FAKTENCHECK Boecking's Sicherer Tod der wildlebenden Honigbiene

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  • Опубликовано: 12 сен 2024
  • FACT CHECK Boecking's Certain death of the wild living honey bees
    Liebe Bienenfreunde,
    gewisse Bienenexperten haben über Fachzeitschriften und SocialMedia ein solches Gewicht, dass deren Aussagen oft nicht mehr hinterfragt werden. Die hier kritisierte unhaltbare Aussage "Schwärme dem SICHEREN Tod geweiht" habe ich von Hr. Dr. Boecking, Fr. Dr. Aumeier und Hr. Dr. Liebig nun bereits viele Male in gleichem Tenor hören dürfen. Daher wird es mal wieder Zeit darauf einzugehen.
    Darüber hinaus kritisiere ich mit diesem Beitrag aufs Schärfste, dass Frau Dr. Pia Aumeier in mehreren Ihrer Beiträge vor 20000 Followern den Jungimkern einflößt keinem der renommierten Bieneninstitute (außer Celle), Bienenexperten und Bienenforschern aus aller Welt Gehör zu schenken. Dies sehe ich als gravierende Manipulation der heranwachsenden Imkerschaft und eine Gefahr der Wissenvermittlung neuster Erkenntnisse der Bienenforschung und einer modernen imkerlichen Praxis. (Zuletzt 27.06.24 Minute 30ff, Ein demonstratives Zerreisen von Infobriefen von RLP hatten wir ja auch schon)
    Bleibt weiter neugierig, kritisch
    und seid freundlich zueinander
    Dirk
    Und nun zur Thematik der natürlichen Sterblichkeit von Gründerkolonien(Schwärme):
    Ja die Sterblichkeit in der Natur ist teilweise brutal und überhaupt nicht vergleichbar mit unserem Bestreben in der Nutztierhaltung 0 % Wintersterblichkeit zu erzielen. Diese hohe Sterblichkeit wird durch hohe Reproduktionsrate (1-3 Schwärme) kompensiert und ist auch essentieller Baustein der natürlichen Selektion (Survival of the fittest). Das entscheidende in der Natur ist, dass Populationen zahlenmäßig in Summe fortbestehen. Sie müssen nicht explodieren und sie sollten nicht rückläufig sein. Wir würden mit einer Plage an Honigbienenvölkern kämpfen, wenn Gründerkolonien 80% statt ca. 20% Überlebensquote hätten. Die Natur balanciert auf ein gewisses Populationsmaß und sorgt im gleichen Zug darwinistisch für ein Selektieren gesunder Völker.
    Boecking's Herleitung "Populationen in der Natur seien nicht selbsterhaltend", weil "die durchschnittliche Lebensdauer bei 7 Monaten" läge, ist entweder eine Blendung der Leserschaft oder zeugt von fehlendem Verständnis wie Natur funktioniert.
    Wenn nach Prof. Seeley "nur" 20% der Gründerkolonien (Schwärme) das erste Jahr (also den ersten Winter) überleben, also möglicherweise 80% eine Lebensdauer von 5 Monaten, 20% womöglich 18 Monate haben, ergäbe sich z.B. auch im Schnitt eine Lebensdauer von 7 Monaten.
    Warum ist die Schlussfolgerung "Bienenvölker in der Natur können keine selbsterhaltende Population bilden" also falsch?
    Weil es auf der Hand liegt, dass in der Natur z.B. 20% in Verbindung mit einer hohen Reproduktionsrate bei der Fortpflanzung ausreichen, um die Populationszahl zu erhalten oder gar leicht zu steigern. So funktioniert die Natur: Hohe Reproduktionsrate (1-3 Schwärme) zum Ausgleich hoher Verluste.
    Ausgenommen sind bei der Überlegung eine Zunahme negativer Einflüsse durch Zerstörung von Habitaten und Blühangebot, Pestizideinsatz und Zunahme der Parasitenlast in Folge der Völkerdichte der Nutztierhaltung.
    Diese sorgen möglicherweise punktuell für eine Reduktion der Populationen in natürlicher Umgebung.
    Die jüngsten Studien haben jedoch ergeben, dass die Zahl der in Beobachtung stehenden Völker sich gehalten oder sogar leicht erhöht hat.
    Daher sind Aussagen wie "verrecken in der Natur" oder "dem sicheren Tod geweiht" populistisches Blendwerk und vermitteln Jungimkern ein Bild, dass wir Gutes tun, wenn wir die Wildlebenden völlig aus ihrer ureigensten Umgebung vertreiben und in unsere ach so tolle Obhut nehmen sollten mit langer Zeit populärer, flächendeckender Säurebehandlung.
    Natürlich darf der Jungimker nicht daraus ableiten, er könne sich halbherzig um Schwarmkontrolle kümmern, weil die Gründerkolonien ja eine gewisse Überlebenschance haben.
    Nein, zu einer guten imkerlichen Praxis gehört ein regelmäßiges und zuverlässiges Schwarmmanagement. Dies sind wir dem Tier in der Nutztierhaltung und unserer dicht besiedelten Umgebung schuldig.
    Dies habe ich ja in den beiden Videos "Anderleuts Schwärme" und "Schwarmkontrolle zuverlässig" klar deutlich gemacht.
    Natürlich beeinflussen sich Nutztierhaltung und wildlebende Populationen gegenseitig und es stellt sich die Frage, wer wen zu wessen Nachteil. Aber sie sind koexistent. Selbst Dr. Wolfgang Ritter sagt "die Honigbiene ist heute Nutztier geworden und zugleich Wildtier geblieben".
    Viele Grüße
    Dirk
    QUELLEN 30.6.2024
    sind im Video aufgeführt
    (Begrenzung auf 5000 Zeilen hier Ich poste sie im Kommentarfeld)
    Welche Überlebensquote haben Schwärme und etablierte Völker aus dem Vorjahr in der Natur?
    (1) Honeybee democracy Prof. Thomas Seeley 2010
    (2) Lives of Bees: The Untold Story of the Honey Bee in the Wild 2019
    INFOBRIEFE (auch aus Celle ;-) )
    www.bienenkund...
    www.laves.nied...

Комментарии • 11

  • @daniels2186
    @daniels2186 2 месяца назад

    Hallo Dirk.
    Ich weiß aufgrund deiner Beiträge ja, dass wir viele Dinge sehr ähnlich sehen. Auch hier bin ich wieder ganz bei dir. Mich stören diese Aussagen auch. Mich ärgert es immer wenn die 20% Überlebensquote von Schwärmen als "Beweis" genannt wird, dass Bienen ohne Imker nicht überleben können, dabei ist es wie von dir schön aufgezeigt für den Erhalt einer konstanten Bienen-Population völlig ausreichend bzw. notwendig. Sollten auch 80 % der Schwärme in der Natur überleben , dann würden wir alle nach nur wenigen Jahren in Bienen schwimmen müssen. Das schienen viele nicht wirklich zu begreifen. LG Daniel

    • @the_sleepers
      @the_sleepers  2 месяца назад

      Hallo Daniel,
      Danke für deine Einschätzung. Genau so ist es.
      Ja die Sterblichkeit in der Natur ist teilweise brutal und überhaupt nicht vergleichbar mit unserem Bestreben in der Nutztierhaltung 0 % Wintersterblichkeit zu erzielen. Diese hohe Sterblichkeit ist in der Regel einkalkuliert und auch essentieller Baustein der natürlichen Selektion (Survival of the fittest). Das entscheidende in der Natur ist, dass Populationen zahlenmäßig in Summe fortbestehen. Sie müssen nicht explodieren und sie sollten nicht rückläufig sein.
      Daher sind Aussagen wie "verrecken in der Natur" oder "dem sicheren Tod geweiht" populistischer Quatsch und vermittelt Jungimkern ein Bild, dass wir Gutes tun, wenn wir die wildlebenden völlig aus ihrer ureigensten Umgebung vertreiben und in unsere ach so tolle Obhut nehmen.
      Viele Grüße
      Dirk

    • @the_sleepers
      @the_sleepers  2 месяца назад

      Ergänzend:
      Natürlich muss man in Social Media auch direkt hinzufügen, dass Jungimker daraus nicht ableiten dürfen, sich nicht zuverlässig um Schwarmkontrolle zu kümmern, weil die Gründerkolonien ja eine gewisse Überlebenschance haben.
      Nein, zu einer guten imkerlichen Praxis gehört ein regelmäßiges und zuverlässiges Schwarmmanagement. Dies sind wir dem Tier in der Nutztierhaltung und unserer dicht besiedelten Umgebung schuldig.
      Dies habe ich ja in den beiden Videos "Anderleuts Schwärme" und "Schwarmkontrolle zuverlässig" klar deutlich gemacht.
      Alles kein Widerspruch. Auch Dr. Wolfgang Ritter sagte die Honigbiene ist heute Nutztier und zugleich Wildtier geblieben.
      Viele Grüße
      Dirk

  • @the_sleepers
    @the_sleepers  2 месяца назад

    T schrieb: [warum auch immer verschwunden, abgetippt weil guter Gedanke]
    entweder man rottet alle wildlebenden Bienen aus, um zu versuchen auch die Varroamilbe auszurotten, weil der Mensch alles im Griff hat. Oder man wundert sich in zehn Jahren dass die wenigen wildlebenden Völker gar keine Probleme mit der Varroamilbe haben und freut sich über neue Züchtungsmöglichkeiten, weil die Natur alles im Griff hat ;-)
    Hallo T,
    genau auf solche Gedanken bringen die Menschen Ausführungen von Boecking, Aumeier und Liebig. Nicht gerade die wildlebenden Honigbienen auszurotten, aber "retten zu wollen". Zitat Boecking "Die dem Tod geweihten Schwärme sind ein verlorengegangenes Potenzial, das es, auch unter Bienenwohl-Gesichtspunkten, zu retten gilt". BuN 5_2024
    Die wildlebende Honigbiene muss niemand retten, denn sie kommt nachweislich mit Varroa klar (d.h. nicht dass es nicht hohe Verluste gibt, sondern sie reagiert mit Mechanismen über Generationen dagegen (morphologische Veränderungen, physiologische Veränderungen, Verhaltensveränderungen))
    Wir müssen nur dafür sorgen, dass wir ihre Habitate nicht weiter zerstören, vielleicht sogar wieder durch nachhaltige Forstwirtschaft wiederherstellen.
    Die Natur hat es nachweislich im Griff, seit nahezu 100 Mio Jahren.
    Viele Grüße
    Dirk

  • @karl-heinz6406
    @karl-heinz6406 2 месяца назад

    Du sprichst mir aus der Seele, Dankeschön 🙏

    • @the_sleepers
      @the_sleepers  2 месяца назад

      Hallo Karl-Heinz,
      danke, freut mich. Vielleicht sind wir nur zwei denen dies auffällt. Aber auch wenige können dennoch den ein oder anderen wachrütteln und inspirieren drüber nachzudenken.
      Viele Grüße
      Dirk

  • @rolandtrenz7798
    @rolandtrenz7798 2 месяца назад

    Wild lebende Bienenvölker sind wichtig. Bienenvölker, die nicht durch die Hand der Imker gehen und die naturgemäß leben. Vielleicht kommen wir ja so zu varroaresistenten Bienen.

    • @the_sleepers
      @the_sleepers  2 месяца назад

      Hallo Roland,
      Vielen Dank für dieses Statement. Ja wir sollten die Koexistenz von Wildtier und Nutztier einfach positiv sehen und auf keinen Fall ein Bild zeichnen, dass die wildlebende Honigbiene eine Gefahr darstelle oder sogar von uns weiter dezimiert werden sollte.
      Viele Grüße
      Dirk

  • @the_sleepers
    @the_sleepers  2 месяца назад

    QUELLEN 30.6.2024
    (1) Wild lebende Honigbienenvölker und ihr Verhalten.
    www.bienenjournal.de/imkerpraxis/fachberichte/wild-lebende-
    honigbienenvoelker/
    (2) Wild lebende Honigbienen in Deutschland | bienen-nachrichten.de
    bienen-nachrichten.de/2019/wild-lebende-honigbienen-
    deutschland/526
    (3) Wilde Honigbienenvölker: So viele leben in Deutschland.
    www.bienenjournal.de/news/meldungen/wilde-honigbienenvoelker/
    (4) Wilde Honigbienen im Wald - damals und heute - beegut.
    beegut.de/blogs/wissen/wilde-honigbienen-wald
    (1) Wilde Honigbienenvölker: So viele leben in Deutschland
    www.bienenjournal.de/news/meldungen/wilde-honigbienenvoelker/
    (2) BEEtree-Monitor.
    beetrees.org/
    (3) Wilde Honigbienen und was man von ihnen lernen kann.
    www.bienenjournal.de/imkerpraxis/fachberichte/wilde-honigbienen/
    (4) Wild lebende Honigbienen in Deutschland | bienen-nachrichten.de.
    bienen-nachrichten.de/2019/wild-lebende-honigbienen-
    deutschland/526
    Dr. Pia Aumeiers Respektlosigkeit und Rufschädigung vieler renommierter deutscher Bieneninstitute,
    somit der Manipulation zigtausender Jungimker, der Verhinderung eines vielfältigen Wissenstransfer aktueller Erkenntnisse der Bienenwissenschaft und einer modernen und guten imkerlichen Praxis
    Live von Pias Bienenstand - 26.03.2023 ruclips.net/video/WQmkbWB9nO0/видео.html
    Live von Pias Bienenstand - 27.06.2024 ruclips.net/video/DXQ6a1msQys/видео.html
    (und viele weitere Beispiele)

    Welche Überlebensquote haben Schwärme und etablierte Völker aus dem
    Vorjahr in der Natur?
    (1) Honeybee democracy Prof. Thomas Seeley 2010
    (2) Lives of Bees: The Untold Story of the Honey Bee in the Wild 2019
    INFOBRIEFE (Die Bösen und auch der einzig Wahre aus Celle)
    www.bienenkunde.rlp.de/Bienenkunde/Infobrief/Aktueller-Brief
    www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/bienenkunde/informationsmaterial