Wirbel um Emissionswerte von Feralpi in Riesa
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- Опубликовано: 4 фев 2014
- MDR Sachsenspiegel 01.02.2014 von Kajetan Dyrlich
Wirbel um Emissionswerte von Feralpi in Riesa
Schauen wir nach Riesa. Hier verarbeitet seit Mitte der 90-iger Jahren die italienische Firma Feralpi Stahl und Elektroschrott. Und ungefähr genau so lange klagen die Anwohner dort über Lärm, Gestank und giftige Stoffe in ihrer Luft. Unter anderem geht es um die Menge der Emissionen. Nach eigenen Angaben bläst das Stahlwerk pro Jahr etwa 15 Tonnen Staub in die Umgebung. Diese Zahlen zweifeln die Anwohner an und nun hat sogar die EU diese Werte überprüft.
Bilder einer Kamera vor wenigen Wochen. Rund um die Uhr gerichtet auf die Feralpi Werke in Riesa. Aufgestellt hat sie dieser Mann. Er will beweisen, das Unternehmen spiele nicht mit sauberen Karten. Die Emissionen seien deutlich höher als offiziell angegeben. „Dort sind drin Schwermetalle, Dioxine, PCBs und andere organische Stoffe."
Man könnte meinen, das ist Wasserdampf? „Nein, Wasserdampf fliegt nicht so weit. Man sieht das am Tag, dass da richtig Staubwolken rauskommen. Man hat den Staub dann auch auf den Autos."
Schon seit Jahren hat er dem Werk in Riesa den Kampf angesagt. Er glaubt den Aussagen des Unternehmens nicht, rechnet deshalb selbst mit dem BUND noch mal nach. Und kommt zu dem Ergebnis: Das Unternehmen sage nicht die Wahrheit. Statt 15 t Staubemissionen 2008 sollen es laut Studie im Auftrag des BUND 142 t gewesen sein.
Das Feralpi Werk in Riesa wollte sich vor der Kamera nicht äußern. Der Werksleiter antwortet schriftlich: „Ich sehe keine Veranlassung die Meinung des BUND Sachsen e.V. zu kommentieren oder Stellung zu nehmen."
Die Stadt Riesa stellt sich hinter das Unternehmen. Es hätte in den vergangenen Jahren
Millionen in den Umweltschutz investiert. Gewann vergangenes Jahr sogar den Sächsischen Umweltpreis. „Ich finde es sehr, sehr anmaßend, sich über komplizierte Prozesse oder Zahlen, die man als Laie überhaupt nicht nachvollziehen kann, jetzt zu erheben, das ist so oder so. Das müssen jetzt die absoluten Spezialisten machen."
Auch das Sächsische Umweltministerium ist sicher, dass Feralpi Bürger und die Öffentlichkeit nicht täuscht. „Ich kann Ihnen im Moment nur dazu sagen, dass das Unternehmen die festgelegten Grenzwerte einhält und dass die Grenzwerte natürlich auch so ausgestaltet werden, dass Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung in der Umgebung nicht stattfinden sollen."
Wegen der Erteilung eines Umweltzertifikats hatte die EU die Emissionsangaben des Werks in Riesa nachträglich noch einmal prüfen lassen und kommt zu dem Ergebnis: „In der Umwelterklärung des Unternehmens gebe es substantielle Defizite." Dennoch sieht die EU-Kommission keinen Handlungsbedarf, da Verstöße (...) gegen relevante Rechtsvorschriften nicht nachgewiesen werden konnten."
Jan Niederleig lässt sich davon nicht entmutigen. Er will weiterkämpfen gegen Lärm und Schmutz in seiner Nachbarschaft.
Die BUND Pressemitteilung dazu:
www.dioxinskand...
Das Gutachten des BUND gegen die Umwelterklärung:
www.dioxinskand...