In diesem Kontext erinnere ich mich einerseits an Lackhoff & Johnson (der Gebrauch von zeitlichen und räumlichen Metaphern) und andererseits an C.S. Peirce ("das gedoppelte Bewusstsein").
Finde das sehr gut ihre Argumente, nur eines gefällt mir nicht so sehr, dass Determinismus und Freier Wille koexistieren sollen...? Meiner Meinung nach, heißt freier Wille ganz strikt keine Determination. Das ist meiner Ansicht nach die einzige richtige und wahre Definition von Freier Wille... Wie genau sonst sollte freier Wille definiert werden ? Was genau ist freier Wille ? Ist auch nur so ne Imaginäre Idee... Freier Wille ist dann, wenn keine Vorbedingungen unser nächstes Handeln bestimmt... Ist es dann Zufall? Nein, es ist ein verstehendes Lebewesen, und kein blöder Stein.
16:10 "Auch hier also wiederum: Die neurobiologischen Experimente informieren uns darüber, wie in diesem Falle freie Handlungen vollzogen werden [...]" - Wie kommt Herr Prof. Pauen hier zu dem Schluss, dass die Handlungen frei waren? Dafür müsste er doch nachweisen, dass sich die Intention (im Beispiel die Intention, zu addieren bzw. zu subtrahieren) frei - und damit auch frei von den physikalischen Prozessen im Gehirn - herausgebildet hatte, nicht wahr?
Ich würde dem widersprechen. Er ist Kompatibilist. Es geht dabei letztlich um etwas ganz Basales: Willensfreiheit, so Pauen, hat nichts mit der Aufhebung von Determination zu tun. Im Zentrum steht dabei die Fähigkeit des bewussten Abwägens der Gründe für oder wider eine Handlung (bei Libet im wirklich sehr kurzen Zeitraum des "Vetos"; bei einer Berufs- oder Partnerwahl entsprechend länger) und die daraus folgende Durchführung oder Unterlassung der Handlung. Ja, auch diese Fähigkeit zur Abwägung ist, nach allem was wir wissen, durch und durch bedingt, vielleicht sogar vollständig determiniert (das ist empirisch weder belegt noch widerlegt)! Vielen Kompatibilisten ist es aber völlig gleich ob sie determiniert ist. Im Gegenteil: ohne den kausalen Gedanken gäbe es nur Unbedingtes. Wenn dem so ist, wäre unser "freies" Handeln stets oder zumindest im Moment der angeblichen willensfreien Handlung ein nur rein zufälliges, weil unbedingtes, und damit wiederum völlig unfreies Handeln (dafür argumentiert letztlich der Libertarismus: wir seien durchaus bedingte Wesen aber im Moment einer freien Willensentscheidung könnten wir uns einmalig und kurz über diese kausalen Zwänge erheben). Dem Kompatibilismus reicht es, dass die Abwägung bewusst abläuft und als frei empfunden wird. Herausforderung Willensfreiheit nicht als Letztantwort, sondern zunächst als Begriffsklärung und damit als grundsätzliche philosophische Arbeit (als Kompatibilist pfeift Pauen Libertaristen also erstmal zurück und pocht auf die notwendige Begriffsarbeit). Der Begriff der Willensfreiheit wird hier auf das im Alltag sinnvolle weil hilfreiche und unmittelbare Freiheitsempfinden "reduziert". Das ist für viele Menschen aus naheliegenden Gründen unbefriedigend - in der Fachphilosophie hat der Kompatibilismus dagegen sehr viele Anhänger. Diese Enttäuschung (oder sollte man eher von einer Kränkung sprechen?) gründet vielleicht in einer (nach Pauen) verfehlten metaphysischen Vorstellung eines unbedingten „Ichs“ als einer vollständig von den Einflüssen der Außenwelt (und damit auch dem eigenen Gehirn) losgelösten Entität. Ein solches „Ich“ ist durchaus möglich, genau wie Gott, aber empirisch nicht nachweisbar - weil nicht bedingt und damit nicht messbar.
"Nicht der Wille ist der Antrieb unseres Handelns sondern die Vorstellungskraft." Émile Coué
In diesem Kontext erinnere ich mich einerseits an Lackhoff & Johnson (der Gebrauch von zeitlichen und räumlichen Metaphern) und andererseits an C.S. Peirce ("das gedoppelte Bewusstsein").
Finde das sehr gut ihre Argumente, nur eines gefällt mir nicht so sehr, dass Determinismus und Freier Wille koexistieren sollen...? Meiner Meinung nach, heißt freier Wille ganz strikt keine Determination. Das ist meiner Ansicht nach die einzige richtige und wahre Definition von Freier Wille... Wie genau sonst sollte freier Wille definiert werden ? Was genau ist freier Wille ? Ist auch nur so ne Imaginäre Idee... Freier Wille ist dann, wenn keine Vorbedingungen unser nächstes Handeln bestimmt... Ist es dann Zufall? Nein, es ist ein verstehendes Lebewesen, und kein blöder Stein.
16:10 "Auch hier also wiederum: Die neurobiologischen Experimente informieren uns darüber, wie in diesem Falle freie Handlungen vollzogen werden [...]" - Wie kommt Herr Prof. Pauen hier zu dem Schluss, dass die Handlungen frei waren? Dafür müsste er doch nachweisen, dass sich die Intention (im Beispiel die Intention, zu addieren bzw. zu subtrahieren) frei - und damit auch frei von den physikalischen Prozessen im Gehirn - herausgebildet hatte, nicht wahr?
Ich würde dem widersprechen. Er ist Kompatibilist. Es geht dabei letztlich um etwas ganz Basales: Willensfreiheit, so Pauen, hat nichts mit der Aufhebung von Determination zu tun.
Im Zentrum steht dabei die Fähigkeit des bewussten Abwägens der Gründe für oder wider eine Handlung (bei Libet im wirklich sehr kurzen Zeitraum des "Vetos"; bei einer Berufs- oder Partnerwahl entsprechend länger) und die daraus folgende Durchführung oder Unterlassung der Handlung. Ja, auch diese Fähigkeit zur Abwägung ist, nach allem was wir wissen, durch und durch bedingt, vielleicht sogar vollständig determiniert (das ist empirisch weder belegt noch widerlegt)! Vielen Kompatibilisten ist es aber völlig gleich ob sie determiniert ist. Im Gegenteil: ohne den kausalen Gedanken gäbe es nur Unbedingtes. Wenn dem so ist, wäre unser "freies" Handeln stets oder zumindest im Moment der angeblichen willensfreien Handlung ein nur rein zufälliges, weil unbedingtes, und damit wiederum völlig unfreies Handeln (dafür argumentiert letztlich der Libertarismus: wir seien durchaus bedingte Wesen aber im Moment einer freien Willensentscheidung könnten wir uns einmalig und kurz über diese kausalen Zwänge erheben).
Dem Kompatibilismus reicht es, dass die Abwägung bewusst abläuft und als frei empfunden wird. Herausforderung Willensfreiheit nicht als Letztantwort, sondern zunächst als Begriffsklärung und damit als grundsätzliche philosophische Arbeit (als Kompatibilist pfeift Pauen Libertaristen also erstmal zurück und pocht auf die notwendige Begriffsarbeit). Der Begriff der Willensfreiheit wird hier auf das im Alltag sinnvolle weil hilfreiche und unmittelbare Freiheitsempfinden "reduziert". Das ist für viele Menschen aus naheliegenden Gründen unbefriedigend - in der Fachphilosophie hat der Kompatibilismus dagegen sehr viele Anhänger.
Diese Enttäuschung (oder sollte man eher von einer Kränkung sprechen?) gründet vielleicht in einer (nach Pauen) verfehlten metaphysischen Vorstellung eines unbedingten „Ichs“ als einer vollständig von den Einflüssen der Außenwelt (und damit auch dem eigenen Gehirn) losgelösten Entität. Ein solches „Ich“ ist durchaus möglich, genau wie Gott, aber empirisch nicht nachweisbar - weil nicht bedingt und damit nicht messbar.
Schwachsinn
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