzung sei mir noch gestattet: „Stammtischprolet“ finde ich eine unglückliche Bezeichnung, denn grundsätzlich sind/waren Stammtische gesellschaftlich und sozial etwas ganz wunderbares, vor allem aber waren sie Tradition. Sie waren Ursprung hitziger Debatten, unterschiedlichem Meinungsaustausch und auch eine gewisse (politische) Meinungsbildung hatten/haben sie sicher auch inne. Wir brauchen in unserer Gesellschaft wieder viel mehr Debatten und gelebte „Streitkultur“, das ist demokratisches „Schmieröl“. Deshalb war „die Kneipe“ im Unrechtsstaat DDR auch gar nicht gerne gesehen, sie stand sogar unter staatlicher Aufsicht und die Stasi war genauso Kneipeninterieur wie der Zapfhahn. Ungehemmte Pöbeleien, wie wir sie aus der Anonymität des Netzes heraus kennen, die „haut man am Tresen eben nicht so einfach raus“, wenn man sich „face to face“ gegenübersteht. Also: Bitte wieder mehr Stammtisch!
Er hat schon Recht. Stammtische waren exakt das, was heute überwiegend wenn auch nicht vollständig in den Kommentarsektionen der Social Media abgeht. Wirklich akademische, ernsthafte, glaubwürdige und vor allem (!!!) selbstreflektierende Argumente gibt es in beiden Fällen nicht (außer in diesem Kommentar ;) )
@@dermaddin9417Lieber Maddin, das lasse ich so nicht stehen: Dies ist eine grobfahrlässige Unterschätzung der damaligen Stammtische: dort waren in meiner Gemeinde, so wie auch meist überall, Handwerker, Aerzte und Politiker bunt gewürfelt zugegen! Ein Sozialer Hafen nach der Arbeit. Am Stammtisch sind oft neue Parteien entstanden und neue Firmen geboren. Auch lese ich eine Beleidigung der sozialen Plattformen (wie z.B. dieses hier) Denn in diesen freien Podien wird noch vielseitig diskutiert, anders als in den mittlerweile einseitigen zensierten und meist staatssubventionierten und somit nicht mehr neutralen MS Medien. In der Schweiz nocht nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Jetzt beruhige ich mich wieder und hoffe, dass der Zensur Algorythmus von RUclips mich nicht auch noch canselt. 🙂
Lieber Hans-Peter vielen Dank für den gut recherchierten Beitrag. Ein sehr tragischer Unfall! Mein Beileid der Frau und dem überlebendem Kind des Piloten. Ich glaube das ich die Weiche dort hin stellen würde wo es weniger Tote geben würde. Ich hoffe dass ich sowas nie machen muss. Liebe Grüsse B. Odermatt
Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet die kognitive Verzerrung im Selbstverständnis inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen.[1][2] Diese Neigung beruht auf der Unfähigkeit, sich selbst mittels Metakognition objektiv zu beurteilen. Der Begriff geht auf eine Publikation von David Dunning und Justin Kruger im Jahr 1999 zurück. Sehr geehrte Herr Zimmermann. Tolle Einleitung wie immer. Selbsteinschätzung ist ganz wichtig. Ich würde auf das Gleis mit dem einen Arbeiter umstellen und dann in seine Richtung sprinten um ihn zu warnen.
Es ist nicht nur die eigene Fehleinschätzung.Es ist auch so dass weniger kompetente Personen dazu neigen, überlegene Fähigkeiten bei anderen nicht zu erkennen und das Ausmaß ihrer Inkompetenz nicht richtig einzuschätzen.
Dieses Problem wird ja oft im Hinblick auf autonomes Fahren besprochen - wie man denn ein Auto programmieren müsse, damit es "richtig" entscheidet. Unsere Ethik-Professorin meinte dann, dass man sich für den Zeitpunkt ab dem selbstfahrende KFZ zumindest unter gewissen Umständen sicherer als Menschen unterwegs sind sogar noch weiter denken müsse. Ob dann nicht das Diskutieren mehr Menschenleben kostet anstatt die Autos einfach gleich so fahren zu lassen ohne das "Problem" "gelöst" zu haben. Cooler Ansatz finde ich! Danke für deine Videos!
Ich persönlich würde das Beispiel sehr Utilitaristisch sehen und die Weiche stellen, da dadurch weniger Menschen sterben. Außerdem wenn man die Weiche nicht stellen würde, dann würde man auch "handeln". Die Handlung besteht darin sich bewusst dagegen zu entscheiden, die Weiche zu stellen. Gutes Video Danke!
Eine Ansicht, welche Sie vertreten. Das Gedankenspiel geht jedoch noch weiter: 5 Kinder versus 1 Rentner 3 Rentner versus 2 Kinder 2 Kleinkriminelle versus 1 Priester usw.
Ein einzelner kann sich vermutlich leichter retten als eine Gruppe von 5 Personen. Insofern ist es viel sinnvoller den Zug auf den einzelnen fahren zu lassen und diesen zu warnen. Ich glaube, solche Gedankenbeispiele haben immer das Problem, dass alternative Lösungen ausgeblendet oder verboten werden, in der Realität gibt es aber immer sehr sehr viele Möglichkeiten, wie das Problem noch gelöst werden kann. Es ist dann eher eine Frage der Zeit und der Reaktionsfähigkeit, die richtige Lösung ausfindig zu machen.
@@rektaltotal(Weiche immer zu den Genannten stellen) Fall 1: Renter | Fall 2: Renter | Fall 3: Priester. Da es keine allgemeingültige Lösung gibt, entscheidet immer die Situation und das Bauchgefühl. Und ich diskutiere meine Lösungen auch nicht, da sie für mich unzweifelhaft das geringere Übel sind jeweils.
Hallo Herr Zimmermann, auch dieses wertvolle und doch sehr bewegende Video ist wirklich sehr wertvoll. Es zeigt auch hier wie wir Menschen uns manchmal überschätzen, und das zu spät merken. Auch von meiner Seite Herzliches Beileid dem Piloten und seiner Frau sowie der jüngeren Schwester, die ihre große Schwester verloren hatt. Zu dem Straßenbahn Experiment wollte ich noch schreiben, daß ich die Weiche gestellt hätte daß die Straßenbahn nur den einen Mann getötet hätte. Somit wären den anderen Männern damit das Leben geschenkt worden. Herzlichen Dank für alles!Sie machen wirklich alles supersitzen Klasse ganz großes Kino.
Hochinteressant und doch schockierend war diese Doku für mich, da ich die betroffene Familie kannte und auch in der Zeit, in der das Unglück passierte , mit der betroffenen Mutter und der überlebenden Tochter in Kontakt war. Vielleicht ist es interessant für Sie zu erfahren ,dass der Pilot nach dem Absturz noch kurz in der Lage war, mit seinen Töchtern zu sprechen ( so wurde mir zumindest berichtet) . Die jüngere Tochter war zum Glück nicht schwer verletzt und konnte nicht lange nach dem tragischen Unglück ihr Pony wieder reiten. Damals konnte ich auch absolut nicht nachvollziehen, wie der Vater so leichtsinnig sein Leben und das seiner Töchter in Gefahr bringen konnte. Leider ging die Sache dann ja auch schief. Ich war tief geschockt und mir hat der Rest der Familie so unendlich leid getan! So kann es denn leider kommen, wenn Piloten Warnungen in den Wind schlagen , wie in dem Video "Tod im Schneesturm", denn angeblich ist er wohl auch mehrmals von der Flugsicherung gewarnt worden. Es hätte den Zurückgeblieben jedenfalls viel Leid erspart. 💔🖤
Immer wieder sehr lehrreich Ihre Darstellung der Abläufe bei den, vermutlich meist, vermeidbaren Unfällen. Auch die philosophischen Abhandlungen empfinde ich als gut und höre sie mir gerne an. Jedoch bin ich da nicht immer ganz Ihrer Ansicht. Jedoch sehe ich das als gut an, eine Sache der Meinungsfreiheit :-) Also gerne weitere Informationen.
Hallo Hans-Peter, leider ist das ein Dauerthema in der allgemeinen Luftfahrt! Jedes Jahr mindestens 3 Unfälle dieser Art und das sowohl VFR als auch IFR Piloten. Man sollte den Mut haben rechtzeitig umzudrehen! Sehr interessanter aber trauriger Bericht!
Sehr traurige Geschichten. Zur Straßenbahn: Ich hätte versucht die Weiche nur halb zu stellen um die Bahn zum entgleisen zu bringen. ist natürlich nur Theorie und hätte vielleicht noch mehr Opfer gefordert oder aber alle gerettet. Ich möchte nie so eine Entscheidung treffen müssen und wünsche das auch keinem Anderen. Grüße aus Leipzig
Das fliegen war mal mein größter Traum. Viele Jahrzehnte hatte ich viel Freude mit dem Modellflug und heute, so wenig Gesund wie ich bin, reicht mit der Simulator auch noch aus(Ich konnte es mir nie leisten mal überhaupt zu fliegen). Sicherlich nicht vergleichbar damit, wenn mich Turbolenzen durchschütteln würden. Mich hat in diesem Video sehr bewegt, verwundert und am Ende sogar sehr verärgert, als es hieß, lieber bei einem Absturz sterben als ewig an Krebs zu leiden. Also wer diese Äußerung hervorgebracht hat, gehört ordentlich ... oder in eine Anstalt, bei der die Ärmel am Rücken zusammen genäht sind. Kein Fahrzeug, ob zu Wasser, Land oder in der Luft sollte dazu genutzt werden um sich oder andere in Gefahr zu bringen. Wie Herr Singmann man geschrieben hat, um die Mädchen und auch dem Piloten, der evtl noch viele Stunden, Wochen oder gar Monate hätte mit seiner Familie verbringen können, ist es doch sehr sehr traurig. Ich bin mir sicher, mit genug Verantwortung und null Risikobereitschaft, ist das Fliegen ein wunderschöner Zeitvertreib. Herr Zimmermann. Auch wenn ich nur virtuell fliege, oder ab und an mal ein Modellflugzeug, sehe ich mir sehr gerne ihre Videos an. Machen sie es gerne weiterhin in diesem Format.
Ein Beitrag, der zeigt, dass C.G. Jung mit seiner holistischen Theorie nicht ganz unrecht hatte: Der Folterknecht steckt in jedem von uns, siehe Ihr zweiter Absatz. Das Herz gibt's für das Lob am Schluss.
Ich kenne das Dilemma so, dass man auch nichts machen kann. Das nennt man dann Moral Ethik, wenn man aus Prinzip nicht tötet. Das andere, wenn man in die Situation eingreift und so den Schaden minimiert nennt man Zwecks Ethik. Hatten wir im Studium. 😅
O ist das traurig. einfach nur traurig. Hätte alles nicht sein müssen. Danke übrigens für den Link zum SRF. Ich wüßte nicht wie ich gehandelt hätte, keine Ahnung. Wahrscheinlich hätte ich auch den einen geopfert, aber für welchen Preis? Es gibt so manchesmal im Leben keine richtigen oder guten Entscheidungen.
Grüezi, Herr Zimmermann, ich verfolge Ihre Flugunfallanalysen, weil sie die "conditio humana", die hinter solchen Unfällen stehen, auch für mich Fluglaien (nur Flugsimulatorpilot) verständlich darstellen. Im vorliegen Fall, ob der fragliche Hirntumor eine Rolle gespielt hat, scheint mir könne offengelassen werden, weil selbst vollständig gesunde Pilotierenden sich überschätzen und sich in dieser Selbstüberschätzung manchmal geradezu unglaubliche Fehler begegehen können - wie Ikrarus mit seinen Wachsflügeln zu nahe an die Sonne geflogen ist. Sie motivieren mit den behandelten Fallbeispielen dazu, den Sicherheitsaspekt an allerste Stelle setzen, indem Sie zeigen, was passieren kann, wenn dieser Aspekt vernachlässig wird. Beeindruckend. Herzlichen Dank!
Das war hier genau die Frage, leider keine Philosophische, sondern real und man die Arbeiter geopfert, um eventuell einen "grösseren" Schaden abzuwenden. Beim Eisenbahnunfall von Dürrenast bei Thun stiess am 17. Mai 2006 ein Dienstzug mit nicht funktionierenden Bremsen auf offener Strecke in stehende Bauzugwagen. Um noch grösseren Schaden zu vermeiden, hatten die Fahrdienstleiter den Dienstzug auf ein wegen Bauarbeiten gesperrtes Gleis geleitet.
Lieber Hans-Peter, danke für dieses wiedermal sehr bewegende Video, auch wenn es eine große Tragödie ist, was geschehen ist. Ich liebe deine lehrreichen Videos und interessanten philosophischen Bemerkungen und freue mich immer sehr darauf! Im Fall der Straßenbahn hätte ich wahrscheinlich die Weiche gestellt, auch wenn ich genau weiß, dass ich mit dieser Entscheidung mein Lebtag nicht mehr glücklich geworden wäre und hoffe, dass ich niemals über Leben und Tod entscheiden muss...
Super, genau meine Idee! Aber dieses arrangierte Dilemma will diese schlauen Ideen natürlich ausschliessen und einem jede Möglichkeit einer akzeptablen Lösung verweigern. Man soll sich schlecht fühlen dabei und verstehen, dass es nicht immer möglich ist eine befriedigende Lösung zu finden. That's life.
Ich glaube man muss nicht schreiben wie man die Weiche stellen wird, das wird bei den meisten die gleiche Entscheidung sein. Das paradoxe daran ist aber doch, dass Menschenleben eigentlich nicht gegeneinander abgewägt werden dürfen. Und genau das führt dazu, dass, wie du schon sagtest, beide Enscheidungen irgendwie falsch wären…
Lieber Herr Zimmermann, wie sehr schätze ich ihren Blog und vor allem Ihre sachliche Beurteilung der so tragischen Unfälle. In diesem Falle hätte ich mir gewünscht, dass Sie insbesondere noch auf die beiden jungen Begleiterinnen (die ihr gesamtes Leben noch vor sich haben) Bezug genommen hätten. Ich habe häufig den Eindruck in Gespräche mit Piloten, dass es sich immer nur um den Piloten selbst dreht. Das ist gänzlich nicht der Fall: er ist nicht nur für sich verantwortlich, sondern insbesondere auf seine Begleitungen! Ich halte es erfahrungsgemäß immer so, dass ich vor dem Flug mit Besatzung einen Check Flug alleine durchführe und zwar unabhängig davon, ob es fremde Personen sind oder die eigene Familie. Jedem Piloten sollte klar sein, dass er das Leben anderer Menschen mit zu verantworten hat… Ähnlich dem Weichensteller (heute würde man schreiben Weichensteller*in). Danke, Herr Zimmermann und bitte weiter so👍🏼
Hallo, die fünf Ehefrauen werden die Weichenstellung begrüßen. Ich für mich habe ein paar Prinzipien, denen ich gerne treu bleiben möchte. Gestehe mir aber ein, das in der jeweiligen Situation ich evtl. anders handeln könnte aus welchen Gründen auch immer. Wer schon einmal in einer Stresssituation war (zB wirtschaftlicher Druck, Zeitdruck) weiß das es nicht leicht ist eine "gute" Entscheidung zu treffen. Informationen "relativ" neutral zu bewerten fällt nicht leicht. Ein Professor hat zu mir mal gesagt wenn es um wirtschaftlichen Entscheidungen geht: Es ist ist die hohe Kunst emotionale Bauchentscheidungen rational zu begründen. Gerne auch beim Autokauf eingesetzt ;-) Gruß Ralf
Die Fragestellung des Dilemmas ist bekannt. Und wie ein anderer Kommentator bereits anmerkte, auch die Entscheidung nicht einzugreifen ist eine Entscheidung. So richtig interessant wird die Frage, meiner Meinung nach, in dem Moment, in dem man die Ausgangsbedingungen verändert. Je nach Konstruktion kann man eine Menge über das „Mindset“ des Befragten erfahren bzw. vielleicht auch nur „hineininterpretieren“. Anbei ein paar weitere Szenarien: Du hast die Wahl durch deine Entscheidung (entweder aktives Handeln oder Unterlassen) … Ausgangslage #2: einen unbekannten Menschen in den Tod zu schicken oder einen anderen unbekannten Menschen Ausgangslage #3: ein 8-jähriges Kind in den Tod zu schicken oder einen 70-jährigen Menschen Ausgangslage #4: einen Verwandten 3. Grades in den Tod zu schicken, oder 5 dir unbekannte Menschen Ausgangslage #5: einen Bekannten (keinen Freund) aus deiner Heimat in den Tod zu schicken, oder 5 dir unbekannte Menschen Ausgangslage #6: einen unbekannten Menschen in den Tod zu schicken, oder 5 rechtskräftig Verurteilte wegen fahrlässiger Tötung (z.B. Trunkenheit am Steuer) Die Szenarien lassen sich beinahe unerschöpflich lange fortsetzen. Immer ist es ein Dilemma, aber immer gibt der Antwortende auch etwas von seinem Mindset preis. Und um den Bogen wieder zur Fliegerei zu spannen, sei erwähnt, dass dieses Thema seit dem 11. September 2001 nicht mehr nur ein Gedankenspiel ist. Darf man den sogenannten „Body-Count“ machen und Menschenleben nur auf Grund der reinen Opferzahl gegeneinander aufwiegen? Darf man ein Verkehrsflugzeug mit 250 Menschen an Bord abschießen, weil es evtl. (nicht sicher) gekapert wurde um als Waffe zur Tötung von noch viel mehr Menschen eingesetzt werden könnte?
Danke für die interessante Aufarbeitung dieses Unfalls! Der VFR-Teil des RNP A Anflugverfahren in LOWZ bei Westwind ist leider nicht ganz korrekt dargestellt. Dieses sieht nämlich vor, in die Platzrunde im Norden einzufliegen, um so zur Piste 26 zu gelangen.
Zur Weichenstellung: Ohne weitere Informationen ist die Stellung klar: Lieber nur ein Leben als mehrere zu Ende gehen sehen. In der Praxis gäbe es eventuell noch mehr Optionen. Das wichtigste in der Praxis: Nicht in Angststarre verfallen, sondern bewusst handeln. Z.B. laut schreien. Vielleicht hören es die Gleisarbeiter ja.
Vielen Dank für dieses interessante Video. - Zur Philosophie. Diese Fragestellung ist bekannt. Aber sie betrifft typischerweise nur das Denken. Wenn man als Mensch in eine solche Situation käme, wüsste man alle diese Umstände nicht und würde ganz spontan handeln. Meine Meinung dazu. - Zum Unfall. Es gibt verschiedenartigste Hirntumore, von gutartig bis bösartig und sehr bösartig (Glioblastome). Aber, es ist schon bemerkenswert, was Sie sagen über seine veränderte Persönlichkeit. Von seriös nach oberflächlich, würde auf einen Prozess im Frontalhirnbereich hindeuten. Menschen, die plötzlich Persönlichkeitsveränderungen zeigen, sollten untersucht werden, da man hier oft solche Befunde erhebt. Nochmals herzlichen Dank und freundliche Fliegergrüsse.
Bei einem Dilemma gibt es keine richtige Entscheidung es gibt nur falsche und weniger falsche Entscheidungen. Das gilt ja auch bei Notlagen in der Fliegerei, eine Wasserlandung ist nicht richtig, richtig wäre, dass man ein Flugzeug auf einem Flugplatz landet aber eine Wasserlandung ist weniger falsch als die Maschine an einem Hindernis zerschellen zu lassen (Sully).
Год назад+1
Interessant, wie immer. Besten Dank. Zum philosophischen Experiment: Kennt die Person an der Weiche einen der Arbeiter persönlich, dann wird so gestellt, dass die Person überlebt. Sonst ist die Zahl der geretteten entscheidend, Zu den Unfallberichten: Die publizierten SUST sind einfach zu finden und im Detail nachzulesen, Bei ausländischen Untersuchungen ist es nicht so einfach. Mein Vorschlag, den Link zur Quelle im begleitenden Text publizieren.
Die gleiche Frage müssen die Autopiloten von autonomen Fahrzeugen beantworten wenn sie eine Kollision erkennen. Wer das hier im Bordcomputer programmieren muß hat einen schweren Job!
Zu Ihrer Aufgabe, Herr Zimmermann. Hier spielt der Faktor Zeit eine Rolle, d.h. die Entscheidung muss schnell fallen, sonst könnte man ja die Menschen vor der Gefahr warnen. Der Weichensteller oder Weichenstellerin wird spontan entscheiden müssen, vielleicht auch zögern und nicht reagieren. Wäre ich diese Person und ich müsste bewusst entscheiden wer überfahren wird, dann wäre es der einzelne Mann, es sei denn dieser wäre mein Vater, Bruder etc. Zum Glück ist diese Aufgabe eher philosophischer Natur und nicht alltäglich. Mit ihrem Kanal wünsche ich Ihnen alles Gute. Ihre Beiträge finde ich sehr wertvoll.
Das Dilemma ist gerade vor dem Hintergrund von autonomen fahren sehr aktuell. Ich tendiere bei der Frage dazu nach meinem Wertesystem einzugreifen. Ich bin dabei durchaus egoistisch.
Mike WX, Single Pilot und der Drang nach ich versuche es doch, PNR, leider! DANKE Hans-Peter für die Aufbereitung. In 2012 hatten wir NE von FRA eine Kollision v. einer Robin 400-180 und einer Piper Saratoga zu verzeichnen. 8 Tote darunter 4 Kinder. Erfahrene Piloten. Sehr sehr traurig!
Hallo Hans Peter Zimmerman. 🙂 Ich möchte gerne auf Ihre Frage antworten. Sicherlich ist es nicht Teil Ihrer Frage, eine Antwort zu geben, die irgendwo zwischen A und B liegt. Ich selbst bin aber ein sehr kreativer Mensch, und würde in der Situation abwägen, welche Optionen ich noch habe, außer die weiche nach links und rechts zu stellen. Wenn sich aber gar nichts anderes anbietet, würde ich versuchen, die Weiche beim überfahren der Straßenbahn umzuschalten. Hierdurch würde die Bahn hoffentlich Entgleisen, und keinen der Bauarbeiter töten. Ich würde aber damit ganz bewußt in Kauf nehmen, vielleicht die Insassen der Straßenbahn zu gefährden, oder gar zu töten. Aber, wenn ich könnte, würde ich mich genau für diese Ungewissheit entscheiden, da es bei den Bauarbeitern definitiv klar ist, dass jemand stirbt. Beim Entgleisen der Straßenbahn, wäre es nicht vorher klar, ob es tote Insassen geben wird. Hier müsste (Glück, Zufall, oder meinetwegen auch irgend ein Gott entscheiden) wie das Szenario ausgeht. Sicherlich nicht die Antwort, auf die Sie hinaus wollten. Vielleicht aber trotzdem auch eine kreative Herangehensweis. 🙂 In diesem Sinne. Dirk, 38 Jahre, leider kein Pilot. 😃
Hoi, eine frage zu dem in 9:55 benutzen Ausdruck. (hab ihn versucht zu googeln) kann aber nichts finden. Evtl habe ich ihn auch nicht richtig Akustisch verstanden, da ich kein Flieger bin. Super Vortrag. Danke. Wieder etwas gelernt. Tip Top.
Ich komme aus der Gegend von Zell am See in Österreich und kann mich an das Unglück erinnern. In allen Medien wurde damals darüber berichtet. Schade, dass der Rettungsfallschirm der Cirrus Aircraft nicht ausgelöst wurde...
Schade das immer so viele Flugunfälle passieren. Meistens sind zu vermeiden gewesen. Das sind Piloten und Co Piloten schuld. Und das sollte nicht passieren oder besser vermeiden. Danke Hans für deine dolle Video und Erklärungen.
krass, ich hab den flugplatz sofort erkannt. wir waren mal dort und durften den heli hangar besichtigen und danach in den heli simulator :D das war ein grosser spass.
Zum Problem: Wir bei der SBB hatten die Auflage; ein Arbeiter schützt sich selbst, geht umsichtig und vorsehend an seine Arbeit. Zwei Mitarbeiter schützen sich gegenseitig; einer ist immer nur für Sicherheit zuständig. Drei und mehr Kollegen sind unbedingt zwingend von einem Sicherheitswärter zu begleiten, anderenfalls ist die Arbeit zu verschieben. Somit stellt sich ihr Weichensteller-Problem als keines dar. Der Zugsverkehr hat immer Vorrang; die Baustellensicherheit ist zu gewährleisten. Also gleich, welche Fahrtstraße gestellt wird, werden bei sachgemäßer Arbeitsausübung alle Mitarbeitenden am Leben bleiben... Grüezi
Es handelte sich in meinem Beispiel nicht um ein Arbeitssicherheitsproblem der SBB, sondern um die grundsätzlichen philosophischen Fragen, ob man Menschen opfern darf, um andere zu retten, und ob fünf Menschenleben mehr wert sind als eines.
@@hpzvideo Fünf Menschenleben sind immer mehr wert als ein Menschenleben, dabei spielt es keine Rolle um welche Menschen es sich handelt, Jung oder Alt, Erwachsene oder Kinder, Fremde oder Bekannte. Erst wenn auf beiden Seiten die gleiche Anzahl von Menschenleben auf dem Spiel steht darf man differenzieren.
Noch eine Frage: Im Cockpit haben die Pilotinnen: haufeweise Checklisten. Das ist auch beim Flugsimulator so. Wie verhält es sich aber eigentlich im Bereich der Flugvorbereitung? Zum Beispiel, was beim Wetter zu beachten ist und was zum Schluss führen muss, das Wetter sei zu risikoreich für den vorgesehenen Flug? Oder der Schwerpunkt des Flugzeugs, und natürlich der Füllstand des Tanks usw. Oder muss den Pilotinnen: hier alles selbst in den Sinn kommen, und wenn sie halt etwas vergessen oder falsch wahrnehmen, dann geht's mit höherer Wahrscheinlichkeit schief? Danke!
Furchtbare Geschichte. Die armen Kinder. Haben sich auf den Vater verlassen und waren ihm schutzlos ausgeliefert. Sehr traurig. Was ein Glück, dass wenigstens keine Unbeteiligten am Boden zu Schaden gekommen sind.
Die Sache ist eigentlich realtiv klar: Für den Sichtflug braucht man Sicht, für den Instrumentenflug braucht man Instrumente. Man kann natürlich Anderes behaupten, aber die Frage ist, wen es interessiert. Die Physik jedenfalls nicht. Die Flüge, die ich bislang gemacht habe, die ich grenzwertig fand, fand ich ausreichend und würde eher höhere Minima ansetzen. Dazu verleiten, noch mehr zu probieren, tun sie mich nicht. Wenn, dann bekräftigen sie mich darin, keine Angst zu haben und zu wissen, dass sicher auch noch etwas mehr geht - schließlich habe ich nicht den Eindruck, dem Tod knapp entkommen zu sein. Aber bei grenzwertigem Wetter zu fliegen ist nicht nur gefährlich, sondern vor allem auch anstrengend und das vermeidet man natürlich lieber. Anstrengend durch Konzentration, aber auch durch die Ungewissheit, ob das überhaupt funktioniert oder ob man gleich wieder mit der Entscheidung des Umdrehens konfrontiert sein wird. Einen VFR-Platz bei 400ft Untergrenzen anzufliegen, halte ich jedenfalls für einen Witz. Das Tiefste war bislang so 700-800 in Hangelar, wo es keine unbekannten Hindernisse gibt. Im Grunde ist das in der relevanten Gegend EDDK->EDKB ja Flachland. Fazit aus den zwei oder drei Versuchen, die ich bislang damit hatte: Ich fliege nur, wenn zumindest 1000ft gemeldet werden. Wenn es weniger sind, weiß ich, dass das auch geht. Kein Grund, nervös zu werden, aber bei 400ft muss man ja quasi 300ft fliegen, um nach vorne auch was zu sehen. Das würde ich als "Notfall" (nicht im Sinne von Mayday) ansehen, steigen und derweil bei Radar IFR-Pickup requesten, bevor ich in 2500 den Luftraum C verletze). Und wenn das tatsächlich nicht vorhergesagt gewesen wäre, könnte mir ja auch keiner mangelnde Vorbereitung vorwerfen. Im Grunde gibt es eigentlich wenige Probleme, die man sich nicht selber macht. Zu vielen Leuten kann ich nur sagen: Du kannst nicht mehr als ich, Du riskierst nur mehr.
Schon durch die beschriebene leichte Persönlichkeitsveränderung im Text dachte ich sofort an den Hirntumor meines Vaters (Glioblastom 100% tödlich). Das begann mit Gesichtsfeld-Einschränkungen - er hatte noch 2,5 Monate.
Unlösbares Dilemma, ausserem wenn dafür gesorgt wird, dass diese Situation einer "Pflichtenkollision" gar nicht erst eintritt. Eine Ärztin:, welcher auf eine Unfall mit zahllosen Verletzten trifft, die: steht vor der Entscheidung, für welche Verletzte: sie da sein soll. Ärztliche Pflicht ist, die Verletzten mit den grössten Überlebenschancen zuerst zu behandeln. Eine äusserte schwierige Aufgabe zu entscheiden, wer behandelt werden soll und wer sterben muss. Ausgangspunkt dieser Schwierigkeit ist die Menschenwürde, welche allen jenen Arbeitenden gleichermassen zukommt, ebenso den Verletzten. Die Situation verlangt, eine Auswahl zu treffen: ein toter Geleisarbeitender oder fünf, diesen Verletzten behanden, den anderen sterben lassen. Eine Tragödie. Sie gehört zu den Lebensumständen des Menschen ("conditio humana"). Es bleibt in solchen Fällen, den Schaden so gering wie nur möglich zu halten ("Schadensminderungspflicht"), so hart das auch klingen mag. Aber es ist besser, einen kleineren Schaden zu erleiden als einen grösseren.
Lieber Hans-Peter, zu Deiner philosophischen Vorbemerkung: Diese Aufgabe wird oft gestellt, aber eigentlich ist sie langweilig, weil sie ein noch größeres Problem, das dieser Aufgabe innewohnt, nicht offenbart. Wir erweitern die Aufgabe: Wir schreiben rein zufällig den 11. Juli 1978 und haben nun **drei** Fälle: * links: Zwei ältere Leute kommen zu Schaden. * gerade aus/nichts tun: Die Straßenbahn fährt in einen Gastank an einem Zeltplatz, der explodiert und den ganzen Zeltplatz wegpustet, über 200 Tote, 400 Verletzte. * rechts: Drei jüngere Leute kommen zu Schaden. Hier haben wir jetzt zwei grundlegende Unterschiede: * Nichts tun erzeugt den mit Abstand und indiskutabel größten Schaden. Also man sollte irgendwas tun, nur eben nicht nichts. * Es fällt uns unter Stress extrem schwer, auch nur irgendwas zu tun, insbesondere wenn wir uns mit dem Thema und möglichen Lösungen noch nie beschäftigt haben. Hat man so ein Szenario schon mal hypothetisch durchgespielt, macht man fast instinktiv das Richtige bzw. was Richtigeres. Zu zweiteren: * Es gibt dazu Untersuchungen aus der Gehirnforschung (Thema: freier Wille), die zeigen, dass viele spontane Entscheidungen nicht erst in dem Augenblick entschieden werden, in dem wir uns entscheiden. Sondern vorher, teilweise Jahre vorher. * Eine weitere interessante Frage: Hat Chesley B. Sullenberger sein Reagieren auf den Triebwerksausfall in NYC schon mal im Laufe der vielen Starts "aus Spaß" schon mal durchgespielt gehabt? Ist die Aufgabenstellung eine typische "Segelflieger"-Aufgabe, falls die Thermik plötzlich weg ist und daher ihm irgendwie vertraut gewesen? * Das "Durchspielen" von Szenarien hätte vielen Piloten in Deinen Flügen geholfen. Such mal nach einem Video "Wir sind schlauer als unsere Eltern | Flynn-Effekt", ab Minute 4:50 ... Ansonsten, weiter so, mit einem schönen, gut verständlichen Schweizer Akzent.
Ich habe einen längeren Beitrag schreiben wollen, bis mir auffiel, dass ich diese Zeit gar nicht hätte zum Entscheiden im Ernstfall, also alles gelöscht. Ich würde wohl nach Instinkt handeln, lieber nichts falsch machen als etwas machen und dann aber vielleicht falsch, wenn ein Freund auf der Schiene wäre, hätte das aber 100 % Auswirkungen auf die Entscheidung.
Mal eine Frage an die Community: ich habe mal gerade "Zell am See" in google earth geladen. Mit dem Flugsimulator kenne ich mich leider nicht aus, ich kann nur die Position ändern mit Pfeiltasten und SHIFT Pfeiltasten. Wenn der Unglückspilot nach dem Display auf seinem 3D - Terrainbildschirm geflogen wäre: wäre dann alles gut gegangen? Da ist doch eigentlich ziemlich viel Platz zwischen Landebahnende und Fuß des Hangs, 2km . Warum er in den Hang geflogen ist kann man doch nur durch ziemliche Desorientierung (wo bei er ja den Flugplatz gefunden hat) und/oder Panik erklären. Warum ist er so weit raus geflogen?
Dieses Weichenproblem, das wohl ursprünglich der Rechtstheorie zuzuordnen ist (Karl Engisch, 1930) war früher eher mehr Theorie und zeigte den Unterschied, zwischen einer Handlung (Weiche umstellen) und einer Unterlassung (weiterfahren lassen). Doch sobald es nun flächendeckend zu autonomem Fahren kommt, müssen solche Fälle tatsächlich verbindlich festgelegt werden. Da man sich aber in natürlichem Umfeld oftmals zwischen mehr als zwei Alternativen entscheiden muss, und auch die Ergebnisse nicht so ganz eindeutig sind, fände ich es wirklich wichtig, dies transparent zu machen. Aber bisher scheuen sich die Politiker, solche Unterscheidungen zu machen und überlassen es den SW Entwicklern.
Hallo Herr Zimmermann, mich würde es freuen wenn man Sie mal auf der AERO einen Vortrag zum Thema Flugsicherheit in der General Aviation halten würden und vielleicht die meisten Ursachen zusammenfassend präsentieren. Ich wäre auf jeden Fall dabei! Viele Grüße
Auf der AERO gab, und gibt es jedes Jahr sehr viele interessante Vorträge zum Thema Flugsicherheit, mit Referenten, die sich hauptberuflich damit beschäftigen. Auf der Website der AERO Friedrichshafen 2023 sind diese Vorträge und der entsprechende Zeitpunkt veröffentlicht.
Zum Unfall kann man eigentlich gar nichts kommentieren. Du hast alles gesagt. Einfach nur tragisch, bei diesem marginalen Wetter eine Landung zu versuchen. Entweder man landet, oder eben nicht. Versuch ist schon im Ansatz schlecht.
Unterschätze niemals das Wetter. Wenn ich bei "jedem" Wetter fliegen will, nehme ich den Airliner. Das Straßenbahndilemma, stellst du die Weiche um stirbt einer statt fünf, aber der Schmerz des Individuums (Angehörige) ist unabhängig von der Zahl der Opfer. Machst du nichts sind die Vorwürfe dieselben. Es käme sogar noch ein anderer Aspekt hinzu, fünf Leute können sich eher gegenseitig warnen und dann ausweichen als einer, der in seiner Arbeit völlig abgelenkt ist.
Die Fragestellung ist hinlänglich bekannt, ich würde intuitiv rational handeln und die Tram auf das Gleis mit nur einem Monteur lenken. Ja, vielleicht müsste ich seiner Witwe im Nachgang erläutern, warum ich „Gott“ spielte, hätte ich es aber anders entschieden, dann müsste ich es fünf Witwen erklären. Beruflich musste ich tatsächlich schon ähnlich gelagerte Entscheidungen treffen, nicht oft, aber es kam durchaus vor. Ich tat dies immer im besten Sinne und stets unter hohem Druck innert weniger Augenblicke und ich muss sagen, dass ich trotzdem immer sehr gut geschlafen habe. Das tue ich bis heute. Zum Piloten im aktuellen Beitrag: Ich schließe mich der Auffassung des Herrn H.P. Braun voll an; solche Veränderungen der Persönlichkeit bedürfen immer fachärztlicher Abklärung, inklusive diagnostischer Bildgebung, besonders wenn man einem solche Hobby frönt. Es spricht tatsächlich für das Frontalhirn, was letztlich aber absolut belanglos ist, denn für das tragische Ergebnis (Absturz) spielt eine mögliche Tumorlokalisation keine Rolle. Genauso gut hätte er auch auf Reiseflughöhe einen generalisierten cerebralen Krampfanfall erleiden können, auch oft ein erster Hinweis auf einen Tumor im Kopf, dann wären sie abgestürzt und evtl. alle tot. Man kann vlt. sogar noch von „Glück“ reden. Aber auch am Steuer eines Autos kann einem so etwas in voller Fahrt widerfahren, das nur mal ganz nebenbei erwähnt.
Schlimm. 200 Ft. ist ja gar nichts! Vielen Dank für das Video! Vorgeschichte : Die 2. Frage zum philosophieren ist, wer hat die Arbeiter auf beide Gleise gelassen und was sagt er zur Frau des Toten?
Es geht beim kleinsten Risiko auch darum, wie die Passagiere sich fühlen. Wenn man das bedenkt, wird wahrscheinlich gar kein Risiko eingegangen. Als meine Frau mit meinem Vater das erste Mal flog, nahm er die Hände vom Steuerknüppel um die Zeit zu notieren! Unmöglich- sie hatte unheimlich Angst.
Ui, ein 66-jähriger Vater hat 9- und 12-jährige Tochter? Ich dachte schon, dass ich mit meinen damals 30 Lenzen recht spät Vater geworden bin, zumindest in meiner Generation, wo es üblich war mit 18 bis 20 zu heiraten und etwa zeitgleich die Erstgeburt zu erwarten, die zumeist beim Heiratstermin bereits im Anmarsch war. Allerdings war es bei meinem Vater etwa genauso. Als ich zur Welt kam war er bereits 56 Jahre alt. Allerdings hatte er noch zwei weitere Kinder (außer meinem 1 Jahr jüngeren Bruder und mir) aus einer seiner insgesamt 3 Ehen, die zu meiner Geburt bereits 26 und 24 Jahre alt waren. Er war also auch bei diesen schon eher recht spät dran. In diesem Jahr wäre mein Vater stolze 113 Jahre alt geworden. Preisfrage: welche sind die Geburtsjahre aller Kinder meines Vaters.
Welch markabere Ironie, dass die Tochter letztlich in Salzburg landete, um dann doch zu sterben, während sie noch am Leben wäre, wäre der Vater direkt dort gelandet.
Zur philosophischen Frage: Die dargestellte Situation wäre für mich nicht so schwierig zu entscheiden, da es sich um Erwachsene handelt. Hier würde ich die geringste Zahl der Opfer wählen. Nur wie würde es aussehen, wenn man zwischen einem Kind und zwei Erwachsenen entscheiden müsste? Opfert man dann das Kind? Diese Fragen stellen sich aktuell auch gerade beim autonomen Fahren im Straßenverkehr.
Wahrscheinlich würde sich eine deutliche Mehrheit für das Weichen stellen entscheiden. Es würde ja auch gute Gründe geben und sogar ein Szenario ergeben, in dem Niemand zu Schaden kommen würde, abgesehen von den Passagieren, die aber vernachlässigbar wären, denn die sind so oder so verloren. Wer die Weiche stellt, riskiert dass der Zug entgleist. Dadurch würde sich der Reibwert schlagartig erhöhen. Der Zug wird gebremst. Niemanden passiert etwas.
Hallo Herr Zimmermann.diese Unfälle sind alle sehr erschreckend. Ich finde es auch bedauerlich dass Sie Ihre Pilotenkarriere schon beendet haben .sind Sie der Meinung dass es in Ihrem Alter schon notwendig ist die Karriere so zu beenden ?? Gruß Stefan Bauernschmidt
Das ist eine ganz schwere Frage, die auch die Entwicklung von Fahrzeugtechnik im Bereich des autonomen Fahrens ein großes Thema ist. Wie lasse ich Software entscheiden, wo KI nicht greifen kann? Wenn ich es programmiere ist es juristisch gesehen fahrlässige Tötung...
Haben Sie vielleicht auch eine Doku über den Flugzeugabsturz 16. November 1983 im Siebengebirge am Ölberg gemacht? Da ist nämlich aus unerklärlichen Gründen eine Cessna mit meinem Vater, Onkel und weiteren 2 Passagieren kurz nach dem Start abgestürzt und wir wissen bis heute nicht warum. Vielleicht können Sie ja mehr herausfinden als wir. Habe Ihren Kanal gerade erst entdeckt und finde ihn wirklich sehr interessant und informativ. Ich werde ihn abonnieren. Vielleicht können Sie damit in Zukunft unvernünftigen und leichtsinnigen Piloten und deren Besatzung das Leben retten. Das wünsche ich Ihnen. Vielen Dank für diesen Kanal!
Hm …… wenn man eine Weiche in eine Mittelstelung bringt …… also werder rechts noch links verrigelt …… dann bringt man den Strassenbahn die nicht bremsen kann zum Entgleisen. Damit würde man dann vermeiden das die Bahn in die Arbeiter kracht …… und auch der Fahrer hat gute chancen …… jedenfalls wenn nicht alles voller Bäume ist ……
@@hpzvideo So eine Weiche kann prinzipiell nicht Konstruirt werden …… es gibt bei Weichen für die Üblichen Schienen IMMER eine zwischenstellung die zum Entgleisen führt. Und selbst wenn die Weiche digital währe, könnte man immernoch das vordere Dregestell/Achse nach rechts lenken und das hintere dann nach links und damit dann die Entgleisung provozieren.
Das ist eine sehr schwierige entscheidung, ich denke dass in so einem fall der mensch überfordert ist und reflexartig versucht das richtige zu tun, was auch immer das ist.
@@q9a Es geht hier nicht um Weichentechnik. Wenn dir das Beispiel nicht gefällt - es gibt andere Szenarien, wo man nur zwei Entscheidungsmöglichkeiten hat. Darauf kommt es hier an.
Auch bzgl. Beantwortung der philosphischen Frage gibt es für mich kein Richtig oder Falsch - mal abgesehen davon, dass eine solche Entscheidung schnellstens ohne großes Hinterfragen geschehen muss. Das sollten dann auch alle Betroffenen wissen. Allerdings tendiere ich in einem solchen Fall für die kleinere Katastrophe, um die größere zu verhindern. Auf jeden Fall eine extrem schwierige Entscheidung, wenn man selbst Schicksal spielt. Ein bisschen vergleichbar vielleicht mit einem Piloten der hunderte Passagiere an Bord, dessen einzige Möglichkeit die Landung mitten in einem Gewässer ist, in dessen MItte allerdings ein kleines Fischerboot ... der Tod des Fischers bedeuten wird.
Das Dilemma kenne ich etwas anders. Da hatte der Weichensteller die Auswahl, den Zug gegen eine Wand zu setzen oder über einen Bauarbeiter zu fahren so dass er zum stehen kommt (was je nach Zuggröße mehr oder weniger unrealistisch ist). Spannend bzgl des Unglücksfalls wäre es gewesen, was der Pilot bei der Terrain-Warnung noch hätte tun können um das Flugzeug sicher zu landen (abdrehen, den Fallschirm ziehen..?). Was hat er eigentlich falsch gemacht um in diese Situation zu kommen?
Das angesprochene Dilemma ist ethisch nicht lösbar da der Wert von Menschenleben keine quantitative Grösse ist. Daher ist hier eine rationale Bewertung Handlungsgrundlage und demgemäss würde man den einen Arbeiter zugunsten der Fünf opfern.
Ich würde den Hebel nicht betätigen - sonst wird mir am Ende noch von den fünf geretteten Arbeitern gedankt und ich stehe in der Öffentlichkeit, komme am Ende noch in die Zeitung / TV.
Ich kenne mich mit Zügen aus und würde die Weiche in die Mitte stellen und die Straßenbahn einfach zum entgleisen bringen und somit auch die Straßenbahn anhalten…(-: sofern die Weichen dies zulassen…
Von Gesprächen mit Privatpiloten weiß ich, daß man neben den vorgeschriebenen Instrumenten ein (nicht zugelassenes ) GPS. Gerät mitlaufen lassen kann, was so eine Situation emtschärfen könnte. In meiner nautischen Praxis arbeite ich mit doppelter und dreifacher Sicherheit, aber ich muß gestehen, daß ich z.B. die papierne Seekarte nicht mehr anschaue, weil im Kartenplotter sowieso alles besser zu sehen ist, aber zur Sicherheit habe ich sie wenigstens dabei. Mein Kartenplotter kann auch die Route aufzeichnen, was beim wiederholten Befahren die Navigation deutlich vereinfacht. Da müßten doch solche Fehler frühzeitig auffallen?
Wenn schon, müsste es ein GPS mit 3D-Funktion sein. Bei diesem HighTech-Gerät war das wahrscheinlich dabei. Ich sehe das Problem vor allem darin, dass der Pilot in dieser anspruchsvollen Situation allein war und der Workload schlichtweg nicht zu bewältigen war. Hätte er einen Co-Piloten dabei gehabt, hätte einer sich voll aufs Fliegen und der andere sich voll aufs Navigieren konzentrieren können.
@@hpzvideo Zu der philosophischen Einleitung möchte ich bemerken, daß dieses Problem in Bezug auf die Triage ein Teil der medizinischen Ausbildung ist. Da wird selbstverständlich vorrausgesetzt, daß man das betreffende Problem samt seiner Prognose genau kennt, daß es aber im übrigen ausschlieslich eine Entscheidung des jeweils Verantwortlichen ist. Da hat mich sehr irritiert, daß man von Seiten der Politik rund um Corona versucht hat, auf die Triage Einfluß zu nehmen, insbesondere was die Anwendung (oder Nichtanwendung) von Beatmungsgeräten betrifft. Man hat da versucht andere als medizinische Indikationen zur Anwendung zu bringen, um so von der Verantwortung für die Unterfinanzierung abzulenken. Sehr, Sehr befremdlich!
Auf VFR Segmenten, die nicht mit IFR Procedures hindernisgeschützt sind, IFR fliegen zu wollen ist schlicht Selbstmord. Der Flieger war ja IFR ausgerüstet und zugelassen, der Pilot IFR ausgebildet. Ein zusätzliches GNSS Gerät hätte genau gar nichts gebracht.
Hallo Herr Zimmermann. Weiche stellen oder nicht, eine Frage die aktuell für autonom fahrende Fahrzeuge heftig diskutiert wird. Wen soll das autonom fahrende Auto überfahren, welches nur zwei Wahlmöglichkeiten hat. Das Kind welches das Leben noch vor sich hat oder den Rentner der nur noch ein paar Jahre zu leben hat.
Zur Vorbemerkung philosophisches Dilemma (Weichensteller). Wer sich gerne Berichte über Unfälle jeglicher Art anschaut (deshalb hat uns der yt Algorithmus hierher gebracht), dem kann ich den "Geisterzug von Spiez" empfehlen. Bei diesem Unglück müssen sich wirkliche Weichensteller mit genau diesem Dilemma auseiendersetzen und das unter extremem Zeitdruck.
Stichwort Weichenstellung Straßenbahn: 5-1 = 4, also 4 gerettete Personen gegenüber 1Person. Alternativ wäre hier noch - wenn möglich - ein Warnruf zu den gefährten Personen!
Es wäre für mich als Weichensteller einer Straßenbahn günstiger, wenn wir nur eine Frau gegenüber steht, als wenn wir fünf Frauen gegenüber stehen, auch wenn von mir gehofft wird, dass ich niemals vor solch einer Entscheidung stehen muss!
Also, zum Intro, was soll man in der warmen Stube dazu sagen. Die Entscheidung erfährt man dann, wenn es soweit wäre. Aus dem Bauch raus würde man wohl den Einen opfern. Aber vielleicht ist dieser Eine Vater von 5 Kindern und die anderen Bauarbeiter todkrank. Oder aber, man stelle sich vor, man muss den 5 Wittwen erklären warum man sich für den Einen entschieden hat, und nicht nur dessen Wittwe. So oder so, man kann es nicht allen Recht machen. So ist das halt manchmal im Leben.
Man wird in so einer Situation feststellen, dass man sie zwar schon hundert Mal durchdiskutiert hat, man dann aber feststellt, dass man nicht weiss, wie die Weiche zu bedienen geht. Okay, diese Situation spielt ind er Praxis keine Rolle. Aber versucht mal unter Stress, einen Feuerlöscher oder einen Sanikasten zu finden, wenn ihr nicht vorher mal darauf geachtet habt, wo die hängen.
Mich hat dieser Fall damals sehr betroffen gemacht. Ich bin in einem ähnlichen Alter mit gleichaltrigen Töchtern und wir waren ein paar Jahre im Winterurlaub in Zell direkt unter der Platzrunde. Ich bin dort öfter geflogen, sowohl im Winter als auch im Sommer, kenne den Platz also recht gut. Ich konnte mir bis heute nicht erklären, was diesen Mann umgetrieben hat, diese Landung dort zu erzwingen. Meine erste Reaktion war: „Verdammt nochmal dann flieg doch nach Salzburg und nehm Dir ein Skitaxi. Das kostet 30€ pro Kopf und in einer Stunde bist Du in Zell.“ Ich habe nicht verstanden wie man das Leben seiner Töchter, diesen Schatz den man an Bord hat, riskieren kann. Von der Tumordiagnose habe ich jetzt erst im Video erfahren. Das ist krass und es gibt nur eine Lösung: wir müssen mehr aufeinander aufpassen, feinfühlig sein und wenn wir solche Dinge wie Nachlässigkeit beobachten, bei einem der vorher sehr gewissenhaft war, dann müssen WIR als Piloten reagieren und vielleicht mal nachhaken. Etwas Anderes fällt mir leider nicht ein. Wenn ich an die Mädchen denke könnte ich heulen…
Meine Schwester wohnt auf einem Bauernhof in Zell am See Schüttdorf direkt unter der Platzrunde mit Sucht direkt zum Flugplatz. Wenn ich dort bin staune ich wieviele dort starten und landen. Wo haben Sie denn in ihren Urlauben gewohnt? Wenn ich fragen darf.
Ein Freund und Flieger aus Hangelar hat mir gerade heute am Nachmittag von diesem tragischen und zugleich vermeidbaren Unfall erzählt. Und nun finde ich hier Ihren gerade unmittelbar danach veröffentlichten Bericht. Es gibt manchmal unerklärliche Phänomene.
Der Unfall wurde aber wirklich schon überall durchgekaut :)
Solche Phänomene nennt man Zufall 😅
Ach ja, eine Ergänzung sei mir noch gestattet: „Stammtischprolet“ finde ich eine unglückliche Bezeichnung, denn grundsätzlich sind/waren Stammtische gesellschaftlich und sozial etwas ganz wunderbares, vor allem aber waren sie Tradition. Sie waren Ursprung hitziger Debatten, unterschiedlichem Meinungsaustausch und auch eine gewisse (politische) Meinungsbildung hatten/haben sie sicher auch inne. Wir brauchen in unserer Gesellschaft wieder viel mehr Debatten und gelebte „Streitkultur“, das ist demokratisches „Schmieröl“. Deshalb war „die Kneipe“ im Unrechtsstaat DDR auch gar nicht gerne gesehen, sie stand sogar unter staatlicher Aufsicht und die Stasi war genauso Kneipeninterieur wie der Zapfhahn. Ungehemmte Pöbeleien, wie wir sie aus der Anonymität des Netzes heraus kennen, die „haut man am Tresen eben nicht so einfach raus“, wenn man sich „face to face“ gegenübersteht. Also: Bitte wieder mehr Stammtisch!
Er hat schon Recht. Stammtische waren exakt das, was heute überwiegend wenn auch nicht vollständig in den Kommentarsektionen der Social Media abgeht. Wirklich akademische, ernsthafte, glaubwürdige und vor allem (!!!) selbstreflektierende Argumente gibt es in beiden Fällen nicht (außer in diesem Kommentar ;) )
@@dermaddin9417Lieber Maddin, das lasse ich so nicht stehen: Dies ist eine grobfahrlässige Unterschätzung der damaligen Stammtische: dort waren in meiner Gemeinde, so wie auch meist überall, Handwerker, Aerzte und Politiker bunt gewürfelt zugegen! Ein Sozialer Hafen nach der Arbeit. Am Stammtisch sind oft neue Parteien entstanden und neue Firmen geboren. Auch lese ich eine Beleidigung der sozialen Plattformen (wie z.B. dieses hier) Denn in diesen freien Podien wird noch vielseitig diskutiert, anders als in den mittlerweile einseitigen zensierten und meist staatssubventionierten und somit nicht mehr neutralen MS Medien. In der Schweiz nocht nicht so ausgeprägt wie in Deutschland.
Jetzt beruhige ich mich wieder und hoffe, dass der Zensur Algorythmus von RUclips mich nicht auch noch canselt. 🙂
Lieber Hans-Peter
vielen Dank für den gut recherchierten Beitrag.
Ein sehr tragischer Unfall! Mein Beileid der Frau und dem überlebendem Kind des Piloten.
Ich glaube das ich die Weiche dort hin stellen würde wo es weniger Tote geben würde.
Ich hoffe dass ich sowas nie machen muss.
Liebe Grüsse
B. Odermatt
Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet die kognitive Verzerrung im Selbstverständnis inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen.[1][2] Diese Neigung beruht auf der Unfähigkeit, sich selbst mittels Metakognition objektiv zu beurteilen. Der Begriff geht auf eine Publikation von David Dunning und Justin Kruger im Jahr 1999 zurück.
Sehr geehrte Herr Zimmermann.
Tolle Einleitung wie immer.
Selbsteinschätzung ist ganz wichtig.
Ich würde auf das Gleis mit dem einen Arbeiter umstellen und dann in seine Richtung sprinten um ihn zu warnen.
Es ist nicht nur die eigene Fehleinschätzung.Es ist auch so dass weniger kompetente Personen dazu neigen,
überlegene Fähigkeiten bei anderen nicht zu erkennen und
das Ausmaß ihrer Inkompetenz nicht richtig einzuschätzen.
Dieses Problem wird ja oft im Hinblick auf autonomes Fahren besprochen - wie man denn ein Auto programmieren müsse, damit es "richtig" entscheidet. Unsere Ethik-Professorin meinte dann, dass man sich für den Zeitpunkt ab dem selbstfahrende KFZ zumindest unter gewissen Umständen sicherer als Menschen unterwegs sind sogar noch weiter denken müsse. Ob dann nicht das Diskutieren mehr Menschenleben kostet anstatt die Autos einfach gleich so fahren zu lassen ohne das "Problem" "gelöst" zu haben. Cooler Ansatz finde ich!
Danke für deine Videos!
Danke für die Erklärung. Man kann nur lernen.
Ich persönlich würde das Beispiel sehr Utilitaristisch sehen und die Weiche stellen, da dadurch weniger Menschen sterben. Außerdem wenn man die Weiche nicht stellen würde, dann würde man auch "handeln". Die Handlung besteht darin sich bewusst dagegen zu entscheiden, die Weiche zu stellen.
Gutes Video Danke!
Eine Ansicht, welche Sie vertreten.
Das Gedankenspiel geht jedoch noch weiter:
5 Kinder versus 1 Rentner
3 Rentner versus 2 Kinder
2 Kleinkriminelle versus 1 Priester
usw.
@@rektaltotal Oder Putin gegen Kim Jong-un
Ein einzelner kann sich vermutlich leichter retten als eine Gruppe von 5 Personen. Insofern ist es viel sinnvoller den Zug auf den einzelnen fahren zu lassen und diesen zu warnen. Ich glaube, solche Gedankenbeispiele haben immer das Problem, dass alternative Lösungen ausgeblendet oder verboten werden, in der Realität gibt es aber immer sehr sehr viele Möglichkeiten, wie das Problem noch gelöst werden kann. Es ist dann eher eine Frage der Zeit und der Reaktionsfähigkeit, die richtige Lösung ausfindig zu machen.
@@rektaltotal(Weiche immer zu den Genannten stellen) Fall 1: Renter | Fall 2: Renter | Fall 3: Priester. Da es keine allgemeingültige Lösung gibt, entscheidet immer die Situation und das Bauchgefühl. Und ich diskutiere meine Lösungen auch nicht, da sie für mich unzweifelhaft das geringere Übel sind jeweils.
Hans deine Erklärung und Video sind super toll.Diese sind spannende als ein Krimi 😅Danke Schön
Hallo Herr Zimmermann, auch dieses wertvolle und doch sehr bewegende Video ist wirklich sehr wertvoll. Es zeigt auch hier wie wir Menschen uns manchmal überschätzen, und das zu spät merken. Auch von meiner Seite Herzliches Beileid dem Piloten und seiner Frau sowie der jüngeren Schwester, die ihre große Schwester verloren hatt. Zu dem Straßenbahn Experiment wollte ich noch schreiben, daß ich die Weiche gestellt hätte daß die Straßenbahn nur den einen Mann getötet hätte. Somit wären den anderen Männern damit das Leben geschenkt worden. Herzlichen Dank für alles!Sie machen wirklich alles supersitzen Klasse ganz großes Kino.
Perfekter Beitrag - danke Ihnen!
Hochinteressant und doch schockierend war diese Doku für mich, da ich die betroffene Familie kannte und auch in der Zeit, in der das Unglück passierte , mit der betroffenen Mutter und der überlebenden Tochter in Kontakt war. Vielleicht ist es interessant für Sie zu erfahren ,dass der Pilot nach dem Absturz noch kurz in der Lage war, mit seinen Töchtern zu sprechen ( so wurde mir zumindest berichtet) . Die jüngere Tochter war zum Glück nicht schwer verletzt und konnte nicht lange nach dem tragischen Unglück ihr Pony wieder reiten. Damals konnte ich auch absolut nicht nachvollziehen, wie der Vater so leichtsinnig sein Leben und das seiner Töchter in Gefahr bringen konnte. Leider ging die Sache dann ja auch schief. Ich war tief geschockt und mir hat der Rest der Familie so unendlich leid getan! So kann es denn leider kommen, wenn Piloten Warnungen in den Wind schlagen , wie in dem Video "Tod im Schneesturm", denn angeblich ist er wohl auch mehrmals von der Flugsicherung gewarnt worden. Es hätte den Zurückgeblieben jedenfalls viel Leid erspart. 💔🖤
Immer wieder sehr lehrreich Ihre Darstellung der Abläufe bei den, vermutlich meist, vermeidbaren Unfällen.
Auch die philosophischen Abhandlungen empfinde ich als gut und höre sie mir gerne an. Jedoch bin ich da nicht immer ganz Ihrer Ansicht. Jedoch sehe ich das als gut an, eine Sache der Meinungsfreiheit :-)
Also gerne weitere Informationen.
Das Schicksal geht oft seltsame Wege...!!! RIP 🙏😢
Lieber Hans Peter,
Ich würde die Weiche auf 50/50 stellen, der Zug entgleist bei der Weiche und alle werden hoffentlich gerettet.
LG
Hallo Hans-Peter,
leider ist das ein Dauerthema in der allgemeinen Luftfahrt! Jedes Jahr mindestens 3 Unfälle dieser Art und das sowohl VFR als auch IFR Piloten. Man sollte den Mut haben rechtzeitig umzudrehen! Sehr interessanter aber trauriger Bericht!
Das Auto der Ehefrau war bestimmt kein Smart oder Citroen AMI, warum mussten die Sitzplätze im Auto der Ehefrau leerbleiben?
Sehr traurige Geschichten. Zur Straßenbahn: Ich hätte versucht die Weiche nur halb zu stellen um die Bahn zum entgleisen zu bringen. ist natürlich nur Theorie und hätte vielleicht noch mehr Opfer gefordert oder aber alle gerettet. Ich möchte nie so eine Entscheidung treffen müssen und wünsche das auch keinem Anderen.
Grüße aus Leipzig
Das Dilemma ist auch ein lange existierendes großes juristisches Problem, insbesondere für KI-Systeme.
Danke für Ihre Vorbemerkungen.
Das fliegen war mal mein größter Traum. Viele Jahrzehnte hatte ich viel Freude mit dem Modellflug und heute, so wenig Gesund wie ich bin, reicht mit der Simulator auch noch aus(Ich konnte es mir nie leisten mal überhaupt zu fliegen). Sicherlich nicht vergleichbar damit, wenn mich Turbolenzen durchschütteln würden. Mich hat in diesem Video sehr bewegt, verwundert und am Ende sogar sehr verärgert, als es hieß, lieber bei einem Absturz sterben als ewig an Krebs zu leiden.
Also wer diese Äußerung hervorgebracht hat, gehört ordentlich ... oder in eine Anstalt, bei der die Ärmel am Rücken zusammen genäht sind. Kein Fahrzeug, ob zu Wasser, Land oder in der Luft sollte dazu genutzt werden um sich oder andere in Gefahr zu bringen.
Wie Herr Singmann man geschrieben hat, um die Mädchen und auch dem Piloten, der evtl noch viele Stunden, Wochen oder gar Monate hätte mit seiner Familie verbringen können, ist es doch sehr sehr traurig.
Ich bin mir sicher, mit genug Verantwortung und null Risikobereitschaft, ist das Fliegen ein wunderschöner Zeitvertreib.
Herr Zimmermann. Auch wenn ich nur virtuell fliege, oder ab und an mal ein Modellflugzeug, sehe ich mir sehr gerne ihre Videos an. Machen sie es gerne weiterhin in diesem Format.
Ein Beitrag, der zeigt, dass C.G. Jung mit seiner holistischen Theorie nicht ganz unrecht hatte: Der Folterknecht steckt in jedem von uns, siehe Ihr zweiter Absatz.
Das Herz gibt's für das Lob am Schluss.
Ich kenne das Dilemma so, dass man auch nichts machen kann. Das nennt man dann Moral Ethik, wenn man aus Prinzip nicht tötet. Das andere, wenn man in die Situation eingreift und so den Schaden minimiert nennt man Zwecks Ethik. Hatten wir im Studium. 😅
Das wird dann aber kaum ein Jurastudium gewesen sein.
Deine philosophischen Vorbemerkungen hauen mich regelmäßig vom Hocker 🤣
O ist das traurig. einfach nur traurig. Hätte alles nicht sein müssen. Danke übrigens für den Link zum SRF. Ich wüßte nicht wie ich gehandelt hätte, keine Ahnung. Wahrscheinlich hätte ich auch den einen geopfert, aber für welchen Preis? Es gibt so manchesmal im Leben keine richtigen oder guten Entscheidungen.
Grüezi, Herr Zimmermann, ich verfolge Ihre Flugunfallanalysen, weil sie die "conditio humana", die hinter solchen Unfällen stehen, auch für mich Fluglaien (nur Flugsimulatorpilot) verständlich darstellen. Im vorliegen Fall, ob der fragliche Hirntumor eine Rolle gespielt hat, scheint mir könne offengelassen werden, weil selbst vollständig gesunde Pilotierenden sich überschätzen und sich in dieser Selbstüberschätzung manchmal geradezu unglaubliche Fehler begegehen können - wie Ikrarus mit seinen Wachsflügeln zu nahe an die Sonne geflogen ist. Sie motivieren mit den behandelten Fallbeispielen dazu, den Sicherheitsaspekt an allerste Stelle setzen, indem Sie zeigen, was passieren kann, wenn dieser Aspekt vernachlässig wird. Beeindruckend. Herzlichen Dank!
Das war hier genau die Frage, leider keine Philosophische, sondern real und man die Arbeiter geopfert, um eventuell einen "grösseren" Schaden abzuwenden.
Beim Eisenbahnunfall von Dürrenast bei Thun stiess am 17. Mai 2006 ein Dienstzug mit nicht funktionierenden Bremsen auf offener Strecke in stehende Bauzugwagen. Um noch grösseren Schaden zu vermeiden, hatten die Fahrdienstleiter den Dienstzug auf ein wegen Bauarbeiten gesperrtes Gleis geleitet.
Lieber Hans-Peter, danke für dieses wiedermal sehr bewegende Video, auch wenn es eine große Tragödie ist, was geschehen ist. Ich liebe deine lehrreichen Videos und interessanten philosophischen Bemerkungen und freue mich immer sehr darauf! Im Fall der Straßenbahn hätte ich wahrscheinlich die Weiche gestellt, auch wenn ich genau weiß, dass ich mit dieser Entscheidung mein Lebtag nicht mehr glücklich geworden wäre und hoffe, dass ich niemals über Leben und Tod entscheiden muss...
Ich täte die Weiche in dem Moment stellen, wenn das erste Drehgestell darüber gefahren ist...
Super, genau meine Idee!
Aber dieses arrangierte Dilemma will diese schlauen Ideen natürlich ausschliessen und einem jede Möglichkeit einer akzeptablen Lösung verweigern. Man soll sich schlecht fühlen dabei und verstehen, dass es nicht immer möglich ist eine befriedigende Lösung zu finden. That's life.
Danke für Ihre Videos! PS: Die Prognose von Hirntumoren hängt maßgeblich vom Subtyp des Hirntumors ab.
Ich glaube man muss nicht schreiben wie man die Weiche stellen wird, das wird bei den meisten die gleiche Entscheidung sein.
Das paradoxe daran ist aber doch, dass Menschenleben eigentlich nicht gegeneinander abgewägt werden dürfen. Und genau das führt dazu, dass, wie du schon sagtest, beide Enscheidungen irgendwie falsch wären…
Lieber Herr Zimmermann, wie sehr schätze ich ihren Blog und vor allem Ihre sachliche Beurteilung der so tragischen Unfälle. In diesem Falle hätte ich mir gewünscht, dass Sie insbesondere noch auf die beiden jungen Begleiterinnen (die ihr gesamtes Leben noch vor sich haben) Bezug genommen hätten. Ich habe häufig den Eindruck in Gespräche mit Piloten, dass es sich immer nur um den Piloten selbst dreht. Das ist gänzlich nicht der Fall: er ist nicht nur für sich verantwortlich, sondern insbesondere auf seine Begleitungen! Ich halte es erfahrungsgemäß immer so, dass ich vor dem Flug mit Besatzung einen Check Flug alleine durchführe und zwar unabhängig davon, ob es fremde Personen sind oder die eigene Familie. Jedem Piloten sollte klar sein, dass er das Leben anderer Menschen mit zu verantworten hat… Ähnlich dem Weichensteller (heute würde man schreiben Weichensteller*in). Danke, Herr Zimmermann und bitte weiter so👍🏼
Hallo, die fünf Ehefrauen werden die Weichenstellung begrüßen. Ich für mich habe ein paar Prinzipien, denen ich gerne treu bleiben möchte. Gestehe mir aber ein, das in der jeweiligen Situation ich evtl. anders handeln könnte aus welchen Gründen auch immer. Wer schon einmal in einer Stresssituation war (zB wirtschaftlicher Druck, Zeitdruck) weiß das es nicht leicht ist eine "gute" Entscheidung zu treffen. Informationen "relativ" neutral zu bewerten fällt nicht leicht. Ein Professor hat zu mir mal gesagt wenn es um wirtschaftlichen Entscheidungen geht: Es ist ist die hohe Kunst emotionale Bauchentscheidungen rational zu begründen. Gerne auch beim Autokauf eingesetzt ;-)
Gruß Ralf
Die Fragestellung des Dilemmas ist bekannt. Und wie ein anderer Kommentator bereits anmerkte, auch die Entscheidung nicht einzugreifen ist eine Entscheidung.
So richtig interessant wird die Frage, meiner Meinung nach, in dem Moment, in dem man die Ausgangsbedingungen verändert. Je nach Konstruktion kann man eine Menge über das „Mindset“ des Befragten erfahren bzw. vielleicht auch nur „hineininterpretieren“.
Anbei ein paar weitere Szenarien: Du hast die Wahl durch deine Entscheidung (entweder aktives Handeln oder Unterlassen) …
Ausgangslage #2: einen unbekannten Menschen in den Tod zu schicken oder einen anderen unbekannten Menschen
Ausgangslage #3: ein 8-jähriges Kind in den Tod zu schicken oder einen 70-jährigen Menschen
Ausgangslage #4: einen Verwandten 3. Grades in den Tod zu schicken, oder 5 dir unbekannte Menschen
Ausgangslage #5: einen Bekannten (keinen Freund) aus deiner Heimat in den Tod zu schicken, oder 5 dir unbekannte Menschen
Ausgangslage #6: einen unbekannten Menschen in den Tod zu schicken, oder 5 rechtskräftig Verurteilte wegen fahrlässiger Tötung (z.B. Trunkenheit am Steuer)
Die Szenarien lassen sich beinahe unerschöpflich lange fortsetzen. Immer ist es ein Dilemma, aber immer gibt der Antwortende auch etwas von seinem Mindset preis.
Und um den Bogen wieder zur Fliegerei zu spannen, sei erwähnt, dass dieses Thema seit dem 11. September 2001 nicht mehr nur ein Gedankenspiel ist. Darf man den sogenannten „Body-Count“ machen und Menschenleben nur auf Grund der reinen Opferzahl gegeneinander aufwiegen? Darf man ein Verkehrsflugzeug mit 250 Menschen an Bord abschießen, weil es evtl. (nicht sicher) gekapert wurde um als Waffe zur Tötung von noch viel mehr Menschen eingesetzt werden könnte?
Danke für die interessante Aufarbeitung dieses Unfalls! Der VFR-Teil des RNP A Anflugverfahren in LOWZ bei Westwind ist leider nicht ganz korrekt dargestellt. Dieses sieht nämlich vor, in die Platzrunde im Norden einzufliegen, um so zur Piste 26 zu gelangen.
Danke...
Zur Weichenstellung: Ohne weitere Informationen ist die Stellung klar: Lieber nur ein Leben als mehrere zu Ende gehen sehen. In der Praxis gäbe es eventuell noch mehr Optionen. Das wichtigste in der Praxis: Nicht in Angststarre verfallen, sondern bewusst handeln. Z.B. laut schreien. Vielleicht hören es die Gleisarbeiter ja.
Vielen Dank für dieses interessante Video. - Zur Philosophie. Diese Fragestellung ist bekannt. Aber sie betrifft typischerweise nur das Denken. Wenn man als Mensch in eine solche Situation käme, wüsste man alle diese Umstände nicht und würde ganz spontan handeln. Meine Meinung dazu. - Zum Unfall. Es gibt verschiedenartigste Hirntumore, von gutartig bis bösartig und sehr bösartig (Glioblastome). Aber, es ist schon bemerkenswert, was Sie sagen über seine veränderte Persönlichkeit. Von seriös nach oberflächlich, würde auf einen Prozess im Frontalhirnbereich hindeuten. Menschen, die plötzlich Persönlichkeitsveränderungen zeigen, sollten untersucht werden, da man hier oft solche Befunde erhebt. Nochmals herzlichen Dank und freundliche Fliegergrüsse.
Es gibt Situationen, die entscheidet man im Moment der Entstehung und nicht philosophisch.
Die philosophische Vorbemerkung erinnert mich an Buridans Esel👍🏻
Bei einem Dilemma gibt es keine richtige Entscheidung es gibt nur falsche und weniger falsche Entscheidungen. Das gilt ja auch bei Notlagen in der Fliegerei, eine Wasserlandung ist nicht richtig, richtig wäre, dass man ein Flugzeug auf einem Flugplatz landet aber eine Wasserlandung ist weniger falsch als die Maschine an einem Hindernis zerschellen zu lassen (Sully).
Interessant, wie immer. Besten Dank.
Zum philosophischen Experiment: Kennt die Person an der Weiche einen der Arbeiter persönlich, dann wird so gestellt, dass die Person überlebt. Sonst ist die Zahl der geretteten entscheidend,
Zu den Unfallberichten: Die publizierten SUST sind einfach zu finden und im Detail nachzulesen, Bei ausländischen Untersuchungen ist es nicht so einfach. Mein Vorschlag, den Link zur Quelle im begleitenden Text publizieren.
Die gleiche Frage müssen die Autopiloten von autonomen Fahrzeugen beantworten wenn sie eine Kollision erkennen. Wer das hier im Bordcomputer programmieren muß hat einen schweren Job!
Daumen hoch 🖒
Zu Ihrer Aufgabe, Herr Zimmermann. Hier spielt der Faktor Zeit eine Rolle, d.h. die Entscheidung muss schnell fallen, sonst könnte man ja die Menschen vor der Gefahr warnen. Der Weichensteller oder Weichenstellerin wird spontan entscheiden müssen, vielleicht auch zögern und nicht reagieren. Wäre ich diese Person und ich müsste bewusst entscheiden wer überfahren wird, dann wäre es der einzelne Mann, es sei denn dieser wäre mein Vater, Bruder etc. Zum Glück ist diese Aufgabe eher philosophischer Natur und nicht alltäglich. Mit ihrem Kanal wünsche ich Ihnen alles Gute. Ihre Beiträge finde ich sehr wertvoll.
Das Dilemma ist gerade vor dem Hintergrund von autonomen fahren sehr aktuell.
Ich tendiere bei der Frage dazu nach meinem Wertesystem einzugreifen. Ich bin dabei durchaus egoistisch.
Mike WX, Single Pilot und der Drang nach ich versuche es doch, PNR, leider! DANKE Hans-Peter für die Aufbereitung.
In 2012 hatten wir NE von FRA eine Kollision v. einer Robin 400-180 und einer Piper Saratoga zu verzeichnen. 8 Tote darunter 4 Kinder. Erfahrene Piloten. Sehr sehr traurig!
Der Pilot war bis zu seiner Rente mein Chef. Sehr tragisch und traurig dieser Unfall.
Hallo Hans Peter Zimmerman. 🙂
Ich möchte gerne auf Ihre Frage antworten. Sicherlich ist es nicht Teil Ihrer Frage, eine Antwort zu geben, die irgendwo zwischen A und B liegt. Ich selbst bin aber ein sehr kreativer Mensch, und würde in der Situation abwägen, welche Optionen ich noch habe, außer die weiche nach links und rechts zu stellen.
Wenn sich aber gar nichts anderes anbietet, würde ich versuchen, die Weiche beim überfahren der Straßenbahn umzuschalten. Hierdurch würde die Bahn hoffentlich Entgleisen, und keinen der Bauarbeiter töten. Ich würde aber damit ganz bewußt in Kauf nehmen, vielleicht die Insassen der Straßenbahn zu gefährden, oder gar zu töten.
Aber, wenn ich könnte, würde ich mich genau für diese Ungewissheit entscheiden, da es bei den Bauarbeitern definitiv klar ist, dass jemand stirbt. Beim Entgleisen der Straßenbahn, wäre es nicht vorher klar, ob es tote Insassen geben wird.
Hier müsste (Glück, Zufall, oder meinetwegen auch irgend ein Gott entscheiden) wie das Szenario ausgeht. Sicherlich nicht die Antwort, auf die Sie hinaus wollten. Vielleicht aber trotzdem auch eine kreative Herangehensweis. 🙂
In diesem Sinne.
Dirk, 38 Jahre, leider kein Pilot. 😃
Hoi, eine frage zu dem in 9:55 benutzen Ausdruck. (hab ihn versucht zu googeln) kann aber nichts finden. Evtl habe ich ihn auch nicht richtig Akustisch verstanden, da ich kein Flieger bin. Super Vortrag. Danke. Wieder etwas gelernt. Tip Top.
Get-there-itis. www.yourdictionary.com/get-there-itis
Habe ich schon in einem früheren Video erklärt.
@@hpzvideo dann bedanke ich mich noch mal extra für Ihre mühe und den link und entschuldige mich für meine Unachtsamkeit
Ich komme aus der Gegend von Zell am See in Österreich und kann mich an das Unglück erinnern. In allen Medien wurde damals darüber berichtet. Schade, dass der Rettungsfallschirm der Cirrus Aircraft nicht ausgelöst wurde...
Der Rettungsfallschirm bringt nur etwas, wenn man noch etwas Luft zwischen sich und dem Boden hat.
Schade das immer so viele Flugunfälle passieren. Meistens sind zu vermeiden gewesen. Das sind Piloten und Co Piloten schuld. Und das sollte nicht passieren oder besser vermeiden. Danke Hans für deine dolle Video und Erklärungen.
krass, ich hab den flugplatz sofort erkannt. wir waren mal dort und durften den heli hangar besichtigen und danach in den heli simulator :D das war ein grosser spass.
Zum Problem: Wir bei der SBB hatten die Auflage; ein Arbeiter schützt sich selbst, geht umsichtig und vorsehend an seine Arbeit. Zwei Mitarbeiter schützen sich gegenseitig; einer ist immer nur für Sicherheit zuständig. Drei und mehr Kollegen sind unbedingt zwingend von einem Sicherheitswärter zu begleiten, anderenfalls ist die Arbeit zu verschieben. Somit stellt sich ihr Weichensteller-Problem als keines dar. Der Zugsverkehr hat immer Vorrang; die Baustellensicherheit ist zu gewährleisten. Also gleich, welche Fahrtstraße gestellt wird, werden bei sachgemäßer Arbeitsausübung alle Mitarbeitenden am Leben bleiben... Grüezi
Es handelte sich in meinem Beispiel nicht um ein Arbeitssicherheitsproblem der SBB, sondern um die grundsätzlichen philosophischen Fragen, ob man Menschen opfern darf, um andere zu retten, und ob fünf Menschenleben mehr wert sind als eines.
@@hpzvideo Fünf Menschenleben sind immer mehr wert als ein Menschenleben, dabei spielt es keine Rolle um welche Menschen es sich handelt, Jung oder Alt, Erwachsene oder Kinder, Fremde oder Bekannte. Erst wenn auf beiden Seiten die gleiche Anzahl von Menschenleben auf dem Spiel steht darf man differenzieren.
Noch eine Frage: Im Cockpit haben die Pilotinnen: haufeweise Checklisten. Das ist auch beim Flugsimulator so. Wie verhält es sich aber eigentlich im Bereich der Flugvorbereitung? Zum Beispiel, was beim Wetter zu beachten ist und was zum Schluss führen muss, das Wetter sei zu risikoreich für den vorgesehenen Flug? Oder der Schwerpunkt des Flugzeugs, und natürlich der Füllstand des Tanks usw. Oder muss den Pilotinnen: hier alles selbst in den Sinn kommen, und wenn sie halt etwas vergessen oder falsch wahrnehmen, dann geht's mit höherer Wahrscheinlichkeit schief? Danke!
Sehr tragisch, und wieder wäre es vermeidbar gewesen. God only knows 😞
Furchtbare Geschichte. Die armen Kinder. Haben sich auf den Vater verlassen und waren ihm schutzlos ausgeliefert. Sehr traurig. Was ein Glück, dass wenigstens keine Unbeteiligten am Boden zu Schaden gekommen sind.
Die Sache ist eigentlich realtiv klar: Für den Sichtflug braucht man Sicht, für den Instrumentenflug braucht man Instrumente. Man kann natürlich Anderes behaupten, aber die Frage ist, wen es interessiert. Die Physik jedenfalls nicht. Die Flüge, die ich bislang gemacht habe, die ich grenzwertig fand, fand ich ausreichend und würde eher höhere Minima ansetzen. Dazu verleiten, noch mehr zu probieren, tun sie mich nicht. Wenn, dann bekräftigen sie mich darin, keine Angst zu haben und zu wissen, dass sicher auch noch etwas mehr geht - schließlich habe ich nicht den Eindruck, dem Tod knapp entkommen zu sein. Aber bei grenzwertigem Wetter zu fliegen ist nicht nur gefährlich, sondern vor allem auch anstrengend und das vermeidet man natürlich lieber. Anstrengend durch Konzentration, aber auch durch die Ungewissheit, ob das überhaupt funktioniert oder ob man gleich wieder mit der Entscheidung des Umdrehens konfrontiert sein wird.
Einen VFR-Platz bei 400ft Untergrenzen anzufliegen, halte ich jedenfalls für einen Witz. Das Tiefste war bislang so 700-800 in Hangelar, wo es keine unbekannten Hindernisse gibt. Im Grunde ist das in der relevanten Gegend EDDK->EDKB ja Flachland. Fazit aus den zwei oder drei Versuchen, die ich bislang damit hatte: Ich fliege nur, wenn zumindest 1000ft gemeldet werden. Wenn es weniger sind, weiß ich, dass das auch geht. Kein Grund, nervös zu werden, aber bei 400ft muss man ja quasi 300ft fliegen, um nach vorne auch was zu sehen. Das würde ich als "Notfall" (nicht im Sinne von Mayday) ansehen, steigen und derweil bei Radar IFR-Pickup requesten, bevor ich in 2500 den Luftraum C verletze). Und wenn das tatsächlich nicht vorhergesagt gewesen wäre, könnte mir ja auch keiner mangelnde Vorbereitung vorwerfen. Im Grunde gibt es eigentlich wenige Probleme, die man sich nicht selber macht.
Zu vielen Leuten kann ich nur sagen: Du kannst nicht mehr als ich, Du riskierst nur mehr.
Schon durch die beschriebene leichte Persönlichkeitsveränderung im Text dachte ich sofort an den Hirntumor meines Vaters (Glioblastom 100% tödlich).
Das begann mit Gesichtsfeld-Einschränkungen - er hatte noch 2,5 Monate.
Unlösbares Dilemma, ausserem wenn dafür gesorgt wird, dass diese Situation einer "Pflichtenkollision" gar nicht erst eintritt. Eine Ärztin:, welcher auf eine Unfall mit zahllosen Verletzten trifft, die: steht vor der Entscheidung, für welche Verletzte: sie da sein soll. Ärztliche Pflicht ist, die Verletzten mit den grössten Überlebenschancen zuerst zu behandeln. Eine äusserte schwierige Aufgabe zu entscheiden, wer behandelt werden soll und wer sterben muss. Ausgangspunkt dieser Schwierigkeit ist die Menschenwürde, welche allen jenen Arbeitenden gleichermassen zukommt, ebenso den Verletzten. Die Situation verlangt, eine Auswahl zu treffen: ein toter Geleisarbeitender oder fünf, diesen Verletzten behanden, den anderen sterben lassen. Eine Tragödie. Sie gehört zu den Lebensumständen des Menschen ("conditio humana"). Es bleibt in solchen Fällen, den Schaden so gering wie nur möglich zu halten ("Schadensminderungspflicht"), so hart das auch klingen mag. Aber es ist besser, einen kleineren Schaden zu erleiden als einen grösseren.
Lieber Hans-Peter,
zu Deiner philosophischen Vorbemerkung: Diese Aufgabe wird oft gestellt, aber eigentlich ist sie langweilig, weil sie ein noch größeres Problem, das dieser Aufgabe innewohnt, nicht offenbart.
Wir erweitern die Aufgabe: Wir schreiben rein zufällig den 11. Juli 1978 und haben nun **drei** Fälle:
* links: Zwei ältere Leute kommen zu Schaden.
* gerade aus/nichts tun: Die Straßenbahn fährt in einen Gastank an einem Zeltplatz, der explodiert und den ganzen Zeltplatz wegpustet, über 200 Tote, 400 Verletzte.
* rechts: Drei jüngere Leute kommen zu Schaden.
Hier haben wir jetzt zwei grundlegende Unterschiede:
* Nichts tun erzeugt den mit Abstand und indiskutabel größten Schaden. Also man sollte irgendwas tun, nur eben nicht nichts.
* Es fällt uns unter Stress extrem schwer, auch nur irgendwas zu tun, insbesondere wenn wir uns mit dem Thema und möglichen Lösungen noch nie beschäftigt haben. Hat man so ein Szenario schon mal hypothetisch durchgespielt, macht man fast instinktiv das Richtige bzw. was Richtigeres.
Zu zweiteren:
* Es gibt dazu Untersuchungen aus der Gehirnforschung (Thema: freier Wille), die zeigen, dass viele spontane Entscheidungen nicht erst in dem Augenblick entschieden werden, in dem wir uns entscheiden. Sondern vorher, teilweise Jahre vorher.
* Eine weitere interessante Frage: Hat Chesley B. Sullenberger sein Reagieren auf den Triebwerksausfall in NYC schon mal im Laufe der vielen Starts "aus Spaß" schon mal durchgespielt gehabt? Ist die Aufgabenstellung eine typische "Segelflieger"-Aufgabe, falls die Thermik plötzlich weg ist und daher ihm irgendwie vertraut gewesen?
* Das "Durchspielen" von Szenarien hätte vielen Piloten in Deinen Flügen geholfen. Such mal nach einem Video "Wir sind schlauer als unsere Eltern | Flynn-Effekt", ab Minute 4:50 ...
Ansonsten, weiter so, mit einem schönen, gut verständlichen Schweizer Akzent.
Ich habe einen längeren Beitrag schreiben wollen, bis mir auffiel, dass ich diese Zeit gar nicht hätte zum Entscheiden im Ernstfall, also alles gelöscht. Ich würde wohl nach Instinkt handeln, lieber nichts falsch machen als etwas machen und dann aber vielleicht falsch, wenn ein Freund auf der Schiene wäre, hätte das aber 100 % Auswirkungen auf die Entscheidung.
Mal eine Frage an die Community:
ich habe mal gerade "Zell am See" in google earth geladen.
Mit dem Flugsimulator kenne ich mich leider nicht aus,
ich kann nur die Position ändern mit Pfeiltasten und SHIFT Pfeiltasten.
Wenn der Unglückspilot nach dem Display auf seinem 3D - Terrainbildschirm
geflogen wäre: wäre dann alles gut gegangen?
Da ist doch eigentlich ziemlich viel Platz zwischen Landebahnende
und Fuß des Hangs, 2km . Warum er in den Hang geflogen ist
kann man doch nur durch ziemliche Desorientierung (wo bei er ja den
Flugplatz gefunden hat) und/oder Panik erklären. Warum ist er so weit raus geflogen?
Dieses Weichenproblem, das wohl ursprünglich der Rechtstheorie zuzuordnen ist (Karl Engisch, 1930) war früher eher mehr Theorie und zeigte den Unterschied, zwischen einer Handlung (Weiche umstellen) und einer Unterlassung (weiterfahren lassen).
Doch sobald es nun flächendeckend zu autonomem Fahren kommt, müssen solche Fälle tatsächlich verbindlich festgelegt werden. Da man sich aber in natürlichem Umfeld oftmals zwischen mehr als zwei Alternativen entscheiden muss, und auch die Ergebnisse nicht so ganz eindeutig sind, fände ich es wirklich wichtig, dies transparent zu machen. Aber bisher scheuen sich die Politiker, solche Unterscheidungen zu machen und überlassen es den SW Entwicklern.
- Ich hätte die Weiche auf
Abzweig gestellt...
Hallo Herr Zimmermann, mich würde es freuen wenn man Sie mal auf der AERO einen Vortrag zum Thema Flugsicherheit in der General Aviation halten würden und vielleicht die meisten Ursachen zusammenfassend präsentieren. Ich wäre auf jeden Fall dabei! Viele Grüße
Auf der AERO gab, und gibt es jedes Jahr sehr viele interessante Vorträge zum Thema Flugsicherheit, mit Referenten, die sich hauptberuflich damit beschäftigen. Auf der Website der AERO Friedrichshafen 2023 sind diese Vorträge und der entsprechende Zeitpunkt veröffentlicht.
Zum Unfall kann man eigentlich gar nichts kommentieren. Du hast alles gesagt. Einfach nur tragisch, bei diesem marginalen Wetter eine Landung zu versuchen. Entweder man landet, oder eben nicht. Versuch ist schon im Ansatz schlecht.
Unterschätze niemals das Wetter. Wenn ich bei "jedem" Wetter fliegen will, nehme ich den Airliner. Das Straßenbahndilemma, stellst du die Weiche um stirbt einer statt fünf, aber der Schmerz des Individuums (Angehörige) ist unabhängig von der Zahl der Opfer. Machst du nichts sind die Vorwürfe dieselben. Es käme sogar noch ein anderer Aspekt hinzu, fünf Leute können sich eher gegenseitig warnen und dann ausweichen als einer, der in seiner Arbeit völlig abgelenkt ist.
Wie die Vulkanier sagen würden. Die Bedürfnise vieler wiegen schwerer, als die Bedürfnise eines einzelnen.
Die Fragestellung ist hinlänglich bekannt, ich würde intuitiv rational handeln und die Tram auf das Gleis mit nur einem Monteur lenken. Ja, vielleicht müsste ich seiner Witwe im Nachgang erläutern, warum ich „Gott“ spielte, hätte ich es aber anders entschieden, dann müsste ich es fünf Witwen erklären. Beruflich musste ich tatsächlich schon ähnlich gelagerte Entscheidungen treffen, nicht oft, aber es kam durchaus vor. Ich tat dies immer im besten Sinne und stets unter hohem Druck innert weniger Augenblicke und ich muss sagen, dass ich trotzdem immer sehr gut geschlafen habe. Das tue ich bis heute.
Zum Piloten im aktuellen Beitrag: Ich schließe mich der Auffassung des Herrn H.P. Braun voll an; solche Veränderungen der Persönlichkeit bedürfen immer fachärztlicher Abklärung, inklusive diagnostischer Bildgebung, besonders wenn man einem solche Hobby frönt. Es spricht tatsächlich für das Frontalhirn, was letztlich aber absolut belanglos ist, denn für das tragische Ergebnis (Absturz) spielt eine mögliche Tumorlokalisation keine Rolle. Genauso gut hätte er auch auf Reiseflughöhe einen generalisierten cerebralen Krampfanfall erleiden können, auch oft ein erster Hinweis auf einen Tumor im Kopf, dann wären sie abgestürzt und evtl. alle tot. Man kann vlt. sogar noch von „Glück“ reden. Aber auch am Steuer eines Autos kann einem so etwas in voller Fahrt widerfahren, das nur mal ganz nebenbei erwähnt.
Schlimm. 200 Ft. ist ja gar nichts!
Vielen Dank für das Video!
Vorgeschichte : Die 2. Frage zum philosophieren ist, wer hat die Arbeiter auf beide Gleise gelassen und was sagt er zur Frau des Toten?
Es geht beim kleinsten Risiko auch darum, wie die Passagiere sich fühlen. Wenn man das bedenkt, wird wahrscheinlich gar kein Risiko eingegangen.
Als meine Frau mit meinem Vater das erste Mal flog, nahm er die Hände vom Steuerknüppel um die Zeit zu notieren! Unmöglich- sie hatte unheimlich Angst.
Ich würde ein leben nehmen um
das der Mehrheit zu retten auch wann das ein Dilemma ware
Ui, ein 66-jähriger Vater hat 9- und 12-jährige Tochter? Ich dachte schon, dass ich mit meinen damals 30 Lenzen recht spät Vater geworden bin, zumindest in meiner Generation, wo es üblich war mit 18 bis 20 zu heiraten und etwa zeitgleich die Erstgeburt zu erwarten, die zumeist beim Heiratstermin bereits im Anmarsch war.
Allerdings war es bei meinem Vater etwa genauso. Als ich zur Welt kam war er bereits 56 Jahre alt. Allerdings hatte er noch zwei weitere Kinder (außer meinem 1 Jahr jüngeren Bruder und mir) aus einer seiner insgesamt 3 Ehen, die zu meiner Geburt bereits 26 und 24 Jahre alt waren. Er war also auch bei diesen schon eher recht spät dran. In diesem Jahr wäre mein Vater stolze 113 Jahre alt geworden.
Preisfrage: welche sind die Geburtsjahre aller Kinder meines Vaters.
Welch markabere Ironie, dass die Tochter letztlich in Salzburg landete, um dann doch zu sterben, während sie noch am Leben wäre, wäre der Vater direkt dort gelandet.
Zur philosophischen Frage: Die dargestellte Situation wäre für mich nicht so schwierig zu entscheiden, da es sich um Erwachsene handelt. Hier würde ich die geringste Zahl der Opfer wählen. Nur wie würde es aussehen, wenn man zwischen einem Kind und zwei Erwachsenen entscheiden müsste? Opfert man dann das Kind? Diese Fragen stellen sich aktuell auch gerade beim autonomen Fahren im Straßenverkehr.
Wahrscheinlich würde sich eine deutliche Mehrheit für das Weichen stellen entscheiden. Es würde ja auch gute Gründe geben und sogar ein Szenario ergeben, in dem Niemand zu Schaden kommen würde, abgesehen von den Passagieren, die aber vernachlässigbar wären, denn die sind so oder so verloren.
Wer die Weiche stellt, riskiert dass der Zug entgleist. Dadurch würde sich der Reibwert schlagartig erhöhen. Der Zug wird gebremst. Niemanden passiert etwas.
Genau dafür sind diese philosophischen Gedanken-Experimente gedacht: Als Knobelspiel für Schlaumeier 😉
Hallo Herr Zimmermann.diese Unfälle sind alle sehr erschreckend. Ich finde es auch bedauerlich dass Sie Ihre Pilotenkarriere schon beendet haben .sind Sie der Meinung dass es in Ihrem Alter schon notwendig ist die Karriere so zu beenden ?? Gruß Stefan Bauernschmidt
Sollte ich lieber warten, bis ich den ersten Blödsinn mache?
Das ist eine ganz schwere Frage, die auch die Entwicklung von Fahrzeugtechnik im Bereich des autonomen Fahrens ein großes Thema ist. Wie lasse ich Software entscheiden, wo KI nicht greifen kann? Wenn ich es programmiere ist es juristisch gesehen fahrlässige Tötung...
Haben Sie vielleicht auch eine Doku über den Flugzeugabsturz 16. November 1983 im Siebengebirge am Ölberg gemacht? Da ist nämlich aus unerklärlichen Gründen eine Cessna mit meinem Vater, Onkel und weiteren 2 Passagieren kurz nach dem Start abgestürzt und wir wissen bis heute nicht warum. Vielleicht können Sie ja mehr herausfinden als wir.
Habe Ihren Kanal gerade erst entdeckt und finde ihn wirklich sehr interessant und informativ. Ich werde ihn abonnieren. Vielleicht können Sie damit in Zukunft unvernünftigen und leichtsinnigen Piloten und deren Besatzung das Leben retten. Das wünsche ich Ihnen. Vielen Dank für diesen Kanal!
Der offizielle Bericht ist leider nicht online.
10:52 Selbst wenn, dann allein im Flugzeug. Niemanden mitnehmen.
Hm …… wenn man eine Weiche in eine Mittelstelung bringt …… also werder rechts noch links verrigelt …… dann bringt man den Strassenbahn die nicht bremsen kann zum Entgleisen. Damit würde man dann vermeiden das die Bahn in die Arbeiter kracht …… und auch der Fahrer hat gute chancen …… jedenfalls wenn nicht alles voller Bäume ist ……
Die Weiche in unserem Fall kennt leider nur zwei Stellungen.
@@hpzvideo So eine Weiche kann prinzipiell nicht Konstruirt werden …… es gibt bei Weichen für die Üblichen Schienen IMMER eine zwischenstellung die zum Entgleisen führt. Und selbst wenn die Weiche digital währe, könnte man immernoch das vordere Dregestell/Achse nach rechts lenken und das hintere dann nach links und damit dann die Entgleisung provozieren.
Super Idee. Ich kenne das Beispiel schon länger. Aber darauf währe ich nie gekommen. Danke
Das ist eine sehr schwierige entscheidung, ich denke dass in so einem fall der mensch überfordert ist und reflexartig versucht das richtige zu tun, was auch immer das ist.
@@q9a Es geht hier nicht um Weichentechnik. Wenn dir das Beispiel nicht gefällt - es gibt andere Szenarien, wo man nur zwei Entscheidungsmöglichkeiten hat. Darauf kommt es hier an.
Auch bzgl. Beantwortung der philosphischen Frage gibt es für mich kein Richtig oder Falsch - mal abgesehen davon, dass eine solche Entscheidung schnellstens ohne großes Hinterfragen geschehen muss. Das sollten dann auch alle Betroffenen wissen.
Allerdings tendiere ich in einem solchen Fall für die kleinere Katastrophe, um die größere zu verhindern. Auf jeden Fall eine extrem schwierige Entscheidung, wenn man selbst Schicksal spielt.
Ein bisschen vergleichbar vielleicht mit einem Piloten der hunderte Passagiere an Bord, dessen einzige Möglichkeit die Landung mitten in einem Gewässer ist, in dessen MItte allerdings ein kleines Fischerboot ... der Tod des Fischers bedeuten wird.
Das Dilemma kenne ich etwas anders. Da hatte der Weichensteller die Auswahl, den Zug gegen eine Wand zu setzen oder über einen Bauarbeiter zu fahren so dass er zum stehen kommt (was je nach Zuggröße mehr oder weniger unrealistisch ist).
Spannend bzgl des Unglücksfalls wäre es gewesen, was der Pilot bei der Terrain-Warnung noch hätte tun können um das Flugzeug sicher zu landen (abdrehen, den Fallschirm ziehen..?). Was hat er eigentlich falsch gemacht um in diese Situation zu kommen?
Das angesprochene Dilemma ist ethisch nicht lösbar da der Wert von Menschenleben keine quantitative Grösse ist. Daher ist hier eine rationale Bewertung Handlungsgrundlage und demgemäss würde man den einen Arbeiter zugunsten der Fünf opfern.
Ich würde den Hebel nicht betätigen - sonst wird mir am Ende noch von den fünf geretteten Arbeitern gedankt und ich stehe in der Öffentlichkeit, komme am Ende noch in die Zeitung / TV.
Das Bild bei 10:39 ist mit 2018 beschriftet. Müsste das nicht 2019 sein?
Ja, stand leider so im Bericht.
Eine furchtbahre Tragödie
Auf dem Bild der Webcam vom Tag später steht der 22. Dezember 2018 und nicht 2019, wie es richtig wäre.
Ja, da haben der Verfasser des Berichts und sämtliche Lektoren offenbar geschlafen.
Ich kenne mich mit Zügen aus und würde die Weiche in die Mitte stellen und die Straßenbahn einfach zum entgleisen bringen und somit auch die Straßenbahn anhalten…(-: sofern die Weichen dies zulassen…
Von Gesprächen mit Privatpiloten weiß ich, daß man neben den vorgeschriebenen Instrumenten ein (nicht zugelassenes ) GPS. Gerät mitlaufen lassen kann, was so eine Situation emtschärfen könnte.
In meiner nautischen Praxis arbeite ich mit doppelter und dreifacher Sicherheit, aber ich muß gestehen, daß ich z.B. die papierne Seekarte nicht mehr anschaue, weil im Kartenplotter sowieso alles besser zu sehen ist, aber zur Sicherheit habe ich sie wenigstens dabei. Mein Kartenplotter kann auch die Route aufzeichnen, was beim wiederholten Befahren die Navigation deutlich vereinfacht. Da müßten doch solche Fehler frühzeitig auffallen?
Wenn schon, müsste es ein GPS mit 3D-Funktion sein. Bei diesem HighTech-Gerät war das wahrscheinlich dabei. Ich sehe das Problem vor allem darin, dass der Pilot in dieser anspruchsvollen Situation allein war und der Workload schlichtweg nicht zu bewältigen war. Hätte er einen Co-Piloten dabei gehabt, hätte einer sich voll aufs Fliegen und der andere sich voll aufs Navigieren konzentrieren können.
@@hpzvideo Zu der philosophischen Einleitung möchte ich bemerken, daß dieses Problem in Bezug auf die Triage ein Teil der medizinischen Ausbildung ist. Da wird selbstverständlich vorrausgesetzt, daß man das betreffende Problem samt seiner Prognose genau kennt, daß es aber im übrigen ausschlieslich eine Entscheidung des jeweils Verantwortlichen ist. Da hat mich sehr irritiert, daß man von Seiten der Politik rund um Corona versucht hat, auf die Triage Einfluß zu nehmen, insbesondere was die Anwendung (oder Nichtanwendung) von Beatmungsgeräten betrifft. Man hat da versucht andere als medizinische Indikationen zur Anwendung zu bringen, um so von der Verantwortung für die Unterfinanzierung abzulenken. Sehr, Sehr befremdlich!
Auf VFR Segmenten, die nicht mit IFR Procedures hindernisgeschützt sind, IFR fliegen zu wollen ist schlicht Selbstmord. Der Flieger war ja IFR ausgerüstet und zugelassen, der Pilot IFR ausgebildet. Ein zusätzliches GNSS Gerät hätte genau gar nichts gebracht.
Hallo Herr Zimmermann. Weiche stellen oder nicht, eine Frage die aktuell für autonom fahrende Fahrzeuge heftig diskutiert wird. Wen soll das autonom fahrende Auto überfahren, welches nur zwei Wahlmöglichkeiten hat. Das Kind welches das Leben noch vor sich hat oder den Rentner der nur noch ein paar Jahre zu leben hat.
Leider gab es vor dem Internet nur wenig Möglichkeiten Unfallberichte zu lesen geschweige anzuschauen, was der Vorstellungskraft überlegen ist.
Zur Vorbemerkung philosophisches Dilemma (Weichensteller). Wer sich gerne Berichte über Unfälle jeglicher Art anschaut (deshalb hat uns der yt Algorithmus hierher gebracht), dem kann ich den "Geisterzug von Spiez" empfehlen. Bei diesem Unglück müssen sich wirkliche Weichensteller mit genau diesem Dilemma auseiendersetzen und das unter extremem Zeitdruck.
Die Kommentatoren dürfen keine Links setzen, aber ich. Hier ist die Doku dazu: ruclips.net/video/W2QhRmhA1yg/видео.html
Eine Frage der Arithmetik,!
Bitte präzisieren!
Stichwort Weichenstellung Straßenbahn: 5-1 = 4, also 4 gerettete Personen gegenüber 1Person. Alternativ wäre hier noch - wenn möglich - ein Warnruf zu den gefährten Personen!
die weiche in mittelstellung. dann entgleist die strassenbahn. der fahrer hat die grösseren überlebenschancen als die gleisarbeiter.
Es wäre für mich als Weichensteller einer Straßenbahn günstiger, wenn wir nur eine Frau gegenüber steht, als wenn wir fünf Frauen gegenüber stehen, auch wenn von mir gehofft wird, dass ich niemals vor solch einer Entscheidung stehen muss!
Man betätigt die Weiche während die Bahn darüber rumpelt. Dadurch entgleist die Bahn und alle überleben.
Ja leider auch hier ein versagen des Piloten, es ist immer gefährlich etwas erzwingen zu wollen, wenn das Wetter nicht mitmachen will ...
Ich würde sicherlich die Verantwortung ganz von mir weisen und gar nichts machen.
das problem ist, er hat seine 2 kinder auf dem gewissen....😢
Nur eines. Die Neunjährige hat überlebt.
… und deren Mutter traumatisiert …
Also, zum Intro, was soll man in der warmen Stube dazu sagen. Die Entscheidung erfährt man dann, wenn es soweit wäre. Aus dem Bauch raus würde man wohl den Einen opfern. Aber vielleicht ist dieser Eine Vater von 5 Kindern und die anderen Bauarbeiter todkrank. Oder aber, man stelle sich vor, man muss den 5 Wittwen erklären warum man sich für den Einen entschieden hat, und nicht nur dessen Wittwe. So oder so, man kann es nicht allen Recht machen. So ist das halt manchmal im Leben.
Man wird in so einer Situation feststellen, dass man sie zwar schon hundert Mal durchdiskutiert hat, man dann aber feststellt, dass man nicht weiss, wie die Weiche zu bedienen geht. Okay, diese Situation spielt ind er Praxis keine Rolle. Aber versucht mal unter Stress, einen Feuerlöscher oder einen Sanikasten zu finden, wenn ihr nicht vorher mal darauf geachtet habt, wo die hängen.
Das Problem des Weichenstellers ist nicht nur ein theoretisches! Siehe dazu den Film "Der Geisterzug von Spiez"!
Tatsächlich kenne ich jemanden der im bereich Versicherungen von AI ,bzw autonomen Autos arbeitet und in dieser Ethnische Frage forscht.