Auch von meiner Seite Danke für Deine gute Darstellung und Erklärung. Charme hat es, die beiden Systeme ATT u BSH zu kominieren, so wie von Dir erklärt. Generell muss ich sagen, dass englische System ATT ist für mich schlüssiger, pragmatischer und leichter zu verstehen. Wer sitzt denn schon bei Seegang am Kartentisch und fängt an Kurven zu zeichnen gemäß BSH, unrealitisch. Die ATT sind einfacher handzuhaben. Seglerische von der NL Küste. Skip Diddi
Gut erklärt. Aber eine Anmerkung zur geforderten Genauigkeit bzw. zur Kritik am BSH: Da sich die Schlickhaufen mit jeder Tide sowieso ändern und die Seekartendaten i.d.R. 9-12 Monate alt sind, sind "zentimetergenaue" Berechnungen meiner Meinung nach von vornherein zum Scheitern verurteilt. Logisch, dass dies erst recht für Apps und andere Programmen gilt. Die sind alle nett, chick und bequem, aber in der Praxis eher nutzlos. Die einzigen, die genauere Tiefendaten geben können sind Leute vor Ort (Segler mit Heimatrevier des betr. Gebiets, Fischer, Fährenkapitäne, Seenotretter, etc.) - sprich: der gute, alte Hafenschnack. Ich weiss, das ist old-school, unbeliebt und völlig aus der Mode. Aber alles andere ist wie Astronomie: Man guckt immer nur in die Vergangenheit. In diesem Sinne: Handbreit!
Moin, danke! Vollkommen klar - für die ständige Veränderlichkeit muss Sicherheit einberechnet werden. "Mit jeder Tide" ist aber auch wieder etwas übertrieben. Nach meiner bescheidenen Erfahrung stimmen die Seekarte bzw. die Peilpläne meistens auch noch Monate später auf Wattenhochs +-10, manchmal 20 cm. VORSICHT, in Seegaten sind die Veränderungen dramatischer! Und ohnehin ist da mit größerer Sicherheit zu rechnen, weil dort auch Welle steht. Ich wollte kein zentimetergenaues Rechnen propagieren - das wäre verfehlt - ich rechne dezimetergenau, bin bei knappen Passagen langsam und flexibel und habe Sicherheitszuschlag einkalkuliert. Bei Flut und ohne Welle liegt die Sicherheit in der Zeit, sonst in der größeren Mindest-Höhe der Gezeit. Genaue Tiefenangaben von den 'Locals' erfragen... das klingt gut, aber klappt oft erschütternd schlecht. Die meisten haben sinnvollerweise reviergerechte Boote, brauchen darum nicht so spitz rechnen, nehmen im Zweifel das Schwert etwas höher und sagen: "Oh Oh, mit dem Tiefgang würde ich aber nicht übers Watt fahren". Aber wenn es um aktuelle - relative - Veränderungen geht, lohnt sich ein Klöschnack schon.
Richtig guter Deep-Dive in das Thema. Danke! Davon gern mehr. Das mit dem kleinen Kalender war mir etwas zu kurz. Kannst du das nochmal erklären? Ich hatte da jetzt nicht verstanden wie ich da zu guter Genauigkeit kommen soll. Oder war das gemeint wie: dann kannst du auch gleich das nehmen, wenns eh fast geraten ist?
Moin! Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Der kleine Tidenkalender gibt präzise HW- und NW-Zeiten an, aber keine astronomisch begründeten Höhen. Die stehen in den Gezeitentafeln, wissen dann aber noch nichts von Wind und Luftdruckschwankungen. Darum nutze ich lieber die aktuelle Wasserstandsvorhersage des BSH.
Hallo! Alle mir bekannten Apps nutzen rein astronomische Tidenprognosen (übrigens auch erstaunlich unterschiedliche), keine zapft die Wasserstandsvorhersage des BSH an. Die Ansprüche sind verschieden; mir wäre das zu ungenau.
@@christianyachtschuleeichle6820 Danke für die Antwort. Bisher habe ich Garmin genutzt und einfach ein bisschen mehr Sicherheit eingeplant. Dennoch danke für die Expertenmeinung!
Nachtrag: die App "Wattpaddler" holt sich die aktuelle Wasserstandsvorhersage vom BSH und dann rechnet dann mit der Zwölftel-Regel. (Schade eigentlich, die war eine überschlägige Näherung fürs analoge Denken bei symmetrischen, annähernd sinusförmigen Tidenkurven)
Super Video, danach habe ich schon länger gesucht.
Moin Christian,
Das hast Du gut erklärt.
Gruß Frank
Auch von meiner Seite Danke für Deine gute Darstellung und Erklärung. Charme hat es, die beiden Systeme ATT u BSH zu kominieren, so wie von Dir erklärt. Generell muss ich sagen, dass englische System ATT ist für mich schlüssiger, pragmatischer und leichter zu verstehen. Wer sitzt denn schon bei Seegang am Kartentisch und fängt an Kurven zu zeichnen gemäß BSH, unrealitisch. Die ATT sind einfacher handzuhaben. Seglerische von der NL Küste.
Skip Diddi
Gut erklärt. Aber eine Anmerkung zur geforderten Genauigkeit bzw. zur Kritik am BSH: Da sich die Schlickhaufen mit jeder Tide sowieso ändern und die Seekartendaten i.d.R. 9-12 Monate alt sind, sind "zentimetergenaue" Berechnungen meiner Meinung nach von vornherein zum Scheitern verurteilt. Logisch, dass dies erst recht für Apps und andere Programmen gilt. Die sind alle nett, chick und bequem, aber in der Praxis eher nutzlos. Die einzigen, die genauere Tiefendaten geben können sind Leute vor Ort (Segler mit Heimatrevier des betr. Gebiets, Fischer, Fährenkapitäne, Seenotretter, etc.) - sprich: der gute, alte Hafenschnack. Ich weiss, das ist old-school, unbeliebt und völlig aus der Mode. Aber alles andere ist wie Astronomie: Man guckt immer nur in die Vergangenheit. In diesem Sinne: Handbreit!
Moin, danke! Vollkommen klar - für die ständige Veränderlichkeit muss Sicherheit einberechnet werden. "Mit jeder Tide" ist aber auch wieder etwas übertrieben. Nach meiner bescheidenen Erfahrung stimmen die Seekarte bzw. die Peilpläne meistens auch noch Monate später auf Wattenhochs +-10, manchmal 20 cm. VORSICHT, in Seegaten sind die Veränderungen dramatischer! Und ohnehin ist da mit größerer Sicherheit zu rechnen, weil dort auch Welle steht.
Ich wollte kein zentimetergenaues Rechnen propagieren - das wäre verfehlt - ich rechne dezimetergenau, bin bei knappen Passagen langsam und flexibel und habe Sicherheitszuschlag einkalkuliert. Bei Flut und ohne Welle liegt die Sicherheit in der Zeit, sonst in der größeren Mindest-Höhe der Gezeit.
Genaue Tiefenangaben von den 'Locals' erfragen... das klingt gut, aber klappt oft erschütternd schlecht. Die meisten haben sinnvollerweise reviergerechte Boote, brauchen darum nicht so spitz rechnen, nehmen im Zweifel das Schwert etwas höher und sagen: "Oh Oh, mit dem Tiefgang würde ich aber nicht übers Watt fahren". Aber wenn es um aktuelle - relative - Veränderungen geht, lohnt sich ein Klöschnack schon.
Richtig guter Deep-Dive in das Thema. Danke! Davon gern mehr. Das mit dem kleinen Kalender war mir etwas zu kurz. Kannst du das nochmal erklären? Ich hatte da jetzt nicht verstanden wie ich da zu guter Genauigkeit kommen soll. Oder war das gemeint wie: dann kannst du auch gleich das nehmen, wenns eh fast geraten ist?
Moin! Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Der kleine Tidenkalender gibt präzise HW- und NW-Zeiten an, aber keine astronomisch begründeten Höhen. Die stehen in den Gezeitentafeln, wissen dann aber noch nichts von Wind und Luftdruckschwankungen. Darum nutze ich lieber die aktuelle Wasserstandsvorhersage des BSH.
Danke, für die gute Erklärung.
Wie sieht es mit Apps und Co aus, die mir ja auch die Tiefen nach den Gezeiten angeben? Sind die zu ungenau?
Hallo! Alle mir bekannten Apps nutzen rein astronomische Tidenprognosen (übrigens auch erstaunlich unterschiedliche), keine zapft die Wasserstandsvorhersage des BSH an. Die Ansprüche sind verschieden; mir wäre das zu ungenau.
@@christianyachtschuleeichle6820 Danke für die Antwort. Bisher habe ich Garmin genutzt und einfach ein bisschen mehr Sicherheit eingeplant. Dennoch danke für die Expertenmeinung!
Nachtrag: die App "Wattpaddler" holt sich die aktuelle Wasserstandsvorhersage vom BSH und dann rechnet dann mit der Zwölftel-Regel. (Schade eigentlich, die war eine überschlägige Näherung fürs analoge Denken bei symmetrischen, annähernd sinusförmigen Tidenkurven)
Dankeschön!