Thomas Metzinger: Der Elefant und die Blinden
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- Опубликовано: 15 июл 2024
- Auf dem Weg zu Kultur der Bewusstheit - Ein Interview über Metzingers neues Buch, das ein umfangreiches Kompendium zur Erfahrung der Meditation darstellt. Noch nie hat ein Vertreter der akademischen Wissenschaften eine so tiefgehende philosophische Studie zum reinen Gewahrsein vorgelegt. Man muss nicht alles glauben, was er sagt - das würde er selbst nicht wollen -, aber seine Klarheit im Denken ist bestechend. Im Interview diskutieren wir einige wesentliche Fragen.
Eine Einführung in das Buch gibt es hier: www.tattva.de/der-elefant-und...
Als ich auf Thomas Metzinger stieß, dachte ich: endlich eine relevante Philosophie, die die neuen Erkenntnisse der Neurologie einbezieht - endlich wird ein Konzept der säkularen Spiritualität entwickelt, wobei ich neben der Meditation auch Spirituelle Erfahrung durch Tanzen und Singen in einer Gruppe erlebt habe. Ich bin überzeugt, dass man in einenMangel kommt, wenn man das nicht auslebt. Ganz wichtig ist mir auch der Begriff der intellektuellen Redlichkeit. Philosophie, die sich mit der Exegese alter Texte beschäftigt ohne sie mit den neuen Erkenntnissen über uns abgleicht finde ich inzwischen unerträglich langweilig. Blöderweise haben wir noch keine wirkliche Kultur basierend auf einer säkularen Spiritualität entwickelt. Ich bin auf sein neues Buch sehr gespannt. Leider fällt es mir sehr schwer, mich auf komplexe Texte zu konzentrieren, weil ich schon sehr lange an Schizophrenie leide und das meine Konzentration beeinträchtigt. Ich habe mich auch mit der Sterblichkeit beschäftigt und mich gefragt, warum uns der Gedanke an sie so unangenehm ist. Ich denke, dass erstens unser Organismus aufs Überleben programmiert ist und dass wir zweitens Beziehungswesen sind - wir haben eine starke Bindung zur Welt und auch zu uns selber und die wird beendet und dieser Gedanke wird als schmerzhaft erlebt - also erfindet man einen Ausweg, ein Jenseits, der kein wirkliches Ende bedeutet. Jedenfalls finde ich es sehr ermutigend, dass die neue Philosophie die Wissenschaft einbezieht - alles andere nervt mich nur. (Mir ist bewusst, dass ich mit der Offenlegung meiner Erkrankung das Risiko eingehe, als irre gelesen zu werden. Ich lebe aber schon lange damit, dass ich das gut aushalte. Als ich noch arbeitete, wusste niemand davon - meine Ex-Kollegen wären geschockt, wüssten sie, dass mit einem Schizo zusammenarbeiteten. Was ich gearbeitet habe? Ich war sehr jung, als der Mist losging und schaffte nie eine Ausbildung, rutschte aber durch glückliche Zufälle in die Pressefotografie.)
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@@otterfreund644 Jetzt streuen Sie mal nicht so viel Asche auf Ihr Haupt. Schizophrenie ist eine ernsthafte, meist lebenslänglich währende Erkrankung, und die verschiedenen Therapien sind mitunter umstritten und oft ideologisiert. Ich habe mich intensiv damit beschäftigt, zwar als Naturwissenschaftler incl. Biochemie, Genetik, Physiologie, aber nicht als Arzt. In meiner Familie gibt es zwei eklatante Fälle, und andere habe ich darüber auch kennengelernt. Mit der Spiritualität habe ich es nicht so - das ist mir kulturell zu fremd. Mit dem Gegenentwurf, der Religion, noch viel weniger - das ist für mich eher Budenzauber. Ob wir jemals eine säkulare Spiritualität in der Breite der Gesellschaft entwickeln können - ich bezweifele das. Das Gegenfeuer der Religionen, totalitärer Regierungsformen, entmündigenden Umgang mit unseren Daten und Lebensbedingungen, politischen Populismus, neoliberaler Wachtumsphantasien zu Lasten der überwältigenden Mehrheit der nationalen und globalen Bevölkerung und nicht zuletzt auch der Natur, ist zu gewaltig.
Trotzdem finde ich Ihre Erfahrungen interessant, und gerade aus Ihrem Krankheitsbild heraus ist es wichtig, solch positive Erfahrungen zu machen und sich zu Eigen zu machen. Es wird Sie ganz sicher stabilisieren. Das geheim zu halten, ist vermutlich keine schlechte Idee. Der Umgang unserer Gesellschaft mit geistigen, neurologischen, mentalen etc. Erkrankungen ist unverändert von mangelnder Reife, Unbildung, Respektlosigkeit und Intoleranz geprägt. Als Betroffener ist Vorsicht angebracht. Ich wünsche Ihnen ein gutes Leben.
Juhu Herr Metzinger 🙂Vielen Dank für Ihren Beitrag
Meine enorme herzliche Dankbarkeit für so tolles Buch, Herr Metzinger. Für alle, die wie sich für das Bewusstsein interessieren, so wie die Meditation praktizieren, das ist das echte Geschenk.
Bei dem Ausdruck "okness" frage ich mich wohin es führt von jeder Erfahrung ein Bewusstsein dieser Bewusstheit zu entwickeln und ob es möglich und sinnvoll ist diese Art Zeugenbewusstsein in mein Leben insgesamt zu integrieren. Das ist, zumindest für mich, ein entscheidender Punkt der Geistlichkeit oder Spiritualität.
Ich darf Thomas Metzinger dankbar sein, dass er mir die Möglichkeit gibt meine vermeintliche Gewissheiten zu bezweifeln und neu anzuschauen.
Ich bedanke mich!
Super tolles Interview .
Ganz tolles Gespräch
ganz ganz groß!
Alles in Frage stellen, und sich dieses Schwebezustands gewahr bleiben!
It is in English variant??
Hallo bei 26:54 wird Bavatana erwähnt, wie schreibt sich das? Danke!
Habs: Bhava Tanha🙂
6:45 / 11:12 / 14:55 / 19:14 / 22:40 / 28:34 / 31:58 / 45:13
Ich kenne einige seriöse Studien, die manche metaphysische Phänomene bestätigen und zum Teil wiederholbar machen. Ich würde mir wünschen, wenn diese von Prof. Metzinger näher untersucht werden könnten.
ZumB eispiel?
@@GeilerDaddy EREAMS-Studie von Prof. Dr. Oliver Lazar
@@manfredvonsachsen danke
Könnte man hier den Begriff der Mystik anwenden, ich empfehle hier Jacob Boehme
Lieber nicht!
Ich habe das Buch nicht gelesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um Erfahrungen bei der Meditation. Deshalb finde ich es schade, dass Herr Metzinger nicht über seine eigenen Meditationserfahrungen sprechen will. Ist das intellektuelle Redlichkeit? Ein sehr interessanters Interview, aber mich hätte interessiert, was er unter Meditationspraxis versteht, schließlich gibt es so viele Arten, welche Übungen und Verhaltensweisen er praktiziert und welche Erfahrungen, Fortschritte und Niederlagen er dabei erlebt. So bleibt es für mich irgendwie eben - Philosophie - die Liebe zur Weisheit - aber weniger das Leben der Weisheit.
Das sehe ich nicht so. Und schon garnicht als eine Frage von Redlichkeit. ich kann als Arzt sehr wohl über Krankheiten und ihre Therapie schreiben, ohne meine eigenen Erfahrungen an mir selbst ins Spiel zu bringen. Das wäre sogar sehr fragwürdig, weil ich dadurch die erforderliche Objektivität bzw. den nötigen Abstand aufgeben würde. Ein Sachbuch ist weder ein Erlebnisbericht noch eine Nabelschau noch eine Autobiographie.
Vielleicht hat Prof Metzinger jetzt Zeit, jüdische Meditation zu studieren. ZB anhand der Studien von A. Kaplan.
Schade auch, dass zu Beginn so viele Vorurteile zu Tage kommen….