Reger op. 27, Phantasie über den Choral ‚Ein feste Burg... ' Walcker, Neuhausen a.d. Fildern 1856

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  • Опубликовано: 6 окт 2024
  • Zu Regers op. 27 Phantasie über den Choral 'Ein feste Burg ist unser Gott' (Weiden, Sommer 1898) und op. 29 'Phantasie und Fuge c-Moll' (Weiden, Herbst 1898)
    Mit Opus 27 'Ein feste Burg ist unser Gott' beginnt, mit Opus 59 'Zwölf Stücke für Orgel' endet Regers Schaffensphase in Weiden 1898 bis 1901.
    Opus 27 ist zugleich die erste der sieben Choralphantasien (siehe Op. 30, 40, 1 und 2 sowie Op. 52, 1 - 3).
    Das Werk steht in D-Dur; der erste Akkordschlag erklingt als Wendung C-Dur - D-Dur; die majestätisch-homophonen Choralabschnitte im Fortissimo setzt Reger nach B-Dur. Den Bezug D-C-B sehe ich in Regers fünfter Choralphantasie Alle Menschen müssen sterben in deren erstem Pianissimo-Abschnitt als fis-Moll - e-Moll - d-Moll wiederkehren. Diese Progression weitet sich dort unmittelbar vor Eintritt des ersten Cantus firmus zum Zirkel
    fis-e-d-e-fis.
    Dieses Gebilde wird dann transponiert zur Progression e-d-c-d-e als pppp-Eröffnung der sechsten Choralphantasie Wachet auf! ruft uns die Stimme. Dieses Gebilde wird dann im weiteren Verlauf vielfältig variiert und beherrscht in leuchtendem Fortissimo den Abschluss der sechsten und den Beginn der siebten Choralphantasie: Halleluja! Gott zu loben bleibe meine Seelenfreud‘. Gehe ich zu weit, wenn ich in
    fis-e-d-e-fis
    oder
    e-d-c-d-e
    einen Gleichklang mit dem Namen
    r e g e r
    erkenne?
    Und gehe ich zu weit, wenn ich, ausgehend von der Symmetrie der Stücke 1 bis 5 und der Stücke 8 bis 12 in Regers Opus 59 als dem letzten Weidener Opus
    r e g e r Fuge D-Dur Kyrie eleison r e g e r
    erkenne?
    Zurück zu Opus 27: Man kann anhand des Beginns in D-Dur, der Choralauftritte in B-Dur und wichtigen Zäsuren im letzten Abschnitt in Fis-Dur sogar eine intervallische Augmentation von D-C-B in D-B-Fis erkennen, jedoch auch die Tritonusbeziehung C - Fis, denn der erste Akkord erklingt als C-Dur und in der Schlussstrophe erklingen wichtige Markierungen in Fis-Dur. Daraus ergibt sich dann ein universeller Dreischritt aus
    ein mal - zwei mal - drei mal Ganzton als D-C-B, D-B-Fis und C-Fis.
    Dem C-Dur kommt dabei die Semantik des Licht-Topos zu.
    C-Dur und die Progression C-B-As erklingt dort, wo unmittelbar anschließend die Text-Confutatio Und wenn die Welt voll Teufel wär Teil dieser Choralphantasie wird. Die Tonart C-Dur steht aber dann auch als Climax einer langen Aszendens-Bewegung dort, wo das Wort fällen im Zusammenhang mit folgenden Choralzeilen einhergeht: Der Fürst dieser Welt, wie sau’r er sich stellt, tut er uns doch nicht, das macht er ist gericht, ein Wörtlein kann ihn fällen. Genau hier erklingt C-Dur - wie zur Eröffnung der gesamten Phantasie als erster Tuttiklang und wie zu Beginn der Confutatio Und wenn die Welt voll Teufel wär - und somit hat die Confutatio nunmehr ein Ende, sodass nun anhand der Strophe 4 die Affirmatio als Quasi-Reprise von Strophe 1 anheben kann: Das Wort sie sollen lassen stan.
    Reger wollte in seinem Schaffen die v o r Opus 27 liegenden Werke als nicht gut genug erachten, doch zuweilen muss man die Werke vor ihren Komponisten schützen.
    Ich sehe die vier Opera 27, 29, 30 und 33 durch einen musikalischen Gedanken überwölbt:
    In Opus 27 steht die Melodiezeile
    d‘ d‘ d‘ a h cis‘ für „Ein feste Burg ist [unser Gott]“;
    in Opus 30 'Freu dich sehr, o meine Seele' sagt der erste Piano-Abschnitt als Fugato:
    a‘ a‘ a‘ d e f [Comes zu d‘ d‘ d‘ a h cis‘];
    in Opus 29 'Phantasie und Fuge c-Moll' lautet der Fugenbeginn
    c-d-es-c-g; er stellt eine Permutation zum Fugato in op. 30 dar;
    in Opus 33 'Erste Sonate fis-Moll' lautet das erste Piano in Satz 1
    fis-eis-d-a [Krebs zu a‘ a‘ a‘ d e f]; Satz 3 Passacaglia beginn mit
    cis-fis-e-d [Umkehrung zu d‘ d‘ d‘ a h cis‘].
    Eine weitere Gemeinsamkeit dieser vier Werke op. 27, 29, 30, 33 und darüber hinaus auch von Regers zwei Choralphantasien op. 40, 1 und 2 ist der schroffe Wechsel zwischen fff und ppp oder ppp und fff, was sich jedoch bereits in der Introduktion von Regers ‚Erster Suite e-Moll‘ op. 16 klar manifestiert. In späteren Werken ab op. 46 macht Reger dann weniger Gebrauch von derart schroffen Kontrastmomenten sondern gibt der Übergangsdynamik mehr und mehr Raum.
    Karl Straube beruft sich in seiner Ausgabe von Reger’s op. 27 auf seine Wiedergabe dieses Werkes im Münster zu Basel 1903 bei der deutsch-schweizerischen Tonkünstlerversammlung in Anwesenheit Regers. Straube schreibt im Vorwort seiner Ausgabe von 1938 (Ed. Peters):
    „Die Neuausgabe will einen Nachweis dafür erbringen, wie Regers Schaffen für die Orgel darstellbar sein kann auf einem Instrument, das der Überlieferung aus der klassischen Zeit des Orgelbaues angehört, das aber keinerlei Eignung besitzt für ein Nachbilden von Klängen, entnommen dem Orchester der musikalischen Romantik und beeinflusst durch die Fülle der dynamischen Möglichkeiten, die diesem Klangkörper innerwohnen. Um das gesetzte Ziel zu erreichen, mussten die von dem Komponisten ................
    Fortsetzung unter
    innovation-org...
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Комментарии • 1

  • @branuf
    @branuf 10 месяцев назад

    Ein Wunder!