Ich muss sagen ich habe mir etwas mehr praxis Tipps erhofft. Im großen Ganzen geht es ja eigentlich darum immer etwas zu variieren. Was mich aber tatsächlich überrascht hat war die Aussage „viel ehrgeizig mit viel Wiederholung macht krank“ 😳 Also das konnte ich jetzt nicht so nachvollziehen. Dann müssten ja ein Großteil der Fußballer „krank“ sein. Was genau meinte der Prof. Schöllhorn damit? Eine tatsächlich beunruhigende Aussage 😂 ich mein um z.b meinen übersteiger schneller, flüssiger und effizienter hinzu bekommen muss ich das wiederholen. Gerade am Anfang muss man 1-2 Monate sowas immer wiederholen damit mein Gehirn lernt diese Bewegung immer schneller und flüssiger auszuführen. Da komme ich nicht drum herum „ehrgeizig zu wiederholen“ Und das soll dann krank machen? 😳
Dazu würde ich mir auch mehr Tiefgang bzw. mehr Details und Praxisbeispiele wünschen. Und zusätzlich: wie sehen die Studien dazu aus. Er hatte sich auf "ältere" Studien berufen. Eine Meta-Studie wäre von Vorteile, die mehrere Studien zu dem Thema ausgewertet inkl. aller Rand- und Rahmenbedingungen.
Danke für dein Feedback. Zu deinem Part mit der Wiederholung. Letztendlich ist es ja so, dass am Anfang des Lernprozesses zwar methodisch gesehen "wiederholt" wird, aber die Differenzen / Fluktuationen sind hier noch immer sehr groß. Es sind ja genau die Differenzen, die für ein effektives motorisches Lernen sorgen. Es geht Herrn Schöllhorn wahrscheinlich vor allem um die Art des Wiederholens / Einschleifens, wenn die Differenzen extrem gering sind. Weißt du, wie ich das meine?
Man kann DL in dieser Form betrachten und sich beruhigt mit der Überzeugung, dass man dies doch schon immer gemacht hätte, zurücklehnen. Dass Variation beim Lernen Vorteile bringen kann, ist nicht neu, war bislang in der Literatur jedoch nur in Methodischen Übungsreihen zur Aneignung eines personen- und zeitunabhängigen Bewegungsideals sowie zur Stabilisierung von bereits gekonnten Bewegungen, jedoch auch meist in Wiederholungsform, (geblockt) behandelt .Entsprechendes war dann auch in der Praxis zu finden. Hier geht es um eine Differenzierung der Variation. Individuelle und situativ abhängige Variationen, die bis zu ständigen Variationen führen können, waren bislang nicht Gegenstand der Diskussionen in Praxis und Theorie. Es kann also abhängig vom Individuum und der Situation durchaus günstiger sein, nicht immer zu variieren. Dies war von Beginn an mit Variation der Variationen und der stochastischen Resonanz formuliert und wollte eigentlich Trainer dazu anregen, noch mehr "den Athleten zu lesen" und nicht nur die auswendig gelernte Übungsreihe für jeden und alle zu jeder Zeit anzuwenden bis die Lehrbildreihe deckungsgleich ist. Die Warnung vor zu viel Ehrgeiz gepaart mit Wiederholung sollte bitte nicht polemisch aus dem Zusammenhang gerissen werden. Yips oder Fokale Dystonie tritt bei professionellen ! Golfern und professionellen ! Musikern auf, genauso bei fortgeschrittenen oder professionellen Läufern, Tischtennisspielern, bei professionellen Programmierern oder beim professionellen Schreibmaschinenschreiben. Das sind alles Bewegungsformen, die zum Einen bis zur Erlangung des Profibereichs schon in enormen Wiederholungszahlen absolviert werden und zum Anderen im Profibereich mit noch mehr Ehrgeiz zu noch höheren Wiederholungszahlen führten. Dieser Ehrgeiz ist von ganz anderer Dimension als der Ehrgeiz zum ersten Erlernen einer Technik. Auch hier ist wohl von einem Optimum an Ehrgeiz auszugehen, auch oft als gesunder Ehrgeiz beschrieben.. Hochleistungssport ist nicht möglich ohne Ehrgeiz. Häufig sind die Tätigkeiten mit Yips oder fokaler Dystonie auch mit 'choking under pressure' (Versagen unter Druck) verbunden, was für eine zusätzliche Überaktivierung des Frontallappens spricht und grob mit einem Übermaß an Kontrollbedürfnis über sehr sehr (!! ;-) ) lange Zeit spricht. Interessanterweise sind vergleichbare gesundheitliche Konsequenzen noch nicht bei Tätigkeiten mit hoher Variation beobachtet worden. Wäre interessant worin eine Paarung von viel Ehrgeiz mit viel Variation mündet.
@@soccerkinetics dem kann ich auch nicht wirklich folgen. Was ist denn mit den Basketballprofis, wie ein Steph Curry, ein Dirk Nowitzki, ein Kobe Bryant (RIP), ein Michael Jordan. Es war und ist elementarer Bestandteil deren individuellen Trainings, einfach auf den Korb zu werfen. Ohne Gegnerdruck, ohne Zeitdruck, ohne Variation usw. Einfach die Bewegung. Die muss bei einem Sport wie Basketball, wo ein Zentimeter zwischen Erfolg und Misserfolg unterscheidet, einfach IMMER WIEDER ausgeführt werden. Was ist mit dem Wort "Muskelgedächtnis"? Von Kobe Bryant gibt es die Anekdote, dass er nach einem Spiel mit schlechter Trefferbilanz, noch in eine Halle ging und solange auf den Korb warf, bis sein Feeling (der sogenannte Touch) wieder da war. Im nächsten Spiel hatte er dann wieder 50 Punkte und eine gute Quote aus dem Feld. Da kann mir doch keiner erzählen, dass wiederholen nichts bringt, oder sogar "krank macht". Was ist mit Sportlern von technischen Disziplinen, wie Kugelstoßen, Diskusswerfen, Skispringen? Die müssen einen einzigen Bewegungsablauf immer wieder und wieder trainieren, egal wie gut sie sind. Da kann man nie sagen: so das war's jetzt. Ich bin Weltmeister, ich kann das, ich widerhole jetzt nicht mehr, oder springe mit anderen Skiern oder nur auf einem Bein oder mit einer Augenklappe oder was weiß ich. Der Weltmeister von heute, kann morgen total verkacken, weil der Ablauf einfach nicht mehr stimmt. Das wird mir von Herrn Prof. Schöllhorn zu wenig thematisiert.
Weltklasser Vortrag! Hat mir echt Spass gemacht und habe viel mitgenommen. Danke euch :))
Freut uns zu hören 😃
Ich muss sagen ich habe mir etwas mehr praxis Tipps erhofft. Im großen Ganzen geht es ja eigentlich darum immer etwas zu variieren.
Was mich aber tatsächlich überrascht hat war die Aussage „viel ehrgeizig mit viel Wiederholung macht krank“ 😳
Also das konnte ich jetzt nicht so nachvollziehen. Dann müssten ja ein Großteil der Fußballer „krank“ sein. Was genau meinte der Prof. Schöllhorn damit?
Eine tatsächlich beunruhigende Aussage 😂 ich mein um z.b meinen übersteiger schneller, flüssiger und effizienter hinzu bekommen muss ich das wiederholen. Gerade am Anfang muss man 1-2 Monate sowas immer wiederholen damit mein Gehirn lernt diese Bewegung immer schneller und flüssiger auszuführen. Da komme ich nicht drum herum „ehrgeizig zu wiederholen“
Und das soll dann krank machen? 😳
Dazu würde ich mir auch mehr Tiefgang bzw. mehr Details und Praxisbeispiele wünschen.
Und zusätzlich: wie sehen die Studien dazu aus. Er hatte sich auf "ältere" Studien berufen. Eine Meta-Studie wäre von Vorteile, die mehrere Studien zu dem Thema ausgewertet inkl. aller Rand- und Rahmenbedingungen.
Danke für dein Feedback. Zu deinem Part mit der Wiederholung. Letztendlich ist es ja so, dass am Anfang des Lernprozesses zwar methodisch gesehen "wiederholt" wird, aber die Differenzen / Fluktuationen sind hier noch immer sehr groß. Es sind ja genau die Differenzen, die für ein effektives motorisches Lernen sorgen. Es geht Herrn Schöllhorn wahrscheinlich vor allem um die Art des Wiederholens / Einschleifens, wenn die Differenzen extrem gering sind. Weißt du, wie ich das meine?
Man kann DL in dieser Form betrachten und sich beruhigt mit der Überzeugung, dass man dies doch schon immer gemacht hätte, zurücklehnen. Dass Variation beim Lernen Vorteile bringen kann, ist nicht neu, war bislang in der Literatur jedoch nur in Methodischen Übungsreihen zur Aneignung eines personen- und zeitunabhängigen Bewegungsideals sowie zur Stabilisierung von bereits gekonnten Bewegungen, jedoch auch meist in Wiederholungsform, (geblockt) behandelt .Entsprechendes war dann auch in der Praxis zu finden. Hier geht es um eine Differenzierung der Variation. Individuelle und situativ abhängige Variationen, die bis zu ständigen Variationen führen können, waren bislang nicht Gegenstand der Diskussionen in Praxis und Theorie. Es kann also abhängig vom Individuum und der Situation durchaus günstiger sein, nicht immer zu variieren. Dies war von Beginn an mit Variation der Variationen und der stochastischen Resonanz formuliert und wollte eigentlich Trainer dazu anregen, noch mehr "den Athleten zu lesen" und nicht nur die auswendig gelernte Übungsreihe für jeden und alle zu jeder Zeit anzuwenden bis die Lehrbildreihe deckungsgleich ist.
Die Warnung vor zu viel Ehrgeiz gepaart mit Wiederholung sollte bitte nicht polemisch aus dem Zusammenhang gerissen werden. Yips oder Fokale Dystonie tritt bei professionellen ! Golfern und professionellen ! Musikern auf, genauso bei fortgeschrittenen oder professionellen Läufern, Tischtennisspielern, bei professionellen Programmierern oder beim professionellen Schreibmaschinenschreiben. Das sind alles Bewegungsformen, die zum Einen bis zur Erlangung des Profibereichs schon in enormen Wiederholungszahlen absolviert werden und zum Anderen im Profibereich mit noch mehr Ehrgeiz zu noch höheren Wiederholungszahlen führten. Dieser Ehrgeiz ist von ganz anderer Dimension als der Ehrgeiz zum ersten Erlernen einer Technik. Auch hier ist wohl von einem Optimum an Ehrgeiz auszugehen, auch oft als gesunder Ehrgeiz beschrieben.. Hochleistungssport ist nicht möglich ohne Ehrgeiz. Häufig sind die Tätigkeiten mit Yips oder fokaler Dystonie auch mit 'choking under pressure' (Versagen unter Druck) verbunden, was für eine zusätzliche Überaktivierung des Frontallappens spricht und grob mit einem Übermaß an Kontrollbedürfnis über sehr sehr (!! ;-) ) lange Zeit spricht. Interessanterweise sind vergleichbare gesundheitliche Konsequenzen noch nicht bei Tätigkeiten mit hoher Variation beobachtet worden. Wäre interessant worin eine Paarung von viel Ehrgeiz mit viel Variation mündet.
@@soccerkinetics dem kann ich auch nicht wirklich folgen. Was ist denn mit den Basketballprofis, wie ein Steph Curry, ein Dirk Nowitzki, ein Kobe Bryant (RIP), ein Michael Jordan. Es war und ist elementarer Bestandteil deren individuellen Trainings, einfach auf den Korb zu werfen. Ohne Gegnerdruck, ohne Zeitdruck, ohne Variation usw. Einfach die Bewegung. Die muss bei einem Sport wie Basketball, wo ein Zentimeter zwischen Erfolg und Misserfolg unterscheidet, einfach IMMER WIEDER ausgeführt werden. Was ist mit dem Wort "Muskelgedächtnis"?
Von Kobe Bryant gibt es die Anekdote, dass er nach einem Spiel mit schlechter Trefferbilanz, noch in eine Halle ging und solange auf den Korb warf, bis sein Feeling (der sogenannte Touch) wieder da war. Im nächsten Spiel hatte er dann wieder 50 Punkte und eine gute Quote aus dem Feld.
Da kann mir doch keiner erzählen, dass wiederholen nichts bringt, oder sogar "krank macht".
Was ist mit Sportlern von technischen Disziplinen, wie Kugelstoßen, Diskusswerfen, Skispringen? Die müssen einen einzigen Bewegungsablauf immer wieder und wieder trainieren, egal wie gut sie sind. Da kann man nie sagen: so das war's jetzt. Ich bin Weltmeister, ich kann das, ich widerhole jetzt nicht mehr, oder springe mit anderen Skiern oder nur auf einem Bein oder mit einer Augenklappe oder was weiß ich. Der Weltmeister von heute, kann morgen total verkacken, weil der Ablauf einfach nicht mehr stimmt.
Das wird mir von Herrn Prof. Schöllhorn zu wenig thematisiert.
Schöllhorn liefert wieder grandios ab
Yes, finden wir auch ⚽🔥