Ich erlebe auch immer wieder, wie ich bloß verlacht werde, wenn ich vor Fehlern und Gefahren warne. Insbesondere verstehen viele Menschen nicht, wie gefährlich das in den Alpen werden kann, wenn Gewitter heraufziehen. Ich kann mich u.a. daran erinnern, daß ich als Kind vor einem Aufstieg in die Reutterwanne gewarnt hatte angesichts der Tatsache, daß ich das befürchtete, was man heute als eine Schwergewitterlage bezeichnet. Die Wanderung begann und ich kann mich heute noch erinnern, wie alle anfingen, Fersengeld Richtung Auto zu geben, als aus allen vier Himmelsrichtungen ein kräftiges Gewitter heranzog und diese sich genau über unseren Köpfen zu einer großen Zelle vereinigten. Nachdem wir uns alle im Hotel trockengelegt hatten, brachten wird den Rest des Tages bei Canasta und Doppelkopf im Gemeinschaftsraum des Hotels zu bei Platzregen draußen. In der Reutterwanne bin ich übrigens nie gewesen! Auch fast 50 Jahre später bestand eine Kollegin von mir darauf, daß wir trotz angesagter schwerer Gewitter die Burg Nesselwang besichtigen sollten. Nach entsprechender Aufklärung durch mich taten wir dies - insbesondere da wir keine beonderen technischen Schwierigkeitsgrade zu erwarten hatten. Wir hatten Glück, aber ich zeigte ihr bei dem Rückweg über die Kapelle Maria Trost in einer Waldschneise, die einen Blick bis zur Schweiz ermöglichte, was da von der Schweiz heraufkam. Als wir am Parklplatz ankamen, kam es pechschwarz über die Berge heraufgezogen. Als wir im Auto saßen, kamen die ersten dicken Tropfen....
Solche party hatte ich vorgestern an der alpspitze ( ja ja anfängersteig :-) ) , anstieg über ostgrad, kurz vorm gipfel wurde es so voll , das ich vom ostgrad wider runter war und mir auf der seite einen anderen zustieg suchte. Das ganze ging auch recht gut vorann, bis auf einmal recht hohe felsvorsprünge auftauchten und ich den fehler gemacht hatte, sie zu erklimmen, was aber dann leider an einer hohen kante endete und ich feststellte daß ich mich verschätzt hatte . Also hab ich für 1 minute einfach garnichts gemacht und nur den tritt korregiert. Danach wirklich cm, für cm den rückweg angetreten, bis der tritt sicher war. Am ende wußte ich weshalb da kein anderer versucht hat hochzukommen. Grad für menschen aus der norddeutschen tiefebene , sind die perspektiven reckt komprimiert und manche felsen wirken kleiner , als sie sind. Normalerwise teste ich auch , ob ich wider herunterkomme, wenn ich in solche situationen komme. Fazit: die brechtsange mag der berg gar nicht gerne und die strafe folgt auf dem fuß.
Den Rat, eine gute Planung zu machen, halte ich für grundsätzlich gut. Das Problem ist leider, daß oft schon viele Ratgeber schlicht unbrauchbar sind, weil sie von Leute gemacht werden, die selbst vielleicht über eine gute Leistungsfähigkeit verfügen, aber sich nicht vorstellen können, daß eine städtische Couch-Potato diese Leistungen nicht ansatzweise bringen können. Auch gibt es Leute, die glauben, sie könnten gute Planungen machen, aber was sie da entwerfen, würde die Außerkraftsetzung physikalischer Gesetze erfordern. Da rede ich nicht nur von Alpentouren, sondern auch schon von Tagesplänen, wie sie von so manchem betrieblichen Management für die Mitarbeiter der Funktionsabteilungen in einem Betrieb gemacht werden. Wenn's dann schief geht, ist immer irgendjemand anderes das in Schuld gewesen. Und daraus entstehen dann schließlich Angst und Panik für alle Beteiligten. Ich selbst mußte mich schon bei Kritik an manchen Fehlplanungen in den Kommentarspalten von manchen, die sich für gute Sportler hielten und kein Verständnis hatten, daß es auch Leute gibt, die nicht so gut sind, ganz furchtbar böse angreifen lassen, wenn von mir ein 'Gemach Gemach' denn kam....
Phew, ich bin schon froh wenn ich es mal auf eine Hütte schaffe.ich bin bei jeder Wanderung in den Alpen bereit abzubrechen. Ich liebe es zu wandern, aber ab 1500m kommt meine Höhenangst, die ich zwar noch managen kann, aber irgendwann ist es zu hoch. Ich hab mal einen Klettersteig in Boppard am Rhein gemacht. Das war spanned und für mein Niveau ausreichend. "kenn dein Limit"
@@maxberanek5605 kommt drauf an , wo du gehst. Wenn man es nicht gewohnt ist, das man einen weiten und abfallenden höhenblick hat, kann da einem schon mulmig werden. Den rest erldigt das kopfkino.
zermatt liegt auf knapp 1600m, deswegen dürfte aber niemand an höhenangst leiden, der durch die gassen schlendert. im umgekehrten fall kannst du vom eibsee über die eisenzeit auf die zugspitze und schon im ersten drittel höhenangst bekommen. demnach stör ich mich an der formulierung "ab 1500hm", was in meinen augen einfach keinen sinn macht. ich weiß allerdings, was du meinst @mibnsharpals
"Heutzutage"?? Das wäre mir neu, dass gerade Wetterberichte früher besser waren. In den Bergen kann das Wetter so kleinzellig sein, dass ein Wetterbericht sowieso wenig hilft. Da sollte man einen Wetterumschwung rechtzeitig selber erkennen.
ist definitiv so. früher war der bericht am mo. für's wochenende noch zutreffend, obwohl die technik/software weniger fortschrittlich gewesen sein muss. fällt mir definitiv auch auf.
So ganz falsch liegen Wetterberichte eher selten heutzutage. Zudem gibt es ja verschiedene bei denen man sich grob vorab informieren kann. Und je Nach Jahreszeit und eben Wetter kommt dazu noch ganz viel eigene Erfahrung die eine Rollen spielen.
Eine Frage: Es ist ja verpönt den Klettersteig abzustiegen. Wenn man aber nicht weiterkommt, bleibt einem u.A. ja nichts anderes übrig! Was gibt es dabei besonderes zu beachten? Ist das eigentlich schwieriger auf hoch?
Hi :) Danke für deine Frage. Einen Klettersteig abzusteigen kommt in Betracht, wenn es keinen Notausstieg gibt, man keine Kraft zum Hochsteigen mehr hat, bei einer Verletzung oder bei Gewitter die "Flucht" nach unten schneller ist als nach oben, oder psychische Überforderung vorliegt. Es gibt auch Klettersteige, die bewusst als Abstiege genutzt werden können. Zu beachten ist, dass auch hier das Klettersteigset zu verwenden ist, Tritte schwieriger einzusehen sind, eventuell aufsteigende Personen passiert werden müssen. Konditionell ist der Abstieg weniger kraftraubend als der Aufstieg.
Verpönt ist das nicht, auch nicht verboten (im Einzelfall schon, wenn es durch Schilder kenntlich gemacht ist). Allerdings ist Rücksichtmahme das erste Gebot. Bei sehr stark frequentierten KS, wie z.B. bei der Alpspitze sollte man das aus reinen Vernunftsgründen vermeiden.
"Wenn man aber nicht weiterkommt, bleibt einem u.A. ja nichts anderes übrig! " Abseilen... Braucht man natürlich Seil und ein Abseilgerät (z.B. den Achter) dabei...
Danke für eure informative Videos
Super Video! Danke
Gerne ☺️
Schn vor Jahrzehnten wurde in Aufklärungssendungen im ÖRR vor Klettersteigen gewarnt, sie wurden damals noch "via ferrata" genannt.
Ich erlebe auch immer wieder, wie ich bloß verlacht werde, wenn ich vor Fehlern und Gefahren warne. Insbesondere verstehen viele Menschen nicht, wie gefährlich das in den Alpen werden kann, wenn Gewitter heraufziehen.
Ich kann mich u.a. daran erinnern, daß ich als Kind vor einem Aufstieg in die Reutterwanne gewarnt hatte angesichts der Tatsache, daß ich das befürchtete, was man heute als eine Schwergewitterlage bezeichnet. Die Wanderung begann und ich kann mich heute noch erinnern, wie alle anfingen, Fersengeld Richtung Auto zu geben, als aus allen vier Himmelsrichtungen ein kräftiges Gewitter heranzog und diese sich genau über unseren Köpfen zu einer großen Zelle vereinigten.
Nachdem wir uns alle im Hotel trockengelegt hatten, brachten wird den Rest des Tages bei Canasta und Doppelkopf im Gemeinschaftsraum des Hotels zu bei Platzregen draußen. In der Reutterwanne bin ich übrigens nie gewesen!
Auch fast 50 Jahre später bestand eine Kollegin von mir darauf, daß wir trotz angesagter schwerer Gewitter die Burg Nesselwang besichtigen sollten. Nach entsprechender Aufklärung durch mich taten wir dies - insbesondere da wir keine beonderen technischen Schwierigkeitsgrade zu erwarten hatten. Wir hatten Glück, aber ich zeigte ihr bei dem Rückweg über die Kapelle Maria Trost in einer Waldschneise, die einen Blick bis zur Schweiz ermöglichte, was da von der Schweiz heraufkam. Als wir am Parklplatz ankamen, kam es pechschwarz über die Berge heraufgezogen. Als wir im Auto saßen, kamen die ersten dicken Tropfen....
Solche party hatte ich vorgestern an der alpspitze ( ja ja anfängersteig :-) ) , anstieg über ostgrad, kurz vorm gipfel wurde es so voll , das ich vom ostgrad wider runter war und mir auf der seite einen anderen zustieg suchte.
Das ganze ging auch recht gut vorann, bis auf einmal recht hohe felsvorsprünge auftauchten und ich den fehler gemacht hatte, sie zu erklimmen, was aber dann leider an einer hohen kante endete und ich feststellte daß ich mich verschätzt hatte .
Also hab ich für 1 minute einfach garnichts gemacht und nur den tritt korregiert. Danach wirklich cm, für cm den rückweg angetreten, bis der tritt sicher war.
Am ende wußte ich weshalb da kein anderer versucht hat hochzukommen. Grad für menschen aus der norddeutschen tiefebene , sind die perspektiven reckt komprimiert und manche felsen wirken kleiner , als sie sind. Normalerwise teste ich auch , ob ich wider herunterkomme, wenn ich in solche situationen komme. Fazit: die brechtsange mag der berg gar nicht gerne und die strafe folgt auf dem fuß.
Wow
Den Rat, eine gute Planung zu machen, halte ich für grundsätzlich gut. Das Problem ist leider, daß oft schon viele Ratgeber schlicht unbrauchbar sind, weil sie von Leute gemacht werden, die selbst vielleicht über eine gute Leistungsfähigkeit verfügen, aber sich nicht vorstellen können, daß eine städtische Couch-Potato diese Leistungen nicht ansatzweise bringen können.
Auch gibt es Leute, die glauben, sie könnten gute Planungen machen, aber was sie da entwerfen, würde die Außerkraftsetzung physikalischer Gesetze erfordern. Da rede ich nicht nur von Alpentouren, sondern auch schon von Tagesplänen, wie sie von so manchem betrieblichen Management für die Mitarbeiter der Funktionsabteilungen in einem Betrieb gemacht werden. Wenn's dann schief geht, ist immer irgendjemand anderes das in Schuld gewesen.
Und daraus entstehen dann schließlich Angst und Panik für alle Beteiligten.
Ich selbst mußte mich schon bei Kritik an manchen Fehlplanungen in den Kommentarspalten von manchen, die sich für gute Sportler hielten und kein Verständnis hatten, daß es auch Leute gibt, die nicht so gut sind, ganz furchtbar böse angreifen lassen, wenn von mir ein 'Gemach Gemach' denn kam....
Phew, ich bin schon froh wenn ich es mal auf eine Hütte schaffe.ich bin bei jeder Wanderung in den Alpen bereit abzubrechen. Ich liebe es zu wandern, aber ab 1500m kommt meine Höhenangst, die ich zwar noch managen kann, aber irgendwann ist es zu hoch. Ich hab mal einen Klettersteig in Boppard am Rhein gemacht. Das war spanned und für mein Niveau ausreichend. "kenn dein Limit"
Sehr schön! 😊
in welcher relation stehen höhenmeter und höhenangst? versteh ich ehrlich gesagt nicht.
@@maxberanek5605 kommt drauf an , wo du gehst. Wenn man es nicht gewohnt ist, das man einen weiten und abfallenden höhenblick hat, kann da einem schon mulmig werden. Den rest erldigt das kopfkino.
zermatt liegt auf knapp 1600m, deswegen dürfte aber niemand an höhenangst leiden, der durch die gassen schlendert. im umgekehrten fall kannst du vom eibsee über die eisenzeit auf die zugspitze und schon im ersten drittel höhenangst bekommen. demnach stör ich mich an der formulierung "ab 1500hm", was in meinen augen einfach keinen sinn macht. ich weiß allerdings, was du meinst @mibnsharpals
"aber ab 1500hm kommt meine Höhenangst"
Ganz ehrlich, was hat Höhenangst mit Höhenmetern zu tun? Verstehe ich nicht....
Welche Klettersteige sind in dem Video zu sehen?
Danke schonmal!
Heutzutage kann man nicht mal mehr den Wetterbericht 1 Tag im voraus vertrauen. Nicht mal ein paar Stunden vorher im Hochgebirge..
"Heutzutage"?? Das wäre mir neu, dass gerade Wetterberichte früher besser waren.
In den Bergen kann das Wetter so kleinzellig sein, dass ein Wetterbericht sowieso wenig hilft. Da sollte man einen Wetterumschwung rechtzeitig selber erkennen.
@@vadd3r also vor corona war bergfex sehr accurat.
ist definitiv so. früher war der bericht am mo. für's wochenende noch zutreffend, obwohl die technik/software weniger fortschrittlich gewesen sein muss. fällt mir definitiv auch auf.
Klima-Angst in der Bevölkerung vorrantreiben
So ganz falsch liegen Wetterberichte eher selten heutzutage. Zudem gibt es ja verschiedene bei denen man sich grob vorab informieren kann. Und je Nach Jahreszeit und eben Wetter kommt dazu noch ganz viel eigene Erfahrung die eine Rollen spielen.
Vielen Dank für die Zusammenfassung dieser Infos. Welche zwei Klettersteige wurden hier im Video gezeigt?
Sieht wie der 5-Gipfel-Klettersteig am Aachensee aus
Liebe geht raus
❤️
Bitte nicht schon wieder Harry 😓😭
Eine Frage: Es ist ja verpönt den Klettersteig abzustiegen. Wenn man aber nicht weiterkommt, bleibt einem u.A. ja nichts anderes übrig! Was gibt es dabei besonderes zu beachten? Ist das eigentlich schwieriger auf hoch?
Hi :) Danke für deine Frage. Einen Klettersteig abzusteigen kommt in Betracht, wenn es keinen Notausstieg gibt, man keine Kraft zum Hochsteigen mehr hat, bei einer Verletzung oder bei Gewitter die "Flucht" nach unten schneller ist als nach oben, oder psychische Überforderung vorliegt. Es gibt auch Klettersteige, die bewusst als Abstiege genutzt werden können. Zu beachten ist, dass auch hier das Klettersteigset zu verwenden ist, Tritte schwieriger einzusehen sind, eventuell aufsteigende Personen passiert werden müssen. Konditionell ist der Abstieg weniger kraftraubend als der Aufstieg.
Verpönt ist das nicht, auch nicht verboten (im Einzelfall schon, wenn es durch Schilder kenntlich gemacht ist).
Allerdings ist Rücksichtmahme das erste Gebot. Bei sehr stark frequentierten KS, wie z.B. bei der Alpspitze sollte man das aus reinen Vernunftsgründen vermeiden.
"Wenn man aber nicht weiterkommt, bleibt einem u.A. ja nichts anderes übrig! "
Abseilen...
Braucht man natürlich Seil und ein Abseilgerät (z.B. den Achter) dabei...