Du bist Profi und musst das wissen was machbar ist und natürlich auch zumutbar ...und das für alle Seiten ✌️ schöner Beitrag und ja lass dich nicht ärgern 😉
Da spricht mir aber einer von der Seele. 👍 Im Prinzip ist da nix mehr hinzuzufügen. Meine Lebenserfahrung lautet, merke, Du kannst es nicht jedem recht machen PUNK. Das mit dem selber messen, ist ein guter Tipp 👍
Beim Thema Lautstärke ist noch ein entscheidender Punkt, ob der Klang gut ist oder nicht. Wenn die Anlage einen schlechten Klang hat, wird man automatisch eine niedrigere Lautstärke als angenehmer empfinden und das ist eine sehr interessante Falle, denn so könnte ein unbedarfter Mensch sich ein sehr schlechtes Beschallungssystem kaufen und dann am Ende zum Schluss kommen, es wäre leistungsfähig genug, weil sich Leute über die Lautstärke beschwert haben.
Ich habe die Erfahrung gemacht vor dem Start der Veranstaltung die Hintergrundmusik immer lauter zu machen und 1-2 Minuten davor so laut wie das erste Lied. Seitdem gibt es auch keine Beschwerden mehr 😅 Auch am Ende einer Veranstaltung läuft erstmal laut Musik und wird dann etwas leiser gemacht. Hilft extrem
Vor nicht all zu langer Zeit war ich wieder einmal bei einem Konzert eines Gospelchores aus den USA in einer recht großen deutschen gotischen Kirche, der zur Begleitung zwei Keyboards (eines zur Bassbegleitung) und ein Schlagzeug benutzt hatte. Der Veranstalter hatte dazu eine PA Anlage ordentlichen Ausmaßes in das Kirchenschiff gefahren. Es waren 7m hohe Lautsprecherarme mit Subwoofern vor der ersten Kirchenbank installiert worden. Nach ca. 20 Minuten im Konzert verließen die ersten älteren Zuhörer reihenweise das Kirchenschiff. Was war das Problem? Die Aussteuerung des Tontechniker-Profis, der die Lautstärke hochgedreht hatte, als wäre es ein Rockkonzert, hatte Dank des Raumhalles (ca. 1 sec Nachlauf) den Boden der Kirche in ein Erdbeben versetzt und es nicht bemerkt. Die Stimmen der hervorragenden Sänger verwandelten sich in ein verzerrtes Kreischen, dank der Hall Überlagerungen. Was ich damit sagen will, vielleicht hatte der Typ bei Ihrer Veranstaltung schon einen Anlaß sich zu beschweren. Es sind ja nicht die dbA oder dbC Werte entscheidend, sondern die Kunst des Tontechnikers für eine adäquate verzerrungsfreie Verteilung des Konzertsounds (Instrumente und Stimmen) im Raum zu sorgen. Nach 50 Jahren Konzerterfahrung aller Genre kann ich nur eines bestätigen; es ist inzwischen immer lauter geworden und trotz den heutigen tollen technischen Möglichkeiten der Soundsteuerung im Ganzen schlechter. Ich stecke mir inzwischen immer Ohrstöpsel ein. Dann kann ich schnell bei dem Klirren feststellen, was der Mann am Regler eingerichtet hat, fipsige Sängerstimmen und überdrehte Bässe. Das muß wohl eher etwas mit den vorliegenden Hörschäden bei gewissen Tontechnikern zu tun haben.
3:28 Bei Open Air gab es schon mal Lautstärke Beschränkungen und einen behördlich geforderten Limiter, der Tontechniker mischte dann ganz bewusst einen Sound mit wenig Bass, weil der Limiter eben auch auf diese Bässe reagierte. Als dann zu einer bestimmten Zeit Kirchenglocken erklangen, gab es spitze Bemerkungen, dass diese wesentlich lauter dürften. Überhaupt war die Anlage für eine Open Air Veranstaltung wirklich sehr sparsam, auf jeder Seite der Bühne ein 15 Zoll Subwoofer und eine Fullrangebox mit 12 Zoll Mittel/Tieftöner.
4:50 Man kennt das Phänomen, dass der Großvater, der dem Gemeindetontechniker Vorschriften machen will, bei einem Konzert der Heilsarmee Brassband auf einmal mit der Lautstärke keine Probleme hat.
Ich war gerade auf einer Tangotanzveranstaltung, bei der es meinem Geschmack nach sehr sehr schöne Musik gab. Leider war es für meine Ohren wirklich immer wieder viel zu laut. Das Problem liegt einerseits daran, daß die einzelnen Stücke verschieden laute Grundpegel hatten. Dann , 2. Daß innerhalb der Stücke starke Lautstärkeunterschiede vorkommen, also von pp bis fff alles vorkommt. 3. Meine Musikerohren sind seit Geburt besonders empfindlich, aber nicht geschädigt, was ich auch beibehalten will. Ich höre besonders die hohen Frequenzen besonders gut. Das heißt für andere Menschen oft : ach ja, sei doch nicht so empfindlich usw. Mein Neffe arbeitete fünf Jahre lang in einem Club als Kellner, jetzt hat er einen Echten Hörschaden mit 35 Jahren, weil der DJ dort im Laufe des Abends stets den Pegel höher und höher gedreht hat über die Schmerzgrenze hinweg, da es einen gewissen Gewöhnungseffekt gibt. Ich denke, das Gehör zählt beim Menschen zu den am feinsten ausgeprägten Sinnen, jedenfalls bei Kindern. Und dieses Gehör gehört geschützt! Mir ist auch bewusst, daß jeder Mensch ein sehr individuelles Hörspektrum hat. Nur bei zu langer Belastung mit zu lautem Pegel ergeben sich echte, nicht wieder gutzumachende Spätschäden, die sich erst Jahre später zeigen. Selbst wenn die Partyleute sagen, das sei normal und gut, wenn es richtig kracht und klingelt im Ohr, denn nicht jeder ist eben hochsensibel und feinauflösend hörend. Aber ich denke, daß selbst Befürworter solch dauerhaft wirklich lauter Musik eben auch dauerhaft geschädigt werden, eben schleichend in der Summe häufiger Discobesuche oder ähnlichem.
Vielen Dank für Ihre Erfahrungen. Kein Zweifel kommen zu laute Veranstaltungen vor und die Lautstärke Normen, sowie die Arbeitsschutz Verordnungen sind ja da um Fälle wie Sie sie beschreiben zu vermeiden. Auf der anderen Seite wird halt häufig nicht kontrolliert und entsprechend auch nicht reguliert.
Servus. Ich wurde wieder von meiner alten Nachbarin wieder angekackt, weil ich angeblich zu laut bin. Bei allem Respekt, aber die Alte hat einen Sprung in der Schüssel. Sie hat eine schwierige Vergangenheit und hörte/hört damals, wie heute, irgenwelche Brummtöne. Nach meiner 2. schriftlichen Abmahnung von Ihr werden ich mir wahrscheinlich jetzt so ein Messgerät zulegen um zu ermitteln, ob ich in diesem Fall denn nicht selber des Problem bin.
Beim Soundcheck selber kann es auch passieren, dass dann Leute sich schon beschweren, man soll es möglichst leise machen, wenn man das aber dann macht und das Mikrofon vom Pastor dauernd koppelt, bekommt man entweder Beschwerden über Pfeifgeräusche oder dass man den Pastor nicht versteht, das sind dann so die Momente, die dann irgendwann dazu führen, dass die Gemeinde sich dann einen neuen Tontechniker suchen muss, weil es irgendwann dem alten zu dumm wurde und er aus Selbstschutz den Dienst verlassen hat.
Also ich hatte mal ein Event bei dem ich Sound gemacht habe und natürlich auch den Pegel gemessen habe und es war dann immer so gewesen zwischen 90 und 96 Dezibel
Ist in der DIN auch angegeben, WO diese Messung gemacht wird? Du wirst wohl während der Veranstaltung am FOH Platz messen....nehme ich an.. Direkt vor der PA ists n Stück lauter... Kann man den Lärm, den das Puplikum macht (Gespräche, Gröhlerei..) abziehen von der Messung...und wie soll das bitte gehen? Fragen über Fragen.. xD
Hi, gute Frage. Ich zitiere hierfür mal einen leicht verständlichen Abschnitt aus der Fachzeitschrift Production Partner (Quelle: www.production-partner.de/story/10-jahre-din-15905-5/) "Messung nach DIN 15905-5 Um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, haben Veranstalter oder baurechtliche Betreiber also eine Messung nach DIN 15905-5 durchführen zu lassen: Diese Messung erfasst den Beurteilungspegel für den sogenannten maßgeblichen Immissionsort, das ist der lauteste Punkt im Publikumsbereich. An diesen Punkt stellt man aber besser kein Messmikrofon hin - stattdessen wird eine Ersatzortmessung durchgeführt: Das Messmikrofon wird an einem anderen Ort angebracht, Korrekturwerte korrigieren die Messung entsprechend. Mit der Wahl des Ersatzortes bestimmt man wesentlich, wie die Korrekturwerte ausfallen - diese wiederum haben entscheidenden Einfluss darauf, inwieweit Fremdgeräusche (z. B. des Publikums) die Messung verfälschen. Dies sei kurz anhand eines kleinen Beispiels dargestellt: Nehmen wir an, das Messmikrofon wird (aus Gründen der Bequemlichkeit) direkt am FOH aufgestellt - dort ist es 8 dB leiser als am maßgeblichen Immissionsort. Die Korrekturwerte müssen diesen Unterschied ausgleichen, also das gemessene Signal am FOH um 8 dB nach oben korrigieren. Wenn aber nun Publikum in Stimmung ist, dann erzeugt es über längere Zeiträume durchaus einen Schallpegel von 95 dB (Teenager bei einer Boy-Group locker noch mal 10 dB mehr). Würde dieser Wert jetzt um 8 dB nach oben korrigiert, dann würden 103 dB angezeigt - das liegt ein gutes Stück über dem Richtwert von 99 dB und das ohne jedes Signal aus der PA. Wird stattdessen das Messmikrofon nahe an die PA gehängt, dann ist es dort lauter als am maßgeblichen Immissionsort - die Korrekturwerte müssen das gemessene Signal nun nach unten korrigieren. Würden die 95 dB aus dem Publikum um 8 dB nach unten korrigiert, dann läge das angezeigte Signal bei 87 dB; das ist so weit unter dem Richtwert, dass man es vernachlässigen kann." Ich hoffe das beantwortet deine Frage 😊
Ich war noch nie auf einem dieser neumodischen Konzerte. Macht es eigentlich einen Unterschied, ob man direkt vor der Box steht oder einfach nur im Publikum sitzt?
Ja das macht einen sehr großen Unterschied. Vor der Box ist es einfach Physikalisch am lautesten. Je weiter man von der Box weg ist wird es auch leiser. Ganz Grob erklärt.
@@ankkara23 Danke. Hatte aber eigentlich nur ein bischen Spaß gemacht. Ist ja logisch, daß es vor der Box sehr laut ist. Aber genau da stellen sich eben einige hin und wundern sich anschließend darüber, daß sie kein Trommelfell mehr haben.
Die Musiker, die bei einer goldenen Hochzeit spielen, haben immer das wunderbare Problem, dass sich ausgerechnet die Leute, die zu lauter Musik ihre Probleme haben, möglichst nahe an die Band setzen, sich dann beschweren und die Band dann in eine Situation bringen, in welcher sie sich, egal was sie tun unbeliebt machen.
Also ich bin über 60 und tausche mich mit Leuten aus die um die 30 sind und wir sind uns immer einig das die meisten Veranstaltung zu laut sind .Wir müssen meistens mit Ohrstöpsel hören, ich habe mich deshalb schon einige male geärgert da die Mischung insgesamt gut war aber dann eben doch zu laut so das man immer den Eindruck hat die Anlage spielt am Limit .
Danke für deine Eindrücke und tut mir Leid zu hören. Ich hoffe jedenfalls, dass die Lautstärke in keinem Fall regelwidrig oder gesundheitsschädlich ist, sondern lediglich aufgrund persönlichen Geschmacks als unangenehm empfunden wird. 😊
Also ich persönlich höre Musik auch gerne mal recht laut, aber es ist mir negativ aufgefallen, dass die Musik doch wirklich sehr laut war und dann kann man eigentlich auch die ganzen Details gar nicht mehr hören. Ich habe mir nämlich dann mal die Finger in die Ohren gehalten und dann seltsamerweise deutlich mehr gehört, als vorher. Die Lautsprecher können diesen ganzen Sound sehr gut transportieren. Möglicherweise ist die Ursache dafür, dass die Band einen sehr lauten Monitor Sound braucht, der bereits im Saal deutlich zu hören ist und wenn man diese übertönen möchte, hat man schnell den Wohlfühlbereich verlassen. Ein anderer Aspekt ist außerdem ja noch, wenn der Tontechniker das Ziel hat, dass im Raum eine gewisse Mindestlautstärke ist und genau diese erzielen möchte unter Verwendung von ganz normalen PA-Boxen. Dann wird je nach Größe des Raums in einem Teil des Raums die Musik natürlich viel zu laut sein. Und sehr wahrscheinlich ist derjenige in der Gemeinde, der die Finanzen verwaltet, mit Tontechnik überhaupt nicht erfahren und kann nicht nachvollziehen, dass zusätzliche Lautsprecher dafür geeignet sind, die Musik leiser zu machen. Ich habe einerseits keine Lust auf Diskussionen und andererseits aber auch keine Lust mir die Arbeit unnötig schwer zu machen und aus diesem Grund bringe ich in die Gemeinde immer wieder eigenes Equipment ein, das ist mir dann auch lieber, als wenn ich mich abquäle und dafür dann aber so viel Geld habe, dass ich zehnmal oder 15 mal ins Restaurant gehen kann.
Echt ein spannendes Thema. In meiner Herkunftsgemeinde war Lautstärke ein ständiges Thema und es wurde bis vor ein oder zwei Jahren immer auf die winzige Minderheit gehört, der es zu laut war. Es galt ein Grenzwert von 85 dB. Dort hätte ich auf gar keinen Fall mischen wollen (und habe ich in regulären Gottesdiensten auch nicht). Mir persönlich war es viel zu leise. In meiner jetzigen Gemeinde hab ich noch nie gemessen, aber von anderen Kontexten weiß ich, dass ich mit nem Bandmix in der Regel bei Peaks von 92 dBA an der FoH lande, an lauten Stellen im Durchschnitt 89-90 dB und an leisen Stellen... keine Ahnung. :D Ich finde es aber extrem schwierig, die Lautstärke im Publikumsraum richtig einzuschätzen, eben weil ich mich so blind auf mein Gefühl verlasse, wann die Veranstaltung welche Lautstärke braucht. Benny, wie machst du das - verlässt du dich an so einem Tag mit Soundcheck und viel Lärm um dich herum dann hauptsächlich auf das Messgerät? Welche Rolle spielt dein Bauchgefühl dabei?
Hallo Rick, wenn es eine Veranstaltung ist bei der ich weiß, dass Lautstärke problematisch sein könnte (Zielgruppe und Zweck der Veranstaltung) schaue ich hin und wieder mal auf das Messgerät aber ansonsten bleibe ich auch beim Bauchgefühl. Mischen ist eine kreative Aufgabe die dynamisch funktioniert und eben mal lauter und mal leiser ist. Ich komme eigentlich nie auch nur annähernd an die vorgeschriebenen Grenzwerte und so bleibt das Thema für mich hauptsächlich eine zwischenmenschliche Aufgabe. Ich sehe das Wissen darüber und die Messungen nur als Selbstkontrolle und Schutz mich nicht von den Nörglern beeinflussen zu lassen.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass moderne Musik der Band leiser zu sein hat, als der Choral von der Orgel. Das ist meistens der Typ Gemeinde, der eigentlich Gottes Reich im 21. Jahrhundert mit den Werkzeugen des 19. Jahrhunderts bauen will, aber das sich nicht anmerken lassen möchte und darum halbherzig die Gemeindeband akzeptiert. Und meistens wirkt dann die Gemeindeband irgendwie ein bisschen deplatziert, also wie wenn in einem Barockschloss auf dem Schreibtisch ein Computer steht.
@@robfriedrich2822 Die Problematik kenn ich erfreulicherweise nur aus Erzählungen... ich finde aber, dass das erstaunlicherweise sogar geht. Bei Bethel gilt ein Richtwert von 85 dB (ich vermute mal dBA, weiß aber nicht, wo die im Raum messen und wie gleichmäßig die Lautstärke im Raum bei denen ist). Luke Hendrickson, der dafür verantwortlich ist, nennt es "den lautesten leisen Mix, den du je gehört hast". Damit das klappt, muss der Mix natürlich wirklich, wirklich gut sein. Ich kann so was jedenfalls nicht. Im Glaubenszentrum Bad Gandersheim ist der Grenzwert glaub ich bei etwa 90 dBA @FoH, aber im Schnitt fahren auch die nicht besonders laut. Die Richtlinie ist bei denen tatsächlich, in welcher Lautstärke die Besucher singen. Fand ich einen ungewohnten, aber sehr angenehmen Ansatz. Auch wenns mir persönlich beim letzten Mal stellenweise zu leise war.
![Tee Grizzley - Robbery 8 [Official Video]](http://i.ytimg.com/vi/34_vkNV6wrU/mqdefault.jpg)
Du bist Profi und musst das wissen was machbar ist und natürlich auch zumutbar ...und das für alle Seiten ✌️ schöner Beitrag und ja lass dich nicht ärgern 😉
Da spricht mir aber einer von der Seele. 👍
Im Prinzip ist da nix mehr hinzuzufügen. Meine Lebenserfahrung lautet, merke, Du kannst es nicht jedem recht machen PUNK.
Das mit dem selber messen, ist ein guter Tipp 👍
Beim Thema Lautstärke ist noch ein entscheidender Punkt, ob der Klang gut ist oder nicht. Wenn die Anlage einen schlechten Klang hat, wird man automatisch eine niedrigere Lautstärke als angenehmer empfinden und das ist eine sehr interessante Falle, denn so könnte ein unbedarfter Mensch sich ein sehr schlechtes Beschallungssystem kaufen und dann am Ende zum Schluss kommen, es wäre leistungsfähig genug, weil sich Leute über die Lautstärke beschwert haben.
Ich habe die Erfahrung gemacht vor dem Start der Veranstaltung die Hintergrundmusik immer lauter zu machen und 1-2 Minuten davor so laut wie das erste Lied. Seitdem gibt es auch keine Beschwerden mehr 😅
Auch am Ende einer Veranstaltung läuft erstmal laut Musik und wird dann etwas leiser gemacht. Hilft extrem
Verwirrung ist Geil (:
Schön ruhig und einfach erklärt. Vielen dank.
Vor nicht all zu langer Zeit war ich wieder einmal bei einem Konzert eines Gospelchores aus den USA in einer recht großen deutschen gotischen Kirche, der zur Begleitung zwei Keyboards (eines zur Bassbegleitung) und ein Schlagzeug benutzt hatte. Der Veranstalter hatte dazu eine PA Anlage ordentlichen Ausmaßes in das Kirchenschiff gefahren. Es waren 7m hohe Lautsprecherarme mit Subwoofern vor der ersten Kirchenbank installiert worden. Nach ca. 20 Minuten im Konzert verließen die ersten älteren Zuhörer reihenweise das Kirchenschiff. Was war das Problem? Die Aussteuerung des Tontechniker-Profis, der die Lautstärke hochgedreht hatte, als wäre es ein Rockkonzert, hatte Dank des Raumhalles (ca. 1 sec Nachlauf) den Boden der Kirche in ein Erdbeben versetzt und es nicht bemerkt. Die Stimmen der hervorragenden Sänger verwandelten sich in ein verzerrtes Kreischen, dank der Hall Überlagerungen.
Was ich damit sagen will, vielleicht hatte der Typ bei Ihrer Veranstaltung schon einen Anlaß sich zu beschweren. Es sind ja nicht die dbA oder dbC Werte entscheidend, sondern die Kunst des Tontechnikers für eine adäquate verzerrungsfreie Verteilung des Konzertsounds (Instrumente und Stimmen) im Raum zu sorgen. Nach 50 Jahren Konzerterfahrung aller Genre kann ich nur eines bestätigen; es ist inzwischen immer lauter geworden und trotz den heutigen tollen technischen Möglichkeiten der Soundsteuerung im Ganzen schlechter. Ich stecke mir inzwischen immer Ohrstöpsel ein. Dann kann ich schnell bei dem Klirren feststellen, was der Mann am Regler eingerichtet hat, fipsige Sängerstimmen und überdrehte Bässe. Das muß wohl eher etwas mit den vorliegenden Hörschäden bei gewissen Tontechnikern zu tun haben.
3:28 Bei Open Air gab es schon mal Lautstärke Beschränkungen und einen behördlich geforderten Limiter, der Tontechniker mischte dann ganz bewusst einen Sound mit wenig Bass, weil der Limiter eben auch auf diese Bässe reagierte. Als dann zu einer bestimmten Zeit Kirchenglocken erklangen, gab es spitze Bemerkungen, dass diese wesentlich lauter dürften. Überhaupt war die Anlage für eine Open Air Veranstaltung wirklich sehr sparsam, auf jeder Seite der Bühne ein 15 Zoll Subwoofer und eine Fullrangebox mit 12 Zoll Mittel/Tieftöner.
guter Beitrag, danke
4:50 Man kennt das Phänomen, dass der Großvater, der dem Gemeindetontechniker Vorschriften machen will, bei einem Konzert der Heilsarmee Brassband auf einmal mit der Lautstärke keine Probleme hat.
super video mach weiter so!👍🏻
Wenns mir zu laut ist verpiesel ich mich woanders hin oder stopf mir Ohrstöpsel rein.
Ich war gerade auf einer Tangotanzveranstaltung, bei der es meinem Geschmack nach sehr sehr schöne Musik gab. Leider war es für meine Ohren wirklich immer wieder viel zu laut. Das Problem liegt einerseits daran, daß die einzelnen Stücke verschieden laute Grundpegel hatten. Dann , 2. Daß innerhalb der Stücke starke Lautstärkeunterschiede vorkommen, also von pp bis fff alles vorkommt. 3. Meine Musikerohren sind seit Geburt besonders empfindlich, aber nicht geschädigt, was ich auch beibehalten will. Ich höre besonders die hohen Frequenzen besonders gut. Das heißt für andere Menschen oft : ach ja, sei doch nicht so empfindlich usw. Mein Neffe arbeitete fünf Jahre lang in einem Club als Kellner, jetzt hat er einen Echten Hörschaden mit 35 Jahren, weil der DJ dort im Laufe des Abends stets den Pegel höher und höher gedreht hat über die Schmerzgrenze hinweg, da es einen gewissen Gewöhnungseffekt gibt. Ich denke, das Gehör zählt beim Menschen zu den am feinsten ausgeprägten Sinnen, jedenfalls bei Kindern. Und dieses Gehör gehört geschützt! Mir ist auch bewusst, daß jeder Mensch ein sehr individuelles Hörspektrum hat. Nur bei zu langer Belastung mit zu lautem Pegel ergeben sich echte, nicht wieder gutzumachende Spätschäden, die sich erst Jahre später zeigen. Selbst wenn die Partyleute sagen, das sei normal und gut, wenn es richtig kracht und klingelt im Ohr, denn nicht jeder ist eben hochsensibel und feinauflösend hörend. Aber ich denke, daß selbst Befürworter solch dauerhaft wirklich lauter Musik eben auch dauerhaft geschädigt werden, eben schleichend in der Summe häufiger Discobesuche oder ähnlichem.
Vielen Dank für Ihre Erfahrungen. Kein Zweifel kommen zu laute Veranstaltungen vor und die Lautstärke Normen, sowie die Arbeitsschutz Verordnungen sind ja da um Fälle wie Sie sie beschreiben zu vermeiden. Auf der anderen Seite wird halt häufig nicht kontrolliert und entsprechend auch nicht reguliert.
Servus. Ich wurde wieder von meiner alten Nachbarin wieder angekackt, weil ich angeblich zu laut bin. Bei allem Respekt, aber die Alte hat einen Sprung in der Schüssel. Sie hat eine schwierige Vergangenheit und hörte/hört damals, wie heute, irgenwelche Brummtöne. Nach meiner 2. schriftlichen Abmahnung von Ihr werden ich mir wahrscheinlich jetzt so ein Messgerät zulegen um zu ermitteln, ob ich in diesem Fall denn nicht selber des Problem bin.
Beim Soundcheck selber kann es auch passieren, dass dann Leute sich schon beschweren, man soll es möglichst leise machen, wenn man das aber dann macht und das Mikrofon vom Pastor dauernd koppelt, bekommt man entweder Beschwerden über Pfeifgeräusche oder dass man den Pastor nicht versteht, das sind dann so die Momente, die dann irgendwann dazu führen, dass die Gemeinde sich dann einen neuen Tontechniker suchen muss, weil es irgendwann dem alten zu dumm wurde und er aus Selbstschutz den Dienst verlassen hat.
Das gab es in meiner Jugend alles nicht!
Bin knapp 60 und mag es immer noch richtig laut...
Also ich hatte mal ein Event bei dem ich Sound gemacht habe und natürlich auch den Pegel gemessen habe und es war dann immer so gewesen zwischen 90 und 96 Dezibel
Ist in der DIN auch angegeben, WO diese Messung gemacht wird? Du wirst wohl während der Veranstaltung am FOH Platz messen....nehme ich an.. Direkt vor der PA ists n Stück lauter... Kann man den Lärm, den das Puplikum macht (Gespräche, Gröhlerei..) abziehen von der Messung...und wie soll das bitte gehen? Fragen über Fragen.. xD
Hi, gute Frage. Ich zitiere hierfür mal einen leicht verständlichen Abschnitt aus der Fachzeitschrift Production Partner (Quelle: www.production-partner.de/story/10-jahre-din-15905-5/)
"Messung nach DIN 15905-5
Um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, haben Veranstalter oder baurechtliche Betreiber also eine Messung nach DIN 15905-5 durchführen zu lassen: Diese Messung erfasst den Beurteilungspegel für den sogenannten maßgeblichen Immissionsort, das ist der lauteste Punkt im Publikumsbereich. An diesen Punkt stellt man aber besser kein Messmikrofon hin - stattdessen wird eine Ersatzortmessung durchgeführt: Das Messmikrofon wird an einem anderen Ort angebracht, Korrekturwerte korrigieren die Messung entsprechend. Mit der Wahl des Ersatzortes bestimmt man wesentlich, wie die Korrekturwerte ausfallen - diese wiederum haben entscheidenden Einfluss darauf, inwieweit Fremdgeräusche (z. B. des Publikums) die Messung verfälschen. Dies sei kurz anhand eines kleinen Beispiels dargestellt:
Nehmen wir an, das Messmikrofon wird (aus Gründen der Bequemlichkeit) direkt am FOH aufgestellt - dort ist es 8 dB leiser als am maßgeblichen Immissionsort. Die Korrekturwerte müssen diesen Unterschied ausgleichen, also das gemessene Signal am FOH um 8 dB nach oben korrigieren. Wenn aber nun Publikum in Stimmung ist, dann erzeugt es über längere Zeiträume durchaus einen Schallpegel von 95 dB (Teenager bei einer Boy-Group locker noch mal 10 dB mehr). Würde dieser Wert jetzt um 8 dB nach oben korrigiert, dann würden 103 dB angezeigt - das liegt ein gutes Stück über dem Richtwert von 99 dB und das ohne jedes Signal aus der PA. Wird stattdessen das Messmikrofon nahe an die PA gehängt, dann ist es dort lauter als am maßgeblichen Immissionsort - die Korrekturwerte müssen das gemessene Signal nun nach unten korrigieren. Würden die 95 dB aus dem Publikum um 8 dB nach unten korrigiert, dann läge das angezeigte Signal bei 87 dB; das ist so weit unter dem Richtwert, dass man es vernachlässigen kann."
Ich hoffe das beantwortet deine Frage 😊
Ich war noch nie auf einem dieser neumodischen Konzerte. Macht es eigentlich einen Unterschied, ob man direkt vor der Box steht oder einfach nur im Publikum sitzt?
Ja das macht einen sehr großen Unterschied. Vor der Box ist es einfach Physikalisch am lautesten. Je weiter man von der Box weg ist wird es auch leiser. Ganz Grob erklärt.
@@ankkara23 Danke. Hatte aber eigentlich nur ein bischen Spaß gemacht. Ist ja logisch, daß es vor der Box sehr laut ist. Aber genau da stellen sich eben einige hin und wundern sich anschließend darüber, daß sie kein Trommelfell mehr haben.
Die Musiker, die bei einer goldenen Hochzeit spielen, haben immer das wunderbare Problem, dass sich ausgerechnet die Leute, die zu lauter Musik ihre Probleme haben, möglichst nahe an die Band setzen, sich dann beschweren und die Band dann in eine Situation bringen, in welcher sie sich, egal was sie tun unbeliebt machen.
@@robfriedrich2822 🤣🤣🤣🤗
Also ich bin über 60 und tausche mich mit Leuten aus die um die 30 sind und wir sind uns immer einig das die meisten Veranstaltung zu laut sind .Wir müssen meistens mit Ohrstöpsel hören,
ich habe mich deshalb schon einige male geärgert da die Mischung insgesamt gut war aber dann eben doch zu laut so das man immer den Eindruck hat die Anlage spielt am Limit .
Danke für deine Eindrücke und tut mir Leid zu hören. Ich hoffe jedenfalls, dass die Lautstärke in keinem Fall regelwidrig oder gesundheitsschädlich ist, sondern lediglich aufgrund persönlichen Geschmacks als unangenehm empfunden wird. 😊
Also ich persönlich höre Musik auch gerne mal recht laut, aber es ist mir negativ aufgefallen, dass die Musik doch wirklich sehr laut war und dann kann man eigentlich auch die ganzen Details gar nicht mehr hören. Ich habe mir nämlich dann mal die Finger in die Ohren gehalten und dann seltsamerweise deutlich mehr gehört, als vorher. Die Lautsprecher können diesen ganzen Sound sehr gut transportieren.
Möglicherweise ist die Ursache dafür, dass die Band einen sehr lauten Monitor Sound braucht, der bereits im Saal deutlich zu hören ist und wenn man diese übertönen möchte, hat man schnell den Wohlfühlbereich verlassen. Ein anderer Aspekt ist außerdem ja noch, wenn der Tontechniker das Ziel hat, dass im Raum eine gewisse Mindestlautstärke ist und genau diese erzielen möchte unter Verwendung von ganz normalen PA-Boxen. Dann wird je nach Größe des Raums in einem Teil des Raums die Musik natürlich viel zu laut sein. Und sehr wahrscheinlich ist derjenige in der Gemeinde, der die Finanzen verwaltet, mit Tontechnik überhaupt nicht erfahren und kann nicht nachvollziehen, dass zusätzliche Lautsprecher dafür geeignet sind, die Musik leiser zu machen.
Ich habe einerseits keine Lust auf Diskussionen und andererseits aber auch keine Lust mir die Arbeit unnötig schwer zu machen und aus diesem Grund bringe ich in die Gemeinde immer wieder eigenes Equipment ein, das ist mir dann auch lieber, als wenn ich mich abquäle und dafür dann aber so viel Geld habe, dass ich zehnmal oder 15 mal ins Restaurant gehen kann.
Echt ein spannendes Thema. In meiner Herkunftsgemeinde war Lautstärke ein ständiges Thema und es wurde bis vor ein oder zwei Jahren immer auf die winzige Minderheit gehört, der es zu laut war. Es galt ein Grenzwert von 85 dB. Dort hätte ich auf gar keinen Fall mischen wollen (und habe ich in regulären Gottesdiensten auch nicht). Mir persönlich war es viel zu leise. In meiner jetzigen Gemeinde hab ich noch nie gemessen, aber von anderen Kontexten weiß ich, dass ich mit nem Bandmix in der Regel bei Peaks von 92 dBA an der FoH lande, an lauten Stellen im Durchschnitt 89-90 dB und an leisen Stellen... keine Ahnung. :D Ich finde es aber extrem schwierig, die Lautstärke im Publikumsraum richtig einzuschätzen, eben weil ich mich so blind auf mein Gefühl verlasse, wann die Veranstaltung welche Lautstärke braucht.
Benny, wie machst du das - verlässt du dich an so einem Tag mit Soundcheck und viel Lärm um dich herum dann hauptsächlich auf das Messgerät? Welche Rolle spielt dein Bauchgefühl dabei?
Hallo Rick, wenn es eine Veranstaltung ist bei der ich weiß, dass Lautstärke problematisch sein könnte (Zielgruppe und Zweck der Veranstaltung) schaue ich hin und wieder mal auf das Messgerät aber ansonsten bleibe ich auch beim Bauchgefühl. Mischen ist eine kreative Aufgabe die dynamisch funktioniert und eben mal lauter und mal leiser ist. Ich komme eigentlich nie auch nur annähernd an die vorgeschriebenen Grenzwerte und so bleibt das Thema für mich hauptsächlich eine zwischenmenschliche Aufgabe. Ich sehe das Wissen darüber und die Messungen nur als Selbstkontrolle und Schutz mich nicht von den Nörglern beeinflussen zu lassen.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass moderne Musik der Band leiser zu sein hat, als der Choral von der Orgel. Das ist meistens der Typ Gemeinde, der eigentlich Gottes Reich im 21. Jahrhundert mit den Werkzeugen des 19. Jahrhunderts bauen will, aber das sich nicht anmerken lassen möchte und darum halbherzig die Gemeindeband akzeptiert. Und meistens wirkt dann die Gemeindeband irgendwie ein bisschen deplatziert, also wie wenn in einem Barockschloss auf dem Schreibtisch ein Computer steht.
@@robfriedrich2822 Die Problematik kenn ich erfreulicherweise nur aus Erzählungen... ich finde aber, dass das erstaunlicherweise sogar geht. Bei Bethel gilt ein Richtwert von 85 dB (ich vermute mal dBA, weiß aber nicht, wo die im Raum messen und wie gleichmäßig die Lautstärke im Raum bei denen ist). Luke Hendrickson, der dafür verantwortlich ist, nennt es "den lautesten leisen Mix, den du je gehört hast". Damit das klappt, muss der Mix natürlich wirklich, wirklich gut sein. Ich kann so was jedenfalls nicht.
Im Glaubenszentrum Bad Gandersheim ist der Grenzwert glaub ich bei etwa 90 dBA @FoH, aber im Schnitt fahren auch die nicht besonders laut. Die Richtlinie ist bei denen tatsächlich, in welcher Lautstärke die Besucher singen. Fand ich einen ungewohnten, aber sehr angenehmen Ansatz. Auch wenns mir persönlich beim letzten Mal stellenweise zu leise war.
Die Leute die sich über Lärm beschweren, sollen mit dem Arsch einfach zu Hause bleiben und gut ist. Manche Menschen haben schon echt nen knall