Zunächst einmal: Super Video! Die Playlist hilft mir gerade sehr in der Klausurvorbereitung:) Was ich nicht ganz verstehe ist Folgendes: Im Video zum Geldmarkt führen höhere Zinsen zu einem geringeren L(i), weil die Opportunitätskosten der Geldhaltung steigen. Dadurch wird ja mehr Geld umgeschichtet (und somit investiert?). Hier im Video heißt es, dass die Investitionen fallen, wenn der Zins steigt, weil das Kapital teurer wird. Steht das nicht im Widerspruch, wenn einmal durch steigende Zinsen mehr investiert wird und einmal weniger? Sind hier jeweils unterschiedliche Zinssätze gemeint ?
Hey, das ist ein sehr guter und wichtiger Punkt! Auf dem Gütermarkt, also der IS-Kurve, betrachten wir (Real)-Investitionen. Bildlich gesprochen kannst Du Dir unter den Investitionen auf dem Gütermarkt I(Y,i) also vorstellen, dass beispielsweise BMW eine Maschine kauft, mit der dann Autos hergestellt werden könnten. Diese Nachfrage nach Realinvestitionen (Maschinen) auf dem Gütermarkt I(Y,i) hängt negativ von den Zinsen ab, denn entweder muss BMW diese Realinvestitionen (Maschinen) durch Kredite auf dem Kapitalmarkt finanzieren, oder BMW hat selbst Kapital "übrig", die es aber dann selbst, als Alternative zur Realinvestition (Maschine) stattdessen zur Kapitalmarktrendite anlegen könnte. In beiden Fällen gilt: Je höher die Zinsen i sind, desto weniger attraktiv wird es, die Realinvestition zu tätigen, also die Maschine zu kaufen, und damit die Nachfrage nach Investitionsgütern auf dem Gütermarkt zu erhöhen (denn die Maschine muss ja von irgendwem produziert werden). Beim Geldmarkt ( ruclips.net/video/7rKQfqHONmE/видео.html ) geht es grundsätzlich um die Frage, wie wir unser Vermögen zwischen Geld und Wertpapieren (z.B. Staatsanleihen) aufteilen. Wenn wir Anleihen (oder auch Aktien) kaufen, sprechen wir zwar umgangssprachlich oft vom "Investieren", aber dabei geht es nicht um Realinvestitionen (z.B. Maschinen) wie auf dem Gütermarkt, sondern um FINANZinvestitionen, d.h. wir kaufen Wertpapiere. Der Zinssatz i ist diejenige Rendite, die ich auf diese FINANZinvestitionen (z.B. Staatsanleihen) bekomme. Wenn nun i, also die Rendite auf Staatsanleihen, steigt, möchte ich einen kleineren Teil meines Vermögens als Geld und einen größeren Anteil meines Vermögens in Form von Staatsanleihen halten: Die Rendite auf Staatsanleihen entspricht also, wie Du korrekt sagst, den Opportunitätskosten von Geld. Während jedoch oben die Realinvestitionen (Maschinen) auf dem Gütermarkt die gesamte Güternachfrage und damit auch Produktion und Einkommen erhöhen (irgendwer muss die Maschinen ja produzieren), haben Finanzinvestitionen (jemand kauft zusätzliche Staatsanleihen) keinen unmittelbaren, direkten Nachfrageeffekt auf den Gütermarkt (Person A kauft eben noch eine Staatsanleihe, also letztendlich ein Stück Papier bzw. eine digitale Notiz im Depot). Die Kurzvariante ist also: Höheres i bedeutet höhere Renditen auf Staatsanleihen, sodass Menschen Teile ihres Vermögens von Geld in Wertpapiere umschichten wollen. Dagegen werden Realinvestitionen (Maschinen), um die es beim Gütermarkt geht, weniger attraktiv - letztendlich aus einem ähnlichen Grund: Warum soll ich in eine Maschine investieren und ein Realprojekt durchführen (etwas produzieren), wenn ich bei hohem i stattdessen hohe Renditen auf den Kapitalmärkten erzielen kann. Entsprechend wenige Realprojekte sind bei hohen Zinsen noch rentabel, und somit geht die Nachfrage nach realen Investitionsgütern zurück, und das hat einen Einfluss auf die Produktion der Hersteller von Investitionsgütern auf dem Gütermarkt. Um die wirklich nicht unproblematische Verwirrung beim Begriff "Investition" zu vermeiden, verwende ich "Investitionen" eigentlich nur im Sinne von Realinvestitionen auf dem Gütermarkt, während ich versuche, beim Geldmarkt von "Wertpapiere kaufen", "umschichten" oder "anlegen" zu sprechen. Ich hoffe, das konnte ein wenig helfen - wenn's noch nicht ganz unklar ist, frage gern noch einmal nach!
@@10MinutenVWL Vielen Dank für die schnelle und ausfürliche Antwort! Das hat einiges klar gemacht. Ich war zusätzlich verwirrt was den Zins anbelangt. Ich dachte, dass i in Form von Rendite und i in Form von "Kreditkosten" ja nicht dasselbe sein können und man daher ja nicht von DER Zinserhöhung sprechen könnte. Jetzt habe ich aber gelesen, dass sich diese beiden Zinsen gegenseitig beeinflussen. Mit höheren Zinsen für Kredite (z.B.: durch erhöhen des Leitzins) steigen auch die Renditen von Anleihen, da Anleger höhere Renditen verlangen können, um das höhere Zinsniveau auszugleichen. Wenn dieser Zusammenhang stimmt und eine Erhöhung von i gleichzeitig eine Erhöhung von Kreditzinsen (also Kapitalkosten) und Renditen (Opportunitätskosten) bedeutet, habe ich es verstanden.
Du könntest sogar sagen, dass i der risikofreie Zins in der Volkswirtschaft ist. Dieser entspricht sowohl der Rendite auf sichere, kurz laufende Staatsanleihen (so misst man den Zins i meist in der Praxis) als auch dem Leitzins (bei Zinssteuerung) als auch der Basis für die Kapitalkosten/Kredite. Du siehst auch im Moment sehr schön, wie zusammen mit den Leitzinsen auch die Renditen für Staatsanleihen, aber auch die Immobilienkredit-Zinsen gestiegen sind. Banken verlangen auf diesen "sicheren" Zins i noch einen Risiko-Aufschlag (bei Immobiliendarlehen wenig, bei Konsumkrediten mehr), und auch noch einen Aufschlag für ihre Kosten/Gewinn, aber die Grundlage für alles bildet unser sicherer Zins i. Den wichtigsten Punkt hast Du schon genannt: alle genannten Optionen (in Staatsanleihen investieren, Realprojekte durchführen, Kredite vergeben) "konkurrieren" alle miteinander und sollten daher, wenn Du Risiko etc. heraus nimmst, auf dem gleichen Zins i basieren. An späterer Stelle kommt dann noch der Unterschied zwischen Nominalzins und Realzins, aber das ist hier noch nicht wichtig.
Zunächst sorry für die späte Antwort, RUclips hatte leider die Benachrichtigung verschluckt. Wenn Du die IS-Gleichung nach Y und nicht nach i auflösen möchtest, kannst Du leider nicht einfach Y und i vertauschen. Stattdessen musst Du das wirklich per Hand auflösen, indem Du alle Summanden, die Y enthalten, zunächst auf die linke Seite bringst. Das funktioniert ein bischen wie bei der Berechnung des Gleichgewichts beim isolierten Gütermarkt: ruclips.net/video/paxuz6rNgng/видео.htmlsi=k2XHZPNuyEV8bem-&t=602 Dort lösen wir die Gütermarkt-Gleichgewichtsbedingung nach Y auf, um das Einkommen im Gleichgewicht Y* zu berechnen, wobei wir aber in dem verlinkten Video davon ausgehen, dass die Investionen fest vorgegeben sind (und der Geldmarkt/Finanzmarkt keine Rolle spielt!). Also Vorsicht: Da Du Deine Frage im Video zur IS-Kurve stellst, nehme ich an, dass Du gerade am IS-LM-Modell arbeitest. Falls Du gefragt hast, wie man nach Y auflöst, weil Du eigentlich das Einkommen im Gleichgewicht des IS-LM-Modells berechnen willst, musst Du zusätzlich zum Gütermarkt (IS-Kurve) auch den Geldmarkt (LM-Kurve) dazunehmen! Mit der LM-Kurve wird der Zinssatz i bestimmt. Diesen müsstest Du in die IS-Kurve einsetzen, bevor Du nach Y auflöst, wenn Du Y im Gleichgewicht des IS-LM-Modells berechnen möchtest.
Rein mathematisch zeigt die IS-Gleichung ja schlicht alle Kombinationen aus Y und i, bei denen der Gütermarkt im Gleichtgewicht ist. Das gilt unabhängig davon, wie Du diese Gleichung unschreibst. Zum Zeichnen löst Du diese Gleichung nach i auf, weil i an der vertikalen Achse steht und Du so Achsenabschnitt und Steigung siehst (manche Dozenten sind recht streng und bezeichnen nur diese Umformung als IS-Gleichung, was mathematisch nicht ganz sauber ist, denn jede Umformung ist ja mathematisch gleichwertig). In einigen Fällen löst Du die IS-Gleichung auch nach Y auf. Das vor allem dann, wenn Du diese mit der LM Gleichung kombinierst, um Einkommen und Zinssatz im Gleichgewicht des IS-LM-Modells zu berechnen. Da ist es meist sinnvoll, 1. die LM-Gleichung nach i aufzulösen, 2. dieses dann in die IS-Gleichung einzusetzen und 3. dann die IS-Gleichung nach Y aufzulösen.
Vielen Dank für Dein Kompliment :) Den i-Achsenabschnitt und die Steigung im (i,Y)-Raum besprechen wir auf Folie 3, indem wir unsere Gütermarktgleichgewichtsbedingung (d.h. die IS-Kurve) nach i auflösen. Den Y-Achsenabschnitt würdest Du erhalten, indem Du in der gleichen Gleichung auf Folie 3 ("Formel IS-Gleichung") i=0 setzt und nach Y auflöst. Für den (Y,Y)-Raum schaust Du Dir am besten das Video zum Gütermarkt an, da gehen wir genauer auf dieses Diagramm ein und zeichnen das auch in Ruhe: ruclips.net/video/paxuz6rNgng/видео.html
Ich habe eine Frage tatsächlich. Ich verstehe bei der IS Kurve nicht ganz. Es wird sehr oft als Kurve angegeben und im Video, ist es bei dir eine Gerade. Kannst du mir das erläutern?
Hey, gute Frage! Die Steigung der IS-Kurve kommt ja von den Imvestitionen bzw. wie diese von den Zinsen i abhängen. Hier haben wir einen sehr einfachen Zusammenhang angenommen, nämlich dass die Investitionen einfach "linear" von den Zinsen abhängen: Jeder Anstieg der Zinsen i um eine Einheit reduziert hier die Investitionen schlicht um b2. Das führt dazu, dass auch die IS-Kurve eine Gerade ist. Wenn Du dagegen einen komplexeren Effekt der Zinsen i auf die Investitionen I annimmst (z.B. I = b1 * Y / i ), ist die IS-Kurve keine "einfache" Gerade mehr, sondern eine Kurve.
Alsp irgendwie läuft das anders mit den Staatsanleihen. Nicht der Kaufpreis bestimmt die Rendite, sondern der festgelgte Zins einer Anleihe über die Rstlaufzeit bestimmt den aktuellen Preis. Im Laufe der Zeit kommen dann Anleihen mit unterschiedlichen Zinsen raus, die dann jeweils einen unterschiedlichen aktuellen Wert haben
Das ist das fundamentale Missverständnis. Tatsächlich hängt die Rendite für eine Anleihe mit gegebener Auszahlung von der Höhe der Auszahlung, dem Timing (also wann die Zahlungen fließen) und vom Kaufpreis ab. Beispiel: Du hast eine Staatsanleihe mit einem Coupon von 10%, einen Nennwert (Nominalwert) von 100 Euro, die noch ein Jahr läuft. Folglich zahlt diese Staatsanleihe in einem Jahr 110 Euro. Wenn Du diese Staatsanleihe heute für 110 Euro kaufst, wie hoch ist dann Deine Rendite? 0% Wenn Du diese Staatsanleihe heute für 121 Euro kaufst, wie hoch ist dann Deine Rendite? 10% Wenn Du diese Staatsanleihe heute für 55 Euro kaufst, wie hoch ist dann Deine Rendite? 100% Wenn diese Staatsanleihe nicht mit einem Coupon von 10% und einem Nennwert von 100 Euro ausgestattet wäre, sondern es eine Nullcouponanleihe mit dem Nennwert 110 Euro wäre, wären alle Renditen unverändert.
wie würde es aussehen, wenn sie die IS Kurve nach rechts außen dreht? Hierbei wäre das ja der Fall: Eine Erhöhung der marginalen Investitionsneigung ∂I/∂i dreht die ISKurve nach rechts außen.
Hi, Du kannst mit dem Geogebra-Link die meisten Veränderungen selbst ausprobieren. Üblicherweise würde man hier b1 als die marginale Investitionsneigung bezeichnen (wie stark ein Anstieg von Y die Investitionen beeinflusst, analog zur marginalen Konsumneigung). Die Zinsreagibilität der Investitionen (wie stark die Investitionen von den Zinsen beeinflusst werden) werden, das wäre hier der Parameter b2.
Zunächst einmal: Super Video! Die Playlist hilft mir gerade sehr in der Klausurvorbereitung:)
Was ich nicht ganz verstehe ist Folgendes: Im Video zum Geldmarkt führen höhere Zinsen zu einem geringeren L(i), weil die Opportunitätskosten der Geldhaltung steigen. Dadurch wird ja mehr Geld umgeschichtet (und somit investiert?). Hier im Video heißt es, dass die Investitionen fallen, wenn der Zins steigt, weil das Kapital teurer wird. Steht das nicht im Widerspruch, wenn einmal durch steigende Zinsen mehr investiert wird und einmal weniger? Sind hier jeweils unterschiedliche Zinssätze gemeint ?
Hey, das ist ein sehr guter und wichtiger Punkt!
Auf dem Gütermarkt, also der IS-Kurve, betrachten wir (Real)-Investitionen. Bildlich gesprochen kannst Du Dir unter den Investitionen auf dem Gütermarkt I(Y,i) also vorstellen, dass beispielsweise BMW eine Maschine kauft, mit der dann Autos hergestellt werden könnten. Diese Nachfrage nach Realinvestitionen (Maschinen) auf dem Gütermarkt I(Y,i) hängt negativ von den Zinsen ab, denn entweder muss BMW diese Realinvestitionen (Maschinen) durch Kredite auf dem Kapitalmarkt finanzieren, oder BMW hat selbst Kapital "übrig", die es aber dann selbst, als Alternative zur Realinvestition (Maschine) stattdessen zur Kapitalmarktrendite anlegen könnte. In beiden Fällen gilt: Je höher die Zinsen i sind, desto weniger attraktiv wird es, die Realinvestition zu tätigen, also die Maschine zu kaufen, und damit die Nachfrage nach Investitionsgütern auf dem Gütermarkt zu erhöhen (denn die Maschine muss ja von irgendwem produziert werden).
Beim Geldmarkt ( ruclips.net/video/7rKQfqHONmE/видео.html ) geht es grundsätzlich um die Frage, wie wir unser Vermögen zwischen Geld und Wertpapieren (z.B. Staatsanleihen) aufteilen. Wenn wir Anleihen (oder auch Aktien) kaufen, sprechen wir zwar umgangssprachlich oft vom "Investieren", aber dabei geht es nicht um Realinvestitionen (z.B. Maschinen) wie auf dem Gütermarkt, sondern um FINANZinvestitionen, d.h. wir kaufen Wertpapiere. Der Zinssatz i ist diejenige Rendite, die ich auf diese FINANZinvestitionen (z.B. Staatsanleihen) bekomme. Wenn nun i, also die Rendite auf Staatsanleihen, steigt, möchte ich einen kleineren Teil meines Vermögens als Geld und einen größeren Anteil meines Vermögens in Form von Staatsanleihen halten: Die Rendite auf Staatsanleihen entspricht also, wie Du korrekt sagst, den Opportunitätskosten von Geld.
Während jedoch oben die Realinvestitionen (Maschinen) auf dem Gütermarkt die gesamte Güternachfrage und damit auch Produktion und Einkommen erhöhen (irgendwer muss die Maschinen ja produzieren), haben Finanzinvestitionen (jemand kauft zusätzliche Staatsanleihen) keinen unmittelbaren, direkten Nachfrageeffekt auf den Gütermarkt (Person A kauft eben noch eine Staatsanleihe, also letztendlich ein Stück Papier bzw. eine digitale Notiz im Depot).
Die Kurzvariante ist also:
Höheres i bedeutet höhere Renditen auf Staatsanleihen, sodass Menschen Teile ihres Vermögens von Geld in Wertpapiere umschichten wollen. Dagegen werden Realinvestitionen (Maschinen), um die es beim Gütermarkt geht, weniger attraktiv - letztendlich aus einem ähnlichen Grund: Warum soll ich in eine Maschine investieren und ein Realprojekt durchführen (etwas produzieren), wenn ich bei hohem i stattdessen hohe Renditen auf den Kapitalmärkten erzielen kann. Entsprechend wenige Realprojekte sind bei hohen Zinsen noch rentabel, und somit geht die Nachfrage nach realen Investitionsgütern zurück, und das hat einen Einfluss auf die Produktion der Hersteller von Investitionsgütern auf dem Gütermarkt.
Um die wirklich nicht unproblematische Verwirrung beim Begriff "Investition" zu vermeiden, verwende ich "Investitionen" eigentlich nur im Sinne von Realinvestitionen auf dem Gütermarkt, während ich versuche, beim Geldmarkt von "Wertpapiere kaufen", "umschichten" oder "anlegen" zu sprechen.
Ich hoffe, das konnte ein wenig helfen - wenn's noch nicht ganz unklar ist, frage gern noch einmal nach!
@@10MinutenVWL Vielen Dank für die schnelle und ausfürliche Antwort! Das hat einiges klar gemacht. Ich war zusätzlich verwirrt was den Zins anbelangt. Ich dachte, dass i in Form von Rendite und i in Form von "Kreditkosten" ja nicht dasselbe sein können und man daher ja nicht von DER Zinserhöhung sprechen könnte. Jetzt habe ich aber gelesen, dass sich diese beiden Zinsen gegenseitig beeinflussen. Mit höheren Zinsen für Kredite (z.B.: durch erhöhen des Leitzins) steigen auch die Renditen von Anleihen, da Anleger höhere Renditen verlangen können, um das höhere Zinsniveau auszugleichen. Wenn dieser Zusammenhang stimmt und eine Erhöhung von i gleichzeitig eine Erhöhung von Kreditzinsen (also Kapitalkosten) und Renditen (Opportunitätskosten) bedeutet, habe ich es verstanden.
Du könntest sogar sagen, dass i der risikofreie Zins in der Volkswirtschaft ist. Dieser entspricht sowohl der Rendite auf sichere, kurz laufende Staatsanleihen (so misst man den Zins i meist in der Praxis) als auch dem Leitzins (bei Zinssteuerung) als auch der Basis für die Kapitalkosten/Kredite. Du siehst auch im Moment sehr schön, wie zusammen mit den Leitzinsen auch die Renditen für Staatsanleihen, aber auch die Immobilienkredit-Zinsen gestiegen sind. Banken verlangen auf diesen "sicheren" Zins i noch einen Risiko-Aufschlag (bei Immobiliendarlehen wenig, bei Konsumkrediten mehr), und auch noch einen Aufschlag für ihre Kosten/Gewinn, aber die Grundlage für alles bildet unser sicherer Zins i.
Den wichtigsten Punkt hast Du schon genannt: alle genannten Optionen (in Staatsanleihen investieren, Realprojekte durchführen, Kredite vergeben) "konkurrieren" alle miteinander und sollten daher, wenn Du Risiko etc. heraus nimmst, auf dem gleichen Zins i basieren.
An späterer Stelle kommt dann noch der Unterschied zwischen Nominalzins und Realzins, aber das ist hier noch nicht wichtig.
@@10MinutenVWL Okay, jetzt ist das Bild komplett:) Ich danke dir sehr für deine Hilfe und deine super Videos!! Beste Grüße
Gerne!
Du bist der Beste. Bitte bleib dran mit den Videos du erleichterst das Lernen wirklich sehr. Danke!
Vielen lieben Dank 😊
No cap du bist 1 Held und deine Videos sind vom verständnis untouchable so wie der letze Pringle in der Dose. Bachelor ich komme scürr.
Danke 😊
Hast du Bachelor geschafft ¿
@@johnymauser5077 Letztes Jahr im März bestandenen
@@alexanderschmiedeberg7374 Vwl Bachelor? Wenn ja was machst du jz damit?
ich wäre ohne diese Playlist aufgeschmissen tausend dank!! :)
Gerne - viel Erfolg bei der Prüfung!
Wow, wie gut ist das bitte erklärt!
Vielen Dank 😊
Endlich verstehe ich es mal! Vielen Dank!
Sehr gerne 😊
Die beste Erklärung
Danke :)
Vielen vielen Dank. Hab’s endlich gecheckt ❤
Super Videos!
Danke :)
Danke! Sehr hilfreich
super video, danke!
vielen dank :D
Sehr gerne :)
top
Danke für das Hilfreiche video. Wie würde die Gleichung lauten wenn ich sie nach Y auflöse? kann ich einfach Y und i vertauschen?
Zunächst sorry für die späte Antwort, RUclips hatte leider die Benachrichtigung verschluckt. Wenn Du die IS-Gleichung nach Y und nicht nach i auflösen möchtest, kannst Du leider nicht einfach Y und i vertauschen. Stattdessen musst Du das wirklich per Hand auflösen, indem Du alle Summanden, die Y enthalten, zunächst auf die linke Seite bringst. Das funktioniert ein bischen wie bei der Berechnung des Gleichgewichts beim isolierten Gütermarkt:
ruclips.net/video/paxuz6rNgng/видео.htmlsi=k2XHZPNuyEV8bem-&t=602
Dort lösen wir die Gütermarkt-Gleichgewichtsbedingung nach Y auf, um das Einkommen im Gleichgewicht Y* zu berechnen, wobei wir aber in dem verlinkten Video davon ausgehen, dass die Investionen fest vorgegeben sind (und der Geldmarkt/Finanzmarkt keine Rolle spielt!). Also Vorsicht: Da Du Deine Frage im Video zur IS-Kurve stellst, nehme ich an, dass Du gerade am IS-LM-Modell arbeitest. Falls Du gefragt hast, wie man nach Y auflöst, weil Du eigentlich das Einkommen im Gleichgewicht des IS-LM-Modells berechnen willst, musst Du zusätzlich zum Gütermarkt (IS-Kurve) auch den Geldmarkt (LM-Kurve) dazunehmen! Mit der LM-Kurve wird der Zinssatz i bestimmt. Diesen müsstest Du in die IS-Kurve einsetzen, bevor Du nach Y auflöst, wenn Du Y im Gleichgewicht des IS-LM-Modells berechnen möchtest.
Kann man die IS-Kurve auch nach Y Auflösen ?
Rein mathematisch zeigt die IS-Gleichung ja schlicht alle Kombinationen aus Y und i, bei denen der Gütermarkt im Gleichtgewicht ist. Das gilt unabhängig davon, wie Du diese Gleichung unschreibst.
Zum Zeichnen löst Du diese Gleichung nach i auf, weil i an der vertikalen Achse steht und Du so Achsenabschnitt und Steigung siehst (manche Dozenten sind recht streng und bezeichnen nur diese Umformung als IS-Gleichung, was mathematisch nicht ganz sauber ist, denn jede Umformung ist ja mathematisch gleichwertig).
In einigen Fällen löst Du die IS-Gleichung auch nach Y auf. Das vor allem dann, wenn Du diese mit der LM Gleichung kombinierst, um Einkommen und Zinssatz im Gleichgewicht des IS-LM-Modells zu berechnen. Da ist es meist sinnvoll, 1. die LM-Gleichung nach i aufzulösen, 2. dieses dann in die IS-Gleichung einzusetzen und 3. dann die IS-Gleichung nach Y aufzulösen.
Achso okay danke 🤙
Mega Video!
Wie kommt man auf die Achenabschnitte im (Y,Y)-Raum und (i,Y)-Raum? Und wie kommt man auf die Steigung der Geraden?
Vielen Dank für Dein Kompliment :)
Den i-Achsenabschnitt und die Steigung im (i,Y)-Raum besprechen wir auf Folie 3, indem wir unsere Gütermarktgleichgewichtsbedingung (d.h. die IS-Kurve) nach i auflösen. Den Y-Achsenabschnitt würdest Du erhalten, indem Du in der gleichen Gleichung auf Folie 3 ("Formel IS-Gleichung") i=0 setzt und nach Y auflöst.
Für den (Y,Y)-Raum schaust Du Dir am besten das Video zum Gütermarkt an, da gehen wir genauer auf dieses Diagramm ein und zeichnen das auch in Ruhe:
ruclips.net/video/paxuz6rNgng/видео.html
Wie bekommt man heraus wie man die Nachfragekurve Z einzeichnet? Ich hätte jetzt vermutet, dass sie auf der Y-Achse bei ca. 800 liegt.
Hey, gute Frage :) die ist sogar so wichtig, dass wir das ausführlich im Video zum Gütermarkt besprechen: ruclips.net/video/paxuz6rNgng/видео.html
@@10MinutenVWL Dankeschön 😊
Ich habe eine Frage tatsächlich. Ich verstehe bei der IS Kurve nicht ganz. Es wird sehr oft als Kurve angegeben und im Video, ist es bei dir eine Gerade. Kannst du mir das erläutern?
Hey, gute Frage! Die Steigung der IS-Kurve kommt ja von den Imvestitionen bzw. wie diese von den Zinsen i abhängen. Hier haben wir einen sehr einfachen Zusammenhang angenommen, nämlich dass die Investitionen einfach "linear" von den Zinsen abhängen: Jeder Anstieg der Zinsen i um eine Einheit reduziert hier die Investitionen schlicht um b2. Das führt dazu, dass auch die IS-Kurve eine Gerade ist.
Wenn Du dagegen einen komplexeren Effekt der Zinsen i auf die Investitionen I annimmst (z.B. I = b1 * Y / i ), ist die IS-Kurve keine "einfache" Gerade mehr, sondern eine Kurve.
Alsp irgendwie läuft das anders mit den Staatsanleihen. Nicht der Kaufpreis bestimmt die Rendite, sondern der festgelgte Zins einer Anleihe über die Rstlaufzeit bestimmt den aktuellen Preis. Im Laufe der Zeit kommen dann Anleihen mit unterschiedlichen Zinsen raus, die dann jeweils einen unterschiedlichen aktuellen Wert haben
Das ist das fundamentale Missverständnis. Tatsächlich hängt die Rendite für eine Anleihe mit gegebener Auszahlung von der Höhe der Auszahlung, dem Timing (also wann die Zahlungen fließen) und vom Kaufpreis ab.
Beispiel:
Du hast eine Staatsanleihe mit einem Coupon von 10%, einen Nennwert (Nominalwert) von 100 Euro, die noch ein Jahr läuft. Folglich zahlt diese Staatsanleihe in einem Jahr 110 Euro.
Wenn Du diese Staatsanleihe heute für 110 Euro kaufst, wie hoch ist dann Deine Rendite? 0%
Wenn Du diese Staatsanleihe heute für 121 Euro kaufst, wie hoch ist dann Deine Rendite? 10%
Wenn Du diese Staatsanleihe heute für 55 Euro kaufst, wie hoch ist dann Deine Rendite? 100%
Wenn diese Staatsanleihe nicht mit einem Coupon von 10% und einem Nennwert von 100 Euro ausgestattet wäre, sondern es eine Nullcouponanleihe mit dem Nennwert 110 Euro wäre, wären alle Renditen unverändert.
wie würde es aussehen, wenn sie die IS Kurve nach rechts außen dreht? Hierbei wäre das ja der Fall: Eine Erhöhung der marginalen Investitionsneigung ∂I/∂i dreht die ISKurve nach rechts außen.
Hi, Du kannst mit dem Geogebra-Link die meisten Veränderungen selbst ausprobieren. Üblicherweise würde man hier b1 als die marginale Investitionsneigung bezeichnen (wie stark ein Anstieg von Y die Investitionen beeinflusst, analog zur marginalen Konsumneigung).
Die Zinsreagibilität der Investitionen (wie stark die Investitionen von den Zinsen beeinflusst werden) werden, das wäre hier der Parameter b2.
@@10MinutenVWL Besten dank!!!!