Kühtai drei Seen Runde 2021 06 17
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- Опубликовано: 14 ноя 2024
- Die Geschichte vom Kühtai als Skigebiet
Bereits um 1280 wird das Kühtai im Urbar (Grundsteuerbuch) der Grafen von Tirol als “Chutay” erstmals erwähnt. Kaiser Maximilian I. erwarb 1497 das Jagdrecht im Kühtai. Um das Jahr 1622 begann man mit dem Bau eines fürstlichen Jagdsitzes.
Für dessen bessere Erreichbarkeit wurde 1624 ein Fahrweg durch das Sellraintal geschaffen. Das heutige “Hotel Jagdschloss Kühtai” zeigt noch im Wesentlichen die Form, in der es im Auftrage des Erzherzogs Leopold durch den “Jakob Stöckhl, Pflegsverwalter als gewöster pawmeister” (Inschrift am Grundbalken des Dachgiebels), errichtet wurde.
Vor 100 Jahren - wie alles begann…
1888 durchquerte der Polarforscher Fridtjof Nansen Grönland auf Skiern. Sein wenig später veröffentlichter Reisebericht löste in Österreich, Deutschland und der Schweiz einen ersten Ski-Boom aus. Doch erst das 1897 vom österreichischen Skipionier Mathias Zdarsky verfasste Buch “Die Lilienfelder Skilauf - Technik” gab der Entwicklung des alpinen Skisports die entscheidenden Impulse. Mit der darin beschriebenen Technik war es erstmals möglich, steilste Hänge in Schlangenlinie hinabzufahren.
Es war um das Jahr 1905, als sich deutsche, schweizerische und österreichische Skiclubs unter dem Dachverband des Mitteleuropäischen Skiverbandes zusammenfanden und auch staatliche Stellen in Österreich-Ungarn sich zunehmend für den Wintersport interessierten. Und schon kurze Zeit später, im Jahr 1909, wurde das Kühtai als Skigebiet entdeckt und erschlossen.
Hamburger Reeder entdeckt Kühtai
Das damals zuständige k.u.k. Arbeits- und Ackerbauministerium stellte schließlich finanzielle Zuschüsse für den Ausbau der Wintersportorte in Aussicht. Als sachverständiger Berater wurde der Skipionier Willy R. Rickmers, Besitzer einer Reederei in Hamburg, berufen, der in den Saisonen, bisweilen in Begleitung des Grafen von Meran, die Länder Tirol und Voralberg bereiste. Kühtai inspizierte er im April 1909 und
war begeistert. Stolz berichtete damals die Tiroler Landzeitung, dass ein neues Skigebiet erschlossen und bewirtschaftet werden könnte, das sich selbstbewusst neben Schweizer Plätzen behaupten würde.
Trotz heftiger Proteste zahlreicher Natur- und Umweltschutzorganisationen und der Wissenschaft, wies die Tiroler Landesregierung mit der Neufassung der Tiroler Seilbahngrundsätze im Jahre 1996 die Erschließung des Pirchkogels und der Feldringer Böden nach Silz im Inntal als Planungsraum aus. Bei der Überarbeitung der Tiroler Seilbahngrundsätze 2000 bis 2004 wurde das Skierschließungsprojekt wiederum berücksichtigt. Die Tiroler Landesregierung hat jedoch die geplante 8-Einseilumlaufbahn "Pirchkogel" und 6-Seilbahn "Schafjoch" aufgrund der massiven Eingriffe sowie der damit verbundenen Zerstörung des "Biosphärenreservates Gossenköllesee" mit Bescheid vom 02.11.2001 (U-13.208/40) abgelehnt. Auch die geplante 8-Einseilumlaufbahn "Inntalbahn" von Silz auf das Faltergartenköpfl wurde seitens der Tiroler Landesregierung mit Bescheid vom 26.09.2002 (U-13.509/12) versagt. Trotz dieser Ablehnung hat nun die Gemeinde Silz, indem Sie auf Herrn LH Herwig van Staa hofft, einen neuerlichen Anlauf für eine Genehmigung unternommen (Tiroler Tageszeitung und Tirol Kurier vom 24.08.2004).
Es ist nicht zu glauben, dennoch haben die Bergbahnen Kühtai trotz zweier negativer Bescheide aus den Jahren 2001 und 2002 am 17.08.2005 neuerlich das Skierschließungsprojekt "Pirchkogel - Feldringer Böden" mit einer 8 EUB und 6 SB bei der Behörde eingereicht. Die Gutachten sprechen von massiven Eingriffen (z.B. Sprengungen, usw.), die zu einer Entwertung des Naturraumes und einer Landschaftszerschneidung führen würden. Für den OeAV stellt nun auch das Seilbahn- und Schigebietsprogramm, welches am 11.01.2005 von der Tiroler Landesregierung verordnet wurde, die Nagelprobe dar. Darin ist enthalten, dass keine Erschließungen in bekannten und beliebten Skitouren- und Wandergebieten erfolgen dürfen. Gerade der Pirchkogel gilt im In- und Ausland als einer der beliebtesten Skitourenberge! Für den OeAV ist die Vorgangsweise der Bergbahnen Kühtai nicht zu akzeptieren, die negative Bescheide der Tiroler Landesregierung einfach ignorieren. Hier muss die Politik einmal Klarheit schaffen und diese Vorgangsweise der Seilbahnunternehmen durchbrechen.
Hierin besteht das Problem für den Naturschutz: Die Betreiber können Projekte immer wieder einreichen. Verliert jedoch der Naturschutz nur ein einziges Mal, ist das Gebiet zerstört!