Schenna, Südtirol - Teil 2 - Holzmann-Draussen.de

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  • Опубликовано: 8 сен 2024
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    Teil 2
    Leider gibt es auch hier - wie fast überall auf der Welt - kaum Gelegenheit, reine Naturklänge zu hören, da fast immer Motoren-Geräusche, meist Flugzeuge, mitklingen.
    Nach besagten 2 1/2 Stunden durch eine erfreulicherweise sehr einsame Bergwelt (uns begegneten nur 3 fremde Wanderer), erreichten wir die "Leiten-Alm" mit ihrem gastfreundlichen Betreiber Sepp Haller, einem Südtiroler Original, der uns ein köstliches und reichhaltiges Schinken-Käse-Omelette servierte.
    Zunächst aber mussten wir uns ein paar Schnäpse reinpfeifen, normalerweise nicht so mein Ding, aber man muss sich ja den einheimischen Gepflogenheiten ein wenig anpassen.
    Hast Du Deinen Schnaps schon abgepumpt?
    Du musst ihn in einem Schluck trinken!
    Möchten Sie auch Zwiebeln dazu?
    Klar, mengenweise! Alle, die Sie haben!
    Welche Sprache spricht er?
    Tirolerisch!
    (I give some examples of this dialect.)
    Der Tiroler spricht das p wie ein b aus und das t wie ein d.
    (I give some more examples.)
    Seine Tiere (Kühe, Pferde, Schafe) hält Sepp nach neuesten, aus der Schweiz importierten Erkenntnissen, wie er gleich erklären wird.
    Ebenfalls anwesend: Der Wirt vom Gasthaus Hasenegg in Verdins, einer der 3 Wanderer, die wir zuvor unterwegs getroffen haben.…...
    Wir haben uns einfach zurück erinnert an die Natur.
    Ebenso wie das Wild-Vieh in der Dämmerung und in der Nacht frisst,
    tut es jetzt unser Vieh.
    Früher haben wir die Tiere Nachts im Stall angekettet und tagsüber auf die Weide gejagt. Wegen der vielen Fliegen und Bremsen ist das Hüten aber sehr schwierig, da das Vieh unruhig und ständig auf der Flucht ist.
    Ausserdem wird nicht mehr ausgemistet, da sich im gärenden Mist keine Fliegen- und Bremsen-Larven entwickeln können.
    Die Tiere wählen - ebenso wie Wildtiere - selbst einen Platz zum liegen und einen anderen, den sie für ihre Fäkalien benutzen.
    Ich habe mich schon gewundert, warum die Tiere nicht angebunden sind.
    Obwohl im Stall Dreck ist - kein Tier ist dreckig. Tiere, die angebunden werden, sind total dreckig.
    Das System habe ich vor etwa 10 Jahren in der Schweiz aufgegriffen und es hat mir sehr imponiert, weil es weniger Arbeit macht und es dem Vieh viel besser geht.
    Machen das in der Schweiz alle so?
    Nein, ich habe das von einem Bauer, der keinen Hütejungen mehr bekommen hat und sich deshalb diese Methode ausgedacht hat und dann die Vorteile erkannt hat.
    Wer macht das hier in Südtirol noch, außer Ihnen?
    Wenige.
    Wir haben noch die alteingeschworenen Bauern da und da muss alles geregelt und geordnet laufen. Aber es ist gegen die Natur.
    Hauptsache die Tradition wird gewahrt!
    Und jetzt trinken wir noch ein Schnäpschen!
    Sie - ich hatte schon 2, reicht jetzt mal.
    Nur halb voll bitte!
    Ja, halbe Sachen machen wir hier aber nie!
    Ich habe jetzt schon Schlagseite.
    Da ist wieder ein großes Felsstück abgebrochen.
    Sind Sie da vorhin entlang geklettert?
    Ja, ich wollte da rüber gehen, aber weil da im Winter was runter gebrochen ist, bin ich nicht mehr weiter gekommen.
    Ich hatte schon gehofft, dass ich einen Absturz filmen kann.
    Gehofft?
    Wenn man so hoch schaut, sieht es nicht so gefährlich aus, aber wenn man dann direkt davor steht …
    Ich dachte, jetzt passiert gleich was ganz Spektakuläres.
    Ich mag keine großen Teller mit einem kleinen Klecks in der Mitte.
    Mir ist es hier lieber: Eine große Pfanne, die auch voll ist.
    Noch schlimmer ist, wenn Du´s teilen musst.
    Sie kocht ganz gut ab (umgangssprachlich: sie kann sehr viel essen)
    Da geht was weg.
    Ja, nach so einer Wanderung.
    Da können Sie auch mal bei mir einkehren.
    Werden Sie dann auch da sein, oder klettern Sie wieder irgendwo herum?
    Ja, ich bin immer da, hatte jetzt nur ein paar Tage geschlossen.
    Das sind die reichen Wirte, die machen einfach zu.
    Gibt es hier noch den Steinadler?
    Ja, ein Paar.
    Man muss Geduld haben.
    Einen Bartgeier gibt es auch.
    Und einen Luchs.
    In Deutschland werden Luchse auch wieder angesiedelt, z.B. im Harz.
    Bären haben wir jede Menge.
    Dieses Jahr sind schon 2 überfahren worden.
    Sollen über 30 Stück in Südtirol sein.
    Unsere Größe etwa.
    Kann auch mal schief gehen.
    Im Ulten-Tal haben die Leute Angst, ihre Kinder in die Schule zu schicken.
    Die Bären haben dort Bienenstöcke ausgeraubt und Schafe gerissen.
    Menschen wurden bisher nicht angegriffen, aber es kann passieren, weil es viel zu dicht besiedelt ist.
    Da es inzwischen schon 17 Uhr war und die letzte Taser-Seilbahn um 18 Uhr fuhr, hat uns Sepp dann freundlicherweise mit seinem Jeep zur Taser-Bergstation mitgenommen.

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