Ja - zu dem Thema könnte ich, glaube ich, auch eine gute Stunde vom Leder ziehen, ohne einmal Luft zu holen. Regeln sind aufgestellt worden, damit diejenigen, die sich mit der Materie nicht wirklich befassen (wollen) einfache Richtlinien haben; an die kann man sich halten und gut ist. Aber wie schon der bekannte Philosoph G. Michael schrieb: "They make rules for fools, so get wise." In diesem Sinne, stay frosty.
Ich habe so oft gehört, man solle den untersten Knopf des Sakkos offen lassen. Bei sehr lang geschnittenen Sakkos, wie bei meinem neuen Dreiknopfsakko, kann ich das auch verstehen, aber bei meinen anderen, eher kürzer ausfallenden Zweiknopfsakkos sieht es bei meiner schlanken Figur in den meisten fällen deutlich ästhetischer aus, wenn ich beide Knöpfe schließe und das Hemd nicht hervorblitzt. Alle, die ich in meinem Umfeld gefragt habe, sehen das übrigens genauso. Und mein grünes Korthemd trage ich im Winter gerne auch mal mit meinem dunkelblauen Sakko und dunkelblaue Jeans, da kann ich das Sakko sogar einfach offen lassen, das sieht dann ein bisschen lässiger aus.
Hab mal ein Like und ein Abo abgegeben, bin ein Transmann mit Interesse für Vintage Herrenmode und hab im Internet so gar keine vernünftigen Infos gefunden. Danke dir, das war super hilfreich.
Danke, sehe das ähnlich. Leider halten die anderen einen für unwissend, wenn man solche Regeln bricht. Wenn der vermeintliche Fauxpas angesprochen wird, kann man sich ja erklären. Wenn nicht, können die Kritiker gar nicht erfahren, daß man sich der Regeln sehr bewusst ist und sich extra darüber hinweggesetzt hat. Was ich sagen will: Wer die Regeln kennt, darf sie auch selbstbewusst brechen. Wer unsicher ist, kann sich erst mal an die Regeln halten.
Jo. Das war doch mal Tacheles. Ich meine mich zu erinnern, dass in "Der Gentleman", von Bernhard Roetzel, steht, man solle seine Garderobe gemäß Anlass, Tageszeit, Jahreszeit, Klimazone wählen. Und zwar in genau der Reihenfolge. Kann natürlich jeder machen wie er will, aber mir hilft das immer ganz gut. Tolles Video! Grüße auch an den Algorithmus!
Ich bin gerade in der Ausbildung zum Herrenmaßschneider und verstehe selber häufig nicht warum man sich das Leben unnötig schwer macht für Sachen die nur ein Maßscheider Auge sieht oder selbst im Prozess des Nähens wie z.B. die Nutzung von gewissen Hilfsmitteln
@Kydney Wie z.B. das Pikieren einer Rosshaareinlage von Hand. Es gibt inzwischen Maschinen für sowas. Trotzdem bin ich der Meinung, solche Techniken sollten weiterhin gelehrt werden. Damit der Körper sich daran erinnert, falls man es doch noch mal von Hand machen muß. (Maschine kaputt 😉)
@@NippeltitschIch meinte mehr damit, z. B. das Nutzen von einem Fuß für das Absteppen von einem Hemdkragen. Also für den Herrenmaßschneider ist das Pikieren nicht wegzudenken. Wir würden es aber eher weglassen, als es von der Maschine machen zu lassen. Ich finde, das Pikieren ist ein sehr schöner und entspannender Schritt in der Fertigung eines hochwertigen Sakkos.
Interessante Einsichten! Die Schneiderkunst stellt Regeln auf, um sie gelegentlich brechen zu können. So wird Mode überhaupt gedacht. Was oft vergessen wird, ist die Funktionalität der Kleidung und die Ideen die dahinter stecken. Ob bei den Damen oder bei den Herren, in der Kleidung muss der Alltag bewältigt werden, z.B. der Toilettengang. Wie viel Teile müssen hierfür abgelegt werden. Damen brauchten in damaligen Zeiten auch schon mal Hilfe beim Ein- und Auskleiden. Das klingt banal, war aber von wesentlicher Bedeutung. Was in deinem Video angesprochen wurde ist auch die individuelle Seite. Wir Menschen sind alle Gleich zu behandeln, aber doch so verschieden. Daher können Regeln in der Mode nicht festgeschrieben sein, im Gegenteil sie sollen in erster Linie den Menschen helfen! Die Detailverliebtheit ist eine Mentalitätsfrage und ist meineserachtens sehr stark bei den Deutschen zu finden. Ästhetik und Verspieltheit ist hierzulande nur bei sehr mutigen Menschen zu finden. Der kulturelle Ansatz ist hier in Deutschland ganz anderes, als in Regionen, wo das Essen, Trinken und sich kleiden zum zum guten Leben gehört. Das Leben in Deutschland ist geprägt von der Leistung durch Arbeit und die Menschen hier lieben Details und das ist auch völlig in Ordnung.
So wahr! Und danke für das Video. “Müsste” sich dann der Herr im Cutaway vor dem Abendessen umziehen bei der Hochzeit? Den meisten “normalen” Leuten würde vllt gar nicht so auffallen, dass der Cut nicht nur ein “altmodischer” Anzug ist, aber wenn der Träger mit Zylinder kommt… 😊 Andererseits sind doch theoretisch Brautkleider eigentlich Abendkleider…? Heutzutage ist es doch sowieso aufgeweichter mit den Regeln…
@@beornkhan2736 danke für die Antwort! Die Leute (bei der aristokratischen Hochzeit) würden es ja dann alle so machen und es wäre dann nicht auffällig?
@@dottiewi661 sie nehmen den Smoking als Abendanzug mit und ziehen sich, wenn es Abend wird zurück und ziehen sich um. Natürlich ist es nicht immer so und keine Regel und kommt darauf an wie konservativ das Brautpaar ist
Kannst du bitte das mit dem unteren Knopf bei der Weste für die vintage n00bs wie mich kurz erklären? Mein Verständnis ist, dass der unterste Knopf geöffnet bleibt, um Bewegungsfreiheit bei langen Sakkos und Westen zu ermöglichen und den Knopf vor dem Abreißen zu schützen (ähnlich wie das Öffnen des Knopfes beim Sakko, wenn man sitzt). Bei klassischen Dreiteiler würde das dann aufgrund der Hochbundhose und kürzeren Weste nicht zutreffen.
Hi, cooles Video. Wo sind die Grenzen? Ich werde auf der Arbeit leider nur mit blau und grau erscheinen können. Mit einem schwarzen Anzug, bei dem alle Knöpfe zu sind würde man nicht positiv auffallen. Man muss sich natürlich nicht an alle Regeln steif halten, aber gibt es denn keine Regeln?
Ist schwarz nicht im allgemeinem ne sehr formale Farbe? für die Arbeit vielleicht in bisschen dick aufgetragen. Ansonsten halt tragen was einigermaßen professionell aussieht und worin man gut drin arbeiten kann.
Schön,dass wieder mehr auf diesem Kanal los ist
Ja - zu dem Thema könnte ich, glaube ich, auch eine gute Stunde vom Leder ziehen, ohne einmal Luft zu holen. Regeln sind aufgestellt worden, damit diejenigen, die sich mit der Materie nicht wirklich befassen (wollen) einfache Richtlinien haben; an die kann man sich halten und gut ist. Aber wie schon der bekannte Philosoph G. Michael schrieb: "They make rules for fools, so get wise." In diesem Sinne, stay frosty.
Ich habe so oft gehört, man solle den untersten Knopf des Sakkos offen lassen. Bei sehr lang geschnittenen Sakkos, wie bei meinem neuen Dreiknopfsakko, kann ich das auch verstehen, aber bei meinen anderen, eher kürzer ausfallenden Zweiknopfsakkos sieht es bei meiner schlanken Figur in den meisten fällen deutlich ästhetischer aus, wenn ich beide Knöpfe schließe und das Hemd nicht hervorblitzt. Alle, die ich in meinem Umfeld gefragt habe, sehen das übrigens genauso. Und mein grünes Korthemd trage ich im Winter gerne auch mal mit meinem dunkelblauen Sakko und dunkelblaue Jeans, da kann ich das Sakko sogar einfach offen lassen, das sieht dann ein bisschen lässiger aus.
Herrlich erfrischend! Danke😂😉 und frohe Festtage!
"An Pocken zu sterben ist traditionell!"
Ein schöner Mic drop.
Hab mal ein Like und ein Abo abgegeben, bin ein Transmann mit Interesse für Vintage Herrenmode und hab im Internet so gar keine vernünftigen Infos gefunden. Danke dir, das war super hilfreich.
Danke, sehe das ähnlich. Leider halten die anderen einen für unwissend, wenn man solche Regeln bricht. Wenn der vermeintliche Fauxpas angesprochen wird, kann man sich ja erklären. Wenn nicht, können die Kritiker gar nicht erfahren, daß man sich der Regeln sehr bewusst ist und sich extra darüber hinweggesetzt hat.
Was ich sagen will: Wer die Regeln kennt, darf sie auch selbstbewusst brechen. Wer unsicher ist, kann sich erst mal an die Regeln halten.
Jo. Das war doch mal Tacheles. Ich meine mich zu erinnern, dass in "Der Gentleman", von Bernhard Roetzel, steht, man solle seine Garderobe gemäß Anlass, Tageszeit, Jahreszeit, Klimazone wählen. Und zwar in genau der Reihenfolge. Kann natürlich jeder machen wie er will, aber mir hilft das immer ganz gut. Tolles Video! Grüße auch an den Algorithmus!
Hab gerade nochmal nachgeschaut. Quelle ist korrekt.
Danke für das Video!… Ich wünsche allen stilvoll gekleideten Menschen ein frohes Weihnachtsfest 🎁 🎄 Okay… den anderen auch.😅
Ich bin gerade in der Ausbildung zum Herrenmaßschneider und verstehe selber häufig nicht warum man sich das Leben unnötig schwer macht für Sachen die nur ein Maßscheider Auge sieht oder selbst im Prozess des Nähens wie z.B. die Nutzung von gewissen Hilfsmitteln
@Kydney Wie z.B. das Pikieren einer Rosshaareinlage von Hand. Es gibt inzwischen Maschinen für sowas.
Trotzdem bin ich der Meinung, solche Techniken sollten weiterhin gelehrt werden. Damit der Körper sich daran erinnert, falls man es doch noch mal von Hand machen muß. (Maschine kaputt 😉)
@@NippeltitschIch meinte mehr damit, z. B. das Nutzen von einem Fuß für das Absteppen von einem Hemdkragen. Also für den Herrenmaßschneider ist das Pikieren nicht wegzudenken. Wir würden es aber eher weglassen, als es von der Maschine machen zu lassen. Ich finde, das Pikieren ist ein sehr schöner und entspannender Schritt in der Fertigung eines hochwertigen Sakkos.
Sehr interessante Haltung. Gute Erklärung. Danke fürs Teilen. ❤
Interessante Einsichten!
Die Schneiderkunst stellt Regeln auf, um sie gelegentlich brechen zu können. So wird Mode überhaupt gedacht. Was oft vergessen wird, ist die Funktionalität der Kleidung und die Ideen die dahinter stecken. Ob bei den Damen oder bei den Herren, in der Kleidung muss der Alltag bewältigt werden, z.B. der Toilettengang. Wie viel Teile müssen hierfür abgelegt werden. Damen brauchten in damaligen Zeiten auch schon mal Hilfe beim Ein- und Auskleiden. Das klingt banal, war aber von wesentlicher Bedeutung.
Was in deinem Video angesprochen wurde ist auch die individuelle Seite. Wir Menschen sind alle Gleich zu behandeln, aber doch so verschieden. Daher können Regeln in der Mode nicht festgeschrieben sein, im Gegenteil sie sollen in erster Linie den Menschen helfen!
Die Detailverliebtheit ist eine Mentalitätsfrage und ist meineserachtens sehr stark bei den Deutschen zu finden. Ästhetik und Verspieltheit ist hierzulande nur bei sehr mutigen Menschen zu finden.
Der kulturelle Ansatz ist hier in Deutschland ganz anderes, als in Regionen, wo das Essen, Trinken und sich kleiden zum zum guten Leben gehört.
Das Leben in Deutschland ist geprägt von der Leistung durch Arbeit und die Menschen hier lieben Details und das ist auch völlig in Ordnung.
So wahr! Und danke für das Video. “Müsste” sich dann der Herr im Cutaway vor dem Abendessen umziehen bei der Hochzeit? Den meisten “normalen” Leuten würde vllt gar nicht so auffallen, dass der Cut nicht nur ein “altmodischer” Anzug ist, aber wenn der Träger mit Zylinder kommt… 😊 Andererseits sind doch theoretisch Brautkleider eigentlich Abendkleider…? Heutzutage ist es doch sowieso aufgeweichter mit den Regeln…
Ja, so ist es bis heute bei Hochzeiten der Aristokratie üblich
@@beornkhan2736 danke für die Antwort! Die Leute (bei der aristokratischen Hochzeit) würden es ja dann alle so machen und es wäre dann nicht auffällig?
@@dottiewi661 sie nehmen den Smoking als Abendanzug mit und ziehen sich, wenn es Abend wird zurück und ziehen sich um. Natürlich ist es nicht immer so und keine Regel und kommt darauf an wie konservativ das Brautpaar ist
Hey hey hey hey, Homer is ne Stilikone
Kannst du bitte das mit dem unteren Knopf bei der Weste für die vintage n00bs wie mich kurz erklären? Mein Verständnis ist, dass der unterste Knopf geöffnet bleibt, um Bewegungsfreiheit bei langen Sakkos und Westen zu ermöglichen und den Knopf vor dem Abreißen zu schützen (ähnlich wie das Öffnen des Knopfes beim Sakko, wenn man sitzt). Bei klassischen Dreiteiler würde das dann aufgrund der Hochbundhose und kürzeren Weste nicht zutreffen.
Hi, cooles Video. Wo sind die Grenzen? Ich werde auf der Arbeit leider nur mit blau und grau erscheinen können. Mit einem schwarzen Anzug, bei dem alle Knöpfe zu sind würde man nicht positiv auffallen. Man muss sich natürlich nicht an alle Regeln steif halten, aber gibt es denn keine Regeln?
Ist schwarz nicht im allgemeinem ne sehr formale Farbe? für die Arbeit vielleicht in bisschen dick aufgetragen. Ansonsten halt tragen was einigermaßen professionell aussieht und worin man gut drin arbeiten kann.
Mein erster "richtiger" Anzug war ein Leinen Anzug in altweiß.
Um im Sommer mit der Familie Flanieren zu gehen. 🙃
100%. Danke!
Ist das jetzt auch prüfungsrelevant? 👀
😏
An Windpocken zu sterben, dass ist traditionell! 😂😂😂😂 Scheiße ich hau mich weg 😂😂😂😂😂 Vielen lieben Dank
starkes video
Thank you for the German practice (and for cutting the nonsense). Blue and green is my favorite move in clothing =)
geil. Sir
brauner Anzug kann mir als Grufti zum Glück nicht passieren, ha HA
Schränkt man sich da nicht unnötig ein?
Kurz gesagt: Stock aus´m Arsch :-D
Genau das 😀
@@VintageburscheDeutsch dachte ich mir doch :-D