Prof. Dr. Martin Hellwig & Prof. Dr. Heinz Zimmermann: die Credit Suisse und «too big to fail».

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  • Опубликовано: 10 июл 2024
  • Der Untergang der Credit Suisse hat ein Erdbeben am Schweizer Bankenplatz ausgelöst. In ihren Referaten im Rahmen der 22. Reichmuth & Co Lecture an der Universität Luzern gehen die beiden Ökonomen Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Hellwig und Prof. Dr. Heinz Zimmermann der Frage nach, welche Ursachen zur Bankenkrise führten und wie sie hätte verhindert werden können. Im Video erklären die beiden Volkswirte ausserdem , welche regulatorischen und wirtschaftspolitischen Massnahmen für die Zukunft ergriffen werden sollten.
    Kapitel:
    0:00:00 Begrüssung und Einführung von Prof. Dr. Christoph A. Schaltegger
    0:12:59 Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Hellwig: «Credit Suisse - ein Menetekel»
    0:51:48 Prof. Dr. Heinz Zimmermann: «Spätes Erwachen kreiert Monsterbank»
    Webseite: www.iwp.swiss/
    Linkedin: / iwp-swiss
    #CreditSuisse #TooBigtoFail #Bankenkrise #Finanzmarkt #UBS #Stabilisierung #Bankenaufsicht #Regulierung #MartinHellwig #HeinzZimmermann #Finanzmarkttheorie #Krisen #Regeln #Ordnungspolitik
    Inhalt
    Am 15. März ist es ein Liquiditätsproblem. Herr Schaltegger hat es gesagt, ein Run. Natürlich war es ein Run. Frage: War die Bank überschuldet oder nicht? Ja, Herr Regierungsrat, sehr verehrte Damen und Herren, Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich sehr, Sie heute so zahlreich zur 22. Reichmuth & Co Lecture, hier in der Aula, im Hörsaal 1, der Universität Luzern, begrüssen zu dürfen. Der über Monate dauernde Überlebenskampf der Credit Suisse nahm am 19. März 2023 ein jähes Ende. Zur besten Sendezeit der nationalen Medien. Ernste Mienen besiegelten vor laufenden Kameras die Geschichte der Credit Suisse, der einst so stolzen Schweizer Traditionsmarke im Bankgeschäft. An diesem trüben und nasskalten Abend sassen die Manager neben Regulatoren und Politikern, und klärten die Öffentlichkeit wortreich über ein kompliziertes Rettungsverfahren auf, das trotz jahrelanger Vorbereitung so nie vorgesehen war und der UBS, der SNB und dem Bund einen Berg voller Risiken aufbürdete. So viel zur Geschichte der Pleite der Credit Suisse, die uns heute beschäftigen soll. Doch wie kam es so weit? Die Diagnose ist bekannt. Es handelt es sich um einen klassischen Bankrun. Auch wenn sich keine Menschenschlangen, keine physischen Menschenschlangen, vor den Bankschalter bildeten. Kunden zogen ihr Geld ab, wie sie das 1873 beim Gründerkrach in Deutschland und Österreich-Ungarn getan hatten. So wie sie das bei der Bankenpanik von 1907 in New York taten, so wie sie das bei der Pleite der Kölner Herrstatt-Bank 1974 taten oder auch bei der Spar- und Leihkasse Thun 1991 in der Schweiz, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Hintergründe sind unterschiedlich, die Situation ist jedoch vergleichbar. Viele, zu viele Bankkunden ziehen ihre Einlagen gleichzeitig ab, auch weil sie um die Zahlungsfähigkeit ihrer Bank fürchten. Die Panik der Anleger erklärt sich daraus, dass die Bank nur einen Teil des Vermögens sofort verfügbar hat, haben muss, und daher schnell in Liquiditätsengpässe geraten kann. Aber von wo kommt die Panik? Von wo kommt der Vertrauensverlust in eine Bank? Und in die eine Bank, aber nicht in die andere Bank, in die Credit Suisse, aber nicht in die UBS? Über diese Fragen hat sich unser erster heutiger Gast profunde Gedanken gemacht. Professor Martin Hellwig gilt als einer der angesehensten Experten von Bankenkrisen und Bankenregulierung. Seit Jahren weist er darauf hin, welch eminent wichtige Rolle das Eigenkapital einer Bank für die Frage der Stabilität dieser ganzen Branche hat. In seinem sehr einflussreichen Buch, und er ist aktuell daran, eine Neuauflage zu publizieren mit dem Titel «Des Bankers neue Kleider», das er 2013 zusammen mit der Stanford-Professorin, Anat Admati, verfasst hat, erklärt er in sehr einfachen und eingängigen Worten, warum Bankbilanzen mit dem Geldschöpfungsprivileg enormen Risiken ausgesetzt und grundsätzlich sehr vulnerabel sind. Gerade, aber nicht nur, in makroökonomisch herausfordernden Zeiten einer Zinswende. Da überrascht es nicht, dass die die Frage des Vertrauens im Zentrum dieses Geschäfts stehen muss. Von wo aber speist sich das Vertrauen in eine Bank? Ganz entscheidend von der Höhe des verlusttragenden Eigenkapitals, sagt Martin Hellwig. Er hat kürzlich, in einem vielbeachteten Artikel, in einer Reihe von Artikeln, darauf hingewiesen, dass die Dynamik auch bei der CS, der Credit Suisse, des Eigenkapitalverlusts eine Überschuldung in absehbarer Zeit erwarten liess. Er wird darauf und auf weitere andere Aspekte in seinem Referat ansprechen. Das Referat trägt den Titel: «Credit Suisse - ein Menetekel».
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Комментарии • 5

  • @IWPLuzern
    @IWPLuzern  Год назад

    Liebe Zuschauer
    Wir freuen uns über das grosse Interesse an unseren Videos und die stetig wachsenden Zuschauerzahlen. Wir begrüssen eine inhaltliche und auch kritische Diskussion unserer Beiträge in den Kommentaren. Feedback und Anregungen sind ebenfalls jederzeit willkommen und helfen uns, unseren Kanal zu verbessern. Doch bitten wir um Verständnis dafür, dass wir nicht über die Ressourcen verfügen, um die Kommentare zu moderieren. Zugleich wollen wir keine Verhaltensregeln für die Kommentare aufstellen - wir setzen auf die Eigenverantwortung unter Freien und Gleichen. Das Inhaltliche soll im Vordergrund stehen, nicht das Persönliche.
    Vielen Dank für Ihr Verständnis.
    Ihr IWP-Team

  • @verenagattikerweilenmann5416
    @verenagattikerweilenmann5416 11 месяцев назад

    Vielen Dank. Sie alle nehmen das Informieren sehr ernst und ermuntern zum Selberdenken!

  • @Alexander-hl6dm
    @Alexander-hl6dm Год назад

    Vielen Dank für das Hochladen des Videos

  • @zuruestungen
    @zuruestungen Год назад

    Ein sehr kluger Vortrag von Herrn Professor Hellwig!

  • @raulmures1389
    @raulmures1389 10 месяцев назад

    Was passiert wenn die UBS das gleiche Schicksal ereignet? Und was wenn das Schule macht und es 10 oder 20 Großbanken auf einmal erwischt?