Aufgrund dessen was man sieht, kann man nur raten und spekulieren. Man könnte mal den Sprit testen. Ich vermute, dass das Pleuel materialtechnisch eventuell schon nie das beste war, und durch die Laufleistung auch nicht besser wurde. Mal schlechten Sprit dazu, der zu klopfen führt und der Rattenschwanz nimmt ein Ende.
Hab 30 Jahre Motorenbau eines Premiumherstellers hinter mir und kenn mich mit der Produktion ein wenig aus. In dem Fall wären die Schraubdaten / -Kurven der Automatikstation bzw der Schraubspindeln recht. Sind beim Hersteller bestimmt noch vorhanden. Vielleicht gabs Probleme bei dem Motor mit NIO Verschraubungen und es wurde eine Schraube in dem Fall nicht getauscht und evtl. sogar mehrmals angezogen. Es läuft auch mit Automatisierung nicht immer alles glatt. Mir siehts so aus als hätte die Schraube im intakten Loch aufgegeben, dadurch konnte sich der Pleueldeckel aufhebeln und dann brach er auf der Seite der noch festen Schraube auseinander. Schade dass der Rest verschwunden ist. Das wäre genau der Teil der es aufklären könnte. Dabei fällt mir noch ein intressanter Fall ein aus einer kleinen Sonderserie aus dem Prototypenbau. Hier wurden bei einer Charge Pleuel die Gewinde nicht ganz fertig geschnitten. Beim händischen anziehen fiel nichts auf. Jedenfalls löste sich bei einem Motor, zum Glück am Prüfstand, eine Schraube. Schadensbild war wie hier, allerdings schon nach Kurzer Zeit am Prüfstand.
Ja genau, das wäre auch die Vermutung von mir, das intakte Loch sieht zu gut aus, als das die Schraube mit Gewalt dort rausgerissen wäre. Mit unter kann es auch schon ein paar Km dauern, bis sie ganz raus ist und der Pleuelbock dann aufbiegt und bricht.
Sage die Schraube ist schuld .gewinde nicht in Ortnung .vielleicht eine Serie defekt gewiesen und vergessen auszutauschen .kenne das man an einen Samstag in werk ...defekte Motoren repariert. Schon gesehen .verdienen viel Geld. Und machen nur ausgesuchte Leute.
Man muss auch echt mal Axel loben, jeder Handgriff sitzt, top Mitarbeiter den du da hast. Ihr beide seid ein echt gutes Team mit einem unglaublichen Wissen was die Fahrzeuge angeht. Bin schon lange dabei aber bin immer wieder fasziniert was kommt. Gerne auch wieder mehr die Preise nennen, dass interessiert uns alle immer brennend.
Ich bin kein Schrauber und habe von Motoren ungefähr so viel Ahnung wie eine Kuh vom Eislaufen. Aber ich freue mich auf jedes Video auf diesem Kanal. Das ist auch für einen Laien wie mich spannender als ein Krimi. Bin gespannt auf Teil zwo.
Ich habe vor allem gelernt, das MHD für AMG Motoren liegt bei exakt 150.000 km 😂 Ich finde JP klasse, aber AMG Kunde werde ich durch die vielen abschreckenden Beispiele wohl eher nicht mehr..😮
Geht mir genau so. Ich Bin kein Schrauber, ich hab keinen Mercedes, ich hab nicht mal n Auto. Ich fahr Suzuki aber ich gucke jedes Video.🤣 Einfach weil interessant ist und auch sehr gut erklärt wird. ❤
Yupp, volle Zustimmung. Geht mir auch so. "Isch habe gar keine Auto" - und doch ist jedes Video von JP auch für mich als völlig Ahnunglosem immer wieder spannend und unterhaltsam. Es macht einfach Spaß, den Jungs zuzusehen, wie sie ihrer Passion für Motoren und erstklassigem Service nachgehen.
@@jesselee3827Ja, gebrauchte 63er AMG's für 25.000,- sieht man nach Aussagen wie "Motorrevision für 15.000,- bis 25.000,-" definitiv mit anderen Augen 😂. Würde ich auch mit vorgehaltener Waffe nicht kaufen, so eine Kiste.
Hi Jean-Pierre, aus meiner Sicht ist das seitlich abgebrochene Stück der Pleul-unterhälfte der Schlüssel zur Ursache. Auf diese Seite wirken üblicherweise keine Kräfte die zu einem solchen Bruch führen, es sei den, die gegenüberliegende Schraube ist zuerst gebrochen. Szenario: Die Ursache wäre ein Dauerbruch der Pleulschraube - Wenn dies so wäre, müsste das Bruchbild der ersten Schraube eindeutig ein Dauerbruch (Ermüdungsbruch) zeigen. Der Motor läuft mit der zweiten Schraube weiter, das Auge wird aufgespreizt und die Schraubenseitenwand der zweiten Schraube bricht in einem Gewaltbruch. Das Pleul hat nun keine feste Verbindung mit der Kurbelwelle, der Motor läuft immer noch. Bei einem Aufwärtshub drückt die Kurbelwelle schräg auf das Pleul, der Kolben steht oben an und der Pleuschaft knickt ab (Bruchbild müsste auf Knickung hindeuten und nicht auf Zug). Der Motor läuft weiter, der Kolben bewegt sich durch Gaswechsel auch ohne Pleul noch etwas auf und ab, kann sich aber jetzt drehen -> Erzeugt das Muster auf der Kolbenoberseite. Die Kurbelwelle schlägt das lose Pleul-mittelteil durch die Ölwanne => Ende. Die Frage ist, ob die vorhandene Pleulschraube die erste (Dauerbruchbild), oder die zweite Schraube ist, die durch Biegung gebrochen, oder auch noch im Pleul-mittelteil stecken könnte. Fazit: Falls diese Szenario zutrifft wäre die erste Pleulschraube die alleinige Ursache und auch nach so vielen Kilometer möglich - siehe "Wöhlerkurve". Gruß Manfred
Genau so wäre auch mein Tipp. Normalerweise ist da genügend Sicherheit, so dass die Schraube keinesfalls in einem langen Motorenleben bricht - aber auch die Wöhlerkurve hat ja immer eine Ausfallwahrscheinlichkeit, hervorgerufen durch Materialfehler/Schwankungen, Toleranzen usw. Materieralfehler der Schraube, Einschluss, Fehler in der Wärmebehandlung, Oberflächenfehler, oder wie ein Kommentar oben vermuten lässt, Fehler im Gewinde, Span drin der dann beim Anziehen zum Fressen geführt hat und das Anziehmoment ging ins Fressen statt in Vorspannung, oder Gewinde nicht tief genug geschnitten. Starkes Video, danke!
Das sehe ich genau so. An der Bruchstelle der Pleuls, an dem die Schraube durchgeht sind keine Einschlagspuren zu sehen wodurch man eine Zerstörung nach Pleulabriss ausschließen kann. Es wird schon so sein, dass das ein Ermüdungsbruch evt, Materialfehler am Pleul war oder schlicht und ergreifend die Pleuelschraube den Geist augegeben hat.
ich liebe die fachliche kompetenz auch in der ausdrucksweise. es ist immer wieder interessant für mich auch als KFZ-mechaniker einer freien werkstatt. man schraubt selten am V8.
Gruß nach Deutschland. Ich habe 1998 einen 79er Senator mit original 60,000km vor dem Schrottplatz gerettet. Er ging gut und hat sich dann plötzlich bei 160km/h genauso zerlegt. Die gleichen Ventilspuren auf dem Kolben, die verdrehte obere Kolben Hälfte und ein Loch seitlich im Motorblock. 15 Jahre später habe ich erfahren, daß es bei den ganz frühen 3.0 E Motoren anscheinend ein Problem mit den Kolben gab. Mit gebrauchtem Ersatz Motor hat er uns dann jahrelang als Reisewagen bei Deutschland Aufenthalten gedient. Er wird gerade in England restauriert und ich hoffe ihn im Sommer 2025 wieder fahren zu können. Klasse RUclips Kanal, ich kann mich von Euren Videos kaum losreißen 🙂
Jean-Pierre, herzlichen Glückwunsch auch an dein super tolles Team zu 350k Abonnenten. Ihr habt es euch mehr als verdient. Video ist echt spannend und mal sehen wie es weitergeht mit der Diagnose.
Die pleuel sind an der stelle der schraube zu dünn,das heisst es ist zuwenig material am pleuel. Daher ist das zu dünne seitenteil abgebrochen und die pleuelschraube hat den dienst aufgegeben. Ich rev viele alte 911 motoren und wenn ich diese pleuel vergleiche, sind die vom 156 motor eine fehlkonstruktion
Habe früher für einen deutschen OEM Staubtests in allen Wüsten der Welt gefahren. Wer es nicht selber gesehen hat ... der Staub kommt auch in größeren Mengen mit der Zeit überall hin.. Wahnsinn
Hallo! Ich bin jetzt auch 30 Jahren Mechaniker, seis auf 2 Rad ( viel noch mit Vergaser) als auch Pkw jeder Marke und bin auch immer an aussertürlicher Fehlersuche interessiert. Ich bin daher immer wieder von eurer Kompetenz begeistert. Man kann einfach sehr viel in den eigenen Werkastattalltag mitnehmen. Ich höre euch auch richtig gerne bei euren Erklärungen zu weil ihr wirkliche Spezialisten unserer Branche seit. Bei euch würd ich auch gerne schrauben. Bitte weiter so. 👍👍👍👍👍
Möglicherweise ist zuerst eine Pleuellagerschraube gebrochen (oder hat sich mehrere Gewindegänge gelöst), darauf hin ist die dann einseitig belastete Lagerschale des Pleuel an ihrer schwächsten Stelle (Bohrung) gebrochen.
👍👍👍Wirklich beeindrucken wie viel Sachverstand und auch Erfahrungen eure Kommentatoren hier an den Tag bzw. unter das Video legen. Toll! 👍👍👍 LG vom Senioren-Ingo nun aus NRÜ 🍻
40:03 Wir haben beim unteren Teil des Pleuels eine Seite, bei der das Pleuel an der Bohrung für die Schraube samt Schraube gebrochen ist. Die andere Seite ist mehr oder minder intakt und die komplette Schraube fehlt. Für mich schaut es eher so aus als ob die fehlende Schraube erst nachgegeben hat (oder sich löste) und dann die andere Schraube abgeschert ist und damit das Pleuel endglültig zerlegte. Die hier vorgefundene Schraube war demnach noch im Gewinde, als der Schaden eintrat, während die andere Schraube restlos fehlt und die Durchgangsbohrung im Pleuel nahezu unbeschädigt hinterließ. Am Anfang sagte JP, dass oben Nockenwellen und einiges andere neu war. Mein Gedanke: War der Motor mal komplett auseinander? Besagte (fehlende) Schraube wurde nicht nach Drehmoment angezogen, wodurch sich die Schraube löste, wodurch der Schaden verursacht wurde.
Denke auch, es war der Bruch der einen Pleuellagerschraube bzw ein Gewindeausbruch der Schraube (das könnte man ggf noch diagnostizieren), wobei die so tief verschraubt sind, dass das schlicht nicht in Frage kommt. Und Gratulation zu 350k Abonnenten. Ein schlichtes "Weiter so" aus dem Südschwarzwald!
mich würde sehr interessieren ob der Kunde einen neuen Motor von Motor Zimmer bekommt ? schliesslich wurden einige Teile was mit der Einspritzung zu tun hat von der Werkstatt erneuert. Wie u.a. festgestellt worden ist kann der Pleuelabriss auch von der hohen Kompression durch volllaufen der Brennkammer mit Benzin erfolgt sein !
Das ist mal ein sehr geiler Motoren-Krimi... wahnsinns Unterhaltung mit'ner geballten Ladung Wissen! Vermutungen gibt es viele, die das Schadensbild erklären könnten. Bin sehr gespannt was ich gleich im nächten Video erfahre hierzu! Super Arbeit! Ihr seid ein mega Team!
Die Frage ist, was hat zuerst aufgegeben? Pleuelstange oder Pleuelschrauben. Erst die Pleuelstange, Kolben bleibt oben, unterteile der Pleuelstange dreht weiter, verklemmt sich und dann sprengt es die Schrauben weg, was vielleicht erklären würde, warum die Schraube rausgerissen wurde… oder?
Tolles Video. Danke für`s Mitnehmen. Ich denke, dass der untere Lagerbock an der Durchgangsbohrung der Pleulschraube aufgegeben hat. Dann ist die andere Schraube abgerissen und der Kolben ist von der Kurbelwelle nach oben gedrückt worden und wurde aber nicht mit nach unten genommen. Das haben dann die Ventile übernommen, deshalb sind auch die Ventilspuren nebeneinander auf dem Kolben zu sehen. Da hat der Kolben sich schon gedreht während die Ventile drauf rumgehämmert haben.
Hallo Jean-Pierre Gratulation zu den 350000 Ihr habt es Euch echt verdient!!!👍 Und mal ganz ehrlich, das ist echt besch..... gelaufen für den Besitzer. Erst die Überholung und nun doch ein neuer ! Ihr seit echt klasse, macht weiter so!👍👍👍
Ein Hallo an das Motoren Zimmer Team! Ich bin nur ein Laie aber habe eine verdacht. Das Pleul ist gebrochen, tantzte und drehte sich. Igendwann trafen sich die beiden längsten enden des Bruchs und es gab einen Schlag den das Pleullager zerschossen hat. Noch eine kleine Berichtigung: Stahlteile verziehen sich beim Härten und werden daher nachher geschliffen. Daumen hoch, macht weiter so.
Ich finde immer wieder aufs neue keine Wort beim schauen deiner Videos, wie sauber deine Werkstatt ist und wie sauber ihr arbeitet. Mega Fachkompetenz, immer wieder spannend euch zuzuschauen
Respekt an den Kunden, denn Verständlich und natürlich hat man nach einer Reperatur Skepzis, wenn vor der Reperatur alles in "Ordnung" war. Ist aber ja klar das vorher da schon was im Argen war und der Schaden nicht von der Überholung kommt.
Ein Metallurge sollte sagen können wo es einen Ermüdungsbruch gab und wo einen Gewaltbruch. Die Gewaltbrüche sind im Moment der Katastrophe entstanden, der Ermüdungsbruch ist der Auslöser
@@AlexanderHabeckErmüdungsbruch: Nimm eine Büroklammer und biege sie an einer Stelle hin- und her… Irgendwann geht das Biegen immer leichter- bis sie an der Biegestelle bricht… Da in einem Motor diverse Teile in schneller Bewegung sind, die teils größere Masse besitzen, deren Bewegung durch diverse Teile in eine gewisse Richtung begrenzt sind- ist es fatal, wenn durch das Nachgeben eines Bauteils diese Masse eben nicht mehr in eine Richtung begrenzt sind und diese sich nach physikalischem Gesetz nun frei bewegen und in eine Richtung schießen… Blöd nur, wenn dann noch ein anderes Bauteil hinterher kommt, das nun auch keine Führung mehr hat… Der leichteste Weg geht dann durch den Motorblock 😂 Noch was: So schwer und robust Gusseisen oder auch Aluminium aussieht- es sind sehr weiche und zähe Materialien, die leicht zu bearbeiten sind (ich als Zerspanungsmechaniker habe mit diesen Materialien regelmäßig zu tun und kann sagen, dass Gussmaterialien nicht dem entsprechen, was man als Verbraucher so denkt, deshalb werden in alle stark belasteten Bereiche dort auch Hülsen oder Lager eingesetzt…)
Schönes video - hat mich sehr gefreut die zwischen arbeiten in zeitraffer zu sehen, so fühlt sich das video sehr viel runder an als die sonstigen sprünge :)
Liebes Motoren Zimmer Team, danke, auch an den Eigentümer des Fahrzeugs, das wir mit auf die Reise genommen werden die Ursache des Defekts zu finden. Wie immer ein sehr lehrreiches Video, eine kleine Bitte: Wenn die Bruchstellen der defekten Teile später untersucht werden sollen, dann bitte nicht aneinander halten um zu schauen ob sie zudammen gehören oder mehrere Teile in Tüte packen. Jede Bruchfläche verliert bestimmte Merkmale wenn sie in Kontakt mit anderen ( auch ihrem Gegenstück ) kommt, das erschwert dem Materialmann oder frau die Ursachenforschung. Nochmals einen dicken Dank für die Videos. SG Edit: Typo
Herzlichen Glückwunsch zu den 350k Abonnenten 👍 Und vielen Dank für die vielen informativen Videos. Blöd das der Schaden so kurz nach dem Werkstatt Aufenthalt eingetroffen ist 😞 Habe mal einen ähnlichen Schaden gesehen. Der Motor lief gem. Kunde "unruhig". Dort war eine Schraube des Pleuellagers "locker", hing aber noch drin und auf der anderen Seite war die Schraubenaufnahme angebrochen. Konnte mit neuem Pleuel und korrekt angezogenen Schrauben problemlos weiterfahren. War allerdings mit 45PS auch kein "Hochleistungsmotor". 🤗 Viele Grüsse aus der Schweiz Thomas
Spannende Diagnose! 👍 Als kleine Info: Die Hub- und Mittellager der Kurbelwelle werden zuerst induktionsgehärtet, danach geschliffen und dann gefinished.
46:11 Baumwollleinen? 😅 Leinen wird aus Flachs (Linum usitatissimum) gewonnen. Die Flachs- oder Leinenfaser wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und zählt zu den Bastfasern.
Wenn man das Video bei Minute 40:13 anhält sieht es so aus, dass an der Bruchfläche des abgebrochenen Pleuelteils (das JP auch schon im Verdacht hat) ein etwas hellerer Bereich ist, der sich von der Innenseite der Durchgangsbohrung (obere rechte Ecke) ausgehend ins Material erstreckt. Dort könnte man mal mit nem Mikroskop draufschauen und nach einem Materialfehler suchen. Möglich, dass es sich dabei um eine Schwingbruchfläche handelt. Für eine nachfolgende Untersuchung wäre es auf jeden Fall vorteilhaft, die Bruchflächen nicht mehr in Kontakt zu Metall (oder anderen harten Werkstoffen) zu bringen (um nichts zu verformen oder zu zerkratzen) und vor Korrosion zu schützen. Sehr schade in jedem Fall um den schönen Motor.
Glückwunsch zum 350000sten😊 In der Materialprüfung gibt es Dauerfestigkeitsprüfungen. Diese werden im elastischen Bereich durchgeführt. Nach xxx Zyklen geben Bauteile auch nach. Diese kann man aus logischen Gründen natürlich nicht bei jedem verbauten Bauteil machen (sonst wäre es ja "kaputt" und man könnte es ja nicht mehr verbauen😁😁😁). Wenn ein gewisser Prozentsatz über eine Zyklenzahl kommt wird die Qualität der (Vor-)Fertigung der Bauteile als Referenz für die eigentliche Fertigung (also Massenproduktion) übernommen. Kommt es bei der Fertigung zu unbemerkten Fehlern/Einschlüssen wird dieses Bauteil die gewünschte Zyklenanzahl nicht überstehen oder es gehört zu dem geringen (und tollerierten) Prozentsatz der nicht der gewünschten Qualität entspricht. Desshalb kann ein Pleuel auch erst nach 150tkm aufgeben. Je mehr Kilometer ein Motor gelaufen ist um so näher kommen die Bauteile an die Grenze an der sie aufgenen können. Rein theoretisch geht die Kurve in einem solchen Diagramm nach einer bestimmten Zyklenanzahl ins unendliche -> Bauteil hält unendlich. Dies ist allerdings theoretisch. Als Beispiel nehme man einen Draht und biege ihn immer wieder hin und her. Am Anfang denkt man der Bricht nie, aber irgendwann wird er erst weicher und dann bricht er doch...
Grundsätzlich alles richtig, nur ein kleines Detail, welches nicht 100%ig stimmt: Der gebogene Draht wird nicht weicher. Im Material gibt es sog. Versetzungen. Das sind Fehlstellen im Gitter (auf atomarer Ebene). Diese Fehlstellen ermöglichen es erst, dass sich ein Werkstoff verformen kann. Geschieht dies immer wieder, wandern diese Gitterdefekte an die sog. Korngrenze, sie werden also mehr oder weniger aus der Gitterstruktur herausmassiert. Wenn keine (eher kaum) Versetzungen mehr vorhanden sind, kann keine plastische Verformung mehr erfolgen. Soll das Werkstück weiter verformt werden, kann es das nicht. Die Spannung im Material steigt und es kommt zum Bruch. Würde man sich die Bruchfläche des Drahtes unter dem Mikroskop anschauen, würde man die feinkristalline Oberfläche erkennen können. Da sich der Werkstoff nur in sehr besonderen Fällen komplett homogen im Werkstück verteilt, geben beim Biegen des realen Drahtes nach und nach einzelne Bereiche auf (der noch "tragende" Querschnitt des Drahtes nimmt ab) - das nimmt man als "weicher werden" wahr. Bei einem theoretischen, idealen Werkstück mit homogenem Kristall (bestenfalls aus nur einer Atomart (z.B. reines Eisen)) würde man dagegen spüren, dass der Widerstand bis zum Bruch ansteigt. 🙂
@@Eisenbeiszer Danke für die Korrektur. Soooo tief stecke ich nicht in der Materie. Das Bsp. mit dem Draht sollte auch eher als Veranschaulichung Dienen... Aber sehr interessant. Bei einem Pleuel bleibt man ja bewust im elastischen Bereich, beim Draht ist man natürlich schon beim ersten Mal im plastischen Bereich... Das ganze ist bei mir schon fast 30Jahre her. Daher bin ich für tiefsinnige Kommentare immer Dankbar!👍
@@the_frankman oh, das war gar nicht als Korrektur gedacht.🙂 Nur eine kleine Vervollständigung, zumal ich das auch nicht beruflich mache. Ich musste mir das auch erst wieder anlesen, obwohl es noch keine 30 Jahre her ist. Aber ich wurde direkt wieder ins Studium zurückversetzt und habe mich an die Vorlesung "Werkstofftechnik" erinnert. Den "Seidel" habe ich noch immer, ein echt gutes, kompaktes und verständliches Buch. Aber schön, wenn man sich heutzutage auf diesem Niveau miteinander austauschen kann. Das kommt nicht oft vor.🙂👍
@@Eisenbeiszer Ich hatte diese Themen in den letzten zwei Semestern und muss sagen, dass Ihre Erklärung mir geholfen hat, das Ganze noch besser nachvollziehen zu können. Danke!
@@schnosibaer4544 na dann hoffe ich mal, dass ich alles richtig wiedergegeben habe und hier keine Falschinformationen verbreite. Im Zweifel vllt. einfach noch einmal den Dozenten fragen. Ich lass mich da gerne belehren.😉👍
Einspritzdüse checken! wenn die offen gestanden hat, was häufiger mal beim 156 vorkommt dann wurde der Zylinder geflutet, kann nicht verdichtet werden, Pleul verbiegt/reisst ab.
Ihr wollt Vermutungen hören: eine der beiden Schrauben am Lager war nicht fest und hat sich raus gedreht oder war gar nicht drin. Dann wurde die zweite Schraube durch den Druck auf das Lager raus gesprengt (Scherkräfte). Das würden den Bruch durch das Gewinde erklären. Der Rest ist das große Krümeln.
Eher war die Schraube zu fest und die Schraube im Betrieb leicht über der Dauerfestigkeit vorbelastet. Der Bruch der Schraube ist nicht senkrecht zur Achse (wäre ein Gewaltbruch) sondern im leichten Winkel. Das spricht für eine Mischbelastung aus Schubspannungen (durch das aufgebrachte Drehmoment) und Normalspannungen. Wenn die Schraube leicht über der Dauerfestigkeit belastet wird, kann diese noch etliche Lastspiele ab. Für mich die einzig sinnige Erklärung.
Das Kreuz eines jeden Werkstattbesitzers. Habe seit vielen Jahren eine Motorradwerkstatt. Diese Kuriositäten gabs im Laufe der Zeit. Du kannst der beste Schrauber sein; unverhofft kommt oft und man ist nie gefeit gegen die Fehler anderer. Den letzten beissen immer die Hunde.
@21:16 die Auslaßventile scheinen Pitting zu haben. Im gleichen Bild und beim hinteren Auslaßventil ist eine Verfärbung, evtl. könnte da evtl. die Dichtung durchgeblasen haben. Wenn das nur für kurze Zeit geschehen war, könnte sich evtl. noch keine eindeutige Verfärbung entwickelt haben. Wenn es aber so ist, dann könnte der Zylinder bei längeres Abstellen langsam mit Kühlflüssigkeit voll genug laufen (braucht nur etwas mehr als Brennraum) um dann beim Start dem Pleul einen entscheidend starken Schlag zu geben. Der Motor würde dann zwar eine Weile immer noch laufen, eben mit geschwächtem Pleul, bis dann irgendwann die Katastrophe eintritt. Ich gehe sogar davon aus, dass der Motor ganz ohne Fehler im Fehlerspeicher laufen würde, da der leichte Kühlwasserverlust was sich letztendlich in Kühlwasserdämpfe im Zylinder manifestieren würde keine Fehler in der Diagnoselogik auslösen würde. Mich würde vor allem interessieren welche Arbeiten an diesem Motor während der letzten paar Tausend Km gemacht worden sind. Das wurde hier nur bedingt erwähnt, wäre aber sehr wichtig zu wissen. Denn gerade DAS wäre hier viel aufschlußreicher als jede Schrauben-Material-Ermüdung-Bruch oder dergleichen Diskussion. Laut meiner Erfahrung sind Folgeschäden von Werkstatt-Reparaturen eher die Norm und nicht die Außnahme. Und NEIN, es muß kein Folgeschaden von Jean-Pierre’s Reparatur sein. Es ist gut möglich, daß der Kunde bevor er zu Jean-Pierre gekommen ist, noch woanders versucht hat den Wagen reparieren zu lassen. Der M156 hatte auch Probleme mit gebrochenen Zylinderkopfbolzen. Vielleicht hatte das dieser motor auch mal und hat sich dabei überhitzt und hat dann eine neue Zylinderkopfdichtung bekommen haben OHNE, daß dabei der Zylinderkopf oder Block geplant wurde. Vielleicht war das sogar dem Kunden gar nicht ausdrücklich bewusst.
Zu Beginn mal eine Anmerkung: Ein überaus sehr informatives Video. Fast sogar deutlich spannender als die anderen. Hierbei geht`s um Details und vor allem Fachwissen. Axel: ... wenn zwei Leute an einem Werkzeugwagen arbeiten ... :) sau gut gekontert ! Aber wenn ich mir die Pleulschraube und den Ausbruch so anschaue, habe ich auf den ersten Blick 2 Theorien. 1. Falsches Anzugsdrehmoment der Pleulschraube oder 2. schlicht weg Materialfehler. Murphys Law, Eintritt des Schadens im ungünstigstem Moment.
Super interessantes Video wie immer. Ich vermute das eine Pleuel Lagerschraube gebrochen ist oder sich auf irgend eine Art verabschiedet hat. Bei der verbleibenden Schraube kam es dann durch die Querbelastung zum Bruch am "Lagerbock"
Zwei Indizien deuten auf (neudeutsch) "High Cycle Fatigue" hin, also einen Ermüdungsbruch nach hoher Zyklenzahl: 1. Der Bruch selbst ist nicht augenblicklich erfolgt, da sich der Kolben offenbar stückweise im Zylinder verdreht hat, wobei er immer leicht die Einlassventile berührt hat. Vor dem eigentlichen Bruch hat er also noch einige zehn Hübe durchgeführt. Weiterhin muss sich vor dem Bruch das Pleuel gelängt haben, sonst hätte der Kolben die Ventile nicht berühren können. Leider habe ich im Video keine Nahaufnahme der Bruchstelle gesehen. Ggf. wären hier die typischen "muscheligen" Bruchlinien eines Zyklenbruchs unter dem Mikroskop zu sehen, d.h. ausgehend von einem mikroskopischen Defekt, der schon im neuen Bauteil vorhanden war (Lunker, Riss), breitet sich der Bruch mit jedem Belastungswechsel immer weiter aus, bis das Bauteil der Belastung nicht mehr standhält und es zum finalen "Gewaltbruch" kommt. Dieser Vorgang kann hunderte Millionen Zyklen dauern. 2. Das H-förmige Profil des Pleuelschafts scheint zu mehr als der Hälfte relativ gerade durchgebrochen zu sein, während der eine Querschenkel ein Stück weit verformt bzw. verbogen ist, was mit einer effektiven Längung des Pleuels einhergeht und zur Berührung Kolben-Ventile führt. Ob es dabei auch zu einer Verdrehung kam, war nicht zu erkennen. Das fehlende Gegenstück wäre zur Diagnose vorteilhaft. Ich glaube nicht, dass die Verschraubung am unteren Pleuelauge ursächlich für den Defekt war. Nach der Laufleistung kann man aber wohl keine Kulanz vom Hersteller mehr erwarten... Dumme Sache das ;) Einen herzlichen Dank an Motoren Zimmer für die tollen Einblicke in Eure Tätigkeit und die sachliche, unaufgeregte Aufarbeitung im Video!
Ich musste an der Stelle wirklich schmunzeln. 😊 Arbeite seit 2004 beim vermuteten Hersteller und ja, billig sind die Teile nicht. Noch dazu ist das gezeigte Pleuel nicht das absolute Highend was wir herstellen können. Man darf auch nicht vergessen, dass da eine Menge Arbeit und Hirnschmalz dahinter steckt - so ein Pleuel ist nicht mal eben so aus dem vollen runter gefräst, sondern einige Arbeitsschritte dafür notwendig. Bei dem Pleuelschaden tippe ich übrigens auf einen Dauerbruch am Pleuelschaft. Das am Lagerdeckel bei der Schraube sieht eher nach einem Gewaltbruch als Folgeschaden aus. Schraubenbruch ist auch eher auszuschließen.
Ich würde auch in die Metallurgie mit dem Rest des Pleuelstange, dem Lagerbock und der Pleuellager schraube gehen und auf Ermüdung- und/oder Fertigungsfehler untersuchen lassen. Die vermisste Pleuellagerschraube könnte ja auch der Auslöser gewesen sein. Diese ist aber weg. Es gibt aber auch immer Fälle, welche sich nicht klären lassen. Das ist zwar selten, aber kommt vor.
Ich würde ein Schliffbild vom Pleullagerschale machen lassen. Das kann jedes Gießereilabor in 10 Minuten machen. Dabei würde ich auf Gefügeentartungen schauen. Sieht man im Bruch unter ner Lupe Einschlüsse ( Sandeinschlüsse, Blasen, Lunker ) …
Geht aber nur bei der orignal defekt entnommenen Fehlerschale ohne das diese in ihrer Form nachträglich geändert wurde. Danke Herr Wegner. Mit freundlichen Grüßen Michael Frithjof Müller
Mir ist das auch passiert vor 4 Wochen bei meinem 335d pleul oder lagerschaden loch im block auf autobahn mit kinder gott sein dank nichts schlimmeres passiert 🙌🏾
350 000 Abo's, Glückwunsch. Übrigens wenn die Schrauben abgerissen wären heißt das noch lange nicht das der Pleuel bricht. Außerdem hätte der Pleuel so auf den Hubzapfen gehauen, das da Spuren wären. Ich glaub es war eher andersrum, erst klassischer Pleuel-Abriss, deshalb auch die spuren am Kolben, weil der den noch ein paar mal nach oben gedrückt hat, dann Pleuel durchs Gehäuse, dann Abriss der Schrauben. Das alles im Bruchteil einer Sekunde. Kann mir allerdings nicht vorstellen das das ohne entsprechend Drehzahl passiert ist.
weiter : viele Ventil einschläge + Verdrehen, meine These : eine Schraube lose geworden oder abgerissen -dann hat er noch ein paar mal oder mehr oben angeschlagen dann die zweite dann chaos Finita musica.
Würde ich auch sagen. Eine Pleuelschraube gelöst oder gebrochen. Dann auf der anderen Seite alles durch Hebelwirkung des halb gelösten Pleueldeckels weggebrochen. Wenn das Pleuel zuerst gebrochen wäre, würde ich erwarten, dass alles ums grosse Pleuelauge relativ heil bleibt und einfach mitdreht.
Genau: Eine hat sich gelöst, weil nicht korrekt angezogen. Die Andere bekam dann den Hebeldruck und ist gecrackt. Als das Pleuel unten auf war, kam die KW und hat ihm seitlich einen gegeben, das das Pleuel über die Motorgehäusekante weggehebelt wurde und oben brach.
Eure Videos sind immer und immer wieder sehr interessant und lehrreich. Ich sehe sie mit sehr großem Interesse an. Macht weiter so und viel Erfolg mit Eurem Unternehmen.
Ich hatte mal einen Audi 80 GLE mit der K Jetronic , der hatte schon mit den Lagern geklappert - als wir den Ölstand messen wollten - man musste damals das Loch im Block suchen - da habe ich ein Feuerzeug genommen, um es zu finden - das heiße Öl / Luft / Benzin Gemisch fing jedenfalls Feuer, aber die Jungs waren parat und haben es mit Bier gelöscht - später ist mir dann ein Pleuel abgerissen und hat mir ein schönes Loch in den Block geschlagen, das die Versicherung dann natürlich nicht bezahlt hat - dumm gelaufen :) // Lagerschalen Krimi vom Feinsten! - ich würde sagen, hier hat jemand vergessen, die Pleuellager mit dem richtigen Moment anzuziehen - was wir sehen, sind nur die Symptome davon //
Erst einmal Danke für dieses Viedeo. Meine Vermutung ist, das das Lager einen Haarriss hatte schon bei der Herstellung aber eben nur eine Vermutung. Freue mich schon auf Dein nächstes Video und hoffe, das es aufgeklärt wird.
Ich könnte mir vorstellen dass es an einem Materialfehler im Pleul gelegen hat. Könnte man den Block in der Theorie nicht wieder verwendet? Klar neu Hohnen und die Hauptlagergasse richten etc. Aber man bräuchte doch nur vom Block ne Ölwanne sowie das Gegenstück zur Hauptlagergasse
@@guatemaltecodas kann ich mir nicht vorstellen dass Mercedes-Benz auf Kulanz neuer Motor spendiert möglicherweise wird ein Verkäufer den Kunden raten einen neuen MB zu gaufen 😅
Hallo Motoren Zimmer, danke für das spannende Video und was mich auch begeistert hat sind die Zeitrafferaufnahmen, voll cool. Ich schaue dann mal weiter 😊
Spanisch: fin de la musica. Italienisch: fine della musica. Nur Mal so. Wichtiger: Deine / Eure Dokus finde ich sachlich- fachlich “Weltspitze”. Danke dafür. Grazie mille, muchas gracias 😊😊😊
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich eine Pleuellagerschraube gelöst hat und dann ist der Lagerdeckel aufgegangen und dabei ist auf der anderen Seite des Pleuellagerdeckels das Schraubenloch ausgerissen und die Pleuellagerschraube abgerissen. Der Rest ist ja bekannt und ersichtlich.
Ich bin kein KFZler, aber gucke seit letztes Jahr November jedes deiner Videos mit vollem genuss, weil ich einfach Mercedes und die Technik liebe. Dieser neue Stil mit der Zeitraffer finde ich mega, hoffentlich gibts mehr davon! Weiter so Männer.
Moin Pierre... Der Zylinder 6 hat mehr Ölkohle Ablagerung als die anderen... vielleicht gab es ein LSPI Event auf dem Zylinder was das Pleul ungünstig Beeinflusst hat....(ungünstiger Vibrationseintrag durch LSPI) Kraftstoff Prüfen!!
Danke Herr Wittrock. Wenn das Pleul durch hefige lang dauernde Hoch-Druckreaktionen LSPI übermässig gealtert ist, dann wäre ein strukturelles Versagen aus beschleunigter Materialalterung durchaus denkbar. Mit freundlichen Grüßen Michael Frithjof Müller
@@michelwittrock9570 Danke Herr Wittrock. Bei dem Motor wurden 3 Nockenwellen ersetzt. Dies sehr wahrscheinlich, weil die Nockenspitze Abnutzung zeigte, aus einem unerwünschten Nochenzentrierungskritischen Betriebszustand. Wenn dies nicht oder weniger bei Zylinder 6 sonder mehr bei den anderen Zylindern der Fall war, könnte sich ein langzeitiger Hergang des Vorfeldes des späteren Schadensbildes begründen lassen. Hat der Kolben Nr.: sechs eine höhere Arbeitswirkung während des bisherigen Betrieb, vor dem Schadenseintritt erziehlt und ist damit aufgrund geringerer Kolbenringvorspannung leichtgängiger im Zylinder dann wird sich nach dem Wechseln der Nockenwellen ein Problem zeigen können, was aber bei ordentlicher Strukturdimensionierung nicht zum Sachschaden sondern nur zum Rundlaufproblem führen müsste. So nebenbei bemerkt. Träumte heute Nacht von Tachoscheiben die in geschlossenen MB Fahrzeugtransportern nach dem Bauartwechsel der Pleul mit zwingend signifikanter Menge genutzt wurden. Als wieder so eine Problem-Scheibe auftauchte wachte ich auf. Gähnnn. Huch. Guten Morgen Mit frendlichen Grüßen Michael Frithjof Müller 5 August 2023 8 Uhr 18 X
Der Zeitpunkt des Schadenbeginns liegt in der Vergangenheit. Also: was war vorher die Maximaldrehzahl? Schraubenreste im Pleul? Wenn nein, ist die Schraube nicht gebrochen. Es kann durchaus ein Verbrennungsfehler (Schlag) die Struktur des Guss Pleuls an der schwächsten Stelle ermüdet haben. Es werden wahrscheinlich verschiedene Aspekte zusammen gekommen sein. Denn wenn niemand an dem Pleul gearbeitet hat, muss es besonderes Moment eine vorher latent vorhandene Schwachstelle über die Grenze belastet haben. Man kann die Schraube durchaus in Verdacht haben, das war mein erster Gedanke. Aber da ist auch noch die Zündkerze…
28:32 nein, erst härtet man, danach wird geschliffen, da der Wärmeeintrag einen Materialverzug erzeugen kann. Zudem läuft es sich auf ner durchs Härten verzunderte Oberfläche eher mäßig gut. 😅
Genau so ist das. Das Werkstück wird im Bereich der Härtung mit einem Plusmaß hergestellt, dann gehärtet und zum Schluss auf Passmaß geschliffen. Wer mal gesehen hat, wie ein Werkstück nach dem Härten aussieht, würde nie auf die Idee kommen, dieses Teil ohne Nachbearbeitung einzusetzen. Härten ist immer eine thermische Behandlung, bei der sich Maße verziehen.
da war eine Schraube des Pleuel lagers nicht fest... such die 2. Pleuellagerschraube! am besten im Ölansaugfilter ;) btw.: die Kurbellwellenlager werden Induktionsgehärtet, geschliffen und dann noch geläppt!
Du meinst nicht Kurbelwellenlager sondern Kurbelwellenzapfen bzw. Hubzapfen welche im Kurbelgehäuse gelagert werden. Die Kurbelwellenlager werden einfach nur eingelegt.
Moin J.P. Ersma Glückwunsch tu den 350K.Ich denke das Pleul hat sich zuerst verabschiedet dann die Schraube am Lager.Macht weiter so,und Äxel auch ein ganz toller Typ. 👍🤘
373.000 Herzlichen Glückwunsch Zum Schaden hätte ich auch die Vermutung das irgendwas mit der Schraube am Kolben passiert ist. Wie Axel schon meinte, die schwächste Stelle vom Guss hat sich verabschiedet. Vielleicht auch ein Fabrikationsfehler des Pleuel, anders kann ich mir das nicht erklären. Immer wieder schön wie Axel den Motorständer sauberwischt.
Da hat sich keine Pleuellagerschraube langsam gelöst. Das hätte man lange vorher gehört, bzw. wäre da soviel Öl aus der Lagerschale geflossen, da hätten die anderen Lager Schäden gehabt. Vermutlich spontaner Ermüdungsbruch aufgrund von weiß man nicht.
Ich würde entweder auf Materialfehler oder falsches Anzugsdrehmoment der Schraube tippen. Materialprüfung unterm Mikroskop oder Röntgen würde vielleicht weiterhelfen. Kompliment an euch. Als 2,3 - 16v Fahrer seid ihr meine Inspirationsquelle Lg Alfred
So ein Schadbild hatte ich bisher nur bei nem Bootsmotor gesehen, der hatte "Wasserschlag" also Wasser im Zylinder und das läßt sich ja bekannterweise nicht verdichten. Aber wie sollte da Wasser in den 6.ten Zylinder kommen? DAher denke ich auch, dass ein Metallurge sich die Bruchstellen an der Pleuellager Verschraubung ansehen sollte.
@@nickydw Wie geht das denn waehrend der Fahrt? Bei > 0,5l Hubrai=um pro ZYlinder brauchst Du schon eine ganze Menge Benzin dafuer. Und die Kerze war ja auch nicht defekt, nur nicht neuwertig, im Gegensatz zu den anderen.
Super interessanter Fall. Spontan kommt für mich nur ein ermüdungsbruch im Pleul selbst in Frage. Beim LKW mit extrem hohen Laufleistung hatten wir solche Fälle. Aber auch nur extrem selten. Da war der Guss des Pleul wohl einfach nicht perfekt.
Warum sollten Pleuel und Pleuelschraube grade nach eurer Reparatur brechen. Ihr wart da doch nicht dran. Mich verwundern die zigfachen Ventileinschläge auf dem Kolben. Nach dem Abriss bewegt sich der Kolben doch nicht mehr, wie sind die Einschläge dann entstanden?
Und warum sind die ")))))))" weitgehend gleichmäßig? Das ist ein Superrätsel? Passen die überhaupt geometrisch zu den etwas verwinkelten Einlassventielen? Und wieso hat es die Auslassventile nicht getroffen? Gruß Michael Frithjof Müller
Bravo for bringing out honest engine content even of engine failures. Most interesting! Kolbe hat sich geklemt durch locale cylinder 6 oil starvation....
Ganz doofe Geschichte oder ?
Katastrophe!
Grandé Katastrophe!
Einfach nach Polen, die kriegen das an einem Tag zusammen gepfuscht 😂
Die Schraube mit falschem Drehmoment angezogen, zu fest, deswegen kanns ja sein das die abgebrochen ist...
Aufgrund dessen was man sieht, kann man nur raten und spekulieren. Man könnte mal den Sprit testen. Ich vermute, dass das Pleuel materialtechnisch eventuell schon nie das beste war, und durch die Laufleistung auch nicht besser wurde. Mal schlechten Sprit dazu, der zu klopfen führt und der Rattenschwanz nimmt ein Ende.
Hab 30 Jahre Motorenbau eines Premiumherstellers hinter mir und kenn mich mit der Produktion ein wenig aus.
In dem Fall wären die Schraubdaten / -Kurven der Automatikstation bzw der Schraubspindeln recht. Sind beim Hersteller bestimmt noch vorhanden.
Vielleicht gabs Probleme bei dem Motor mit NIO Verschraubungen und es wurde eine Schraube in dem Fall nicht getauscht und evtl. sogar mehrmals angezogen.
Es läuft auch mit Automatisierung nicht immer alles glatt.
Mir siehts so aus als hätte die Schraube im intakten Loch aufgegeben, dadurch konnte sich der Pleueldeckel aufhebeln und dann brach er auf der Seite der noch festen Schraube auseinander.
Schade dass der Rest verschwunden ist. Das wäre genau der Teil der es aufklären könnte.
Dabei fällt mir noch ein intressanter Fall ein aus einer kleinen Sonderserie aus dem Prototypenbau.
Hier wurden bei einer Charge Pleuel die Gewinde nicht ganz fertig geschnitten. Beim händischen anziehen fiel nichts auf. Jedenfalls löste sich bei einem Motor, zum Glück am Prüfstand, eine Schraube.
Schadensbild war wie hier, allerdings schon nach Kurzer Zeit am Prüfstand.
Ja genau, das wäre auch die Vermutung von mir, das intakte Loch sieht zu gut aus, als das die Schraube mit Gewalt dort rausgerissen wäre. Mit unter kann es auch schon ein paar Km dauern, bis sie ganz raus ist und der Pleuelbock dann aufbiegt und bricht.
Sage die Schraube ist schuld .gewinde nicht in Ortnung .vielleicht eine Serie defekt gewiesen und vergessen auszutauschen .kenne das man an einen Samstag in werk ...defekte Motoren repariert. Schon gesehen .verdienen viel Geld. Und machen nur ausgesuchte Leute.
Super spannendes Video, danke dafür 👍🙏
Wäre auch meine Vermutung gewesen, die Schraube im intakten Loch hat sich gelockert oder aufgegeben, Gussteil dann sofort abgebrochen
Das denke ich ist plausibel.👍👍
Man muss auch echt mal Axel loben, jeder Handgriff sitzt, top Mitarbeiter den du da hast.
Ihr beide seid ein echt gutes Team mit einem unglaublichen Wissen was die Fahrzeuge angeht. Bin schon lange dabei aber bin immer wieder fasziniert was kommt.
Gerne auch wieder mehr die Preise nennen, dass interessiert uns alle immer brennend.
😊
😊😊
Ich bin kein Schrauber und habe von Motoren ungefähr so viel Ahnung wie eine Kuh vom Eislaufen. Aber ich freue mich auf jedes Video auf diesem Kanal. Das ist auch für einen Laien wie mich spannender als ein Krimi. Bin gespannt auf Teil zwo.
geht mir genauso! Man lernt aber auch was vom Zusehen.... Grüße
Ich habe vor allem gelernt, das MHD für AMG Motoren liegt bei exakt 150.000 km 😂
Ich finde JP klasse, aber AMG Kunde werde ich durch die vielen abschreckenden Beispiele wohl eher nicht mehr..😮
Geht mir genau so. Ich Bin kein Schrauber, ich hab keinen Mercedes, ich hab nicht mal n Auto. Ich fahr Suzuki aber ich gucke jedes Video.🤣
Einfach weil interessant ist und auch sehr gut erklärt wird. ❤
Yupp, volle Zustimmung. Geht mir auch so.
"Isch habe gar keine Auto" - und doch ist jedes Video von JP auch für mich als völlig Ahnunglosem immer wieder spannend und unterhaltsam. Es macht einfach Spaß, den Jungs zuzusehen, wie sie ihrer Passion für Motoren und erstklassigem Service nachgehen.
@@jesselee3827Ja, gebrauchte 63er AMG's für 25.000,- sieht man nach Aussagen wie "Motorrevision für 15.000,- bis 25.000,-" definitiv mit anderen Augen 😂. Würde ich auch mit vorgehaltener Waffe nicht kaufen, so eine Kiste.
Hi Jean-Pierre,
aus meiner Sicht ist das seitlich abgebrochene Stück der Pleul-unterhälfte der Schlüssel zur Ursache. Auf diese Seite wirken üblicherweise keine Kräfte die zu einem solchen Bruch führen, es sei den, die gegenüberliegende Schraube ist zuerst gebrochen. Szenario: Die Ursache wäre ein Dauerbruch der Pleulschraube - Wenn dies so wäre, müsste das Bruchbild der ersten Schraube eindeutig ein Dauerbruch (Ermüdungsbruch) zeigen. Der Motor läuft mit der zweiten Schraube weiter, das Auge wird aufgespreizt und die Schraubenseitenwand der zweiten Schraube bricht in einem Gewaltbruch. Das Pleul hat nun keine feste Verbindung mit der Kurbelwelle, der Motor läuft immer noch. Bei einem Aufwärtshub drückt die Kurbelwelle schräg auf das Pleul, der Kolben steht oben an und der Pleuschaft knickt ab (Bruchbild müsste auf Knickung hindeuten und nicht auf Zug). Der Motor läuft weiter, der Kolben bewegt sich durch Gaswechsel auch ohne Pleul noch etwas auf und ab, kann sich aber jetzt drehen -> Erzeugt das Muster auf der Kolbenoberseite. Die Kurbelwelle schlägt das lose Pleul-mittelteil durch die Ölwanne => Ende. Die Frage ist, ob die vorhandene Pleulschraube die erste (Dauerbruchbild), oder die zweite Schraube ist, die durch Biegung gebrochen, oder auch noch im Pleul-mittelteil stecken könnte. Fazit: Falls diese Szenario zutrifft wäre die erste Pleulschraube die alleinige Ursache und auch nach so vielen Kilometer möglich - siehe "Wöhlerkurve". Gruß Manfred
Genau so wäre auch mein Tipp. Normalerweise ist da genügend Sicherheit, so dass die Schraube keinesfalls in einem langen Motorenleben bricht - aber auch die Wöhlerkurve hat ja immer eine Ausfallwahrscheinlichkeit, hervorgerufen durch Materialfehler/Schwankungen, Toleranzen usw.
Materieralfehler der Schraube, Einschluss, Fehler in der Wärmebehandlung, Oberflächenfehler, oder wie ein Kommentar oben vermuten lässt, Fehler im Gewinde, Span drin der dann beim Anziehen zum Fressen geführt hat und das Anziehmoment ging ins Fressen statt in Vorspannung, oder Gewinde nicht tief genug geschnitten.
Starkes Video, danke!
Spannend wie ein Krimi !
Weiter so, Grüße aus dem Ruhrpott !
Das sehe ich genau so. An der Bruchstelle der Pleuls, an dem die Schraube durchgeht sind keine Einschlagspuren zu sehen wodurch man eine Zerstörung nach Pleulabriss ausschließen kann. Es wird schon so sein, dass das ein Ermüdungsbruch evt, Materialfehler am Pleul war oder schlicht und ergreifend die Pleuelschraube den Geist augegeben hat.
Genau, so hatte ich das auch gesehen und verstanden. Bin mal gespannt ob wir richtig liegen.
aber nur wenns nicht das eigene auto is .............dann is es drama !
ich liebe die fachliche kompetenz auch in der ausdrucksweise.
es ist immer wieder interessant für mich auch als KFZ-mechaniker einer freien werkstatt.
man schraubt selten am V8.
Axel ist wie ein Schweizer 🇨🇭 Taschenmesser, immer das richtige Werkzeug zur Hand! 👍
Pleul hat den Geist aufgegeben und sich von dieser Welt verabschiedet. Ruhe in Frieden. Tolles aber auch trauriges Video. Liebe Grüße aus Dänemark.
Passt jetzt nicht hierzu, aber bist du nach Dänemark ausgewandert?
Ich hoffe das ist in Ordnung, wenn ich das Frage.
@@harryindaclub89 Nein ich bin Däne😉
Schade nur, dass dadurch der ganze Motor hin ist, nur wegen einer Schraube.
Gruß nach Deutschland. Ich habe 1998 einen 79er Senator mit original 60,000km vor dem Schrottplatz gerettet. Er ging gut und hat sich dann plötzlich bei 160km/h genauso zerlegt. Die gleichen Ventilspuren auf dem Kolben, die verdrehte obere Kolben Hälfte und ein Loch seitlich im Motorblock. 15 Jahre später habe ich erfahren, daß es bei den ganz frühen 3.0 E Motoren anscheinend ein Problem mit den Kolben gab. Mit gebrauchtem Ersatz Motor hat er uns dann jahrelang als Reisewagen bei Deutschland Aufenthalten gedient. Er wird gerade in England restauriert und ich hoffe ihn im Sommer 2025 wieder fahren zu können. Klasse RUclips Kanal, ich kann mich von Euren Videos kaum losreißen 🙂
Jean-Pierre, herzlichen Glückwunsch auch an dein super tolles Team zu 350k Abonnenten. Ihr habt es euch mehr als verdient.
Video ist echt spannend und mal sehen wie es weitergeht mit der Diagnose.
Starke Leistung. Danke an JPs Team.
Keep doing 💪
Die pleuel sind an der stelle der schraube zu dünn,das heisst es ist zuwenig material am pleuel. Daher ist das zu dünne seitenteil abgebrochen und die pleuelschraube hat den dienst aufgegeben. Ich rev viele alte 911 motoren und wenn ich diese pleuel vergleiche, sind die vom 156 motor eine fehlkonstruktion
Habe früher für einen deutschen OEM Staubtests in allen Wüsten der Welt gefahren.
Wer es nicht selber gesehen hat ... der Staub kommt auch in größeren Mengen mit der Zeit überall hin.. Wahnsinn
40:38 Die Bruchstelle ist ein Gewaltbruch und wird sehr spät im Schadensablauf gebrochen sein, weil keine Reibstellen erkennbar sind.
Hallo! Ich bin jetzt auch 30 Jahren Mechaniker, seis auf 2 Rad ( viel noch mit Vergaser) als auch Pkw jeder Marke und bin auch immer an aussertürlicher Fehlersuche interessiert. Ich bin daher immer wieder von eurer Kompetenz begeistert. Man kann einfach sehr viel in den eigenen Werkastattalltag mitnehmen. Ich höre euch auch richtig gerne bei euren Erklärungen zu weil ihr wirkliche Spezialisten unserer Branche seit. Bei euch würd ich auch gerne schrauben. Bitte weiter so. 👍👍👍👍👍
Möglicherweise ist zuerst eine Pleuellagerschraube gebrochen (oder hat sich mehrere Gewindegänge gelöst), darauf hin ist die dann einseitig belastete Lagerschale des Pleuel an ihrer schwächsten Stelle (Bohrung) gebrochen.
Spannendes Video - Immer wieder schön eure Arbeit in dieser durchorganisierten, aufgeräumten Werkstatt zu beobachten.
Bin gespannt auf den 2.Teil.
Ich habe null Ahnung von Motoren u.s.w. aber ich finde es total interessant und sehe alle Videos von euch. Weiterhin viel Erfolg.
👍👍👍Wirklich beeindrucken wie viel Sachverstand und auch Erfahrungen eure Kommentatoren hier an den Tag bzw. unter das Video legen. Toll! 👍👍👍
LG vom Senioren-Ingo nun aus NRÜ 🍻
350 000 🎉❤🎉 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Macht weiter so und erfüllt euch auf dem Weg eure Träume 👏🏻✌️☀️
Glückwunsch zu 350.000 Abonnenten!!! Weiter so.
Darf ich mich hier bitte anschließen. 🎉
40:03 Wir haben beim unteren Teil des Pleuels eine Seite, bei der das Pleuel an der Bohrung für die Schraube samt Schraube gebrochen ist. Die andere Seite ist mehr oder minder intakt und die komplette Schraube fehlt. Für mich schaut es eher so aus als ob die fehlende Schraube erst nachgegeben hat (oder sich löste) und dann die andere Schraube abgeschert ist und damit das Pleuel endglültig zerlegte. Die hier vorgefundene Schraube war demnach noch im Gewinde, als der Schaden eintrat, während die andere Schraube restlos fehlt und die Durchgangsbohrung im Pleuel nahezu unbeschädigt hinterließ.
Am Anfang sagte JP, dass oben Nockenwellen und einiges andere neu war. Mein Gedanke: War der Motor mal komplett auseinander? Besagte (fehlende) Schraube wurde nicht nach Drehmoment angezogen, wodurch sich die Schraube löste, wodurch der Schaden verursacht wurde.
Als erstes mal an alle Ich feier jedesmal die Kommentare egal ob positiv oder negativ 😂
Und an das JP Team ihr macht nen super job
Toller Krimi diesmal- vielen Dank, hab jede Minute genossen
Denke auch, es war der Bruch der einen Pleuellagerschraube bzw ein Gewindeausbruch der Schraube (das könnte man ggf noch diagnostizieren), wobei die so tief verschraubt sind, dass das schlicht nicht in Frage kommt. Und Gratulation zu 350k Abonnenten. Ein schlichtes "Weiter so" aus dem Südschwarzwald!
mich würde sehr interessieren ob der Kunde einen neuen Motor von Motor Zimmer bekommt ? schliesslich wurden einige Teile was mit der Einspritzung zu tun hat von der Werkstatt erneuert. Wie u.a. festgestellt worden ist kann der Pleuelabriss auch von der hohen Kompression durch volllaufen der Brennkammer mit Benzin erfolgt sein !
Das ist mal ein sehr geiler Motoren-Krimi... wahnsinns Unterhaltung mit'ner geballten Ladung Wissen! Vermutungen gibt es viele, die das Schadensbild erklären könnten. Bin sehr gespannt was ich gleich im nächten Video erfahre hierzu! Super Arbeit! Ihr seid ein mega Team!
Die Frage ist, was hat zuerst aufgegeben? Pleuelstange oder Pleuelschrauben. Erst die Pleuelstange, Kolben bleibt oben, unterteile der Pleuelstange dreht weiter, verklemmt sich und dann sprengt es die Schrauben weg, was vielleicht erklären würde, warum die Schraube rausgerissen wurde… oder?
Tolles Video. Danke für`s Mitnehmen.
Ich denke, dass der untere Lagerbock an der Durchgangsbohrung der Pleulschraube aufgegeben hat. Dann ist die andere Schraube abgerissen und der Kolben ist von der Kurbelwelle nach oben gedrückt worden und wurde aber nicht mit nach unten genommen. Das haben dann die Ventile übernommen, deshalb sind auch die Ventilspuren nebeneinander auf dem Kolben zu sehen. Da hat der Kolben sich schon gedreht während die Ventile drauf rumgehämmert haben.
Herzlichen Glückwunsch zu 350K Abos! Weiter so!😎
Hallo Jean-Pierre
Gratulation zu den 350000 Ihr habt es Euch echt verdient!!!👍
Und mal ganz ehrlich, das ist echt besch..... gelaufen für den Besitzer. Erst die Überholung und nun doch ein neuer !
Ihr seit echt klasse, macht weiter so!👍👍👍
Hochspannend - bin auf den zweiten Teil gespannt, und jetzt sehe ich aktuell genau 350.000 Abonnenten - herzliche Gratulation
Ein Hallo an das Motoren Zimmer Team!
Ich bin nur ein Laie aber habe eine verdacht.
Das Pleul ist gebrochen, tantzte und drehte sich.
Igendwann trafen sich die beiden längsten enden des Bruchs und es gab einen Schlag den das Pleullager zerschossen hat.
Noch eine kleine Berichtigung:
Stahlteile verziehen sich beim Härten und werden daher nachher geschliffen.
Daumen hoch, macht weiter so.
Ich finde immer wieder aufs neue keine Wort beim schauen deiner Videos, wie sauber deine Werkstatt ist und wie sauber ihr arbeitet. Mega Fachkompetenz, immer wieder spannend euch zuzuschauen
Mega Folge. An Spannung nicht zu übertreffen. Weiter so 😉
Respekt an den Kunden, denn Verständlich und natürlich hat man nach einer Reperatur Skepzis, wenn vor der Reperatur alles in "Ordnung" war. Ist aber ja klar das vorher da schon was im Argen war und der Schaden nicht von der Überholung kommt.
Klasse beitrag wie immer. Man kann extrem viel mitnehmen. Weiter so, schöne Grüße aus Duisburg.
Grüsse auch aus Duisburg 🙋♂️
Ein Metallurge sollte sagen können wo es einen Ermüdungsbruch gab und wo einen Gewaltbruch. Die Gewaltbrüche sind im Moment der Katastrophe entstanden, der Ermüdungsbruch ist der Auslöser
Ein was?! :D :D :D
@@AlexanderHabeck Ein Metallexperte
ich plädiere ebenfalls zu einer metallografischen Gefügeuntersuchung der beiden Bruchstellen
@@AlexanderHabeckErmüdungsbruch: Nimm eine Büroklammer und biege sie an einer Stelle hin- und her… Irgendwann geht das Biegen immer leichter- bis sie an der Biegestelle bricht… Da in einem Motor diverse Teile in schneller Bewegung sind, die teils größere Masse besitzen, deren Bewegung durch diverse Teile in eine gewisse Richtung begrenzt sind- ist es fatal, wenn durch das Nachgeben eines Bauteils diese Masse eben nicht mehr in eine Richtung begrenzt sind und diese sich nach physikalischem Gesetz nun frei bewegen und in eine Richtung schießen… Blöd nur, wenn dann noch ein anderes Bauteil hinterher kommt, das nun auch keine Führung mehr hat… Der leichteste Weg geht dann durch den Motorblock 😂
Noch was: So schwer und robust Gusseisen oder auch Aluminium aussieht- es sind sehr weiche und zähe Materialien, die leicht zu bearbeiten sind (ich als Zerspanungsmechaniker habe mit diesen Materialien regelmäßig zu tun und kann sagen, dass Gussmaterialien nicht dem entsprechen, was man als Verbraucher so denkt, deshalb werden in alle stark belasteten Bereiche dort auch Hülsen oder Lager eingesetzt…)
Ich bin auch deiner Meinung, dass sollte man unter einem Mikroskop erkennen können.
Schönes video - hat mich sehr gefreut die zwischen arbeiten in zeitraffer zu sehen, so fühlt sich das video sehr viel runder an als die sonstigen sprünge :)
Liebes Motoren Zimmer Team,
danke, auch an den Eigentümer des Fahrzeugs, das wir mit auf die Reise genommen werden die Ursache des Defekts zu finden. Wie immer ein sehr lehrreiches Video, eine kleine Bitte: Wenn die Bruchstellen der defekten Teile später untersucht werden sollen, dann bitte nicht aneinander halten um zu schauen ob sie zudammen gehören oder mehrere Teile in Tüte packen. Jede Bruchfläche verliert bestimmte Merkmale wenn sie in Kontakt mit anderen ( auch ihrem Gegenstück ) kommt, das erschwert dem Materialmann oder frau die Ursachenforschung.
Nochmals einen dicken Dank für die Videos.
SG
Edit: Typo
Herzlichen Glückwunsch zu den 350k Abonnenten 👍
Und vielen Dank für die vielen informativen Videos.
Blöd das der Schaden so kurz nach dem Werkstatt Aufenthalt eingetroffen ist 😞
Habe mal einen ähnlichen Schaden gesehen. Der Motor lief gem. Kunde "unruhig". Dort war eine Schraube des Pleuellagers "locker", hing aber noch drin und auf der anderen Seite war die Schraubenaufnahme angebrochen. Konnte mit neuem Pleuel und korrekt angezogenen Schrauben problemlos weiterfahren. War allerdings mit 45PS auch kein "Hochleistungsmotor". 🤗
Viele Grüsse aus der Schweiz
Thomas
Glückwunsch zu 350k Abonnenten
Spannende Diagnose! 👍
Als kleine Info: Die Hub- und Mittellager der Kurbelwelle werden zuerst induktionsgehärtet, danach geschliffen und dann gefinished.
Nach dem Schleifen wird m.W. nie gehärtet. Verzug, Oberfläche usw...
@@p930turbojup, Feinschleifen sollte immer der letzte Schritt sein.
46:11 Baumwollleinen? 😅 Leinen wird aus Flachs (Linum usitatissimum) gewonnen. Die Flachs- oder Leinenfaser wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und zählt zu den Bastfasern.
👍🌾🌱
Windeln aus Baumwolle, Windeln aus Hanf oder Papierwindeln… alles verschiedene Paar Schuhe😊
Wenn man das Video bei Minute 40:13 anhält sieht es so aus, dass an der Bruchfläche des abgebrochenen Pleuelteils (das JP auch schon im Verdacht hat) ein etwas hellerer Bereich ist, der sich von der Innenseite der Durchgangsbohrung (obere rechte Ecke) ausgehend ins Material erstreckt. Dort könnte man mal mit nem Mikroskop draufschauen und nach einem Materialfehler suchen. Möglich, dass es sich dabei um eine Schwingbruchfläche handelt. Für eine nachfolgende Untersuchung wäre es auf jeden Fall vorteilhaft, die Bruchflächen nicht mehr in Kontakt zu Metall (oder anderen harten Werkstoffen) zu bringen (um nichts zu verformen oder zu zerkratzen) und vor Korrosion zu schützen. Sehr schade in jedem Fall um den schönen Motor.
Glückwunsch zum 350000sten😊
In der Materialprüfung gibt es Dauerfestigkeitsprüfungen. Diese werden im elastischen Bereich durchgeführt. Nach xxx Zyklen geben Bauteile auch nach. Diese kann man aus logischen Gründen natürlich nicht bei jedem verbauten Bauteil machen (sonst wäre es ja "kaputt" und man könnte es ja nicht mehr verbauen😁😁😁). Wenn ein gewisser Prozentsatz über eine Zyklenzahl kommt wird die Qualität der (Vor-)Fertigung der Bauteile als Referenz für die eigentliche Fertigung (also Massenproduktion) übernommen. Kommt es bei der Fertigung zu unbemerkten Fehlern/Einschlüssen wird dieses Bauteil die gewünschte Zyklenanzahl nicht überstehen oder es gehört zu dem geringen (und tollerierten) Prozentsatz der nicht der gewünschten Qualität entspricht. Desshalb kann ein Pleuel auch erst nach 150tkm aufgeben. Je mehr Kilometer ein Motor gelaufen ist um so näher kommen die Bauteile an die Grenze an der sie aufgenen können. Rein theoretisch geht die Kurve in einem solchen Diagramm nach einer bestimmten Zyklenanzahl ins unendliche -> Bauteil hält unendlich. Dies ist allerdings theoretisch. Als Beispiel nehme man einen Draht und biege ihn immer wieder hin und her. Am Anfang denkt man der Bricht nie, aber irgendwann wird er erst weicher und dann bricht er doch...
Grundsätzlich alles richtig, nur ein kleines Detail, welches nicht 100%ig stimmt:
Der gebogene Draht wird nicht weicher.
Im Material gibt es sog. Versetzungen. Das sind Fehlstellen im Gitter (auf atomarer Ebene). Diese Fehlstellen ermöglichen es erst, dass sich ein Werkstoff verformen kann. Geschieht dies immer wieder, wandern diese Gitterdefekte an die sog. Korngrenze, sie werden also mehr oder weniger aus der Gitterstruktur herausmassiert. Wenn keine (eher kaum) Versetzungen mehr vorhanden sind, kann keine plastische Verformung mehr erfolgen. Soll das Werkstück weiter verformt werden, kann es das nicht. Die Spannung im Material steigt und es kommt zum Bruch.
Würde man sich die Bruchfläche des Drahtes unter dem Mikroskop anschauen, würde man die feinkristalline Oberfläche erkennen können. Da sich der Werkstoff nur in sehr besonderen Fällen komplett homogen im Werkstück verteilt, geben beim Biegen des realen Drahtes nach und nach einzelne Bereiche auf (der noch "tragende" Querschnitt des Drahtes nimmt ab) - das nimmt man als "weicher werden" wahr.
Bei einem theoretischen, idealen Werkstück mit homogenem Kristall (bestenfalls aus nur einer Atomart (z.B. reines Eisen)) würde man dagegen spüren, dass der Widerstand bis zum Bruch ansteigt.
🙂
@@Eisenbeiszer Danke für die Korrektur. Soooo tief stecke ich nicht in der Materie. Das Bsp. mit dem Draht sollte auch eher als Veranschaulichung Dienen... Aber sehr interessant. Bei einem Pleuel bleibt man ja bewust im elastischen Bereich, beim Draht ist man natürlich schon beim ersten Mal im plastischen Bereich...
Das ganze ist bei mir schon fast 30Jahre her. Daher bin ich für tiefsinnige Kommentare immer Dankbar!👍
@@the_frankman oh, das war gar nicht als Korrektur gedacht.🙂 Nur eine kleine Vervollständigung, zumal ich das auch nicht beruflich mache.
Ich musste mir das auch erst wieder anlesen, obwohl es noch keine 30 Jahre her ist. Aber ich wurde direkt wieder ins Studium zurückversetzt und habe mich an die Vorlesung "Werkstofftechnik" erinnert. Den "Seidel" habe ich noch immer, ein echt gutes, kompaktes und verständliches Buch.
Aber schön, wenn man sich heutzutage auf diesem Niveau miteinander austauschen kann. Das kommt nicht oft vor.🙂👍
@@Eisenbeiszer Ich hatte diese Themen in den letzten zwei Semestern und muss sagen, dass Ihre Erklärung mir geholfen hat, das Ganze noch besser nachvollziehen zu können. Danke!
@@schnosibaer4544 na dann hoffe ich mal, dass ich alles richtig wiedergegeben habe und hier keine Falschinformationen verbreite.
Im Zweifel vllt. einfach noch einmal den Dozenten fragen. Ich lass mich da gerne belehren.😉👍
Glückwunsch zu den 350.000🎉
Super fast wie immer Daumen hoch💪
Egal was passiert ist , der Mann kann alles wieder super neu machen, der kriegt alles wieder hin👍🏼👍🏼👍🏼
Und das geld du benner ????
Einspritzdüse checken! wenn die offen gestanden hat, was häufiger mal beim 156 vorkommt dann wurde der Zylinder geflutet, kann nicht verdichtet werden, Pleul verbiegt/reisst ab.
Ihr wollt Vermutungen hören: eine der beiden Schrauben am Lager war nicht fest und hat sich raus gedreht oder war gar nicht drin. Dann wurde die zweite Schraube durch den Druck auf das Lager raus gesprengt (Scherkräfte). Das würden den Bruch durch das Gewinde erklären. Der Rest ist das große Krümeln.
genau so wars auch meine Meinung👍
Schraube nicht drin und fährt er 150.000 km ?
Flüssigkeit, Öl etc. im Gewinde beim festziehen ?
Warum soll das dann 150tkm halten?
Eher war die Schraube zu fest und die Schraube im Betrieb leicht über der Dauerfestigkeit vorbelastet. Der Bruch der Schraube ist nicht senkrecht zur Achse (wäre ein Gewaltbruch) sondern im leichten Winkel. Das spricht für eine Mischbelastung aus Schubspannungen (durch das aufgebrachte Drehmoment) und Normalspannungen.
Wenn die Schraube leicht über der Dauerfestigkeit belastet wird, kann diese noch etliche Lastspiele ab.
Für mich die einzig sinnige Erklärung.
Das Kreuz eines jeden Werkstattbesitzers. Habe seit vielen Jahren eine Motorradwerkstatt. Diese Kuriositäten gabs im Laufe der Zeit. Du kannst der beste Schrauber sein; unverhofft kommt oft und man ist nie gefeit gegen die Fehler anderer. Den letzten beissen immer die Hunde.
Bin bei nichtmal der Hälfte und kann jetzt schon sagen: Mega gutes und spannendes Video!
Jupp genau richtig zum mitfiebern
Stimmt selbst bei Min. 33:48 auch noch. 🙏👍
Spannend wenn es nicht so einfach ist...
Man fragt sich, woran hatts jelegen 🤔😉
@@SH-lt3bt ob wir die wahre Ursache jemals erfahren werden? 🥸
@@SH-lt3bt
Am Öl hats nicht gelegen, war keins Drin.
🤣👍
@21:16 die Auslaßventile scheinen Pitting zu haben. Im gleichen Bild und beim hinteren Auslaßventil ist eine Verfärbung, evtl. könnte da evtl. die Dichtung durchgeblasen haben. Wenn das nur für kurze Zeit geschehen war, könnte sich evtl. noch keine eindeutige Verfärbung entwickelt haben.
Wenn es aber so ist, dann könnte der Zylinder bei längeres Abstellen langsam mit Kühlflüssigkeit voll genug laufen (braucht nur etwas mehr als Brennraum) um dann beim Start dem Pleul einen entscheidend starken Schlag zu geben. Der Motor würde dann zwar eine Weile immer noch laufen, eben mit geschwächtem Pleul, bis dann irgendwann die Katastrophe eintritt. Ich gehe sogar davon aus, dass der Motor ganz ohne Fehler im Fehlerspeicher laufen würde, da der leichte Kühlwasserverlust was sich letztendlich in Kühlwasserdämpfe im Zylinder manifestieren würde keine Fehler in der Diagnoselogik auslösen würde.
Mich würde vor allem interessieren welche Arbeiten an diesem Motor während der letzten paar Tausend Km gemacht worden sind. Das wurde hier nur bedingt erwähnt, wäre aber sehr wichtig zu wissen. Denn gerade DAS wäre hier viel aufschlußreicher als jede Schrauben-Material-Ermüdung-Bruch oder dergleichen Diskussion. Laut meiner Erfahrung sind Folgeschäden von Werkstatt-Reparaturen eher die Norm und nicht die Außnahme. Und NEIN, es muß kein Folgeschaden von Jean-Pierre’s Reparatur sein. Es ist gut möglich, daß der Kunde bevor er zu Jean-Pierre gekommen ist, noch woanders versucht hat den Wagen reparieren zu lassen. Der M156 hatte auch Probleme mit gebrochenen Zylinderkopfbolzen. Vielleicht hatte das dieser motor auch mal und hat sich dabei überhitzt und hat dann eine neue Zylinderkopfdichtung bekommen haben OHNE, daß dabei der Zylinderkopf oder Block geplant wurde. Vielleicht war das sogar dem Kunden gar nicht ausdrücklich bewusst.
350.000 !!! Herzlichen Glückwunsch !!!!
Zu Beginn mal eine Anmerkung: Ein überaus sehr informatives Video. Fast sogar deutlich spannender als die anderen. Hierbei geht`s um Details und vor allem Fachwissen. Axel: ... wenn zwei Leute an einem Werkzeugwagen arbeiten ... :) sau gut gekontert ! Aber wenn ich mir die Pleulschraube und den Ausbruch so anschaue, habe ich auf den ersten Blick 2 Theorien. 1. Falsches Anzugsdrehmoment der Pleulschraube oder 2. schlicht weg Materialfehler. Murphys Law, Eintritt des Schadens im ungünstigstem Moment.
Oder, wenn der Motor nach Teilrevision wieder volle Leistung hat ;-)
Herzlichen Glückwunsch zum erreichen der 350 k 👍👍👍👍👍
Ich hatte auch nach einem lauten Knall beim anfahren ,ein Loch in der Ölwanne,kette Ölpumpenantrieb hat das Zahnrad zerlegt. Katastrophe
Super interessantes Video wie immer. Ich vermute das eine Pleuel Lagerschraube gebrochen ist oder sich auf irgend eine Art verabschiedet hat. Bei der verbleibenden Schraube kam es dann durch die Querbelastung zum Bruch am "Lagerbock"
Zwei Indizien deuten auf (neudeutsch) "High Cycle Fatigue" hin, also einen Ermüdungsbruch nach hoher Zyklenzahl:
1. Der Bruch selbst ist nicht augenblicklich erfolgt, da sich der Kolben offenbar stückweise im Zylinder verdreht hat, wobei er immer leicht die Einlassventile berührt hat. Vor dem eigentlichen Bruch hat er also noch einige zehn Hübe durchgeführt. Weiterhin muss sich vor dem Bruch das Pleuel gelängt haben, sonst hätte der Kolben die Ventile nicht berühren können. Leider habe ich im Video keine Nahaufnahme der Bruchstelle gesehen. Ggf. wären hier die typischen "muscheligen" Bruchlinien eines Zyklenbruchs unter dem Mikroskop zu sehen, d.h. ausgehend von einem mikroskopischen Defekt, der schon im neuen Bauteil vorhanden war (Lunker, Riss), breitet sich der Bruch mit jedem Belastungswechsel immer weiter aus, bis das Bauteil der Belastung nicht mehr standhält und es zum finalen "Gewaltbruch" kommt. Dieser Vorgang kann hunderte Millionen Zyklen dauern.
2. Das H-förmige Profil des Pleuelschafts scheint zu mehr als der Hälfte relativ gerade durchgebrochen zu sein, während der eine Querschenkel ein Stück weit verformt bzw. verbogen ist, was mit einer effektiven Längung des Pleuels einhergeht und zur Berührung Kolben-Ventile führt. Ob es dabei auch zu einer Verdrehung kam, war nicht zu erkennen. Das fehlende Gegenstück wäre zur Diagnose vorteilhaft. Ich glaube nicht, dass die Verschraubung am unteren Pleuelauge ursächlich für den Defekt war.
Nach der Laufleistung kann man aber wohl keine Kulanz vom Hersteller mehr erwarten... Dumme Sache das ;)
Einen herzlichen Dank an Motoren Zimmer für die tollen Einblicke in Eure Tätigkeit und die sachliche, unaufgeregte Aufarbeitung im Video!
39:25 dürfte Pankl sein :) Glückwunsch zu 350.000 Abonnenten :)
Ich musste an der Stelle wirklich schmunzeln. 😊 Arbeite seit 2004 beim vermuteten Hersteller und ja, billig sind die Teile nicht. Noch dazu ist das gezeigte Pleuel nicht das absolute Highend was wir herstellen können. Man darf auch nicht vergessen, dass da eine Menge Arbeit und Hirnschmalz dahinter steckt - so ein Pleuel ist nicht mal eben so aus dem vollen runter gefräst, sondern einige Arbeitsschritte dafür notwendig.
Bei dem Pleuelschaden tippe ich übrigens auf einen Dauerbruch am Pleuelschaft. Das am Lagerdeckel bei der Schraube sieht eher nach einem Gewaltbruch als Folgeschaden aus. Schraubenbruch ist auch eher auszuschließen.
Ich würde auch in die Metallurgie mit dem Rest des Pleuelstange, dem Lagerbock und der Pleuellager schraube gehen und auf Ermüdung- und/oder Fertigungsfehler untersuchen lassen. Die vermisste Pleuellagerschraube könnte ja auch der Auslöser gewesen sein. Diese ist aber weg. Es gibt aber auch immer Fälle, welche sich nicht klären lassen. Das ist zwar selten, aber kommt vor.
Ich würde ein Schliffbild vom Pleullagerschale machen lassen. Das kann jedes Gießereilabor in 10 Minuten machen. Dabei würde ich auf Gefügeentartungen schauen. Sieht man im Bruch unter ner Lupe Einschlüsse ( Sandeinschlüsse, Blasen, Lunker ) …
Geht aber nur bei der orignal defekt entnommenen Fehlerschale ohne das diese in ihrer Form nachträglich geändert wurde.
Danke Herr Wegner.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Frithjof Müller
@@Reiner_Markenfreund oh schade
Hammer Kanal sowie die Kanaluser … Danke das ich von dir / euch lernen kann
350k sind voll!! GLÜCKWUNSCH ❤
Für mich hat die Pleulschraube aufgegeben. 🔩
Glückwunsch zu 350.000 Abos. 👍
Gruß Andy
Ich denke auch an Materialermüdung. Tolles Video 👍
Materialermüdung bin ich zu 100% überzeugt😊
Mir ist das auch passiert vor 4 Wochen bei meinem 335d pleul oder lagerschaden loch im block auf autobahn mit kinder gott sein dank nichts schlimmeres passiert 🙌🏾
Danke Dr. Zimmer für die Obduktion, sehr interessant die Begutachtung der Leiche🤕
😂😂😂
Sehr interessant und mega informativ danke Dr.Zimmer 😂❤ lg aus Porta Westfalica 😊😊
350 000 Abo's, Glückwunsch. Übrigens wenn die Schrauben abgerissen wären heißt das noch lange nicht das der Pleuel bricht. Außerdem hätte der Pleuel so auf den Hubzapfen gehauen, das da Spuren wären. Ich glaub es war eher andersrum, erst klassischer Pleuel-Abriss, deshalb auch die spuren am Kolben, weil der den noch ein paar mal nach oben gedrückt hat, dann Pleuel durchs Gehäuse, dann Abriss der Schrauben. Das alles im Bruchteil einer Sekunde. Kann mir allerdings nicht vorstellen das das ohne entsprechend Drehzahl passiert ist.
Absolut geniales Video. Vielen Dank dafür.
Also könnte sein das eine Pleuelschraube sich gelöst hat und durch die Kräfte ist halt die andere Seite dann gebrochen.. Wäre meine Theorie.
weiter : viele Ventil einschläge + Verdrehen, meine These : eine Schraube lose geworden oder abgerissen -dann hat er noch ein paar mal oder mehr oben angeschlagen dann die zweite dann chaos Finita musica.
Würde ich auch sagen. Eine Pleuelschraube gelöst oder gebrochen. Dann auf der anderen Seite alles durch Hebelwirkung des halb gelösten Pleueldeckels weggebrochen. Wenn das Pleuel zuerst gebrochen wäre, würde ich erwarten, dass alles ums grosse Pleuelauge relativ heil bleibt und einfach mitdreht.
Genau, falsch angezogen, einzig plausible Erklärung //
Genau: Eine hat sich gelöst, weil nicht korrekt angezogen. Die Andere bekam dann den Hebeldruck und ist gecrackt. Als das Pleuel unten auf war, kam die KW und hat ihm seitlich einen gegeben, das das Pleuel über die Motorgehäusekante weggehebelt wurde und oben brach.
Sehe ich auch so
Eure Videos sind immer und immer wieder sehr interessant und lehrreich. Ich sehe sie mit sehr großem Interesse an. Macht weiter so und viel Erfolg mit Eurem Unternehmen.
Ich hatte mal einen Audi 80 GLE mit der K Jetronic , der hatte schon mit den Lagern geklappert - als wir den Ölstand messen wollten - man musste damals das Loch im Block suchen - da habe ich ein Feuerzeug genommen, um es zu finden - das heiße Öl / Luft / Benzin Gemisch fing jedenfalls Feuer, aber die Jungs waren parat und haben es mit Bier gelöscht - später ist mir dann ein Pleuel abgerissen und hat mir ein schönes Loch in den Block geschlagen, das die Versicherung dann natürlich nicht bezahlt hat - dumm gelaufen :) // Lagerschalen Krimi vom Feinsten! - ich würde sagen, hier hat jemand vergessen, die Pleuellager mit dem richtigen Moment anzuziehen - was wir sehen, sind nur die Symptome davon //
Erst einmal Danke für dieses Viedeo. Meine Vermutung ist, das das Lager einen Haarriss hatte schon bei der Herstellung aber eben nur eine Vermutung. Freue mich schon auf Dein nächstes Video und hoffe, das es aufgeklärt wird.
Ich könnte mir vorstellen dass es an einem Materialfehler im Pleul gelegen hat. Könnte man den Block in der Theorie nicht wieder verwendet? Klar neu Hohnen und die Hauptlagergasse richten etc. Aber man bräuchte doch nur vom Block ne Ölwanne sowie das Gegenstück zur Hauptlagergasse
und die einschläge vom abgrissenen pleuel , in der kolbenwand?
... glaube Oberteil und Unterteil vom Block gehören immer zusammen, kann man nicht einfach nen neues Unterteil nehmen ...
Wann ist je ein Pleuel von alleine gebrochen - unwahrscheinlich //
Mich interessiert es brennend, wer für den Schaden aufkommen wird…vermutlich übernimmt es MB auf Kulanz!😂
@@guatemaltecodas kann ich mir nicht vorstellen dass Mercedes-Benz auf Kulanz neuer Motor spendiert möglicherweise wird ein Verkäufer den Kunden raten einen neuen MB zu gaufen 😅
Hallo Motoren Zimmer, danke für das spannende Video und was mich auch begeistert hat sind die Zeitrafferaufnahmen, voll cool. Ich schaue dann mal weiter 😊
Tolles Video. Eigentlich trotz dem Schaden ein sehr guter Motor wie man so beim zerlegen sieht.
Ja, sehr gut, mit Guss-Pleuel.....
Spanisch: fin de la musica. Italienisch: fine della musica. Nur Mal so. Wichtiger: Deine / Eure Dokus finde ich sachlich- fachlich “Weltspitze”. Danke dafür. Grazie mille, muchas gracias 😊😊😊
Oberlehrer at work?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich eine Pleuellagerschraube gelöst hat und dann ist der Lagerdeckel aufgegangen und dabei ist auf der anderen Seite des Pleuellagerdeckels das Schraubenloch ausgerissen und die Pleuellagerschraube abgerissen. Der Rest ist ja bekannt und ersichtlich.
Ich bin kein KFZler, aber gucke seit letztes Jahr November jedes deiner Videos mit vollem genuss, weil ich einfach Mercedes und die Technik liebe.
Dieser neue Stil mit der Zeitraffer finde ich mega, hoffentlich gibts mehr davon! Weiter so Männer.
Moin Pierre... Der Zylinder 6 hat mehr Ölkohle Ablagerung als die anderen... vielleicht gab es ein LSPI Event auf dem Zylinder was das Pleul ungünstig Beeinflusst hat....(ungünstiger Vibrationseintrag durch LSPI) Kraftstoff Prüfen!!
Danke Herr Wittrock.
Wenn das Pleul durch hefige lang dauernde Hoch-Druckreaktionen LSPI übermässig gealtert ist, dann wäre ein strukturelles Versagen aus beschleunigter Materialalterung durchaus denkbar.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Frithjof Müller
In der Art meine ich das…irgendetwas zwischen micro und megaklopfen kann das ausgelöst haben…
@@michelwittrock9570 Danke Herr Wittrock.
Bei dem Motor wurden 3 Nockenwellen ersetzt. Dies sehr wahrscheinlich, weil die Nockenspitze Abnutzung zeigte, aus einem unerwünschten Nochenzentrierungskritischen Betriebszustand. Wenn dies nicht oder weniger bei Zylinder 6 sonder mehr bei den anderen Zylindern der Fall war, könnte sich ein langzeitiger Hergang des Vorfeldes des späteren Schadensbildes begründen lassen. Hat der Kolben Nr.: sechs eine höhere Arbeitswirkung während des bisherigen Betrieb, vor dem Schadenseintritt erziehlt und ist damit aufgrund geringerer Kolbenringvorspannung leichtgängiger im Zylinder dann wird sich nach dem Wechseln der Nockenwellen ein Problem zeigen können, was aber bei ordentlicher Strukturdimensionierung nicht zum Sachschaden sondern nur zum Rundlaufproblem führen müsste.
So nebenbei bemerkt. Träumte heute Nacht von Tachoscheiben die in geschlossenen MB Fahrzeugtransportern nach dem Bauartwechsel der Pleul mit zwingend signifikanter Menge genutzt wurden. Als wieder so eine Problem-Scheibe auftauchte wachte ich auf.
Gähnnn. Huch. Guten Morgen
Mit frendlichen Grüßen
Michael Frithjof Müller
5 August 2023 8 Uhr 18 X
Spannend diese Detektivarbeit. TOP!
Der Zeitpunkt des Schadenbeginns liegt in der Vergangenheit. Also: was war vorher die Maximaldrehzahl? Schraubenreste im Pleul? Wenn nein, ist die Schraube nicht gebrochen. Es kann durchaus ein Verbrennungsfehler (Schlag) die Struktur des Guss Pleuls an der schwächsten Stelle ermüdet haben. Es werden wahrscheinlich verschiedene Aspekte zusammen gekommen sein. Denn wenn niemand an dem Pleul gearbeitet hat, muss es besonderes Moment eine vorher latent vorhandene Schwachstelle über die Grenze belastet haben. Man kann die Schraube durchaus in Verdacht haben, das war mein erster Gedanke. Aber da ist auch noch die Zündkerze…
28:32 nein, erst härtet man, danach wird geschliffen, da der Wärmeeintrag einen Materialverzug erzeugen kann. Zudem läuft es sich auf ner durchs Härten verzunderte Oberfläche eher mäßig gut. 😅
Genau so ist das. Das Werkstück wird im Bereich der Härtung mit einem Plusmaß hergestellt, dann gehärtet und zum Schluss auf Passmaß geschliffen.
Wer mal gesehen hat, wie ein Werkstück nach dem Härten aussieht, würde nie auf die Idee kommen, dieses Teil ohne Nachbearbeitung einzusetzen.
Härten ist immer eine thermische Behandlung, bei der sich Maße verziehen.
@@stefanfeiks4501 Danke für die Erläuterungen... als Zerspanungsmechaniker arbeite ich gelegentlich damit und kenne mich da ganz gut aus. 😁
da war eine Schraube des Pleuel lagers nicht fest... such die 2. Pleuellagerschraube! am besten im Ölansaugfilter ;) btw.: die Kurbellwellenlager werden Induktionsgehärtet, geschliffen und dann noch geläppt!
Du meinst nicht Kurbelwellenlager sondern Kurbelwellenzapfen bzw. Hubzapfen welche im Kurbelgehäuse gelagert werden. Die Kurbelwellenlager werden einfach nur eingelegt.
nach 150000 Km .. unwahrscheinlich.Aber kurz nach der Reparatur?......
Moin J.P. Ersma Glückwunsch tu den 350K.Ich denke das Pleul hat sich zuerst verabschiedet dann die Schraube am Lager.Macht weiter so,und Äxel auch ein ganz toller Typ. 👍🤘
373.000 Herzlichen Glückwunsch Zum Schaden hätte ich auch die Vermutung das irgendwas mit der Schraube am Kolben passiert ist. Wie Axel schon meinte, die schwächste Stelle vom Guss hat sich verabschiedet. Vielleicht auch ein Fabrikationsfehler des Pleuel, anders kann ich mir das nicht erklären. Immer wieder schön wie Axel den Motorständer sauberwischt.
Da hat sich keine Pleuellagerschraube langsam gelöst. Das hätte man lange vorher gehört, bzw. wäre da soviel Öl aus der Lagerschale geflossen, da hätten die anderen Lager Schäden gehabt. Vermutlich spontaner Ermüdungsbruch aufgrund von weiß man nicht.
Glückwunsch 350000 erreicht 👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
Ich würde Materialermüdung vermuten. Super spannendes Video
Ich habe 60 Jahre die Autokrankheit ,deine komentare sind das allerbeste
finita la musica ist italienisch und nicht spanisch.
dachte ich auch....
Pingelig kann man sein 🙄
Ich würde entweder auf Materialfehler oder falsches Anzugsdrehmoment der Schraube tippen. Materialprüfung unterm Mikroskop oder Röntgen würde vielleicht weiterhelfen.
Kompliment an euch. Als 2,3 - 16v Fahrer seid ihr meine Inspirationsquelle
Lg
Alfred
So ein Schadbild hatte ich bisher nur bei nem Bootsmotor gesehen, der hatte "Wasserschlag" also Wasser im Zylinder und das läßt sich ja bekannterweise nicht verdichten. Aber wie sollte da Wasser in den 6.ten Zylinder kommen? DAher denke ich auch, dass ein Metallurge sich die Bruchstellen an der Pleuellager Verschraubung ansehen sollte.
Die Motoren sind bekannt für offen stehende Einspritzdüsen. Vielleicht wurde der Zylinder geflutet und deswegen ist das Pleul abgerissen?
@@nickydw Wie geht das denn waehrend der Fahrt? Bei > 0,5l Hubrai=um pro ZYlinder brauchst Du schon eine ganze Menge Benzin dafuer. Und die Kerze war ja auch nicht defekt, nur nicht neuwertig, im Gegensatz zu den anderen.
@@nickydw Das kann aber nur bei Arbeits OT geschehen sein.
Gruß
Michael Frithjof Müller
Super interessanter Fall. Spontan kommt für mich nur ein ermüdungsbruch im Pleul selbst in Frage. Beim LKW mit extrem hohen Laufleistung hatten wir solche Fälle. Aber auch nur extrem selten. Da war der Guss des Pleul wohl einfach nicht perfekt.
Versehentlich die automatisch erstellten Untertitel aktiviert und mal wieder von "John Deerzimmer" von Motoren Zimmer begrüßt worden.
Fehlt nur noch der Hirsch 😅
Glückwunsch zu 350.000 Abonnenten!
Warum sollten Pleuel und Pleuelschraube grade nach eurer Reparatur brechen. Ihr wart da doch nicht dran. Mich verwundern die zigfachen Ventileinschläge auf dem Kolben. Nach dem Abriss bewegt sich der Kolben doch nicht mehr, wie sind die Einschläge dann entstanden?
Und warum sind die ")))))))" weitgehend gleichmäßig? Das ist ein Superrätsel? Passen die überhaupt geometrisch zu den etwas verwinkelten Einlassventielen? Und wieso hat es die Auslassventile nicht getroffen?
Gruß
Michael Frithjof Müller
Bravo for bringing out honest engine content even of engine failures. Most interesting! Kolbe hat sich geklemt durch locale cylinder 6 oil starvation....