Risiko Atommüll -- Röttgen will Sicherheitsstandards senken /27.05.10

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  • Опубликовано: 30 сен 2024
  • Ein Film des RBB Kontraste vom 27. Mai 10, 7:21min.
    Bericht: Manka Heise und Chris Humbs
    Bundesumweltminister Röttgen will die Sicherheitsstandards am geplanten atomaren Endlager Gorleben senken. Geplant ist, auf eine Rückholbarkeit des Strahlenmülls zu verzichten. Das Risiko: Es könnte im Salzstock zu chemischen Reaktionen bis hin zu Explosionen kommen.
    Wir sind in Gorleben, über 800 Meter tief im Salzstock. Eigentlich sollte es hier trocken sein. Doch dann sehen wir rostige Schrauben: Lauge tritt aus. Mit Eimern fängt man sie auf - und dann sehen wir sogar einen richtigen Abfluss. Aus dieser Probe-Bohrung liefen 165 Kubikmeter der Salzlauge. Darüber will aber keiner so recht mit uns vor der Kamera reden.
    Auch nicht der zuständige Umweltminister. Ein Interview zu den Problemen lehnt Norbert Röttgen ab. In seinen Pressestatements gibt er sich offen für alles, doch in Wahrheit ist und bleibt Gorleben sein klarer Favorit für die Endlagerung des hochradiaktiven Mülls.
    Dr. David Vainshtein, Atomphysiker
    „Während der Bestrahlung zerfällt das Salz in Natrium und Chlor. Und dieser Zustand entwickelt ein Eigenleben." ...„Das kann sehr, sehr gefährlich werden, da das Salz insgesamt instabil wird." „...hitzeerzeugender Abfall, wie verbrauchte Brennstäbe, beschleunigt einen Prozess, der Salz schnell deformiert. Dies könnte möglicherweise zu Problemen führen."
    Klaus Kühn, ehem. Asse-Leiter
    „Wir haben Gorleben relevante Forschungen in der Asse betrieben."
    KONTRASTE
    „Was kam dabei heraus?"
    Klaus Kühn, ehem. Asse-Leiter
    „Positive Ergebnisse soweit wir die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu Ende durchführen durften. Aller bisher vorliegenden Ergebnisse sind positiv, das heißt, die Endlagerung radioaktiver Abfälle in einer Salzformation ist die beste Lösung."
    Wirklich aussagekräftige Versuche mit hoher Strahlung hat Kühn in der Asse nie durchgeführt. Weder die Atomwirtschaft noch der Staat wollten hierfür das nötige Geld investieren. Was bleibt, sind Vermutungen. Trotzdem bescheinigt Klaus Kühn als Berater der Bundesregierung grünes Licht für Salz.
    Für die Wissenschaftler aus Groningen ist das ein Skandal. In einem Brief an die Mitglieder des Umweltausschusses warnen sie vor Klaus Kühn. In einem Beratungsgespräch habe er den Politikern die international anerkannten Forschungsergebnisse falsch wiedergegeben. In der Mitteilung an die Fachpolitiker heißt es:
    Zitat
    „Ich schreibe Ihnen diesen Brief, da unsere Arbeit an diesem Thema in einer sehr unkorrekten Weise dargestellt wurde. Die Realität entspricht exakt dem Gegenteil dessen, was Dr. Kühn Ihnen erklärte."
    Doch die Bundesregierung setzt weiter auf die Gutachten des ehemaligen Asse-Chefs und dessen Mitarbeitern. Auf diejenigen, die schon die Sicherheitsfragen in der Asse völlig falsch einschätzten und auf die Probleme im illegalen Endlager zu spät reagierten.
    Auf Anfrage von KONTRASTE, ob es gerade wegen der Laugenzuflüsse neuen Forschungsbedarf zur Radiolyse gäbe, heißt es:
    Zitat
    „Nein."
    Zur Internetseite "Kontraste-Das Magazin aus Berin"
    www.rbb-online....

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