@@wissenhatkeineneigentumeri9889 kann man diesen hinausgehenden zins auch mit einer Art Marktwert einer großen Geldmenge erklären? (Ich habe viel Geld, du brauchst Geld, ich gebe es dir für Bonus X, je weniger große Geldmengen angeboten werden desto höher der Bonus) So wie der Preis eines Produktes ja auch die Herstellungskosten mehr oder weniger beliebig übersteigen kann. (Ich hoffe ich habe mich nicht total unverständlich ausgedrückt, bin kein Ökonom!...)
Keynes Liquidity Preference Theory hat sich zu Recht nicht durchgesetzt, da sie nur einen Teil der neoklassischen Theorie des Zinses nach Irving Fisher wider gibt.
Super erklärt! Ich finde aber nicht das Keynes hier etwas neues gebracht hat. Die Liquidität ist ja auch im Grunde genommen durch die Zeitpräferenz zu erklären. Liquide zu sein heißt ja nur im hier und jetzt eine potentielle Ausgabe zu tätigen. Es hat halt nur einen hohen Wert liquide zu sein, da der potentielle Schaden einer nicht Ausgabe mit eingepreist werden muss. Dementsprechend nimmt auch der Wert der Liquidität ab einer gewissen Sparmenge ab.
Nicht ganz. Der Vorteil des (liquiden) Geldes besteht darin, dass man jederzeit damit konsumieren kann und damit eben wahrscheinlicher seinem Nutzenmaximum näher kommt als wenn man sich auf einen fixen Zeitpunkt festlegt. So gesehen gibt es gar keine Zeitpräferenz, weil mir Geld jetzt nichts nutzt, wenn ich keine sinnvollen Konsumwünsche hab. Es ist also auch recht egal, ob ich jetzt konsumiere oder erst in 10 Jahren konsumiere. Dadurch dass das Geld aber liquide ist, kann ich, indem ich in Geld spare, innerhalb der nächsten 10 Jahre frei konsumieren, wenn der Konsum am sinnvollsten ist. Darin besteht der Vorteil des Geldes - in der Liquidität. Die Zeitpräferenz unterstellt, dass ich lieber jetzt konsumiere als in der Zukunft, was so pauschal nicht richtig ist. Erst durch die dynamische Eigenschaft des Geldes, konsumieren zu können, wann man will, kriegt das Geld seinen Wert (dessen Aufgabe einen Zins rechtfertigt). Liquide sein heißt nicht nur im hier und jetzt eine potenzielle Ausgabe zu tätigen, sondern es heißt, eine Ausgabe zu tätigen, wann man will.
Zudem geht es ja um eine Präferenz, die notwendig nicht mit einem rationalen Argument erklärbar ist. Keynes bricht ja gerade mit mechanistischen Erklärungsmustern die versuchen aggregiertes Verhalten post factum mit einer rationalistischen Erklärung zu plausibilisieren. Diese Präferenz kann schlicht daher kommen, das jemand z.b. gängigen Anlageformen misstraut, kein Interesse daran hat für ein paar Euro mehr die Energie aufzubringen sich um Investments zu kümmern oder gerne in Münzen badet. Die Vorstellung einer Zeit Präferenz ist schlicht unbegründet, sie ist ein unwissendchaftliches Dogma da sie weder falsifizierbar ist noch theoretisch herleitbar (im übrigen nichtmal intuitiv).
@@initiativefreiheit831 Bezüglich der Masse der Menschen gibt es aber sehr wohl eine Zeitpräferenz, da ja jeder zum Beispiel essen muss, Klamotten braucht, seine Miete bezahlen muss usw. Das gilt auch für den Freizeitbereich, auch wenn man darauf Verzichten kann. Aber wer sitzt denn schon gerne zu Hause und macht nichts? Auch macht es für Unternehmen Sinn ihr Kapital in Maschinen, was auch eine Form von Konsum ist, zu investieren, um mit diesen dann durch ihr operatives Geschäft Gewinn zu erwirtschaften. Unternehmen zum horten von Geld machen keinen Sinn, warum sollte man sich alleine die Mühe machen ein Unternehmen anzumelden, wenn man damit keinen Gewinn erzielen möchte? Dann kann man ja gleich Barmittel halten. Man stelle sich nur mal das Gegenteil vor. Dann könnten wir alle von Luft und Liebe leben. Ich stimme aber zu dass der Wert des Geldes maßgeblich davon geprägt wird, dass man zu jedem Zeitpunkt konsumieren kann, allerdings nicht dass man sein Geld freiwillig ewig aufhebt. Das macht einfach niemand, da man irgendwann stirbt und dann hat das Geld gar keinen Wert mehr für die betreffende Person. Klar es gibt Leute, die haben so viel Geld dass sie es nicht ausgeben können. Das ist aber nicht mal im Ansatz die Mehrheit und spätestens nach ein paar Generationen und Erbschaften ist das Geld wieder im Markt. Bei Liquidität reden wir über was anderes. Ich meine dass man Liquide ist, wenn man jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Das heißt nicht dass man seinen Gläubigern seine Schulden zahlen kann, wann man will.
@@lukas9138 Gut, dann verzichte doch mal auf den Konsum/Kauf von allem inklusive Lebensmittel für 1 Jahr. Kannst uns ja auf dem Laufenden halten, wenn du das schaffst ohne wirklich einen Euro auszugeben oder durch Tausch an Waren zu kommen. Wirklich alles selbst anbauen etc. Wenn Du es nicht machen willst, hast du ganz persönlich bewiesen, dass du eine Zeitpräferenz hast.
wie kann man so gut erklären?????
Sind Zinsen nicht eine Risikoprämie für das Verleihen?
Ja klar. Keynes geht es aber um den über eine Risikoprämie hinausgehenden Zins
Ganz genau. Alles andere ist Blödsinn.
@@wissenhatkeineneigentumeri9889 kann man diesen hinausgehenden zins auch mit einer Art Marktwert einer großen Geldmenge erklären? (Ich habe viel Geld, du brauchst Geld, ich gebe es dir für Bonus X, je weniger große Geldmengen angeboten werden desto höher der Bonus) So wie der Preis eines Produktes ja auch die Herstellungskosten mehr oder weniger beliebig übersteigen kann. (Ich hoffe ich habe mich nicht total unverständlich ausgedrückt, bin kein Ökonom!...)
Gut und richtig.
Keynes Liquidity Preference Theory hat sich zu Recht nicht durchgesetzt, da sie nur einen Teil der neoklassischen Theorie des Zinses nach Irving Fisher wider gibt.
Ist das eine Übung?
Ja, Dr. Ingo Sauer ist Übungsleiter im Fach "Einführung in die Volkswirtschaftslehre" (2. Semester).
Warum muss er damit andere Theorien zum Zins widerlegen? Können nicht alle parallel gelten?
Super erklärt! Ich finde aber nicht das Keynes hier etwas neues gebracht hat. Die Liquidität ist ja auch im Grunde genommen durch die Zeitpräferenz zu erklären. Liquide zu sein heißt ja nur im hier und jetzt eine potentielle Ausgabe zu tätigen. Es hat halt nur einen hohen Wert liquide zu sein, da der potentielle Schaden einer nicht Ausgabe mit eingepreist werden muss. Dementsprechend nimmt auch der Wert der Liquidität ab einer gewissen Sparmenge ab.
Nicht ganz. Der Vorteil des (liquiden) Geldes besteht darin, dass man jederzeit damit konsumieren kann und damit eben wahrscheinlicher seinem Nutzenmaximum näher kommt als wenn man sich auf einen fixen Zeitpunkt festlegt. So gesehen gibt es gar keine Zeitpräferenz, weil mir Geld jetzt nichts nutzt, wenn ich keine sinnvollen Konsumwünsche hab. Es ist also auch recht egal, ob ich jetzt konsumiere oder erst in 10 Jahren konsumiere. Dadurch dass das Geld aber liquide ist, kann ich, indem ich in Geld spare, innerhalb der nächsten 10 Jahre frei konsumieren, wenn der Konsum am sinnvollsten ist. Darin besteht der Vorteil des Geldes - in der Liquidität.
Die Zeitpräferenz unterstellt, dass ich lieber jetzt konsumiere als in der Zukunft, was so pauschal nicht richtig ist. Erst durch die dynamische Eigenschaft des Geldes, konsumieren zu können, wann man will, kriegt das Geld seinen Wert (dessen Aufgabe einen Zins rechtfertigt). Liquide sein heißt nicht nur im hier und jetzt eine potenzielle Ausgabe zu tätigen, sondern es heißt, eine Ausgabe zu tätigen, wann man will.
Zudem geht es ja um eine Präferenz, die notwendig nicht mit einem rationalen Argument erklärbar ist. Keynes bricht ja gerade mit mechanistischen Erklärungsmustern die versuchen aggregiertes Verhalten post factum mit einer rationalistischen Erklärung zu plausibilisieren. Diese Präferenz kann schlicht daher kommen, das jemand z.b. gängigen Anlageformen misstraut, kein Interesse daran hat für ein paar Euro mehr die Energie aufzubringen sich um Investments zu kümmern oder gerne in Münzen badet. Die Vorstellung einer Zeit Präferenz ist schlicht unbegründet, sie ist ein unwissendchaftliches Dogma da sie weder falsifizierbar ist noch theoretisch herleitbar (im übrigen nichtmal intuitiv).
@@initiativefreiheit831
Bezüglich der Masse der Menschen gibt es aber sehr wohl eine Zeitpräferenz, da ja jeder zum Beispiel essen muss, Klamotten braucht, seine Miete bezahlen muss usw. Das gilt auch für den Freizeitbereich, auch wenn man darauf Verzichten kann. Aber wer sitzt denn schon gerne zu Hause und macht nichts? Auch macht es für Unternehmen Sinn ihr Kapital in Maschinen, was auch eine Form von Konsum ist, zu investieren, um mit diesen dann durch ihr operatives Geschäft Gewinn zu erwirtschaften. Unternehmen zum horten von Geld machen keinen Sinn, warum sollte man sich alleine die Mühe machen ein Unternehmen anzumelden, wenn man damit keinen Gewinn erzielen möchte? Dann kann man ja gleich Barmittel halten. Man stelle sich nur mal das Gegenteil vor. Dann könnten wir alle von Luft und Liebe leben.
Ich stimme aber zu dass der Wert des Geldes maßgeblich davon geprägt wird, dass man zu jedem Zeitpunkt konsumieren kann, allerdings nicht dass man sein Geld freiwillig ewig aufhebt. Das macht einfach niemand, da man irgendwann stirbt und dann hat das Geld gar keinen Wert mehr für die betreffende Person. Klar es gibt Leute, die haben so viel Geld dass sie es nicht ausgeben können. Das ist aber nicht mal im Ansatz die Mehrheit und spätestens nach ein paar Generationen und Erbschaften ist das Geld wieder im Markt.
Bei Liquidität reden wir über was anderes. Ich meine dass man Liquide ist, wenn man jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Das heißt nicht dass man seinen Gläubigern seine Schulden zahlen kann, wann man will.
@@lukas9138 Gut, dann verzichte doch mal auf den Konsum/Kauf von allem inklusive Lebensmittel für 1 Jahr. Kannst uns ja auf dem Laufenden halten, wenn du das schaffst ohne wirklich einen Euro auszugeben oder durch Tausch an Waren zu kommen. Wirklich alles selbst anbauen etc.
Wenn Du es nicht machen willst, hast du ganz persönlich bewiesen, dass du eine Zeitpräferenz hast.
Gut aber Falsch