In meinem Institut arbeiten viele Menschen, die noch keine deutsche Staatsbürgerschaft haben oder nur vorübergehend in Deutschland sind. Diese werden vom Institutsleiter regelmäßig aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt, aber nur hinter geschlossener Tür. Das äußert sich darin, dass er sie für "dumm" hält oder Bemerkungen über ihre Herkunft macht (hat mir eine Betroffene so geschildert). Mittlerweile haben mehrere Angestellte deswegen gekündigt. Keiner kriegt es mit, keiner spricht darüber, obwohl wir ein renommiertes neurologisches Institut einer Uniklinik sind, nicht mal die Kollegen untereinander...
Ich kenne es aus einem anderen Kontext im Konzern mit viel politischer Präsenz in den Schlüsselpositionen. Da haben auch "kein Mobbing und keine Belästigung" Standen vor einiger Zeit in der Zeitung, dass sie ganz stolz drauf waren einem Manager gefeuert zu haben, der 4 Frauen in 10 Jahren vergewaltigt hat.
Ja meine Professorin hat mich fertig gemacht weil ich ein Mann bin. Generell wurden viel mehr auf die Bedürfnisse der Frauen eingegangen, Männer blieben in der Täterrollen und komplett außer Acht gelassen. Männer wurden als Aggressor dargestellt, obwohl das garnicht stimmte. Sexistische Sprüche gegen Männer waren an der Tagesordnung. Uni-Stellen wurden erst an Frauen vergeben und danach "was übrigbleibt" an den Rest.
Ja. An der meiner Uni fing das schon im Bachelorstudium an, dass Dozenten versucht haben ihre Stellung bei Studentinnen auszunutzen zB indem mir gesagt wurde ich könnte ich meine mündlichen Leistungen auch anderweitig erbringen.
Mein Dr.-Betreuer hat in meiner Gegenwart gesagt, dass meine Kollegin "ja wohl ein Griff ins Klo war". Sie litt damals unter Depressionen und war in Tränen ausgebrochen. Ich fand das empörend. Leider war das nicht seine einzige Entgleisung. Aber das System fördert solche Männer leider auch noch.
Habe ich auch erlebt solche Erniedrigungen. Keiner hat was gesagt weil keiner das nächste Opfer sein wollte. Nur bei Kooperationspartnern habe ich Solidarität erfahren.
Sehr mutig und vorbildhaft von den Opfern, solche Zustände ans Licht zu bringen und darüber aufzuklären! Solche Vorfälle sind leider an der Tagesordnung
Ich glaube viele unterschätzen wie marode die rechtlichen Strukturen an Universitäten sind. Die meistem haben prekäre Verträge für 1-2 Jahre und die die unbefristet angestellt sind, können nur sehr schwer gekündigt werden. Viele haben eine Professur inne und können nicht zügig entmachtet werden, wenn so etwas passiert.
Ich wurde auch von meiner Tutorin sexuell belästigt. Es war eine sehr schwere Zeit, da sie mich auch nachts oft belästigt hat. Sie ist wesentlich älter und hat einfach kein "nein" akzeptiert.
Ich finde es sehr mutig von dir hier deine Erfahrung zu teilen. Die meisten Kommis, die du bekommen hast, sind so widerlich. Konntest du dir Hilfe suchen? Hast du mit jemandem von der Uni oder deinem persönlichem Umfeld darüber sprechen können? Ich hoffe du bist nicht allein und hast/hattest wenigstens einen Menschen mit dem du darüber sprechen kannst/konntest.
Manchmal werden auch Männer Opfer sexueller Gewalt werden. Die Täterin war wohl ein wahrer Nimmersatt, ich hoffe Sie konnten diese traumatische Erfahrungen verarbeiten.
Hat sie wenigstens gut ausgeschaut? Wenn ja hätte ich nicht nein gesagt 😄 meine Chefin hat mir mal am Arsch gegriffen und wollte was von mir. Zu dem Zeitpunkt hatte ich jedoch eine Freundin und hab nein gesagt. Nachdem kurz danach mit meiner Freundin ohnehin Schluss war hat es mich im Nachhinein geärgert nein gesagt zu haben. Ab jetzt ergreife ich jede Chance
Habe an der Uni Mainz am DEL auch unprofessionelles Verhalten eines Dozenten mitbekommen. In einem Seminar hat er eine Studentin, die einen Fehler gemacht hat (und sich dafür 10 Mal entschuldigt hat), vor dem gesamten Kurs runtergeputzt bis sie weinend geflüchtet ist und nie wieder kam. Wir waren alle wie erstarrt und niemand hat sich getraut auch nur ein Wort zu sagen. Heute schäme ich mich dafür, dass ich nicht eingeschritten bin. Dieser Dozent ist unberechenbar, da er mal nett und zuvorkommend ist und ein anderes Mal ist er absolut unverschämt in seinen Äußerungen. Es ist schade, dass sich StudentInnen gegenseitig vor DozentInnen warnen und Seminare verlassen aufgrund der miesen Behandlung. Auch ich habe mein Studium um 1 Semester verlängert, da ich mich nach einer frechen Mail des besagten Dozenten von seinem Seminar abgemeldet habe und im nächsten Semester zu einem anderen Dozenten ins Seminar gegangen bin. Natürlich beschweren sich die StudentInnen nicht, weil alle ganz genau wissen, dass wir von der Notengebung der Dozenten abhängig sind und dann will man es sich halt nicht verscherzen.. Traurig, aber wahr..
An der JLU Gießen bei den Tiermedizinern gab es auch einen Prof, der regelmäßig sexistisch war und sogar vor allen Leuten mal zu einer Studentin gesagt hat sie gehöre in die Küche. Da gabs Beschwerden ohne Ende über die Jahre wegen solchen Geschichten und erst seit einiger Zeit lehrt er nicht mehr (aber nach wie vor angestellt soweit ich weiß).
Es wäre ja schon mal ein erster Schritt Arbeitszeiten zu dokumentieren. Bei uns war es zb so dass die Lieblinge des Professors damit durchkamen nur 30h zu arbeiten während andere 60h arbeiteten. Alle wurden für 20 bzw 25h bezahlt.
Tatsächlich würde ich sagen, wenn man Doktoranden oder Post-Docs fragt, kann jeder von Professoren berichten, die ihre Macht missbrauchen. Es ist natürlich nicht jeder Professor, aber schon verdammt viele. Also selbst, wenn man selber keinen Machtmissbrauch erfahren hat, kennt man jemanden, der es erfahren hat. Ich denke es gibt aber auch bestimmte Fächer in denen das häufiger vorkommt als in anderen.
„So Leute wie dich sind hier nicht erwünscht!“, „Dafür muss man studieren?“, „Für dich und deine Kommilitonen erstellen wir hier keine zusätzlichen Aufgaben.“, „Ach ihr Extrawürste wieder!“, „Was macht ihr in meiner Vorlesung?“, „Bisschen alt zum Studieren!“. Ich werde in meinem Studium (Master of Education [LaB]) in Hessen strukturell an meiner Uni benachteiligt, wurde schon mehrmals von Dozenten/Profs diskriminiert und benachteiligt. Aufgrund meines Studiengangs, meiner Studienordnung, meines Alters… Aber ich zieh das durch. Was bleibt mir anderes übrig?!
Mund aufmachen und sich beschweren. Bei uns an der Hochschule gab es Studienberatungen und Gleichstellungsbeauftragte oder FSRs. Diese Stellen würde ich anlaufen und mich beraten lassen. Vielleicht auch mit anderen sprechen. Wenn es eine Zeitung oder Radiosendung oder ähnliches über das Leben an der Uni gibt, dann mich dort melden und das ganze bekannt machen, diese Stellen können deine Anonymität wahren aber dennoch das publik machen.
@@vst3919 hey, wie geht das? wir sind verpflichtet unsere campus mail zu verwenden, da ist der name angegeben.alles andere wird gelöscht. gab da wiederholt fälle von identitätsklau.
Der Machtmissbrauch ist keine Ausnahme. Wenn man als Doktorand/in nicht weitaus mehr Stunden arbeitet, als angestellt, hat man keine Chance. Und das wird auf jeder Hochschule, von jedem Betreuer/jeder Betreuerin so verlangt, weil das System so ist. Und das ist schon Machtmissbrauch. Gute Wissenschaftler/innen gehen und entscheiden sich gegen die Wissenschaft, wie im Film auch gesagt wird. Weiters sind Sachen wie Daten fälschen auch nicht selten und vieles mehr.
Was ist mit dem RUclips Algorithmus los? Ein Video über so ein kritisches Thema, das in der Gesellschaft allgegenwärtig ist, verdient viel mehr Aufmerksamkeit!
Gab es an meiner Hochschule auch über die Jahre gab es 250 Beschwerden und die Betroffnene Person wurde nur an einen anderen Standort versetzt. Durch seinen Einfluss in die Branche wollte auch keiner der aktuell studierenden, Dozenten oder Alumnis aussagen.
Das Problem ist leider real, ich bin selbst Professor und habe wiederholt erlebt, dass es an meiner Uni zu Normenverstößen und Machtmissbrauch kam. Da immer noch die meisten Professuren männlich besetzt sind, geht dieses Fehlverhalten häufig von Männern aus. Allerdings sind in zwei der drei Fälle, die ich in meinem Umfeld erlebt habe - ich bin Geisteswissenschaftler, und anders als in den Naturwissenschaften gibt es hier inzwischen fast genauso viele Professorinnen wie Professoren -, Frauen diejenigen gewesen, die ihre Macht missbraucht haben (nicht sexuell, aber durch massive Ausbeutung, Mobbing und Bedrohung ihrer Mitarbeiterinnen, die schließlich verzweifelt gekündigt haben). Damit will ich keineswegs bestreiten, dass gerade dann, wenn es um sexuelle Nötigung geht, die Täter meistens männlich sind. Aber ansonsten gilt: Nicht nur Männer missbrauchen Macht. Und es stimmt: Auf Lebenszeit verbeamtete Profs wird man nicht so leicht wieder los, da muss es eben einen Strafprozess geben, der in einer Verurteilung zu mindestens 12 Monaten endet, geben.
Das generell Problem besteht auch darin, dass Professoren GEGEN Studenten arbeiten, dabei haben wir doch alle ein Ziel vor Augen und geben uns Mühe dies zu erreichen. Ich erinner mich noch gut an den ersten Satz zweier Professoren “ Willkommen, zum Glück sind wir in einem halben Jahr nur noch die Hälfte, den Rest hab ich bis dahin aussortiert 😂“ , sehr motivierend bevor man überhaupt angefangen hat!
@@f.h.7671 das stimmt natürlich, habe in meinem Medizinstudium auch genug gehen sehen, dennoch halte ich es nicht für richtig junge Menschen zu demotivieren und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht gut genug sind und es eh nicht schaffen werden.
@@svenni17das kommt darauf an, wie du damit umgehst. Klar kann man sagen, das ist nicht fair, demotivierend und ungerecht und sich benachteiligt fühlen Oder aber man zeigt, dass man in der lage ist, richtig zu arbeiten, seine prioritäten zu setzten und leistungsbereitschaft zu zeigen. Jetzt erst recht mentalität. Bei uns (pharmazie) zb hat sich auch mit bestandenem 1. stex das verhältnis zu dozenten und profs zu mehr wertschätzung hin gewandelt. Mehr hilfestellung in persönlichen situationen zb beerdigung, schwangerschaft usw. wir dürfen ja meistens nur 1 labortag fehlen, wenn überhaut. Aber auch wir wurden am ersten tag zur sau gemacht.
@@f.h.7671 aber denkst du nicht es ist an der Zeit dies zu ändern?! Genau wie es in der Schule zur “Motivation” die schlechtere Note gab, damit man sich mehr anstrengt. Meiner Meinung nach sollten wir uns von Anfang an mehr unterstützen, bei dem Mangel in allen Bereichen sollte man sich um jeden jungen motivierten Menschen bemühen ☺️
@@svenni17 hmm ändern hin zu was? motivation ist ja nur ein aspekt, belastbarkeit ein anderer. das was meiner meinung nach grundlegend überarbeitet werden muss ist studien-und approbationsordnung. dafür ist allerdings die kammer zuständig und nicht die profs. die fachschaften fordern seit jahren eine verlängerung von 8 auf mind 9 oder besser 10 semester. aber es passiert nix. aus gesprächen weiß ich, dass viele der profs unsere meinung teilen. die sehen durchaus was an belastung da ist. und auf diese belastung bereiten sie uns vor. lern und leistungsdruck technisch als auch psychisch. ich sehe dass ähnlich wie in den bundeswehrdokus, die es hier auf yt gibt. die lehrgänge sind körperlich schon fast grenzwertig und darüber hinaus werden die anwärter auch noch psychisch runter gemacht. es wird also in der ausbildung sichergestellt dass die belastbarkeit für einen einsatz gewähleistet wird. das dürfte für euch in der medizin ja noch relevanter sein. eure verantwortung und belastbarkeit ist im beruf noch mal um einiges höher als in den stex phasen. nur wollen reicht da nicht. sowohl körperlich als auch mental muss man in der lage sein, den job ausführen zu können. wie gehst du damit um, wenn in der notaufnahme 5 schweverletzte pat gleichzeitig eingeliefert werden? aber ja, es muss sich dringend was ändern, was die arbeitsbedingungen angeht. oder auch, welche menschen ich rausprüfe. oft sind ja diejenigen, die mit guten noten und ohne größere schwierigkeiten durchs studium kommen, nur bedingt für den beruf geeignet. bei uns zb chemie und analytik genies. hat mit unserer späteren tätigkeit allerdings nicht mehr viel zu tun. da ist geduld, zuhören und komplexes einfach erklären können wichtiger
Ich habe in den 90ern eine Lehrende erlebt, die 7 Jahren auf ihre Habilitation hingearbeitet hat. Nachdem sie schwanger wurde, hat ihr betreuender Professor ihr gesagt, dass das ja jetzt das Ende wäre. Das war's dann. Und nach den Berichten von Doktorant:innen, habe ich von einer Karriere an der Universität abgesehen. Die Diskriminierung an Universitäten ist kein aktuelles Problem, sondern besteht seit Jahrzehnten.
Selbst auch etwas ähnliches erlebt. Weiß bis heute nicht, ob ich mich Betroffene nennen darf. Ich werde bewusst nicht erzählen, was mir konkret widerfahren ist. Habe allerdings in der Vergangenheit meine Geschehnisse immer wieder dokumentiert und muss es bis jetzt verarbeiten. Wenn du gerade auch eine Situation an der Uni/auf der Arbeit/in der Schule oder ähnliches erlebst, die du nicht mehr einordnen kannst, dann würde ich jedem empfehlen, seine Gedanken und das, was einem widerfahren ist, zu dokumentieren. Ich hätte niemals gedacht, dass das, was man erlebt, nicht einfach ist, den (nicht Betroffenen) Menschen zu erklären, da man selbst nicht weiß, was mit einem geschieht. Ich hatte viele Jahre Schwierigkeiten, das alles in Worte zu fassen, und kann einige Mechanismen bis heute nicht so ganz beim Namen nennen. Als ich mich nicht mehr rechtfertigen musste, wusste ich, dass etwas tatsächlich nicht stimmt. Und das hat nichts mit mir zu tun. Ich habe eine Naturwissenschaft studiert. Schon während der Laborpraktika herrschte manchmal eine seltsame Atmosphäre, je nachdem, in welcher Arbeitsgruppe, Laborgruppe und welchem Semestermodul ich mich befand. Als Studentin habe ich meistens nur Frust und merkwürdige Wutausbrüche beobachtet, bei denen ich mich jedes Mal gefragt habe, was hinter den Kulissen passiert, dass sich diese Menschen so "verändern"? Von Betreuern über Doktoranden bis hin zu Professoren. Es verging kein Semester, in dem ich nicht von Schikanen im Labor mitbekommen oder sie miterlebt habe. Zwar waren diese Menschen damals für mich ‚‘‘Täter‘‘. Aber mir war auch schnell bewusst, dass diese Menschen auch teilweise selbst Opfer waren von diesem manchmal ‚‘‘ekelhaften‘‘ System, welches trotzdem mentale und physische Gewalt nicht rechtfertigt. Einige Verhaltensweisen von Doktoranden waren teilweise nachvollziehbar, wenn man sich ansah, wie hoch ihr Arbeitspensum, die Arbeitsplatzsituation („Hühner in einem Massentierhaltungsstall“), der Aufgabenbereich und der Druck waren. Doch noch schlimmer fand ich es, wie diese toxischen Verhaltensweisen auch an andere Studierende indirekt weitergegeben wurde. Damals habe ich eine Doktorandin zur Rede gestellt, als ich mich von ihr und einer Kollegin schlecht behandelt gefühlt habe. Sie ist ‚‘‘ausgerastet‘‘, bis sie bei einem späteren zweiten Gespräch zur Ruhe kam. Was danach geschah, war eigentlich schlimmer: Es wurden Lügen über mich verbreitet, nachdem ich das Gespräch positiv wahrgenommen hatte. Und zwar so, dass die Doktoranden und weitere Mitglieder „geschützt“ wurden. Alle sind (wahrscheinlich) darauf bedacht, das Image der Uni zu wahren und keiner möchte, dass irgendetwas beim „Chef“ ankommt. Wenn in diesem Semester jedoch nicht vermehrt Schikanen und Vorfälle bei anderen Studierenden aufgetreten wären, hätten die Lügen vielleicht Wirkung gezeigt. Von diesem ‚‘‘Character assasination‘‘ habe ich mich dennoch später nicht erholt. Als ich mich meinen Freunden anvertraute, wurde plötzlich das Wort "Mobbing" Thema. Es gab auch Vorfälle, bei denen Kommilitonen sich zum Beispiel über die Professoren beschwerten, nur um herauszufinden, dass selbst der Asta, die Fachschaft und die Dekane sich nur begrenzt mit dem Problem auseinandersetzen wollten/konnten. Das lag möglicherweise daran, dass in der Fachschaft selbst angehende Bachelor- und Masterabsolventen saßen, die gleichzeitig eine Arbeitsstelle in einer Arbeitsgruppe hatten. Bei Beschwerden über ihre Arbeitsgruppe hatten einige wohl Angst, dadurch ihre Möglichkeit auf zum Beispiel eine Doktorandenstelle zu gefährden. Zudem ist es oft so, dass die "höchste Instanz" in der Regel eng mit den Professoren verbunden ist. Eigentlich hat man sich dadurch manchmal selbst ins Knie geschossen, wenn man sich über Vorfälle beschwert hat, da nichts geschah. Das Einzige, was geschah, war, dass alle wussten: du warst diejenige, die sich beschwert hat. Und wenn du Pech hattest, sprach es sich herum oder hatte Auswirkungen auf deine nächste Bewertung. In meinem letzten Jahr, als ich mich offiziell entschied, die Uni zu verlassen, erzählte mir eine Freundin, die in einem Drittversuch bei einem Professor war, dass sie knapp durchgekommen ist. Was ich jedoch hervorheben möchte, ist ein seltsamer Vorfall zu dieser Zeit: Eine Studentin hatte ebenfalls bei dem Professor eine Prüfung abgelegt und entschied sich danach, den Professor zu melden, da er über einen Messenger-Dienst mehrmals Annäherungsversuche gemacht hatte. Nachdem sie diesen Vorfall gemeldet hatte, verschlechterte sich die Atmosphäre an der Uni komplett. Alle Studenten, die in ihrem Drittversuch mit diesem Professor waren, wurden bewusst exmatrikuliert, obwohl bekannt war, dass manchen sogar im Drittversuch eine weitere Chance gegeben wurde (darüber lässt sich streiten...). Es mag vieles nicht schlüssig erscheinen, aber wie gesagt, ich möchte nicht ins Detail gehen, wie und warum es dazu kam Damals hatte ich schon gesagt, man muss den Mund aufmachen. Wie soll sich etwas ändern, wenn wir alle den Mund halten? Damit meine ich wirklich alle, die zur Institution Uni gehören. Ständig wird gejammert und man ist unzufrieden. Als ich mal mit einem Kommilitonen darüber redete, hieß es: „Och nöö“ und alle, die eigentlich den Mund aufmachen sn, sind die, die selbst schuld haben. Nach dem Motto: Akademiker „machen so etwas ja nicht“. Schon damals hatte ich in ein paar Internetforen bezüglich meines Studiengangs geschaut, ob es an anderen Unis auch so zugeht. Und leider hieß es oft: Das ist „normal“. Und wenn ja, etwas „normal“ ist, ist es einfacher zu relativieren. Nochmal: Wie soll sich etwas verändern, wenn wir den Mund nicht aufmachen? Wenn alle unzufrieden sind, dann kreiieren wir auch eine unfaire Institutionen, wo Menschen wie z.B. Doktoranden auf verschiedenen Ebenen "krank werden". Wir dürfen nicht zu faul für Veränderungen sein! Mein Fazit aus diesen Jahren ist zum Teil: An Institutionen gibt es versteckte Diskriminierung und wer sehen will, der kann es auch sehen. Akademiker sein bedeutet nicht automatisch, dass man über soziale Kompetenz verfügt oder dass man sie automatisch in die Wiege gelegt bekommen hat. Akademiker können leider auch sehr große Schweine sein. Sie können meistens die „schlimmeren“ Mobber sein, aufgrund ihrer Position. Und bezüglich Ausnahmen: Ich glaube nicht, dass es Ausnahmen gibt, solange solche Systeme existieren. Jede Institution kann betroffen sein. Die Intensität der Vorfälle muss nicht unbedingt "stark ausgeprägt sein" (subjektiv). Aber die Möglichkeit oder Tendenz dazu wird immer vorhanden sein. Zum Glück gibt es andererseits Institutionen oder einzelne Personen in diesen Bereichen, die bereit sind, Veränderungen herbeizuführen. Was ich aus diesen Jahren mitnehme: Manchmal sind deine Kompetenzen und Anstrengungen egal. Wenn jemand am längeren Hebel sitzt und du einfach nicht weiterkommst, dann ist es besser zu „gehen“. Sprich zum Beispiel die Uni zu wechseln oder an einen Ort zu gehen, wo man dich sieht und kritisiert für das, wofür du da bist."
@@qborphrenotekk Hey du! Danke, dass du meinen Roman gelesen hast! Im nächsten Jahr gehe ich offiziell auf Tour! Vielleicht schaust du ja dann auch mal vorbei. Im zweiten Roman wird darauf eingegangen, wie es bei mir weiterging. Spoiler: Ich habe es natürlich durchgehalten. Allerdings bin ich an einem neuen Ort gegangen, an dem es zum Beispiel keine Verdachtsdiagnosen bezüglich meiner Gesundheit (ich wusste nicht, dass ich plötzlich von Ärzten umgeben war) und keine abwertenden Kommentare bezüglich meiner Ethnie gab. Ich sehe, dass du auch ein Buch geschrieben hast: SAD. Worüber handelt dein Sadomaso-Roman? Könntest du die Praktiken erläutern und vor allem erklären, warum sie wichtig sind? Mir lässt der Gedanke nicht los, dass es mit viel Humor und Schadenfreude geschrieben wurde.
@@sebastianvehma3572 Das stimmt wohl..Außerhalb der "Bubble" sieht es ja meist genauso aus..Zum Glück kann man vieles auch selbst in die Hand nehmen und lernt wiederrum aus diesen Zeiten.
Auch schon an Schulen... Im Abi unser Mathelehrer. Wir sind geschlossen zur Schulleitung gegangen mit unseren Eltern.. "Wir können nichts machen. Ich rede mit ihm. Ihr seit doch eh bald fertig" war die Rückmeldung sinngemäß... Heute 10 Jahre später unterrichtet er noch immer..
Anscheinend hat der Staat andere Prioritäten als Missbrauch zu verhindern. Die benfits der Abhängigkeit zum Prof. haben zu viele Vorteile für den Staat. Gehorsamkeit, Linientreue, Leistungsdruck. Es ist letztendlich der Staat selbst, der den Missbrauch herbei führt.
Ich habe ähnlichen Machtmissbrauch erlebt, auch wenn die meetoo-Komponente nicht so ausgeprägt war. Es kann einen so kaputt machen, Neugierde und Liebe für die Wissenschaft vollkommen zerstören.
Das Problem ist leider, dass Doktorierende oft keinen neuen Betreuer finden fūr ihre Doktorarbeit, wenn sie sich beschweren.Eine Krähe hackt einer anderen kein Auge aus. Wer seine Doktorarbeit retten will, hält dann leider den Mund. Hiermuss sich etwas ändern!
Das ist leider auch an der Ruhr Universität in Bochum der Normalfall. Im ersten Semester im Bachelor war ich noch geschockt als die Dozentin zwei meiner Kommilitonen und mich beiseite nahm und uns erklärte das unser Kleidungsstil (einfache schwarze Kleidung, nicht Freizügig) unangemessen wäre. Studierende die den Test zu beginn des Laborpraktikums nicht bestanden haben wurden mit der Platznummer aufgerufen und vor dem gesamten Kurs stehend runter geputzt. In den darauffolgenden Semestern wurde das irgendwie zur Normalität. An der Uni gilt die Devise : wegsehen, ignorieren und so tun als ob nichts passiert wäre. Selbst Professoren die das Fehlverhalten von anderen Professoren mitbekommen werden nichts dagegen unternehmen. Es gilt schließlich Freiheit von Forschung und Lehre. Jeder Arbeitskreis geleitet von einem meist männlichen Professor ist ein eigenes Königreich und jeder Studierende und Mitarbeiter ist Vogelfrei. Selbst Ombudspersonen und Beratungsstellen an der Uni sagen einem das sie nichts tun können außer Vorfälle zu dokumentieren.
@@Thestrangepinkpie Universitätsabschluss und Promotion sind aber nun mal ganz verschiedene Anforderungskategorien; letztlich schafft jeder aus dem Bürgertum irgendwie einen Abschluss, aber eine selbständige Forschungsarbeit überfordert häufig, weil man in den anderen Anforderungsbereichen denkt.
ich sehe nicht, was deine Antwort mit meiner oder mit deinem ursprünglichen Punkt zu tun hat - sowohl im Studium als auch in der Promotion als auch als Post-Doc greifen doch dieselben Probleme @@MiMü2000
wieso ist ähnliches an normalen weiterführenden z.B. Realschulen nie ein Thema in der öffentlichkeit, obwohl alle 2-3 solcher kandidaten pro schule die man besucht hatte aufzählen können. teils mit extremen fällen und folgen wie gefälschte noten oder schulabbrechern...
Das ist bei Referendaren ähnlich, wenn nicht sogar schlimmer. Wie es da zugeht, ist alles andere als menschlich! Ich habe vor einem halben Jahr mein Referendariat absolviert und war zwischendurch kurz vor einem Abbruch aufgrund einem Vorfall mit einer Fachleiterin und dem Schulleiter.
Liebe reporter von die spur: Wieso sprecht ihr immer von Professoren und nicht von Professorinnen. Ihr seid doch sonst auch immer für gleichberechtigung.
Hi Verena! Wir als Redaktion haben uns dazu entschieden, hier auf RUclips und Instagram zu gendern. Unseren Reporter:innen lassen wir es aber offen, so zu sprechen, wie es für sie am natürlichsten ist. So wird es manche geben, die konsequent gendern und andere nicht 😊🔍
Könnte es auch sein, dass keine Fälle von Professorinnen bekannt sind? Vielleicht es ja ja tatsächlich ein männliches Problem. Gleichberechtigung klappt leider halt nicht immer. Liebe grüße
#MeToo ist an deutschen Unis eigentlich nur die Spitze des Eisbergs wenn es um Machtmissbrauch geht. Es ist womöglich gar nicht die Spitze des Eisbergs, sondern ein Teil eines sehr komplexen Machtmissbrauchs.
Und bei einem anderen Fall am gleichen Institut geht es um grundsätzliche menschliche Verfehlungen. Der Prof ist aber bei den anderen Profs für seine "charakterlichen Defizite" bekannt
Eine Lösung wär die Dokumentation solcher Machtmissbräuche via Video oder Audio - natürlich unauffällig - und nur dann möglich wenn vor Eintritt absehbar. Andernfalls muss man schauen inwiefern man diese "rechtliche Immunität" auf anderen Wege "durchbrechen" kann. Es ist schwierig, aber als letzte Option bleibt das persönliche Gespräche mit den "Tätern" unter Beisein von Zeugen, die eine Art von Überzeugungsfähigkeit haben, welche dem Machtvakuum des Täters standhalten kann. Zitat: Nur weil sich ein Mensch unantastbar fühlt und dies von seinem Umfeld widergespiegelt bekommt, so ist dies nur eine Illusion, welche aufgelöst werden kann :)
Sorry die Geschichte von dieser Jannika ist halt sowas von absolut nicht dem Thema entsprechend. Das System ist offen und man kann recht einfach einsehen, wie viele Doktoranten am Ende Profs werden. Kp aber die Hälfte des Beitrags zieht irgendwie am Thema vorbei und ist gejammere von Menschen die sich falsch orientieren.
Ja! Auch erlebt und wollte meine Hochschule verklagen. Mein Zeugnis wurde erst nach 8 Monaten nach Beendigung des Studiums , erstellt worden. Wegen Corona wurde ich gezwungen, meine Thesisarbeit zu schieben, was am Ende zu einer schlechten Forschungsarbeit führte.
Wurden die Behauptungen überprüft? Ich bin selbst Studentin und kenne viele Studentinnen denen nie ansatzweise soetwas passiert ist. Es gab allenfalls negatives Verhalten von Mitstudenten. Daher finde ich es in der Masse unglaubwürdig.
Alle Aussagen und Behauptungen, die wir in unseren Spur-Dokus thematisieren, werden überprüft. Lässt sich eine Aussage nicht vollständig verifizieren, machen wir das im Film auch deutlich. Es ist schön zu hören, dass dir und deinen Mitstudierenden so etwas nicht passiert ist. Dennoch heißt das leider nicht, dass es bei anderen genau so sein muss. 🙏
Habt ihr so etwas Ähnliches schon einmal erlebt, möglicherweise auch in einem anderen Kontext? 🔍
Wir sind die HU, sowas gibt's hier nicht - haha :(
In meinem Institut arbeiten viele Menschen, die noch keine deutsche Staatsbürgerschaft haben oder nur vorübergehend in Deutschland sind. Diese werden vom Institutsleiter regelmäßig aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt, aber nur hinter geschlossener Tür. Das äußert sich darin, dass er sie für "dumm" hält oder Bemerkungen über ihre Herkunft macht (hat mir eine Betroffene so geschildert). Mittlerweile haben mehrere Angestellte deswegen gekündigt. Keiner kriegt es mit, keiner spricht darüber, obwohl wir ein renommiertes neurologisches Institut einer Uniklinik sind, nicht mal die Kollegen untereinander...
Ich kenne es aus einem anderen Kontext im Konzern mit viel politischer Präsenz in den Schlüsselpositionen. Da haben auch "kein Mobbing und keine Belästigung" Standen vor einiger Zeit in der Zeitung, dass sie ganz stolz drauf waren einem Manager gefeuert zu haben, der 4 Frauen in 10 Jahren vergewaltigt hat.
Ja meine Professorin hat mich fertig gemacht weil ich ein Mann bin.
Generell wurden viel mehr auf die Bedürfnisse der Frauen eingegangen, Männer blieben in der Täterrollen und komplett außer Acht gelassen.
Männer wurden als Aggressor dargestellt, obwohl das garnicht stimmte. Sexistische Sprüche gegen Männer waren an der Tagesordnung.
Uni-Stellen wurden erst an Frauen vergeben und danach "was übrigbleibt" an den Rest.
Ja. An der meiner Uni fing das schon im Bachelorstudium an, dass Dozenten versucht haben ihre Stellung bei Studentinnen auszunutzen zB indem mir gesagt wurde ich könnte ich meine mündlichen Leistungen auch anderweitig erbringen.
Mein Dr.-Betreuer hat in meiner Gegenwart gesagt, dass meine Kollegin "ja wohl ein Griff ins Klo war". Sie litt damals unter Depressionen und war in Tränen ausgebrochen. Ich fand das empörend. Leider war das nicht seine einzige Entgleisung. Aber das System fördert solche Männer leider auch noch.
Habe ich auch erlebt solche Erniedrigungen. Keiner hat was gesagt weil keiner das nächste Opfer sein wollte. Nur bei Kooperationspartnern habe ich Solidarität erfahren.
🤦🏻♀️
Das ist eine böse Unterstellung, dass das System diese MÄNNER unterstützt, die du hier ohne Beweise in die Welt setzt!
Sehr mutig und vorbildhaft von den Opfern, solche Zustände ans Licht zu bringen und darüber aufzuklären! Solche Vorfälle sind leider an der Tagesordnung
Das Thema wird immer noch viel zu wenig in der Öffentlichkeit beleuchtet.
Vielen Dank für diese Reportage!
Ich glaube viele unterschätzen wie marode die rechtlichen Strukturen an Universitäten sind. Die meistem haben prekäre Verträge für 1-2 Jahre und die die unbefristet angestellt sind, können nur sehr schwer gekündigt werden. Viele haben eine Professur inne und können nicht zügig entmachtet werden, wenn so etwas passiert.
Ich wurde auch von meiner Tutorin sexuell belästigt. Es war eine sehr schwere Zeit, da sie mich auch nachts oft belästigt hat. Sie ist wesentlich älter und hat einfach kein "nein" akzeptiert.
Ich finde es sehr mutig von dir hier deine Erfahrung zu teilen. Die meisten Kommis, die du bekommen hast, sind so widerlich.
Konntest du dir Hilfe suchen? Hast du mit jemandem von der Uni oder deinem persönlichem Umfeld darüber sprechen können?
Ich hoffe du bist nicht allein und hast/hattest wenigstens einen Menschen mit dem du darüber sprechen kannst/konntest.
Manchmal werden auch Männer Opfer sexueller Gewalt werden. Die Täterin war wohl ein wahrer Nimmersatt, ich hoffe Sie konnten diese traumatische Erfahrungen verarbeiten.
Hat sie wenigstens gut ausgeschaut? Wenn ja hätte ich nicht nein gesagt 😄 meine Chefin hat mir mal am Arsch gegriffen und wollte was von mir. Zu dem Zeitpunkt hatte ich jedoch eine Freundin und hab nein gesagt. Nachdem kurz danach mit meiner Freundin ohnehin Schluss war hat es mich im Nachhinein geärgert nein gesagt zu haben. Ab jetzt ergreife ich jede Chance
wie kann es sein, dass ihr unter 20.000 Abonnenten seid, bei so wichtigen und professionellen Dokus?
Habe an der Uni Mainz am DEL auch unprofessionelles Verhalten eines Dozenten mitbekommen. In einem Seminar hat er eine Studentin, die einen Fehler gemacht hat (und sich dafür 10 Mal entschuldigt hat), vor dem gesamten Kurs runtergeputzt bis sie weinend geflüchtet ist und nie wieder kam. Wir waren alle wie erstarrt und niemand hat sich getraut auch nur ein Wort zu sagen. Heute schäme ich mich dafür, dass ich nicht eingeschritten bin. Dieser Dozent ist unberechenbar, da er mal nett und zuvorkommend ist und ein anderes Mal ist er absolut unverschämt in seinen Äußerungen. Es ist schade, dass sich StudentInnen gegenseitig vor DozentInnen warnen und Seminare verlassen aufgrund der miesen Behandlung. Auch ich habe mein Studium um 1 Semester verlängert, da ich mich nach einer frechen Mail des besagten Dozenten von seinem Seminar abgemeldet habe und im nächsten Semester zu einem anderen Dozenten ins Seminar gegangen bin. Natürlich beschweren sich die StudentInnen nicht, weil alle ganz genau wissen, dass wir von der Notengebung der Dozenten abhängig sind und dann will man es sich halt nicht verscherzen.. Traurig, aber wahr..
An der JLU Gießen bei den Tiermedizinern gab es auch einen Prof, der regelmäßig sexistisch war und sogar vor allen Leuten mal zu einer Studentin gesagt hat sie gehöre in die Küche. Da gabs Beschwerden ohne Ende über die Jahre wegen solchen Geschichten und erst seit einiger Zeit lehrt er nicht mehr (aber nach wie vor angestellt soweit ich weiß).
Kenne sogar den Prof über den hier geredet wird , war in seiner Prüfung und hab auch einiges über sich zu hören bekommen
Wenn es keine Konsequenzen gibt, dann ändert sich auch nichts.
Es wäre ja schon mal ein erster Schritt Arbeitszeiten zu dokumentieren. Bei uns war es zb so dass die Lieblinge des Professors damit durchkamen nur 30h zu arbeiten während andere 60h arbeiteten. Alle wurden für 20 bzw 25h bezahlt.
Tatsächlich würde ich sagen, wenn man Doktoranden oder Post-Docs fragt, kann jeder von Professoren berichten, die ihre Macht missbrauchen. Es ist natürlich nicht jeder Professor, aber schon verdammt viele. Also selbst, wenn man selber keinen Machtmissbrauch erfahren hat, kennt man jemanden, der es erfahren hat. Ich denke es gibt aber auch bestimmte Fächer in denen das häufiger vorkommt als in anderen.
„So Leute wie dich sind hier nicht erwünscht!“, „Dafür muss man studieren?“, „Für dich und deine Kommilitonen erstellen wir hier keine zusätzlichen Aufgaben.“, „Ach ihr Extrawürste wieder!“, „Was macht ihr in meiner Vorlesung?“, „Bisschen alt zum Studieren!“.
Ich werde in meinem Studium (Master of Education [LaB]) in Hessen strukturell an meiner Uni benachteiligt, wurde schon mehrmals von Dozenten/Profs diskriminiert und benachteiligt. Aufgrund meines Studiengangs, meiner Studienordnung, meines Alters… Aber ich zieh das durch. Was bleibt mir anderes übrig?!
Mund aufmachen und sich beschweren. Bei uns an der Hochschule gab es Studienberatungen und Gleichstellungsbeauftragte oder FSRs. Diese Stellen würde ich anlaufen und mich beraten lassen. Vielleicht auch mit anderen sprechen. Wenn es eine Zeitung oder Radiosendung oder ähnliches über das Leben an der Uni gibt, dann mich dort melden und das ganze bekannt machen, diese Stellen können deine Anonymität wahren aber dennoch das publik machen.
ich hab anonym der Hochschul Präsidentin und Gleichstellungsbeauftragten meiner Hochschule geschrieben.
@@vst3919 hey, wie geht das? wir sind verpflichtet unsere campus mail zu verwenden, da ist der name angegeben.alles andere wird gelöscht. gab da wiederholt fälle von identitätsklau.
Ganz normale Sprüche, die wir uns in der ersten Studienwoche schon anhören mussten.
@@kevinglucose4057 Sprüche die nicht sein dürfen, man gewöhnt sich zu schnell daran
Der Machtmissbrauch ist keine Ausnahme. Wenn man als Doktorand/in nicht weitaus mehr Stunden arbeitet, als angestellt, hat man keine Chance. Und das wird auf jeder Hochschule, von jedem Betreuer/jeder Betreuerin so verlangt, weil das System so ist. Und das ist schon Machtmissbrauch. Gute Wissenschaftler/innen gehen und entscheiden sich gegen die Wissenschaft, wie im Film auch gesagt wird. Weiters sind Sachen wie Daten fälschen auch nicht selten und vieles mehr.
Einfach super schön produziert, von den Einstellungen bis hin zum Grading und Sounddesign. Und die Themen sind auch gut gewählt!
Was ist mit dem RUclips Algorithmus los? Ein Video über so ein kritisches Thema, das in der Gesellschaft allgegenwärtig ist, verdient viel mehr Aufmerksamkeit!
Danke dir für deinen lieben Kommentar 💚
Gab es an meiner Hochschule auch über die Jahre gab es 250 Beschwerden und die Betroffnene Person wurde nur an einen anderen Standort versetzt. Durch seinen Einfluss in die Branche wollte auch keiner der aktuell studierenden, Dozenten oder Alumnis aussagen.
Das Problem ist leider real, ich bin selbst Professor und habe wiederholt erlebt, dass es an meiner Uni zu Normenverstößen und Machtmissbrauch kam. Da immer noch die meisten Professuren männlich besetzt sind, geht dieses Fehlverhalten häufig von Männern aus. Allerdings sind in zwei der drei Fälle, die ich in meinem Umfeld erlebt habe - ich bin Geisteswissenschaftler, und anders als in den Naturwissenschaften gibt es hier inzwischen fast genauso viele Professorinnen wie Professoren -, Frauen diejenigen gewesen, die ihre Macht missbraucht haben (nicht sexuell, aber durch massive Ausbeutung, Mobbing und Bedrohung ihrer Mitarbeiterinnen, die schließlich verzweifelt gekündigt haben). Damit will ich keineswegs bestreiten, dass gerade dann, wenn es um sexuelle Nötigung geht, die Täter meistens männlich sind. Aber ansonsten gilt: Nicht nur Männer missbrauchen Macht. Und es stimmt: Auf Lebenszeit verbeamtete Profs wird man nicht so leicht wieder los, da muss es eben einen Strafprozess geben, der in einer Verurteilung zu mindestens 12 Monaten endet, geben.
Ich hab so krasses Mobbing von meiner Italienischprofessorin erlebt. Ich weiß nicht, wie ich die zwei Jahre mit der Dozentin überlebt habe.
Uff, das tut uns leid. Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. 💚
Das generell Problem besteht auch darin, dass Professoren GEGEN Studenten arbeiten, dabei haben wir doch alle ein Ziel vor Augen und geben uns Mühe dies zu erreichen. Ich erinner mich noch gut an den ersten Satz zweier Professoren “ Willkommen, zum Glück sind wir in einem halben Jahr nur noch die Hälfte, den Rest hab ich bis dahin aussortiert 😂“ , sehr motivierend bevor man überhaupt angefangen hat!
Nö, nur ein kurzer realitätscheck
1 semester: ca 80
Davon haben in regelstudienzeit abgeschlosse : 16
@@f.h.7671 das stimmt natürlich, habe in meinem Medizinstudium auch genug gehen sehen, dennoch halte ich es nicht für richtig junge Menschen zu demotivieren und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht gut genug sind und es eh nicht schaffen werden.
@@svenni17das kommt darauf an, wie du damit umgehst. Klar kann man sagen, das ist nicht fair, demotivierend und ungerecht und sich benachteiligt fühlen
Oder aber man zeigt, dass man in der lage ist, richtig zu arbeiten, seine prioritäten zu setzten und leistungsbereitschaft zu zeigen. Jetzt erst recht mentalität. Bei uns (pharmazie) zb hat sich auch mit bestandenem 1. stex das verhältnis zu dozenten und profs zu mehr wertschätzung hin gewandelt. Mehr hilfestellung in persönlichen situationen zb beerdigung, schwangerschaft usw. wir dürfen ja meistens nur 1 labortag fehlen, wenn überhaut.
Aber auch wir wurden am ersten tag zur sau gemacht.
@@f.h.7671 aber denkst du nicht es ist an der Zeit dies zu ändern?! Genau wie es in der Schule zur “Motivation” die schlechtere Note gab, damit man sich mehr anstrengt. Meiner Meinung nach sollten wir uns von Anfang an mehr unterstützen, bei dem Mangel in allen Bereichen sollte man sich um jeden jungen motivierten Menschen bemühen ☺️
@@svenni17 hmm ändern hin zu was? motivation ist ja nur ein aspekt, belastbarkeit ein anderer. das was meiner meinung nach grundlegend überarbeitet werden muss ist studien-und approbationsordnung. dafür ist allerdings die kammer zuständig und nicht die profs. die fachschaften fordern seit jahren eine verlängerung von 8 auf mind 9 oder besser 10 semester. aber es passiert nix. aus gesprächen weiß ich, dass viele der profs unsere meinung teilen. die sehen durchaus was an belastung da ist. und auf diese belastung bereiten sie uns vor. lern und leistungsdruck technisch als auch psychisch. ich sehe dass ähnlich wie in den bundeswehrdokus, die es hier auf yt gibt. die lehrgänge sind körperlich schon fast grenzwertig und darüber hinaus werden die anwärter auch noch psychisch runter gemacht. es wird also in der ausbildung sichergestellt dass die belastbarkeit für einen einsatz gewähleistet wird. das dürfte für euch in der medizin ja noch relevanter sein. eure verantwortung und belastbarkeit ist im beruf noch mal um einiges höher als in den stex phasen.
nur wollen reicht da nicht. sowohl körperlich als auch mental muss man in der lage sein, den job ausführen zu können. wie gehst du damit um, wenn in der notaufnahme 5 schweverletzte pat gleichzeitig eingeliefert werden?
aber ja, es muss sich dringend was ändern, was die arbeitsbedingungen angeht. oder auch, welche menschen ich rausprüfe. oft sind ja diejenigen, die mit guten noten und ohne größere schwierigkeiten durchs studium kommen, nur bedingt für den beruf geeignet. bei uns zb chemie und analytik genies. hat mit unserer späteren tätigkeit allerdings nicht mehr viel zu tun. da ist geduld, zuhören und komplexes einfach erklären können wichtiger
Sehr interessant, Vielen Dank
voll gute dokus
Ich habe in den 90ern eine Lehrende erlebt, die 7 Jahren auf ihre Habilitation hingearbeitet hat. Nachdem sie schwanger wurde, hat ihr betreuender Professor ihr gesagt, dass das ja jetzt das Ende wäre. Das war's dann. Und nach den Berichten von Doktorant:innen, habe ich von einer Karriere an der Universität abgesehen. Die Diskriminierung an Universitäten ist kein aktuelles Problem, sondern besteht seit Jahrzehnten.
Selbst auch etwas ähnliches erlebt. Weiß bis heute nicht, ob ich mich Betroffene nennen darf. Ich werde bewusst nicht erzählen, was mir konkret widerfahren ist. Habe allerdings in der Vergangenheit meine Geschehnisse immer wieder dokumentiert und muss es bis jetzt verarbeiten. Wenn du gerade auch eine Situation an der Uni/auf der Arbeit/in der Schule oder ähnliches erlebst, die du nicht mehr einordnen kannst, dann würde ich jedem empfehlen, seine Gedanken und das, was einem widerfahren ist, zu dokumentieren. Ich hätte niemals gedacht, dass das, was man erlebt, nicht einfach ist, den (nicht Betroffenen) Menschen zu erklären, da man selbst nicht weiß, was mit einem geschieht. Ich hatte viele Jahre Schwierigkeiten, das alles in Worte zu fassen, und kann einige Mechanismen bis heute nicht so ganz beim Namen nennen. Als ich mich nicht mehr rechtfertigen musste, wusste ich, dass etwas tatsächlich nicht stimmt. Und das hat nichts mit mir zu tun.
Ich habe eine Naturwissenschaft studiert. Schon während der Laborpraktika herrschte manchmal eine seltsame Atmosphäre, je nachdem, in welcher Arbeitsgruppe, Laborgruppe und welchem Semestermodul ich mich befand. Als Studentin habe ich meistens nur Frust und merkwürdige Wutausbrüche beobachtet, bei denen ich mich jedes Mal gefragt habe, was hinter den Kulissen passiert, dass sich diese Menschen so "verändern"? Von Betreuern über Doktoranden bis hin zu Professoren. Es verging kein Semester, in dem ich nicht von Schikanen im Labor mitbekommen oder sie miterlebt habe. Zwar waren diese Menschen damals für mich ‚‘‘Täter‘‘. Aber mir war auch schnell bewusst, dass diese Menschen auch teilweise selbst Opfer waren von diesem manchmal ‚‘‘ekelhaften‘‘ System, welches trotzdem mentale und physische Gewalt nicht rechtfertigt.
Einige Verhaltensweisen von Doktoranden waren teilweise nachvollziehbar, wenn man sich ansah, wie hoch ihr Arbeitspensum, die Arbeitsplatzsituation („Hühner in einem Massentierhaltungsstall“), der Aufgabenbereich und der Druck waren. Doch noch schlimmer fand ich es, wie diese toxischen Verhaltensweisen auch an andere Studierende indirekt weitergegeben wurde.
Damals habe ich eine Doktorandin zur Rede gestellt, als ich mich von ihr und einer Kollegin schlecht behandelt gefühlt habe. Sie ist ‚‘‘ausgerastet‘‘, bis sie bei einem späteren zweiten Gespräch zur Ruhe kam. Was danach geschah, war eigentlich schlimmer: Es wurden Lügen über mich verbreitet, nachdem ich das Gespräch positiv wahrgenommen hatte. Und zwar so, dass die Doktoranden und weitere Mitglieder „geschützt“ wurden. Alle sind (wahrscheinlich) darauf bedacht, das Image der Uni zu wahren und keiner möchte, dass irgendetwas beim „Chef“ ankommt. Wenn in diesem Semester jedoch nicht vermehrt Schikanen und Vorfälle bei anderen Studierenden aufgetreten wären, hätten die Lügen vielleicht Wirkung gezeigt. Von diesem ‚‘‘Character assasination‘‘ habe ich mich dennoch später nicht erholt. Als ich mich meinen Freunden anvertraute, wurde plötzlich das Wort "Mobbing" Thema.
Es gab auch Vorfälle, bei denen Kommilitonen sich zum Beispiel über die Professoren beschwerten, nur um herauszufinden, dass selbst der Asta, die Fachschaft und die Dekane sich nur begrenzt mit dem Problem auseinandersetzen wollten/konnten. Das lag möglicherweise daran, dass in der Fachschaft selbst angehende Bachelor- und Masterabsolventen saßen, die gleichzeitig eine Arbeitsstelle in einer Arbeitsgruppe hatten. Bei Beschwerden über ihre Arbeitsgruppe hatten einige wohl Angst, dadurch ihre Möglichkeit auf zum Beispiel eine Doktorandenstelle zu gefährden. Zudem ist es oft so, dass die "höchste Instanz" in der Regel eng mit den Professoren verbunden ist. Eigentlich hat man sich dadurch manchmal selbst ins Knie geschossen, wenn man sich über Vorfälle beschwert hat, da nichts geschah. Das Einzige, was geschah, war, dass alle wussten: du warst diejenige, die sich beschwert hat. Und wenn du Pech hattest, sprach es sich herum oder hatte Auswirkungen auf deine nächste Bewertung.
In meinem letzten Jahr, als ich mich offiziell entschied, die Uni zu verlassen, erzählte mir eine Freundin, die in einem Drittversuch bei einem Professor war, dass sie knapp durchgekommen ist. Was ich jedoch hervorheben möchte, ist ein seltsamer Vorfall zu dieser Zeit: Eine Studentin hatte ebenfalls bei dem Professor eine Prüfung abgelegt und entschied sich danach, den Professor zu melden, da er über einen Messenger-Dienst mehrmals Annäherungsversuche gemacht hatte. Nachdem sie diesen Vorfall gemeldet hatte, verschlechterte sich die Atmosphäre an der Uni komplett. Alle Studenten, die in ihrem Drittversuch mit diesem Professor waren, wurden bewusst exmatrikuliert, obwohl bekannt war, dass manchen sogar im Drittversuch eine weitere Chance gegeben wurde (darüber lässt sich streiten...). Es mag vieles nicht schlüssig erscheinen, aber wie gesagt, ich möchte nicht ins Detail gehen, wie und warum es dazu kam
Damals hatte ich schon gesagt, man muss den Mund aufmachen. Wie soll sich etwas ändern, wenn wir alle den Mund halten? Damit meine ich wirklich alle, die zur Institution Uni gehören. Ständig wird gejammert und man ist unzufrieden. Als ich mal mit einem Kommilitonen darüber redete, hieß es: „Och nöö“ und alle, die eigentlich den Mund aufmachen sn, sind die, die selbst schuld haben. Nach dem Motto: Akademiker „machen so etwas ja nicht“. Schon damals hatte ich in ein paar Internetforen bezüglich meines Studiengangs geschaut, ob es an anderen Unis auch so zugeht. Und leider hieß es oft: Das ist „normal“. Und wenn ja, etwas „normal“ ist, ist es einfacher zu relativieren. Nochmal: Wie soll sich etwas verändern, wenn wir den Mund nicht aufmachen? Wenn alle unzufrieden sind, dann kreiieren wir auch eine unfaire Institutionen, wo Menschen wie z.B. Doktoranden auf verschiedenen Ebenen "krank werden". Wir dürfen nicht zu faul für Veränderungen sein!
Mein Fazit aus diesen Jahren ist zum Teil: An Institutionen gibt es versteckte Diskriminierung und wer sehen will, der kann es auch sehen. Akademiker sein bedeutet nicht automatisch, dass man über soziale Kompetenz verfügt oder dass man sie automatisch in die Wiege gelegt bekommen hat. Akademiker können leider auch sehr große Schweine sein. Sie können meistens die „schlimmeren“ Mobber sein, aufgrund ihrer Position.
Und bezüglich Ausnahmen: Ich glaube nicht, dass es Ausnahmen gibt, solange solche Systeme existieren. Jede Institution kann betroffen sein. Die Intensität der Vorfälle muss nicht unbedingt "stark ausgeprägt sein" (subjektiv). Aber die Möglichkeit oder Tendenz dazu wird immer vorhanden sein.
Zum Glück gibt es andererseits Institutionen oder einzelne Personen in diesen Bereichen, die bereit sind, Veränderungen herbeizuführen. Was ich aus diesen Jahren mitnehme: Manchmal sind deine Kompetenzen und Anstrengungen egal. Wenn jemand am längeren Hebel sitzt und du einfach nicht weiterkommst, dann ist es besser zu „gehen“. Sprich zum Beispiel die Uni zu wechseln oder an einen Ort zu gehen, wo man dich sieht und kritisiert für das, wofür du da bist."
Danke für deinen Roman.. Kurzzusammenfassung: Du hast dein MINT-Studium einfach nicht durchgehalten.. So sad!
Willkommen im echten Leben ^^
@@qborphrenotekk Hey du! Danke, dass du meinen Roman gelesen hast! Im nächsten Jahr gehe ich offiziell auf Tour! Vielleicht schaust du ja dann auch mal vorbei. Im zweiten Roman wird darauf eingegangen, wie es bei mir weiterging. Spoiler: Ich habe es natürlich durchgehalten. Allerdings bin ich an einem neuen Ort gegangen, an dem es zum Beispiel keine Verdachtsdiagnosen bezüglich meiner Gesundheit (ich wusste nicht, dass ich plötzlich von Ärzten umgeben war) und keine abwertenden Kommentare bezüglich meiner Ethnie gab.
Ich sehe, dass du auch ein Buch geschrieben hast: SAD. Worüber handelt dein Sadomaso-Roman? Könntest du die Praktiken erläutern und vor allem erklären, warum sie wichtig sind? Mir lässt der Gedanke nicht los, dass es mit viel Humor und Schadenfreude geschrieben wurde.
@@sebastianvehma3572 Das stimmt wohl..Außerhalb der "Bubble" sieht es ja meist genauso aus..Zum Glück kann man vieles auch selbst in die Hand nehmen und lernt wiederrum aus diesen Zeiten.
@@DA-sy9tk naja im ehrlich zu sein.
Die jetzige Generation z ist halt ne Schneeflocke
ohne Macht kein Machtmissbrauch. Dann hilft nur Entmachtung.
Uni Stuttgart.... sehr schlimm
Auch schon an Schulen... Im Abi unser Mathelehrer. Wir sind geschlossen zur Schulleitung gegangen mit unseren Eltern.. "Wir können nichts machen. Ich rede mit ihm. Ihr seit doch eh bald fertig" war die Rückmeldung sinngemäß... Heute 10 Jahre später unterrichtet er noch immer..
Anscheinend hat der Staat andere Prioritäten als Missbrauch zu verhindern. Die benfits der Abhängigkeit zum Prof. haben zu viele Vorteile für den Staat. Gehorsamkeit, Linientreue, Leistungsdruck. Es ist letztendlich der Staat selbst, der den Missbrauch herbei führt.
Ich habe ähnlichen Machtmissbrauch erlebt, auch wenn die meetoo-Komponente nicht so ausgeprägt war. Es kann einen so kaputt machen, Neugierde und Liebe für die Wissenschaft vollkommen zerstören.
Das Problem ist leider, dass Doktorierende oft keinen neuen Betreuer finden fūr ihre Doktorarbeit, wenn sie sich beschweren.Eine Krähe hackt einer anderen kein Auge aus. Wer seine Doktorarbeit retten will, hält dann leider den Mund. Hiermuss sich etwas ändern!
3:05 also für gute Noten hätt ich mit dem Professor rum gemacht 😂
Das ist leider auch an der Ruhr Universität in Bochum der Normalfall. Im ersten Semester im Bachelor war ich noch geschockt als die Dozentin zwei meiner Kommilitonen und mich beiseite nahm und uns erklärte das unser Kleidungsstil (einfache schwarze Kleidung, nicht Freizügig) unangemessen wäre. Studierende die den Test zu beginn des Laborpraktikums nicht bestanden haben wurden mit der Platznummer aufgerufen und vor dem gesamten Kurs stehend runter geputzt. In den darauffolgenden Semestern wurde das irgendwie zur Normalität. An der Uni gilt die Devise : wegsehen, ignorieren und so tun als ob nichts passiert wäre. Selbst Professoren die das Fehlverhalten von anderen Professoren mitbekommen werden nichts dagegen unternehmen. Es gilt schließlich Freiheit von Forschung und Lehre. Jeder Arbeitskreis geleitet von einem meist männlichen Professor ist ein eigenes Königreich und jeder Studierende und Mitarbeiter ist Vogelfrei. Selbst Ombudspersonen und Beratungsstellen an der Uni sagen einem das sie nichts tun können außer Vorfälle zu dokumentieren.
Leider werden hier verschiedene Fälle, zwischen tatsächlichen Machtmissbrauch und simplen Leistungsdruck, vermengt, was nicht zielführend ist.
Ich würde schon sagen, dass man das zusammenbringen muss - der hohe Leistungsdruck führt dazu, dass Machtmissbrauch systematisch unentdeckt bleibt
@@Thestrangepinkpie Universitätsabschluss und Promotion sind aber nun mal ganz verschiedene Anforderungskategorien; letztlich schafft jeder aus dem Bürgertum irgendwie einen Abschluss, aber eine selbständige Forschungsarbeit überfordert häufig, weil man in den anderen Anforderungsbereichen denkt.
ich sehe nicht, was deine Antwort mit meiner oder mit deinem ursprünglichen Punkt zu tun hat - sowohl im Studium als auch in der Promotion als auch als Post-Doc greifen doch dieselben Probleme @@MiMü2000
wieso ist ähnliches an normalen weiterführenden z.B. Realschulen nie ein Thema in der öffentlichkeit, obwohl alle 2-3 solcher kandidaten pro schule die man besucht hatte aufzählen können. teils mit extremen fällen und folgen wie gefälschte noten oder schulabbrechern...
Das ist bei Referendaren ähnlich, wenn nicht sogar schlimmer. Wie es da zugeht, ist alles andere als menschlich! Ich habe vor einem halben Jahr mein Referendariat absolviert und war zwischendurch kurz vor einem Abbruch aufgrund einem Vorfall mit einer Fachleiterin und dem Schulleiter.
Es tut uns leid, zu hören, dass du solche Erfahrungen machen musstest. Vielen Dank, dass du hier darüber sprichst und Bewusstsein schaffst
@@diespur Ist denn auch eine Reportage über Probleme/Vorfälle im Referendariat geplant?
Der Sprecher von Ina Brandes ist R. Tigges
4:42 wieso geht man dann nicht zu dem Manager von Professor mit paar Screenshots und beschwert sich?
Liebe reporter von die spur: Wieso sprecht ihr immer von Professoren und nicht von Professorinnen. Ihr seid doch sonst auch immer für gleichberechtigung.
Hi Verena! Wir als Redaktion haben uns dazu entschieden, hier auf RUclips und Instagram zu gendern. Unseren Reporter:innen lassen wir es aber offen, so zu sprechen, wie es für sie am natürlichsten ist. So wird es manche geben, die konsequent gendern und andere nicht 😊🔍
Könnte es auch sein, dass keine Fälle von Professorinnen bekannt sind? Vielleicht es ja ja tatsächlich ein männliches Problem. Gleichberechtigung klappt leider halt nicht immer. Liebe grüße
😂😂woke Eimer
#MeToo ist an deutschen Unis eigentlich nur die Spitze des Eisbergs wenn es um Machtmissbrauch geht.
Es ist womöglich gar nicht die Spitze des Eisbergs, sondern ein Teil eines sehr komplexen Machtmissbrauchs.
Musstest du schon eigene Erfahrungen mit Machtmissbrauch machen?
@@diespur ja, allerdings ging es bei mir nicht um sexuelle Handlungen, sondern um den Missbrauch der SPO
Und bei einem anderen Fall am gleichen Institut geht es um grundsätzliche menschliche Verfehlungen. Der Prof ist aber bei den anderen Profs für seine "charakterlichen Defizite" bekannt
Eine Lösung wär die Dokumentation solcher Machtmissbräuche via Video oder Audio - natürlich unauffällig - und nur dann möglich wenn vor Eintritt absehbar.
Andernfalls muss man schauen inwiefern man diese "rechtliche Immunität" auf anderen Wege "durchbrechen" kann.
Es ist schwierig, aber als letzte Option bleibt das persönliche Gespräche mit den "Tätern" unter Beisein von Zeugen, die eine Art von Überzeugungsfähigkeit haben, welche dem Machtvakuum des Täters standhalten kann. Zitat: Nur weil sich ein Mensch unantastbar fühlt und dies von seinem Umfeld widergespiegelt bekommt, so ist dies nur eine Illusion, welche aufgelöst werden kann :)
Sorry die Geschichte von dieser Jannika ist halt sowas von absolut nicht dem Thema entsprechend. Das System ist offen und man kann recht einfach einsehen, wie viele Doktoranten am Ende Profs werden. Kp aber die Hälfte des Beitrags zieht irgendwie am Thema vorbei und ist gejammere von Menschen die sich falsch orientieren.
Kenn ich auch an der Fachhochschule in der Schweiz. Weiss nicht wie weiter fahren da divesety nicht macht. Da ich auch Hautmus habe.
Die Verhaltensweisen sind in der freien Wirtschaft bereits integriert/standard..... Der war gut xD hier ist genau so viel machtmissbrauch vorhanden
Man nehme sich in acht vor einer Gottesanbeterin
ja kenne ich. wer will Namen wissen?
Professoren haben Macht, wer hätte es gedacht. Ich dachte man sucht sich seine Noten selber aus. Krass.
Ja! Auch erlebt und wollte meine Hochschule verklagen. Mein Zeugnis wurde erst nach 8 Monaten nach Beendigung des Studiums , erstellt worden. Wegen Corona wurde ich gezwungen, meine Thesisarbeit zu schieben, was am Ende zu einer schlechten Forschungsarbeit führte.
Eigentlich ein wichtiges Thema, aber mit dieser komischen Transgender Sprache wird es ins Lächerliche gezogen.
Wurden die Behauptungen überprüft? Ich bin selbst Studentin und kenne viele Studentinnen denen nie ansatzweise soetwas passiert ist. Es gab allenfalls negatives Verhalten von Mitstudenten. Daher finde ich es in der Masse unglaubwürdig.
Alle Aussagen und Behauptungen, die wir in unseren Spur-Dokus thematisieren, werden überprüft. Lässt sich eine Aussage nicht vollständig verifizieren, machen wir das im Film auch deutlich. Es ist schön zu hören, dass dir und deinen Mitstudierenden so etwas nicht passiert ist. Dennoch heißt das leider nicht, dass es bei anderen genau so sein muss. 🙏
Drama queens 😂
Ach, und wie soeben gesehen sind ja unsere beiden "armen" Protagonist*innen ja sanft gelandet in irgendwelchen Bullshit-Jobs.. 😂
Also ist sexueller Missbrauch und Belästigung nicht so schlimm, wenn die Opfer später einen Job finden? 😳