Bohrer schärfen? Gar nicht mal so einfach
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- Опубликовано: 2 ноя 2024
- Handlungsfeld: Maschinenbau
Praxisschwerpunkt: Schärfen eines HSS-Bohrers
Die Handlungssituation:
Ausbildungswerkstatt. Es herrscht eine wahrnehmbare Betriebsamkeit. Schüler Betz versucht mit einer Standbohrmaschine ein Loch in eine Metallplatte zu bohren, richtet die Bohrmaschine ein, setzt die Bohrspitze vorsichtig auf, doch das Vorhaben gelingt nicht. Ziemlich ratlos begibt er sich zur Werkzeugausgabe und zeigt den eingesetzten Bohrer einem Lehrer.
Mit dessen Auskunft, dass der Bohrer stumpf sei und er ihn entsprechend schärfen, richtiger schleifen, müsse, wie er es gelernt habe, kann er allerdings auch nicht so richtig etwas anfangen. Weiterhin ratlos spricht er seine Mitschülerin an, die bereits mit einem Bohrer an einer Schleifscheibe arbeitet.
Frau Hering nimmt ihm den stumpfen Bohrer sichtlich genervt ab, schleift die Bohrerspitze kurz an, eher gelangweilt und sichtbar ohne genügend Fachkenntnis zu haben.
Als Herr Betz zu einem erneuten Versuch startet, das Werkstück zu durchbohren, bricht dann der Bohrer in der Mitte ab.
Didaktischer Kommentar:
HSS Bohrer mithilfe eines Schleifsteins schärfen zu können, ist eine grundlegende handwerkliche Fertigkeit. Der Clip zeigt eindrücklich, dass fehlende Fachkenntnisse nicht nur kein Ergebnis zeigen, sondern zur Unbrauchbarkeit des Werkzeugs führen können.
In der Problematisierung des misslungenen Arbeitsprozesses können in unterschiedlichen Scherpunktsetzungen die theoretischen Aspekte zu beachtender Spitzen- und Freiflächenwinkel an der jeweiligen Bohrerspitze oder der unfachmännisch durchgeführten manuellen Schleifbewegung (keine Kippbewegung mit der Spitze nach oben bei gleichzeitiger Drehung) in den Mittelpunkt gerückt werden.
Eine Erweiterung der Problemstellung wäre die sachdienliche, allerdings nicht im Clip sichtbare Abrichtung der Schleifscheibe. Gegebenenfalls darf auch die Notwendigkeit problematisiert/durch Leitfragen hergeleitet werden, dass eine Überhitzung des Bohrers und damit eine höhere Bruchwahrscheinlichkeit durch das regelmäßige Zurückziehen des Bohrers vermieden werden kann.
Weiterführung: Auswirkungen der Härte des Werkstoffes
Falls Recherchearbeit gewünscht ist: Medial verfügbares Informationsmaterial über das Schärfen von Bohrern am Schleifstein ohne Hilfsvorrichtungen gibt es reichlich und von unterschiedlicher Qualität. Erfahrungswerte zur zielführenden Berücksichtigung bestimmter Spitzen- und Freiflächenwinkel, der Gestaltung von Hauptschneide, Schneidkanten usw. lassen sich entsprechend herausarbeiten und lösungsgerecht verifizieren.
Für bestimmte Lerngruppen darf im Sinne eines superioren Handlungsprodukts die Produktion eines eigenen Clips angedacht werden.
Eine Vergewisserung über Fragen des Arbeitsschutzes wie die Notwendigkeit eines Gehör- und eines Sichtschutzes beim Schleifen bietet der Clip ebenfalls an.
Vertiefungs- oder Differenzierungsaufgabe: mit Drehzahltabellen beim Bohren arbeiten
Didaktische Idee: Projektgruppe Ein erlesener sauerländischer Jahrgang
Filmische Umsetzung: Maximilian Goebel
Musik: Beran Kosan
Mein Meister damals in der Ausbildung hat mich das Bohrer schleifen gelehrt, an einem 85mm HSS Spiralbohrer, an einer Schleifscheibe die zum einen nicht richtig rund lief, also einen leichten schlag hatte, und dazu war die Schleifscheibe so zwischen 35-40mm breit, sodass man niemals die ganze Schneide in einem schleifen konnte, es war zum kotzen, ich habe Tage gebraucht dafür, aber seitdem kann ich Bohrer schleifen wie ein Profi. :D
Dann haben wir ja augenscheinlich einen "Problemnerv" mit diesem Lernimpuls getroffen.
Hat jeder bei uns 1 Tag lang gemacht bzw. den ganzen Bohrerkasten, danach konnte man das.
Ist praktisch, weil die meisten es nicht können und ständig neu kaufen 😅