Ein Geisterdorf wird wiederbelebt! Und wir holpern zum Übernachtungsspot im Wald.

Wir haben unseren Freisteh-Platz in der Nähe des Geisterdorfs Finestras gut gewählt. Es war so herrlich ruhig. Wir haben super gut geschlafen, leider muss man dann doch irgendwann aus Schlafsack und Wohnkabine krabbeln. Frisch draußen, 2,3 Grad hat des Außenthermometer protokolliert. Die Plane von unserem Aufstelldach hält ja keine Wärme, und die Heizung bleibt in der Nacht aus. Wir haben neuen Schlafsäcke, die uns trotz der nur 5,1 Grad Innentemperatur warm gehalten haben. Während das Kaffeewasser kocht, heizt die Autotherm rasch die Kabine auf.
Nach Katzenwäsche und Kaffee fahren wir zuerst den Track 4FV aus dem Pistenkuh Offroad Tourenbuch Geisterdörfer Nordspanien zu Ende. Der mehr oder weniger einfache Feldweg stellt weder für Rudi und Steffi (Instagram wilsons_rucksack) mit ihrem Ford Ranger und Excab-Kabine noch für unseren braven Toyota Hilux mit der Kabine von pickupback.com eine Herausforderung dar. Eigentlich langweilen sich alle fast ein bisschen. Das Hamburger-Team konnte hier erste Offroad-Erfahrungen machen und traut sich an den nächsten Schwierigkeitsgrad zu. Der Track 3FJ sieht interessant aus, also machen wir uns auf dem Weg dorthin. Unterwegs füllen wir in Ainsa unsere Vorräte auf und machen während unserer Frühstücksmittagspause eine spannende Zufallsentdeckung. Die Einwohner des Dorfes Janovas mussten gegen 1960 wegen eines geplanten Staudamms ihre Häuser verlassen. Um alle Menschen von dort zu vertreiben, wurden die Gebäude sogar gesprengt. Und dann wurde der Staudamm nie gebaut und das Projekt eingestellt. Einige der Vertriebenen haben ihre Häuser zurück erstritten und mit einem langsamen Wiederaufbau begonnen.
Als wir später die Straße verlassen, biegt ein Polizeiauto vor uns in die Piste ein. Trauen wir uns rein? Eine kurze Weile später begegnet uns das Fahrzeug auf dem Rückweg. Sie sind nicht an uns interessiert, und wir fahren rein. Anfänglich ist der Weg einfach zu befahren, er wird jedoch zunehmend steiniger und holpriger. Ohne Erfahrung fällt es schwer, abzuschätzen ob man ohne Bodenkontakt über Steine und Wellen fahren kann. Wir übernehmen später die Führung und zeigen, das genug Platz unter den Diffs ist. Damit es nicht zu sehr holpert. krabbeln wir in der Untersetzung ganz langsam nach oben. Rudi und Steffi gewinnen zunehmend Vertrauen in ihren Wilson. Respekt.
Wir finden sogar einen geeigneten Platz, der für unseren beiden Offroad-Camper ausreichend eben ist und beschließen hier unser Nachtlager aufzuschlagen.
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