Also manchmal frag ich mich ja echt, wer bei solchen Sendungen die Recherche macht. Dass die Farbe nicht im Fruchtfleisch, sondern nur in den Traubenschalen sitzt, ist keine Besonderheit von Spätburgunder, sondern gilt für alle Rotwein-Rebsorten - mit Ausnahme weniger sog. Färbertrauben, die aber wie der Name schon sagt, eigentlich nur zum Färben in kleinen Anteilen in manche Cuvees reingegeben werden und im Qualitätssegment sowieso praktisch keine Rolle spielen. Der Spätburgunder ist also nicht deshalb so hell, sondern weil die Beeren im Vergleich mit anderen Rebsorten sehr dünn sind und deshalb weniger Farbpigmente haben. "Barrique" ist auch nicht gleich Neuholz, sondern bezeichnet ein ganz bestimmtes Eichenfass mit einem Fassungsvermögen von 225 Liter. Ob das jetzt frische Barriques oder gebrauchte sind, steht auf einem anderen Blatt.Hier geht es um das Oberflächen-Volumen-Verhältnis, das bei einem kleinen Fass grundsätzlich größer ist, d.h. der Wein hat mehr Kontakt mit dem Holz, wodurch mehr Aromen übergehen. Pinot Noir und Neuholz vertragen sich zwar grundsätzlich gut, allerdings gilt das nur für jene Weine, die dank Terroir und fähigem Winzer von sich aus bereits ausreichend Struktur und Dichte mitbringen. Alles andere ist in gebrauchten Barriques oder größeren Fässern teils besser aufgehoben und kann genauso wunderschöne, qualitativ extrem hochwertige und entsprechend kostspielige Weine erzeugen. Weingut Rings nutzt selbst für ihre Großen Gewächse teils gebrauchte Barriques und das ist mit das beste, was Deutschland im Bereich Spätburgunder zu bieten hat. Ein guter Spätburgunder zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass er gerade keine tiefdunkle und komplett überextrahierte, mit Holz und Vanille zugekleisterte Wuchtbrumme ist, sondern durch seine hohe Komplexität, Eleganz und Feinheit - eben nicht voll auf die 12, sondern alles harmonisch und ausbalanciert.
Eine herrliche Rotweinsorte, die vor allem sehr vielseitig ist, und auch bekömmlicher als Cabernet, Merlot & Co.
Also manchmal frag ich mich ja echt, wer bei solchen Sendungen die Recherche macht. Dass die Farbe nicht im Fruchtfleisch, sondern nur in den Traubenschalen sitzt, ist keine Besonderheit von Spätburgunder, sondern gilt für alle Rotwein-Rebsorten - mit Ausnahme weniger sog. Färbertrauben, die aber wie der Name schon sagt, eigentlich nur zum Färben in kleinen Anteilen in manche Cuvees reingegeben werden und im Qualitätssegment sowieso praktisch keine Rolle spielen. Der Spätburgunder ist also nicht deshalb so hell, sondern weil die Beeren im Vergleich mit anderen Rebsorten sehr dünn sind und deshalb weniger Farbpigmente haben. "Barrique" ist auch nicht gleich Neuholz, sondern bezeichnet ein ganz bestimmtes Eichenfass mit einem Fassungsvermögen von 225 Liter. Ob das jetzt frische Barriques oder gebrauchte sind, steht auf einem anderen Blatt.Hier geht es um das Oberflächen-Volumen-Verhältnis, das bei einem kleinen Fass grundsätzlich größer ist, d.h. der Wein hat mehr Kontakt mit dem Holz, wodurch mehr Aromen übergehen. Pinot Noir und Neuholz vertragen sich zwar grundsätzlich gut, allerdings gilt das nur für jene Weine, die dank Terroir und fähigem Winzer von sich aus bereits ausreichend Struktur und Dichte mitbringen. Alles andere ist in gebrauchten Barriques oder größeren Fässern teils besser aufgehoben und kann genauso wunderschöne, qualitativ extrem hochwertige und entsprechend kostspielige Weine erzeugen. Weingut Rings nutzt selbst für ihre Großen Gewächse teils gebrauchte Barriques und das ist mit das beste, was Deutschland im Bereich Spätburgunder zu bieten hat. Ein guter Spätburgunder zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass er gerade keine tiefdunkle und komplett überextrahierte, mit Holz und Vanille zugekleisterte Wuchtbrumme ist, sondern durch seine hohe Komplexität, Eleganz und Feinheit - eben nicht voll auf die 12, sondern alles harmonisch und ausbalanciert.