Zukunftsbaum Buche? - Interview mit Prof. Knapp
HTML-код
- Опубликовано: 27 июл 2024
- Heute sind wir zu Gast bei Prof. Dr. Hannes Knapp, Honorarprofessor am Institut für Botanik und Landschaftsökologie an der Universität Greifswald und Experte zum Thema Buchenwälder. In diesem Interview geht es um die Frage, ob und inwiefern die Buche in Zeiten des Klimawandels eine Rolle in unseren Wäldern spielen sollte.
Kapitel
00:00 Intro
03:20 Hat die Buche eine Zukunft?
04:33 Buche im Klimawandel
05:44 Buche vs Fichte
07:50 Verbreitung der Buche
11:40 Verbreitung und Klimawandel
14:28 Buchenzukunft in Europa
15:27 Umgang mit Altbuchenwäldern
17:30 Orientbuche einbringen?
19:23 Verabschiedung
#dauerwald #wald #forstwirtschaft #klimawandel #mischwald #altersklassenwald #waldkrise
Hallo Herr Bode, ein sehr sehr interessantes und lehrreiches Video. LG Dirk
Das ist schön, wenn Sie viel für Ihren Wald bei uns lernen können. Das sehen wir als unsere Aufgabe an, die wir leider seitens der Forstlehre bisher vermissen. MfG W.B.
An der Stelle auch ein großes Lob an die Technik! Die "dynamische" Art des Videos gefällt mir sehr gut! Inhaltlich finde ich es auch wieder sehr schön. Es ist doch Irrsinn, wenn von Förstern gesagt wird, die Buche habe keine Zukunft. Es muss heißen, die Buche hat keine Zukunft im Altersklassenwald, da der Altersklassenwald keine Zukunft hat.
Genau so, und viele andere Baumarten haben im Altersklassenwald auch keine Zukunft. Dreimal darf man raten, warum in den Medien, der Forstwissenschaft und Politik immer nur vom "Wald" geredet wird, obwohl es sich ausnahmslos nur um Altersklassenforste handelt. Machen wir Schluss mit der politischen Falschmünzerei. MfG W.B.
Guten Tag Herr Bode,
ich bin vor einigen Tagen auf Ihren Kanal aufmerksam geworden und kann nur ein großes Lob aussprechen. Ich schaue Ihre Videos unheimlich gern. Wir haben bei uns hier einen alten Laubwald (ca. 200-300 Jahre alte Eichen und Buchen), der vor etwa 6 Jahren zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Es gibt hier seltene und geschützte Arten wie Wildkatze und Feuersalamander. Leider wird seit etwa drei Jahren dieser schöne Wald von den Landesforsten abgeholzt und zerstört. Es stehen mal wieder nicht die ökologischen, sondern ökonomische Interessen im Vordergrund. BUND und NABU sind sehr zornig, da man keine Rechtsgrundlage hat, die Abholzung zu verhindern. Mit freundlichen Grüßen.
Hallo Herr Bode. Wieder ein tolles Video mit viel Wissen über die Mutti des Waldes. Morgen pflanze ich wieder 50 Rotbuchen in einen Fichten-Kiefern-Bestand unter Schirm. Weisstannen habe ich bereits die letztenJahre eingebracht. Orientbuche werde ich auch noch bestellen. Viele Grüsse aus Mittelfranken
Prima, Sie sind auf dem Weg. Hleiben Sie uns treu. MfG W.B.
Hallo Herr Bode, vielen lieben Dank für das Interview, das war sehr aufschlussreich und beseitigt auch einige Unklarheiten, die mich im Bezug auf die Buche noch umgetrieben haben. Grüße Marko Schaumburg
Ja, machen wir die Buche wieder zum Grundgerüst unserer Wälder und es wird uns weder am Grundwassen noch an Kühlung in den zu erwartenden Warmzeiten fehlen. MfG W.B.
moin moin, sehr informativ 👍
Danke für Ihre Zustimmung und denken Sie immer daran, wir brauchen Abos, Abos, Abos, Abos ... Herzlichen Dank. W.B:
Ich liebe Buchen ❤️🌳
Da sind Sie nicht alleine, wie schön! Und helfen Sie uns den Buchen wieder einen deutlich größeren Anteil im deutschen Wald zu sichern als heute. Doch dazu brauchen wir Ihre Unterstützung bei der Einwerbung von Abos. Allein die machen uns politisch unüberhörbar. Von Herzen Dank für Ihren Zuspruch. MfG W.B.
Vor 8 Jahren habe ich auf einer geeignet erachteten Fläche in meinem Wald (aus Pflanzung der 40 Jahre entstandene Fichtenmonokultur) in mehreren Kleintrupps insgesamt 100 Orientbuchen im Abstand 1,5x1,5 m gepflanzt. Mich hatten die Literaturbeschreibungen Kaspischer Wälder beeindruckt und weil die Fichten bei uns oft bis 50 m hoch sind und unsere Altbuchen haushoch überragen. Inzwischen wurde ich darauf aufmerksam, wonach die Orientalis nur eine Varietät der Sylvatica sei - in jedem Fall aber hemmungslos hybridisieren. Daher habe ich zwischenzeitlich Bedenken bekommen und die Dokumentation Pflanzorte vervollständigt, um sie ggf. wieder ausmerzen zu können. Ihr Video werde ich in meine weitere Planung einbeziehen und wohl noch einen Schwung nachpflanzen.
Sie brauchen vor der Hybridisierung von Rotbuche und Oreintbuche keine Angst zu haben. beide stoßen in der Osttürkei von Naturtr aus zusammen und bastadieren dort ohne ökologisch nachteilige Folgen. Es kann genaussogut sein, dass das sogar gut ist für die Zukunft. besten Dank für Ihren wichtigen Hinweis. MfG W.B.
Super Interview, hatte schon Sorge, zuviel Buchen gepflanzt zu haben.😅Wären die Orient-Buchen nicht so teuer, könnte man mal ein paar untermischen.
Schönen Sonntag!
Ich denke, auch die Orientbuche wird allmählich stärker in den Handel kommen. Aber, wie Sie im Video gehört haben, bringt auch unsere heimische Rotbuche genügend epigenetische Fähigkeiten mit, ihre Nachkommen auf trockenere Sommer einzustellen. Glauben Sie also nicht den forstwissenschaftlichen Besserwissern der Altersklassenwirtschaft. Die haben unsere Waldkatstrophe massgeblich mitverursacht, nämlich mit den angeblich standortgrechten Fichten und Kiefern, die sie bis jüngst für richtig hielten. Sehen Sie also in deren Gefcht gegen die Buche nichts anderes als eine versteckte Rechtfertigung für ihre Täterschaft. MfG W.B.
Ein schöner Satz: im Försterwald macht, was sinnvoll ist, im Naturschutzgebiet gelten andere Regeln.
Ziel für Mitteleuropa müsste es sein, dass der Laie zwischen Naturschutzgebiet und bewirtschafteten Wald kaum noch unterscheiden kann und man trotzdem noch über Generationen vom Wald und seiner Bewirtschaftung und der dran hängenden Industrie leben kann. Ihr Kanal zeigt dazu den richtigen Weg auf, denke ich.
Jetzt müsste man nur noch den Kleinwald zu so einem Dauerwald Regime bringen. Schwierig, weil mehr Fertigkeiten auf der Fläche benötigt werden und weniger Sparbuch - Nutzung mit der simplen Fichtenplantage,was eben auch der gelernte Zahntechniker aus der Großstadt mit seinen 2ha Wald bislang machen konnte.
Nein, da muss ich Ihnen leider widersprechen. Auch 2 ha lassen sich sehr gut überführen. Schauen Sie nur unseren Kanal und Sie finden jede Menge Snregungen und gute Beispiele. Also nur zu und viel Glück, aber an erster Stelle brauchen Sie ein ein waches ökologisches Auge.
MfG W.B.
@@wilhelmbode8467 da widerspreche ich Ihnen gar nicht, jedoch braucht ein Kleinwaldbesitzer für eine Dauerwaldbewirtschaftung a) etwas mehr Wissen und b) deutlich mehr Zeit und Interesse an seinem Wald, und da liegt die Herausforderung. Bei uns in Österreich hat nur noch die Minderheit der Kleinwaldbesitzer einen Bezug zu ihrem Wald, geschweige denn Wissen oder nennhaftes Interesse.
Der Kleinwald bei uns schafft in der Regel nicht einmal die für einen Altersklassenwald nötigen Handvoll Eingriffe in 100 Jahren. Das führt zu instabilen "Sparbuch"wäldern mit katastrophalen Kronenlängen, Mischungsgraden und H/D Verhältnissen. Sie kennen es sicher.
Für solche forstfernen Besitzer die nichtmal ihren Wald finden würden braucht es etwas Unterstützung und Motivation. Wir experimentieren gerade mit einem zentralen "Waldumbau-Manager", der das für 50+ha Kleinwaldbesitz übernimmt und auch die nötige Vollmacht bekommt.
@@user-gs5wm2tq8u Natürlich haben Sie grundsätzlich recht. Aber in Deutschland gibt es fast flächendeckend die Möglichkeit, sich als Kleinwaldbesitzer einer Forstbetriebsgemeinschaft mit vielen finanziellen Vorteilen anzuschließen, was so gut wie nichts kostet. Das Problem hier liegt eher darin, dass sie meistens von staatlichen, also verbeamteten Förstern gehführt werden, die nichts vom Dauerwald verstehen, weil er im Staatsforst nicht akzeptiert wird. MfG W.B.
Welche Gefahr sehe ich? Den Brennholz Hunger. Buchen sollen Wertgeastet werden, dann verbleiben sie länger im Wald. Baubuche ist das Schlagwort. BrennholzBuche sehr beliebt, verleitet die Waldbauern zum vorzeitigen BuchenSchlägern. Man muss halt DauerWaldBewirtschaftung betreiben dann passt eh alles.
Lieber Herr Zöllner, Astung bei Buche wäre verkehrt. 1. Ist die Bucghe ist ein natürlicher Astreiniger und 2. stark infizierbar mit Weißfäulepilzem, die dann Zutritt erhielten durch die künstliche Astung. Deswegen darf und muss man Buchen nicht asten. 100 % recht haben Sie damit, die Buchenwirtschaft konsequent auf das starke Stammholz hin auszurichten. Dann liefert sie fantsatisches Holz für zahllose hochwertige Produkte vom Möbelbau, über das Parkett bis hin zur Baubuche, wie Sie treffend fordern. Und dann fallen als Zwangskuppelprodukt sowohl im Werk als auch im Wald insgesamt etwa 40-50 % der Gesamtderbholzmasse als Brenn- und Papierholz an. Es bedarf also keiner gezielten Brennholzproduktion durch den Waldbau. MfG W.B.
Hallo Herr Bode, sehr interessant. Kann man irgendwie herausfinden welche Baumarten an einem Standort mal hauptsächlich vertreten waren? Gibt es da Karten oder ähnliches?
In Deutschland sind das fast immer die jeweiligen Baumarten des Buchenmischwaldtyps der jeweiligen natürlichen Buchenwaldgesellschaft. Der lässt sich an der Bodenvegetation meistens perfekt eingrenzen. Fragen Sie der Einfachheit halber ihren örtlichen Revierförster oder eine örtliche Naturschutzgruppe, die wissen das in der Regel aus der Hand. Wenn Sie das Grundgestein des Waldortes kennen kann man das auch aus der Ferne beurteilen. Vile Erfolg bei Ihrer Absicht zum Waldumbau. MfG W.B.
Es gibt Karten der potentiellen natürlichen Vegetation (PNV). Die genaue Zuordnung geht dann über die Bodenvegetation (Zeigerpflanzen).
Eine Frage hätte ich noch an Prof. Knapp gehabt, nämlich ob aus seiner Sicht mit scharfer Positivauslese der Buche auf wertholztaugliche Stämme ein Kolateralschaden in Form von genetischer Verarmung zu befürchten ist (gerade im Bezug auf Anpassungsspannbreite im Klimawandel) ?
Nein, denn bei der Wertholz-Vorratspflege werden die Bäume primär nach dem Phänotyp (der äußeren Erscheinung) ausgewählt und nicht nach dem Genotyp, den wir wir im Wald fast nie ansprechen können. Wir werden also mit einer Restgefahr leben müssen, solange wir wirtschaften im Wald. Beste Grüße W.B.