Ein außerordentlich gut formulierter Vortrag. Verdient meines Erachtens mehr Aufmerksamkeit. Für mich als interessierten Einsteiger in das Feld der Psychoanalyse ist die Reihe ›Kulturphilosophie nach Lacan‹ ein unverzichtbares Tool. Da sind viele Unklarheiten ausgeräumt worden. Didaktische Meisterleistung.
11:30 Erfahrung der Negativität der Kontingenz (Stress) wird auf Signifikanten überführt, wodurch symbolische Struktur entsteht; Macht der Fiktion durch die Macht des Symbolischen (et vice versa?!) 13:30 Ritualisierung der Negativität der Kontigenz 25:30 zum Begriff "transzendental" allg. Notwendigkeit regulativer, transzendenter, fiktiver, virtueller (!) Ideen (die eine Welt, das eine harmonische Prinzip, die Moral, Gott etc.), die dafür sorgen, dass wir uns in einer Welt orientieren können, diese erforschen können, einen Willen besitzen, oder uns als moralisch Handelnde erkennen und erfahren können (die Erkenntnis bzw. Erkenntnisansprüche erst ermöglichen); nur vor diesem fiktiven, virtuellen Horizont / Hintergrund können Erscheinungen und menschliche Erfahrungen erscheinen!, siehe 42:0039:00 ohne ein unbewusstes Glauben an die transzendentalen Phantasien ist Leben in der Welt unmöglich, so wie beim Protagonisten in "Aufzeichnen aus dem Kellerloch"
"Auch Kant wird seinen Lesern die These nahelegen, dass sich für uns Menschen eine Welt von Erscheinungen ... nur dann aufbaut, wenn diese Welt von Phantasien mitgetragen wird. Und das Medium dieser Phantasien nennt er die Vernunft" (17:24). Eine "Erkenntnis leitende konstitutive Fiktion ...[focus imaginarius]" (18:06).
"Eine Bewältigung von Kontingenz durch ein Ritual ... ein Spiel der Symbole ... Wir haben hier das Paradox, das der eigentliche Umschlag von Natur zu Kultur nicht benannt werden kann. Warum? Weil die Negativform erst retrospektiv überhaupt repräsentiert werden kann ... ein Symptom des Mangels, uns den Naturzustand tatsächlich verständlich zu machen, zeigt sich in all den romantisierenden Vorstellungen von diesem Naturzustand als Paradies ... die Vertreibung aus dem Paradies ist nie wirklich, sondern sie ... entsteht erst nachträglich durch die Symbolisierung" (8:54).
Ein außerordentlich gut formulierter Vortrag. Verdient meines Erachtens mehr Aufmerksamkeit. Für mich als interessierten Einsteiger in das Feld der Psychoanalyse ist die Reihe ›Kulturphilosophie nach Lacan‹ ein unverzichtbares Tool. Da sind viele Unklarheiten ausgeräumt worden. Didaktische Meisterleistung.
Ein großartiger Vortrag. Was für ein begabter Dozent. Danke.
11:30 Erfahrung der Negativität der Kontingenz (Stress) wird auf Signifikanten überführt, wodurch symbolische Struktur entsteht; Macht der Fiktion durch die Macht des Symbolischen (et vice versa?!) 13:30 Ritualisierung der Negativität der Kontigenz 25:30 zum Begriff "transzendental" allg. Notwendigkeit regulativer, transzendenter, fiktiver, virtueller (!) Ideen (die eine Welt, das eine harmonische Prinzip, die Moral, Gott etc.), die dafür sorgen, dass wir uns in einer Welt orientieren können, diese erforschen können, einen Willen besitzen, oder uns als moralisch Handelnde erkennen und erfahren können (die Erkenntnis bzw. Erkenntnisansprüche erst ermöglichen); nur vor diesem fiktiven, virtuellen Horizont / Hintergrund können Erscheinungen und menschliche Erfahrungen erscheinen!, siehe 42:00 39:00 ohne ein unbewusstes Glauben an die transzendentalen Phantasien ist Leben in der Welt unmöglich, so wie beim Protagonisten in "Aufzeichnen aus dem Kellerloch"
"Auch Kant wird seinen Lesern die These nahelegen, dass sich für uns Menschen eine Welt von Erscheinungen ... nur dann aufbaut, wenn diese Welt von Phantasien mitgetragen wird. Und das Medium dieser Phantasien nennt er die Vernunft" (17:24). Eine "Erkenntnis leitende konstitutive Fiktion ...[focus imaginarius]" (18:06).
"Sobald ein Signifikant da ist, ist die Welt eine Welt der Signifikanten, der Differenzen" (16:48).
"Eine Bewältigung von Kontingenz durch ein Ritual ... ein Spiel der Symbole ... Wir haben hier das Paradox, das der eigentliche Umschlag von Natur zu Kultur nicht benannt werden kann. Warum? Weil die Negativform erst retrospektiv überhaupt repräsentiert werden kann ... ein Symptom des Mangels, uns den Naturzustand tatsächlich verständlich zu machen, zeigt sich in all den romantisierenden Vorstellungen von diesem Naturzustand als Paradies ... die Vertreibung aus dem Paradies ist nie wirklich, sondern sie ... entsteht erst nachträglich durch die Symbolisierung" (8:54).