Da in den unten stehenden Kommentaren so viel von der Bedeutung des Lesens die Rede ist: ich glaube, dass es uns allen bei der Lektüre grundsätzlich darum zu tun ist, dass wir aus jedem Buch eine Realität gewinnen wollen, die wir im Leben nie antreffen. Im Leben können wir einander nie ganz verstehen, im Roman aber können wir die Menschen durch und durch kennenlernen und schaffen so einen Ausgleich für die Undurchschaubarkeit im wirklichen Leben. E.M. Forster ("Zimmer mit Aussicht", "Howards End") hat es so oder so ähnlich ausgedrückt: Romanfiguren sind Menschen, deren Geheimstes sichtbar wird; wir aber hier sind Menschen, deren Geheimstes unsichtbar bleibt. Nach Werken, die dieses Geheimste offenbaren, müssen wir also suchen. Und nach dem Vergnügen des Lesens dabei natürlich auch.
Danke für die Mühe die Sie sich machen! So sollte Bildungsfernsehen sein. Schade das es "nur" auf RUclips läuft und nicht im öffentlichen Sendebetrieb!
MrBarrioskagawa Ich sehe die Tatsache dass diese Videos auf RUclips laufen keineswegs negativ. Denn damit erreicht Herr Gasser die vielen , nicht im deutschsprachigen Raum lebenden „ Buchfanatiker“ in der ganzen Welt! Und das „ Bildungsfernsehen“ würde diese Sendung dann zur späten Nachtstunde zeigen, wenn die Sendezeiten billig sind. Haben wir ja alles schon erlebt. Also danken wir dem Internet für für dieses Geschenk und freuen uns darüber:-)
Er fasst seine Ausführungen der ersten sechs Minuten und 26 Sekunden mit dem Satz zusammen: "Also muss ein Seller her" - ab jetzt defintiv Markus Gasser Fan. Geiler Typ, ich schwöre.
Ein fürwahr umfangreiches Special Video. Vielen Dank dafür! Ich sehe es mir wieder und wieder und wieder und wieder an... dabei , so sei mir die Anmerkung gestattet, drängt sich mir jedoch mehr und mehr der Wunsch auf, ein Video von Ihnen Herr Gasser, aka @Literatur ist Alles, zu der Gattung der Kurzgeschichte zu vernehmen. Ist doch die Kurzgeschichte eine durchaus unterschätzte Gattung und verwäscht sich in der heutuigen Vorstellung nur allzu leicht mit der Gattung der "Erzählung". Ich halte es mit der Kurzgeschichte eher, wie es Wilfdietrich Schnurre sah. Wie sehen Sie das Herr Gasser?
Der Clip ist (für mich) vermutlich spannender als das Buch! ;) Danke für die interessante ökonomische Dimension! Was ich toll fände: Eine Reihe über (gute) Genre-Literatur... (Thriller, Horror, Spionage, historischer Roman, SciFi, Fantasy usw)
@@LITERATURISTALLES Oj ja. Bitte mach doch mal ein Video über Hermann Hesse. Mich würden Rezensionen über den STEPPENWOLF und DAS GLASPERLENSPIEL interessieren.
@ Markus Gasser Einige persönliche Frage, falls Sie erlauben: 1) Wieviele Seiten lesen Sie durchschnittlich pro Tag? 2) Wieviel ist das gerechnet in Stunden? 3) Was schätzen Sie, wieviele Bücher Sie im Leben schon gelesen haben? 4) Und weil Sie ja auch selber schreiben: Wie steht es um das Verhältnis zwischen Schreiben und Lesen bezüglich Zeitaufwand? Vielen Dank!
An Thomas Lehmann: 1) Ich lese pro Tag mindestens ein Buch, die Seitenzahl hängt also vom Umfang ab, ebenso 2) die Stundenanzahl. 3) 30.000 Bücher und mehr. 4) Hängt davon ab, ob ich gerade an einem Buch schreibe oder nicht. Wenn nicht, gilt das oben Gesagte. Wenn ja, verwende ich durchschnittlich 2 Wochen für die Lektüre-Recherche, der Rest von zwei Monaten für ein Kapitel widme ich ganz dem Schreiben, wenngleich ich mich spätabends dann zuweilen noch einmal ans Lesen mache.
@@LITERATURISTALLES Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, das bedeutet mir viel. Im Jahre 2003 kaufte ich mir meinen ersten PC, und seitdem notiere ich mir alle Bücher, die ich lese, auf einer Word-Datei, farblich unterschieden nach Thematik. Aktuell liege ich bei 546 Büchern, und ich dachte, daß ich damit zur ´Elite´ gehöre, weil ein ZEIT-Journalist vor vielen Jahren einmal meinte, daß selbst ein gebildeter Mensch kaum mehr als 500 Bücher im Leben lesen könne. (Tja, man soll halt nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.) Wenn Sie, Herr Gasser, auf über 30.000 kommen, dann sind Sie ein Titan des Geistes! Ein Erleuchteter, der permanent nur das Beste durch sein Hirn fließen lässt. Wie ein Junkie (entschuldigen Sie den Vergleich), der in Permanenz nur den besten Stoff konsumiert, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Sie dafür bewundere! Sie sind mir aber auch ein großer Ansporn: Mit 54 Jahren verspüre ich immer stärker den Druck des Alters, und ich weiß, daß ich - jeden verdammten Tag! - unfassbar viel Zeit verschwende, die ich besser fürs Lesen verwenden sollte. Ein Schnell-Leser war ich nie, erst recht kein Diagonalleser, und häufig schweifen meine Gedanken ab. Einerseits denke ich, das ist gut, weil ich das Aufgenommene dadurch besser verdauen kann, und man soll ja nicht gegen seine Natur handeln. Andererseits ist mir völlig klar, daß ich mit der richtigen Disziplin 200 Seiten pro Tag lesen könnte. Das DARF einfach kein Problem sein! Ich habe ausgerechnet, daß das 8 bis 10 Stunden reine Lesezeit in Anspruch nähme, was für mich als Frührentner kein Problem sein sollte. Allein: Es fehlt mir jede Disziplin! Der große Witz (besser: die große Tragik) bei mir ist, daß ich meine schönsten Lebensmomente beim Lesen habe. Dann fühle ich mich leicht, kreativ und lebendig, und alle negativen Emotionen sind weg. Lesen ist für mich keine ´Arbeit´ im herkömmlichen Sinne, sondern tiefster Sinn und Sinnlichkeit. Deshalb die Frage: Gibt es irgendeine Möglichkeit, sich diese Disziplin anzueignen? Wie macht man das? Soll ich Meditationen über Achtsamkeit machen? Oder den Tag konsequent strukturieren und mit eiserner Härte durchexerzieren, so lange, bis ich mich daran gewöhnt habe? Was kann ich tun, ganz praktisch, um meine schlechten Gewohnheiten so zu ändern, daß ich nur noch das tue, was mir tatsächlich gut tut? Hätten Sie da ein paar Tips für mich? By the way: Vielleicht wäre das sogar ein gutes Thema für ein extra Video.
Thomas Lehmann Lieber Herr Lehmann, ich bin 20 Jahre älter Sie es sind und ich habe mit einiger Verwunderung Ihr großes Anliegen an sich selbst gelesen. Ich denke Sie verwechseln Lesegenuss mit Hochleistungssport, da sie Wörter wie Disziplin, den Tag konsequent strukturieren und mit eiserner Härte durchexerzieren verwenden! Wie wäre es mit Faszination,Dankbarkeit für Lebenshilfe, Einsicht in Dinge die man sonst nicht erkennen würde und noch so vieles mehr. LESEN IST DAS GROSsE GESCHENK DES LEBENS und so sollte man es behandeln! Wenn Sie mit Ihrer Vorstellung das Leseprogramm starten möchten ist Ihr Versagen vorprogrammiert. Also, sich mit Genuss in die Welt des Buches sinken lassen und für jedes Buch das Ihnen gefällt - einfach dankbar sein! LG :-)
@@eleonorebrindlmayer8385 Ihr Kommentar ist stilistisch schön geschrieben (dafür ein Daumen hoch), hilft mir aber in der Sache nicht weiter. Und ich bin etwas enttäuscht darüber, daß Sie meinen Kommentar einseitig interpretiert haben, um eine Position gegen mich aufzubauen. Sicher, in meinem Beitrag habe ich mich auf die speziellen Schwierigkeiten fokussiert, die ich beim Lesen habe, aber das bedeutet nicht, daß ich unter dem Lesen an sich leide. Das Gegenteil ist der Fall. Und hört sich das wirklich nach Hochleistungssport an, wenn jemand schreibt: „Der große Witz (besser: die große Tragik) bei mir ist, daß ich meine schönsten Lebensmomente beim Lesen habe. Dann fühle ich mich leicht, kreativ und lebendig, und alle negativen Emotionen sind weg. Lesen ist für mich keine ´Arbeit´ im herkömmlichen Sinne, sondern tiefster Sinn und Sinnlichkeit.“ Im Wesentlichen geht es wohl um die Frage, warum man liest. Was veranlasst einen überhaupt dazu? Bei mir sind es vier Motive: 1) Das Lesevergnügen als solches, und darin sind wir uns einig. 2) Ich verspüre einen starken Bildungshunger, angetrieben durch meine natürliche Neugier. 3) Es geht mir um die eigene Vervollkommnung. Unabhängig von der persönlichen Begabung kann sich jeder aus der eigenen Beschränktheit herauslösen, indem er Bücher liest, die er selber niemals zustande brächte. Wir treten auf eine höhere Stufe, wenn wir die Gedanken von Autoren konsumieren, die unseren Horizont erweitern. Wir werden klüger, eleganter und weitsichtiger. (Das Wort ´glücklicher´ lasse ich hier bewusst weg, weil man darüber trefflich streiten kann.) 4) Ja, ich habe auch einen sportlichen Antrieb. Und ich bin stolz auf mich, wenn ich nach einem längeren Zeitraum feststelle, daß ich meine Grenzen nach oben verschieben konnte. Gelingt mir das nicht, dann bin ich enttäuscht und frage mich, wie ich besser werden kann. Der vierte Punkt scheint Sie ja massiv zu stören. Aber warum ist das so? Warum mißachten heutige Frauen das männliche Prinzip so sehr? Wo bleibt da die Achtung, der Respekt und auch die ´Dankbarkeit´, von der Sie sprechen? Sind sie blind, Frau Brindlmayer? Sehen Sie nicht, daß unsere Kultur schon seit Jahrzehnten komplett zerstört wird, weil Männern permanent vorgeworfen wird, ihr kompetitiver Wesenszug sei etwas Böses, Krankes oder Schädliches? Ich weiß nicht, wer die Rolltreppe erfunden hat, aber wenn Sie sich das nächste Mal sanft hinauf- oder hinabgleiten lassen, dann sollten Sie daran denken, daß es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Mann war. Und daß es andere Männer waren, die sie errichteten. Im Schweiße ihres Angesichts.
Thomas Lehmann Tatsache ist - je älter man wird, um so mehr steigt das Bedürfnis zu belehren.Dies ist am wenigsten gefragt und ich versuche dagegen anzukämpfen. Nicht immer mit Erfolg. Jetzt zu Ihren vier Punkten, mit den ersten drei stimmen wir vollkommen überein und der Vierte ist nur ein Missverständnis. Ich glaube jeder Mensch hat ein Anliegen oder Verneinung im Leben, auf dieses er per Stichwort sofort reagiert. Meines ist : „ Die Leistungsgesellschaft“ und deshalb habe ich überreagiert. Sie, Herr Lehmann haben es mit der „ Emanzipation der Frau“ - nur dass ich Ihnen darin vollkommen zustimme! Ich war schon als junger Mensch von den Forderungen der damals aufkommenden Frauenbewegungen abgestoßen. Da es immer nur um Erklärungen der Rechte, aber nie um das Gleichgewicht wahrende, daraus resultierende Pflicht ging. Und heutzutage werden die Forderungen immer aggressiver und der Mann immer mehr zum Feindbild erklärt! Ich freue mich Sie auf diesem Weg kennengelernt zu haben und wünsche Ihnen weiterhin das Beste auf Ihren eingeschlagenen “ Fulfillment “ als Mensch!! :-)
Ja, ich gestehe alles. Auch ich habe mich getraut. Jetzt biete ich meinen Erstling als Gratis-Exemplar der Profi-Meute "Rezensenten" an. ponykoieagle.me/index.html
Da in den unten stehenden Kommentaren so viel von der Bedeutung des Lesens die Rede ist: ich glaube, dass es uns allen bei der Lektüre grundsätzlich darum zu tun ist, dass wir aus jedem Buch eine Realität gewinnen wollen, die wir im Leben nie antreffen. Im Leben können wir einander nie ganz verstehen, im Roman aber können wir die Menschen durch und durch kennenlernen und schaffen so einen Ausgleich für die Undurchschaubarkeit im wirklichen Leben. E.M. Forster ("Zimmer mit Aussicht", "Howards End") hat es so oder so ähnlich ausgedrückt: Romanfiguren sind Menschen, deren Geheimstes sichtbar wird; wir aber hier sind Menschen, deren Geheimstes unsichtbar bleibt. Nach Werken, die dieses Geheimste offenbaren, müssen wir also suchen. Und nach dem Vergnügen des Lesens dabei natürlich auch.
LITERATUR IST ALLES Sie finden immer die richtigen Worte und bringen unsere langen Kommentare mit wenigen Sätzen genau auf den Punkt!👍
Vielen Dank für die gewaltige Leidenschaft, die Sie in all Ihre Videos stecken.
Danke sehr, ich tue, was ich nur kann!
So eine verdammt angenehme Stimme. Danke für die investierte Zeit und die hochwertige Herangehensweise.
Es gibt wirklich kein Thema über Bücher, das Sie nicht höchst interessant präsentieren! Jedes Ihrer Videos ist ein Genuss 👍👍👍
Vielen Dank!
Ich könnte ewig zuhören, was für ein absolut genialer Kanal!
Danke!
Danke für die Mühe die Sie sich machen! So sollte Bildungsfernsehen sein. Schade das es "nur" auf RUclips läuft und nicht im öffentlichen Sendebetrieb!
MrBarrioskagawa Ich sehe die Tatsache dass diese Videos auf RUclips laufen keineswegs negativ. Denn damit erreicht Herr Gasser die vielen , nicht im deutschsprachigen Raum lebenden „ Buchfanatiker“ in der ganzen Welt! Und das „ Bildungsfernsehen“ würde diese Sendung dann zur späten Nachtstunde zeigen, wenn die Sendezeiten billig sind. Haben wir ja alles schon erlebt. Also danken wir dem Internet für für dieses Geschenk und freuen uns darüber:-)
@@eleonorebrindlmayer8385 Frau Brindlmayer sieht es korrekt!
bin ich der einzige der das Gefühl hat, jedes Video ist nur für ihn persönlich geschaffen?
Danke, ein wunderbares Kompliment!
Er fasst seine Ausführungen der ersten sechs Minuten und 26 Sekunden mit dem Satz zusammen: "Also muss ein Seller her" - ab jetzt defintiv Markus Gasser Fan. Geiler Typ, ich schwöre.
Traumhaft wieder auf den Punkt gebracht, danke. Klasse Video :-)
Ein wirklich herausragender Vortrag
Ein fürwahr umfangreiches Special Video. Vielen Dank dafür! Ich sehe es mir wieder und wieder und wieder und wieder an... dabei , so sei mir die Anmerkung gestattet, drängt sich mir jedoch mehr und mehr der Wunsch auf, ein Video von Ihnen Herr Gasser, aka @Literatur ist Alles, zu der Gattung der Kurzgeschichte zu vernehmen. Ist doch die Kurzgeschichte eine durchaus unterschätzte Gattung und verwäscht sich in der heutuigen Vorstellung nur allzu leicht mit der Gattung der "Erzählung". Ich halte es mit der Kurzgeschichte eher, wie es Wilfdietrich Schnurre sah. Wie sehen Sie das Herr Gasser?
Ich mache was dazu, okay?
@@LITERATURISTALLES Sie spenden meiner Leserseele, mit dieser Nachricht, eine Quell unerschöpflicher Freude.
habe mir finns roman als ungekürztes hörbuch besorgt. sehr spannend und abgründig. danke für den hinweis. lg
Der Clip ist (für mich) vermutlich spannender als das Buch! ;) Danke für die interessante ökonomische Dimension! Was ich toll fände: Eine Reihe über (gute) Genre-Literatur... (Thriller, Horror, Spionage, historischer Roman, SciFi, Fantasy usw)
Ich werde mir Mühe geben ...
@@LITERATURISTALLES Oj ja. Bitte mach doch mal ein Video über Hermann Hesse. Mich würden Rezensionen über den STEPPENWOLF und DAS GLASPERLENSPIEL interessieren.
Ich schaue, was ich schaffe, mehr kann ich nicht versprechen.
danke für diese lehrenden Informationen!!
Da bekommt man Lust, einen Thriller zu schreiben! 😂🤣😉.
Vielen Dank!
LG Mario Stoffel 🌈⛅️
Hallo Mario!
Vielen Dank für Ihr tolles feedback! Ich bin zwar kein Mitglied dieses Teams, aber trotzdem finde ich Ihr feedback wichtig.
LG
@ Markus Gasser
Einige persönliche Frage, falls Sie erlauben:
1) Wieviele Seiten lesen Sie durchschnittlich pro Tag?
2) Wieviel ist das gerechnet in Stunden?
3) Was schätzen Sie, wieviele Bücher Sie im Leben schon gelesen haben?
4) Und weil Sie ja auch selber schreiben: Wie steht es um das Verhältnis zwischen Schreiben und Lesen bezüglich Zeitaufwand?
Vielen Dank!
An Thomas Lehmann: 1) Ich lese pro Tag mindestens ein Buch, die Seitenzahl hängt also vom Umfang ab, ebenso 2) die Stundenanzahl. 3) 30.000 Bücher und mehr. 4) Hängt davon ab, ob ich gerade an einem Buch schreibe oder nicht. Wenn nicht, gilt das oben Gesagte. Wenn ja, verwende ich durchschnittlich 2 Wochen für die Lektüre-Recherche, der Rest von zwei Monaten für ein Kapitel widme ich ganz dem Schreiben, wenngleich ich mich spätabends dann zuweilen noch einmal ans Lesen mache.
@@LITERATURISTALLES Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, das bedeutet mir viel. Im Jahre 2003 kaufte ich mir meinen ersten PC, und seitdem notiere ich mir alle Bücher, die ich lese, auf einer Word-Datei, farblich unterschieden nach Thematik. Aktuell liege ich bei 546 Büchern, und ich dachte, daß ich damit zur ´Elite´ gehöre, weil ein ZEIT-Journalist vor vielen Jahren einmal meinte, daß selbst ein gebildeter Mensch kaum mehr als 500 Bücher im Leben lesen könne. (Tja, man soll halt nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.)
Wenn Sie, Herr Gasser, auf über 30.000 kommen, dann sind Sie ein Titan des Geistes! Ein Erleuchteter, der permanent nur das Beste durch sein Hirn fließen lässt. Wie ein Junkie (entschuldigen Sie den Vergleich), der in Permanenz nur den besten Stoff konsumiert, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Sie dafür bewundere!
Sie sind mir aber auch ein großer Ansporn: Mit 54 Jahren verspüre ich immer stärker den Druck des Alters, und ich weiß, daß ich - jeden verdammten Tag! - unfassbar viel Zeit verschwende, die ich besser fürs Lesen verwenden sollte. Ein Schnell-Leser war ich nie, erst recht kein Diagonalleser, und häufig schweifen meine Gedanken ab. Einerseits denke ich, das ist gut, weil ich das Aufgenommene dadurch besser verdauen kann, und man soll ja nicht gegen seine Natur handeln. Andererseits ist mir völlig klar, daß ich mit der richtigen Disziplin 200 Seiten pro Tag lesen könnte. Das DARF einfach kein Problem sein! Ich habe ausgerechnet, daß das 8 bis 10 Stunden reine Lesezeit in Anspruch nähme, was für mich als Frührentner kein Problem sein sollte. Allein: Es fehlt mir jede Disziplin!
Der große Witz (besser: die große Tragik) bei mir ist, daß ich meine schönsten Lebensmomente beim Lesen habe. Dann fühle ich mich leicht, kreativ und lebendig, und alle negativen Emotionen sind weg. Lesen ist für mich keine ´Arbeit´ im herkömmlichen Sinne, sondern tiefster Sinn und Sinnlichkeit.
Deshalb die Frage: Gibt es irgendeine Möglichkeit, sich diese Disziplin anzueignen? Wie macht man das? Soll ich Meditationen über Achtsamkeit machen? Oder den Tag konsequent strukturieren und mit eiserner Härte durchexerzieren, so lange, bis ich mich daran gewöhnt habe?
Was kann ich tun, ganz praktisch, um meine schlechten Gewohnheiten so zu ändern, daß ich nur noch das tue, was mir tatsächlich gut tut? Hätten Sie da ein paar Tips für mich?
By the way: Vielleicht wäre das sogar ein gutes Thema für ein extra Video.
Thomas Lehmann Lieber Herr Lehmann, ich bin 20 Jahre älter Sie es sind und ich habe mit einiger Verwunderung Ihr großes Anliegen an sich selbst gelesen. Ich denke Sie verwechseln Lesegenuss mit Hochleistungssport, da sie Wörter wie Disziplin, den Tag konsequent strukturieren und mit eiserner Härte durchexerzieren verwenden! Wie wäre es mit Faszination,Dankbarkeit für Lebenshilfe, Einsicht in Dinge die man sonst nicht erkennen würde und noch so vieles mehr. LESEN IST DAS GROSsE GESCHENK DES LEBENS und so sollte man es behandeln! Wenn Sie mit Ihrer Vorstellung das Leseprogramm starten möchten ist Ihr Versagen vorprogrammiert. Also, sich mit Genuss in die Welt des Buches sinken lassen und für jedes Buch das Ihnen gefällt - einfach dankbar sein! LG :-)
@@eleonorebrindlmayer8385 Ihr Kommentar ist stilistisch schön geschrieben (dafür ein Daumen hoch), hilft mir aber in der Sache nicht weiter. Und ich bin etwas enttäuscht darüber, daß Sie meinen Kommentar einseitig interpretiert haben, um eine Position gegen mich aufzubauen.
Sicher, in meinem Beitrag habe ich mich auf die speziellen Schwierigkeiten fokussiert, die ich beim Lesen habe, aber das bedeutet nicht, daß ich unter dem Lesen an sich leide. Das Gegenteil ist der Fall. Und hört sich das wirklich nach Hochleistungssport an, wenn jemand schreibt: „Der große Witz (besser: die große Tragik) bei mir ist, daß ich meine schönsten Lebensmomente beim Lesen habe. Dann fühle ich mich leicht, kreativ und lebendig, und alle negativen Emotionen sind weg. Lesen ist für mich keine ´Arbeit´ im herkömmlichen Sinne, sondern tiefster Sinn und Sinnlichkeit.“
Im Wesentlichen geht es wohl um die Frage, warum man liest. Was veranlasst einen überhaupt dazu? Bei mir sind es vier Motive:
1) Das Lesevergnügen als solches, und darin sind wir uns einig.
2) Ich verspüre einen starken Bildungshunger, angetrieben durch meine natürliche Neugier.
3) Es geht mir um die eigene Vervollkommnung. Unabhängig von der persönlichen Begabung kann sich jeder aus der eigenen Beschränktheit herauslösen, indem er Bücher liest, die er selber niemals zustande brächte. Wir treten auf eine höhere Stufe, wenn wir die Gedanken von Autoren konsumieren, die unseren Horizont erweitern. Wir werden klüger, eleganter und weitsichtiger. (Das Wort ´glücklicher´ lasse ich hier bewusst weg, weil man darüber trefflich streiten kann.)
4) Ja, ich habe auch einen sportlichen Antrieb. Und ich bin stolz auf mich, wenn ich nach einem längeren Zeitraum feststelle, daß ich meine Grenzen nach oben verschieben konnte. Gelingt mir das nicht, dann bin ich enttäuscht und frage mich, wie ich besser werden kann.
Der vierte Punkt scheint Sie ja massiv zu stören. Aber warum ist das so? Warum mißachten heutige Frauen das männliche Prinzip so sehr? Wo bleibt da die Achtung, der Respekt und auch die ´Dankbarkeit´, von der Sie sprechen? Sind sie blind, Frau Brindlmayer? Sehen Sie nicht, daß unsere Kultur schon seit Jahrzehnten komplett zerstört wird, weil Männern permanent vorgeworfen wird, ihr kompetitiver Wesenszug sei etwas Böses, Krankes oder Schädliches?
Ich weiß nicht, wer die Rolltreppe erfunden hat, aber wenn Sie sich das nächste Mal sanft hinauf- oder hinabgleiten lassen, dann sollten Sie daran denken, daß es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Mann war. Und daß es andere Männer waren, die sie errichteten. Im Schweiße ihres Angesichts.
Thomas Lehmann Tatsache ist - je älter man wird, um so mehr steigt das Bedürfnis zu belehren.Dies ist am wenigsten gefragt und ich versuche dagegen anzukämpfen. Nicht immer mit Erfolg.
Jetzt zu Ihren vier Punkten, mit den ersten drei stimmen wir vollkommen überein und der Vierte ist nur ein Missverständnis. Ich glaube jeder Mensch hat ein Anliegen oder Verneinung im Leben, auf dieses er per Stichwort sofort reagiert. Meines ist : „ Die Leistungsgesellschaft“ und deshalb habe ich überreagiert.
Sie, Herr Lehmann haben es mit der „ Emanzipation der Frau“ - nur dass ich Ihnen darin vollkommen zustimme! Ich war schon als junger Mensch von den Forderungen der damals aufkommenden Frauenbewegungen abgestoßen. Da es immer nur um Erklärungen der Rechte, aber nie um das Gleichgewicht wahrende, daraus resultierende Pflicht ging. Und heutzutage werden die Forderungen immer aggressiver und der Mann immer mehr zum Feindbild erklärt!
Ich freue mich Sie auf diesem Weg kennengelernt zu haben und wünsche Ihnen weiterhin das Beste auf Ihren eingeschlagenen “ Fulfillment “ als Mensch!! :-)
Ich gratuliere zum 6000 Abonnenten!!! 🍾😀
Danke, auch ich freue mich.Und freue mich natürlich auf mehr.
An alle Fans von Literatur ist alles:
Sonntag 14.04.2019 um 16:00 Uhr
Buchvorstellung des neuen (hoffentlich Bestsellers) im Radio Sender Ö1
Janko Strigl Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!! :-)
Das ist wieder mal eine Darstellung aus einem Guss.
Fesselnd!
Cool, danke!
Ja, ich gestehe alles. Auch ich habe mich getraut. Jetzt biete ich meinen Erstling als Gratis-Exemplar der Profi-Meute "Rezensenten" an. ponykoieagle.me/index.html