Köln (D), kath. Kirche St.Agnes - Vollgeläute

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  • Опубликовано: 9 фев 2025
  • Ein verhältnismäßig junges und tontiefes Geläut in der Kölner Innenstadt hängt im Turm von St.Agnes.
    Gestiftet wurde das beeindruckende Bauwerk vom Kölner Bauunternehmer und Reichstagsabgeordneten Peter Joseph Roeckerath. Grund für die Stiftung war der plötzliche Tod seiner Frau Agnes im Jahr 1890. Die Pläne für die neogotische dreischiffige Hallenkirche lieferten Carl Rüdell und Richard Odenthal. Nach Baubeginn im Jahr 1896 dauerten die Bauarbeiten fünf Jahre. Erst, nachdem 1913 die Sakristei angebaut wurde, erhielt St.Agnes ihre Weihe durch den damaligen Kölner Erzbischof Felix Kardinal von Hartmann. Durch die schweren Schäden, die der Zweite Weltkrieg hinterließ, ist von der originalen Ausstattung von St.Agnes kaum etwas erhalten geblieben. Lediglich der Hochaltar sowie das Taufbecken stammen noch aus der Bauzeit. Weitere große Schäden richtete ein durch unsachgemäße Schweißarbeiten verursachter Brand am 18.Juni 1980 an. Dabei wurde der gesamte Dachstuhl zerstört. Die nach dem Zweiten Weltkrieg eingezogene Betondecke verhinderte weitere Schäden im Innenraum. Bei der anschließend erfolgten Renovierung wurden auch die einst vorhandenen Gewölbe wieder rekonstruiert. Von der nach dem Brand angeschafften Innenausstattung ist vor allem die 1989 von der Orgelbaufirma Rieger aus Schwarzach (A) erbaute Orgel erwähnenswert. Das symphonisch konzipierte Instrument besitzt 50 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal.
    Das erste Geläut von St.Agnes entstand im Jahr 1904 in der Glockengießerei Otto in Hemelingen bei Bremen. Diese vier Glocken überstanden den Ersten Weltkrieg. In den 1920er-Jahren wurde die drittgrößte Glocke durch einen Sprung unbrauchbar und 1929 in der selben Gießerei umgegossen. Als einzige Glocke des Geläutes überstand die kleinste den Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende wurde St.Agnes eine Leihglocke aus Schillersdorf, heute Šilheřovice in Tschechien zugewiesen. Zwischen 1952 und 1960 erklangen also nur zwei Glocken vom Turm von St.Agnes. Dies konnte kein Dauerzustand bleiben, sodass im Jahr 1960 ein sechsstimmiges Geläut bei der Glockengießerei Mabilon in Saarburg in Auftrag gegeben wurde. Im Zuge dessen gelangte die Leihglocke nach St.Gertrud, von wo aus sie vor drei Jahren wieder zurück in ihre Heimat kam. Die verbliebene Glocke von 1904 wurde als Materialzugabe für das neue Geläut eingeschmolzen. Lange sollte die Freude an dem neuen Geläut nicht währen. Beim Kirchenbrand im Juni 1980 wurden die Glocken zwar nicht zerstört, laut eines offiziellen Gutachtens erlitten sie aber Einbußen in ihrer Abklingdauer. Oder, um es genauer zu formulieren: der hinzugezogene Gutachter tat mit seiner Einschätzung der Kirchengemeinde einen Gefallen, um ein neues Geläut auf Kosten der Versicherung gießen zu lassen. Dieses entstand in gleicher Disposition wie das Vorgängergeläut zwei Jahre nach dem Brand ebenfalls in der Saarburger Glockengießerei. Aufgrund statischer Probleme wurden die zweit- und die drittgrößte Glocke mit Gegenpendeln ausgestattet. Das Geläut von St.Agnes zählt seither zu den klangvollsten der Kölner Innenstadt. Durch die kleinen Schallöffnungen wirkt es von außen fast schon zu dezent. Dennoch verfehlt das Geläut seine vornehm-monumentale Wirkung absolut nicht.
    Agnesglocke, Schlagton b°-3, Gewicht ca. 3.280 kg, Durchmesser 1756 mm, gegossen im Jahre 1982 von der Glockengießerei Mabilon & Co. in Saarburg.
    Marienglocke, Schlagton c'-1, Gewicht ca. 2.310 kg, Durchmesser 1564 mm, gegossen im Jahre 1982 von der Glockengießerei Mabilon & Co. in Saarburg.
    Josefsglocke, Schlagton d'-2, Gewicht ca. 1.620 kg, Durchmesser 1394 mm, gegossen im Jahre 1982 von der Glockengießerei Mabilon & Co. in Saarburg.
    Petrusglocke, Schlagton f'-2, Gewicht ca. 950 kg, Durchmesser 1166 mm, gegossen im Jahre 1982 von der Glockengießerei Mabilon & Co. in Saarburg.
    Jakobusglocke, Schlagton g'-1, Gewicht ca. 670 kg, Durchmesser 1040 mm, gegossen im Jahre 1982 von der Glockengießerei Mabilon & Co. in Saarburg.
    Maria Goretti-Glocke, Schlagton b'-2, Gewicht ca. 400 kg, Durchmesser 873 mm, gegossen im Jahre 1982 von der Glockengießerei Mabilon & Co. in Saarburg.
    Ein großes Dankeschön gilt Herrn Organettoschläger Alexius Petit der Grünere für die Organisation und Durchführung des gesonderten Läutens!

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