Erstmal muss ich euch lassen, dass ihr hier einen guten Beitrag zum Thema Einlagen geleistet habt! Ich bin Orthopädie Schuhmacher und bin auch im aktiven Kontakt zu den Patienten / Kunden. Das Problem, was ich aus der Praxis sehe, ist halt, dass viele (besonders der ältere Schlag) gar nicht einsehen, dass deren Lebensstil (Alles mit dem Auto, Office oder sogar Homeoffice, keine sonstigen großen Hobbys mit Bewegung) teil des Problems ist. Deshalb werden oft bettende Einlagen verschrieben. Die sind dann sozusagen das Ibuprofen äquivalent. Dies ist dann oftmals auch für 80% der Fälle ausreichend und die kommen dann teils Jährlich erneut, um die zu erneuern bzw. neue zu bekommen. Die restlichen 20% sind dann die, bei denen eine Einlagen-Versorgung tatsächlich Sinn ergibt. Das können Personen mit einer PNP (Polyneuropathie) sein, die z.b. gar nicht merken, wenn Sie in einen Stein oder ähnliches laufen. Auch Personen, die eine Verletzung oder ein Unfall hatten und vorübergehend oder auch chronisch eine Aussparung oder Stützendes Element brauchen. Natürlich vieles kann mit Training, besonders bei den 80%, behoben werden. Dort muss aber dann auch die Einsicht und Disziplin vorhanden sein, um es langfristig durchzuführen. Mit 2 Wochen Physio hat man nämlich auch nichts langfristig davon gewonnen, wenn man es danach nicht mehr beachtet. Auch das Thema Sensomotorische bzw. "aktive" Einlagen. Wenn man einer guten Orthopädie Schuhmacher hat, der sich darin auch auskennt, können damit tatsächlich gute und langfristige Erfolge, besonders bei jüngeren Menschen erzielt werden, aber auch nur bei Begleitung von entsprechendem Training. Das Problem, was ich damit persönlich habe, ist, dass viele damit entweder gar keine Ahnung haben und mit irgendwelchen industriell angefertigten Designs jeden und alles versorgen. Meine Meinung: Es müsste viel mehr Kommunikation zwischen Ärzten, Physio und Sanitätshäusern in der Versorgung geben als es der Fall ist. Da es auf beiden Seiten viel Unwissenheit der jeweiligen Versorgungsmöglichkeiten gibt.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar! Ja, der Trend ist heutzutage, dass man die Verantwortung für seine Gesundheit gerne abgibt. Da passt es wunderbar, wenn der Arzt Einlagen verschreibt, um das Problem so hoffentlich zu lösen.. Viele Menschen sind auch tatsächlich nicht bereit regelmäßig Übungen für die Füße zu machen. Ich gebe Dir auch absolut Recht, dass es eine gewisse Gruppe von Menschen gibt, die von Einlagen profitieren oder sogar darauf angewiesen sind. Eine bessere Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Berufsgruppen wäre tatsächlich wünschenswert und im Sinne des Patienten. Ich fürchte aber in unserem aktuellen Gesundheitssystem bleibt das eher Wunschdenken.. Beste Grüße
@@Aspoonaday Und genau da versucht die Industrie und auch Sanitätshäusern Geld daraus zu machen. Es gibt für viele keine Lösung durch Training und Umstellungen im Altag. So bleibt nur der Kompromis einer Einlage. Über Jahre macht eine Einlage den Fuß lahm und es kommt zu weitere Komplikation. Das Paradoxum......viele Kunden schwören dann weiterhin auf Einlagen. Ein Sanitätshaus kann nicht auf den Verkauf von Einlagen verzichten denn so werden die Betriebskosten gedeckt. Und der Kreislauf bringt die Kunden immer wieder ins Geschäft. Die Kunden wirklich gut zu beraten was die Erklärung des enstanden Problems betrifft nimmt zu viel Zeit in Anspruch. So müsste man für jeden Kunden 20min brauchen. Und selbst dann weiß man nicht ob die Informationen ankommt. Denn Menschen wäre zwar geholfen aber auch der Mitarbeiter muss bezahlt werden damit er den Lohn bekommt. Ich bin beruflich mit dem Thema beschäftigt aber als ich eine Einlage für ein Stöckelschuh zuschleifen sollte und ich der Kundin (Mitarbeiterin in der Ortopädie im Krankenhaus) erklärte das alle möglichen Vorteile einer Einlage weggeschliffen werden müssen und das garkein Sinn macht und es sehr wichtig wäre die Fußposition zu ändern durch einen besseren Schuh - da rante meine Chefin aus dem Büro und riss mir die Einlage aus den Händen und passte diue Einlage in einen Stöckelschuh an. Wer hat jetzt sinnvoller gehandelt? Das Motto ist und bleibt......MUND HALTEN UND VERKAUFEN. Ich habe aufgrund der Unternehmensphilosophie das Unternehmen verlassen und mich dem Thema Einlagen entfernt. ES geht um Geld nicht um Gesundheit. Genauso wie Ärtze heute nicht heilen sondern dir Mittel geben um Symptome zu lindern , die man dann in der Apotheke kauft. Jeder steht in der Selbstverantwortung ansonsten wird man in den industriellen und materialistischen Sog mit hineingezogen.
Hallo. Danke euch für das Video. Ich trage seit einer Innenmeniskus OP und starker Knie Arthrose Einlagen. Habe das Gefühl, dass mir diese helfen, etwas Druck von der Innenseite des Knies zu nehmen. Dazu trainiere ich aber auch viel. Für die Füße laufe ich zu Hause wenn immer geht barfuß und mache mein Workout auch barfuß. Sind die Einlagen bei Arthrose zu empfehlen? Danke . Viele Grüße Meike
Hallo Meike, sehr gerne! Generell ist die Diagnose alleine kein Grund Einlagen zu tragen. Auch in Deinem Fall wäre die Empfehlung die Fußstellung und die Beinachse durch gezieltes Training zu optimieren/korrigieren. Ob dann die Einlage noch notwendig ist, kannst am Ende nur Du selbst entscheiden. Du kannst ja auch mal versuchsweise 30 Minuten ohne Einlage gehen und schauen, wie das Knie darauf reagiert. Alles Gute und viele Grüße, Malte
Ich kenne nur die Sandalen von Birkenstock. Vorteil: Sie sind schick und modern :).Die Füße werden gut belüftet und die Zehen haben je nach Modell (hoffentlich) einigermaßen Platz. Nachteil: Das ausgeprägte Fußbett passt sicher nicht für jeden Fuß und ist in diesem Zusammenhang wie eine Einlage zu sehen. Außerdem scheinen die Schuhe/Sandalen hinten höher, als vorne zu sein (Sprengung) und die Sohle ist bestimmt nicht sonderlich flexibel (von fehlender Sensorik ganz zu schweigen).
Vielen Dank, sehr gerne! Ergänzen könnte man das noch schön durch ein paar kleine Fußübungen (Video folgt) und durch das Abrollen der Fußsohle mit einem kleinen Ball. Liebe Grüße 🌞
@@Aspoonaday die Lösung für Fußbeschwerden, die durch das Laufen auf nicht natürlichen Untergründen entstehen. Schau mal das Video „physiologische Fußbettungen“ von Oesterreich Orthopädietechnik. VG Olli
Erstmal muss ich euch lassen, dass ihr hier einen guten Beitrag zum Thema Einlagen geleistet habt!
Ich bin Orthopädie Schuhmacher und bin auch im aktiven Kontakt zu den Patienten / Kunden. Das Problem, was ich aus der Praxis sehe, ist halt, dass viele (besonders der ältere Schlag) gar nicht einsehen, dass deren Lebensstil (Alles mit dem Auto, Office oder sogar Homeoffice, keine sonstigen großen Hobbys mit Bewegung) teil des Problems ist.
Deshalb werden oft bettende Einlagen verschrieben. Die sind dann sozusagen das Ibuprofen äquivalent. Dies ist dann oftmals auch für 80% der Fälle ausreichend und die kommen dann teils Jährlich erneut, um die zu erneuern bzw. neue zu bekommen.
Die restlichen 20% sind dann die, bei denen eine Einlagen-Versorgung tatsächlich Sinn ergibt. Das können Personen mit einer PNP (Polyneuropathie) sein, die z.b. gar nicht merken, wenn Sie in einen Stein oder ähnliches laufen. Auch Personen, die eine Verletzung oder ein Unfall hatten und vorübergehend oder auch chronisch eine Aussparung oder Stützendes Element brauchen.
Natürlich vieles kann mit Training, besonders bei den 80%, behoben werden. Dort muss aber dann auch die Einsicht und Disziplin vorhanden sein, um es langfristig durchzuführen. Mit 2 Wochen Physio hat man nämlich auch nichts langfristig davon gewonnen, wenn man es danach nicht mehr beachtet.
Auch das Thema Sensomotorische bzw. "aktive" Einlagen. Wenn man einer guten Orthopädie Schuhmacher hat, der sich darin auch auskennt, können damit tatsächlich gute und langfristige Erfolge, besonders bei jüngeren Menschen erzielt werden, aber auch nur bei Begleitung von entsprechendem Training. Das Problem, was ich damit persönlich habe, ist, dass viele damit entweder gar keine Ahnung haben und mit irgendwelchen industriell angefertigten Designs jeden und alles versorgen.
Meine Meinung: Es müsste viel mehr Kommunikation zwischen Ärzten, Physio und Sanitätshäusern in der Versorgung geben als es der Fall ist. Da es auf beiden Seiten viel Unwissenheit der jeweiligen Versorgungsmöglichkeiten gibt.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!
Ja, der Trend ist heutzutage, dass man die Verantwortung für seine Gesundheit gerne abgibt. Da passt es wunderbar, wenn der Arzt Einlagen verschreibt, um das Problem so hoffentlich zu lösen.. Viele Menschen sind auch tatsächlich nicht bereit regelmäßig Übungen für die Füße zu machen.
Ich gebe Dir auch absolut Recht, dass es eine gewisse Gruppe von Menschen gibt, die von Einlagen profitieren oder sogar darauf angewiesen sind.
Eine bessere Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Berufsgruppen wäre tatsächlich wünschenswert und im Sinne des Patienten. Ich fürchte aber in unserem aktuellen Gesundheitssystem bleibt das eher Wunschdenken..
Beste Grüße
@@Aspoonaday Und genau da versucht die Industrie und auch Sanitätshäusern Geld daraus zu machen. Es gibt für viele keine Lösung durch Training und Umstellungen im Altag. So bleibt nur der Kompromis einer Einlage. Über Jahre macht eine Einlage den Fuß lahm und es kommt zu weitere Komplikation. Das Paradoxum......viele Kunden schwören dann weiterhin auf Einlagen. Ein Sanitätshaus kann nicht auf den Verkauf von Einlagen verzichten denn so werden die Betriebskosten gedeckt. Und der Kreislauf bringt die Kunden immer wieder ins Geschäft. Die Kunden wirklich gut zu beraten was die Erklärung des enstanden Problems betrifft nimmt zu viel Zeit in Anspruch. So müsste man für jeden Kunden 20min brauchen. Und selbst dann weiß man nicht ob die Informationen ankommt. Denn Menschen wäre zwar geholfen aber auch der Mitarbeiter muss bezahlt werden damit er den Lohn bekommt. Ich bin beruflich mit dem Thema beschäftigt aber als ich eine Einlage für ein Stöckelschuh zuschleifen sollte und ich der Kundin (Mitarbeiterin in der Ortopädie im Krankenhaus) erklärte das alle möglichen Vorteile einer Einlage weggeschliffen werden müssen und das garkein Sinn macht und es sehr wichtig wäre die Fußposition zu ändern durch einen besseren Schuh - da rante meine Chefin aus dem Büro und riss mir die Einlage aus den Händen und passte diue Einlage in einen Stöckelschuh an. Wer hat jetzt sinnvoller gehandelt? Das Motto ist und bleibt......MUND HALTEN UND VERKAUFEN. Ich habe aufgrund der Unternehmensphilosophie das Unternehmen verlassen und mich dem Thema Einlagen entfernt. ES geht um Geld nicht um Gesundheit. Genauso wie Ärtze heute nicht heilen sondern dir Mittel geben um Symptome zu lindern , die man dann in der Apotheke kauft. Jeder steht in der Selbstverantwortung ansonsten wird man in den industriellen und materialistischen Sog mit hineingezogen.
Hallo. Danke euch für das Video. Ich trage seit einer Innenmeniskus OP und starker Knie Arthrose Einlagen. Habe das Gefühl, dass mir diese helfen, etwas Druck von der Innenseite des Knies zu nehmen. Dazu trainiere ich aber auch viel. Für die Füße laufe ich zu Hause wenn immer geht barfuß und mache mein Workout auch barfuß.
Sind die Einlagen bei Arthrose zu empfehlen? Danke . Viele Grüße Meike
Hallo Meike, sehr gerne! Generell ist die Diagnose alleine kein Grund Einlagen zu tragen. Auch in Deinem Fall wäre die Empfehlung die Fußstellung und die Beinachse durch gezieltes Training zu optimieren/korrigieren. Ob dann die Einlage noch notwendig ist, kannst am Ende nur Du selbst entscheiden. Du kannst ja auch mal versuchsweise 30 Minuten ohne Einlage gehen und schauen, wie das Knie darauf reagiert.
Alles Gute und viele Grüße, Malte
Wie ist denn eure Meinung zu Birkenstock Schuhen ?
Ich kenne nur die Sandalen von Birkenstock. Vorteil: Sie sind schick und modern :).Die Füße werden gut belüftet und die Zehen haben je nach Modell (hoffentlich) einigermaßen Platz. Nachteil: Das ausgeprägte Fußbett passt sicher nicht für jeden Fuß und ist in diesem Zusammenhang wie eine Einlage zu sehen. Außerdem scheinen die Schuhe/Sandalen hinten höher, als vorne zu sein (Sprengung) und die Sohle ist bestimmt nicht sonderlich flexibel (von fehlender Sensorik ganz zu schweigen).
Wieder mal ein sehr interessanter Beitrag.
Ich laufe fast ausschließlich Barfuß in der Wohnung. Im Winter mit Barfußschuhen. Vielen Dank.
Vielen Dank, sehr gerne! Ergänzen könnte man das noch schön durch ein paar kleine Fußübungen (Video folgt) und durch das Abrollen der Fußsohle mit einem kleinen Ball. Liebe Grüße 🌞
Vielen Dank! 👍👣
Sehr gerne! 👣 :)
Die Lösung sind physiologische Fußbettungen.
Die Lösung wofür?
@@Aspoonaday die Lösung für Fußbeschwerden, die durch das Laufen auf nicht natürlichen Untergründen entstehen. Schau mal das Video „physiologische Fußbettungen“ von Oesterreich Orthopädietechnik. VG Olli
Sehr richtig. Barfußlaufen ist am besten. Leider wissen es die meisten Orthopäden noch nicht.
Ja, das wird noch Jahre dauern..
Glaub mir die wissen mehr als man denkt ! Die machen nur Moneten auf gunsten der Leute
Egal wie lange sie schon im Geschäft sind oder vorallem deswegen? 😬