Sehr geehrter Herr Müller. Bei mir tritt genau einer der Fälle ein, den Sie beschreiben. Ich habe ein Grundstück geerbt auf dem das Erdgeschoss (Räume und Garagen) aufgestockt wurde. Geschätzter Zugewinn 100k. Das Haus war schuldenfrei. Auf dieses Haus wurde ein Kreditvertrag über 100k abgeschlossen und von beiden Ehegatten unterschrieben. Fällt dann der Zugewinn weg, auch wenn der Zweck des Kredites eine andere Immobilie (gerbtes Mietobjekt) war? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, weis aber auch, dass ich zur eigentlichen Klärung Ihre Unterstützung benötige. Vielen Dank im Voraus.
Der Abbau von Schulden führt zu einer Steigerung des Vermögens und kann damit zu einem Zugewinn führen, der bei einer Ehe ohne Ehevertrag dann bei Ehescheidung auszugleichen ist - wenn dies vom anderen Ehepartner verlangt wird. Das ist davon unabhängig, ob mit dem Kredit in eine geerbte Immobilie investiert worden ist. Wenn ein Ehevertrag (Gütertrennung oder „modifizierte Zugewinngemeinschaft“) besteht, dann gibt es im Scheidungsfall keinen Zugewinnausgleich.
Wie sieht es denn aus, wenn man ein Haus kauft, in der Ehe. Beide sind Kreditnehmer und stehen auch in der Grundschuld drinnen. Ich stehe jedoch alleine im Grundbuch. Kann ich das Haus per Ehevertrag rechtskräftig vom Zugewinn ausschließen?
Sehr informatives Video, vielen Dank. Ich habe auch eine Frage zur Ehe. Mein Partner und ich wollen bald ein Haus bauen. Ich bringe einiges an Eigenkapital mit, er nicht, er möchte aber das Darlehen zumindest mit dem größten Anteil zurück zahlen. Im Grunduch stehen wir wahrscheinlich 50/50 drin. Ich habe nun Angst, dass wir uns irgendwann trennen, er die Raten nicht mehr zahlt und ich dann dafür aufkommen muss, er jedoch, dadurch, dass er zu 50% im Grundbuch steht, ihm auch so viel an Geld zusteht, obwohl er nichts dafür geleistet hat. Wie kann ich mein EK schützen? Ich werde zukünftig auch einiges erben, er eher nicht. Macht eine Ehe mit Ehevertrag Sinn? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Wenn Sie beide den Kredit bei der Bank aufnehmen, dann kann sich die Bank, wenn einer nicht mehr zahlt, an den anderen halten. Wenn Sie Ihr Eigenkapital bereits bei der Heirat hatten oder danach z.B. durch ein Erbe oder eine Schenkung erhalten haben, dann wird dies im Falle einer Scheidung beim Zugewinnausgleich berücksichtigt. Dies kann dann dazu führen, dass Sie dann einen Anspruch auf eine Ausgleichszahlung gegen Ihren Ehemann haben, "platt formuliert", weil Sie beide mit dem selben Vermögen die Ehe verlassen (jeder ein 1/2 Haus), Sie aber über ein gewisses Anfangsvermögen verfügten (das Sie "ins Haus gesteckt" haben) und somit Ihr Zugewinn geringer als derjenige Ihres Ehemannes ist. Wenn Sie bei der Sache "Bauchschmerzen" haben, sollten Sie sich an einen Fachanwalt für Familienrecht wenden und beraten lassen. Sie können sich als Ehepaar mit Ihrem Anliegen auch an einen Notar wenden, der Sie gemeinsam berät.
Hallo, Grundsätzlich super Video 👍🏻 Zu meiner Situation hätte ich eine Frage. Zum Verständnis bei mir ist es so, dass ich aufgrund von Erbschaften ein hohes Vermögen erhalten werde, sofern nichts scheitert. Wäre dann eine einzelregelung sinnvoll ? Oder könnte man hier die modifizierte zugewinngemeinschaft annehmen ?
Vielen Dank für das Lob! Zu Ihrer Frage: Es kommt auf die Zielrichtung an. 1. Wenn Sie "nur" möchten, dass das geerbte Vermögen im Fall einer Scheidung nicht in den Zugewinnausgleich fällt, dann brauchen Sie an sich keinen Ehevertrag. Denn Erbschaften werden aus dem Zugewinn herausgerechnet, indem sie als Anfangsvermögen behandelt werden (§ 1374 II BGB). 2. Geerbtes Vermögen (z.B. Immobilien) können aber während der Ehe jedoch einen erheblichen Wertzuwachs erfahren. Dieser Wertzuwachs könnte dann dem Zugewinnausgleich unterfallen, so dass aus dieser Blickrichtung ein Ehevertrag sinnvoll sein kann. 3. Das Thema "Gütertrennung" oder "modifizierte Zugewinngemeinschaft" ist bedeutsam für den eigenen Tod. Wenn Sie möchten, dass Ihre Ehefrau bei Ihrem Tod mögliche finanzielle Vorteile erhalten soll, dann würde ich bei einem Ehevertrag keine Gütertrennung, sondern eine modifizierte Zugewinngemeinschaft empfehlen, um das (steuerliche) "Privileg" eines etwaigen Zugewinnausgleichs bei Tod nicht zu verlieren.
Danke für ihre Videos! Mein Mann und ich haben Gütertrennung vereinbart und gleichzeitig ein Testament, bei dem wir uns gegenseitig als Erben eingesetzt haben. In der Zwischenzeit haben wir 1 Kind bekommen ( nach Abschluss Gütertrennung und Testament ). Über einen steuerlichen Aspekt hat uns der Notar gar nicht aufgeklärt. Ist dieser Aspekt mit Abschluss des Testaments nicht mehr wichtig ? Und: ist unser Kind mit diesem Testament quasi „enterbt“? Als das Kind auf die Welt kam, habe ich den Notar kurz telefonisch kontaktiert und er meinte er würde es so lassen - war leider sehr kurz angebunden. Danke für eine Rückmeldung.
Tolles Video! Ich habe gehört, dass eine Zugewinngemeinschaft mit völligem Ausschluss des Zugewinnausgleichs nicht akzeptiert wird, sondern automatisch zur Gütertrennung führt, sofern nicht andere Vertragsbestandteile dem entgegenwirken. Ist der Zugewinnausgleich im Erbfall so einer? Ist die von Ihnen beschriebene modifizierte Zugewinngemeinschaft im Scheidungsfall anfechtbar (sittenwidrig, unfair), sofern ein Partner mit wesentlich mehr Vermögen und Verdienst in die Ehe startet und dies auch in der Ehe so fortbesteht? Vielen Dank!
☺️ Der reine Ausschluss des Zugewinnausgleichs in einem Ehevertrag ist grundsätzlich zulässig und für sich genommen auch nicht sittenwidrig. Das zeigt bereits der Umstand, dass das Gesetz ja auch den Güterstand einer (völligen) Gütertrennung kennt. Rechtliche Probleme können sich aber ergeben, wenn im Ehevertrag weitere (benachteiligende) Regelungen aufgenommen werden und/oder eine Zwangslage, soziale und wirtschaftliche Abhängigkeit, intellektuelle Unterlegenheit etc. ausgenutzt wird.
@@rechtsanwalt Danke für die Klarstellung. Wenn ich das richtig sehe, hat die modifizierte Zugewinngemeinschaft gegenüber der Gütertrennung auch den Vorteil, dass sich ehebedingte Steuervorteile nutzen lassen (Zusammenveranlagung, doppelter Sparerpauschbetrag). Oder würde das den Vertrag aushebeln oder anfechtbarer machen?
@epixl00t Der bloße Ausschluss des Zugewinnausgleichs für den Fall der Ehescheidung (anstatt einer Gütertrennung) hat KEINERLEI Einfluss auf die Einkommensteuer. Vielmehr können sich - wie im Video gezeigt - Vorteile im Erbfall ergeben, die bei einer reinen Gütertrennung entfielen.
Wie sieht es denn bei einem (noch nicht abbezahlten) Haus (nur auf meinen Namen) aus ? Könnte ich das bei entsprechendem Ehevertrag komplett behalten oder würde das, was ich während einer Ehe noch abzahle, wieder aufgeteilt werden ?
Auch ohne Ehevertrag würden Sie bei einer Ehescheidung das alleinige Eigentum am Haus behalten, hätten aber evtl. an den Ehepartner einen Zugewinnausgleich zu zahlen. Denn bei Ihnen könnte sich in Höhe der während der Ehe getilgten Schulden und auch der Wertsteigerung der Immobilie ein Zugewinn ergeben. Wenn kein Zugewinnausgleich erfolgen soll, wird ein Ehevertrag benötigt!
Wenn man mit gewisses Eigenkapital in die Ehe geht und sich mit dem geld während der ehe eine Wohnung oder ein haus finanziert. Wie sieht es denn bei einer Gütertrennung aus?
Eine Gütertrennung führt dazu, dass es bei einer Beendigung der Ehe (z.B. bei Ehescheidung) keinen Zugewinnausgleich gibt. Ob einer der Ehegatten sein Vermögen während der Ehe aufgebaut oder in die Ehe "mitgebracht" hat, ist bei einer Gütertrennung egal.
Ich bin mir unsicher, ob ich Ihren Kommentar richtig verstehe. Ich habe ihn so verstanden: Ihr Ehemann ist verstorben. Er hatte vier Kinder. Offenbar gibt es ein Testament, wonach Sie sein alleiniger Erbe sind. Ihr Ehemann war im Güterstand der Gütertrennung mit Ihnen verheiratet. Die Kinder sind infolge des Testaments enterbt und haben daher einen Pflichtteilsanspruch. Die Pflichtteilsquote eines jeden Kindes beträgt aufgrund der Gütertrennung 3/32.
Danke für das sehr informative Video. Ich bin Deutscher und vor kurzem mit meiner indonesischen Partnerin von Deutschland nach Indonesien ausgewandert. Unsere Beziehung besteht zwar schon seit 9 Jahren, jedoch würde ich unter normalen Umständen eine Heirat nicht in Betracht ziehen, da die Beziehung eher schlecht als recht läuft. Wir haben dennoch eine Heirat geplant, um die Aufenthaltsgenehmigung etc. zu erleichtern. Meine Partnerin hat den Großteil der Beziehung auf meine Kosten gelebt. Wir sind (deshalb) aktuell beide bei plus minus null. Ich denke, dass ich in Zukunft wieder deutlich mehr verdienen werde als meine Partnerin. Ich möchte mich vor allem auch vor finanziellen Belastungen nach einer möglichen Trennung schützen. Da wir in Indonesien sind, müssen wir wohl hier heiraten. Wie kann man das optimal bewerkstelligen? Ich kann kein Indonesisch. Was würdest Du uns raten? PS: Ich habe sehr viel Geld in meine Partnerin (Haus, Auto, Klamotten etc.) investiert. Wie kann man das im Nachhinein ggf. noch nutzen?
Da ihr in Indonesien lebt und dort heiraten wollt, empfehle ich, sich an einen dortigen Familienrechtler zu wenden. Denn es dürfte indonesisches Familienrecht, das ich nicht kenne, gelten!
8:00 so einen Ehevertrag kann man im Alter auch ohne Probleme in eine Zugewinngemeinschaft verwandeln auch ist eine Schenkung möglich. Deshalb von einem Ehevertrag mit Gütertrennung abzuraten oder es madig zu reden halte ich für fatal
Gewiss kann, wenn man zur Zeit in Gütertrennung lebt, später wieder die Zugewinngemeinschaft vereinbart werden. ABER: Für das Erb- und Schenkungsteuerrecht gilt die Zugewinngemeinschaft dann ERST ab dem Vertragsschluss (§ 5 Abs. 1 S. 3 ErbStG). Kurz: Es gibt also KEINE Rückwirkung! Wird der Zugewinnausgleich hingegen von Anfang lediglich modifiziert und keine Gütertrennung vereinbart, kommt dieser Nachteil nicht zum Tragen!
@@rechtsanwalt dann kann man ja ganz schlicht ab dann den Ehevertrag ändern wenn man den Partner in Falle des Todes über 700.000 vererben würde. Ich bin jedenfalls der Auffassung dass ein schlechter Vertrag mit Gütertrennung besser als keiner ist, außer natürlich für denjenigen der hofft von einer gemeinschaftlichen Veranlagung zu profitieren. Ein Staat der die klassische Familie derart verachtet sollte vielleicht darüber nachdenken die Gütertrennung als Standart einzuführen.
Das ist eine gute Idee, die aber wegen des Rückwirkungsverbots leider nicht klappt. Für die Steuer würde in deinem Beispiel nur ein Zugewinn zählen, der NACH der Änderung des Ehevertrages (also nachdem man wieder zur Zugewinngemeinschaft zurückgewechselt ist) entsteht. Die 700.000 EUR wären in dem Beispiel bei der Änderung des Ehevertrages ja schon vorhanden und somit kein Zugewinn :-(
![[Special Clip] ATEEZ(에이티즈) 홍중 'Why Do You Love'](http://i.ytimg.com/vi/I6XYXQKN_pY/mqdefault.jpg)
![Tee Grizzley - Detroit (Feat. 42 Dugg) [Official Video]](http://i.ytimg.com/vi/aeKfTtt0x14/mqdefault.jpg)
Sehr gut und verständlich erklärt. Top Video, danke dafür 👍
😀 Vielen Dank für das Lob!
Toller Beitrag, danke!
Vielen Dank! Ich freue mich, wenn das Video hilft.
Vielen Dank für das Informative Video.
Ich danke Ihnen für den Kommentar und freue mich, wenn das Video für Sie hilfreich ist.
Super Tipp!!! Vielen Dank. 🙏Ich spare gerade 50.000,-€ 💰💰💰
Das freut mich sehr!
Sehr geehrter Herr Müller. Bei mir tritt genau einer der Fälle ein, den Sie beschreiben. Ich habe ein Grundstück geerbt auf dem das Erdgeschoss (Räume und Garagen) aufgestockt wurde. Geschätzter Zugewinn 100k. Das Haus war schuldenfrei. Auf dieses Haus wurde ein Kreditvertrag über 100k abgeschlossen und von beiden Ehegatten unterschrieben. Fällt dann der Zugewinn weg, auch wenn der Zweck des Kredites eine andere Immobilie (gerbtes Mietobjekt) war? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, weis aber auch, dass ich zur eigentlichen Klärung Ihre Unterstützung benötige. Vielen Dank im Voraus.
Der Abbau von Schulden führt zu einer Steigerung des Vermögens und kann damit zu einem Zugewinn führen, der bei einer Ehe ohne Ehevertrag dann bei Ehescheidung auszugleichen ist - wenn dies vom anderen Ehepartner verlangt wird. Das ist davon unabhängig, ob mit dem Kredit in eine geerbte Immobilie investiert worden ist.
Wenn ein Ehevertrag (Gütertrennung oder „modifizierte Zugewinngemeinschaft“) besteht, dann gibt es im Scheidungsfall keinen Zugewinnausgleich.
@@rechtsanwalt Super! Vielen Dank Herr Müller.
Wie sieht es denn aus, wenn man ein Haus kauft, in der Ehe. Beide sind Kreditnehmer und stehen auch in der Grundschuld drinnen. Ich stehe jedoch alleine im Grundbuch. Kann ich das Haus per Ehevertrag rechtskräftig vom Zugewinn ausschließen?
Ja, das geht.
Sehr informatives Video, vielen Dank. Ich habe auch eine Frage zur Ehe. Mein Partner und ich wollen bald ein Haus bauen. Ich bringe einiges an Eigenkapital mit, er nicht, er möchte aber das Darlehen zumindest mit dem größten Anteil zurück zahlen. Im Grunduch stehen wir wahrscheinlich 50/50 drin. Ich habe nun Angst, dass wir uns irgendwann trennen, er die Raten nicht mehr zahlt und ich dann dafür aufkommen muss, er jedoch, dadurch, dass er zu 50% im Grundbuch steht, ihm auch so viel an Geld zusteht, obwohl er nichts dafür geleistet hat. Wie kann ich mein EK schützen? Ich werde zukünftig auch einiges erben, er eher nicht. Macht eine Ehe mit Ehevertrag Sinn? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Wenn Sie beide den Kredit bei der Bank aufnehmen, dann kann sich die Bank, wenn einer nicht mehr zahlt, an den anderen halten.
Wenn Sie Ihr Eigenkapital bereits bei der Heirat hatten oder danach z.B. durch ein Erbe oder eine Schenkung erhalten haben, dann wird dies im Falle einer Scheidung beim Zugewinnausgleich berücksichtigt. Dies kann dann dazu führen, dass Sie dann einen Anspruch auf eine Ausgleichszahlung gegen Ihren Ehemann haben, "platt formuliert", weil Sie beide mit dem selben Vermögen die Ehe verlassen (jeder ein 1/2 Haus), Sie aber über ein gewisses Anfangsvermögen verfügten (das Sie "ins Haus gesteckt" haben) und somit Ihr Zugewinn geringer als derjenige Ihres Ehemannes ist.
Wenn Sie bei der Sache "Bauchschmerzen" haben, sollten Sie sich an einen Fachanwalt für Familienrecht wenden und beraten lassen. Sie können sich als Ehepaar mit Ihrem Anliegen auch an einen Notar wenden, der Sie gemeinsam berät.
Durch Vertrag dann? Oder wie modifiziert man ?
Ja, mit einem (kurzen) Ehevertrag.
@@rechtsanwalt Dankeschön 🙏🏽
Hallo,
Grundsätzlich super Video 👍🏻
Zu meiner Situation hätte ich eine Frage.
Zum Verständnis bei mir ist es so, dass ich aufgrund von Erbschaften ein hohes Vermögen erhalten werde, sofern nichts scheitert. Wäre dann eine einzelregelung sinnvoll ?
Oder könnte man hier die modifizierte zugewinngemeinschaft annehmen ?
Vielen Dank für das Lob!
Zu Ihrer Frage: Es kommt auf die Zielrichtung an.
1. Wenn Sie "nur" möchten, dass das geerbte Vermögen im Fall einer Scheidung nicht in den Zugewinnausgleich fällt, dann brauchen Sie an sich keinen Ehevertrag. Denn Erbschaften werden aus dem Zugewinn herausgerechnet, indem sie als Anfangsvermögen behandelt werden (§ 1374 II BGB).
2. Geerbtes Vermögen (z.B. Immobilien) können aber während der Ehe jedoch einen erheblichen Wertzuwachs erfahren. Dieser Wertzuwachs könnte dann dem Zugewinnausgleich unterfallen, so dass aus dieser Blickrichtung ein Ehevertrag sinnvoll sein kann.
3. Das Thema "Gütertrennung" oder "modifizierte Zugewinngemeinschaft" ist bedeutsam für den eigenen Tod. Wenn Sie möchten, dass Ihre Ehefrau bei Ihrem Tod mögliche finanzielle Vorteile erhalten soll, dann würde ich bei einem Ehevertrag keine Gütertrennung, sondern eine modifizierte Zugewinngemeinschaft empfehlen, um das (steuerliche) "Privileg" eines etwaigen Zugewinnausgleichs bei Tod nicht zu verlieren.
Danke für ihre Videos!
Mein Mann und ich haben Gütertrennung vereinbart und gleichzeitig ein Testament, bei dem wir uns gegenseitig als Erben eingesetzt haben. In der Zwischenzeit haben wir 1 Kind bekommen ( nach Abschluss Gütertrennung und Testament ).
Über einen steuerlichen Aspekt hat uns der Notar gar nicht aufgeklärt. Ist dieser Aspekt mit Abschluss des Testaments nicht mehr wichtig ? Und: ist unser Kind mit diesem Testament quasi „enterbt“? Als das Kind auf die Welt kam, habe ich den Notar kurz telefonisch kontaktiert und er meinte er würde es so lassen - war leider sehr kurz angebunden. Danke für eine Rückmeldung.
Tolles Video! Ich habe gehört, dass eine Zugewinngemeinschaft mit völligem Ausschluss des Zugewinnausgleichs nicht akzeptiert wird, sondern automatisch zur Gütertrennung führt, sofern nicht andere Vertragsbestandteile dem entgegenwirken. Ist der Zugewinnausgleich im Erbfall so einer? Ist die von Ihnen beschriebene modifizierte Zugewinngemeinschaft im Scheidungsfall anfechtbar (sittenwidrig, unfair), sofern ein Partner mit wesentlich mehr Vermögen und Verdienst in die Ehe startet und dies auch in der Ehe so fortbesteht? Vielen Dank!
☺️ Der reine Ausschluss des Zugewinnausgleichs in einem Ehevertrag ist grundsätzlich zulässig und für sich genommen auch nicht sittenwidrig. Das zeigt bereits der Umstand, dass das Gesetz ja auch den Güterstand einer (völligen) Gütertrennung kennt. Rechtliche Probleme können sich aber ergeben, wenn im Ehevertrag weitere (benachteiligende) Regelungen aufgenommen werden und/oder eine Zwangslage, soziale und wirtschaftliche Abhängigkeit, intellektuelle Unterlegenheit etc. ausgenutzt wird.
@@rechtsanwalt Danke für die Klarstellung. Wenn ich das richtig sehe, hat die modifizierte Zugewinngemeinschaft gegenüber der Gütertrennung auch den Vorteil, dass sich ehebedingte Steuervorteile nutzen lassen (Zusammenveranlagung, doppelter Sparerpauschbetrag). Oder würde das den Vertrag aushebeln oder anfechtbarer machen?
@epixl00t Der bloße Ausschluss des Zugewinnausgleichs für den Fall der Ehescheidung (anstatt einer Gütertrennung) hat KEINERLEI Einfluss auf die Einkommensteuer. Vielmehr können sich - wie im Video gezeigt - Vorteile im Erbfall ergeben, die bei einer reinen Gütertrennung entfielen.
Wie sieht es denn bei einem (noch nicht abbezahlten) Haus (nur auf meinen Namen) aus ?
Könnte ich das bei entsprechendem Ehevertrag komplett behalten oder würde das, was ich während einer Ehe noch abzahle, wieder aufgeteilt werden ?
Auch ohne Ehevertrag würden Sie bei einer Ehescheidung das alleinige Eigentum am Haus behalten, hätten aber evtl. an den Ehepartner einen Zugewinnausgleich zu zahlen. Denn bei Ihnen könnte sich in Höhe der während der Ehe getilgten Schulden und auch der Wertsteigerung der Immobilie ein Zugewinn ergeben.
Wenn kein Zugewinnausgleich erfolgen soll, wird ein Ehevertrag benötigt!
Wenn man mit gewisses Eigenkapital in die Ehe geht und sich mit dem geld während der ehe eine Wohnung oder ein haus finanziert. Wie sieht es denn bei einer Gütertrennung aus?
Eine Gütertrennung führt dazu, dass es bei einer Beendigung der Ehe (z.B. bei Ehescheidung) keinen Zugewinnausgleich gibt. Ob einer der Ehegatten sein Vermögen während der Ehe aufgebaut oder in die Ehe "mitgebracht" hat, ist bei einer Gütertrennung egal.
Aber wenn man allein Erbe ist, und die Kinder haben 3/von Erbe hat, wir habe Ehevertrag und Erbeverzie gemacht, mit Gütertrenug und Zugewinnausgleich.
Ich verstehe Ihren Kommentar nicht.
Das ist schade Ehevertrag mit Gütertrenug, mein Mann hat Gütertrenug gemacht. Er ist leider verstorben, er hat 4 Kinder, wir müssen 3/32 Teile 👁️🤔
Ich habe Ihnen auf Ihren ähnlichen Kommentar zum Video "Erbrecht der Ehepartner" geantwortet.
Was bekomme die Kinder 3/32 ,
Ich bin mir unsicher, ob ich Ihren Kommentar richtig verstehe. Ich habe ihn so verstanden: Ihr Ehemann ist verstorben. Er hatte vier Kinder. Offenbar gibt es ein Testament, wonach Sie sein alleiniger Erbe sind. Ihr Ehemann war im Güterstand der Gütertrennung mit Ihnen verheiratet.
Die Kinder sind infolge des Testaments enterbt und haben daher einen Pflichtteilsanspruch. Die Pflichtteilsquote eines jeden Kindes beträgt aufgrund der Gütertrennung 3/32.
Danke für das sehr informative Video. Ich bin Deutscher und vor kurzem mit meiner indonesischen Partnerin von Deutschland nach Indonesien ausgewandert.
Unsere Beziehung besteht zwar schon seit 9 Jahren, jedoch würde ich unter normalen Umständen eine Heirat nicht in Betracht ziehen, da die Beziehung eher schlecht als recht läuft.
Wir haben dennoch eine Heirat geplant, um die Aufenthaltsgenehmigung etc. zu erleichtern. Meine Partnerin hat den Großteil der Beziehung auf meine Kosten gelebt. Wir sind (deshalb) aktuell beide bei plus minus null. Ich denke, dass ich in Zukunft wieder deutlich mehr verdienen werde als meine Partnerin.
Ich möchte mich vor allem auch vor finanziellen Belastungen nach einer möglichen Trennung schützen. Da wir in Indonesien sind, müssen wir wohl hier heiraten. Wie kann man das optimal bewerkstelligen? Ich kann kein Indonesisch. Was würdest Du uns raten?
PS: Ich habe sehr viel Geld in meine Partnerin (Haus, Auto, Klamotten etc.) investiert. Wie kann man das im Nachhinein ggf. noch nutzen?
Da ihr in Indonesien lebt und dort heiraten wollt, empfehle ich, sich an einen dortigen Familienrechtler zu wenden. Denn es dürfte indonesisches Familienrecht, das ich nicht kenne, gelten!
Das ist ja eine schöne Beziehung 👌
8:00 so einen Ehevertrag kann man im Alter auch ohne Probleme in eine Zugewinngemeinschaft verwandeln auch ist eine Schenkung möglich.
Deshalb von einem Ehevertrag mit Gütertrennung abzuraten oder es madig zu reden halte ich für fatal
Gewiss kann, wenn man zur Zeit in Gütertrennung lebt, später wieder die Zugewinngemeinschaft vereinbart werden.
ABER: Für das Erb- und Schenkungsteuerrecht gilt die Zugewinngemeinschaft dann ERST ab dem Vertragsschluss (§ 5 Abs. 1 S. 3 ErbStG). Kurz: Es gibt also KEINE Rückwirkung!
Wird der Zugewinnausgleich hingegen von Anfang lediglich modifiziert und keine Gütertrennung vereinbart, kommt dieser Nachteil nicht zum Tragen!
@@rechtsanwalt dann kann man ja ganz schlicht ab dann den Ehevertrag ändern wenn man den Partner in Falle des Todes über 700.000 vererben würde.
Ich bin jedenfalls der Auffassung dass ein schlechter Vertrag mit Gütertrennung besser als keiner ist, außer natürlich für denjenigen der hofft von einer gemeinschaftlichen Veranlagung zu profitieren.
Ein Staat der die klassische Familie derart verachtet sollte vielleicht darüber nachdenken die Gütertrennung als Standart einzuführen.
@@rechtsanwalt übrigens trotzdem Gutes und sehr informatives Video.
Das ist eine gute Idee, die aber wegen des Rückwirkungsverbots leider nicht klappt. Für die Steuer würde in deinem Beispiel nur ein Zugewinn zählen, der NACH der Änderung des Ehevertrages (also nachdem man wieder zur Zugewinngemeinschaft zurückgewechselt ist) entsteht. Die 700.000 EUR wären in dem Beispiel bei der Änderung des Ehevertrages ja schon vorhanden und somit kein Zugewinn :-(
Das freut mich 😀