Rundgang Mochet C M 125 Y Grand Luxe, 1955

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  • Опубликовано: 8 сен 2024
  • Charles Mochet gründete 1924 in Puteaux, im Westen von Paris, seine Firma und baute ab 1927 sein erstes Cyclecar, den durch einen 4-PS-Benzinmotor angetriebenen C.M.. Nach 1929 widmete er sich vorwiegend kleinen drei- oder vierrädrigen Fahrzeugen mit Pedalantrieb. Diese Vélocars waren recht erfolgreich und unter ihresgleichen leicht zu fahren. Die pedalgetriebenen Miniautos bot er sogar mit verschiedenen Karosserien (Touriste, Fourgonnette und Conduite Intérieur) an. Nachdem Charles Mochet 1934 verstorben war, übernahm sein Sohn Georges die Firma. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg stattete er die pedalgetriebenen Fahrzeuge mit Verbrenner-Hilfsmotoren aus, ähnlich wie heute die E-Bikes deren Pedalantriebe durch Elektromotoren unterstützt werden. Durch die Treibstofflimitierung stieg die Nachfrage nach pedalgetriebenen Fahrzeugen während des Krieges an und die Firma Mochet konnte mit zivilen Produkten sogar während des Krieges expandieren! Das Modell H, ab 1943, war das erste Mochet-Fahrzeug, welches ausschließlich von einem Zweitaktmotor angetrieben wurde, wenngleich es immer noch Pedale gab, die aber nur für den Notbetrieb vorgesehen waren. Das Nachfolgemodell K verzichtete endgültig auf die Pedale und bis 1949 wurden 650 dieser Fahrzeuge verkauft. Das Modell CM 125 ab 1950 sah aus wie richtiges kleines Auto aus und war gut ein Drittel billiger als ein Citroën 2CV. 1953 versuchte man mit einem sehr schnitten zweisitzigen Roadster mit 750 ccm, der ein bisschen wie ein kleiner Facel Vega aussah, den Vorstoß in den Markt der „richtigen“ Autos. Da man preislich mit den großen Autofirmen nicht mithalten konnte, wurde nur zwei dieser Mochet C.M. 750 gebaut. Ab 1954 gab es den C.M. Luxe als Innenlenker mit einer geschlossenen Karosserie, Dreiganggetriebe und elektrischem Anlasser. Der 125 Y Grand Luxe, sowie dessen Mini-Kombi Commerciale, hatten darüber hinaus einen Rückwärtsgang. Man konnte sogar einen Motor mit 175 ccm bestellen und das Topmodell hieß dann C.M. 175 Y Grand Luxe. Bis 1957 konnten diese Kleinstautos ohne Führerschein gefahren werden und als der Führerschein auch für diese Microcars Pflicht wurde, entschied sich Georges Mochet die Produktion 1958 einzustellen.
    Dieser Mochet C.M. 125 Y Grand Luxe (also mit Dreiganggetriebe, Rückwärtsgang und elektrischem Anlasser) wurde am 17.03.1955 auf eine Lehrerin in Indre-et-Loire bei Tours zugelassen. Zum Fahrzeug gehört ein originaler Dachgepäckträger sowie ein Ordner, in dem jedes Stück Papier in einer separaten Klarsichtfolie abgeheftet ist. Die gesamte Korrespondenz zwischen Mademoiselle Institutrise (frz. Lehrerin) und der Firma Mochet, also von der Bestellung bis zur Auslieferung, inklusive der Anzahlungs- und Restzahlungsquittung (zusammen 315.000 alte Francs), ist vorhanden. Aus einem nicht mehr bekannten Grund musste der Einzylinder-Zweitakt-Motor bei Ydral, dem Hersteller des Motors, am 29.08.1956 revidiert werden; auch dazu ist der Beleg vorhanden. Damit dies nicht wieder passieren sollte, hatte Mademoiselle die Einfahrhinweise, die ihr die Firma Ydral mitgeteilt hatte, auf einen Zettel aufgeschrieben. Wie lange die Lehrerin das Auto hatte, ist leider nicht bekannt. Obwohl sich das kleine Auto im Originalzustand befindet, gibt es erst wieder vom 31.08.2011, als das Fahrzeug zuletzt in Frankreich angemeldet wurde, einen Beleg. Am 22.04.2013 wurde das Auto von einem Sammler von Microcars nach Deutschland überführt. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Fahrzeug zuletzt aus eigener Motorkraft gefahren, denn der Sammler hat es danach nie wieder gestartet. Da die Halle, in der sich die Sammlung befindet, wegen eines Neubaus geräumt werden muss, haben wir den Mochet zum Verkauf überlassen bekommen. Ein kleines, richtiges Auto, welches eine neue Garage sucht. Zu gerne würde man wissen, was Mademoiselle wohl für ein Typ war und sie sähe es sicher gerne, wenn man auf das kleine Auto achtet, denn es wäre zu schade, wenn es dem Verfall preisgegeben würde. Das Stoffdach ist übrigens kein Cabrioverdeck, denn es ist fest mit der Karosserie verschraubt, aber man kann das vordere Teil trotz des Dachgepäckträgers aufklappen. In den 1950er Jahren ging es eben aufwärts - ça monte.
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    Das Fahrzeug finden Sie hier: www.atelier-au...

Комментарии • 20

  • @stubi1103
    @stubi1103 Месяц назад +2

    Vielen Dank für diese hochinteressante Präsentation !

  • @oliverlindhorst6436
    @oliverlindhorst6436 Месяц назад +2

    herrliches Auto, klasse Video, tolle 10 Minuten verbracht.
    Sieht richtig "erwachsen" aus. Allein der Dachgepäckträger... und es bewegt sich doch ! 🙂

  • @matthiasteich7549
    @matthiasteich7549 Месяц назад +1

    Sehr sehr interessant👍👍👍👍

  • @RobertPflueger
    @RobertPflueger Месяц назад

    Phantastisch,wie einfach ein Auto sein konnte. Dagegen waren 2CV,Topolino und Isetta oder Messerschmitt und Goggo echt nobel. Diese motorisierte Seifenkiste hier ist daher umso reizvoller!
    In der Stadt sieht man heute erstaunlich oft Aixam oder Ligier. Auf Helgoland fuhr ich einen kleinen Aixam Elektro - Lieferwagen für unser Hotel.
    Ein Trabant ist de facto S - Klasse des Minimalismus.
    Im Übrigen habe ich eine Anekdote zum Cremeschnittchen gelesen:
    Der Chef von Villeroy &Boch soll damit bei der Anfahrt zum Firmengelände einen Gärtner angesprochen haben: " Sie sind ja sehr fleißig!" Die Antwort des Gärtners: " Ja,der Alte kommt heute". Der ,"Alte" fuhr keine Bonzenkutsche😁😮😳
    Wäre er mit einem dicken Simca, Citroën oder Peugeot vorgefahren...

  • @hijfg
    @hijfg Месяц назад +4

    und nun noch Jaques Tati...😅

  • @alexandermathar7780
    @alexandermathar7780 Месяц назад +1

    Süß! Wenn ich groß bin dann bin ich ein Facel Vega HK 500 !

  • @Bernd_Ernst
    @Bernd_Ernst Месяц назад

    Schönes Mini-Autochen! - Schade nur, daß die Heckscheibe hin ist.

    • @georgesser3866
      @georgesser3866 Месяц назад +1

      Wo ist das Problem? Kann man nach fertigen.

  • @tobisteinberger3174
    @tobisteinberger3174 Месяц назад

    Ist sogar möglich, das Auto mit versicherungskennzeichen, wie bei Rollern zu fahren, da es als microcar betitelt wird. Dadurch auch im jetztiger Zeit mit rollerkennzeichen fahrbar

    • @giorgiocorleone2747
      @giorgiocorleone2747 Месяц назад

      Ist ein ein Versicherungskennzeichen nicht von der max. Geschwindigkeit abhängig?

    • @tobisteinberger3174
      @tobisteinberger3174 Месяц назад

      @@giorgiocorleone2747 nicht unbedingt!!

    • @giorgiocorleone2747
      @giorgiocorleone2747 Месяц назад

      @@tobisteinberger3174 Ja, es ist richtig, nicht unbedingt.
      Diese motoriesierte Seifenkiste würde aber kein Versicherungskennzeichnen erhalten.

    • @tobisteinberger3174
      @tobisteinberger3174 Месяц назад

      @@giorgiocorleone2747 doch!!!

    • @giorgiocorleone2747
      @giorgiocorleone2747 Месяц назад

      @@tobisteinberger3174 Und welches:
      Welche Fahrzeuge benötigen Versicherungskennzeichen?Auch wenn das Versicherungskennzeichen umgangssprachlich als Mopedkennzeichen bezeichnet wird, müssen auch andere Fahrzeuge über eines verfügen. Die Versicherungspflicht besteht für folgende Fahrzeuge:
      Kleinkrafträder wie Mofas, Mopeds und Roller mit einem maximalen Hubraum von 50 Kubikzentimetern und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h
      Mofas und Mopeds aus DDR-Produktion mit einer Maximaltempo von 60 km/h, deren Erstversicherung vor dem 1.3.1992 liegt
      Trikes und Quads mit maximal 50 Kubikzentimeter Hubraum und 45 km/h Höchsttempo
      E-Scooter, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 km/h, die für den Straßenverkehr zugelassen sind.
      E-Roller mit Betriebserlaubnis
      S-Pedelecs/E-Bikes: E-Bikes werden bis zu 45 km/h schnell und fahren auch ohne Tretunterstützung. Sie benötigen als Kleinkraftrad ein Versicherungskennzeichen. S-Pedelecs unterstützen den Fahrer beim Radeln und erreichen ebenfalls Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h. Sie brauchen ein Versicherungskennzeichen. Pedelecs (die am häufigsten gekauften elektrischen Fahrräder) werden bis 25 km/h schnell. Sie benötigen kein Versicherungskennzeichen.
      Fahrräder mit einem Hilfsmotor
      Segways mit Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h
      Krankenfahrstühle mit Motorisierung, die die Führerscheinklassen S und M erfüllen

  • @219enri1
    @219enri1 Месяц назад

    Ui, der ist aber putzig mit seinem Koffer auf dem Dach. Wobei es eigentlich ja eher ein Moped mit Karosserie ist. Mehr als ein paar Kilometer Fahrt sind aber kaum zumutbar. Der Lärm im Innenraum ist sicher höllisch.