AMERICAN BEAUTY - Platz 3 der Wunsch-FILMANALYSE

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  • Опубликовано: 13 сен 2024
  • "American Beauty" von Sam Mendes aus dem Jahr 1999 ist schon heute ein moderner Klassiker. Das mit fünf Oscars ausgezeichnete Filmdrama hat sogar Einzug in den Schulunterricht gehalten und bei der Umfrage zur Wunsch-Filmanalyse belegte "American Beauty" den dritten Platz. Wolfgang M. Schmitt setzt sich kritisch mit dem Debutfilm auseinander, der für Sam Mendes der Anfang einer furiose Karriere war. Mehr dazu im Video!

Комментарии • 97

  • @christianraffauf8404
    @christianraffauf8404 Год назад +13

    Die Analyse teile ich diesmal gar nicht. Warum muss der Film die Familie als Institution erst ablehnen, um gelungen und nicht bieder zu sein? Dann wäre die Aussage der Odysse auch bieder. Oder die der Stoa.
    Die Aussage des Films scheint mir eher zu sein die Gegenüberstellung des amerikanischen Ideals und dem zu sein, was aus ihm geworden ist, zu was es degeneriert und schließlich vollkommen erstarrt ist. Der Ausruf „Das ist nur eine Couch!“ war für mich ein Schlüsselsatz des Films damals. Lester gelingt - über den Umweg bzw Rückweg der Regression - der Ausbruch aus seinem in Materialismus und Statussymbolen erstarrten Leben, um am Ende wieder hinter die Dinge zu sehen, wie es die 2. grosse Schlüsselszene, die im Wind tanzende Plastiktüte ebenso poetisch wie ikonisch vermittelt.
    Die gar nicht biedere, sondern zugleich bittere wie erlösende Pointe des Films ist es, dass Lester sein Carpe diem erst am letzten Tag seines Lebens versteht. Er stirbt als glücklicher Mensch, auch wenn dieses wahre Glück der Erkenntnis, des hinter die Dinge Sehens nur einen Augenblick dauert.
    Für mich auch heute noch ein philosophischer Film. Bieder sind für mich eher Filme, die die Dekonstruktion der bürgerlichen Gesellschaft zum Selbstzweck erheben, wie zB die Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ und uns stattdessen etwa den kritiklosen Multikulturalismus als Ausdruck einer neuen Spießigkeit präsentieren. Der hierzu gedrehten Filmanalyse solcher „Integrationsfilme“ kann ich wiederum nur voll zustimmen.

  • @thefreshmailand
    @thefreshmailand 4 года назад +59

    Schade. Da AB in meinen Top 5 Filmen ist, wollte ich mal eine Analyse anschauen, um vlt noch mehr Aspekte zu finden, die ich vlt übersehen habe und die diesen Film für mich noch besser machen würden. Stattdessen habe ich eine Interpretation des Filmes gefunden, die extrem von der meinen abweicht. So wie hier der Film interpretiert wird, kann man ihn ja fast nur schlecht finden. Zugleich ist aber auch klargeworden, dass es egal ist, was mit dem Film "gemeint" wurde. Viel wichtiger ist hier, was man aus dem Film macht. American Beauty kann für den einen ein schnöder kitschiger Hollywood-Streifen sein, für den anderen eine emotionale Bereicherung. Für jemanden wie mich, der eine eigene Sinneskrise durchlebt hat, hatte dieser Film viel, wo ich mich wieder erkannt habe. Ich habe mit größtem Vergnügen zugesehen, wie Lester seinem Leben wieder einen Sinn gibt und aufhört, es allen recht machen zu wollen. Dass ihn alle dafür umbringen wollen(Tochter, die Frau, der Vater von Ricky) ist für mich brilliant, da sie nur neidisch sind dass er einen Weg gefunden hat, und sie nicht. Wie Seneca sagte: "das leidige Nichtstun ist ja eine Hauptquelle des Neids- und so wünschen sie, dass es allen schlecht gehe, weil sie selbst nicht vorangekommen sind." Das er am Ende noch nichtmal sauer ist zeigt doch einfach nur, dass er über seinem Schicksal steht. Er hat alles getan, was er wollte. Es gibt nichts zu bereuen. Und wenn man in so einem Zustand ist, dann versteht man auch die überwältigende Schönheit des bloßen Seins, der Welt, der Zufälle und Zusammenhänge. Nichts davon ist Hollywood Kitsch, es ist pure Philosophie.

    • @Xellar1993
      @Xellar1993 2 года назад +4

      sehe ich genauso

    • @faithhopelove6945
      @faithhopelove6945 2 года назад +4

      Sehe das genau so. ,, Dieses Meisterwerk verdient eine deutlich hochwertigere Anylayse"

    • @tgitzt
      @tgitzt Год назад +1

      Ne! Schmidt hat den Punkt schon richtig getroffen. Indem der Film derart lebensbejaende Schlüsse zieht, verkennt er, dass die Realität der meisten Menschen in Lebenskrisen so nicht aussieht. Der Film ist, als würde man einem schwer depressiven sagen: "Na na, das wird schon wieder."

    • @thefreshmailand
      @thefreshmailand Год назад +5

      @@tgitzt Seit wann muss ein Film die Realität der meisten Menschen zeigen? Eine Entwicklung wie die von Lester gibt es auch in der Realität. Da wird nichts verkannt oder beschönigt.

    • @tgitzt
      @tgitzt Год назад

      @@thefreshmailand na selbstverständlich wird es das. Es gibt zB. auch die klassische 'vom Tellerwäscher zum Millionär'-Geschichte in der Realität, allerdings marginal selten, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Filme, welche diese glorifizieren eine neoliberale Ideologie propagieren. Und so ist es hier auch! Ein Film MUSS das alles überhaupt nicht, aber er kann und dieser hier hätte gekonnt, es aber dann doch nicht getan. Es herrscht ja kein Zwang und der Film ist ja auch zweifellos sehenswert, aber in einer Analyse MUSS man damit rechnen, dass eine dem Werk innewohnende Ideologie aufgedeckt und eingeordnet wird und dies wurde in Schmidts Analyse getan. Der Vorteil für dich als Zuschauer ist: nun kannst du den Film weiterhin genießen, aber kannst achtsam damit umgehen, dass er dir unterschwellig ein toxisches Weltbild unterzujubeln versucht 😊

  • @Filmanalyse
    @Filmanalyse  8 лет назад

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  • @langohr9613ify
    @langohr9613ify 7 лет назад +17

    Gerade das zerissene aus Radikalität und Biederheit macht den Film für mich realistisch. Das biedere Leben ist eben auch Traum von Lester. Er hat sich ja ganz bewusst für Familie entschieden und würde selbst gerne die Frau haben, die er einst geheiratet hat. Oft fallen auch schlaue Menschen in ganz biedere Rollenbilder, sobald es dann um Familie geht. Ich würde mich selbst nicht so über den Dingen sehen, wie es in ihrer Analyse durchkommt.

  • @Wasserschlangus
    @Wasserschlangus 8 лет назад +12

    ich mochte den Film, insbesondere Kevin Spacey. Aber sie haben recht, er ist entsetzlich konservativ.

    • @robingronwald7993
      @robingronwald7993 3 года назад +1

      Wieso soll er denn konservativ sein, es geht darum das du dich so akzeptierst wie du eben bist ohne dich dafür hinter einer Fassade verstecken musst oder eine Midlifecrisis durchleben musst. Genau das realisiert Leicster als er erschossen wird. Frank Fitts steckt zu sehr hinter seiner eigenen Fassade um wirklich zu zugeben das er homosexuell ist, das alles glorifiziert der Film ja nicht

  • @varelion
    @varelion 8 лет назад +8

    Natürlich kann man auch über dieses schwule Paar nachdenken, ob die nicht eher wie Ernie und Bert inszeniert werden. Ich finde, dass gerade dieses Paar eigentlich der ruhende Pol inmitten all der zusammenbrechenden bürgerlichen Figurenkonstellationen dargestellt wird. Beide leben glücklich und harmonisch in ihrer schönen Konsumwelt, sehen gut aus, sind immer gut gekleidet, treiben Sport, sind nett zueinander und zu den Nachbarn usw. Eigentlich ein perfektes Idealbild moderner, urbaner, liberaler Bürger.
    Ich fürchte, da ist keine wirkliche Ironie im Spiel, sondern es liegt eher an den Präferenzen des Drehbuchschreibers Alan Ball, der selbst homosexuell ist und hier ein idealisiertes Gegenbild zu den zum Scheitern verurteilten heterosexuellen Beziehungen kreiren wollte, denn an der wunderbaren Beziehung des perfekten Gay-Duos ist nun wirklich kein Makel zu sehen (außer der unnatürlichen Perfektion natürlich).
    Und sicherlich stimmt dieses Idealbild mit deiner Erkenntnis überein, dass dieser Film gar nicht so sehr als konsequente Kritik an der amerikanischen Konsumgesellschaft zu sehen ist, denn dann hätten sich auch in der Beziehung der beiden Schwulen irgendwelche Risse zeigen müssen, oder es wäre ihre "vorbildhafte" Darstellung hinterfragt oder deutlich ironisiert worden. So aber feiert der Film letztendlich auch den amerikanischen biederbürgerlichen Traum, den er laut vielen Kritikern angeblich so schonungslos kritisieren soll.

  • @siebteradler
    @siebteradler 8 лет назад +9

    Ich find das super toll was du machst. Ich wusste unterbewusst immer, dass mich etwas an diesen Film stört. Durch dich, erfährt dieses Störgefühl, eine Sprache, die gefunden wurde und ich weiß nun, was mir immer ein Unbehagen vermittelte. Es ist es schöner Film irgendwie. Seine Machart ist interessant, sein Thema wichtig, aber er ist sehr us-amerikanich. Was nicht absolut negativ gemeint ist. Dennoch - der Vergleich zur französischen Filmaufarbeitung war kurz, aber äußerst treffend! Ich bedanke mich.

    • @willitomko5350
      @willitomko5350 8 лет назад

      "aber er ist sehr us-amerikanich."
      Wobei das insofern auch interessant ist, da Mendes selbst kein US Amerikaner, sondern Engländer ist.
      "American Beauty" kann man also je nach eigener Interpretation auch als einen Blick "von außen" verstehen. Oder aber bspw. auch als ein kalkuliertes Erfüllen und Bedienen von Erwartungen seitens des Regisseurs.
      (Ich persönlich weiß in diesem Zusammenhang nicht, wieviel Einfluß die Produzenten bzw. die studio executives im Allgemeinen auf diesen konkreten Film hatten. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß Mendes zumindest eine etwas andere Vorstellung des fertigens Werks gehabt hat bzw. hätte)

  • @neonfarbenrausch
    @neonfarbenrausch 8 лет назад +2

    Zeiten des Aufruhrs ist so ein wahnsinnig guter Film. Daraus stammt auch eines meiner absoluten Lieblingszitate: "No one forgets the truth, Frank, they just get better at lying." (Leider nur im Original gesehen...) Stimmt vielleicht, dass er die düsteren Abzweigungen nimmt, an die sich American Beauty nicht traut. Aber vielleicht ist letzterer gerade deswegen beliebter...

  • @m.s.7754
    @m.s.7754 Год назад +2

    Kevin Spacey ist großartig in dem Film 👏🏻

  • @MoarPower
    @MoarPower 8 лет назад +2

    Schade, habe gar nicht mitbekommen, dass es eine Wunschliste gab...
    Was halten Sie denn von einer Analyse von Dark City?

  • @knutkatastrophe2722
    @knutkatastrophe2722 8 лет назад +3

    Touché! Ich habe nie verstanden , wie jemand diesen Spießerschmalz gut finden konnte. Außer wenn man selber einer ist, natürlich.

    • @willitomko5350
      @willitomko5350 8 лет назад +3

      Naheliegendster Grund: weil der Film gerade im Vergleich zu vielen Filmen ähnlichen Genres visuell interessant ist?

  • @Jasnogorodskij
    @Jasnogorodskij 8 лет назад +5

    Mit diesem Fazit war zu rechnen, allerdings ist die Analyse fast schnörkellos.
    Danke für die Bereicherung des Wortschatzes! ("Prokatalepsis")

    • @klausbrinck2137
      @klausbrinck2137 7 лет назад

      Katalymenos: (Adj) besetzt (z.B.: Klo), eingenommen. Pro: Vor. Prokatalypsis: Voreingenommenheit, Vorurteil auch, da wurde aber das "y" von den Europäern falscherweise mit eine "e" ersetzt, und aus prokatalypsis wurde prokatalepsis... Alles griechisch...

  • @mittamende180
    @mittamende180 8 лет назад +3

    Ich finde deine Sprechart und die Wortauswahlt sehr großartig. Du hast das Talent die Kleinigkeiten groß rauszusprechen. Vorallem mit intellektuellen Zügen. Mach mehr Videos!!!

  • @sujammaz
    @sujammaz 5 лет назад +3

    hm spannend, ich hab den film mal sehr gemocht aber inzwischen langweilt er mich eher... finde es aber nach wie vor gut, dass er existiert, schon alleine wegen der legendären selbsthass-szene von annette benning (und des tollen soundtracks) ;-) ...deine analyse greift sehr gut die weniger offensichtlichen aspekte auf, und warum es sich lohnt den film zu diskutieren. er ist eben ein idealistischer, kein realistischer. ein märchen, keine dokumentation. die aussage ist für mich: "rebellion ist kein ausweg aus der burgeoisie" und damit wird sie sehr schön jeglicher daseinsberechtigung beraubt. nur die flucht und der totale bruch mit so einer welt (jane + ricky) hat eine chance. nenn mich naiv aber ich mag das

    • @vantahawk2834
      @vantahawk2834 2 года назад

      Ich kann mir schwer vorstellen, dass "rebellion ist kein ausweg aus der burgeoisie" die Botschaft ist, die der Film vollends einnimmt, angesichts dessen dass Lester nicht durch irgendein gerechtes Schicksal oder dergleichen um die Ecke gebracht wurde, sondern durch einen sexuell repressierten Faschist. Die reaktionäre Gesinnung von Rickys Vater ist genau die Kulmination der konservativen Normen, aus denen sich Lester und die anderen versucht haben zu befreien. Letztlich ist es Rickys Vaters Versuch, die Scham gegenüber der eigenen Homosexualität zu kompensieren, die Lester zurück in den Tod zieht - genau so wie er sich schon am Anfang des Films "tot" fühlte - nur diesmal wirklich.
      Insofern "siegt" zwar das Spießbürgertum, allerdings wird dies keineswegs als gut und recht verkauft.

    • @sujammaz
      @sujammaz 2 года назад

      @@vantahawk2834 naja doch schon, die letzten sentiments des films sind sehr überwiegend positiv. lester ist okay damit, ermordet worden zu sein. er ergibt sich und schließt frieden mit der ausweglosigkeit seines aufbegehrens. perfiderweise passiert das aber garnichtmal erst als er stirbt sondern schon vorher, in dem moment als er erfährt, dass die ...freundin der tochter, wie heißt sie nochmal... egal, als er erfährt, dass sie jungfrau ist. als er den beweis hat (nicht nur seinen eigenen verdacht, wie bei den anderen, sondern quasi schwarz auf weiß, eine unwiderlegbare unterwerfung ihm gegenüber), dass sie noch viel größere probleme hat als er. in dem moment merkt er, wie unfassbar lächerlich es von ihm ist, sich als opfer (der frauen in seinem leben) zu fühlen. dass er als gesunder weißer cishet mann der letzte ist, der sich hier zu beklagen hat. die burgeoisie gewinnt, weil er an diesem punkt halt macht. die tatsache, dass es den anderen schlechter geht als ihm, ist für ihn absolut akzeptabel. nicht nur das, es macht ihn sogar komplett fröhlich und ausgeglichen und zufrieden. nichts kann ihm mehr die laune verderben, nichtmal sein eigener tod. ein empathischer mensch hätte sich durch diese erkenntnis schlecht gefühlt und versucht, den anderen tatsächlich zu helfen - oder hätte ihre "schwäche" verachtet, was keine schöne aber immerhin eine authentische reaktion ist. aber lester wird in diesem moment erleuchtet, er findet sein wahres ich bestätigt: einen komplett egoistischen soziopathen, der nur die oberflächlichsten aller gefühle versteht - und ist glücklich.

    • @vantahawk2834
      @vantahawk2834 2 года назад +1

      @@sujammaz Muss sagen, dass ich dieser Ausführung nicht ganz folgen kann, oder überhaupt, dass sie mir je in den Sinn gekommen wäre. Aber wer weiß, vllt bin ich ja der Oberflächliche.
      Zunächst mal habe ich es nicht so wahrgenommen, dass Lester am Ende deswegen so ausgelassen ist, weil er "Frieden mit der Ausweglosigkeit seines Aufbegehrerns geschlossen hat". Eher dass er dankbar war, dass er vor seinem Ableben wenigstens noch eine kurze Gelegenheit hatte überhaupt aufzubegehren. Wobei ich das vllt nochmal im Kontext mit seinen Monolog am Ende sehen müsste, vllt hab ichs ja falsch in Erinnerung.
      Zugeben hab ich den Grund für Lesters Frieden vor und nach seinem Tod selbst nicht so ganz entschlüsseln können, insofern will ich offen sein. Trotzdem bringen mich Ihre Schlüsse doch ins Grübeln:
      Inwiefern ist es klar, dass Angelas Jungfräulichkeit ein größeres Problem für sie darstellt als Lesters Probleme für ihn? Aber mal gesetzt das sei der Fall, ist nicht unbedingt klar für mich, dass sich Lester _dadurch_ nun überlegen fühlt - zufrieden mit seinem Platz in der sozialen Hierarchie ohne jegliche Empathie für andere. Und selbst wenn dem so sein sollte (was durchaus sein mag), sehe ich das nicht als die plausibelste Erklärung für Lesters Reaktion.
      Im übrigen, welche Reaktion wäre denn im Kontext der Szene angemessener gewesen? Etwa Mitleid?
      Das soll nicht als Verteidigung Lesters missverstanden werden. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Lester letztlich recht egoistisch und selbstzufrieden ist, nur halt auf andere Weise.
      So ist es z.B. instruktiv, dass es am Ende eben Angelas Jungfäulichkeit ist, wegen der Lester vor dem Akt halt macht, und nicht etwa weil sie eine minderjährige Schulfreundin seiner Tochter ist. Es scheint als wären ihm die konservativen Normen um die Jungfräulichkeit wichtiger als die offensichtlicheren moralischen Bedenken.
      Aber vllt ist das ja auch nicht der Grund für seine Reaktion. Wiegesagt, ich weiß es jedenfalls auch nicht besser.

    • @sujammaz
      @sujammaz 2 года назад +1

      @@vantahawk2834 ohne die filmanalyse wäre ich auch nie auf solche überlegungen gekommen :)
      wiegesagt, ich hatte lediglich bemerkt, dass mich der film viel weniger interessiert als früher. als er ins kino kam, war ich noch recht jung und sehr leicht von audiovisueller opulenz und finesse zu beeindrucken. genau genommen bin ich aber trotzdem nicht so streng mit ihm wie wolfgang, weil ich nicht so weit gehen würde, dem film eine bewusst konservative agenda zu unterstellen. immerhin wird die geschichte von jane und ricky offen gelassen, so dass ihr ausbruch aus der burgeoisie zumindest nicht direkt verneint wird. für mein gefühl werden diese beiden figuren (und angela) auch weitaus weniger sarkastisch überzeichnet als die der "erwachsenen", sie haben also durchaus viel identifikationspotenzial. das wird nur leider nicht weiter ausgeschöpft, beziehungsweise der film ist da sehr meta in der art und weise wie er das drama der "erwachsenen" genauso in den mittelpunkt des filmes stellt wie die figuren es auch selbst in ihrem leben tun. die kinder haben ihre (bestenfalls statisten-, aber eher schon requisiten-) rollen zu spielen und nichts weiter. dass angela sich auf jemanden wie lester überhaupt einlässt sollte als erklärung dafür ausreichen, dass ihre (selbstwertgefühl-) probleme sehr viel größer sind als seine. es ist aber nicht überlegenheit, die lester im moment ihres geständnisses fühlt, sondern ganz einfach nur desinteresse. er versteht, dass sie ein kind ist. dass sie etwas braucht, was er nicht geben kann. zumindest nicht in diesem moment. wäre er nicht noch am selben abend ermordet worden, hätte er vielleicht wirklich etwas daraus lernen können. wie man (emotionale) verantwortung übernimmt zum beispiel. sein abschlussmonolog hätte durchaus etwas darüber sagen können; so einem todesmoment könnte man ja eine beschleunigung innerer prozesse durchaus mal unterstellen. stattdessen bleibt er aber komplett oberflächlich und egozentrisch (zieht sich völlig zurück in einzelne, flüchtige momente aus seiner vergangenheit) und das ist zwar realistisch, aber ihn dafür auch noch als helden zu feiern geht einfach viel zu weit. das mag der film nicht exakt so beabsichtigt haben, aber er hätte es auch sehr viel besser verhindern können. man hätte ihm wenigstens einen anderen titel gönnen können. mein vorschlag wäre spontan: "the babyboomers are not alright" ;p
      danke jedenfalls für den interessanten austausch

  • @Tobby129
    @Tobby129 8 лет назад +4

    Der Analyse basiert auf einem genetischen Fehlschluss, denn selbst wenn man annimmt, dass das Argument mit der Prokatalepsis eine treffende Beschreibung des Films wäre oder ist, bliebe doch die Frage, wieso ist das schlecht oder falsch? Die Argumentation der Analyse ist wie beinahe jede Analyse im Feuilleton zirkulär. Man kann immer auch in die Gegenrichtung argumentieren. Wäre der Film gefällig gewesen, würde man statt abwertend von Prokatalepsis von einer dif­fi­zilen Dialektik reden, oder dergleichen. Aber nett anzusehen sind die Beiträge von der Filmanalyse meistens nichtsdestotrotz.

    • @iyato7740
      @iyato7740 8 лет назад

      Kurze Frage: du meinst NICHT gefällig, oder? (wann kommt endlich die Kursivsetzung...)

  • @knutkatastrophe2722
    @knutkatastrophe2722 8 лет назад

    Großartig. Wie immer.

  • @kozaczyna85
    @kozaczyna85 8 лет назад

    Hallo,
    sind Platz 2 und 1 der Wunschanalysen schon bekannt ?, oder wird es spannend gemacht ? ^^
    Nicht unbedingt zum analysieren aber zum schauen kann ich Mystic River empfehlen.

  • @lucapapa7221
    @lucapapa7221 5 лет назад +4

    Und schon wieder. Wann immer ihnen zu einem Film nix sinnvolles einfällt, stellen sie eine Art These auf, oder stellen eine Frage die sich keiner Fragen würde. Was wäre wenn American Beauty ein französischer Film wäre????? ok...was wäre wenn Bruce Willis eine Frau wäre, was wäre wenn Biene Maja lesbisch wäre...etc..wann fangen sie endlich an, über die Filme zu sprechen??

    • @UnrulyJuli
      @UnrulyJuli 4 года назад +6

      Seine ideologiekritische Herangehensweise ist der eigentliche Reiz dieses Kanals. Eine Herausstellung der kulturellen Normen, die dieser Film versucht zu brechen, durch Gegenüberstellung mit den Normen (des Kinos) eines anderen Landes, ist ein absolut legitimes Mittel innerhalb dieser Herangehensweise. Wenn Sie denken, man dürfe bei der Besprechung eines Films nie aus dem direkten Kontext dieses Films austreten, ja dann schauen Sie nur, aber Sie sehen nicht.

    • @GeilerDaddy
      @GeilerDaddy 2 года назад

      @@UnrulyJuli Sie sind ja eine richtige Schlaumeierin, Frau Juli.

  • @0cer0
    @0cer0 2 года назад +2

    Ich finde es seltsam, den Film für das zu kritisieren, was er zeigt. Ich habe AB immer als ätzend sarkastisch gelesen und wäre nie auf die Idee gekommen, ihn für affirmativ zu halten. Hm.

    • @0cer0
      @0cer0 2 года назад +1

      …die gezeigte „Konsumkritik“ ist doch das spießigste und kleinbürgerlichste, was man sich vorstellen kann. Hallo Postmoderne?

  • @annip5573
    @annip5573 8 лет назад +1

    Ich würde so gerne mal die Analyse eines Fassbinder Films von Ihnen hören.

  • @brdynali
    @brdynali 6 лет назад +4

    ich halte eigtl echt viel von dir. aber nachdem ich die analyse jetz zum zweiten mal geschaut habe... man merkt du bist noch sehr jung.

  • @pianopoint6396
    @pianopoint6396 8 лет назад

    Ich meine mich erinnern zu können dass Sie diesen Film unter einer Ihrer Analysen in der Kommentarspalte als wunderschön betitelt haben, wenngleich nicht so schön wie "Zeiten des Aufruhrs"

    • @horstvonhinten1805
      @horstvonhinten1805 8 лет назад +1

      Mit "schön" ist die Ästhetik der Bilder gemeint.
      Ein Film kann durchaus "schön" sein, aber ohne eine gute Umsetzung eines gelungenen Drehbuches ist es eben nur ein schöner Schein und nicht mehr.

    • @willitomko5350
      @willitomko5350 8 лет назад +1

      Film ist aber ein visuelles Medium.
      Es ist völlig legitim, von einem Film vorrangig "schöne Bilder" (im Sinne von Ästhetik, Bildsprache usw.) zu erwarten und transportierte Inhalte für weniger wichtig zu erachten.

  • @WelcomeFellow
    @WelcomeFellow 7 лет назад +12

    Ich sitze hier und denke mir ""Junge, schalte doch mal bitte einen Gang zurück.""
    Bitte konzentrier dich mehr auf den Film als auf deine Selbstdarstellung es ist sehr schwer auszuhalten so eine eitles gehabe als wären wir im 18jahrhundert und du der Sir von RUclips fehlt nur noch ein Monokel. Das erstmal zum äußerlichen Rahmen, Inhantlich kann ich zum teil zustimmen aber an vielen Punkten ist es einfach grausam überinterpretiert. Bitte beim Thema bleiben und nicht Verbindungen ziehen wo keine sind, nur um uns zu zeigen was für ein toller Kerl du bist.

    • @brdynali
      @brdynali 6 лет назад +3

      schön dass du ihm vorschreiben darfst, wie er zu sein hat? bitte mach du doch mal deinen eigenen youtube channel mit filmanalysen ? :D aber sowas kriegst du nie auf die beine gestellt. dir bleibt nur andere schlecht zu machen. alle kritikpunkte die du auflistest , sind komplett subjektiv und damit schwachsinn.

  • @MrCelanorama
    @MrCelanorama 8 лет назад +4

    Es ist eigentlich verwunderlich, dass Sam Mendes denselben Film Jahre später noch ein weiteres Mal drehte ... diesmal ohne dabei in die angesprochenen Sentimentalitäten zu verfallen. "Revolutionary Road" ist der weitaus bessere Film.
    "American Beauty" ist sicher auch einer der Lieblingsfilme von Hillary Clinton.

  • @theCollectiveEU
    @theCollectiveEU 8 лет назад

    gut analysiert. Danke für die Kritik. Was halten Sie eigentlich von synchronisierten / gedubbten Filmen ? :-)

    • @willitomko5350
      @willitomko5350 8 лет назад +1

      Da der Rezensent ein regelmäßiger Kinogänger ist, gehe ich davon aus, daß diese Frage sich damit eigentlich erübrigt (wenn man bedenkt, daß etliche der (besprochenen) Filme kaum irgendwo in der ursprünglichen Sprachfassung aufgeführt wurden).

  • @KatatonianOxymoron
    @KatatonianOxymoron 8 лет назад +3

    soundtrack? film ist nur zu 50% bild ; )

  • @matthi9384
    @matthi9384 8 лет назад +5

    The big lebowski wäre auch ein schöner Analysestoff. Besonders warum der Film von (fast) alles so geliebt wird

    • @ChrosTV
      @ChrosTV 8 лет назад

      Hat er eigentlich schon gemacht, in seinem Video über die Coen-Brüder

    • @jlmusicproductions6105
      @jlmusicproductions6105 4 года назад

      ChrosTV Also die paar Sätze die er über den Film verloren hat, kann man nicht als vollwertige Analyse bezeichnen.
      Da steckt deutlich mehr drin.

  • @klausbrinck2137
    @klausbrinck2137 7 лет назад

    Ja, klar, bei der Masse an schlechten Hollywood Filmen, mit denen wir bombardiert werden, ist es schon eine schöne Abwechselung American Beauty zu sehen, weil es eben nicht sooo schlecht ist, also das kleinere Übel... Sicher kann der Film nicht den Vergleich mit nicht-Hollywood-Filmen standhalten, erst recht nicht den Vergleich mit nicht-Hollywood-Filmen gleicher Thematic...

  • @alexpetrow1237
    @alexpetrow1237 9 месяцев назад

    Ich finde dass eben nicht die erfüllung des sexuellen Wunsches am Ende perfekt für die Ideologie des Wollens ist. Kommt es schließlich zur Erfüllung des Traums wird man entäuscht. Wir wissen eigentlich nicht was wir wollen und der Film zeigt das.

  • @EmilRabe
    @EmilRabe 6 лет назад +2

    was ich an dem film am absurdesten fand, war, das seine tochter eine brustvergrößerung will aber mehr oberweite als meine gesamte oberstufenklasse hat.

  • @charleswells5751
    @charleswells5751 5 лет назад

    Was ist eigentlich mit den Büchern im Hintergrund los

  • @rolfisdreamworld489
    @rolfisdreamworld489 2 года назад

    so kann man den Film auch sehen

  • @UuGEARSuU
    @UuGEARSuU 8 лет назад +5

    Ich habe anstatt dieser biederen Akzeptanz immer eine Affirmation des Lebens per se gesehen, die durch diese moralische Dialektik begründet wurde.

  • @tenminutestolate
    @tenminutestolate 4 года назад

    Virtuos!

  • @TheSoteriologist
    @TheSoteriologist 8 лет назад +2

    2:50 Sehr gut beobachtet, das ist mir damals auch sofort aufgefallen und ich erinnere mich, dass ich den Film *deswegen* als schlecht verworfen habe.

  • @Desparlui
    @Desparlui 3 года назад

    Ich würde "Kino, anders gedacht." schreiben. Mit dem Komma wie man möchte, aber das Ausrufezeichen stört doch irgendwie. Zu gedrückt?!

  • @phils5294
    @phils5294 8 месяцев назад

    mir ist das immer zu verkopft. Es geht nicht immer nur um Systemfragen und irgendeine Kritik an irgendwas. Das wäre ja auch mehr als langweilig. Gute Kunst ist viel mehr als eine simple Botschaft.

  • @MrHansNase
    @MrHansNase 8 лет назад +3

    Jippie endlich gehts los :)

  • @Sgt_Peppe1999
    @Sgt_Peppe1999 8 лет назад

    Ich würde und ich glaube ich bin da nicht der erste für die Nächste Wunschanalyse "Es ist schwer ein Gott zu sein" vorschlagen.

    • @hanshansehans3448
      @hanshansehans3448 8 лет назад

      Er schrieb dazu sinngemäß: "Nur weil man drei Stunden lang quält und langweilt, muss das noch lange keine Kunst sein."
      Und treffender lässt es sich kaum formulieren.

    • @Sgt_Peppe1999
      @Sgt_Peppe1999 8 лет назад

      +hans hansehans vielleicht hat er mal zur Abwechslung nicht kapiert worum es geht. Aber gut. Das verzeihen wir ihm mal

    • @YassoKuhl
      @YassoKuhl 8 лет назад

      +hans hansehans Wo hat er das denn geschrieben?

    • @willitomko5350
      @willitomko5350 8 лет назад

      twitter.com/schmittjunior/status/640884129085714432

    • @YassoKuhl
      @YassoKuhl 8 лет назад +1

      Der Twitterkanal ist genau wie man unseren lieben Schmitti kennt. Zur Hälfte großartig schwarzhumorig zur Hälfte weit übers Ziel hinaus und grenzdebil. Hach, ich mag ihn. Danke dafür.

  • @GrobmotorikJones
    @GrobmotorikJones 8 лет назад

    Ach so ein Mist... jetzt merke ich, dass ich meine Stimme für Tenacious D. And The Pick Of Destiny verschwendet habe... dieser Film nimmt sich selber nicht mal ernst. Tja, Pink Flamingos von Roger Waters muss dann doch noch ne Weile warten :(

  • @obsidianwing
    @obsidianwing 7 лет назад

    Wurde ach mit dem Film maltratiert in meiner Schulzeit,icch fand den so dröge

  • @regentropfen9975
    @regentropfen9975 8 лет назад

    Wenn dieser Film wirklich Einzug gehalten hat in den Schulunterricht,
    dann aber ab jetzt bitte nur in Kombination mit Ihrer Analyse!

  • @marv1nperator
    @marv1nperator 3 года назад

    Schrecklicher Film, mit dem wir auch in der Schule gequält wurden. Ich habe nie verstanden, was hier so großartig sein soll, ist er doch voller Banalitäten.

  • @lefrisur198
    @lefrisur198 8 лет назад

    "Schematische Figurenkonstellation": Die Figuren sind allesamt karikaturenhaft. Ausnahme bildet der Nachbarsjunge. Man macht sich über sie lustig, identifizieren tut man sich in der Tat mit ihnen nicht. Das Andere dieser bürgerlichen Scheinwelt könnte tatsächlich Jake bilden. Dazu müsste ich mir nochmal den Film ansehen, nicht nur anschauen.

  • @robingronwald7993
    @robingronwald7993 5 лет назад

    Eyeyeyeyey

  • @boostermcblast2197
    @boostermcblast2197 8 лет назад +5

    Falsch interpretiert IMHO. Das Fazit des Films ist: Die bürgerliche Gesellschaft ist völlig wurscht, es ist egal ob die Konsumwelt da ist oder nicht, nur die Liebe ist wichtig.

  • @lorin4167
    @lorin4167 8 лет назад +1

    Ich hasse diesen Film.